iMedikament.de

Arthaxan 1,0g Tabs, Tabletten

Document: 12.01.2004   Fachinformation (deutsch) change



FACHINFORMATION


1. Bezeichnung des Arzneimittels


Arthaxan®Filmtabletten

Arthaxan®1,0 g Tabs


Wirkstoff: Nabumeton


2. Verschreibungsstatus/Apothekenpflicht


Verschreibungspflichtig.


3. Zusammensetzung des Arzneimittels


3.1 Stoff- oder Indikationsgruppe


Antirheumatika/Analgetika


3.2 Arzneilich wirksame Bestandteile


1 Filmtablette Arthaxan Filmtabletten enthält 500 mg Nabumeton.

1 Tablette Arthaxan 1,0 g Tabs enthält 1 g Nabumeton.


3.3 Weitere Bestandteile


Arthaxan Filmtabletten:

Carmellose-Natrium (E 466),Natriumdodecylsulfat, Hypromellose, Saccharin-Natrium, Macrogol 6000, Farbstoff E 171, Aromastoffe.


Arthaxan 1,0 g Tabs, Tabletten:

Croscarmellose-Natrium, Povidon, Natriumdodecylsulfat, Saccharin-Natrium, Magnesiumstearat, Cellulosepulver, Aromastoffe.


4. Anwendungsgebiete


Zur symptomatischen Behandlung von:


- chronischen Arthritiden, insbesondere rheumatoider Arthritis (chronische Polyarthritis)

- Reizzuständen bei degenerativen Gelenk- und Wirbelsäulenerkrankungen (Arthrosen und Spondylarthrosen)

- Entzündlichen weichteilrheumatischen Erkrankungen

- Schmerzhaften Schwellungen und Entzündungen nach Verletzungen.


Wegen der verzögerten Freisetzung des wirksamen Metaboliten 6-MNA sind Arthaxan Filmtabletten und Arthaxan 1,0 g Tabs nicht zur Einleitung der Behandlung von Erkrankungen geeignet, bei denen ein rascher Wirkungseintritt benötigt wird.


5. Gegenanzeigen


Arthaxan darf nicht angewendet werden bei

- Patienten mit bekannter Überempfindlichkeit auf den Wirkstoff Nabumetonoder einen der anderen Bestandteile des Arzneimittels, auf Salicylate oder andere nichtsteroidale Antiphlogistika,

- Kindern unter 14 Jahren,

- aktiven Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren.


Arthaxan sollte nicht angewendet werden

- bei Patienten mit schwerer Leberfunktionsstörung.


Schwangerschaft und Stillzeit:

- Arthaxan darf im letzten Drittel der Schwangerschaft nicht angewendet werden (s.a. Ziff. 14).

- Arthaxan sollte nicht oder nur unter strenger Abwägung des Nutzen-Risikoverhältnisses im ersten und zweiten Drittel der Schwangerschaft und während der Stillzeit angewendet werden (s. a. Ziff. 14).


Besondere Hinweise für den Gebrauch:

Schwere Nierenfunktionsstörung (Kreatinin-Clearance <30 ml/min):

Eine strenge Indikationsstellung und regelmäßige Überwachung ist bei Patienten mit schweren Nierenfunktionsstörungen angezeigt.Labortests sollten zu Beginn der Behandlung und innerhalb von Wochen danach durchgeführt werden. Weitere Tests sollten, sofern erforderlich, durchgeführt werden. Falls sich die Nierenfunktionsstörung verschlechtert, kann ein Absetzen der Therapie erforderlich sein.


Wie bei anderen entzündungshemmenden Medikamenten aus der Gruppe der NSAR (nicht-steroidalen Antirheumatika) sollte bei Patienten mit Magen-Darm-Beschwerden, Hinweisen auf Magen- oder Darmgeschwüre oder Darmentzündungen (Morbus Crohn, Colitis ulcerosa) in der Vorgeschichte Arthaxan mit Vorsicht bzw. erst nach Ausheilung eingesetzt werden. Treten unter der Behandlung mit Arthaxan Magen- oder Darm­geschwüre bzw. Blutungen aus dem Verdauungstrakt auf, muß die Behandlung abgebrochen werden.


