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Azithromycin 500 - 1 A Pharma

Document: 08.11.2013   Fachinformation (deutsch) change

F achinformation

l.Bezeichnung der Arzneimittel

Azithromycin 250 - 1 A Pharma® Wirkstoff: Azithromycin-Dihydrat Azithromycin 250 mg pro Filmtablette

Azithromycin 500 - 1 A Pharma® Wirkstoff: Azithromycin-Dihydrat Azithromycin 500 mg pro Filmtablette

2.Qualitative und quantitative Zusammensetzung

Azithromycin 250 - 1 A Pharma

1 Filmtablette enthält 262,05 mg Azithromycin-Dihydrat (entsprechend 250 mg Azithromycin) und 7,2 mg Lactose.

Azithromycin 500 - 1 A Pharma

1 Filmtablette enthält 524,10 mg Azithromycin-Dihydrat (entsprechend 500 mg Azithromycin) und 14,4 mg Lactose.

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.

3.Darreichungsform

Filmtablette

Azithromycin 250 - 1 A Pharma

Weiß, oblong, mit beidseitiger Bruchkerbe und der Prägung "A 250". Azithromycin 500 - 1 A Pharma

Weiß, oblong mit einseitiger Bruchkerbe und der Prägung "A 500". Die Filmtabletten können in gleiche Dosen geteilt werden.

4. Klinische Angaben

4.l Anwendungsgebiete

Zur Behandlung folgender Infektionen, die durch Azithromycin-empfindliche Erreger hervorgerufen sind (siehe Abschnitt 4.4 und 5.1):

•    Leichte bis mittelschwere ambulant erworbene Pneumonie, insbesondere Pneumonie verursacht durch Mycoplasma pneumoniae, Chlamydophila psittachi (Ornithose) oder Chlamydophila pneumoniae (TWAR)

•    Akute Exazerbation einer chronischen Bronchitis (adäquat diagnostiziert)

•    Akute bakterielle Sinusitis (adäquat diagnostiziert)

•    Tonsillitis, Pharyngitis und akute Otitis media bei Patienten mit Überempfindlichkeit gegen Betalactam-Antibiotika, oder wenn eine solche Behandlung aus anderen Gründen nicht geeignet ist

•    Haut- und Weichteilinfektionen, wie Furunkulose, Pyodermie, Impetigo, Erysipel bei Patienten mit Überempfindlichkeit gegen Betalactam-Antibiotika, oder wenn eine solche Behandlung aus anderen Gründen nicht geeignet ist.

•    Unkomplizierte Genitalinfektionen durch Chlamydia trachomatis.

Die offiziellen Richtlinien zur sachgerechten Anwendung von Antibiotika sind zu berücksichtigen.

4.2 Dosierung und Art der Anwendung

Azithromycin unterscheidet sich durch seine hohe Gewebeaffinität von anderen Antibiotika. Die Gewebekonzentrationen übersteigen die Serumspiegel bis zum 50-fachen und die Halbwertszeiten im Gewebe rangieren zwischen 2 und 4 Tagen. Aus diesen Gründen besteht ein Unterschied im Dosierungsschema von Azithromycin gegenüber anderen antimikrobiellen Substanzen.

Dosierung

Erwachsene

Bei unkomplizierten Genitalinfektionen durch Chlamydia trachomatis beträgt die Dosis 1000 mg Azithromycin (gegeben als orale Einzeldosis).

Bei allen anderen Indikationen beträgt die Gesamtdosis 1500 mg Azithromycin, gegeben als 500 mg Tagesdosis an 3 aufeinander folgenden Tagen. Alternativ kann die gleiche Gesamtdosis (1500 mg) auch über einen Zeitraum von fünf Tagen verabreicht werden, wobei 500 mg am ersten Tag und vom zweiten bis fünften Tag jeweils 250 mg eingenommen werden.

Bei der Behandlung von Pneumonien ist die Wirksamkeit von Azithromycin bei Anwendung des 5-Tage-Therapieschemas ausreichend belegt. In den meisten Fällen erscheint auch die Anwendung des 3-Tage-Therapieschemas ausreichend.

Ältere Menschen

Bei älteren Menschen können die Angaben zur Dosierung bei Erwachsenen angewendet werden.

Da ältere Menschen Patienten mit einem erhöhten Risiko für Arrhythmien sein können, ist besondere Vorsicht geboten, da das Risiko der Entwicklung von Herzrhythmusstörungen und Torsades de pointes besteht (siehe Abschnitt 4.4).

Kinder und Jugendliche

Azithromycin 250 - 1 A Pharma sollte nur Kindern mit einem Körpergewicht von über 45 kg gegeben werden, wobei die normale Erwachsenendosis angewendet werden sollte. Für Kinder unter 45 kg stehen andere Darreichungsformen von Azithromycin, z. B. Suspensionen, zur Verfügung.

