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Azathioprin Heumann 50 Mg Filmtabletten

Document: 29.03.2006   Gebrauchsinformation (deutsch) change

Packmittelmanuskript Nr. 64000/052/05/1
Azathioprin Heumann 50 mg
Filmtabletten


Seite 0



PCX Gebrauchsinformation



Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Anwendung dieses Arzneimittels beginnen.

- Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen.

- Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.

- Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben und darf nicht an Dritte weitergegeben werden. Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese dasselbe Krankheitsbild haben wie Sie.



Die Packungsbeilage beinhaltet:


Was ist Azathioprin Heumann und wofür wird es angewendet?

Was müssen Sie vor der Einnahme von Azathioprin Heumann beachten?

Wie ist Azathioprin Heumann einzunehmen?

Welche Nebenwirkungen sind möglich?

Wie ist Azathioprin Heumann aufzubewahren?



PE Azathioprin Heumann 50 mg Filmtabletten



PF Wirkstoff: Azathioprin



PG Der arzneilich wirksame Bestandteil ist Azathioprin

1 Filmtablette enthält 50 mg Azathioprin.



PH Die sonstigen Bestandteile sind:
Mikrokristalline Cellulose, Mannitol, Maisstärke, Povidon K 25, Croscarmellose-Natrium, Natriumstaearyfumarat, Hypromellose und Macrogol 400.



P4 Azathioprin Heumann ist in Packungen mit 50 und 100 Filmtabletten erhältlich.



PC1 1. WAS IST Azathioprin Heumann UND WOFÜR WIRD ES ANGEWENDET?



PI 1.1 Azathioprin Heumann ist ein Mittel zur Unterdrückung bzw. Abschwächung der körpereigenen Abwehrreaktion (Immunreaktion) [Immunsuppressivum].



PD 1.2 von:


HEUMANN PHARMA
GmbH & Co. Generica KG
Südwestpark 50
90449 Nürnberg
Telefon/Telefax: 0700 4386 2667
Internet: www.heumann.de



PK 1.3 Azathioprin Heumann wird angewendet


Allein oder in Kombination mit Kortikosteroiden und/oder anderen Behandlungsmethoden ist Azathioprin angezeigt in schweren Fällen der folgenden Erkrankungen bei Patienten, die Steroide nicht vertragen oder von ihnen abhängig sind und bei denen trotz Behandlung mit hohen Steroid-Dosen keine ausreichende therapeutische Wirkung erzielt werden kann:



PC2 2. WAS MÜSSEN SIE VOR DER EINNAHME VON Azathioprin Heumann BEACHTEN?



PL 2.1 Azathioprin Heumann darf nicht eingenommen werden bei




PV 2.2 Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Azathioprin Heumann ist erforderlich


Zu Beginn der Behandlung

Während der ersten 8 Wochen der Therapie soll ein vollständiges Blutbild einschließlich Zählung der Blutplättchen mindestens einmal wöchentlich angefertigt werden. Es soll häufiger kontrolliert werden:


Nach 8 Wochen soll das Blutbild einmal pro Monat, mindestens jedoch alle drei Monate, kontrolliert werden.


Informieren Sie sofort Ihren Arzt


Wie bei anderen Behandlungen zur Unterdrückung der Immunreaktion kann es unter Azathioprin Heumann vermehrt zu bösartigen Geschwülsten (Tumoren) kommen (siehe "Welche Nebenwirkungen sind möglich?").


Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit
Eine Verbesserung der chronisch eingeschränkten Nierenfunktion nach Nierentransplantation mit gleichzeitiger Einnahme von Azathioprin Filmtabletten hatte bei männlichen und weiblichen Patienten erhöhte Fruchtbarkeit zur Folge (empfängnisverhütenden Maßnahmen siehe unter "Schwangerschaft").


