iMedikament.de

Ascorvit 200 Mg Ft

Document: 14.10.2009   Fachinformation (deutsch) change

15





Fachinformation


__________________________________________________________________

Mibe + Logo Ascorvit® 200 mg FT

__________________________________________________________________


1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS


Ascorvit®200 mg FT

Filmtabletten


Wirkstoff: Ascorbinsäure (Vitamin C)



2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG


1 Filmtablette enthält:


Ascorbinsäure 200 mg



Sonstige Bestandteile: enthält Lactose.


Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe unter Abschnitt 6.1.



3. DARREICHUNGSFORM


Filmtablette



4. KLINISCHE ANGABEN


4.1 Anwendungsgebiete


- Prophylaxe von Vitamin-C-Mangel, wenn die ausreichende Zufuhr durch Ernährung nicht gesichert ist


- Therapie von Vitamin-C-Mangel-Krankheiten



4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung


Dosierung mit Einzel- und Tagesgaben


Prophylaxe von Vitamin-C-Mangel, wenn dies nicht durch Er­nährung möglich ist (s. 5.1 "Pharmakodynamische Eigenschaften – Vorkommen und Bedarfsdeckung")


Erwachsene erhalten 1 Filmtablette Ascorvit®200 mg FT (entsprechend 200 mg Ascorbinsäure) pro Tag.


Therapie von Vitamin-C-Mangel-Krankheiten


Erwachsene erhalten 1 bis 5 Filmtabletten Ascorvit®200 mg FT(ent­sprechend 200 bis 1000 mg Ascorbinsäure) pro Tag bis zum Abklingen der Symptome.


Für andere Einnahmemengen stehen Präparate mit niedrigerem

bzw. höherem Wirkstoffgehalt zur Verfügung.


Art und Dauer der Anwendung


Die Filmtabletten Ascorvit®200 mg FTwerden unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit eingenommen.


Die Dauer der Anwendung richtet sich nach dem klinischen Bild und den labordiagnostischen Parametern.



4.3 Gegenanzeigen


Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile.


Ascorvit®200 mg FT sollte nicht angewendet werden bei Oxalat-Urolithiasis und Eisen-Speichererkrankungen (Thalassämie, Hämochromatose, sideroblastische Anämie).



4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Bei der Einnahme hoher Dosen von Vitamin C (4 g täglich) wurden bei Patienten mit erythro­zytärem Glucose-6-Phosphat-Dehydrogenase-Mangel in Einzelfällen z.T. schwere Hämolysen beobachtet. Eine Überschreitung der angegebenen Dosisempfehlung ist daher zu vermeiden.


Bei Disposition zu Nierensteinbildung besteht bei Einnahme hoher Dosen von Vitamin C die Gefahr der Bildung von Calciumoxalatsteinen. Patienten mit rezidivierender Nierensteinbildung wird empfohlen, eine tägliche Vitamin C- Aufnahme von 100 bis 200 mg nicht zu überschreiten.


Bei Patienten mit hochgradiger bzw. terminaler Niereninsuffizienz (Dialysepatienten) sollte eine tägliche Vitamin-C-Aufnahme von 50 bis 100 mg Vitamin C nicht überschritten werden, da sonst die Gefahr von Hyperoxalatämien und Oxalatkristallisationen in den Nieren besteht.


Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten Ascorvit®200 mg FT nicht einnehmen.



Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen


Die Gabe von Ascorvit®200 mg FTführt zu vermehrter Resorption von Eisen und Aluminium aus dem Gastrointestinaltrakt. Dies ist besonders bei Niereninsuffizienz, Eisensubstitution und der Gabe aluminiumhaltiger Antazida zu beachten.


Hinweis


Nach Gabe von Gramm-Dosen kann die Ascorbinsäurekonzentra­tion im Harn soweit ansteigen, dass die Messung verschiede­ner klinisch-chemischer Parameter (Glucose, Harnsäure, Crea­tinin, anorganisches Phosphat) gestört ist. Ebenso kann es nach Gramm-Dosen zu falsch negativen Ergebnissen bei ver­suchtem Nachweis von okkultem Blut im Stuhl kommen.


