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Asa Atid 75 Mg

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Fachinformation


ASA Atid 75 mg


1. Bezeichnung des Arzneimittels


ASA Atid 75 mg


Wirkstoff: Acetylsalicylsäure


2. Qualitative und quantitative Zu­sammensetzung


1 magensaftresistente Tablette enthält

75 mg Acetylsalicylsäure.


3. Darreichungsform


magensaftresistente Tabletten


4. Klinische Angaben


4.1 Anwendungsgebiete

- instabile Angina pectoris – zusätzlich zur Standardtherapie

- akuter Myokardinfarkt – als Teil der Standardtherapie

- Reinfarktprophylaxe

- nach arteriellen gefäßchirurgischen oder interventionellen Eingriffen (z. B. nach ACVB, bei PTCA)

- Vorbeugung von transitorischen ischämi­schen Attacken (TIA) und Hirninfarkten, nachdem Vorläuferstadien aufgetreten sind


Hinweis

ASA Atid 75 mg eignet sich aufgrund seines Wirkstoffgehaltes nicht zur Behandlung von Schmerzzuständen.


4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung


Bei instabiler Angina pectoris:

Es wird eine Tagesdosis von 1 Tablette ASA Atid 75 mg (entsprechend 75 mg Acetylsalicylsäure pro Tag) empfohlen.


Bei akutem Myokardinfarkt:

Es wird eine Tagesdosis von 2 Tabletten ASA Atid 75 (entsprechend 150 mg Acetylsalicylsäure pro Tag) empfohlen.


Zur Reinfarktprophylaxe:

Es wird eine Tagesdosis von 4 Tabletten ASA Atid 75 mg (entsprechend 300 mg Acetylsalicylsäure pro Tag) empfohlen.


Nach arteriellen gefäßchirurgischen oder interventionellen Eingriffen (z. B. nach ACVB, bei PTCA):

Es wird eine Tagesdosis von 2 Tabletten ASA Atid 75 mg (entsprechend 150 mg Acetylsalicylsäure pro Tag) empfohlen.


Zur Vorbeugung von transitorischen ischämischen Attacken (TIA) und Hirninfarkten, nachdem Vorläuferstadien aufgetreten sind:

Es wird eine Tagesdosis von 1 Tablette ASA Atid 75 mg pro Tag (entsprechend 75 mg Acetylsalicylsäure pro Tag) empfohlen.


Die Filmtabletten sollen unzerkaut möglichst nach der Mahlzeit mit reichlich Flüssigkeit (vorzugsweise ein Glas Wasser) eingenommen werden. Nicht auf nüchternen Magen einnehmen!

Zur Behandlung bei akutem Myokardinfarkt sollte die 1. Filmtablette zerbissen oder zerkaut werden.


ASA Atid 75 mg ist zur längerfristigen Anwendung vorgesehen.

Über die Dauer der Behandlung entscheidet der behandelnde Arzt.


4.3 Gegenanzeigen


ASA Atid 75 mg darf nicht angewendet werden:

- bei Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff Acetylsalicylsäure oder einem der sonstigen Bestandteile von ASA Atid 75 mg

wenn in der Vergangenheit gegen Salicylate oder andere nichtsteroidale Analgetika/Antiphlogistika mit Asthmaanfällen oder in anderer Weise allergisch reagiert wurde

- bei akuten Magen- und Darmgeschwüren

- bei krankhaft erhöhter Blutungsneigung (hämorrhagische Diathese)

  • bei Leber- und Nierenversagen

  • bei schwerer nicht ausreichend behandelter Herzinsuffizienz

  • bei gleichzeitiger Behandlung mit Methotrexat in einer Dosierung von 15 mg oder mehr pro Woche

  • in den letzten 3 Monaten der Schwangerschaft in einer Dosierung oberhalb 150 mg Acetylsalicylsäure/Tag (siehe Abschnitt 4.6).