Hinweise zum Umgang mit dem Arzneimittel

Bei unbeschädigtem Filmüberzug ist die Handhabung der Azathioprin Filmtabletten nicht mit besonderen Risiken verbunden und es sind keine zusätzlichen Sicherheitsmaßnahmen erforderlich. Bei Halbierung der Filmtabletten sollen allerdings die Richtlinien für den Umgang mit zellschädigenden Substanzen streng befolgt werden. Azathioprin ist erbgutverändernd und potenziell krebserzeugend. Beim Umgang mit dieser Substanz müssen geeignete Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden. Dies soll insbesondere bei schwangerem weiblichem Pflegepersonal berücksichtigt werden.



PV1 a) Kinder


Für die Behandlung der chronischen Gelenkentzündung (juvenile chronische Polyarthritis), der Dermatomyositis und Polyarteriitis nodosa sowie des systemischen Lupus erythematodes mit Azathioprin liegen keine ausreichenden Daten vor, um eine Anwendung von Azathioprin Heumann bei Kindern und Jugendlichen zu empfehlen.



PV3 c) Schwangerschaft


Azathioprin darf während der Schwangerschaft nur nach strenger Nutzen/Risiko-Abwägung angewendet werden. Nach Behandlung der Mutter wurden Azathioprin und seine Abbauprodukte in geringen Konzentrationen im fetalen Blut und im Fruchtwasser nachgewiesen.


In Tierstudien wurden Missbildungen und Fuchtschädigungen beobachtet.


Bei einem Teil der Neugeborenen, deren Mütter während der Schwangerschaft mit Azathioprin behandelt wurden, wurde über einen Mangel an weißen Blutkörperchen und/oder Blutplättchen berichtet.

Während der Schwangerschaft wird eine besonders sorgfältige Überwachung des Blutbildes angeraten.


Sowohl weibliche als auch männliche Patienten im fortpflanzungsfähigen Alter sollten während der Einnahme von Azathioprin und bis mindestens 3 Monate nach Therapieende empfängnisverhütende Maßnahmen treffen. Dies gilt auch bei eingeschränkter Fruchtbarkeit aufgrund chronischer Harnvergiftung (Urämie), da sich diese nach einer Transplantation im Allgemeinen wieder normalisiert.

Fallberichte deuten darauf hin, dass Intrauterinpessare (Spirale, Kupfer-I) unter einer Azathioprin-Therapie versagen können. Deshalb wird empfohlen, andere empfängnisverhütende Methoden anzuwenden.


Eine vorübergehende Schwächung des Immunsystems wurde bei Neugeborenen beobachtet, deren Mütter während der Schwangerschaft mit Azathioprin in Kombination mit Prednison behandelt wurden. Bei einer Kombination von Azathioprin und Prednisolon wurde über intrauterine Wachstumshemmung und vorzeitige Geburt berichtet.

Die Langzeitfolgen dieser Wirkungen sind nicht bekannt. Für viele Kinder über 10 Jahre, die während der Schwangerschaft Azathioprin ausgesetzt waren, haben sich jedoch bisher keine negativen Konsequenzen ergeben.



PV4 d) Stillzeit


Während einer Therapie mit Azathioprin darf nicht gestillt werden, da im Körper gebildete Umwandlungsprodukte von Azathioprin in die Muttermilch übergehen.

Fragen Sie vor der Einnahme von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.



PV5 e) Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen


Es wurden keine Studien über die Auswirkungen von Azathioprin auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen durchgeführt.



PN 2.3 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln


Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen bzw. vor kurzem eingenommen haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.

Die Wirkung nachfolgend genannter Arzneimittel bzw. Präparategruppen kann bei gleichzeitiger Behandlung mit Azathioprin beeinflusst werden:



PC3 3. WIE IST Azathioprin Heumann EINZUNEHMEN?



PMX Nehmen Sie Azathioprin Heumann immer genau nach Anweisung des Arztes ein. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.


3.1 Zum Einnehmen.

Die Tabletten sollen unzerkaut zusammen mit mindestens einem Glas Flüssigkeit (200 ml) eingenommen werden. Die Einnahme der Tabletten soll zusammen mit einer Mahlzeit erfolgen.


