Atoris 40 Mg Filmtabletten
Fachinformation
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MEMBER OF KRKA GROUP
Atoris® 10 mg/- 20 mg/- 40 mg Filmtabletten
10 mg Filmtabletten 56,9 mg Lactose-Monohydrat/F ilmtablette
20 mg Filmtabletten 113,8 mg Lactose-Monohydrat/F ilmtablette
40 mg Filmtabletten 227,6 mg Lactose-Monohydrat/F ilmtablette
1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
Atoris® 10 mg Filmtabletten Atoris® 20 mg Filmtabletten Atoris® 40 mg Filmtabletten
2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
Atoris 10 mg Filmtabletten
Jede Filmtablette enthält 10 mg Atorvasta-
tin in Form von Atorvastatin-Hemicalcium.
Atoris 20 mg Filmtabletten
Jede Filmtablette enthält 20 mg Atorvasta-
tin in Form von Atorvastatin-Hemicalcium.
Atoris 40 mg Filmtabletten
Jede Filmtablette enthält 40 mg Atorvasta-
tin in Form von Atorvastatin-Hemicalcium.
Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung:
Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe, Abschnitt 6.1.
3. DARREICHUNGSFORM
Filmtablette.
10 mg Filmtabletten: weiß, rund, leicht konvex mit abgekantetem Rand, Durchmesser 6 mm.
20 mg Filmtabletten: weiß, rund, leicht konvex mit abgekantetem Rand, Durchmesser 8 mm.
40 mg Filmtabletten: weiß, rund, leicht konvex mit abgekantetem Rand, Durchmesser 10 mm.
4. KLINISCHE ANGABEN
4.1 Anwendungsgebiete
Hypercholesterinämie
Atoris ist als Zusatzmaßnahme zu einer Diät zur Senkung des erhöhten Gesamtcholesterins (Gesamt-C), LDL-Cholesterins (LDL-C), der Apolipoprotein B- und Triglycerid-Werte bei Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern ab 10 Jahren mit Primärer Hypercholesterinämie einschließlich Familiärer Hypercholesterinämie (heterozygote Variante) oder Kombinierter (Gemischter) Hyperlipidämie (entsprechend Typ IIa und IIb der Fredrickson-
Klassifikation) indiziert, wenn Diät und andere nicht-pharmakologische Maßnahmen keine ausreichende Wirkung erbringen. Atoris ist auch angezeigt, um zusätzlich zu anderen lipidsenkenden Therapien (wie z.B. der LDL-Apherese) bzw. wenn diese Maßnahmen nicht zur Verfügung stehen, die Gesamt-Cholesterin- und LDL-Cholesterin-Werte bei Erwachsenen mit Familiärer Homozygoter Hypercholesteri-nämie zu senken.
Zur Prävention von kardiovaskulären Erkrankungen
Zur Prävention von kardiovaskulären Ereignissen bei erwachsenen Patienten, bei denen davon auszugehen ist, dass ein hohes Risiko für ein erstes kardiovaskuläres Ereignis besteht (siehe Abschnitt 5.1), zusätzlich zur Korrektur anderer Risikofaktoren.
4.2 Dosierung und Art Dauer der Anwendung
Dosierung
Vor Beginn der Behandlung mit Atoris ist der Patient auf eine cholesterinsenkende Standarddiät zu setzen, die er während der Behandlung mit Atoris fortsetzen sollte.
Die Dosis ist abhängig von den Ausgangswerten des LDL-Cholesterins, dem Behandlungsziel und dem Ansprechen des Patienten individuell anzupassen.
Die übliche Anfangsdosis liegt bei einmal täglich 10 mg. Dosisanpassungen sind in zeitlichen Abständen von 4 Wochen oder mehr vorzunehmen. Die Höchstdosis beträgt einmal täglich 80 mg.
Primäre Hypercholesterinämie und Kombinierte (Gemischte) Hyperlipidämie Die meisten Patienten werden mit Atoris 10 mg einmal täglich kontrolliert. Eine therapeutische Wirkung ist innerhalb von 2 Wochen nachweisbar und der maximale therapeutische Effekt wird normalerweise innerhalb von 4 Wochen erreicht. Die therapeutische Wirkung wird unter Dauerbehandlung aufrechterhalten.
Familiäre Heterozygote Hypercholesteri-nämie
Die Behandlung der Patienten sollte mit einer Dosierung von 10 mg Atoris täglich begonnen werden. Die Dosierung ist individuell in Abständen von 4 Wochen bis auf 40 mg täglich anzupassen. Anschließend kann die Dosis entweder auf eine Maximaldosis von bis zu 80 mg täglich erhöht oder ein gallensäurebindendes Ionenaustauscherharz mit einer Dosis von 40 mg Ator-vastatin einmal täglich kombiniert werden.
Familiäre Homozygote Hypercholesteri-nämie
Hierzu liegen nur begrenzte Daten vor (siehe Abschnitt 5.1).
Die Dosis von Atorvastatin bei Patienten mit Homozygoter Familiärer Hypercholes-terinämie liegt bei 10 bis 80 mg täglich (siehe Abschnitt 5.1). Atorvastatin sollte bei diesen Patienten als zusätzliche Maßnahme zu anderen lipidsenkenden Therapien (z.B. LDL-Apherese) eingesetzt werden bzw. wenn solche Behandlungsmaßnahmen nicht zur Verfügung stehen.
Prävention von kardiovaskulären Erkrankunsen
In primären Präventionsstudien lag die Dosierung bei 10 mg/Tag. Es sind eventuell höhere Dosen notwendig, um (LDL-) Cholesterinspiegel zu erzielen, die den aktuellen Richtlinien entsprechen.
Dosierung bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion
Eine Dosisanpassung ist nicht erforderlich (siehe Abschnitt 4.4).
Dosieruns bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion
Atoris sollte bei Patienten mit Leberfunktionsstörungen mit Vorsicht angewandt werden (siehe Abschnitte 4.4 und 5.2). Atoris ist bei Patienten mit einer aktiven Lebererkrankung kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).
Altere Menschen
Bei Anwendung der empfohlenen Dosierung sind Wirksamkeit und Sicherheit bei Patienten über 70 Jahren mit denjenigen vergleichbar, die innerhalb der allgemeinen Population festgestellt wurden.
Kinder und Jugendliche Hypercholesterinämie
Die Anwendung bei pädiatrischen Patienten sollte nur von Ärzten mit Erfahrung in der Behandlung einer Hyperlipidämie bei Kindern durchgeführt werden, und die Patienten sollten zur Kontrolle des Therapiefortschritts regelmäßig nachuntersucht werden.
Bei Patienten ab 10 Jahren beträgt die empfohlene Initialdosis 10 mg Atorvastatin pro Tag mit nachfolgender Auftitration auf 20 mg pro Tag. Die Auftitration sollte sich bei pädiatrischen Patienten am individuellen Ansprechen und der Verträglichkeit orientieren. Die Daten zur Sicherheit bei pädiatrischen Patienten, die mit höheren Dosen als 20 mg (entsprechend ca. 0,5mg/kg KG) behandelt wurden, sind begrenzt.
Bei Kindern im Alter von sechs bis 10 Jahren liegen nur eingeschränkte Erfahrungen vor (siehe Abschnitt 5.1). Für Patienten un-
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ter 10 Jahre ist die Atorvastatin-Therapie kontraindiziert.
Andere pharmazeutische Formen/Stärken können bei dieser Patientenpopulation besser geeignet sein.
Art der Anwendung
Atoris ist zum Einnehmen. Die jeweilige Tagesdosis an Atorvastatin wird auf einmal verabreicht. Die Einnahme kann zu jeder Tageszeit unabhängig von den Mahlzeiten vorgenommen werden.
4.3 Gegenanzeigen
Atoris ist bei folgenden Patienten kontraindiziert:
- Patienten mit Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile
- bei aktiven Lebererkrankungen oder unklaren anhaltend erhöhten Serum-Transaminase-Werten, die das 3fache des normalen Höchstwertes übersteigen
- in der Schwangerschaft, während der Stillzeit und bei Frauen im gebärfähigen Alter, die keine geeigneten empfängnisverhütenden Maßnahmen anwenden (siehe Abschnitt 4.6).
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Einfluss auf die Leber Vor Behandlungsbeginn sowie in periodischen Abständen während der Behandlung sind Leberfunktionstests durchzuführen.
Bei Patienten, die Anzeichen oder Symptome entwickeln, die auf eine Leberschädigung hinweisen, müssen Leberfunktionstests durchgeführt werden. Patienten, bei denen die Transaminasewerte ansteigen, müssen überwacht werden, bis die Auffälligkeiten verschwinden. Sollte die Erhöhung der Transaminasewerte auf mehr als das Dreifache des oberen Normwertes (ULN) anhalten, wird eine Dosisreduktion bzw. der Abbruch der Behandlung mit Ato-ris empfohlen (siehe Abschnitt 4.8).
Atoris ist bei Patienten, die wesentliche Mengen Alkohol konsumieren bzw. bei denen in der Vorgeschichte eine Lebererkrankung auftrat, mit Vorsicht anzuwenden.
Schlaganfallprävention durch aggressive Reduktion der Cholesterinspiegel (SPARCL)
In einer Post-hoc-Analyse der Schlaganfallsubtypen bei Patienten ohne koronare Herzkrankheit (KHK), die kurz zuvor einen Schlaganfall oder eine transitorische ischämische Attacke (TIA) erlitten hatten, fand man bei Patienten, die eine Behandlung mit Atorvastatin 80 mg begonnen hatten, eine höhere Inzidenz für einen hämorrhagischen Insult als bei Placebo-Patienten.
Das erhöhte Risiko wurde insbesondere bei Patienten beobachtet, die bereits vor Studienbeginn einen hämorrhagischen Schlaganfall oder lakunären Infarkt erlitten hatten. Bei Patienten mit vorangegangenem hämorrhagischen Schlaganfall oder lakunären Infarkt ist das Nutzen-Risiko-Verhältnis einer Behandlung mit Atorvastatin 80 mg unsicher und das mögliche Risiko eines hämorrhagischen Schlaganfalls sollte vor Behandlungsbeginn sorgfältig abgewogen werden (siehe Abschnitt 5.1).