4,4 Warnhinweise und Vorsichtsmaßnah­men für die Anwendung


Eine besonders sorgfältige ärztliche Überwachung ist erforderlich bei:

- Überempfindlichkeit gegen andere Analge­tika / Antiphlogistika / Antirheumatika oder gegen andere allergene Stoffe

  • bei Bestehen von anderen Allergien (z. B. mit Hautreaktionen, Juckreiz, Nesselfieber)

  • bei Asthma bronchiale, Heuschnupfen, Nasenschleimhautschwellungen (Nasenpolypen), chronischen Atemwegserkrankungen

- gleichzeitiger Therapie mit gerin­nungshemmenden Arzneimitteln (z. B. Cumarinderivate, Heparin - mit Ausnahme von niedrig dosierter Heparin-Therapie)

  • bei Magen- oder Darmgeschwüren oder Magen-Darm-Blutungen in der Anamnese

  • bei eingeschränkter Leber- und/oder Nierenfunktion

  • vor Operationen (auch bei kleineren Eingriffen wie z. B. Zahnextraktionen): es kann zur Verlängerung der Blutungszeit kommen


Bei Einnahme von ASA Atid 75 mg vor operativen Eingriffen ist der Arzt oder Zahnarzt zu informieren.


Besondere Hinweise

Acetylsalicylsäure vermindert in niedriger Dosierung die Harnsäureausscheidung. Bei entsprechend gefährdeten Patienten kann dies unter Umständen einen Gichtanfall auslösen.


Bei Einnahme von ASA Atid 75 mg (allein oder in Kombination mit anderen Thrombozytenaggregationshemmern, z. B. Clopidogrel oder Ticlopidin) kann es zu einer Verlängerung der Blutungszeit kommen.


Ergebnisse experimenteller Untersuchungen weisen auf eine Abschwächung des thrombozytenaggregationshemmenden Effekts von Acetylsalicylsäure bei gleichzeitiger Gabe von Ibuprofen hin. Diese Interaktion könnte den erwünschten protektiven kardiovaskulären Effekt von ASS reduzieren. Ibuprofen sollte daher bei Patienten mit Acetylsalicylsäure-Behandlung zur Hemmung der Thrombozytenaggregation mit besonderer Vorsicht angewendet werden (siehe Abschnitt 4.5).


ASA Atid 75 mg soll bei Kindern und Jugendlichen mit fieberhaften Erkrankun­gen nur auf ärztliche Anweisung und nur dann angewendet werden, wenn andere Maßnahmen nicht wirken. Sollte es bei diesen Erkrankungen zu lang anhalten­dem Erbrechen kommen, so kann dies ein Zeichen des Reye-Syndroms, einer sehr seltenen, aber lebensbedrohlichen Krankheit sein, die unbedingt sofortiger ärztlicher Behandlung bedarf.


Acetylsalicylsäure-haltige Arzneimittel sollen längere Zeit oder in höheren Dosen nicht ohne Befragen des Arztes angewendet werden.


4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arznei­mittel und sonstige Wechselwirkungen


Folgende Wechselwirkungen zwischen dem vorliegenden Arzneimittel und anderen Arzneimitteln sind zu beachten:


Verstärkung der Wirkung bis hin zu erhöhtem Nebenwirkungsrisiko:

Antikoagulantien (z. B. Cumarin, Heparin): Acetylsalicylsäure kann das Blutungsrisiko erhöhen, wenn es vor einer Thrombolysetherapie eingenom­men wurde.

Daher muss bei Patienten, bei denen eine Thrombolysebehandlung durchgeführt werden soll, auf Zeichen äußerer oder innerer Blutungen (z. B. blaue Flecken) aufmerksam geachtet werden.

  • andere Thrombozytenaggregations­hemmer, z. B. Ticlopidin, Clopidogrel:

  • systemische Glukocortikoide (mit Ausnahme von Hydrocortison als Ersatztherapie bei Morbus Addison) oder bei Alkoholkonsum: Risiko für Magen-Darm-Geschwüre und -Blutungen ist erhöht

  • andere nichtsteroidale Analgetika/Antiphlogistika sowie Antirheumatika allgemein

  • Antidiabetika (z. B. Sulfonylharnstoffe): der Blutzucker-Spiegel kann sinken

  • Digoxin: erhöhte Plasma-Spiegel

  • Methotrexat

  • Sulfonamide und Sulfonamid-Kombinationen, z. B. Sulfamethoxazol/Trimethoprim

  • Trijodthyronin

  • Valproinsäure


Abschwächung der Wirkung:

  • Aldosteronantagonisten (Spironolacton und Canrenoat)

  • Schleifendiuretika (z. B. Furosemid)

  • Antihypertonika (insbesondere ACE-Hemmer)

  • Urikosurika (z. B. Probenecid, Sulfin­pyrazon)


Bei gleichzeitiger Anwendung von Ibuprofen kann die antithrombotische Wirkung niedrig dosierter Acetylsalicylsäure (Hemmung der Thrombozytenaggregation) beeinträchtigt sein (siehe Abschnitt 4.4).


ASA Atid 75 mg sollte daher nicht zu­sammen mit einem der o. g. Stoffe ange­wendet werden, ohne dass der Arzt aus­drücklich die Anweisung gegeben hat.


4.6 Schwangerschaft und Stillzeit

Aus epidemiologischen Studien liegen widersprüchliche Ergebnisse im Hinblick auf einen Zusammenhang zwischen einer Ein­nahme von Acetylsalicylsäure (ASS) in der Frühschwangerschaft und einem erhöhten Risiko für Fehlbildungen (Gaumenspalten, Herzmissbildungen) vor, jedoch scheint dieses Risiko im therapeutischen Dosisbereich gering zu sein.


Bisherige Erfahrungen bei Schwangeren mit der Anwendung von ASS in Tagesdosen zwischen 50 mg und 150 mg im zweiten und dritten Trimenon haben keine Hinweise auf eine Wehenhemmung, eine erhöhte Blutungsneigung oder einen vorzeitigen Verschluss des Ductus arteriosus ergeben.


Für Tagesdosen zwischen 150 und 300 mg liegen keine Erkenntnisse vor. Analgetisch wirkende ASS-Dosierungen können bei der Einnahme im letzten Trimenon der Schwangerschaft durch eine Hemmung der Prostaglandinsynthese zu einer Verlängerung der Gestationsdauer, einer Wehenhemmung und ab der 28. - 30. Schwangerschaftswoche zu einem vorzeitigen Verschluss des Ductus arteriosus führen.


In diesen Dosierungen ist außerdem mit einer erhöhten Blutungsneigung bei Mutter und Kind sowie bei einer Einnahme kurz vor der Geburt vermehrt mit intracranialen Blutungen bei Frühgeborenen zu rechnen.


1. und 2. Trimenon

ASA Atid 75 mg sollte in Tagesdosen bis zu 300 mg ASS im ersten und zweiten Trimenon nur nach strenger Indikationsstellung verordnet werden.


3. Trimenon

Die Einnahme einer Tagesdosis von bis zu 150 mg ASS im dritten Trimenon sollte ebenfalls nur bei zwingender Indikation erfolgen. Eine Einnahme von ASA Atid 75 mg in Tagesdosen oberhalb von 150 mg ASS ist im letzten Trimenon kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).


Der Wirkstoff Acetylsalicylsäure und seine Abbauprodukte gehen in geringen Mengen in die Muttermilch über.


Da nachteilige Folgen für den Säugling bisher nicht bekannt geworden sind, wird bei Anwendung einer Tagesdosis von bis zu 150 mg eine Unterbrechung des Stillens in der Regel nicht erforderlich sein. Bei Einnahmen höherer Dosen (über 150 mg Tagesdosis) sollte abgestillt werden.



4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtig­keit und das Bedienen von Maschinen


Es sind keine besonderen Vorsichtsmaß­nahmen erforderlich.


6. 4.8 Nebenwirkungen


Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:

Sehr häufig: ≥ 10 %

Häufig: ≥ 1 % - < 10 %

Gelegentlich: ≥ 0,1 % - < 1 %

Selten: ≥ 0,01 % - < 0,1 %

Sehr selten: < 0,01 %, einschl. Einzelfälle


Störungen des Verdauungstraktes:

Häufig:

Magen-Darm-Beschwerden wie Sodbrennen, Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen und Durchfälle. Geringfügige Blutverluste aus dem Magen-Darm-Bereich (Mikroblutungen).