Allgemein können chemische Nachweismethoden, die auf Farb­reaktionen beruhen, beeinträchtigt werden.



Schwangerschaft und Stillzeit


Es wird davon abgeraten, die angegebenen Dosierungen (s. 4.2 "Dosierung mit Einzel- und Tagesgaben") in Schwangerschaft und Stillzeit zu überschreiten.

Ascorbinsäure wird in die Muttermilch sezerniert und passiert die Plazentaschranke.



Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit

zum Bedienen von Maschinen


Ascorvit®200 mg FT hat keinen Einfluss auf die

Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von

Maschinen.



Nebenwirkungen


Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:


Sehr häufig:

10 %

Häufig:

1 bis < 10 %

Gelegentlich:

0,1 bis < 1 %

Selten:

0,01 bis < 0,1 %

Sehr selten:

0,01 %

Nicht bekannt

Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar



Sehr selten wurden respiratorische und cutane Überemp­findlichkeitsreaktionen beobachtet.


Überdosierung


Zur Gefahr von Hämolysen und Nierensteinen s. 4.4 "Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung".


Nach Einzeldosen ab 3 g treten gelegentlich, ab 10 g fast immer vorübergehende osmotische Diarrhoen auf, die von entsprechenden abdominellen Symptomen begleitet werden.


Für diesen Fall ist nach Dosisreduktion bzw. Absetzen der Therapie in der Regel eine symptomatische Therapie der Diarrhoe mittels Wasser- und Elektrolytausgleich als aus­reichend anzusehen.



5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN


Pharmakodynamische Eigenschaften


Stoff- oder Indikationsgruppe


ATC-Code: A11GA01 Vitamin C


Ascorbinsäure ist ein essentieller Wirkstoff für den Menschen. Ascorbinsäure und die sich im Organismus hieraus bildende Dehydroascorbinsäure bilden ein Redoxsystem von großer physiologischer Bedeutung.


Vitamin C wirkt aufgrund seines Redoxpotenzials als Cofaktor zahlreicher Enzymsysteme (Kollagenbildung, Katecholaminsyn­these, Hydroxylierung von Steroiden, Tyrosin und körper­fremden Substanzen, Biosynthese von Carnitin, Regeneration von Tetrahydrofolsäure sowie Alpha-Amidierung von Peptiden, z.B. ACTH und Gastrin).


Ferner beeinträchtigt ein Mangel an Vitamin C Reaktionen der Immunabwehr, insbesondere die Chemotaxis, die Komplementak­tivierung und die Interferonproduktion. Die molekularbiolo­gischen Funktionen von Vitamin C sind noch nicht vollständig geklärt.


Ascorbinsäure verbessert durch die Reduktion von Ferri-Ionen und durch die Bildung von Eisenchelaten die Resorption von Eisensalzen. Sie blockiert die durch Sauerstoffradikale aus­gelösten Kettenreaktionen in wässrigen Körperkompartimenten. Die antioxidativen Funktionen stehen in enger biochemischer Wechselwirkung mit denjenigen von Vitamin E, Vitamin A und Carotinoiden. Eine Verminderung potenziell kanzerogener Stoffe im Gastrointestinaltrakt durch Ascorbinsäure ist noch nicht ausreichend belegt.



Vorkommen und Bedarfsdeckung


Vitamin C kommt in bedarfsgerechter Nährstoffdichte nur in Gemüse und Obst vor. Infolge seiner leichten Oxidierbarkeit und Löslichkeit entstehen beträchtliche Zubereitungsverluste beim Garen (Grüngemüse bis 60 %, Kartoffeln bis 25 %).


In Obst ist Ascorbinsäure infolge des sauren pH-Bereichs weitgehend stabil. In Blattgemüse setzt unmittelbar nach der Ernte ein enzymatischer Abbau durch Peroxidasen ein (bei Raumtemperatur innerhalb von 48 Stunden über 50 %), der durch Blanchieren verhindert wird, z.B. bei Konservierung. Der Vitamin-C-Gehalt der Kuhmilch schützt Säuglinge nicht vor einer Vitamin-C-Mangelerkrankung.