Flüssigkeitsretention, Bluthochdruck, und/oder Herzinsuffizienz:

Da periphere Ödeme unter der Therapie mit Arthaxan beobachtet worden sind, sollte der Patient auf Zeichen einer Exazerbation der Grundkrankheit überwacht und, sofern erforderlich, eine entsprechende Therapie begonnen werden.


Besonders bei der Anwendung über längere Zeit empfiehlt es sich daher, Blutbild, Leberwerte und Nierenfunktion regelmäßig zu kontrollieren.


Patienten mit Asthma, chronischen bronchienverengenden (obstruktiven) Atemwegs­erkrankungen, Heuschnupfen, chronischen Atemwegsinfektionen (besonders gekoppelt mit heuschnupfenartigen Erscheinungen) oder chronischer Nasenschleimhautschwellung (sog. Nasenpolypen) sowie Patienten mit Überempfindlichkeit gegen andere Schmerz- oder Rheumamittel aus der Gruppe der nichtsteroidalen Antiphlogistika / Analgetika sind bei Anwendung von Arthaxan durch Asthmaanfälle (sog. Analgetika-Intoleranz/Analgetika-Asthma), örtliche Haut- oder Schleimhautschwellung (sog. Quincke-Ödem) oder Nesselsucht (Urtikaria) eher gefährdet als andere Patienten. Bei diesen Patienten darf Arthaxan nur unter bestimmten Vorsichtsmaßnahmen und direkter ärztlicher Kontrolle angewendet werden. Das gleiche gilt für Patienten, die auch gegen andere Stoffe überempfindlich (allergisch) reagieren, wie z. B. mit Hautreaktionen, Juckreiz oder Nesselfieber.


6. Nebenwirkungen


Unter der Behandlung mit Arthaxan können unerwünschte Wirkungen in folgenden Organsystemen auftreten:


Haut:

Gelegentlich wurde über Hautreaktionen wie Rötung, Juckreiz und Hautausschlag sowie periphere Ödeme berichtet. Selten traten Lichtempfindlichkeit, Urticaria, Angioödem und vermehrter Haarausfall auf.


Vereinzelt wurde das Auftreten eines Erythema multiforme, eines Stevens-Johnson-Syndroms und eines Lyell-Syndroms beobachtet. Sehr selten wurde über Fälle einer toxischen epidermalen Nekrolyse (TEN) und eines Porphyrie-ähnlichen Syndroms (ohne Nachweis erhöhter Koproporphyrin- und Uroporphyrinwerte im Harn) berichtet.


Magen-Darm:

Diarrhoe und Dyspepsie können häufig auftreten. Obstipation, Bauchschmerzen, Blähungen, Völlegefühl, Magenschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Mundtrockenheit können gelegentlich auftreten. In seltenen Fällen kam es zum Auftreten von okkultem Blut im Stuhl.


In klinischen Studien kam es bei ca. 0,3 % der 3 - 6 Monate, bei 0,5 % der ein Jahr und bei ca. 0,8 % der zwei Jahre lang mit Arthaxan behandelten Patienten zu Geschwüren im oberen Gastrointestinalbereich, zu großflächigen Blutungen oder Perforationen. Es sollte daher auch bei Patienten ohne frühere Ulkuserkrankung stets auf Anzeichen eines peptischen Geschwüres, einer Blutung im Magen-Darm-Trakt oder einer Perforation geachtet werden.


Leber/Bauchspeicheldrüse:

(S. auch Ziff. 5, Hinweise). Wie bei anderen nichtsteroidalen Antirheumatika können Veränderungen der Leberfunk­tionswerte auftreten. Sehr selten wurde über das Auftreten von Ikterus und Leberinsuffizienz berichtet. Patienten mit Anzeichen einer Leberfunktionsstörung oder mit abnormalen Leberfunktionswerten sollten während der Behandlung mit Arthaxan auf Anzeichen einer deutlichen Verschlechterung der Leberfunktion hin untersucht werden. Sofern eine solche Verschlechterung zu beobachten ist, sollte das Arzneimittel abgesetzt werden.


In Einzelfällen wurde über eine akute Pankreatitis berichtet.


Harnwege/Geschlechtsorgane:

(S. auch Ziff. 5, Hinweise, sowie Ziff. 10). Selten wurde über Störungen der Nierenfunktion, nephrotisches Syndrom sowie sehr selten über akutes Nierenversagen berichtet. Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion sollten während der Behandlung mit Arthaxan regelmäßig überwacht werden.

