Aspirin I.V. 500 Mg
Fachinformation
1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
Aspirin i.v. 500 mg, Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektions- oder Infusionslösung
2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
D,L Lysinacetylsalicylat ∙ Glycin
1 Durchstechflasche mit Pulver zur Herstellung einer Injektions- oder Infusionslösung enthält 1000 mg D,L-Lysinacetylsalicylat ∙ Glycin, entsprechend 500 mg Acetylsalicylsäure.
1 ml rekonstituierte Lösung enthält 100 mg Acetylsalicylsäure.
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. DARREICHUNGSFORM
Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektions- oder Infusionslösung.
Die Farbe des Pulvers ist weiß.
Die rekonstituierte Lösung hat einen pH-Wert von 4,5 bis 6,5.
4. KLINISCHE ANGABEN
4.1 Anwendungsgebiete
-
Akute mäßig starke bis starke Schmerzen (falls eine orale Anwendung nicht angezeigt ist),
-
akute Behandlung der Kopfschmerzphase von Migräneanfällen mit oder ohne Aura,
-
Fieber (wenn eine sofortige Temperatursenkung erforderlich und eine orale Anwendung nicht angezeigt ist).
Bitte beachten Sie die Angaben für Kinder und Jugendliche (siehe Abschnitt 4.4).
4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Dosierung
Erwachsene:
Soweit nicht anders verordnet, werden folgende Richtdosen empfohlen:
Anwendungsgebiete |
Einzeldosen bei Erwachsenen |
Akute mäßig starke bis starke Schmerzen |
1-2 Bei Bedarf ist eine wiederholte Anwendung möglich; maximale Tagesdosis: 10 Durchstechflaschen (5000 mg Acetylsalicylsäure). |
Fieber |
|
Akute Behandlung der Kopfschmerzphase von Migräneanfällen mit oder ohne Aura |
2 |
Kinder und Jugendliche:
Anwendungsgebiet |
Tagesdosen bei Kindern und Jugendlichen |
Fieber |
0,1-0,25 ml / kg KG / Tag |
Art der Anwendung
Intravenöse Anwendung
Die Injektionslösung muss stets frisch hergestellt und gleich nach der Herstellung verwendet werden. Nur klare Lösungen ohne sichtbare Partikel dürfen verabreicht werden. Die Lösung ist nur für den einmaligen Gebrauch bestimmt. Nicht verwendete Lösung muss verworfen werden.
Die Lösung wird langsam intravenös injiziert. Sie kann auch einer Kurzinfusion beigemischt (siehe Abschnitt 6.6) oder langsam in den Infusionsschlauch nahe der Kanüle einer bereits laufenden Infusion injiziert werden.
Dauer der Anwendung
Aspirin i.v. ist für eine Dauerbehandlung nicht vorgesehen.
Die Dauer der Anwendung bestimmt der behandelnde Arzt.
4.3 Gegenanzeigen
-
Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder andere Salicylate;
-
Asthmaanfälle in der Vergangenheit, die durch die Verabreichung von Salicylaten oder Substanzen mit ähnlicher Wirkung, insbesondere nichtsteroidalen Antiphlogistika, ausgelöst wurden;
-
Akute gastrointestinale Ulcera;
-
Hämorrhagische Diathese;
-
Leber- und Nierenversagen;
-
Schwere, nicht eingestellte Herzinsuffizienz;
-
Kombination mit Methotrexat in einer Dosierung von 15 mg oder mehr pro Woche (siehe Abschnitt 4.5);
-
Letztes Trimenon der Schwangerschaft (siehe Abschnitt 4.6).
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
-
bei Überempfindlichkeit gegen andere Analgetika / Antiphlogistika / Antirheumatika oder andere allergene Stoffe (siehe Abschnitt 4.3);
-
bei Bestehen von Allergien (z. B. mit Hautreaktionen, Juckreiz, Nesselfieber), Asthma, Heuschnupfen, Nasenschleimhautschwellungen (Nasenpolypen) oder chronischen Atemwegserkrankungen;
-
bei gleichzeitiger Therapie mit Antikoagulantien;
-
bei gastrointestinalen Ulcera oder Blutungen in der Vorgeschichte;
-
bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion;
-
bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion oder mit verminderter kardiovaskulärer Durchblutung (z. B. renale Gefäßerkrankung, kongestive Herzinsuffizienz, Volumenverlust, größere Operationen, Sepsis oder schwere Blutungsereignisse): Acetylsalicylsäure kann das Risiko einer Nierenfunktionsstörung und eines akuten Nierenversagens weiter erhöhen;
-
vor Operationen (auch bei kleineren Eingriffen wie z. B. Zahnextraktionen): es kann zu verstärkter Blutungsneigung kommen;
-
bei Patienten mit schwerem Glukose‑6‑Phosphat‑Dehydrogenasemangel: Acetylsalicylsäure kann eine Hämolyse oder eine hämolytische Anämie induzieren. Das Risiko einer Hämolyse kann durch Faktoren wie z. B. hohe Dosierung, Fieber oder akute Infektionen erhöht werden.