Gelegentlich:

Magen- oder Darm-Blutungen.

Nach längerer Anwendung von ASA Atid 75 mg kann eine Eisenmangelanämie durch verborgene Blutverluste aus dem Magen- oder Darmbereich auftreten.

Magen- oder Darmgeschwüre.


Bei Auftreten von schwarzem Stuhl oder blutigem Erbrechen (Zeichen einer schwe­ren Magenblutung) ist sofort der Arzt zu benachrichtigen.


Störungen des Immunsystems:

Gelegentlich:

Überempfindlichkeitsreaktionen wie Hautre­aktionen.

Selten:

Überempfindlichkeitsreaktionen wie schwere Hautreaktionen (in Einzelfällen bis hin zu Erythema exsudativum multiforme) evtl. mit Blutdruckabfall, Anfälle von Atemnot, anaphylaktische Reaktionen oder Quincke-Ödem, vor allem bei Asthmatikern.


Störungen des Nervensystems:

Kopfschmerzen, Schwindel, Verwirrtheit, gestörtes Hörvermögen oder Ohrensausen (Tinnitus) können, insbesondere bei Kindern und älteren Patienten, Anzeichen einer Überdosierung sein (siehe Abschnitt 4.9).


Störungen der Leber:

Sehr selten:

Erhöhungen der Leberwerte.


Störungen der Nieren:

Sehr selten:

Nierenfunktionsstörungen.


Stoffwechselstörungen:

Sehr selten:

Hypoglykämie.


Acetylsalicylsäure vermindert in niedriger Dosierung die Harnsäureausscheidung. Bei hierfür gefährdeten Patienten kann dies unter Umständen einen Gichtanfall auslösen.


Überdosierung


Unterschieden werden die chronische Überdosierung von Acetylsalicylsäure mit überwiegend zentralnervösen Störungen wie Benommenheit, Schwindel, Verwirrtheit oder Übelkeit ("Salicylismus") und die akute Intoxikation.


Im Vordergrund einer akuten Acetylsa­licylsäure-Vergiftung steht eine schwere Störung des Säure-Basen-Gleichgewichtes. Bereits im therapeutischen Dosisbereich kommt es zu einer respiratorischen Alkalose infolge gesteigerter Atmung. Sie wird durch eine erhöhte renale Ausscheidung von Hydrogencarbonat kompensiert, so dass der pH-Wert des Blutes normal ist. Bei toxischen Dosen reicht diese Kompensation nicht mehr aus und der pH-Wert sowie die Hydrogencarbonatkonzentration im Blut sinken ab. Der PCO2-Wert des Plasmas kann zeitweilig normal sein. Es liegt scheinbar das Bild einer metabolischen Azidose vor. Tatsächlich aber handelt es sich um eine Kombination von respiratorischer und metabolischer Azidose. Die Ursachen hierfür sind:


Einschränkung der Atmung durch toxische Dosen, Anhäufung von Säure, zum Teil durch verminderte renale Ausscheidung (Schwefel- und Phosphorsäure sowie Salicylsäure, Milchsäure, Acetessigsäure u. a.) infolge einer Störung des Kohlenhydrat-Stoffwechsels. Hierzu tritt eine Störung des Elektrolythaushaltes. Es kommt zu größeren Kaliumverlusten.


Symptome der akuten Intoxikation

Die Symptome bei leichteren Graden einer akuten Vergiftung (200 - 400 g/ml):

Neben Störungen des Säure-Basen-Gleichgewichtes, des Elektrolythaushaltes (z. B. Kaliumverluste), Hypoglykämie, Hautausschlägen sowie gastrointestinalen Blutungen werden Hyperventilation, Ohrensausen, Übelkeit, Erbrechen, Beeinträchtigung von Sehen und Hören, Kopfschmerzen, Schwindel, Verwirrtheitszustände beobachtet.


Bei schweren Vergiftungen (über 400 g/ml) können Delirien, Tremor, Atemnot, Schweißausbrüche, Exsikkose, Hyperthermie und Koma auftreten.

Bei Intoxikationen mit letalem Ausgang tritt der Tod in der Regel durch Versagen der Atemfunktion ein.