PT 3.2 Ihr Arzt wird Ihnen mitteilen, wie viele Azathioprin Heumann 50 mg Filmtabletten Sie täglich einnehmen sollen:


Transplantation

Abhängig vom Behandlungsschema kann am ersten Behandlungstag eine Dosis von bis zu 5 mg/kg Körpergewicht/Tag eingenommen werden.

Die Erhaltungsdosis liegt zwischen 1 - 4 mg/kg Körpergewicht/Tag und muss den klinischen Erfordernissen und der Verträglichkeit in Bezug auf das Blutbild angepasst werden.


Andere Anwendungsgebiete

Im Allgemeinen beträgt die Anfangsdosis 1 - 3 mg/kg Körpergewicht/Tag und soll der klinischen Wirkung (die unter Umständen erst nach Wochen oder Monaten eintritt) und der Verträglichkeit in Bezug auf das Blutbild angepasst werden. Für die Behandlung der chronisch aktiven Leberentzündung liegt die Dosis in der Regel zwischen 1,0 - 1,5 mg/kg Körpergewicht/Tag.

Wenn die therapeutische Wirkung eintritt, soll eine Reduzierung auf die niedrigste Dosis, mit der die Wirkung erhalten werden kann, in Erwägung gezogen werden. Wenn nach 3 – 6-monatiger Therapie keine Besserung eintritt, soll ein Absetzen des Arzneimittels in Erwägung gezogen werden. Die erforderliche Erhaltungsdosis kann zwischen weniger als 1 - 3 mg/kg Körpergewicht/Tag liegen.


Anwendung bei Patienten mit eingeschränkter Nieren- und/oder Leberfunktion

Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion und/oder einer leichten bis mäßigen Leberfunktionseinschränkung sollen die Dosen im unteren Bereich des normalen Dosisbereichs liegen. Azathioprin darf bei schweren Einschränkungen der Leberfunktion nicht angewendet werden (siehe auch: "Azathioprin Heumann darf nicht eingenommen werden bei" und "Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Azathioprin Heumann ist erforderlich").


Kinder und Jugendliche

Für die Behandlung der chronischen Gelenkentzündung (juvenile chronische Polyarthritis), der Dermatomyositis und Polyarteriitis nodosa sowie des systemischen Lupus erythematodes mit Azathioprin liegen keine ausreichenden Daten zum Beleg von Wirksamkeit und Unbedenklichkeit bei Kindern und Jugendlichen vor. Daher wird die Anwendung von Azathioprin Heumann bei diesen Patienten nicht empfohlen.


Bei den übrigen Anwendungsgebieten gelten die gleichen Dosierungsempfehlungen wie für Erwachsene.


Ältere Menschen

Es wird empfohlen, die Dosis für ältere Patienten im unteren Bereich der normalen Dosierung anzusiedeln (zu Blutbildkontrollen siehe auch "Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Azathioprin Heumann ist erforderlich").


Bei gleichzeitiger Einnahme von Allopurinol, Oxipurinol oder Thiopurinol muss die Dosis von Azathioprin auf ein Viertel der normalen Dosis verringert werden (siehe "Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Azathioprin Heumann ist erforderlich").


Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von Azathioprin Heumann zu stark oder zu schwach ist.


Wie lange sollten Sie Azathioprin Heumann einnehmen?

Die Dauer der Behandlung muss vom Arzt festgelegt werden. Sie ist unter anderem abhängig vom Anwendungsgebiet, vom Ansprechen (therapeutischer Erfolg), vom klinischen Zustand und vom Blutbild des Patienten sowie der Art und Menge anderer, gleichzeitig angewendeter Arzneimittel.

Das Absetzen der Therapie mit Azathioprin soll langsam unter strenger ärztlicher Überwachung erfolgen. Brechen Sie die Behandlung nicht ohne Rücksprache mit Ihrem Arzt ab.