Einfluss auf die Skelettmuskulatur Wie andere HMG-CoA-Reduktasehemmer kann Atorvastatin in seltenen Fällen die Skelettmuskulatur beeinflussen und Myalgie, Myositis sowie eine Myopathie verursachen, die sich zu einer Rhabdomyolyse entwickeln kann, einem potentiell lebensbedrohlichen Zustand, der durch deutlich erhöhte Kreatinkinase-(CK-) Spiegel (> 10fache des oberen Normwertes (ULN)), Myoglobinämie und Myoglobinurie gekennzeichnet ist, die zu Nierenversagen führen kann.
Vor Behandlungsbeginn Atorvastatin sollte bei Patienten mit prädisponierenden Faktoren für das Auftreten einer Rhabdomyolyse mit Vorsicht verordnet werden. Vor einem Behandlungsbeginn mit Statinen sollte bei Vorliegen folgender Situationen eine Messung der Kreatinkinase-(CK-)Spiegel vorgenommen werden:
- Nierenfunktionsstörungen
- Hypothyreose
- Persönliche oder familiäre Vorgeschichte mit erblichen Muskelfunktionsstörungen
- in der Vorgeschichte aufgetretene muskuläre Toxizität unter Behandlung mit einem Statin oder Fibrat
- zurückliegende Lebererkrankung bzw. Alkoholkonsum in wesentlichen Mengen
- bei älteren Patienten (über 70 Jahre) muss die Notwendigkeit einer solchen Maßnahme abhängig vom Vorliegen anderer prädisponierender Faktoren für das Auftreten einer Rhabdomyolyse erwogen werden.
- Umstände, bei denen eine Erhöhung der Plasmaspiegel eintreten kann, wie beispielsweise Wechselwirkungen (siehe Abschnitt 4.5) und spezielle Patientengruppen einschließlich genetische Subpopulationen (siehe Abschnitt 5.2).
In solchen Situationen ist eine sorgfältige Nutzen-Risiko-Abwägung erforderlich und es wird die klinische Überwachung empfohlen.
Wenn die CK-Spiegel vor Behandlungsbeginn signifikant erhöht sind (um mehr als das 5fache des oberen Normwertes), darf die Behandlung nicht begonnen werden.
Bestimmung der Kreatinkinase-Werte Die Kreatinkinase-(CK-)Werte sollten nicht nach anstrengender körperlicher Betätigung oder bei Vorliegen einer plausiblen anderen Ursache für einen CK-Anstieg gemessen werden, da dies die Interpretation der Werte erschwert. Wenn die CK-Spiegel vor Behandlungsbeginn signifikant erhöht sind (um mehr als das 5fache des oberen Normwertes), sollten die Spiegel innerhalb von 5 bis 7 Tagen nochmals gemessen werden, um die Ergebnisse zu bestätigen.
Überwachung während der Behandlung
- Die Patienten müssen darauf hingewiesen werden, dass sie ihren Arzt umgehend über auftretende Muskelschmerzen, Muskelkrämpfe oder Muskelschwäche informieren, insbesondere wenn diese mit Unwohlsein oder Fieber einhergehen.
- Wenn diese Symptome auftreten, während der Patient mit Atorvastatin behandelt wird, müssen die CK-Werte bestimmt werden. Wenn sich herausstellt, dass diese Werte signifikant erhöht sind (um mehr als das 5fache des oberen Normwertes), sollte die Behandlung abgebrochen werden.
- Wenn die Muskelsymptome schwerwiegend sind und täglich Beschwerden verursachen, muss erwogen werden die Behandlung abzubrechen, auch wenn die CK-Spiegel unter dem 5fachen des oberen Normwertes liegen.
- Wenn die Symptome verschwinden und die CK-Werte sich normalisiert haben, kann die Wiederaufnahme der Behandlung mit Atorvastatin oder der Behandlungsbeginn mit einem anderen Statin bei niedrigster Dosierung und unter strenger Überwachung in Betracht gezogen werden.
- Atorvastatin muss abgesetzt werden, wenn klinisch signifikant erhöhte CK-Spiegel (über dem 10fachen des oberen Normwertes) auftreten, bzw. wenn eine Rhabdomyolyse diagnostiziert wird oder der Verdacht darauf besteht.
Gleichzeitige Therapie mit anderen Arzneimitteln
Das Risiko für das Auftreten einer Rhab-domyolyse ist erhöht, wenn Atorvastatin gleichzeitig mit bestimmten anderen Arzneimitteln verabreicht wird, die die Plasmakonzentration von Atorvastatin erhöhen können, wie z. B. starke Hemmer von CYP3A4 oder Transportproteinen (z. B. Ciclosporin, Telithromycin, Clarithromycin, Delavirdin, Stiripentol, Ketoconazol, Voriconazol, Itraconazol, Posaconazol und
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bestimmte HIV-Protease-Inhibitoren einschließlich Ritonavir, Lopinavir, Atazana-vir, Indinavir, Darunavir usw.). Das Risiko für das Auftreten einer Myopathie kann bei gleichzeitiger Einnahme von Gemfibrozil und anderen Fibraten, Boceprevir, Erythromycin, Niacin und Ezetimib, Telaprevir oder der Kombination Tipranavir/Ritonavir ebenfalls erhöht sein. Wenn möglich, sollten anstelle dieser Arzneimittel alternative (nicht interagierende) Therapiemaßnahmen in Betracht gezogen werden.
In sehr seltenen Fällen wurde während oder nach der Behandlung mit einigen Statinen, einschließlich Atorvastatin, über eine immunvermittelte nekrotisierende Myopathie (immune-mediated necrotizing myopathy; IMNM) berichtet. Die klinischen Charakteristika einer IMNM sind persistierende proximale Muskelschwäche und erhöhte Serum-Kreatinkinase-Werte, die trotz Absetzen der Behandlung mit Statinen fortbestehen.
Falls die gleichzeitige Verabreichung dieser Arzneimittel mit Atorvastatin erforderlich ist, sind Nutzen und Risiko der gleichzeitigen Therapie sorgfältig abzuwägen. Wenn Patienten Arzneimittel erhalten, die die Plasmakonzentration von Atorvastatin erhöhen, wird eine niedrigere Maximaldosis von Atorvastatin empfohlen. Bei starken CYP3A4-Hemmern muss zusätzlich eine niedrigere Anfangsdosis von Atorvastatin in Erwägung gezogen werden und die geeignete klinische Überwachung dieser Patienten wird empfohlen (siehe Abschnitt 4.5).
Eine gleichzeitige Anwendung von Atorvastatin und Fusidinsäure wird nicht empfohlen, sodass bei einer Therapie mit Fusidinsäure ein vorübergehendes Absetzen von Atorvastatin erwogen werden soll (siehe Abschnitt 4.5).
Kinder und Jugendliche Sicherheitsdaten hinsichtlich der kindlichen Entwicklung liegen nicht vor (siehe Abschnitt 4.8).
Interstitielle Lungenkrankheit Bei einigen Statinen wurde, besonders bei Langzeittherapie, in Ausnahmefällen eine interstitielle Lungenkrankheit berichtet (siehe Abschnitt 4.8). Die auftretenden Beschwerden können dabei Dyspnoe, unproduktiven Husten und allgemeine Gesundheitsstörungen (Erschöpfung, Gewichtsverlust und Fieber) einschließen. Wenn vermutet wird, dass ein Patient eine interstitielle Lungenkrankheit entwickelt hat, sollte die Statintherapie abgebrochen werden.
Diabetes mellitus
Es gibt Hinweise darauf, dass Statine als Substanzklasse den Blutzuckerspiegel erhöhen und bei manchen Patienten, die ein hohes Risiko für die Entwicklung eines zukünftigen Diabetes mellitus haben, eine Hyperglykämie hervorrufen können, die eine adäquate Diabetesbehandlung erfordert. Dieses Risiko wird jedoch von der Reduktion des vaskulären Risikos durch Statine aufgewogen und sollte daher nicht zu einem Abbruch der Statinbehandlung führen. In Übereinstimmung mit nationalen Richtlinien sollten Risikopatienten (Nüchternblutzucker von 5,6 bis 6,9 mmol / L, BMI> 30 kg/m2, erhöhte Triglyceridwerte, Hypertonie) sowohl klinisch als auch in Bezug auf die relevanten Laborwerte überwacht werden.
Sonstige Bestandteile
Atoris enthält Lactose. Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten Atoris nicht einnehmen.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Auswirkungen gleichzeitig verabreichter Arzneimittel auf Atorvastatin
Atorvastatin wird durch das Cytochrom-P 450-Isoenzym 3A4 (CYP3A4) metabolisiert und ist ein Substrat von Transportproteinen, z. B. dem hepatischen Aufnahme-T ransportprotein OATP1B1. Die gleichzeitige Anwendung mit Arzneimitteln, die Hemmstoffe von CYP3A4 oder von Transportproteinen sind, kann zu erhöhten Plasmakonzentrationen von Atorvastatin und einem erhöhten Myopathierisiko führen. Auch bei der gleichzeitigen Gabe von Atorvastatin zusammen mit anderen Arzneimitteln, die ein Myopathie induzierendes Potenzial aufweisen, wie etwa Fibrate und Ezetimib, kann das Risiko erhöht sein (siehe Abschnitt 4.4).
