Atenolol Atid 25mg
F achinformation
(Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels / SPC)
Atenolol Atid® 25 mg, Tabletten
Atenolol Atid® 50 mg, Tabletten
Atenolol Atid® 100 mg, Tabletten
1. Bezeichnung der Arzneimittel
Atenolol Atid 25 mg
Atenolol Atid 50 mg
Atenolol Atid 100 mg
Qualitative und quantitative Zusammensetzung
Wirkstoff: Atenolol
Atenolol Atid 25 mg
1 Tablette enthält 25 mg Atenolol
Atenolol Atid 50 mg
1 Tablette enthält 50 mg Atenolol
Atenolol Atid 100 mg
1 Tablette enthält 100 mg Atenolol
Sonstiger Bestandteil:
Lactose-Monohydrat
Atenolol Atid 25 mg
1 Tablette enthält 57,175 mg Lactose-Monohydrat.
Atenolol Atid 50 mg
1 Tablette enthält 114,35 mg Lactose-Monohydrat.
Atenolol Atid 100 mg
1 Tablette enthält 228,70 mg Lactose-Monohydrat.
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. Darreichungsform
Tabletten
Atenolol Atid 25 mg
Weiße runde Tablette mit einseitiger Bruchkerbe.
Atenolol Atid 50 mg
Weiße runde Tablette mit einseitiger Bruchkerbe.
Atenolol Atid 100 mg
Weiße runde Tablette mit einseitiger Bruchkerbe.
Klinische Angaben
Anwendungsgebiete
Atenolol Atid 25 mg
Funktionelle Herz-Kreislauf-Beschwerden (hyperkinetisches Herzsyndrom, hypertone Regulationsstörungen)
Atenolol Atid 50 mg
Funktionelle Herz-Kreislauf-Beschwerden (hyperkinetisches Herzsyndrom, hypertone Regulationsstörungen)
Atenolol Atid 50 mg und 100 mg
-
Chronische stabile Angina pectoris oder instabile Angina pectoris (falls gleichzeitig Tachykardie oder Hypertonie bestehen)
-
Supraventrikuläre Arrhythmien
-
zusätzliche therapeutische Maßnahme bei Sinustachykardie aufgrund von Thyreotoxikose
__________________________________ * Die für Atenolol Atid gemachten Angaben gelten für
Atenolol Atid 25 mg/ -50 mg/ -100 mg.
-
paroxysmale supraventrikuläre Tachykardie
-
Vorhofflimmern und Vorhofflattern (bei ungenügendem Ansprechen auf hochdosierte Therapie mit herzwirksamen Glykosiden)
-
Ventrikuläre Arrhythmien, wie
-
ventrikuläre Extrasystolen, sofern die Extrasystolen durch erhöhte Sympathikusaktivität hervorgerufen werden (körperliche Belastung, Induktionsphase der Anästhesie, Halothan-Anästhesie und Verabreichung exogener Sympathikomimetika)
-
ventrikuläre Tachykardien und Kammerflimmern (nur prophylaktisch, besonders wenn die ventrikulären Arrhythmien durch erhöhte Sympathikusaktivität hervorgerufen werden)
- Arterielle Hypertonie
4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Die Dosierung sollte individuell, vor allem nach dem Behandlungserfolg, festgelegt werden. Es gelten folgende Richtdosen:
Funktionelle Herz-Kreislauf-Beschwerden (hyperkinetisches Herzsyndrom, hypertone Regulationsstörungen)
1mal täglich 25 mg Atenolol (entsprechend 1 Tablette Atenolol Atid 25 mg bzw. ½ Tablette Atenolol Atid 50 mg).
Chronische stabile Angina pectoris oder in-stabile Angina pectoris
1mal täglich 50 mg - 100 mg Atenolol (entsprechend 1 - 2 Tabletten Atenolol Atid 50 mg bzw. ½ - 1 Tablette Atenolol Atid 100 mg).
Bluthochdruck
Beginn der Behandlung mit 1mal täglich 50 mg Atenolol (entsprechend 1 Tablette Atenolol Atid 50 mg bzw. ½ Tablette Atenolol Atid 100 mg). Falls erforderlich, kann die Tagesdosis nach einer Woche auf 100 mg Atenolol (entsprechend 2 Tabletten Atenolol Atid 50 mg bzw. 1 Tablette Atenolol Atid 100 mg) gesteigert werden.