Bei Operationen, bei denen intraoperativ eine absolute Blutstillung erforderlich ist, sollte Aspirin i.v. möglichst nicht präoperativ gegeben werden.
Acetylsalicylsäure vermindert in niedriger Dosierung die Harnsäureausscheidung. Bei Patienten, die bereits zu geringer Harnausscheidung neigen, kann dies unter Umständen einen Gichtanfall auslösen.
Kinder und Jugendliche
Aspirin i.v. soll bei Kindern und Jugendlichen mit fieberhaften Erkrankungen nur auf ärztliche Anweisung und nur dann angewendet werden, wenn andere Maßnahmen nicht wirken. Sollte es bei diesen Erkrankungen zu lang anhaltendem Erbrechen kommen, so kann dies ein Zeichen des Reye-Syndroms, einer sehr seltenen, aber lebensbedrohlichen Krankheit sein, die unbedingt sofortiger ärztlicher Behandlung bedarf.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Verstärkung der Wirkung bis hin zu erhöhtem Nebenwirkungsrisiko:
-
Antikoagulanzien / Thrombolytika: Acetylsalicylsäure kann das Blutungsrisiko erhöhen, wenn es vor einer Thrombolyse‑Therapie eingenommen wurde. Daher muss bei Patienten, bei denen eine Thrombolysebehandlung durchgeführt werden soll, auf Zeichen äußerer oder innerer Blutung aufmerksam geachtet werden;
-
Thrombozytenaggregationshemmer, z. B. Ticlopidin, Clopidogrel: erhöhtes Risiko für Blutungen;
-
Andere nichtsteroidale Analgetika / Antiphlogistika (in Dosierungen ab 3 g Acetylsalicylsäure pro Tag und mehr): erhöhtes Risiko für gastrointestinale Ulcera und Blutungen;
-
Systemische Glucokortikoide (mit Ausnahme von Hydrocortison als Ersatztherapie bei Morbus Addison): erhöhtes Risiko für gastrointestinale Nebenwirkungen;
-
Alkohol: erhöhtes Risiko für gastrointestinale Ulcera und Blutungen;
-
Digoxin: Erhöhung der Plasmakonzentration;
-
Antidiabetika: der Blutzuckerspiegel kann sinken;
-
Methotrexat: Verminderung der Ausscheidung und Verdrängung aus der Plasmaproteinbindung durch Salicylate;
-
Valproinsäure: Verdrängung aus der Plasmaproteinbindung durch Salicylate;
-
Selektive-Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer (SSRIs): erhöhtes Risiko für gastrointestinale Blutungen aufgrund synergistischer Effekte.
Abschwächung der Wirkung:
-
Diuretika (in Dosierungen ab 3 g Acetylsalicylsäure pro Tag und mehr);
-
ACE‑Hemmer (in Dosierungen ab 3 g Acetylsalicylsäure pro Tag und mehr);
-
Urikosurika (z. B. Probenecid, Benzbromaron).
4.6 Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft:
Eine Hemmung der Prostaglandinsynthese kann die Schwangerschaft und / oder die embryonale / fetale Entwicklung ungünstig beeinflussen. Aufgrund von Daten aus epidemiologischen Studien ergeben sich Bedenken hinsichtlich eines erhöhten Risikos für Fehlgeburten und für Fehlbildungen nach der Einnahme von Prostaglandinsynthesehemmern in der Frühschwangerschaft. Es wird angenommen, dass dieses Risiko mit der Dosis und Anwendungsdauer zunimmt.
Die verfügbaren epidemiologischen Daten für Acetylsalicylsäure deuten auf ein erhöhtes Risiko von Gastroschisis hin.
Tierexperimentelle Studien zeigten Reproduktionstoxizität (siehe Abschnitt 5.3).