Sie dürfen die Tabletten nur dann halbieren, wenn es für das schrittweise Absetzen notwendig ist. (siehe auch "Hinweise zum Umgang mit dem Arzneimittel"). Falls erforderlich sollten für eine Langzeitanwendung andere Arzneimittel mit 25 mg Azathioprin angewendet werden.



PW 3.3 Wenn Sie eine größere Menge Azathioprin Heumann eingenommen haben, als Sie sollten:


Verständigen Sie bei Verdacht auf eine Überdosierung sofort einen Arzt, damit dieser über das weitere Vorgehen entscheiden kann. Die häufigste Auswirkung einer Überdosierung ist eine Hemmung der Knochenmarkfunktion, die meist 9 - 19 Tage nach der Einnahme ihren Höhepunkt erreicht. Die Hauptanzeichen einer Unterdrückung der Knochenmarkfunktion sind Geschwüre im Mund- und Rachenbereich, Fieber unklarer Herkunft und ungeklärte Infektionen. Außerdem können Blutergüsse, Blutungen und Abgeschlagenheit auftreten. Schädliche Wirkungen sind eher nach länger dauernder geringer Überdosierung (z. B. durch Verordnung etwas zu hoher Dosen durch den Arzt) als nach einer hohen Einzeldosis zu erwarten. Es gibt kein spezielles Gegenmittel. Im Falle einer Überdosierung müssen insbesondere das Blutbild und die Leberfunktion überwacht werden. Azathioprin kann bei schweren Vergiftungen mittels Blutwäsche (Hämodialyse) entfernt werden.



3.4 Wenn Sie die Einnahme von Azathioprin Heumann vergessen haben:


Nehmen Sie nicht die doppelte Dosis ein, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben, sondern nehmen Sie bei der nächsten Einnahme nur die verordnete Menge ein. Sollten Sie mehr als eine Einnahme vergessen haben, halten Sie Rücksprache mit Ihrem Arzt.



3.5 Auswirkungen, wenn die Behandlung mit Azathioprin Heumann abgebrochen wird:

Bei einigen Erkrankungen kann das Absetzen einer wirksamen Behandlung zu einer deutlichen Verschlechterung des Zustandes führen, z. B. bei systemischem Lupus erythematodes mit Nierenentzündung, Morbus Crohn, Colitis ulcerosa oder autoimmuner Leberentzündung. Eine Unterbrechung oder Änderung der Dosierung soll nur auf ärztliche Anweisung erfolgen.



PC4 4. WELCHE NEBENWIRKUNGEN SIND MÖGLICH?


Wie alle Arzneimittel kann Azathioprin Heumann Nebenwirkungen haben.


Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:


Sehr häufig: mehr als 1 von 10 Behandelten

Häufig: weniger als 1 von 10, aber mehr als
1 von 100 Behandelten

Gelegentlich: weniger als 1 von 100, aber mehr als
1 von 1000 Behandelten

Selten: weniger als 1 von 1000, aber mehr als
1 von 10 000 Behandelten

Sehr selten: weniger als 1 von 10 000 Behandelten, einschließlich Einzelfälle



PM 4.1 Nebenwirkungen


Bei ca. 15 % der Patienten muss mit dem Auftreten von Nebenwirkungen gerechnet werden. Die Art, Häufigkeit und der Schweregrad der Nebenwirkungen können von der verwendeten Dosis und Behandlungsdauer sowie von der Grunderkrankung oder gleichzeitig durchgeführten Therapien abhängen.


Die wichtigste Nebenwirkung von Azathioprin ist eine dosisabhängige, im Allgemeinen wieder umkehrbare Unterdrückung der Knochenmarkfunktion, die hauptsächlich als Mangel an weißen Blutkörperchen auftritt (bei 50% der Transplantationspatienten).

Die Art und Häufigkeit von Nebenwirkungen von Azathioprin sind unter den Systemorganklassen aufgelistet.