Supraventrikuläre und ventrikuläre Arrhythmien
1 - 2mal täglich 50 mg bzw. 1mal täglich 100 mg Atenolol (entsprechend 1 - 2mal 1 Tablette Atenolol Atid 50 mg oder 1 - 2mal ½ Tablette Atenolol Atid 100 mg) bzw. 1mal 2 Tabletten Atenolol Atid 50 mg oder 1mal 1 Tablette Atenolol Atid 100 mg).
Bei behandlungsbedürftigem Abfall der Herzfrequenz und/oder des Blutdruckes oder anderen Komplikationen ist Atenolol Atid sofort abzusetzen.
Hinweis:
Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion ist die Atenolol-Dosis der renalen Clearance anzupassen: bei Reduktion der Kreatinin-Clearance auf Werte von 10 ml/min – 30 ml/min (Serumkreatinin >1,2 mg/dl < 5 mg/dl) ist eine Dosisreduktion auf die Hälfte, bei Werten < 10 ml/min (Serumkreatinin > 5 mg/dl) auf ein Viertel der Standarddosis zu empfehlen.
Die Tabletten sind unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit vor den Mahlzeiten einzunehmen.
Soll die Behandlung mit Atenolol Atid nach längerer Anwendung unterbrochen oder abgesetzt werden, soll dies, da abruptes Absetzen zur Herzischämie mit Exazerbation einer Angina pectoris oder zu einem Herzinfarkt oder zur Exazerbation einer Hypertonie führen kann, grundsätzlich langsam ausschleichend erfolgen.
4.3 Gegenanzeigen
Dieses Arzneimittel darf nicht angewendet werden bei:
-
Überempfindlichkeit gegen Atenolol, andere Beta-Rezeptorenblocker oder einen der sonstigen Bestandteile
-
manifester Herzinsuffizienz
-
Schock
-
AV-Block 2. oder 3. Grades
-
Sinusknoten-Syndrom (sick sinus syndrome)
-
sinuatrialem Block
-
Bradykardie (Ruhepuls kleiner als 50 Schläge pro Minute vor Behandlungsbeginn)
-
Hypotonie (systolisch kleiner als 90 mmHg)
-
Azidose
-
bronchialer Hyperreagibilität (z. B. bei Asthma bronchiale)
-
Spätstadien peripherer Durchblutungs-störungen
-
gleichzeitiger Gabe von MAO-Hemmstoffen (Ausnahme MAO-B-Hemmstoffe)
Die intravenöse Applikation von Calciumantagonisten vom Verapamil- oder Diltiazem-Typ oder anderen Antiarrhythmika (wie Disopyramid) bei Patienten, die mit Atenolol Atid behandelt werden, ist kontraindiziert (Ausnahme: Intensivmedizin).
Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Eine besonders sorgfältige ärztliche Überwachung ist erforderlich bei:
-
AV-Block 1. Grades
-
Diabetikern mit stark schwankenden Blutzuckerwerten (wegen möglicher schwerer hypoglykämischer Zustände)
-
längerem strengen Fasten und schwerer körperlicher Belastung (wegen möglicher schwerer hypoglykämischer Zustände)
-
Patienten mit einem Phäochromozytom (Nebennierenmarktumor; vorherige Therapie mit Alpha-Rezeptorenblockern erforderlich)
-
Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion (s. Dosierung mit Einzel- und Tagesgaben)
Bei Patienten mit einer Psoriasis in der Eigen- oder Familienanamnese sollte die Verordnung von Beta-Rezeptorenblockern nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung erfolgen.
Beta-Rezeptorenblocker können die Empfindlichkeit gegenüber Allergenen und die Schwere anaphylaktischer Reaktionen erhöhen. Deshalb ist eine strenge Indikationsstellung bei Patienten mit schweren Überempfindlichkeitsreaktionen in der Vorgeschichte und bei Patienten unter Desensibilisierungstherapie geboten (Vorsicht, überschießende anaphylaktische Reaktionen).