Therapie oder Intoxikation

Die Therapiemöglichkeiten zur Behandlung einer Acetylsalicylsäureintoxikation richten sich nach Ausmaß, Stadium und klinischen Symptomen der Intoxikation. Sie entsprechen den üblichen Maßnahmen zur Verminderung der Resorption des Wirkstoffs, Kontrolle des Wasser- und Elektrolythaushaltes sowie der gestörten Temperaturregulation und Atmung.


Im Vordergrund stehen Maßnahmen, die der Beschleunigung der Ausscheidung und der Normalisierung des Säure-Basen- und Elektrolythaushaltes dienen. Neben Infusionslösungen mit Natriumhy­drogencarbonat und Kaliumchlorid werden auch Diuretika verabreicht. Die Reaktion des Harns soll basisch sein, damit der Ionisationsgrad der Salicylate zu- und damit die Rückdiffusionsrate in den Tubuli abnimmt.

Eine Kontrolle der Blut-Werte (pH, PCO2, Hydrogencarbonat, Kalium u. a.) ist sehr zu empfehlen. In schweren Fällen kann eine Hämodialyse notwendig sein.


5. Pharmakologische Eigenschaften


5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften


Pharmakotherapeutische Gruppe:

Thrombozytenaggregationshemmer

ATC-Code: B01AC


Acetylsalicylsäure hat eine irreversible thrombozytenaggregationshemmende Wir­kung. Diese Wirkung auf die Thrombozyten wird über eine Acetylierung der Cyclooxygenase erreicht. Dadurch wird irreversibel die Bildung von Thromboxan A2 (einem die Thrombozytenaggregation fördernden und vasokonstringierend wirkenden Prostaglandin) in den Thrombozyten gehemmt. Dieser Effekt ist dauerhaft und hält gewöhnlich für die gesamte achttägige Lebensdauer eines Thrombozyten an.

Paradoxerweise hemmt die Acetylsalicyl­säure auch die Bildung von Prostacyclin (einem thrombozytenaggregationshemmen­den aber vasodilatorisch wirksamen Prosta­glandin) in den Endothelzellen der Gefäß­wände. Dieser Effekt ist vorübergehend.

Sobald die Acetylsalicylsäure aus dem Blut ausgewaschen ist, produzieren die kernhaltigen Endothelzellen wieder Prostacyclin.

Infolge dessen bewirkt Acetylsalicylsäure bei einmal täglicher Gabe in niedriger Do­sierung (< 300 mg/Tag) eine Blockade von Thromboxan A2 in den Thrombozyten ohne ausgeprägte Beeinträchtigung der Prostacyclinbildung.


Acetylsalicylsäure gehört außerdem zur Gruppe der säurebildenden nichtsteroidalen Antiphlogistika mit analgetischen, antipyretischen und antiphlogistischen Eigenschaften. Ihr Wirkungsmechanismus beruht auf der irreversiblen Hemmung von Cyclo-Oxygenase-Enzymen, die an der Prosta­glandinsysthese beteiligt sind.


Acetylsalicylsäure wird in oralen Dosierun­gen zwischen 0,5 g und 1,0 g zur Behand­lung von leichten bis mäßig starken Schmerzen und bei erhöhter Temperatur angewendet.


Es wird ebenfalls zur Behandlung akuter und chronisch entzündlicher Erkrankungen (z. B. rheumatoide Arthritis) angewendet, wobei generell hohe Dosierungen von 4 g bis 8 g pro Tag auf mehrere Einzeldosen verteilt benutzt werden.


Pharmakokinetische Eigenschaften


Acetylsalicylsäure wird vor, während und nach der Resorption in ihren aktiven Hauptmetaboliten Salicylsäure umgewandelt. Die Metaboliten werden überwiegend über die Niere ausgeschieden.


Hauptmetaboliten der Acetylsalicylsäure sind neben der Salicylsäure das Glycinkonjugat der Salicylsäure (Salicylursäure), das Ether- und das Esterglukuronid der Salicylsäure (Salicylphenolglukuronid und Salicylacetylglukuronid) sowie die durch Oxidation von Salicylsäure entstehende Gentisinsäure und deren Glycinkonjugat.


