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Atenolol 50 Heumann

Document: 16.01.2004   Fachinformation (deutsch) change

Fachinformationmanuskript Nr. 64000/048/03/1
Atenolol Heumann, Filmtabletten


Seite 15



FA Anlage 3


zum Zulassungsbescheid Zul.-Nr. Atenolol 25 / 50 / 100 Heumann, Filmtabletten


FB Wortlaut der für die Fachinformation vorgesehenen Angaben



FC F a c h i n f o r m a t i o n


FD 1. Bezeichnung der Arzneimittel

Atenolol 25 Heumann®

Filmtabletten mit 25 mg Atenolol

Atenolol 50 Heumann®

Filmtabletten mit 50 mg Atenolol

Atenolol 100 Heumann®

Filmtabletten mit 100 mg Atenolol


FF 2. Verschreibungsstatus/Apothekenpflicht

Verschreibungspflichtig


FG 3. Zusammensetzung der Arzneimittel


FH 3.1 Stoff- oder Indikationsgruppe

-Rezeptorenblocker


FJ 3.2 Arzneilich wirksame Bestandteile

1 Filmtablette enthält:


Atenolol 25 Heumann®

Atenolol 25 mg.


Atenolol 50 Heumann®

Atenolol 50 mg.


Atenolol 100 Heumann®

Atenolol 100 mg.


FK 3.3 Sonstige Bestandteile

Calciumhydrogenphosphat, mikrokristalline Cellulose, Carboxymethylstärke-Natrium (Typ A), Magnesiumstearat, Talkum, Hypromellose, hochdisperses Siliciumdioxid, Macrogol 20000, Polysorbat 80;

Farbstoff: Titandioxid E 171.


FM 4. Anwendungsgebiete

Atenolol 25 Heumann®, Atenolol 50 Heumann®

- Funktionelle Herz-Kreislauf-Beschwerden (hyperkinetisches Herzsyndrom, hypertone Regulationsstörungen).


Atenolol 50 Heumann®, Atenolol 100 Heumann®

- Arterielle Hypertonie.

- Chronische stabile Angina pectoris oder instabile Angina pectoris (falls gleichzeitig Tachykardie oder Hypertonie bestehen).

- Supraventrikuläre Arrhythmien:

-- zusätzliche therapeutische Maßnahme bei Sinustachykardie aufgrund von Thyreotoxikose;

-- paroxysmale supraventrikuläre Tachykardie;

-- Vorhofflimmern und Vorhofflattern (bei ungenügendem Ansprechen auf hochdosierte Therapie mit herzwirksamen Glykosiden).

- Ventrikuläre Arrhythmien, wie:

-- ventrikuläre Extrasystolen, sofern die Extrasystolen durch erhöhte Sympathikusaktivität hervorgerufen werden (körperliche Belastung, Induktionsphase der Anästhesie, Halothan-Anästhesie und Verabreichung exogener Sympathikomimetika);

-- ventrikuläre Tachykardien und Kammerflimmern (nur prophylaktisch, besonders wenn die ventrikulären Arrhythmien durch erhöhte Sympathikusaktivität hervorgerufen werden)

.


FN 5. Gegenanzeigen

Atenolol Heumann® darf nicht eingenommen werden bei:

- Überempfindlichkeit gegenüber Atenolol, anderen -Rezeptorenblockern oder einem der sonstigen Bestandteile,

- manifester Herzinsuffizienz,

- Schock,

- AV-Block 2. oder 3. Grades,

- Sinusknoten-Syndrom (sick-sinus-syndrome),

- sinuatrialem Block,

- Bradykardie (Ruhepuls unter 50 Schlägen pro Minute vor Behandlungsbeginn),

- Hypotonie (systolisch kleiner als 90 mmHg),

- Azidose,

- bronchialer Hyperreagibilität (z. B. bei Asthma bronchiale),

- Spätstadien peripherer Durchblutungsstörungen und

- gleichzeitiger Gabe von MAO-Hemmstoffen (Ausnahme: MAO-B-Hemmstoffe).