Anwendung in Schwangerschaft und Stillzeit
Atenolol Atid darf in der Schwangerschaft nur unter strenger Abwägung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses angewendet werden. Eine besonders sorgfältige ärztliche Überwachung ist während der Stillzeit erforderlich (s. auch 4.6 „Schwangerschaft und Stillzeit“).
Die Anwendung von Atenolol Atid kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen.
Die gesundheitlichen Folgen der Anwendung von Atenolol Atid als Dopingmittel können nicht abgesehen werden, schwerwiegende Gesundheitsgefährdungen sind nicht auszuschließen.
Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten Atenolol Atid nicht einnehmen.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Folgende Wechselwirkungen sind beschrieben worden bei gleichzeitiger Anwendung von Atenolol Atid und:
- Antihypertensiva, Diuretika, Vasodilatatoren, trizyklischen Antidepressiva, Barbituraten, Phenothiazinen:
Verstärkung des blutdrucksenkenden Effektes von Atenolol Atid.
- Antiarrhythmika:
Verstärkung der kardio-depressiven Wirkungen von Atenolol Atid.
- Calciumantagonisten vom Verapamil- oder Diltiazem-Typ sowie anderen Antiarrhythmika (z. B. Disopyramid): Hypotension, Bradykardie oder andere Herzrhythmusstörungen möglich (sorgfältige Überwachung der Patienten).
- Calciumantagonisten vom Nifedipin-Typ: Verstärkte Blutdrucksenkung und in Einzelfällen Ausbildung einer Herzinsuffizienz möglich.
herzwirksamen Glykosiden, Reserpin, alpha-Methyldopa, Guanfacin, Clonidin: Bradykardie, Verzögerung der Erregungsleitung am Herzen.
Nach abruptem Absetzen von Clonidin bei gleichzeitiger Anwendung von Atenolol Atid kann der Blutdruck überschießend ansteigen. Clonidin darf daher erst abgesetzt werden, wenn einige Tage zuvor die Verabreichung von Atenolol Atid beendet wurde. Anschließend kann Clonidin stufenweise (siehe Fachinformation Clonidin) abgesetzt werden.
oralen Antidiabetika, Insulin:
Verstärkung des blutzuckersenkenden Effektes durch Atenolol Atid.
Warnzeichen einer Hypoglykämie, insbesondere Tachykardie und Tremor sind verschleiert oder abgemildert. Daher sind regelmäßige Blutzuckerkontrollen erforderlich.
- Norepinephrin, Epinephrin:
übermäßiger Blutdruckanstieg möglich.
- Indometacin:
blutdrucksenkende Wirkung von Atenolol Atid kann vermindert werden.
- Narkotika, Anästhetika:
verstärkter Blutdruckabfall, Addition der negativ inotropen Wirkung (Information des Anästhesisten über die Therapie mit Atenolol Atid).
- periphere Muskelrelaxantien (z. B. Suxamethoniumhalogenid, Tubocurarin):
Verstärkung und Verlängerung der muskelrelaxierenden Wirkung durch Atenolol Atid (Information des Anästhesisten über die Therapie mit Atenolol Atid).
4.6 Schwangerschaft und Stillzeit
Atenolol passiert die Plazenta und erreicht im Nabelschnurblut etwa gleiche Konzentrationen wie im maternalen Blut. Zu einer Anwendung von Atenolol im ersten Trimenon der Schwangerschaft liegen keine Erfahrungen vor.
Bei einer Behandlung in der Nähe des Geburtstermines besteht die Möglichkeit des Auftretens von Bradykardie, Hypoglykämie und Atemdepression (neonatale Asphyxie) beim Neugeborenen; ebenso sind Fälle von Beta-Blockade beschrieben worden. Aus diesem Grund sollte Atenolol 24 - 48 Stunden vor der Entbindung abgesetzt werden.
Atenolol akkumuliert in der Muttermilch und erreicht dort ein Mehrfaches der maternalen Serumkonzentration. Obwohl die mit der Milch aufgenommene Wirkstoffmenge wahrscheinlich keine Gefahr für das Kind darstellt, sollten Säuglinge auf Anzeichen für eine Beta-Blockade überwacht werden.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Die Behandlung mit diesem Arzneimittel bedarf der regelmäßigen ärztlichen Kontrolle.
