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Azaron

Document: 07.02.2008   Fachinformation (deutsch) change

Fachinformation



1. Bezeichnung des Arzneimittels


AZARON

1 Stift (5,70 g) enthält als Wirkstoff 20 mg/g Tripelennaminhydrochlorid



2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung


1 Stift (5,70 g) enthält als Wirkstoff 20 mg/g Tripelennaminhydrochlorid


Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.



3. Darreichungsform

Stift



4. Klinische Angaben


4.1 Anwendungsgebiete


Zur Linderung oder symptomatischen Beseitigung von Juckreiz nach Insektenstichen oder -bissen und nach Kontakt mit Quallen oder Brennnesseln.



4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung


AZARON wird einmal täglich auf den juckenden Bereich aufgetragen und leicht eingerieben.

AZARON nicht länger als eine Woche anwenden.



4.3 Gegenanzeigen


Überempfindlichkeit gegen Tripelennaminhydrochlorid, andere antiallergisch wirkende Stoffe oder einen der sonstigen Bestandteile.

Entzündungen an der juckenden Hautstelle.



4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung


Propylenglycol kann Hautreizungen verursachen.




4.5. Wechselwirkungen mit anderen und sonstige Wechselwirkungen


Es sind bisher keine Wechselwirkungen bekannt.



4.6 Schwangerschaft und Stillzeit


Es liegen keine hinreichenden Daten für die Anwendung von Tripelennaminhydrochlorid bei Schwangeren vor.



4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Ma-schinen


Nicht zutreffend.



4.8 Nebenwirkungen


Von Tripelennaminhydrochlorid als juckreizstillendem Wirkstoff in AZARON ist bekannt, dass es nach Anwendung an der Haut zu allergischer Hautentzündung (Kontaktdermatitis) sowie zu durch Lichteinwirkung bedingtem Hautausschlag (sog. photoallergisches Exanthem) kommen kann.

Als weiteren Bestandteil enthält AZARON Propylenglycol; es kann bei Personen, die gegen diesen Stoff besonders empfindlich sind, allergieartige Reaktionen (z.B. Verstärkung des Juckreizes) hervorrufen.

In Fällen von derartigen oder anderen Überempfindlichkeitsreaktionen auf die Inhaltsstoffe von AZARON ist die Anwendung abzubrechen und gegebenenfalls ein Arzt aufzusuchen.



4.9 Überdosierung


a) Symptome der Intoxikation

Tripelennaminhydrochlorid: Zentralnervöse Erregung (Ataxie, Halluzinationen, Delirium, Krämpfe) möglich, in ZNS-Dämpfung bis zur Symptomatik einer Schlafmittelvergiftung übergehend: Atem-, Herzrhythmusstörungen möglich. Atropin-ähnliche Effekte (trockener Mund, weite Pupillen, Gesichtsrötung, pyretische Körpertemperatur) wurden beobachtet.

Propylenglycol: Sehr selten Tachypnoe, Tachykardie, Bewußtseinsstörungen bei individueller Überempfindlichkeit.


b) Therapie von Intoxikationen

Alsbaldige Dekontamination (Magenspülung mit abschließender Instillation von Medizinalkohle; gründliche Hautwaschung bei kutaner Kontamination). Ruhiglagerung; stärkere akustische und Lichtreize vermeiden.

Forcierte Diurese. Überwachung von Herz/Kreislauffunktion und Atmung. Bei Blutdruckabfall bzw. Schockzeichen i.v.-Infusion mit Zusatz von Angiotensin. Nach Notwendigkeit Intubation und Beatmung. Parasympathikolytika und ZNS-depressiv wirkende Medikamente steigern die toxischen Effekte auf die Atmungs- und Kreislaufregulation! Deshalb bei ZNS-Erregungszuständen bzw. bei Krämpfen nur Kurzzeit-Barbiturate bzw. Diazepam und bei gesicherter Atemhilfe verwenden. Bei deutlichen Zeichen eines anticholinergischen (atropinartigen) Effektes ist die Gabe von Physostigmin angezeigt (je nach Alter 0,2 – 0,5 mg i.m.).

Angesichts der geringen Antihistaminikum-Dosis in AZARON ist der Einsatz der hier angegebenen therapeutischen Maßnahmen nur äußerst selten erforderlich.



5. Pharmakologische Eigenschaften


5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften


Pharmakotherapeutische Gruppe: Antihistaminika zur topischen Anwendung

ATC-Code: D04AA04



5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften und präklinische Daten zur Sicherheit


Tripelennaminhydrochlorid ist ein Antihistaminikum. Bei Überdosierung steht sedativer Effekt im Vordergrund. Schnelle enterale und parenterale Resorption. Durch lädierte Haut und besonders bei Säuglingen und Kleinkindern überdies beschleunigte perkutane Resorption. Die Ausscheidung (auch der Metaboliten) erfolgt über die Nieren, weniger über die Galle. Eliminationszeit individuell unterschiedlich, meist langsam; Kumulation daher möglich. Perorale dos. let. für Erwachsene: ab 2 g. LD50 Maus: oral bei 300 mg/kg; s.c. bei 80 – 100 mg/kg.

Akute Vergiftungen sind bei der hier vorliegenden galenischen Zubereitung nicht zu erwarten (toxische Dosis für Säuglinge setzt die Ingestion mehrerer Stifte voraus). Seltene allergische Reaktionen sind möglich. Propylenglykol wird den nicht toxischen Stoffen zugeordnet; es löst — abgesehen von sehr seltenen Überempfindlichkeiten — auch keine Reizreaktionen an Haut oder Schleimhäuten aus.



6. Pharmazeutische Angaben


6.1 Liste der sonstigen Bestandteile


Propylenglycol, Natriumstearat, Gereinigtes Wasser



6.2 Inkompatibilitäten


Nicht zutreffend.



6.3 Dauer der Haltbarkeit


3 Jahre



6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung


Nicht über 25ºC lagern.

Nicht im Kühlschrank lagern oder einfrieren.


6.5 Art und Inhalt des Behältnisses


1 Stift zu 5,70 g



6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung


Keine besonderen Anforderungen.



7. Inhaber der Zulassung


Deutsche Chefaro Pharma GmbH

Postfach 440

45725 Waltrop


Hausadresse:

Im Wirrigen 25

45731 Waltrop

Telefon: (0 23 09) 64-0

Fax: (023 09) 64 424

E-Mail: kontakt@deutsche-chefaro.de



8. Zulassungsnummer


4169.00.01



9. Datum der Erteilung der Zulassung / Verlängerung der Zulassung


04.04.1984



10. Stand der Information


01/2008



11. Verkaufsabgrenzung


Apothekenpflichtig


FI AZARON Seite 9 von 9 Januar 2008