Hemmstoffe von CYP3A4
Es hat sich gezeigt, dass starke CYP3A4-Hemmer die Konzentrationen von Atorvastatin deutlich erhöhen (siehe
Tabelle 1 und die nachfolgenden
Erläuterungen). Soweit möglich sollte eine Begleittherapie mit starken CYP3A4-Hemmern (z. B. Ciclosporin,
Telithromycin, Clarithromycin, Delavirdin, Stiripentol, Ketoconazol, Voriconazol, Itraconazol, Posaconazol und bestimmte HIV-Protease-Inhibitoren einschließlich Ritonavir, Lopinavir, Atazanavir, Indinavir, Darunavir usw.) vermieden werden. In den Fällen, in denen eine gemeinsame
Anwendung dieser Arzneimittel zusammen mit Atorvastatin unumgänglich ist, sollte eine niedrigere Initial- und Maximaldosis erwogen werden und es wird eine entsprechende klinische Kontrolle des Patienten empfohlen (siehe Tabelle 1).
Mittelstarke CYP3A4-Hemmer (z. B. Erythromycin, Diltiazem, Verapamil und Fluconazol) können die
Plasmakonzentration von Atorvastatin erhöhen (siehe Tabelle 1). Bei Anwendung von Erythromycin zusammen mit Statinen wurde ein erhöhtes Myopathierisiko beobachtet. Es wurden keine Interaktionsstudien zu den Auswirkungen von Amiodaron oder Verapamil auf Atorvastatin durchgeführt. Amiodaron und Verapamil sind bekannte CYP3A4-Hemmstoffe, und eine Begleittherapie mit Atorvastatin kann daher möglicherweise zu einer erhöhten Atorvastatin-Exposition führen. Deshalb sollte bei einer Begleittherapie mit einem mittelstarken CYP3A4-Hemmer eine niedrigere Maximaldosis von Atorvastatin erwogen werden und es wird eine entsprechende klinische Kontrolle des Patienten empfohlen. Nach dem Behandlungsbeginn oder einer Dosisanpassung des Hemmstoffs wird eine entsprechende klinische Kontrolle empfohlen.
Induktoren von CYP3A4
Die gleichzeitige Verabreichung von Ator-vastatin und Induktoren des Cytochrom-P-450-Isoenzyms 3A4 (z. B. Efavirenz, Rifampicin, Johanniskraut) kann zu unterschiedlich starken Verringerungen der Plasmakonzentration von Atorvastatin führen. Aufgrund des dualen Interaktionsmechanismus von Rifampicin (Induktor des Cytochrom-P-450-Isoenzyms 3A4 und Hemmer des hepatozellulären Aufnahmetransporters OATP1B1) wird die gleichzeitige Gabe von Atorvastatin und Rifampicin empfohlen, da eine verzögerte Einnahme von Atorvastatin nach der Gabe von Rifampicin mit einer ausgeprägten Verringerung der Plasmakonzentration von Atorvastatin verbunden war. Die Auswirkungen von Rifampicin auf die Konzentration von Atorvastatin in den Hepatozyten ist jedoch unbekannt, und für den Fall, dass eine Komedikation nicht vermieden werden kann, sollten die Patienten sorgfältig hinsichtlich der Wirksamkeit überwacht werden.
Hemmstoffe von Transportproteinen
Hemmstoffe von Transportproteinen (z. B. Ciclosporin) können die systemische Exposition von Atorvastatin erhöhen (siehe Tabelle 1). Die Auswirkungen einer
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Hemmung von hepatischen
Aufnahmetransportem auf die
Konzentration von Atorvastatin in
Hepatozyten sind nicht bekannt. Falls eine Komedikation nicht vermieden werden kann, wird eine Dosisreduktion und eine klinische Überwachung hinsichtlich der Wirksamkeit empfohlen (siehe Tabelle 1).
Gemfbrozil/Fibrate
Bei Monotherapie mit Fibraten treten gelegentlich muskuläre Störungen einschließlich Rhabdomyolyse auf. Bei gleichzeitiger Gabe von Fibraten und Atorvastatin kann das Risiko für das Auftreten derartiger Störungen erhöht sein. Falls eine Komedikation nicht vermieden werden kann, sollte die niedrigste zum Erreichen des Therapieziels notwendige Dosis von Atorvastatin angewendet werden und eine entsprechende Kontrolle des Patienten erfolgen (siehe Abschnitt 4.4).
Ezetimib
Die alleinige Anwendung von Ezetimib wird mit dem Auftreten von muskulären Erscheinungen einschließlich
Rhabdomyolyse in Verbindung gebracht. Daher kann bei gleichzeitiger Anwendung von Ezetimib und Atorvastatin das Risiko für das Auftreten derartiger Erscheinungen erhöht sein. Es wird eine entsprechende klinische Kontrolle des Patienten empfohlen.
Colestipol
Die Plasmakonzentrationen von Atorvastatin und seinen aktiven Metaboliten waren bei gleichzeitiger Einnahme von Colestipol zusammen mit Atoris erniedrigt (ungefähr 25 %). Die lipidsenkende Wirkung war jedoch bei gleichzeitiger Einnahme von Atoris und Colestipol größer als bei alleiniger Gabe der jeweiligen Arzneimittel.
Fusidinsäure
Es wurden keine Interaktionsstudien mit Atorvastatin und Fusidinsäure durchgeführt. In den Erfahrungen nach Markteinführung wurden jedoch bei gleichzeitiger Gabe von Atorvastatin und Fusidinsäure, wie auch bei anderen Statinen, muskuläre Erscheinungen einschließlich Rhabdomyolyse berichtet. Der Mechanismus dieser Interaktion ist nicht bekannt. Diese Patienten sollten engmaschig überwacht und ein vorübergehendes Aussetzen der Therapie mit Atorvastatin erwogen werden.
Colchicin
Obwohl keine Wechselwirkungsstudien mit Atorvastatin und Colchicin durchgeführt wurden, sind Fälle von Myopathie bekannt, bei denen Atorvastatin gleichzeitig mit Colchicin verabreicht wurde. Atorvastatin und Colchicin dürfen nur mit besonderer Vorsicht gleichzeitig verordnet werden.
Auswirkungen von Atorvastatin auf gleichzeitig verabreichte Arzneimittel Digoxin
Wenn multiple Dosen von Digoxin und 10 mg Atorvastatin gleichzeitig verabreicht wurden, erhöhte sich die Steady-State-Konzentration von Digoxin geringfügig. Daher sollten Patienten, die Digoxin einnehmen, entsprechend überwacht werden.
Orale Kontrazeptiva
Die gleichzeitige Verabreichung von Ator-vastatin mit einem oralen Kontrazeptivum führte zu Erhöhungen der Plasmakonzentrationen an Norethindron und Ethinylöstra-diol.
Warfarin
In einer klinischen Studie bei Patienten unter einer Dauertherapie mit Warfarin führte die gleichzeitige Verabreichung von 80 mg Atorvastatin täglich und Warfarin während der ersten 4 Therapietage zu einer leichten (ca. 1,7 Sekunden) Verkürzung der Prothrombinzeit, die sich jedoch innerhalb von 15 Behandlungstagen mit Atorvastatin normalisierte. Obwohl nur sehr seltene Fälle einer klinisch signifikanten Wechselwirkung mit Antikoagulanzien berichtet wurden, sollte bei Patienten, die Antikoagulanzien vom Coumarin-Typ einnehmen, vor der ersten Anwendung von Atorvastatin und während der ersten Therapiephase die Prothrombinzeit so häufig bestimmt werden, dass sichergestellt ist, dass keine signifikante Änderung der Prothrombinzeit eintritt. Wenn dann eine stabile Prothrombinzeit gesichert ist, kann sie in den Abständen, wie sie für Patienten unter Antikoagulanzien vom Coumarin-Typ üblich ist, kontrolliert werden. Wenn die Dosis von Atorvastatin verändert oder die Therapie abgebrochen wird, sollte die gleiche Vorgehensweise gewählt werden. Bei Patienten ohne
Antikoagulanzientherapie wurde
Atorvastatin nicht mit Blutungen oder Veränderungen der Prothrombinzeit in Verbindung gebracht.
Kinder und Jugendliche Studien zur Erfassung von Wechselwirkungen wurden nur bei Erwachsenen durchgeführt. Das Ausmaß an Interaktionen bei Kindern ist nicht bekannt. Die oben genannten Wechselwirkungen bei Erwachsenen und die Warnhinweise im Abschnitt 4.4 sollten auch bei Kindern beachtet werden.