Mangelerscheinungen


Die klinisch manifeste Vitamin-C-Mangelerkrankung (Skorbut bzw. Moeller-Barlow-Krankheit) entwickelt sich schleichend innerhalb mehrerer Monate aus dem Zustand des latenten Vitamin-C-Mangels. Allgemeinerkrankungen wie Masern, Hepati­tis epidemica, schwere Traumen, Malabsorptionssyndrome oder längerfristige Einnahme verschiedener Arzneimittel (u.a. Salicylate und Tetracycline) können dies erheblich beschleunigen.


Unspezifische Frühsymptome sind verminderte körperliche Leistungsfähigkeit und psychometrisch objektivierbare Funk­tionsstörungen, wie erhöhte Erschöpfbarkeit oder Reizbar­keit. Später kommt es zu erhöhter Kapillarfragilität mit Petechien, Mikrohämaturie, verminderter Infektresistenz (vorwiegend durch verminderte Phagozytose), begleitet von Gingivitis (nach erfolgtem Zahndurchbruch), schließlich zu flächigen Schleimhaut- und Hautblutungen (Ekchymosen und Sugillationen), zuerst erkennbar an der Unterzungenschleim­haut und am marginalen Zahnfleischsaum.


Häufig auftretendes Begleitsyndrom ist eine hypochrome, mi­krozytäre, oft eisenrefraktäre Anämie. Gleichzeitig ist die Wundheilung verzögert und die bindegewebige Narbenbildung behindert. Beim Säugling entstehen außerdem subperiostale Hämatome und Einblutungen in die Wachstumszonen der langen Röhrenknochen, die äußerst schmerzhaft sind (M. Moeller-Barlow). Beim Erwachsenen wie beim Säugling kann die Vita­min-C-Mangelkrankheit zum Tode führen.


Bei sachgemäßer Behandlung mit Ascorbinsäure kann auch bei einer schweren Erkrankung mit vollständiger Genesung ohne Spätfolgen gerechnet werden.


Die Ätiologie der Veränderungen ist durch den Nachweis einer stark verminderten Ascorbinsäurekonzentration im Blutplasma (weniger als 0,1 mg/dl bzw. 6 µmol/l) und in den weißen Blutzellen (weniger als 5 mg/dl bzw. 280 µmol/l) zu objekti­vieren.


Die Bedarfsdeckung lässt sich unter anderem durch die Vita­min-C-Konzentration im Blutplasma charakterisieren. Die Grenzwerte einer noch gesicherten Bedarfsdeckung (0,5 mg/dl bei Männern, 0,55 mg/dl bei Frauen) werden bei Gesunden in der Bundesrepublik nur selten unterschritten.


Dies gilt auch für Schwangere und Stillende. Bei mehrmonati­ger Stilldauer tritt jedoch häufig ein Abfall der Ascorbin­säurekonzentration in Plasma und Milch auf. Dasselbe gilt für konservierte Frauenmilch.


Der erhöhte Vitamin-C-Bedarf bei starken Rauchern wird bei Erwachsenen jüngeren und mittleren Alters meist gedeckt.


Risikogruppen sind Senioren über 65 Jahre (Männer häufiger als Frauen), Personen mit regelmäßig hohem Alkoholkonsum, Raucher, Schwangere und Stillende sowie Personen mit ein­seitiger Ernährung. Langfristige Einnahme von Arzneimitteln (vor allem Salicylate, Tetracycline und Corticosteroide) kann die Vitamin-C-Reserven vermindern.


Zu einem ausgeprägten Abfall des Vitamin-C-Gehalts in Blut­plasma und Leukozyten kommt es bei akuten Infektionskrank­heiten, bei schweren Leberparenchymerkrankungen, bei schwe­ren Traumen und bei Hämodialyse.


Erniedrigte Vitamin-C-Konzentrationen in Plasma und Leuko­zyten findet man auch bei chronischen Infektionskrankheiten, schweren Malabsorptionssyndromen und in den Endstadien von Tumorerkrankungen.




Pharmakokinetische Eigenschaften


Ascorbinsäure wird im proximalen Dünndarm konzentrationsab­hängig resorbiert. Mit steigender Einzeldosis sinkt die Bio­verfügbarkeit auf 60 bis 75 % nach 1 g, auf ca. 40 % nach 3 g, bis hinunter auf ca. 16 % nach 12 g. Der nicht resor­bierte Anteil wird von der Dickdarmflora überwiegend zu CO2und organischen Säuren abgebaut.