Die intravenöse Applikation von Calciumantagonisten vom Verapamil- oder Diltiazem-Typ oder anderen Antiarrhythmika (wie Disopyramid) bei Patienten, die mit Atenolol Heumann® behandelt werden, ist kontraindiziert (Ausnahme: Intensivmedizin).


Eine besonders sorgfältige ärztliche Überwachung ist erforderlich bei:

- AV-Block 1. Grades,

- Diabetikern mit stark schwankenden Blutzuckerwerten (wegen möglicher schwerer hypoglykämischer Zustände),

- längerem strengen Fasten und schwerer körperlicher Belastung (wegen möglicher schwerer hypoglykämischer Zustände),

- Patienten mit einem Phäochromozytom (Nebennierenmarktumor; vorherige Therapie mit Alpha-Rezeptorenblockern erforderlich) und

- Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion (siehe Punkt 10 “Dosierung mit Einzel- und Tagesgaben”).


Bei Patienten mit einer Psoriasis in der Eigen- oder Familienanamnese sollte die Verordnung von -Rezeptorenblockern nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung erfolgen.


-Rezeptorenblocker können die Empfindlichkeit gegenüber Allergenen und die Schwere anaphylaktischer Reaktionen erhöhen. Deshalb ist eine strenge Indikationsstellung bei Patienten mit schweren Überempfindlichkeitsreaktionen in der Vorgeschichte und bei Patienten unter Desensibilisierungstherapie geboten (Vorsicht, überschießende anaphylaktische Reaktionen).


Anwendung in Schwangerschaft und Stillzeit

Atenolol Heumann® darf in der Schwangerschaft nur unter strenger Abwägung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses angewendet werden. Eine besonders sorgfältige ärztliche Überwachung ist während der Stillzeit erforderlich (siehe auch Punkt 14 “Sonstige Hinweise”).


FO 6. Nebenwirkungen

Insbesondere zu Beginn der Behandlung kann es gelegentlich zu zentralnervösen Störungen wie Müdigkeit, Schwindelgefühl, Kopfschmerzen, Sehstörungen, Schwitzen, Benommenheit, Verwirrtheit, Halluzinationen, Psychosen, Alpträumen oder verstärkter Traumaktivität, Schlafstörungen und depressiven Verstimmungen kommen.


Gelegentlich können übermäßige Blutdrucksenkung (Hypotonie), Bradykardie, Synkopen, atrioventrikuläre Überleitungsstörungen oder Verstärkung einer Herzinsuffizienz auftreten. In vereinzelten Fällen ist bei Patienten mit Angina pectoris eine Verstärkung der Anfälle nicht auszuschließen.


Vorübergehend kann es gelegentlich zu Magen-Darm-Beschwerden (Übelkeit, Erbrechen, Obstipation, Diarrhoe) kommen.


Gelegentlich können allergische Hautreaktionen (Rötung, Pruritus, Exantheme) auftreten.


Gelegentlich kann es zu Parästhesien und Kältegefühl an den Extremitäten, selten zu Muskelschwäche oder Muskelkrämpfen kommen. Eine Verstärkung der Beschwerden bei Patienten mit peripheren Durchblutungsstörungen (einschließlich Patienten mit Raynaud-Syndrom) wurde beobachtet.


Infolge einer möglichen Erhöhung des Atemwegswiderstandes kann es bei Patienten mit Neigung zu bronchospastischen Reaktionen (insbesondere bei obstruktiven Atemwegserkrankungen) zu Atemnot kommen.


Selten können Mundtrockenheit, Konjunktivitis oder verminderter Tränenfluß (dies ist beim Tragen von Kontaktlinsen zu beachten) auftreten.


In seltenen Fällen kann ein bisher latenter Diabetes mellitus erkennbar werden oder ein manifester Diabetes mellitus kann sich verschlechtern. Nach längerem strengen Fasten oder schwerer körperlicher Belastung kann es bei gleichzeitiger Therapie mit Atenolol zu hypoglykämischen Zuständen kommen. Warnzeichen einer Hypoglykämie (insbesondere Tachykardie und Tremor) können verschleiert werden.