Infektionen und parasitäre Erkrankungen

Sehr häufig

Infektionen bei 20 % der Nierentransplantationspatienten.


Häufig

Anfälligkeit für Infektionen bei Patienten mit entzündlichen Darmerkrankungen.


Gelegentlich

Infektionen bei Rheumapatienten (< 1 %)


Gutartige, bösartige und unspezifische Gewebeneubildungen

Häufig

Bei bis zu 2,8 % der Patienten mit Nierentransplantaten (in abnehmender Häufigkeit): bösartige Tumore (Plattenepithelkarzinom) der Haut, der Lymphknoten (Non-Hodgkin-Lymphom), des Gebärmutterhalses, Kaposi-Sarkom und Krebs der äußeren weiblichen Geschlechtsteile (Vulvakarzinom).


Gelegentlich

Wucherungen des lymphatischen Gewebes (lymphoproliferative Erkrankungen) nach Transplantation.


Sehr selten

Bestimmte gutartige oder bösartige Erkrankungen des Blutes (akute myeloische Leukämie, myelodysplastische Syndrome).


Sowohl bei der Anwendung nach Transplantationen wie auch bei anderen Indikationen besteht ein erhöhtes Risiko für die Entstehung von Tumoren. Die Dosierung ist jedoch beim Einsatz in der Indikation Organtransplantation gewöhnlich am höchsten. Deshalb ist das Risiko der Tumorentstehung bei der Indikation Organtransplantation höher als bei anderen Indikationen.

Jedoch unterscheidet sich die Art des Tumors nicht von der oben erwähnten, die typischerweise unter den Bedingungen eines unterdrückten Immunsystems auftreten (hervorgerufen durch krebserzeugende Viren oder natürliche Strahlung).


Erkrankungen des Blut- und Lymphsystems

Sehr häufig

Mangel an weißen Blutkörperchen bei Transplantatempfängern (50%, stark ausgeprägt bei 16%), bei Patienten mit rheumatoider Arthritis (28 %) und bei Patienten mit Morbus Crohn (15%).


Häufig

Mangel an Blutplättchen, Mangel an roten Blutkörperchen;

Ausgeprägter Mangel an weißen Blutkörperchen bei 5,3% der Patienten mit rheumatoider Arthritis.


Selten

Verringerung der Blutzellen aller Systeme (Granulozytopenie, Panzytopenie) und Verminderung der roten Blutkörperchen (aplastische Anämie, megaloblastäre Anämie, erythrozytäre Hypoplasie).


Bei Mangel an einem bestimmten Enzym (TPMT-Mangel) bzw. Leber- und Nierenfunktionseinschränkung kann es eher zu einer Unterdrückung der Knochenmarkfunktion kommen.


Obwohl nachteilige Nebenwirkungen bezüglich der Blutbildung meistens zu Beginn einer Behandlung mit Azathioprin auftreten, liegen auch Berichte über ein späteres Auftreten vor. Daher wird eine sorgfältige Kontrolle des Blutbildes auch unter stabiler Langzeittherapie empfohlen.


Störungen des Immunsystems

Gelegentlich

Überempfindlichkeitsreaktionen, die sich äußern können mit allgemeinem Unwohlsein, Blutdruckabfall, Schwindel, Vermehrung der weißen Blutkörperchen, entzündlichen Hautveränderungen, starker Übelkeit und Erbrechen, Durchfall, Fieber, Muskelsteifheit, Schüttelfrost, Ausschlag, Muskelschmerzen, Gelenkschmerzen, Entzündung der Blutgefäße, Nierenfunktionsstörungen, Erhöhung der Leberenzyme.


Sehr selten

Überempfindlichkeitsreaktionen mit tödlichem Ausgang.


Störungen der Atemwege, des Brustraums und des Mittelfells

Selten

Bestimmte, sich wieder zurückbildende Form der Lungenentzündung (reversible interstitielle Pneumonie).