Über das Auftreten von Menorrhagien wurde berichtet.


Zentrales Nervensystem/Sinnesorgane:

Gelegentlich traten Kopfschmerzen, Schwindel, Abgeschlagenheit, Somnolenz, Schlaflosigkeit und Tinnitus auf. In sehr seltenen Fällen wurde über Verwirrtheits­zustände berichtet.

Selten kam es zu Sehstörungen (verschwommenes Sehen, Minderung der Sehleistung); in diesen Fällen sollte eine ophthalmologische Untersuchung erfolgen.


Blut:

Blutbildveränderungen (z. B. Thrombozytopenie, Granulozytopenie, aplastische Anämie) können nicht ausge­schlossen werden.


Überempfindlichkeitsreaktionen:

Vereinzelt wurde über das Auftreten einer Anaphylaxie und von anaphylaktoiden Reaktionen berichtet.

Allgemeine Überempfindlichkeitsreaktionen mit Bronchospasmus, Blutdruckabfall, Quincke-Ödem können nicht ausgeschlossen werden (s. Ziff. 5, Hinweise).


Sonstiges:

Sehr selten wurde über das Auftreten einer interstitiellen Pneumonitis berichtet.


In Einzelfällen ist im zeitlichen Zusammenhang mit der systemischen Anwendung von nichtsteroidalen Antiphlogistika eine Verschlechterung infektionsbedingter Entzündungen (z. B. Entwicklung einer nekrotisierenden Fasciitis) beschrieben worden. Dies steht möglicherweise im Zusammenhang mit dem Wirkmechanismus der nichtsteroidalen Antiphlogistika.

Wenn während der Anwendung von Arthaxan Zeichen einer Infektion neu auftreten oder sich verschlimmern, wird dem Patienten daher empfohlen, unverzüglich den Arzt aufzusuchen. Es ist zu prüfen, ob die Indikation für eine antiinfektiöse/antibiotische Therapie vorliegt.


Hinweis für Verkehrsteilnehmer:

Dieses Arzneimittel kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch das Reaktions­vermögen soweit verändern, daß die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenver­kehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße im Zusammenwirken mit Alkohol.


7. Wechselwirkungen mit anderen Mitteln


Über die gleichzeitige Verabreichung anderer Wirkstoffe liegen noch keine hinreichen­den klinischen Erfahrungen vor. Wegen der Eigenschaften der nichtsteroida­len Antiphlogistika sind aber Wechselwirkungen, insbesondere mit anderen stark an Plasmaeiweiß gebundenen Arzneimitteln, möglich:


Bei gleichzeitiger Anwendung von Arthaxan

- mit Lithium, Methotrexat, oralen Antidiabetika oder Digitalisglykosiden könnte die Wirkung dieser anderen Arzneimittel verstärkt werden;

- mit Diuretika und Antihypertonika könnte eine Verminderung der gewünschten Harnausscheidung bzw. der Blutdrucksenkung eintreten;

- mit Glucocorticoiden oder mit anderen nichtsteroidalen Antiphlogistika könnte sich das Risiko von Nebenwirkungen im Magen-Darm-Bereich erhöhen;

- mit Kaliumpräparaten oder kaliumsparenden Diuretika könnte die Kaliumkonzentration im Serum ansteigen.


Auch wenn Studien gezeigt haben, daß die gleichzeitige Verabreichung von Arthaxan mit Warfarin keinen klinisch bedeutsamen Einfluß auf die Blutgerinnungsparameter hat, so wurden doch Fälle einer Verlängerung der Prothrombinzeit und/oder von Blutungs­anomalien berichtet. Vorsicht ist daher geboten bei gleichzeitiger Verabreichung mit Warfarin und anderen Antikoagulantien oder anderen proteingebundenen Arzneimitteln, wie z. B. Sufonamide und Hydantoine.


Bei gleichzeitiger Verordnung sollten daher die jeweils wichtigen Meßgrößen (z. B. Ge­rinnungsstatus, Blutzucker, Serumkonzentrationen von Kalium, Lithium, Antiepileptika oder Digitalisglykosiden) regelmäßig kontrolliert werden.


8. Warnhinweise


Keine


9. Wichtigste Inkompatibilitäten


Inkompatibilitäten sind bisher nicht bekannt.