Durch individuell auftretende unterschiedliche Reaktionen kann das Reaktionsvermögen soweit verändert sein, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr, zum Bedienen von Maschinen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn, Dosiserhöhung und Präparatewechsel sowie im Zusammenwirken mit Alkohol.
4.8 Nebenwirkungen
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:
Sehr häufig: (≥ 1/10)
Häufig: (≥ 1/100 - < 1/10)
Gelegentlich: (≥ 1/1.000 - < 1/100)
Selten: (≥ 1/10.000 - < 1/1.000)
Sehr selten: (< 1/10.000)
Nicht bekannt: (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
Herzerkrankungen
Häufig können Bradykardie und Kältegefühl an den Extremitäten auftreten. Selten können übermäßige Blutdrucksenkung (Hypotonie), Synkopen, atrioventrikuläre Überleitungsstörungen oder Verstärkung einer Herzinsuffizienz auftreten.
In sehr seltenen Fällen ist bei Patienten mit Angina pectoris eine Verstärkung der Anfälle nicht auszuschließen.
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Da unter der Therapie mit anderen Beta-Rezeptorenblockern selten thrombozytopenische oder nicht-thrombozytopenische Purpura auftreten kann, ist unter der Therapie mit Atenolol Atid auf entsprechende Anzeichen zu achten.
Erkrankungen des Nervensystems
Insbesondere zu Beginn der Behandlung kann es häufig zu zentralnervösen Störungen wie Schwindelgefühl und Schwitzen kommen. Gelegentlich treten verstärkte Traumaktivität und Schlafstörungen auf. Selten treten Halluzinationen, Psychosen, Verwirrtheit, Benommenheit, Parästhesien, Kopfschmerzen, depressive Verstimmungen und Alpträume auf.
Augenerkrankungen
Gelegentlich kann es zu Konjunktivitis kommen.
Selten können Sehstörungen oder verminderter Tränenfluss (dies ist beim Tragen von Kontaktlinsen zu beachten) auftreten.
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
Infolge einer möglichen Erhöhung des Atemwegswiderstandes kann es selten bei Patienten mit Neigung zu bronchospastischen Reaktionen (insbesondere bei obstruktiven Atemwegserkrankungen) zu Atemnot kommen.
Erkrankungen des Gastrointestinal-trakts
Vorübergehend kann es häufig zu Magen-Darm-Beschwerden (Übelkeit, Erbrechen, Obstipation oder Diarrhö) kommen.
Selten kann Mundtrockenheit auftreten.
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
Da bei schweren Nierenfunktionsstörungen unter der Therapie mit anderen Beta-Rezeptorenblockern sehr selten eine Verschlechterung der Nierenfunktion beobachtet wurde, soll eine Anwendung von Atenolol Atid unter entsprechender Überwachung der Nierenfunktion erfolgen.
Erkankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Selten können allergische Hautreaktionen (Rötung, Pruritus, Exantheme) auftreten.
Beta-Rezeptorenblocker (z. B. Atenolol Atid) können selten eine Psoriasis vulgaris auslösen, die Symptome dieser Erkrankung verschlechtern oder zu psoriasiformen Exanthemen führen.
Sklelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Gelegentlich kann es zu Muskelschwäche oder Muskelkrämpfen kommen.
Endokrine Erkrankungen
Gelegentlich kann ein bisher latenter Diabetes mellitus erkennbar werden oder ein manifester Diabetes mellitus sich verschlechtern.
Nach längerem strengen Fasten oder schwerer körperlicher Belastung kann es bei gleichzeitiger Therapie mit Atenolol Atid zu hypoglykämischen Zuständen kommen. Warnzeichen einer Hypoglykämie (insbesondere Tachykardie und Tremor) können verschleiert werden.
Bei Patienten mit Hyperthyreose können unter der Therapie mit Atenolol Atid die klinischen Zeichen einer Thyreotoxikose (z. B. Tachykardie, Tremor) verschleiert werden.
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Unter der Therapie mit Atenolol Atid kann es zu Störungen im Fettstoffwechsel kommen. Bei meist normalem Gesamtcholesterin wurden eine Verminderung des HDL-Cholesterins und eine Erhöhung der Triglyceride im Plasma beobachtet.