Tabelle 1: Auswirkungen gleichzeitig verabreichter Arzneimittel auf die Pharmakokinetik von Atorvastatin
Gleichzeitig verabreichtes Arzneimittel und Dosierung |
Atorvastatin | ||
Dosis (mg) |
a Veränderung der AUC |
Klinische b Empfehlungen | |
Tipranivir 500 mg 2 x täglich/Ritonavir 200 mg 2 x täglich, 8 Tage (Tag 14 bis 21) |
40 mg an Tag 1, 10 mg an Tag 20 |
f 9,4-fach |
Falls eine Komedikation mit Atorvastatin notwendig ist, 10 mg Atorvastatin täglich nicht überschreiten. Eine klinische Überwachung dieser Patienten wird empfohlen. |
Telaprevir 750 mg, alle 8 Stunden, 10 Tage |
20 mg als Einmalgabe |
f 7,9-fach |
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Ciclosporin 5,2 mg/kg/Tag, stabile Dosis |
10 mg einmal täglich über 28 Tage |
f 8,7-fach | |
Lopinavir 400 mg 2 x täglich/Ritonavir 100 mg 2 x täglich, 14 Tage |
20 mg einmal täglich über 4 Tage |
f 5,9-fach |
Falls eine Komedikation mit Atorvastatin notwendig ist, wird eine niedrigere Atorvastatin-Erhaltungsdosis empfohlen. Bei höheren Atorvastatin-Dosen als 20 mg wird eine klinische Überwachung dieser Patienten empfohlen. |
Clarithromycin 500 mg 2 x täglich, 9 Tage |
80 mg einmal täglich über 8 Tage |
f 4,4-fach | |
Saquinavir 400 mg 2 x täglich/Ritonavir (300 mg 2 x täglich von Tag 5 bis 7, Erhöhung auf 400 mg 2 x täglich an Tag 8), Tag 4 bis 18, jeweils 30 Minuten nach der Atorvastatin-Gabe |
40 mg einmal täglich über 4 Tage |
f 3,9-fach |
Falls eine Komedikation mit Atorvastatin notwendig ist, wird eine niedrigere Atorvastatin-Erhaltungsdosis empfohlen. Bei höheren Atorvastatin-Dosen als 40 mg wird eine klinische Überwachung dieser Patienten empfohlen. |
Darunavir 300 mg 2 x täglich/Ritonavir 100 mg 2 x täglich, 9 Tage |
10 mg einmal täglich über 4 Tage |
f 3,3-fach | |
Itraconazol 200 mg 1 x täglich, 4 Tage |
40 mg als Einmalgabe |
f 3,3-fach | |
Fosamprenavir 700 mg 2 x täglich/Ritonavir 100 mg 2 x täglich, 14 Tage |
10 mg einmal täglich über 4 Tage |
f 2,5-fach | |
Fosamprenavir 1400 mg 2 x täglich, 14 Tage |
10 mg einmal täglich über 4 Tage |
f 2,3-fach | |
Nelfinavir 1250 mg 2 x täglich, 14 Tage |
10 mg einmal täglich über 28 Tage |
d f 1,7-fach |
Keine besonderen Empfehlungen |
c Grapefruitsaft, 240 ml, einmal täglich |
40 mg als Einmalgabe |
f 37 % |
Große Mengen Grapefruitsaft und Atorvastatin sollten nicht gleichzeitig eingenommen werden. |
Diltiazem 240 mg einmal täglich, 28 Tage |
40 mg als Einmalgabe |
f 51 % |
Nach Therapiebeginn oder Dosisanpassung von Diltiazem wird eine geeignete klinische Überwachung dieser Patienten empfohlen. |
Erythromycin 500 mg 4 x täglich, 7 Tage |
10 mg als Einmalgabe |
d f 33 % |
Es werden eine niedrigere Maximaldosis und eine klinische Überwachung dieser Patienten empfohlen. |
Amlodipin 10 mg als Einmalgabe |
80 mg als Einmalgabe |
f 18 % |
Keine besonderen Empfehlungen |
Cimetidin 300 mg 4 x täglich, 2 Wochen |
10 mg einmal täglich über 4 Wochen |
d 4 weniger als 1 % |
Keine besonderen Empfehlungen |
Antazidasuspension aus Magnesium- und Aluminiumhydroxid, 30 ml 4 x täglich, 2 Wochen |
10 mg einmal täglich über 4 Wochen |
d 4 35 % |
Keine besonderen Empfehlungen |
Efavirenz 600 mg einmal täglich, 14 Tage |
10 mg über 3 Tage |
4 41 % |
Keine besonderen Empfehlungen |
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Rifampicin 600 mg einmal täglich, 7 Tage (gleichzeitige Verabreichung) |
40 mg als Einmalgabe |
t 30 % |
Falls eine Komedikation notwendig ist, wird eine gleichzeitige Verabreichung von Atorvastatin zusammen mit Rifampicin unter klinischer Kontrolle empfohlen. |
Rifampicin 600 mg einmal täglich, 5 Tage (getrennte Verabreichung) |
40 mg als Einmalgabe |
i 80 % | |
Gemfibrozil 600 mg 2 x täglich, 7 Tage |
40 mg als Einmalgabe |
t 35 % |
Es werden eine niedrigere Initialdosis und eine klinische Überwachung dieser Patienten empfohlen. |
Fenofibrat 160 mg einmal täglich, 7 Tage |
40 mg als Einmalgabe |
t 3 % |
Es werden eine niedrigere Initialdosis und eine klinische Überwachung dieser Patienten empfohlen. |
Boceprevir 800 mg, dreimal täglich, 7 Tage |
40 mg als Einmalgabe |
t 2,3-fach |
Es werden eine niedrigere Initialdosis und eine klinische Überwachung dieser Patienten empfohlen. Die Atorvastatin-Dosis sollte bei gleichzeitiger Gabe von Boce-previr 20 mg täglich nicht überschreiten. |
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a Die Angaben zur x-fachen Veränderung stellen ein einfaches Verhältnis zwischen der Komedikation und der Anwendung von Ator-vastatin alleine dar (z. B. 1 -fach = keine Veränderung). Die Angaben der Veränderung in x Prozent zeigen den prozentualen Unterschied im Bezug auf die Anwendung von Atorvastatin alleine (z. B. 0 % = keine Veränderung).
b
Zur klinischen Signifikanz siehe Abschnitte 4.4 und 4.5
c
Enthält einen oder mehrere Inhaltsstoffe, die CYP3A4 hemmen, und kann die Plasmakonzentrationen von Arzneimitteln, die durch CYP3A4 metabolisiert werden, erhöhen. Ein Glass Grapefruitsaft (240 ml) führte darüberhinaus zu einer 20,4%igen Abnahme der AUC des aktiven Orthohydroxy-Metaboliten. Große Mengen Grapefruitsaft (mehr als 1,2 Liter täglich über 5 Tage) erhöhten die AUC von Atorvastatin um das 2,5-fache sowie die AUC der aktiven Bestandteile (Atorvastatin und Metabolite).
d
Gesamte Aktivität der Atorvastatin-Äquivalenz t = Anstieg; i = Abnahme
Tabelle 2: Auswirkungen von Atorvastatin auf die Pharmakokinetik von gleichzeitig verabreichten Arzneimitteln
Atorvastatin und Dosierung |
Gleichzeitig verabreichte Arzneimittel | ||
Arzneimittel und Dosierung (mg) |
a Veränderung der AUC |
Klinische Empfehlungen | |
80 mg einmal täglich über 10 Tage |
Digoxin 0,25 mg einmal täglich, 20 Tage |
t 15 % |
Patienten, die Digoxin einnehmen, sollten in geeigneter Weise überwacht werden. |
40 mg einmal täglich über 22 Tage |
Orale Kontrazeptiva einmal täglich, 2 Monate - Norethindron 1mg - Ethinylestradiol 35 gg |
t 28 % t 19 % |
Keine besonderen Empfehlungen |
80 mg einmal täglich über 15 Tage |
b Phenazon 600 mg als Einmalgabe |
t 3 % |
Keine besonderen Empfehlungen |
10 mg als Einmalgabe |
Tipranavir 500 mg zweimal täglich/Ritonavir 200 mg |
keine Veränderung |
Keine besonderen Empfehlungen |
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zweimal täglich, 7 Tage | |||
10 mg einmal täglich über 4 Tage |
Fosamprenavir 1400 mg zweimal täglich, 14 Tage |
| 27 % |
Keine besonderen Empfehlungen |
10 mg einmal täglich über 4 Tage |
Fosamprenavir 700 mg zweimal täglich/Ritonavir 100 mg zweimal täglich, 14 Tage |
keine Veränderung |
Keine besonderen Empfehlungen |
MEMBER OF KRKA GROUP
a
Die Angaben der Veränderung in x Prozent zeigen den prozentualen Unterschied im Bezug auf die Anwendung von Atorvastatin alleine (z. B. 0 % = keine Veränderung).
b
Bei gleichzeitiger Mehrfachgabe von Atorvastatin und Phenazon zeigten sich nur geringe oder nicht erkennbare Auswirkungen auf die Clearance von Phenazon
t = Anstieg; j = Abnahme
4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit
Frauen, die schwanger werden können
Frauen im gebärfähigen Alter sollten während der Therapie geeignete Verhütungsmaßnahmen anwenden (siehe Abschnitt 4.3).
Schwangerschaft
Atoris ist während der Schwangerschaft kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3). Die Sicherheit in der Schwangerschaft ist bisher nicht belegt. Bei schwangeren Frauen wurden keine kontrollierten klinischen Studien mit Atorvastatin durchgeführt. Es liegen seltene Berichte über kongenitale Anomalien nach intrauteriner Exposition mit HMG-CoA-Reduktase-Inhibitoren vor. In tierexperimentellen Studien hat sich eine Reproduktionstoxizität gezeigt (siehe Abschnitt 5.3).
Eine Behandlung der Mutter mit
Atorvastatin kann beim Fötus die
Konzentration von Mevalonat, einem Vorprodukt der Cholesterinbiosynthese, verringern. Atherosklerose ist ein chronischer Prozess, und das übliche Absetzen einer lipidsenkenden Therapie während der Schwangerschaft sollte nur einen geringen Einfluss auf das
Langzeitrisiko einer primären
Hypercholesterinämie haben.
Deshalb sollte Atoris von schwangeren Frauen, von Frauen, die schwanger werden möchten oder glauben, schwanger zu sein, nicht angewendet werden. Für den Zeitraum der Schwangerschaft oder bis bekannt ist, dass keine Schwangerschaft vorliegt, sollte die Therapie mit Atoris abgesetzt werden (siehe Abschnitt 4.3).
Stillzeit
Ob Atorvastatin oder seine Metaboliten in die menschliche Muttermilch übertreten, ist nicht bekannt. Bei Ratten wurden in der
Milch ähnliche Konzentrationen von Atorvastatin und seinen aktiven Metaboliten wie im Plasma gemessen (siehe Abschnitt 5.3). Wegen der Gefahr schwerer Nebenwirkungen sollten Frauen, die Atoris einnehmen, ihre Säuglinge nicht stillen (siehe Abschnitt 4.3). Atorvastatin ist in der Stillzeit kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).
Fertilität
In tierexperimentellen Studien hatte Ator-vastatin keinen Einfluss auf die Fruchtbarkeit von männlichen oder weiblichen Tieren (siehe Abschnitt 5.3).
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Atoris hat einen vernachlässigbaren Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.
4.8 Nebenwirkungen
In der 16.066 Patienten (8.755 Atorvastatin und 7.311 Plazebo) mit einer durchschnittlichen Behandlungsdauer von 53 Wochen umfassenden Datenbank der plazebokontrollierten klinischen Studien mit Atorvastatin brachen 5,2 % der Atorvastatin-Patienten und 4,0 % der Patienten unter Plazebo die Therapie wegen Nebenwirkungen ab.