-Rezeptorenblocker (z. B. Atenolol Heumann®) können in Einzelfällen eine Psoriasis vulgaris auslösen, die Symptome dieser Erkrankung verschlechtern oder zu psoriasiformen Exanthemen führen.


Vereinzelt wurden Libido- und Potenzstörungen beobachtet.


Unter der Therapie mit Atenolol kann es zu Störungen im Fettstoffwechsel kommen. Bei meist normalem Gesamtcholesterin wurde eine Verminderung des HDL-Cholesterins und eine Erhöhung der Triglyceride im Plasma beobachtet.


Bei Patienten mit Hyperthyreose können unter der Therapie mit Atenolol die klinischen Zeichen einer Thyreotoxikose (z. B. Tachykardie, Tremor) verschleiert werden.


Besondere Hinweise:

Da bei schweren Nierenfunktionsstörungen unter der Therapie mit anderen -Rezeptorenblockern in Einzelfällen eine Verschlechterung der Nierenfunktion beobachtet wurde, soll eine Anwendung von Atenolol Heumann® unter entsprechender Überwachung der Nierenfunktion erfolgen.


Da unter der Therapie mit anderen -Rezeptorenblockern schwere Leberschäden auftreten können, sollen unter der Therapie mit Atenolol Heumann® in regelmäßigen Abständen die Leberwerte überprüft werden.


Da unter der Therapie mit anderen -Rezeptorenblockern thrombozytopenische oder nicht-thrombozytopenische Purpura auftreten kann, ist unter der Therapie mit Atenolol Heumann® auf entsprechende Anzeichen zu achten.


Hinweis für Verkehrsteilnehmer:

Die Behandlung mit diesen Arzneimitteln bedarf der regelmäßigen ärztlichen Kontrolle.

Durch individuell auftretende unterschiedliche Reaktionen kann das Reaktionsvermögen soweit verändert sein, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr, zum Bedienen von Maschinen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn, Dosiserhöhung und Präparatewechsel sowie im Zusammenwirken mit Alkohol.


FP 7. Wechselwirkungen mit anderen Mitteln

Folgende Wechselwirkungen mit Atenolol sind beschrieben worden bei gleichzeitiger Anwendung von:


- Antihypertensiva, Diuretika, Vasodilatatoren, trizyklischen Antidepressiva, Barbituraten, Phenothiazinen: Verstärkung des blutdrucksenkenden Effektes von Atenolol.

- Antiarrhythmika: Verstärkung der kardiodepressiven Wirkungen von Atenolol.

- Calciumantagonisten vom Verapamil- oder Diltiazem-Typ sowie anderen Antiarrhythmika (z. B. Disopyramid): Hypotension, Bradykardie oder andere Herzrhythmusstörungen möglich (sorgfältige Überwachung der Patienten).

- Calciumantagonisten vom Nifedipin-Typ: Verstärkte Blutdrucksenkung und in Einzelfällen Ausbildung einer Herzinsuffizienz möglich.

- herzwirksamen Glykosiden, Reserpin, alpha-Methyldopa, Guanfacin, Clonidin: Bradykardie, Verzögerung der Erregungsleitung am Herzen.

Nach abruptem Absetzen von Clonidin bei gleichzeitiger Anwendung von Atenolol kann der Blutdruck überschießend ansteigen. Clonidin darf daher erst abgesetzt werden, wenn einige Tage zuvor die Verabreichung von Atenolol beendet wurde. Anschließend kann Clonidin stufenweise (siehe Fachinformation Clonidin) abgesetzt werden.

- oralen Antidiabetika, Insulin: Verstärkung des blutzuckersenkenden Effektes durch Atenolol. Warnzeichen einer Hypoglykämie, insbesondere Tachykardie und Tremor, sind verschleiert oder abgemildert. Daher sind regelmäßige Blutzuckerkontrollen erforderlich.

- Norepinephrin, Epinephrin: übermäßiger Blutdruckanstieg möglich.

- Indometacin: blutdrucksenkende Wirkung von Atenolol kann vermindert werden.

- Narkotika, Anästhetika: verstärkter Blutdruckabfall, Addition der negativ inotropen Wirkung (Information des Anästhesisten über die Therapie mit Atenolol).