Gefässerkrankungen
Eine Verstärkung der Beschwerden bei Patienten mit peripheren Durchblutungsstörungen (einschließlich Patienten mit Raynaud-Syndrom) wurde selten beobachtet.
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Häufig kann es zu Müdigkeit kommen.
Erkrankungen des Immunsystems
Sehr selten wurde ein Anstieg des ANA-Titers beobachtet, wobei die klinische Bedeutung noch nicht geklärt ist.
Leber- und Gallenerkrankungen
Da unter der Therapie mit anderen Beta-Rezeptorenblockern schwere Leberschäden auftreten können und bei Patienten unter Atenolol-Therapie über intrahepatische Cholestase berichtet wurde, sollen unter der Therapie mit Atenolol Atid in regelmäßigen Abständen die Leberwerte überprüft werden.
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
Selten wurden Libido- und Potenzstörungen beobachtet.
4.9 Überdosierung
a) Symptome einer Überdosierung
Das klinische Bild ist in Abhängigkeit vom Ausmaß der Intoxikation im Wesentlichen von kardiovaskulären und zentralnervösen Symptomen geprägt.
Überdosierung kann zu schwerer Hypotonie, Bradykardie bis zum Herzstillstand, Herzinsuffizienz und kardiogenem Schock führen. Zusätzlich können Atembeschwerden, Bronchospasmen, Erbrechen, Bewusstseinsstörungen, gelegentlich auch generalisierte Krampfanfälle auftreten.
b) Therapiemaßnahmen bei Überdosierung
Bei Überdosierung oder bedrohlichem Abfall der Herzfrequenz und/oder des Blutdrucks muss die Behandlung mit Atenolol Atid abgebrochen werden.
Unter intensivmedizinischen Bedingungen müssen die vitalen Parameter überwacht und gegebenenfalls korrigiert werden. Als Gegenmittel können gegeben werden:
Atropin: 0,5 mg - 2,0 mg intravenös als Bolus
Glukagon: initial 1 mg - 10 mg intravenös anschließend 2 mg - 2,5 mg pro Std. als Dauerinfusion
Sympathomimetika in Abhängigkeit vom Körpergewicht und Effekt:
Dopamin, Dobutamin, Isoprenalin, Orci-prenalin und Epinephrin.
Bei therapierefraktärer Bradykardie sollte eine temporäre Schrittmachertherapie durchgeführt werden.
Bei Bronchospasmus können 2-Sympathomimetika als Aerosol (bei ungenügender Wirkung auch intravenös) oder Aminophyllin i. v. gegeben werden.
Bei generalisierten Krampfanfällen empfiehlt sich die langsame intravenöse Gabe von Diazepam.
Atenolol ist dialysierbar.
5. Pharmakologische Eigenschaften
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe:
Beta-Rezeptorenblocker
ATC-Code: C07AB02
Atenolol ist ein hydrophiler Beta-Rezep-torenblocker mit relativer ß1-Selektivität („Kardioselektivität“), ohne intrinsische sympathomimetische Aktivität (ISA) und ohne membranstabilisierende Wirkung.
Die Substanz senkt in Abhängigkeit von der Höhe des Sympathikotonus die Frequenz und die Kontraktionskraft des Herzens, die AV-Überleitungsgeschwindigkeit und die Plasma-Renin-Aktivität. Atenolol kann durch Hemmung von ß2-Rezeptoren eine Erhöhung des Tonus der glatten Muskulatur bewirken.
Pharmakokinetische Eigenschaften
Nach oraler Applikation wird Atenolol zu ca. 50 % aus dem Gastrointestinaltrakt resorbiert. Da Atenolol keinem First-pass-Metabolismus unterliegt, beträgt die systemische Verfügbarkeit ebenfalls ca. 50 %. Maximale Plasmaspiegel werden nach 2 - 4 Stunden erreicht. Die Plasmaproteinbindung liegt bei ca. 3 %; das relative Verteilungsvolumen beträgt 0,7 l/kg.
Atenolol wird in sehr geringem Maße metabolisiert. Es entstehen keine aktiven Metaboliten mit klinischer Relevanz.