10. Dosierung mit Einzel- und Tagesgaben


Sofern nicht anders verordnet, gelten folgende Richtlinien:

Erwachsene und Jugendliche über 14 Jahre: Normalerweise beträgt die Tagesdosis 1000 mg Nabumeton (2 Filmtabletten Arthaxan Filmtabletten oder 1 Tablette Arthaxan 1,0 g Tabs) und wird einmal täglich mit einer Mahlzeit oder auch nüchtern eingenommen. Die Dosis kann bei starken und anhaltenden Beschwerden auf 1500 mg oder 2000 mg Nabumeton pro Tag (3 - 4 Filmtabletten Arthaxan Filmtabletten oder 2 Tabletten Arthaxan 1,0 g Tabs) erhöht werden. Bei Tagesdosen über 1000 mg soll die Einnahme auf zwei Einnahmezeitpunkte über den Tag verteilt werden. Insbesondere bei längerfristiger Therapie soll versucht werden, mit der niedrigstmöglichen Wirkdosis auszukommen.


Da ausreichende Erfahrungen bei Kindern unter 14 Jahren fehlen, kann eine Anwendung nicht empfohlen werden.


Bei älteren Patientenist in der Regel keine Dosisanpassung notwendig; Dosierungen von über 1000 mg pro Tag sollen jedoch nur unter strenger Abwägung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses und unter besonders sorgfältiger ärztlicher Überwachung verabreicht werden.


Bei Patienten mit mäßig eingeschränkter Nierenfunktion ist eine Dosisanpassung im allgemeinen nicht notwendig.


Patienten mit schwerer Leberfunktionsstörungsollen nicht mit Nabumeton behandelt werden, da die bisherigen klinischen Erfahrungen hierzu nicht ausreichen. Die Biotransformation von Nabumeton zum wirksamen Metaboliten 6-MNA und die weitere Verstoffwechselung zu inaktiven Metaboliten ist von der Leberfunktion abhängig und kann bei Patienten mit schwerer Leberinsuffizienz vermindert sein. Eine Dosisanpassung ist bei Patienten mit mäßig eingeschränkter Leberfunktion in der Regel nicht erforderlich.


11. Art und Dauer der Anwendung


Die Einnahme kann zusammen mit oder unabhängig von einer Mahlzeit erfolgen.


Die Filmtabletten sollen unzerkaut und vorzugsweise mit reichlich Flüssigkeit einge­nommen werden.


Lösungsanweisung für Arthaxan 1,0 g Tabs:

Tablette in einem Glas Wasser zerfallen lassen, umrühren und trinken.


Die Behandlung der Beschwerden kann über längere Zeit erforderlich sein. In jedem Fall bestimmt der Arzt anhand des Krankheitsverlaufs die Behandlungsdauer.


12. Notfallmaßnahmen, Symptome und Gegenmittel


12.1 Symptome der Intoxikation


Zeichen einer Überdosierung können gastrointestinale Symptome sein. Analog zu an­deren nichtsteroidalen Antirheumatika kann das Auftreten einer hämorrhagischen Dia­these oder die Verzögerung des Geburtsverlaufs nicht ausgeschlossen werden.

12.2 Gegenmaßnahmen


Es gibt kein spezifisches Antidot.


13. Pharmakologische und toxikologische Eigenschaften, Pharmakokinetik und Bio­verfügbarkeit, soweit diese Angaben für die therapeutische Verwendung erfor­derlich sind


13.1 Pharmakologische Eigenschaften


Nabumeton gehört zur Gruppe der nichtsteroidalen Antirheumatika; nach seiner che­mischen Struktur ist es keine Säure und daher besonders gut magenverträglich. Nabumeton stellt ein Prodrug (= Vorstufe) dar, das durch Biotransformation in der Leber in die antirheumatisch wirksame Substanz umgewandelt wird. Der wirksame Metabolit ist 6-Methoxy-2-naphthylessigsäure (6-MNA). Nabumeton zeigt eine schwache Prostaglandinsynthese-Hemmung, der Metabolit, 6-MNA, eine etwas stär­kere.


Nabumeton zeigt im Carrageenin-induzierten Ödem-Test, UV-Licht-induzierten Erythem-Test, Cotton-Pellet-Test und Adjuvans-Arthritis-Test eine ausgeprägte Ent­zündungshemmung.