Bei gesunden Erwachsenen wird der maximale metabolische Turnover von 40 bis 50 mg/Tag bei Plasmakonzentrationen von 0,8 bis 1,0 mg/dl erreicht. Der tägliche Gesamt-Turnover be­trägt etwa 1 mg/kg KG. Bei extrem hohen oralen Dosen werden nach ca. 3 Stunden kurzfristig Plasmakonzentrationen bis zu 4,2 mg/dl erreicht.


Unter diesen Bedingungen wird Ascorbinsäure zu über 80 % unverändert im Harn ausgeschieden. Die Halbwertzeit beträgt im Mittel 2,9 Stunden.

Die renale Ausscheidung erfolgt durch glomeruläre Filtration und anschließende Rückabsorption im proximalen Tubulus.


Obere Grenzkonzentrationen bei gesunden Erwachsenen sind bei Männern 1,34 ± 0,21 mg und bei Frauen 1,46 ± 0,22 mg Ascorbinsäure/dl Plasma.


Der Gesamtkörpergehalt an Ascorbinsäure beträgt nach hoher Zufuhr von etwa 180 mg täglich mindestens 1,5 g. Ascorbin­säure reichert sich in Hypophyse, Nebennieren, Augenlinsen und weißen Blutkörperchen an.



Präklinische Daten zur Sicherheit


Akute Toxizität


Siehe 4.9 "Überdosierung"


Subchronische und chronische Toxizität


In subchronischen und chronischen Untersuchungen an Ratten ergaben sich keine Hinweise auf substanzbedingte Effekte.


Mutagenes und tumorerzeugendes Potenzial


Prüfungen an Zellkulturen bzw. im Tierversuch ergaben keine Hinweise auf eine mutagene Wirkung im therapeutischen Dosisbereich.


In Langzeituntersuchungen an Mäusen wurden keine Hinweise auf ein tumorerzeugendes Potenzial beobachtet.


Reproduktionstoxizität


Untersuchungen an zwei Tierspezies in täglichen Dosen von 150, 250, 500 und 1000 mg/kg Körpergewicht (KG) ergaben keine fetotoxischen Effekte.


Die Gabe von Ascorbinsäure während der Schwangerschaft in höheren Dosen kann zu einer erhöhten Bereitschaft für die Entwicklung von Skorbut bei den Nachkommen führen.


Ascorbinsäure wird in die Muttermilch sezerniert und pas­siert die Plazentaschranke mittels einfacher Diffusion.



6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN


6.1 Liste der sonstigen Bestandteile


Maisstärke, Lactose, Mikrokristalline Cellulose, Croscarmellose-Natrium, Talkum, Stearinsäure (Ph. Eur.), Hypromellose, Titandioxid (E171), Chinolingelb (E 104), Natriumchlorid



6.2 Inkompatibilitäten


Nicht zutreffend.



Dauer der Haltbarkeit


Die Dauer der Haltbarkeit beträgt 3 Jahre.

Die Dauer der Haltbarkeit nach Öffnen der Flasche beträgt 4 Monate.

Dieses Arzneimittel soll nach Ablauf des Verfallsdatums nicht mehr angewendet werden.



Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung


Nicht über 30ºC lagern.

In der Originalverpackung aufbewahren.



Art und Inhalt des Behältnisses


Braunglasflasche mit Plastikverschluss



Packung mit 20 Filmtabletten

Packung mit 50 Filmtabletten

Packung mit 100 Filmtabletten



Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung


Keine besonderen Anforderungen.


Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu entsorgen.



7. INHABER DER ZULASSUNG


mibe GmbH Arzneimittel

Münchener Straße 15

06796 Brehna


Tel.: 034954/247-0

Fax: 034954/247-100



ZULASSUNGSNUMMER


46889.00.00



DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG


12.09.2000/ 19.03.2008



10. STAND DER INFORMATION


Oktober 2009



11. VERKAUFSABGRENZUNG


Freiverkäuflich