Aufgrund der Daten aus klinischen Studien und weitgehenden Erfahrungen nach Markteinführung deckt die folgende Liste das Nebenwirkungsprofil von Atoris ab.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:
Sehr häufig (> 1/10)
Häufig (> 1/100 bis < 1/10)
Gelegentlich (> 1/1.000 bis < 1/100)
Selten (> 1/10.000 bis < 1/1.000)
Sehr selten (<1/10.000)
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).
Infektionen und parasitäre Erkrankungen
Häufig: |
Nasopharyngitis |
Erkrankungen |
des Blutes und des |
Lymphsystems Selten: |
Thrombopenie |
Erkrankungen des Immunsystems | |
Häufig: |
allergische Reaktionen |
Sehr selten: |
anaphylaktische Reaktionen |
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen | |
Häufig: |
Hyperglykämie |
Gelegentlich: |
Hypoglykämie, Gewichtszunahme, Anorexie |
Psychiatrische Erkrankungen | |
Gelegentlich: |
Alpträume, Schlaflosigkeit |
Erkrankungen des Nervensystems | |
Häufig: |
Kopfschmerzen |
Gelegentlich: |
Benommenheit, Parästhesien, Hypästhesien, Störung des |
Geschmacksempfindens , Amnesie | |
Selten: |
periphere Neuropathie |
Augenerkrankungen | |
Gelegentlich: |
verschwommenes Sehen |
Selten: |
Sehstörungen |
Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths | |
Gelegentlich: |
Tinnitus |
Sehr selten: |
Hörverlust |
Erkrankungen |
der Atemwege, des |
Brustraums und des Mediastinums | |
Häufig: |
pharyngolaryngeale Schmerzen, Nasenbluten |
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts |
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Häufig: |
Verstopfung, Blähungen, Dyspepsie, Übelkeit, Durchfall |
Gelegentlich: |
Erbrechen, Ober- und Unterbauchschmerzen, Aufstoßen, Pankreatitis |
Leber- und Gallenerkrankungen | |
Gelegentlich: |
Hepatitis |
Selten: |
Cholestase |
Sehr selten: |
Leberversagen |
Erkrankungen |
der Haut und des |
Unterhautzellgewebes | |
Gelegentlich: |
Urtikaria, Hautausschlag, Pruritus, Alopezie |
Selten: |
angioneurotisches Ödem, bullöses Exanthem einschl. Erythema multiforme, Stevens-Johnson- |
Syndrom und toxische epidermale Nekrolyse | |
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und | |
Knochenerkrankungen | |
Häufig: |
Myalgie, Arthralgie, Schmerzen in den Extremitäten, Muskelspasmen, Gelenkschwellungen, Rückenschmerzen |
Gelegentlich: |
Nackenschmerzen, Muskelschwäche |
Selten: |
Myopathie, Myositis, Rhabdomyolyse, Tendopathie (manchmal verkompliziert durch eine Sehnenruptur) |
Nicht bekannt: |
immunvermittelte nekroti- |
sierende Myopathie (siehe Abschnitt 4.4). | |
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und | |
der Brustdrüse Sehr selten: |
Gynäkomastie |
Allgemeine |
Erkrankungen und |
Beschwerden Gelegentlich: |
Unwohlsein, Asthenie, Schmerzen im Brustkorb, periphere Ödeme, Erschöpfung, Fieber |
Untersuchungen Häufig: |
veränderte Leberfunktionstests, erhöhte |
Kreatinphosphokinase im Blut | |
Gelegentlich: |
positiver Test auf weiße Blutzellen im Urin |
Wie bei anderen HMG-CoA-Reduktase-Inhibitoren wurde bei Patienten, die mit |
Untersuchungen
Häufig:
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Verdachts
auf
Atorvastatin behandelt wurden, ein Anstieg der Serumtransaminasen beobachtet. Diese Veränderungen waren normalerweise geringfügig und vorübergehend und führten nicht zu einem Behandlungsabbruch. Klinisch relevante Erhöhungen (um mehr als das 3-Fache des oberen Normwertes) der Transaminasen traten bei 0,8 % der Patienten unter Atorvastatin-Medikation auf. Diese Erhöhungen waren dosisabhängig und bei allen Patienten reversibel.
Erhöhte Kreatinkinase(CK)-
Konzentrationen im Serum, die über dem 3Fachen des oberen Normwertes lagen, wurden in klinischen Studien bei 2,5 % der Patienten unter Behandlung mit Atorvastatin beobachtet, ähnlich wie bei anderen HMG-CoA-Reduktase-Hemmern. Werte über dem 10-Fachen des oberen Normwertes traten bei 0,4 % der mit Atorvastatin behandelten Patienten auf (siehe Abschnitt 4.4).
Kinder und Jugendliche Die Datenbank zur klinischen Sicherheit enthält auch Daten von 249 pädiatrischen Patienten, die Atorvastatin erhielten. Davon waren sieben Patienten jünger als sechs Jahre, 14 Patienten im Alter zwischen sechs und neun Jahren und 228 Patienten waren zwischen 10 und 17 Jahre alt.
Erkrankungen des Nervensystems Häufig: Kopfschmerzen
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts: Häufig: Bauchschmerzen
Erhöhung der
Alaninaminotransferase und der
Kreatinphosphokinase.
Auf Grundlage der vorhandenen Daten kann davon ausgegangen werden, dass die Häufigkeit, Art und Ausprägung von Nebenwirkungen bei Kindern vergleichbar mit denen bei Erwachsenen ist. Zur Langzeitverträglichkeit liegen bislang nur begrenzte Erfahrungen bei Kindern vor.
Die folgenden Nebenwirkungen wurden bei einigen Statinen berichtet:
Störung der Sexualfunktion Depressionen
in Ausnahmefällen und besonders bei Langzeittherapie eine interstitielle Lungenkrankheit (siehe Abschnitt 4.4)
Diabetes mellitus: die Häufigkeit ist abhängig von dem Vorhandensein oder dem Fehlen von Risikofaktoren (Nüchtemblutzucker >
5,6 mmol/L, BMI > 30 kg/m2" erhöhte Triglyceridwerte, bestehende Hypertonie).
Meldung des
Nebenwirkungen
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-RisikoVerhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovi-gilanz, Kurt-Georg-Kiesinger Allee 3, D-53175 Bonn, Website: www.bfarm.de anzuzeigen.
4.9 Überdosierung
Eine spezielle Behandlung steht im Fall einer Überdosierung mit Atoris nicht zur Verfügung. Falls eine Überdosierung auftritt, ist der Patient symptomatisch zu behandeln und es sollten, falls erforderlich, unterstützende Maßnahmen eingeleitet werden. Leberfunktionstests sind durchzuführen und die Serum-CK-Spiegel sollten überwacht werden. Aufgrund der hohen Plasmaproteinbindung von Atorvastatin lässt die Hämodialyse keine signifikante Beschleunigung der Atorvastatin-Clearance erwarten.
5. PHARMAKOLOGISCHE
EIGENSCHAFTEN
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Arzneimittel zur Regulierung der Lipidwerte, HMG-CoA-Reduktasehemmer ATC-Code: C10A A05
Wirkmechanismus
Atorvastatin ist ein selektiver, kompetitiver Hemmstoff der HMG-CoA-Reduktase, des katalysierenden Enzyms für die Umwandlung von 3-Hydroxy-3-methyl-glutaryl-Coenzym A zu Mevalonat, einem Vorläufer der Sterole, einschließlich des Cholesterins. Triglyceride und Cholesterin werden in der Leber in Lipoproteine sehr niedriger Dichte (VLDL) eingebaut und zwecks Weitertransports in das periphere Gewebe an das Plasma abgegeben. Lipoproteine niedriger Dichte (LDL) werden aus VLDL gebildet und vorwiegend durch den Rezeptor mit hoher Affinität für LDL abgebaut (LDL-Rezeptor).
Pharmakodynamische Wirkungen
Atorvastatin senkt die Plasmaserumkonzentrationen von Cholesterin und Lipoprotein, indem es die HMG-CoA-Reduktase und nachfolgende Cholesterinbiosynthese
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in der Leber hemmt und die Zahl der hepatischen LDL-Rezeptoren an der Zelloberfläche für eine verstärkte Aufnahme und den Abbau von LDL erhöht.
Atorvastatin senkt die LDL-Produktion und die Zahl der LDL-Partikel. Atorvastatin bewirkt einen tiefgreifenden und nachhaltigen Anstieg der LDL-Rezeptoraktivität, verbunden mit einer positiven Veränderung hinsichtlich der Qualität der zirkulierenden LDL-Partikel. Atorvastatin ist wirksam zur Senkung des LDL-Cholesterins bei Patienten mit Familiärer Homozygoter Hypercho-lesterinämie, einer Population, die nicht immer auf lipidsenkende Arzneimittel angesprochen hat.
Wie in einer Dosis-Wirkungs-Studie gezeigt wurde, senkt Atorvastatin nachweislich die Konzentrationen des GesamtCholesterins (30 % bis 46 %), des LDL-Cholesterins (41 % bis 61 %), des Apoli-poproteins B (34 % bis 50 %) und der Triglyceride (14 % bis 33 %), und führt gleichzeitig zu variablen Anstiegen von HDL-Cholesterin und Apolipoprotein A1.
Diese Ergebnisse wurden übereinstimmend bei Patienten mit Familiärer Heterozygoter Hypercholesterinämie, nicht-familiären Formen der Hypercholesterinämie sowie Gemischter Hyperlipidämie, einschließlich von Patienten mit nicht-insulinabhängigem Diabetes mellitus beobachtet.
Es wurde nachgewiesen, dass eine Senkung von Gesamt-Cholesterin, LDL-Cholesterin und Apolipoprotein B das Risiko für das Auftreten von kardiovaskulären Ereignissen und auch die kardiovaskuläre Sterblichkeit senkt
Klinische Wirksamkeit und Sicherheit
Homozygote Familiäre Hypercholesterinämie In eine offene Multizenter-Compassionate-Use-Studie über acht Wochen mit einer optionalen Verlängerungsphase von variabler Dauer wurden 335 Patienten eingeschlossen. Bei 89 dieser Patienten wurde eine Homozygote Familiäre Hypercholesterinä-mie diagnostiziert. Die durchschnittliche prozentuale Senkung des LDL-Cholesterins belief sich bei diesen 89 Patienten auf ca. 20 %. Atorvastatin wurde in Dosen bis zu 80 mg pro Tag verabreicht.