Hinsichtlich der analgetischen Wirksamkeit ist Nabumeton nach dem Phenylchinon-Test vergleichbar mit Phenylbutazon, jedoch wesentlich stärker wirksam als Paracetamol.

Die antipyretische Wirksamkeit von Nabumeton liegt nach dem Endotoxin-induzierten Fieber-Modell am Kaninchen in der gleichen Größenordnung wie diejenigen der Acetylsalicylsäure.


13.2 Toxikologische Eigenschaften


a) Akute Toxizität:

Untersuchungen zur akuten Toxizität (LD50) von Nabumeton (bei Maus und Ratte) bestätigen eine äußerst geringe Toxizität.


b) Toxizität nach wiederholter Verabreichung:

Chronische Toxizitätsuntersuchungen erga­ben bei Rhesus-Affen nach oraler Applikation von 75 mg/kg KG/Tag keine Verände­rungen, bei einer Dosierung von 225 mg/kg KG/Tag über 12 Monate minimale gastrointestinale Störungen. Erst bei einer sehr hohen Dosierung von bis zu 450 mg/kg KG/Tag über 35 Wochen entwickelten einige Tiere eine intermittierende Kolitis, die teilweise mit hämorrhagischen Diarrhöen verbunden war und gelegentlich zu Hypoproteinämie mit subkutanen Ödemen führte.


Bei chronischen Toxizitätsstudien an Ratten führten nur hohe Dosierungen (bis zu 320 mg/kg KG/Tag über 26 Wochen) zu gastrointestinalen Störungen wie Ulzerationen und Adhäsionen.


Außerdem zeigten sich Papillennekrosen bzw. Narbenbildungen im Bereich der Nie­renpapillen und -rinde; jedoch waren diese Veränderungen bei niedriger Dosierung (37,5 mg/kg KG/Tag über 78 Wochen) leichter Art und traten nur bei wenigen Tieren auf.


Das Auftreten von gastrointestinalen Störungen und Schädigungen im Bereich der Nieren ist in tierexperimentellen Studien mit nichtsteroidalen Antiphlogistika allge­mein bekannt.


c) Mutagenes und kanzerogenes Potential:

Ausreichende Mutagenitätsuntersuchungen in mehreren Systemen sowie Kanzerogeni­tätsstudien an Ratte und Maus verliefen negativ.


d) Reproduktionstoxikologie:

Die nach internationalem Standard durchgeführten Teratogenitätstests (Ratte und Ka­ninchen) ergaben keine Hinweise auf eine teratogene Wirkung von Nabumeton.


Bei einer Anwendung zum Ende der Trächtigkeit wurden bei der Ratte verlängerte Tragzeiten und Dystokie beobachtet; die Fertilität war nicht beeinträchtigt.


13.3 Pharmakokinetik


Die Zeit bis zum Erreichen der maximalen Plasmakonzentration von 6-MNA beträgt etwa 6 Stunden. Die mittlere Plasma-Peak-Konzentration (Cmax) von 6-MNA liegt nach Applikation von 1 g Nabumeton bei 36,6 (maximal 58) ug/ml. Der AUC 0-24 h-Wert beläuft sich nach Applikation von 1 g Nabumeton auf 519,7 ug x h/ml, der AUC 0-72 h-Wert auf 868,9 ug x h/ml. Bei älteren Patienten sind die Steady-State Plasmakon­zentrationen in der Regel höher als bei jungen, gesunden Personen.

Die Geschwindigkeit, nicht aber das Ausmaß der Resorption ist bei Einnahme zusammen mit einer Mahlzeit oder Milch erhöht.


6-MNA bindet zu 99 % an Plasmaproteine. Der freie Teil ist abhängig von der Ge­samtkonzentration von 6-MNA und ist dosisproportional über einen Bereich von 1 g-2 g. Bei der nach Gabe von 1 g Nabumeton üblicherweise erzielten Konzentration beträgt der freie Anteil 0,2-0,3 %, bei der nach täglicher Gabe von 2 g erzielten Gesamtkon­zentration im Steady-State beträgt der Anteil 0,6-0,8 %. Nach oraler Gabe von 1 g-2 g Nabumeton sind folgende durchschnittliche pharmakokinetische Parameter ermittelt worden:



t 1/2 (Stunden)