- periphere Muskelrelaxantien (z. B. Suxamethoniumhalogenid, Tubocurarin): Verstärkung und Verlängerung der muskelrelaxierenden Wirkung durch Atenolol (Information des Anästhesisten über die Therapie mit Atenolol).


FQ 8. Warnhinweise

Keine.


FR 9. Wichtigste Inkompatibilitäten

Keine bekannt.


FS 10. Dosierung mit Einzel- und Tagesgaben

Die Dosierung sollte individuell, vor allem nach dem Behandlungserfolg, festgelegt werden. Es gelten folgende Richtdosen:


Funktionelle Herz-Kreislauf-Beschwerden (hyperkinetisches Herzsyndrom, hypertone Regulationsstörungen):

1mal täglich 25 mg Atenolol (entsprechend 1 Filmtablette Atenolol 25 Heumann® bzw. ½ Filmtablette Atenolol 50 Heumann®).


Bluthochdruck:

Beginn der Behandlung mit 1mal täglich 50 mg Atenolol (entsprechend 1 Filmtablette Atenolol 50 Heumann® bzw. ½ Filmtablette Atenolol 100 Heumann®).

Falls erforderlich, kann die Tagesdosis nach einer Woche auf 100 mg Atenolol (entsprechend 2 Filmtabletten Atenolol 50 Heumann® bzw. 1 Filmtablette Atenolol 100 Heumann®) gesteigert werden.


Chronische stabile Angina pectoris oder instabile Angina pectoris:

1mal täglich 50 - 100 mg Atenolol (entsprechend 1 - 2 Filmtabletten Atenolol 50 Heumann® bzw. ½ - 1 Filmtablette Atenolol 100 Heumann®).


Supraventrikuläre und ventrikuläre Arrhythmien:

1 - 2mal täglich 50 mg Atenolol (entsprechend 1 - 2mal 1 Filmtablette Atenolol 50 Heumann® oder 1 - 2mal ½ Filmtablette Atenolol 100 Heumann®) bzw. 1mal 100 mg Atenolol (entsprechend 1mal 2 Filmtabletten Atenolol 50 Heumann® oder 1mal 1 Filmtablette Atenolol 100 Heumann®).


Akutbehandlung des Herzinfarktes:

Bei Patienten, für die keine Gegenanzeigen für eine Behandlung mit Beta-Rezeptorenblockern bestehen und die innerhalb von 12 Stunden nach Auftreten infarktbedingter Schmerzen behandelt werden können, werden unter stationären Bedingungen 10 – 20 ml Atenolol (entsprechend 5 – 10 mg Atenolol) langsam intravenös injiziert.

15 Minuten und 12 Stunden nach der Injektion werden jeweils 50 mg Atenolol in oraler Darreichungsform angewendet. Die Behandlung wird mit 2mal je 50 mg Atenolol oder einmal 100 mg Atenolol täglich in oraler Darreichungsform weitergeführt.

Bei behandlungsbedürftigem Abfall der Herzfrequenz und / oder des Blutdruckes oder anderen Komplikationen ist Atenolol sofort abzusetzen.


Hinweis:
Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion ist die Atenolol-Dosis der renalen Clearance anzupassen: Bei Reduktion der Kreatinin-Clearance auf Werte von 10 - 30 ml/min (Serumkreatinin 1,2 - 5 mg/dl) ist eine Dosisreduktion auf die Hälfte, bei Werten < 10 ml/min (Serumkreatinin > 5 mg/dl) auf ein Viertel der Standarddosis zu empfehlen.


FT 11. Art und Dauer der Anwendung

Die Filmtabletten sind unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit (z. B. 1 Glas Wasser) vor den Mahlzeiten einzunehmen.


Soll die Behandlung mit Atenolol Heumann® nach längerer Anwendung unterbrochen oder abgesetzt werden, soll dies grundsätzlich langsam ausschleichend erfolgen, da abruptes Absetzen zur Herzischämie mit Exazerbation einer Angina pectoris oder zu einem Herzinfarkt oder zur Exazerbation einer Hypertonie führen kann.