Etwa 90 % des systemisch verfügbaren Atenolols werden innerhalb 48 Stunden unverändert über die Nieren eliminiert. Die Eliminationshalbwertszeit von Atenolol beträgt bei normaler Nierenfunktion 6 - 10 Stunden. Bei terminaler Niereninsuffizienz kann die Eliminationshalbwertszeit auf bis zu 140 Stunden ansteigen.
Bioverfügbarkeit
Eine im Jahre 1988 durchgeführte Biover-fügbarkeitsuntersuchung an 12 Probanden ergab im Vergleich zum Referenzpräparat:
|
Testpräparat |
Referenzpräparat |
maximale Plasmakonzentration (Cmax): |
620,6 146,5 ng/ml |
611,2 182,5 ng/ml |
Zeitpunkt der maximalen Plasmakonzentration (tmax): |
3,1 0,5 h |
3,0 0,5 h |
Fläche unter der Konzen-trations-Zeit-Kurve (AUC): |
5511,8 2090,8 ng/ml · h |
5850,9 2118,2 ng/ml · h |
Angabe der Werte als Mittelwert und Streubreite.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
a) Akute Toxizität
Siehe Abschnitt 4.9 Überdosierung.
b) Chronische Toxizität
Bei Ratten und Hunden, die Atenolol in verschiedenen Dosierungen über längere Zeit (3 - 12 Monate) erhielten, zeigten sich keine signifikanten biochemischen, morphologischen oder hämatologischen Veränderungen. Eine Gewichtszunahme des Herzens und der Milz wurden unter sehr hohen Dosen festgestellt.
c) Mutagenes und tumorerzeugendes
Potential
Atenolol wurde keiner ausführlichen Mutagenitätsprüfung unterzogen. Bisherige In-vitro- und In-vivo-Tests verliefen klar negativ.
In Langzeituntersuchungen an Ratten und Mäusen ergaben sich keine Hinweise auf ein tumorerzeugendes Potential von Atenolol.
d) Reproduktionstoxizität
Das embryotoxische Potential von Atenolol wurde an zwei Tierarten (Ratte und Kaninchen) untersucht. Fruchtresorptionen traten bei Dosen auf, die unterhalb des maternaltoxischen Bereiches lagen. Missbildungen wurden nicht beobachtet. Eine nachteilige Wirkung auf die Fertilität wurde nicht festgestellt.
6. Pharmazeutische Angaben
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Lactose-Monohydrat, Maisstärke, Povidon K30, Poly(O-carboxymethyl)stärke Natrium, Glycerol(mono,tri)docosanoat,
Tablettierhilfsmittel D: mikrocristalline Cellulose, Magnesiumstearat (Ph.Eur.) pflanzlich, Carmellose Natrium, hochdisperses Siliciumdioxid.
6.2 Inkompatibilitäten
Inkompatibilitäten sind bisher nicht bekannt.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
Die Dauer der Haltbarkeit beträgt 4 Jahre.
D ieses Arzneimittel soll nach Ablauf des Verfalldatums nicht mehr angewendet werden.
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Nicht über 25 °C lagern.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
PVC/Aluminium-Blister
N 1 30 Tabletten
N 2 50 Tabletten
N 3 100 Tabletten
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung
Keine besonderen Anforderungen.
Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu Entsorgen.
7. Inhaber der Zulassung
DEXCEL® PHARMA GmbH
Röntgenstraße 1
D - 63755 Alzenau
Telefon: (0 60 23) 94 80 - 0
Telefax: (0 60 23) 94 80 - 50
8. Zulassungsnummern
Atenolol Atid 25 mg
19835.00.00
Atenolol Atid 50 mg
19834.01.00
Atenolol Atid 100 mg
19834.02.00
9. Datum der Erteilung der Zulassung/Verlängerung der Zulassung
Atenolol Atid 25 mg
14.03.1990/ 22.08.2006
Atenolol Atid 50 mg
15.03.1990/ 22.08.2006
Atenolol Atid 100 mg
12.03.1990/ 22.08.2006
10. Stand der Information
November 2009
11. Verkaufsabgrenzung
Verschreibungspflichtig
Mittlere Plasmaspiegelverläufe von Atenolol Atid 100 mg im Vergleich zu einem Referenzpräparat in einem Konzentrations-Zeit-Diagramm:
Atenolol25+50+100/18/11/2009