Die Resorption nach oraler Gabe von Acetylsalicylsäure erfolgt, abhängig von der galenischen Formulierung, schnell und vollständig. Der Acetylrest der Ace­tylsalicylsäure wird teilweise bereits während der Passage durch die Mukosa des Gastrointestinaltraktes hydrolytisch gespalten.


Maximale Plasmaspiegel werden nach 10-20 Minuten (Acetylsalicylsäure) bzw. 0,3-2 Stunden (Gesamtsalicylat) erreicht.


Die Eliminationskinetik von Salicylsäure ist in starkem Maße von der Dosis abhängig, da die Metabolisierung von Salicylsäure kapazitätslimitiert ist (fluktuelle Eliminationshalbwertszeit zwischen 2 und 30 Stunden).


Die Eliminationshalbwertszeit von Ace­tylsalicylsäure beträgt nur einige Minuten, die Eliminationshalbwertzeit der Salicylsäure beträgt nach Einnahme einer Dosis von 0,5 g Acetylsalicylsäure 2 h, nach Applikation von 1 g 4 h, nach Ein­nahme einer Einzeldosis von 5 g verlängert sie sich auf 20 h.


Die Plasmaeiweißbindung beim Menschen ist konzentrationsabhängig; Werte von 49 % bis über 70 % (Acetylsalicylsäure) bzw. 66 % bis 98 % (Salicylsäure) wurden gefunden.


Im Liquor und in der Synovialflüssigkeit ist Salicylsäure nach Einnahme von Acetylsalicylsäure nachweisbar.

Salicylsäure ist placentagängig und geht in die Muttermilch über.


Präklinische Daten zur Sicherheit


Das präklinische Sicherheitsprofil von Acetylsalicylsäure ist gut dokumentiert.


Salicylate haben in tierexperimentellen Untersuchungen außer Nierenschäden bei hohen Dosierungen keine weiteren Organschäden gezeigt.


Acetylsalicylsäure wurde ausführlich in vitro und in vivo bezüglich mutagener Wirkungen untersucht. Die Gesamtheit der Befunde ergibt keine relevanten Verdachtsmomente für eine mutagene Wirkung. Gleiches gilt für Untersuchungen zur Kanzerogenität.


Salicylate haben in Tierversuchen an mehreren Tierspezies teratogene Wirkungen gezeigt. Implantationsstörungen, embryo- und fetotoxische Wirkungen sowie Störungen der Lernfähigkeit bei Nachkommen nach pränataler Exposition sind beschrieben worden.


6. Pharmazeutische Angaben


Sonstige Bestandteile


mikrokristalline Cellulose, Lactose-Mo­nohydrat, Maisstärke, Stearinsäure (Ph. Eur.), hochdisperses Siliciumdioxid, Triethyl­citrat, Talkum und Methacrylsäure-Ethylacrylat Copolymer (1:1) (Ph. Eur.) (Eudragit L30D)


Inkompatibilitäten


Keine

6.3 Dauer der Haltbarkeit


Die Dauer der Haltbarkeit beträgt 3 Jahre.

Dieses Arzneimittel soll nach Ablauf des Verfalldatums nicht mehr angewendet werden.


6.4 Besondere Lagerungshinweise


Nicht über 25° C, vor Licht geschützt aufbewahren.

6.5 Art und Inhalt des Behältnisses


Originalpackung mit

20 magensaftresistenten Tabletten (N1)

50 magensaftresistenten Tabletten (N2)

100 magensaftresistenten Tabletten (N3)


6.6 Hinweise für die Handhabung und Entsorgung


Keine


7. Pharmazeutischer Unternehmer


DEXCEL PHARMA GmbH

Röntgenstraße 1

D - 63755 Alzenau

Tel.: (0 60 23) 94 80-0

Fax: (0 60 23) 94 80-50


8. Zulassungsnummer


53622.00.00


9. Datum der Zulassung /Verlänge­rung der Zulassung


26.01.2005


10. Stand der Information


07.08.2008


11. Verschreibungsstatus / Apothe­kenpflicht


apothekenpflichtig




ASA Atid 75 mg clean beaufl.MT_07_08_08

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