Während des 1. und 2. Trimenons der Schwangerschaft darf Acetylsalicylsäure nicht gegeben werden, außer dies ist eindeutig notwendig.Frauen mit Kinderwunsch oder Frauen im 1. und 2. Trimenon der Schwangerschaft sollten bei Einnahme acetylsalicylsäurehaltiger Arzneimittel die Dosis niedrig und die Behandlung so kurz wie möglich halten. Während des 3. Trimenons der Schwangerschaft ist eine Exposition mit Prostaglandinsynthese-Hemmstoffen mit folgenden Risiken verbunden:
Beim Feten:
-
Kardiopulmonale Toxizität (mit vorzeitigem Verschluss des Ductus arteriosus und pulmonaler Hypertonie);
-
Renale Dysfunktion, die bis zum Nierenversagen mit Oligohydramniosis fortschreiten kann.
Bei der Mutter und beim Kind am Ende der Schwangerschaft:
-
Mögliche Verlängerung der Blutungszeit, ein anti‑aggregatorischer Effekt, der auch schon bei sehr geringer Dosierung auftreten kann;
-
Hemmung der Wehentätigkeit, die zu einer verzögerten oder verlängerten Geburt führen kann.
Folglich ist Aspirin i.v.während des 3. Trimenons der Schwangerschaft kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).
Fertilität:
Es gibt Hinweise, dass Arzneistoffe, die die Cyclooxygenase / Prostaglandinsynthese hemmen, durch einen Effekt auf die Ovulation eine Beeinträchtigung der weiblichen Fertilität hervorrufen können. Dieser Effekt ist nach Absetzen der Behandlung reversibel.
Stillzeit:
Der Wirkstoff Acetylsalicylsäure und seine Abbauprodukte gehen in geringen Mengen in die Muttermilch über. Da nachteilige Wirkungen auf den Säugling bisher nicht bekannt geworden sind, ist bei gelegentlicher Anwendung der empfohlenen Dosis eine Unterbrechung des Stillens nicht erforderlich. Bei längerer Anwendung bzw. Einnahme höherer Dosen sollte dennoch abgestillt werden.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Aspirin i.v. hat keinen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.
4.8 Nebenwirkungen
Die Aufzählung der folgenden unerwünschten Wirkungen umfasst alle bekannt gewordenen Nebenwirkungen unter der Behandlung mit Acetylsalicylsäure, auch solche unter hochdosierter Langzeittherapie bei Rheumapatienten. Die Häufigkeitsangaben, die über Einzelfälle hinausgehen, beziehen sich auf die kurzzeitige Anwendung bis zu Tagesdosen von maximal 3 g Acetylsalicylsäure.
Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:
Sehr häufig (> 1/10)
Häufig (> 1/100 bis < 1/10)
Gelegentlich (> 1/1.000 bis < 1/100)
Selten (> 1/10.000 bis < 1/1.000)
Sehr selten (< 1/10.000)
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems:
Selten bis sehr selten sind auch schwerwiegende Blutungen wie z. B. cerebrale Blutungen, besonders bei Patienten mit nicht eingestelltem Bluthochdruck und / oder gleichzeitiger Behandlung mit Antikoagulantien berichtet worden, die in Einzelfällen möglicherweise lebensbedrohlich sein können.
Hämolyse und hämolytische Anämie wurden bei Patienten mit schwerem Glukose‑6‑Phosphat‑Dehydrogenasemangel berichtet.
Blutungen wie z. B. Nasenbluten, Zahnfleischbluten, Hautblutungen oder Blutungen des Urogenitaltraktes mit einer möglichen Verlängerung der Blutungszeit (siehe Abschnitt 4.4). Diese Wirkung kann über 4 bis 8 Tage nach der Einnahme anhalten.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts:
Häufig:
Gastrointestinale Beschwerden wie Sodbrennen, Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen.
Selten:
Gastrointestinale Ulcera, die sehr selten zur Perforation führen können.
Gastrointestinale Blutungen, die sehr selten zu einer Eisenmangelanämie führen können.
Gastrointestinale Entzündungen.
Erkrankungen des Nervensystems:
Kopfschmerzen, Schwindel, gestörtes Hörvermögen, Ohrensausen (Tinnitus) und mentale Verwirrung können Anzeichen einer Überdosierung sein (siehe Abschnitt 4.9).