Störungen des Verdauungstraktes

Sehr häufig

Übelkeit und Appetitlosigkeit mit gelegentlichem Erbrechen (12% bei Patienten mit rheumatoider Arthritis).


Häufig

Entzündung der Bauchspeicheldrüse (0,2-8%, am häufigsten bei Organempfängern und Patienten mit Morbus Crohn).


Gelegentlich

Stuhlfettausscheidung, Durchfall.

Beim Auftreten von schweren Durchfällen bei Patienten mit entzündlichen Darmerkrankungen sollte ein möglicher Zusammenhang mit der Azathioprin Behandlung in Betracht gezogen werden.


Selten

Magen-Darm-Geschwüre, Darmblutungen und Gewebezerfall, Entzündung des Dickdarms, Ausstülpungen mit Entzündung (Divertikulitis) oder Durchbruch (Perforation) der Darmwand. Diese Komplikationen treten nur nach Transplantation auf. Die Ursachen sind nicht klar. Jedoch könnte eine gleichzeitige Behandlung mit Steroiden eine Rolle spielen.


Funktionsstörungen der Leber und der Galle

Häufig

Leberfunktionsstörungen.

Verschiedene krankhafte Befunde einschließlich Gallestau, Entzündung der Gallenwege (destruktive Cholangitis), Gefäßveränderungen in der Leber wie Ausweitung von Leberkapillaren (sinusoidale Dilatation) und die Bildung von blutgefüllten Hohlräumen im Lebergewebe (Peliosis hepatitis), krankhafte Bindegewebesvermehrung in der Leber (Disse-Raum Fibrose und regenerative noduläre Hyperplasie) traten bei 3 - 10 % der Patienten nach Organtransplantation auf.


Gelegentlich

Leberschädigung tritt bei < 1 % der Patienten mit rheumatoider Arthritis auf.


Selten

Lebensbedrohlicher Lebervenenverschluss (vorwiegend bei Transplantationspatienten).


Gallestau und Verschlechterung der Leberfunktion bilden sich gewöhnlich nach Absetzen der Therapie mit Azathioprin wieder zurück.


Haut und Bindegewebe

Häufig

Haarausfall.

Bei einer Anzahl von Patienten, die Azathioprin allein oder zusammen mit anderen Arzneimitteln, die das Immunsystem unterdrücken, erhielten, wurde Haarausfall beschrieben. In vielen Fällen bildete sich das Symptom trotz Fortsetzung der Therapie von selbst wieder zurück.



4.2 Gegenmaßnahmen


Überempfindlichkeitsreaktionen

Treten Anzeichen einer Überempfindlichkeitsreaktion bei Ihnen auf, sollten Sie die Einnahme von Azathioprin Heumann sofort abbrechen und Ihren Arzt aufsuchen.

Nach einer Überempfindlichkeitsreaktion auf Azathioprin Heumann, dürfen Azathioprin Heumann oder andere Azathioprinhaltige Arzneimittel nicht erneut angewendet werden.


Störungen des Blut- und Lymphsystems

Veränderungen der Blutzellbildung können auch bei Patienten unter stabiler Langzeitbehandlung mit Azathioprin auftreten. Daher sollte das Blutbild regelmäßig kontrolliert werden und die Dosis von Azathioprin gegebenenfalls angepasst werden.


Störungen des Verdauungstraktes

Nebenwirkungen auf den Magen-Darm-Trakt, wie Übelkeit und Appetitlosigkeit können verringert werden, indem Azathioprin Heumann in aufgeteilten Dosen und/oder zusammen mit einer Mahlzeit eingenommen wird.



4.3 Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind.



PC5 5. WIE IST Azathioprin Heumann AUFZUBEWAHREN?


Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.



PZ Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf dem Behältnis und der äußeren Umhüllung angegebenen Verfallsdatum nicht mehr verwenden.



P2 In der Originalverpackung aufbewahren,um den Inhalt vor Licht zu schützen.



P6 Stand der Information:


September 2005



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