Atherosklerose
In der REVERSAL-Studie hinsichtlich einer Umkehr der Atherosklerose durch Ag-ressive Lipidsenkung (Reversing Atherosclerosis with Aggressive LipidLowering Study) wurde die Wirkung einer intensiven Lipidsenkung mit Atorvastatin 80 mg gegenüber einer mäßigen Lipidsenkung mit Pravastatin 40 mg auf die koronare Atherosklerose durch intravaskuläre Ultraschalluntersuchungen (IVUS) während einer Koronarangiographie bei Patienten mit koronarer Herzkrankheit untersucht. Bei dieser randomisierten, doppelblinden, kontrollierten klinischen Multicenterstudie wurde bei 502 Patienten zu Beginn und nach 18 Monaten eine IVUS durchgeführt. Bei der Atorvastatin-Gruppe (n = 253) wurde kein Fortschreiten der Atherosklerose beobachtet.
Die durchschnittliche Prozentänderung gegenüber dem Ausgangswert lag beim gesamten Atheromvolumen (dem primären Studienkriterium) in der Atorvastatin-Gruppe bei -0,4 % (p = 0,98) und in der Pravastatin-Gruppe (n = 249) bei +2,7 % (p = 0,001). Im Vergleich zu Pravastatin war die Wirkung von Atorvastatin statistisch signifikant (p = 0,02). Die Wirkung der intensiven Lipidsenkung auf die kardiovaskulären Endpunkte (z.B. Notwendigkeit einer Revaskularisation, nicht-tödlicher Myokardinfarkt, Herztod) wurde bei dieser Studie nicht untersucht.
In der Atorvastatin-Gruppe wurde das LDL-Cholesterin von einem Ausgangswert von 3,89 mmol/l ± 0,7 (150 mg/dl ± 28) auf einen Mittelwert von 2,04 mmol/l ± 0,8 (78,9 mg/dl ± 30) gesenkt, in der Pravasta-tin-Gruppe wurde das LDL-Cholesterin von einem Ausgangswert von 3,89 mmol/l ± 0,7 (150 mg/dl ± 26) auf einen Mittelwert von 2,85 mmol/l ± 0,7 (110 mg/dl ± 26) gesenkt (p < 0.0001). Atorvastatin senkte außerdem das mittlere Gesamtcholesterin (TC) signifikant um 34,1 % (Pravastatin: -18,4 %, p < 0,0001), die mittleren Triglycerid-Spiegel um 20 % (Pravastatin: -6,8 %, p < 0,0009), und das mittlere Apolipoprotein B um 39,1 % (Pravastatin: -22,0 %, p < 0,0001). Ator-vastatin führte zu einem Anstieg des mittleren HDL-Cholesterins um 2,9 % (Pravasta-tin: +5,6 %, p = NS). Es wurde in der Ator-vastatin-Gruppe eine mittlere Senkung der CRP um 36,4 % beobachtet, gegenüber einer Senkung um 5,2 % in der Pravastatin-Gruppe (p < 0,0001).
Die Studienergebnisse wurden bei einer Dosisstärke von 80 mg erzielt. Daher können sie nicht mit den niedrigeren Dosierungsstärken extrapoliert werden.
Die Sicherheits- und Verträglichkeitsprofile der beiden Therapiegruppen waren vergleichbar.
Die Wirkung der intensiven Lipidsenkung auf schwere kardiovaskuläre Endpunkte wurde in dieser Studie nicht untersucht. Daher ist die klinische Signifikanz dieser Untersuchungsergebnisse im Hinblick auf die primäre und sekundäre Prävention kardiovaskulärer Ereignisse unbekannt.
Akutes Koronarsyndrom In der MIRACL-Studie wurde 80 mg Atorvastatin bei 3.086 Patienten (Atorvastatin n = 1.538; Plazebo n = 1.548) mit akutem Koronarsyndrom (Non-Q-Wave-
Myokardinfarkt oder instabile Angina pectoris) untersucht. Die Behandlung wurde in der akuten Phase nach Klinikeinweisung begonnen und über 16 Wochen durchgeführt. Durch die Therapie mit 80 mg Ator-vastatin täglich verlängerte sich die Zeit bis zum Auftreten des kombinierten primären Endpunktes (Tod jeglicher Ursache, nicht tödlicher Myokardinfarkt, Herzstillstand mit Reanimation oder Angina pectoris mit Hinweis auf eine zugrunde liegende Myokardischämie und erforderlicher Hospitali-sierung), was eine Risikoreduktion um 16 % (p = 0,048) bedeutet. Dies beruhte hauptsächlich auf einer Verringerung der Wiedereinweisungen ins Krankenhaus bei Angina pectoris mit Hinweis auf eine zugrunde liegende Myokardischämie um 26 % (p = 0,018). Die anderen sekundären Endpunkte erreichten für sich alleine keine statistische Signifikanz (Insgesamt: Plazebo: 22,2 %; Atorvastatin: 22,4 %).
Das Sicherheitsprofil von Atorvastatin in der MIRACL-Studie entsprach den unter Abschnitt 4.8 gemachten Angaben.
Prävention von kardiovaskulären Erkrankungen
Die Wirkung von Atorvastatin auf koronare Herzerkrankungen mit tödlichem bzw. nicht-tödlichem Ausgang wurde im Rahmen des lipidsenkenden Arms einer rando-misierten, placebo-kontrollierten Doppel-blind-Studie, der Anglo-Scandinavian Car-diac Outcomes Trial Lipid Lowering Arm (ASCOT-LLA), untersucht. Die Patienten litten unter Bluthochdruck, waren im Alter von 40 - 79 Jahren und wiesen in der Vorgeschichte keinen Myokardinfarkt oder eine Behandlung wegen Angina pectoris auf, wobei die Gesamtcholesterinspiegel bei < 6,5 mmol/l (251 mg/dl) lagen. Alle Patienten wiesen mindestens 3 der vordefinierten kardiovaskulären Risikofaktoren auf: männlich, Alter > 55 Jahre, Raucher, Diabetes mellitus, KHK bei einem Verwandten ersten Grades in der Vorgeschichte, Ge-samtcholesterin/HDL-Cholesterin > 6, periphere Gefäßerkrankung, linksventrikuläre Hypertrophie, zurückliegendes zerebrovas-kuläres Ereignis, spezifische EKG-Veränderungen, Proteinurie/ Albuminurie. Nicht bei allen eingeschlossenen Patienten wurde ein hohes Risiko für das Auftreten eines ersten kardiovaskulären Ereignisses angenommen.
Die Patienten wurden mit einer antihypertensiven Therapie (entweder Amlodipin oder eine Therapie auf Atenololbasis) sowie entweder Atorvastatin 10 mg täglich (n
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= 5.168) oder Placebo (n
Die absolute und relative Risikoreduktion durch Atorvastastin stellt sich wie folgt dar:
Ereignis |
Relative Risi- |
Anzahl der Ereig- |
Absolute Risi- | |
ko-Reduktion |
nisse (Atorvasta- |
ko- Reduktion1 | ||
(%) |
tin vs. Placebo) |
(%) |
p-Wert | |
KHK mit tödlichem Ausgang sowie nicht tödlicher MI |
36 % |
100 vs. 154 |
1,1 % |
0,0005 |
Kardiovaskuläre Ereignisse und Revaskularisationsmaßnahmen insgesamt |
20 % |
389 vs. 483 |
1,9 % |
0,0008 |
Koronare Ereignisse insgesamt |
29 % |
178 vs. 247 |
1,4 % |
0,0006 |
1 Basierend auf der Differenz der Ereignisdaten (Rohdaten) über den medianen Nachuntersuchungszeitraum von 3,3 Jahren.
KHK = Koronare Herzkrankheit; MI = Myokardinfarkt
Die Gesamt-Mortalität und kardiovaskuläre Mortalität waren nicht signifikant reduziert (185 vs. 212 Ereignisse, p = 0,17 und 74 vs. 82 Ereignisse, p = 0,51). In der Untergruppenanalyse nach Geschlecht (81 % Männer, 19 % Frauen) wurde eine positive Wirkung von Atorvastatin bei Männern festgestellt, konnte jedoch bei Frauen möglicherweise aufgrund der geringen Ereignisrate in der weiblichen Untergruppe nicht nachgewiesen werden. Gesamtmortalität und kardiovaskuläre Mortalität waren bei den weiblichen Patienten numerisch höher (38 vs. 30 und 17 vs. 12), dies war jedoch statistisch nicht signifikant. Es wurde eine signifikante Behandlungsinteraktion durch die antihypertensive Ausgangstherapie beobachtet. Beim primären Endpunkt (tödliche KHK plus nicht tödlicher MI) zeigte sich eine signifikante Reduktion durch Atorvastatin bei Patienten, die mit Amlodipin behandelt wurden (HR 0,47 (0,32 - 0,69), p = 0,00008), jedoch nicht bei denjenigen, die mit Atenolol behandelt wurden (HR 0,83 (0,59 - 1,17), p = 0,287).
Die Wirkung von Atorvastatin auf eine kardiovaskuläre Erkrankung mit tödlichem bzw. nicht-tödlichem Ausgang wurde auch im Rahmen einer randomisierten, doppelblinden, placebo-kontrollierten Multicenter-Studie, der Collaborative Atorvastatin Diabetes Study (CARDS), an Patienten mit Typ-2-Diabetes im Alter von 40-75 Jahren ohne kardiovaskuläre Erkrankung in der Vorgeschichte untersucht, bei denen das LDL-Cholesterin < 4,14 mmol/l (160 mg/dl) und die Triglyceride < 6,78 mmol/l (600 mg/dl) betrugen.