FU 12. Notfallmaßnahmen, Symptome und Gegenmittel


a) Symptome einer Überdosierung

Das klinische Bild ist in Abhängigkeit vom Ausmaß der Intoxikation im wesentlichen von kardiovaskulären und zentralnervösen Symptomen geprägt. Überdosierung kann zu schwerer Hypotonie, Bradykardie bis zum Herzstillstand, Herzinsuffizienz und kardiogenem Schock führen. Zusätzlich können Atembeschwerden, Bronchospasmen, Erbrechen, Bewusstseinsstörungen, gelegentlich auch generalisierte Krampfanfälle auftreten.


b) Therapiemaßnahmen bei Überdosierung

Bei Überdosierung oder bedrohlichem Abfall der Herzfrequenz und / oder des Blutdrucks muss die Behandlung mit Atenolol Heumann® abgebrochen werden.

Unter intensivmedizinischen Bedingungen müssen die vitalen Parameter überwacht und gegebenenfalls korrigiert werden. Als Gegenmittel können gegeben werden:

Atropin: 0,5 – 2 mg intravenös als Bolus;

Glucagon: initial 1 - 10 mg intravenös,
anschließend 2 - 2,5 mg pro Stunde als Dauerinfusion;

Sympathomimetika in Abhängigkeit von Körpergewicht und Effekt: Dopamin, Dobutamin, Isoprenalin, Orciprenalin und Epinephrin.

Bei therapierefraktärer Bradykardie sollte eine temporäre Schrittmachertherapie durchgeführt werden.

Bei Bronchospasmus können 2-Sympathomimetika als Aerosol (bei ungenügender Wirkung auch intravenös) oder Aminophyllin intravenös gegeben werden.

Bei generalisierten Krampfanfällen empfiehlt sich die langsame intravenöse Gabe von Diazepam.

Atenolol ist dialysierbar.


FV 13. Pharmakologische und toxikologische Eigenschaften, Pharmakokinetik, Bioverfügbarkeit, soweit diese Anga­ben für die therapeutische Verwendung erforderlich sind


FW 13.1 Pharmakologische Eigenschaften

Atenolol ist ein hydrophiler -Rezeptorenblocker mit relativer 1-Selektivität (“Kardioselektivität”) ohne intrinsische sympathomimetische Aktivität (ISA) und ohne membranstabilisierende Wirkung.

Die Substanz senkt in Abhängigkeit von der Höhe des Sympathikotonus die Frequenz und die Kontraktionskraft des Herzens, die AV-Überleitungsgeschwindigkeit und die Plasma-Renin-Aktivität. Atenolol kann durch Hemmung von 2-Rezeptoren eine Erhöhung des Tonus der glatten Muskulatur bewirken.


FX 13.2 Toxikologische Eigenschaften

a) Akute Toxizität

Siehe Punkt 12 “Notfallmaßnahmen”.


b) Chronische Toxizität

Bei Ratten und Hunden, die Atenolol in verschiedenen Dosierungen über längere Zeit (3 – 12 Monate) erhielten, zeigten sich keine signifikanten biochemischen, morphologischen oder hämatologischen Veränderungen. Eine Gewichtszunahme des Herzens und der Milz wurden unter sehr hohen Dosen festgestellt.


c) Mutagenes und tumorerzeugendes Potential

Atenolol wurde keiner ausführlichen Mutagenitätsprüfung unterzogen. Bisherige In-vitro- und In-vivo-Tests verliefen klar negativ.

In Langzeituntersuchungen an Ratten und Mäusen ergaben sich keine Hinweise auf ein tumorerzeugendes Potential von Atenolol.


d) Reproduktionstoxizität

Das embryotoxische Potential von Atenolol wurde an zwei Tierarten (Ratte und Kaninchen) untersucht. Fruchtresorptionen traten bei Dosen auf, die unterhalb des maternaltoxischen Bereiches lagen. Missbildungen wurden nicht beobachtet. Eine nachteilige Wirkung auf die Fertilität wurde nicht festgestellt.