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes:
Gelegentlich:
Hautreaktionen (sehr selten bis hin zu Erythema exsudativum multiforme)
Erkrankungen des Immunsystems:
Sehr selten:
Überempfindlichkeitsreaktionen der Haut, des Respirationstrakts, des Gastrointestinaltrakts und des kardiovaskulären Systems, vor allem bei Asthmatikern. Symptome können sein: Blutdruckabfall, Anfälle von Atemnot, Rhinitis, verstopfte Nase, anaphylaktischer Schock oder Quincke-Ödeme.
Leber- und Gallenerkrankungen:
Sehr selten:
Erhöhungen der Leberwerte wurden beobachtet.
Erkrankungen der Nieren und Harnwege:
Nierenfunktionsstörungen und akutes Nierenversagen wurden berichtet.
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort:
Reaktionen an der Einstichstelle (z. B. Schmerzen, Rötung).
4.9 Überdosierung
Mit einer Intoxikation muss bei älteren Personen und vor allem bei Kleinkindern gerechnet werden (therapeutische Überdosierung oder versehentliche Intoxikationen können bei ihnen tödlich wirken).
Symptomatologie:
Mäßige Intoxikation:
Tinnitus, Hörstörungen, Schwitzen, Übelkeit,
Erbrechen, Kopfschmerzen und Schwindel werden in allen Fällen von
Überdosierung festgestellt und können durch Reduzierung der
Dosierung abgestellt werden.
Schwere Intoxikation:
Fieber, Hyperventilation, Ketose, respiratorische
Alkalose, metabolische Azidose, Koma, kardiovaskulärer Schock,
Atemversagen, schwere Hypoglykämie.
Notfallbehandlung:
-
Sofortige Einweisung in die Fachabteilung des Krankenhauses;
-
Magenspülung und Verabreichung von Aktivkohle, Kontrolle des Säure-Basen-Gleichgewichts;
-
Alkalische Diurese, um einen Urin‑pH‑Wert zwischen 7,5 und 8 zu erreichen; eine gesteigerte alkalische Diurese muss berücksichtigt werden, wenn die Plasmasalicylatkonzentration bei Erwachsenen größer als 500 mg/l (3,6 mmol/l) oder bei Kindern größer als 300 mg/l (2,2 mmol/l) ist;
-
Möglichkeit der Hämodialyse bei schwerer Intoxikation;
-
Flüssigkeitsverlust muss ersetzt werden;
-
Symptomatische Behandlung.
5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: andere Analgetika und Antipyretika, Salicylsäure und Derivate.
ATC-Code: N02BA01.
Acetylsalicylsäure gehört zur Gruppe der säurebildenden nichtsteroidalen Antiphlogistika mit analgetischen, antipyretischen und antiphlogistischen Eigenschaften. Ihr Wirkungsmechanismus beruht auf der irreversiblen Hemmung von Cyclo‑Oxygenase‑Enzymen, die an der Prostaglandinsynthese beteiligt sind.
Nach intravenöser Applikation einer wässrigen Lösung einer Lysin-Acetylsalicylsäure-Verbindung (Aspirin i.v.) ist die analgetische Wirkung wesentlich stärker als die nach oraler Gabe von Acetylsalicylsäure. Das Wirkungsspektrum entspricht jedoch qualitativ dem der Acetylsalicylsäure.
Acetylsalicylsäure hemmt außerdem die Thrombozytenaggregation, da sie die Synthese von Thromboxan A2in den Thrombozyten blockiert. Aus diesem Grund werden bei verschiedenen kardiovaskulären Indikationen (z. B. instabile Angina Pectoris, akuter Myokardinfarkt) Dosierungen von 75 bis 300 mg täglich (oral) eingesetzt.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Nach intravenöser Gabe von Acetylsalicylsäure erfolgt durch die hohe Invasionsgeschwindigkeit in das Gewebe ein schneller Wirkungseintritt.
Acetylsalicylsäure wird rasch in ihren aktiven Hauptmetaboliten Salicylsäure umgewandelt. Nach Injektion von 1 Durchstechflasche Aspirin i.v. (entsprechend 500 mg Acetylsalicylsäure) werden die maximalen Plasmaspiegel von Salicylsäure nach ca. 30 Minuten erreicht.
Sowohl Acetylsalicylsäure als auch Salicylsäure werden weitgehend an Plasmaproteine gebunden und schnell in alle Teile des Körpers verteilt. Salicylsäure tritt in die Muttermilch über und ist plazentagängig.
Salicylsäure wird vor allem durch Metabolisierung in der Leber eliminiert; die Metaboliten sind Salicylursäure, Salicylphenolglucuronid, Salicylacylglucuronid, Gentisinsäure und Gentisursäure.