Cl ss/F (ml/min)

Vd ss/F (L)

Junge Erwachsene

Mean +/- SD

1000 mg

n = 31


22.5 +/- 3.7

26.1 +/- 17.3

55.4 +/- 26.4

Junge Erwachsene

Mean +/- SD

2000 mg

n = 12


26.2 +/- 3.7

21.0 +/- 4.0

53.4 +/- 11.3

Ältere Personen

Mean +/- SD

1000 mg

n = 27


29.8 +/- 8.1

18.6 +/- 13.4

50.2 +/- 25.3


Eine maximale Synovialflüssigkeitskonzentration von 6-MNA in Höhe von 37 ug/ml wurde ca. 8 Stunden nach Gabe einer Einmaldosis von 1 g Nabumeton gemessen. Ausscheidung der Metaboli­ten: 80 % im Urin, 10 % in den Faeces.


Leberinsuffizienz:

Für Patienten mit schwerer Leberinsuffizienz liegen nur begrenzte Daten vor. Die Biotransformation von Nabumeton zu 6-MNA und die weitere Verstoffwechselung zu inaktiven Metaboliten ist abhängig von der Leberfunktion und kann bei Patienten mit schwerer Leberinsuffizienz vermindert sein. (anamnestisch bekannte oder bioptisch gesicherte Zirrhose).


Niereninsuffizienz/Hämodialyse:

In Studien mit niereninsuffizienten Patienten war die durchschnittliche terminale Halbwertszeit von 6-MNA bei Patienten mit schweren Funktionsstörungen der Niere erhöht.

Bei Hämodialysepatienten entsprachen die Steady-State Plasmakonzentrationen des aktiven Metaboliten denen gesunder Probanden. Aufgrund der starken Proteinbin­dung ist 6-MNA nicht dialysierbar.


13.4 Bioverfügbarkeit

Die absolute Bioverfügbarkeit von 6-MNA liegt nach oraler Applikation von Nabume­ton im Vergleich zu einer i. v. - Gabe von 6-MNA bei 36 % (Werte zwischen 20 und 48 %).


14. Sonstige Hinweise


Schwangerschaft und Stillzeit:

Tierversuche haben keine Hinweise auf eine fruchtschädigende Wirkung durch Nabumeton ergeben. Über die Sicherheit einer Anwendung in der Schwangerschaft und Stillzeit liegen keine Erfahrungen beim Menschen vor.


Da der Einfluß einer Prostaglandin-Synthese-Hemmung auf die Schwangerschaft ungeklärt ist, sollte Nabumeton in den ersten 6 Monaten der Schwangerschaft nicht angewendet werden.


Im letzten Schwangerschaftsdrittel ist Nabumeton kontraindiziert. Aufgrund des Wirkungsmechanismus könnte es zu einer Hemmung der Wehentätigkeit, vorzeitigem Verschluß des Ductus arteriosus Botalli, verstärkter Blutungsneigung bei Mutter und Kind und verstärkter Ödembildung bei der Mutter kommen.


Nabumeton geht in Form seines aktiven Metaboliten (6-MNA) in die Muttermilch über. Eine Anwendung während der Stillzeit sollte nach Möglichkeit vermieden werden.


15. Dauer der Haltbarkeit


3 Jahre


16. Besondere Lager- und Aufbewahrungshinweise


Keine


16a. Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung von nicht verwendeten Arzneimitteln


Keine


17. Darreichungsformen und Packungsgrößen


ArthaxanFilmtabletten zu 500 mg Nabumeton:

OP 20 Filmtabletten N1

OP 50 Filmtabletten N2

OP 100 Filmtabletten N3


Arthaxan 1,0 g Tabs zu 1 g Nabumeton:

OP 20 Tabletten N1

OP 50 Tabletten N2

OP 100 Tabletten N3


18. Stand der Information


November 2003


19. Name oder Firma und Anschrift des pharmazeutischen Unternehmers


Meda GmbH

Otto-von-Guericke-Ring 9

65205 Wiesbaden


Telefon: 06122 / 50 68 - 0

Telefax: 06122 / 50 68 - 22

E-Mail: info@de.meda.se


Verlängerung der Zulassung

FI Arthaxan Filmtabletten u. Arthaxan 1,0 g Tabs / 05.01.04