FY 13.3 Pharmakokinetik

Nach oraler Applikation wird Atenolol zu ca. 50 % aus dem Gastrointestinaltrakt resorbiert. Da Atenolol keinem First-pass-Metabolismus unterliegt, beträgt die systemische Verfügbarkeit ebenfalls ca. 50 %. Maximale Plasmaspiegel werden nach 2 - 4 Stunden erreicht. Die Plasmaproteinbindung liegt bei ca. 3 %; das relative Verteilungsvolumen beträgt 0,7 l/kg.

Atenolol wird in sehr geringem Maße metabolisiert. Es entstehen keine aktiven Metaboliten mit klinischer Relevanz.

Etwa 90 % des systemisch verfügbaren Atenolols werden innerhalb 48 Stunden unverändert über die Nieren eliminiert. Die Eliminationshalbwertszeit von Atenolol beträgt bei normaler Nierenfunktion 6 - 10 Stunden. Bei terminaler Niereninsuffizienz kann die Eliminationshalbwertszeit auf bis zu 140 Stunden ansteigen.


FZ 13.4 Bioverfügbarkeit


Eine im Jahr 1989 durchgeführte Bioverfügbarkeitsuntersuchung an 16 Probanden ergab im Vergleich zum Referenzpräparat:



Atenolol 100 Heumann®

Referenzpräparat

Fläche unter der Konzentrations-Zeit-Kurve
(AUC0-t): ng·h/ml

5164 ± 1923

5462 ± 1837

Maximale Plasmakonzentration
(Cmax): ng/ml

618 ± 248

650 ± 272

Zeitpunkt der maximalen Plasmakonzentration
(tmax): h

2,63 ± 1,13

2,44 ± 0,57


Angabe der Werte als Mittelwerte und Streubreite.


Mittlere Plasmaspiegelverläufe von Atenolol 100 Heumann® und einem Referenzpräparat in einem Konzentrations-Zeit-Diagramm:


F1 14. Sonstige Hinweise


Schwangerschaft und Stillzeit:

Atenolol passiert die Plazenta und erreicht im Nabelschnurblut etwa gleiche Konzentrationen wie im maternalen Blut. Zu einer Anwendung von Atenolol im ersten Trimenon der Schwangerschaft liegen keine Erfahrungen vor.

Bei einer Behandlung in Nähe des Geburtstermines besteht die Möglichkeit des Auftretens von Bradykardie, Hypoglykämie und Atemdepression (neonatale Asphyxie) beim Neugeborenen; ebenso sind Fälle von ß-Blockade beschrieben worden. Aus diesem Grund sollte Atenolol 24 - 48 Stunden vor der Entbindung abgesetzt werden.

Atenolol akkumuliert in der Muttermilch und erreicht dort ein mehrfaches der maternalen Serumkonzentration. Obwohl die mit der Milch aufgenommene Wirkstoffmenge wahrscheinlich keine Gefahr für das Kind darstellt, sollten Säuglinge auf Anzeichen für eine ß-Blockade untersucht werden.


F2 15. Dauer der Haltbarkeit

Die Dauer der Haltbarkeit beträgt 5 Jahre.


Diese Arzneimittel sollen nach Ablauf des Verfalldatums nicht mehr angewendet werden!


F3 16. Besondere Lager- und Aufbewahrungshinweise

Vor Licht und Feuchtigkeit geschützt aufbewahren!


16.a Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung von nicht verwendeten Arzneimitteln

Die Heumann Pharma GmbH hat sich dem Rücknahme- und Verwertungssystem Vfw-REMEDICA angeschlossen. Diese Arzneimittel sollen daher nicht dem Restmüll beigefügt, sondern zusammen mit ihrer Verpackung bei an Vfw-REMEDICA teilnehmenden Apotheken abgegeben werden.


F4 17. Darreichungsformen und Packungsgrößen

Packungen mit 30 (N1), 50 (N2) und 100 (N3) Filmtabletten
Klinikpackungen mit 250 (5 x 50) Filmtabletten


F5 18. Stand der Information

Dezember 2003


F6 19. Name oder Firma und Anschrift des pharmazeutischen Unternehmers

Heumann Pharma GmbH NürNberg
Südwestpark 50
90449 Nürnberg
Telefon/Telefax: 0700 4386 2667
Internet: www.heumann.de



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