Die Eliminationskinetik von Salicylsäure ist dosisabhängig, da der Metabolismus durch die Kapazität der Leberenzyme begrenzt wird. Die Eliminationshalbwertzeit variiert daher und liegt nach niedrigen Dosen zwischen 2 bis 3 Stunden, während sie nach hohen Dosen bis zu etwa 15 Stunden beträgt. Salicylsäure und ihre Metaboliten werden überwiegend über die Nieren ausgeschieden.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Das präklinische Sicherheitsprofil von Acetylsalicylsäure ist gut dokumentiert.
Salicylate haben in tierexperimentellen Untersuchungen außer Nierenschäden bei hohen Dosierungen keine weiteren Organschädigungen gezeigt.
Acetylsalicylsäure wurde ausführlich in vitro und in vivo bezüglich mutagener Wirkungen untersucht. Die Gesamtheit der Befunde ergibt keine relevanten Verdachtsmomente für eine mutagene Wirkung. Gleiches gilt für Untersuchungen zur Kanzerogenität.
Salicylate haben in Tierversuchen an mehreren Tierspezies teratogene Wirkungen gezeigt (z.B. kardiale Missbildungen, skelettale Missbildungen und Bauchwanddefekte).
Implantationsstörungen, embryo- und fetotoxische Wirkungen sowie Störungen der Lernfähigkeit bei Nachkommen nach pränataler Exposition sind beschrieben worden.
6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Lösungsmittel: Wasser für Injektionszwecke
6.2 Inkompatibilitäten
Das Arzneimittel darf, außer mit den unter Abschnitt 6.6 aufgeführten, nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
18 Monate
Haltbarkeit nach Rekonstitution / Verdünnung.
Die gebrauchsfertig Lösung kann für 2 Stunden bei 25°C gelagert werden.
Aus mikrobiologischen Aspekten ist eine sofortige Verwendung des rekonstituierten Arzneimittels zu empfehlen.
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Nicht über 25ºC lagern.
Lagerungsbedingungen des rekonstituierten Arzneimittels siehe Abschnitt 6.3.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Pulver
8 ml Typ 3 Klarglas-Durchstechflaschen mit blauem Chlorbutyl-Stopfen, Aluminium-Bördelkappe und Plastik-Schutzkappe
Lösungsmittel
5 ml Typ 1 Klarglas-Ampullen
Packungsgrößen
Packung mit 5 Durchstechflaschen zu 1 g Pulver und 5 Ampullen zu 5 ml Lösungsmittel (N1).
Packung (gebündelt) mit 20 (4x5) Durchstechflaschen zu 1 g Pulver und 20 (4x5) Ampullen zu 5 ml Lösungsmittel (N3).
Klinikpackung (gebündelt) mit 25 (5x5) Durchstechflaschen zu 1 g Pulver und 25 (5x5) Ampullen zu 5 ml Lösungsmittel.
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung
Keine besonderen Anforderungen für die Beseitigung.
Bitte das Produkt unmittelbar nach Zugabe des Lösungsmittels bis zur vollständigen Auflösung des Pulvers schütteln.
Für die folgenden Infusionslösungen wurde Kompatibilität mit Aspirin i.v. nachgewiesen:
-
Natriumchlorid 9 mg/ml (0,9%),
-
Glucose 50 mg/ml (5%),
-
Glucose 100 mg/ml (10%),
-
Ringer-Lösung,
-
Ringer-Lactat-Lösung.
Wird das Arzneimittel einer Kurzinfusion beigemischt, soll eine Durchstechflasche Aspirin i.v. auf nicht mehr als 250 ml Lösung zur Infusion hinzugefügt werden. Die rekonstituierte Lösung ist nur für den einmaligen Gebrauch und nicht verwendete Lösung muss verworfen werden.
7. INHABER DER ZULASSUNG
Bayer Vital GmbH
D-51368 Leverkusen
Telefon: (02 14) 30 - 5 13 48
Telefax: (02 14) 30 - 5 16 03
E-Mail-Adresse: bayer-vital@bayerhealthcare.com
8. ZULASSUNGSNUMMER
54243.00.00
9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG / VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG
Erteilung der Zulassung: 06/07/2005
Verlängerung der Zulassung: 30/11/2010
10. STAND DER INFORMATION
02/2013
11. VERKAUFSABGRENZUNG
Verschreibungspflichtig
spcde-aspirin-iv-de11 Stand: Februar 2013 Seite: 12 von 12