Alle Patienten wiesen mindestens einen der folgenden Risikofaktoren auf: Hypertonie, aktueller Tabakkonsum, Retinopathie, Mikroalbuminurie bzw. Makroalbuminurie.
Die Patienten wurden über einen medianen Nachbehandlungszeitraum von 3,9 Jahren entweder mit Atorvastatin 10 mg täglich (n = 1.428) oder mit Placebo (n = 1.410) behandelt.
Die absolute und relative Risikoreduktion durch Atorvastatin stellt sich wie folgt dar:
Ereignis |
Relative Risiko-Reduktion (%) |
Anzahl der Ereignisse (Atorvastatin vs. Placebo) |
Absolute Risiko-Reduktion1 (%) |
p-Wert |
Schwerwiegende kardiovaskuläre Ereignisse (akuter Herzinfarkt mit tödlichem und nicht tödlichem Ausgang, stummer Herzinfarkt, Tod durch koronare Herzkrankheit, instabile Angina pectoris, koronare Bypassoperation, perkutane transluminale Koronarangioplastie, Revaskularisie-rungsmaßnahmen, Schlaganfall) |
37 % |
83 vs. 127 |
3,2 % |
0,001 |
Herzinfarkt (akuter Herzinfarkt mit tödlichem und nicht tödlichem Ausgang, stummer Herzinfarkt) |
42 % |
38 vs. 64 |
1,9 % |
0,0070 |
Schlaganfälle (mit tödlichem und nicht tödlichem Ausgang) |
48 % |
21 vs. 39 |
1,3 % |
0,0163 |
1 Basierend auf der Differenz der Ereignisraten (Rohdaten) über den medianen Nachuntersuchungszeitraum von 3,9 Jahren.
Es gab keinerlei Hinweise für unterschiedliche Behandlungseffekte aufgrund des Geschlechts, des Alters oder der Ausgangs-LDL-Cholesterinwerte der Patienten. Ein positiver Trend wurde hinsichtlich der Mortalitätsrate beobachtet (82 Todesfälle in der
Placebo-Gruppe vs. 61 Todesfälle in der Atorvastatin-Gruppe, p = 0,0592).
Rezidivierender Schlaganfall In der Stroke Prevention by Aggressive Reduction in Cholesterol Levels (SPARCL)-Studie wurde die Wirkung von
Atorvastatin 80 mg täglich gegenüber Placebo hinsichtlich des Auftretens eines Schlaganfalls bei 4.731 Patienten bewertet, die innerhalb der vorangegangenen 6 Monate einen Schlaganfall oder eine transitorische ischämische Attacke (TIA) erlitten hatten und in der Vorgeschichte keine ko-
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ronare Herzkrankheit (KHK) aufwiesen. Die Patienten waren zu 60 % Männer, 21 -92 Jahre alt (Durchschnittsalter 63 Jahre) und wiesen einen durchschnittlichen Ausgangswert des LDL-Cholesterins von 133 mg/dl (3,4 mmol/l) auf. Das mittlere LDL-Cholesterin betrug während der Behandlung mit Atorvastatin 73 mg/dl (1,9 mmol/l) und lag während der Behandlung mit Placebo bei 129 mg/dl (3,3 mmol/l). Die mittlere Nachbehandlungszeit betrug
4,9 Jahre.
Atorvastatin 80 mg reduzierte das Risiko des primären Endpunktes tödlicher oder nicht-tödlicher Schlaganfall im Vergleich zu Placebo um 15 % (HR 0,85; 95 % CI, 0,72 - 1,00; p = 0,05) bzw. um 16 % (HR 0,84; 95 % CI, 0,71 - 0,99; p = 0,03) nach Berichtigung bezüglich der Ausgangsfaktoren). Die allgemeine Mortalität (alle Ursachen) lag bei Atorvastatin bei 9,1 % (216/2.365) gegenüber 8,9 % (211/2.366) in der Placebo-Gruppe.
In einer Post-hoc-Analyse senkte Atorvas-tatin 80 mg im Vergleich zu Placebo die Inzidenz eines ischämischen Insults (218/2.365, 9,2 % vs. 274/2.366, 11,6 %, p = 0.01) und erhöhte die Inzidenz eines hämorrhagischen Insults (55/2.365, 2,3 % vs. 33/2.366, 1,4 %, p = 0.02).
- Das Risiko eines hämorrhagischen Insults war bei denjenigen Patienten erhöht, die bereits vor Studieneinschluss einen hämorrhagischen Insult erlitten hatten (7/45 unter Atorvastatin versus 2/48 unter Placebo; HR 4,06; 95 % CI, 0,84 - 19,57) und das Risiko für einen ischämischen Insult war bei beiden Gruppen vergleichbar (3/45 unter Ator-vastatin versus 2/48 unter Placebo; HR 1,64; 95 % CI, 0,27 - 9,82).
- Das Risiko eines hämorrhagischen Insults war bei solchen Patienten erhöht, die bereits vor Studieneinschluss einen lakunären Infarkt erlitten hatten (20/708 unter Atorvastatin versus 4/701 unter Placebo; HR 4,99; 95 % CI, 1,71 -14,61), aber das Risiko für das Auftreten eines ischämischen Insults war bei diesen Patienten ebenfalls vermindert (79/708 unter Atorvastatin versus 102/701 unter Placebo; HR 0,76; 95 % CI, 0,57 - 1,02). Es ist möglich, dass das Netto-Risiko für das Auftreten eines Insults bei Patienten erhöht ist, die in der Vorgeschichte einen lakunären Infarkt erlitten hatten und nun Atorvastatin 80 mg/Tag erhielten.
Bei der Untergruppe der Patienten mit vorherigem hämorrhagischen Insult lag die allgemeine Mortalität (alle Ursachen) bei 15,6 % (7/45) unter Atorvastatin versus 10,4 % (5/48) unter Placebo. In der Untergruppe der Patienten mit vorangegangenem lakunären Infarkt lag die allgemeine Mortalität (alle Ursachen) bei 10,9 % (77/708) unter Atorvastatin im Vergleich zu 9,1 % (64/701) unter Placebo.
Kinder und Jugendliche Heterozygote familiäre Hypercholesteri-nämie bei pädiatrischen Patienten im Alter von 6 bis 17 Jahren
Bei Kindern und Jugendlichen mit einer genetisch bestätigten heterozygoten familiären Hypercholesterinämie und einem Aus-gangs-LDL-C >4 mmol/l wurde eine achtwöchige offene Studie zur Untersuchung der Pharmakokinetik, Pharmakodynamik, Sicherheit und Verträglichkeit von Atorvas-tatin durchgeführt. Insgesamt wurden 39 Kinder und Jugendliche im Alter von 6 bis 17 Jahren eingeschlossen. In der Kohorte A waren 15 Kinder im Alter von 6 bis 12 Jahre und dem Tanner-Stadium 1, und in der Kohorte B waren 24 Kinder im Alter von 10 bis 17 Jahre und dem Tanner-Stadium >2.
In der Kohorte A betrug die Initialdosis von Atorvastatin 5 mg täglich als Kautablette und in der Kohorte B 10 mg täglich als Filmtablette. Wenn ein Teilnehmer nach vier Wochen den LDL-C-Zielwert von <3,35 mmol/l nicht erreicht hatte und Ator-vastatin gut vertragen wurde, konnte die Atorvastatin-Dosis verdoppelt werden.
Ab der zweiten Woche gingen die Mittelwerte für LDL-C, TC, VLDL-C und Apo B bei allen Studienteilnehmern zurück. Bei den Personen, bei denen die Dosis verdoppelt wurde, wurde bereits zwei Wochen nach der Dosiserhöhung, bei der ersten Kontrolle, ein weiterer Rückgang beobachtet. Der durchschnittliche prozentuale Rückgang der Lipidparameter war in beiden Kohorten ähnlich, unabhängig davon, ob die Initialdosis beibehalten oder verdoppelt wurde. In der achten Woche betrug der durchschnittliche Rückgang gegenüber dem Ausgangswert für LDL-C und TC ca. 40 % bzw. 30 % bei allen Dosierungen.
Heterozygote Familiäre Hypercholesteri-nämie bei pädiatrischen Patienten im Alter von 10 bis 17 Jahren
In einer doppelblinden, plazebokontrollierten Studie, die in eine offene Phase überging, wurden 187 Jungen und Mädchen nach der Menarche im Alter von 10 bis 17 Jahren (14,1 Jahre im Durchschnitt), die an heterozygoter familiärer Hypercholesteri-nämie oder einer schweren Hypercholeste-rinämie litten, für 26 Wochen auf Atorvas-tatin (n = 140) oder Plazebo (n = 47) rand-omisiert und erhielten anschließend alle Atorvastatin für weitere 26 Wochen. Die Dosis betrug 10 mg Atorvastatin einmal täglich für die ersten vier Wochen und wurde auf 20 mg erhöht, wenn das LDL-C >3,36 mmol/l war. In der 26-wöchigen Doppelblindphase führte Atorvastatin zu einem signifikanten Abfall der Plasmaspiegel von Gesamtcholesterin, LDL-C, Triglyceriden und Apolipoprotein B. Die durchschnittlichen LDL-C-Werte in der 26wöchigen Doppelblindphase lagen bei 3,38 mmol/l (Bereich: 1,81 bis 6,26 mmol/l) in der Atorvastatingruppe und 5,91 mmol/l (Bereich: 3,93 bis 9,96 mmol/l) unter Plazebo.
Eine weitere Kinderstudie mit Atorvastatin im Vergleich zu Colestipol bei Patienten mit Hypercholesterinämie im Alter von 10 bis 18 Jahren zeigte, dass in der Woche 26 Atorvastatin (n = 25) im Vergleich zu Co-lestipol (n = 31) zu einem signifikanten (p <0,05) Abfall des LDL-C führte.
In einer Compassionate-Use-Studie wurden Patienten mit schwerer Hypercholesterinä-mie (einschließlich homozygoter Hyper-cholesterinämie) behandelt. Darunter waren auch 46 pädiatrische Patienten, die mit Atorvastatin behandelt und entsprechend dem therapeutischen Ansprechen titriert wurden (einige Patienten erhielten 80 mg pro Tag). Die Studie ging über drei Jahre und das LDL-Cholesterin wurde um 36 % gesenkt.
Langzeiterfahrungen zu den Auswirkungen einer Atorvastatintherapie in der Kindheit auf eine verringerte Morbidität und Mortalität im Erwachsenenalter liegen nicht vor.
Die Europäische Arzneimittel-Agentur hat auf die Auflage verzichtet, Studienergebnisse zu Atorvastatin in der Behandlung von Kindern im Alter von 0 bis unter sechs Jahren mit Heterozygoter Hypercholesteri-nämie und bei Kindern von 0 bis unter 18 Jahren mit
Homozygoter Familiärer Hypercholesteri-nämie, Kombinierter (Gemischter) Hyper-cholesterinämie, Primärer Hypercholesteri-nämie und zur Vorbeugung kardiovaskulärer Ereignisse vorzulegen (siehe Abschnitt
4.2 zum Einsatz bei Kindern).
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Resorption
Atorvastatin wird nach oraler Einnahme rasch resorbiert; maximale Plasmakonzentrationen (Cmax) werden innerhalb von 1 bis 2 Stunden erreicht. Die Resorptionsrate steigt proportional zur Atorvastatin-Dosis. Nach oraler Verabreichung liegt die Bioverfügbarkeit von Atorvastatin Filmtabletten bei 95 % bis 99 % im Vergleich zur
Atoris® 10 mg/- 20 mg/- 40 mg Filmtabletten
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oralen Lösung. Die absolute Bioverfügbarkeit von Atorvastatin liegt bei ungefähr 12 % und die systemische Verfügbarkeit des HMG-CoA-Reduktase hemmenden Wirkstoffs beträgt ungefähr 30 %. Die geringe systemische Verfügbarkeit wird der präsystemischen Clearance über die gastrointestinale Mucosa bzw. dem First-PassMetabolismus in der Leber zugeschrieben.
Verteilung
Das mittlere Verteilungsvolumen von Atorvastatin beträgt ca. 381 1. Atorvastatin wird zu > 98 % an Plasmaproteine gebunden.
Biotransformation
Atorvastatin wird über das Cytochrom P450 3A4 zu ortho- und parahydroxylierten Derivaten und verschiedenen betaOxidationsprodukten metabolisiert. Abgesehen von anderen Metabolisierungswegen werden diese Produkte durch Glucuronidie-rung weiter metabolisiert. In vitro ist die Hemmung der HMG-CoA- Reduktase durch ortho- und parahydroxylierte Metabolite und durch Atorvastatin äquivalent. Ca. 70 % der zirkulierenden Hemmwirkung für die HMG-CoA-Reduktase wird den aktiven Metaboliten zugeschrieben.
Elimination
Atorvastatin wird nach hepatischem bzw. extrahepatischem Metabolismus primär über die Galle eliminiert.
Jedoch scheint Atorvastatin keinem signifikanten enterohepatischen Kreislauf zu unterliegen. Die mittlere Plasma-Eliminations-Halbwertzeit von Atorvastatin beträgt beim Menschen ungefähr 14 Stunden. Die Halbwertzeit für die HMG-CoA-Reduktase-Hemmwirkung beträgt ca. 20 bis 30 Stunden, was auf den Beitrag der aktiven Metaboliten zurückzuführen ist.
Besondere Patientengruppen
- Ältere Menschen: Die Plasmakonzentrationen von Atorvastatin und seinen aktiven Metaboliten sind bei gesunden älteren Patienten höher, als bei jungen Erwachsenen, wogegen die Wirkung auf die Lipide mit derjenigen vergleichbar ist, die bei jungen Patientengruppen beobachtet wird.
- Kinder und Jugendliche: In einer offenen Studie über acht Wochen wurden pädiatrische Patienten (Alter: sechs bis 17 Jahre) im Tanner Stadium 1 (n = 15) und Tanner Stadium >2 (n = 24) mit heterozygoter familiärer Hypercholesteri-nämie und einem Ausgangs- LDL-C >4 mmol/l entweder mit 5 oder 10 mg Atorvastatin täglich als Kautablette oder mit 10 bis 20 mg Atorvastatin täglich in
Form der Filmtablette behandelt. Das Körpergewicht war die einzige signifikante Kovariate im populationspharmakokinetischen Modell von Atorvastatin. Nach allometrischer Skalierung nach dem Körpergewicht schien die offensichtliche orale Clearance von Atorvas-tatin bei pädiatrischen Patienten ähnlich zu sein, wie die bei Erwachsenen. Über den gesamten Konzentrationsbereich von Atorvastatin und O-Hydroxyatorvastatin wurde eine übereinstimmende Abnahme von LDL-C und TC beobachtet
- Geschlecht: Die Konzentrationen von Atorvastatin und seinen aktiven Metaboliten bei Frauen unterscheiden sich von denjenigen bei Männern (Frauen: ca. 20 % höherer Cmax und ca. 10 % niedrigerer AUC-Wert). Diese Unterschiede hatten keine klinische Bedeutung und führten zu keinen klinisch signifikanten Unterschieden in der Wirkung auf die Lipide zwischen Männern und Frauen.
- Einseschränkte Nierenfunktion: Eine Nierenerkrankung hat keinen Einfluss auf die Plasmakonzentrationen oder lipidsenkende Wirkung von Atorvastatin und seinen aktiven Metaboliten.
- Einseschränkte Leberfunktion: Bei Patienten mit chronisch alkoholbedingter Lebererkrankung sind die Plasmakonzentrationen von Atorvastatin und seinen aktiven Metaboliten deutlich erhöht (ca. um das 16fache bei Cmax und ca. um das 11fache hinsichtlich des AUC-Wertes) (Child-Pugh B).
- SLCO1B1-Polymorphie: Die hepatische Aufnahme aller HMG-CoA-Reduktase-Hemmstoffe einschließlich Atorvastatin geschieht u. a. über den OATP1B1-Transporter. Bei Patienten mit SLCO1B1-Polymorphie besteht das Risiko einer erhöhten Aufnahme von Atorvastatin, was zu einem erhöhten Rhabdomyolyse-Risiko führen kann (siehe Abschnitt 4.4). Eine Nukleotidpolymorphie in dem Gen, das für OATP1B1 codiert (SLCO1B1 c.521CC) führt, im Vergleich zu Personen ohne diese Genotyp-Variante (c.521TT), zu einer 2,4-fach höheren Atorvastatin-Exposition (AUC). Bei diesen Patienten ist darüber hinaus eine genetisch bedingte Störung der hepatischen Aufnahme von Atorvastatin möglich. Eventuelle Auswirkungen auf die Wirksamkeit sind nicht bekannt
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Bei vier In-vitro-Tests und einem In-vivo-
Testsystem zeigte Atorvastatin kein muta-
genes oder klastogenes Potenzial. Bei Ratten erwies sich Atorvastatin als nicht karzinogen. Bei Mäusen kam es jedoch bei hohen Dosen (die zu einer um das 6- bis 11fach höheren AUC führten, als mit der
0-24 h
höchsten empfohlenen Dosis beim Menschen erreicht wird) zu hepatozellulären Adenomen bei den männlichen Tieren und bei den weiblichen Versuchstieren zu hepatozellulären Karzinomen.
Aus tierexperimentellen Studien gibt es Hinweise, dass HMG-CoA-Reduktase-Hemmer die Entwicklung von Embryo oder Fötus beeinflussen können. Bei Ratten, Kaninchen und Hunden beeinflusste Atorvas-tatin die Fertilität nicht und es war nicht teratogen. Bei maternal toxischen Dosen wurde jedoch bei Ratten und Kaninchen eine fötotoxische Wirkung beobachtet. Bei einer Exposition des Muttertiers mit hohen Atorvastatin-Dosen kam es bei Ratten zu einer verzögerten Entwicklung und einer verringerten Überlebensrate des Nachwuchses. Bei Ratten ergaben sich Hinweise auf eine Plazentagängigkeit. Die Atorvasta-tinkonzentrationen sind bei Ratten im Plasma und in der Muttermilch ähnlich. Ob Atorvastatin oder seine Metaboliten in die menschliche Muttermilch übergehen, ist nicht bekannt.
6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Tablettenkern:
Natriumhydroxid
Natriumdodecylsulfat
Hyprolose
Lactose-Monohydrat Mikrokristalline Cellulose Croscarmellose-Natrium Crospovidon, Typ A Magnesiumstearat (Ph. Eur.) [pflanzlich]
Filmüberzug:
Poly(vinylalkohol)
Titandioxid (E 171)
Macrogol 3000 Talkum
6.2 Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
2 Jahre
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht und Feuchtigkeit zu schützen.
Für diese Arzneimittel sind bezüglich der Temperatur keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Atoris® 10 mg/- 20 mg/- 40 mg Filmtabletten
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Blisterpackung (OPA/Al/PVC-
Aluminiumfolie): 20, 28, 30, 50, 56, 60, 84, 90, 98 und 100 Filmtabletten in einer Schachtel.
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung
Keine besonderen Anforderungen für die Beseitigung.
7. INHABER DER ZULASSUNG
TAD Pharma GmbH Heinz-Lohmann-Straße 5 27472 Cuxhaven Tel.: (04721) 606-0 Fax: (04721) 606-266 E-Mail: info@tad.de
8. ZULASSUNGSNUMMERN
Atoris 10 mg Filmtabletten
78268.00. 00
Atoris 20 mg Filmtabletten
78269.00. 00
Atoris 40 mg Filmtabletten
78270.00. 00
9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG / VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG
Datum der Erteilung der Zulassung: 19.05.2010
Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 04.12.2014
10. STAND DER INFORMATION
März 2015
11 VERKAUFSABGRENZUNG
Verschreibungspflichtig
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