Patienten mit Niereninsuffizienz

Bei Patienten mit leicht bis mäßig eingeschränkter Nierenfunktion (GFR 10 bis 80 ml/min) ist keine Dosisanpassung erforderlich (siehe Abschnitte 4.4 und 5.2).

Patienten mit Leberinsuffizienz

Bei Patienten mit leichter bis mäßiger Leberfunktionsstörung ist keine Dosisanpassung erforderlich (siehe Abschnitt 5.2).

Art der Anwendung

Azithromycin 250/500 - 1 A Pharma wird unzerkaut mit Flüssigkeit als tägliche Einzeldosis geschluckt.

Die Filmtabletten können zu den Mahlzeiten eingenommen werden.

4.3 Gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff Azithromycin, Erythromycin, andere Makrolid- oder Ketolid-Antibiotika oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Lebertoxizität

Da Azithromycin hauptsächlich über die Leber eliminiert wird, sollte Azithromycin bei Patienten mit schweren Lebererkrankungen nur mit besonderer Vorsicht angewendet werden. Unter der Behandlung mit Azithromycin wurde über Fälle von fulminanter Hepatitis berichtet, die unter Umständen zu einem lebensbedrohlichen Leberversagen führen können (siehe Abschnitt 4.8). Manche Patienten hatten möglicherweise vorbestehende Leberbeschwerden oder hatten andere lebertoxische Arzneimittel eingenommen. Beim Auftreten von Symptomen einer eingeschränkten Leberfunktion (z. B. rasch fortschreitende Asthenie zusammen mit einer Gelbsucht, dunkler Urin, Blutungsneigung oder hepatische Enzephalopathie) sollten Leberfunktionstests/Leberuntersuchungen durchgeführt werden. Die Anwendung von Azithromycin sollte beendet werden, wenn eine Störung der Leberfunktion auftritt.

QT- Verlängerung

Unter einer Behandlung mit Makroliden, einschließlich Azithromycin, wurden eine Verlängerungen der kardialen Repolarisierung und des QT-Intervalls beobachtet, mit der Gefahr, dass sich Arrhytmien und Torsade de pointes entwickeln (siehe Abschnitt 4.8). Dies kann zu einem gesteigerten Risiko für ventrikuläre Arrhythmien (einschließlich Torsade de pointes) und Herzstillstand führen. Azithromycin sollte mit Vorsicht bei Patienten mit Prädisposition zu Arrhythmien (vor allem Frauen und ältere Menschen) verwendet werden:

•    bei Patienten mit kongenitaler oder dokumentierter QT-Verlängerung

•    bei Patienten mit klinisch relevanter Bradykardie, kardialer Arrhythmie oder schwerer Herzinsuffizienz

•    bei Patienten mit Elektrolytstörungen, insbesondere bei Hypokaliämie und Hypomagnesiämie

•    gleichzeitig mit anderen Wirkstoffen, die das QT-Intervall verlängern, wie Antiarrhythmika der Klasse IA (Chinidin und Procainamid) und Klasse III (Dofetilid, Amiodaron und Sotalol), Cisaprid und Terfenadin, Antipsychotika wie Pimozid, Antidepressiva wie Citalopram und Fluorchinolone wie z. B. Moxifloxacin und Levofloxacin. (siehe Abschnitt 4.5).

Allergische Reaktionen

In seltenen Fällen wurde darüber berichtet, dass Azithromycin schwerewiegende allergische Reaktionen (selten tödlich verlaufend) wie ein Angioödem oder eine Anaphylaxie sowie dermatologische Reaktionen wie das Stevens-Johnson-Syndrom und toxische epidermale Nekrolyse verursacht hat. Einige dieser Reaktionen gingen mit rezidivierenden Symptomen einher und machten eine längerfristige Beobachtung und Behandlung erforderlich. Bei Auftreten allergischer Reaktionen sollte die Einnahme des Medikaments unterbrochen und eine geeignete Therapie eingeleitet werden. Der Arzt sollte sich bewusst sein, dass die allergischen Symptome erneut auftreten können, wenn die symptomatische Therapie beendet wird.

Clostridium difficile assoziierte Diarrhoen (CDAD)

Bei Anwendung von nahezu allen Antibiotika, einschließlich Azithromycin, wurde über das Auftreten von Clostridium-difficile-assoziierten Diarrhöen (CDAD) berichtet. Von der Ausprägung her reichten diese von leichtem Durchfall bis hin zu einer Kolitis mit letalem Ausgang. Eine Therapie mit Antibiotika verändert die normale Darmflora, was zu einer Überwucherung mit C. difficile führen kann. C. difficile produziert die Toxine A und B, die zur Entwicklung von CDAD beitragen. Hypertoxin produzierende Stämme von C. difficile sind mit einer erhöhten Morbidität und Mortalität assoziiert, da derartige Infektionen therapieresistent gegenüber einer antibiotischen Therapie sein können und eventuell eine Kolektomie notwendig machen. Eine CDAD muss daher bei allen Patienten in Erwägung gezogen werden, bei denen nach einer Antibiotika-Anwendung eine Diarrhoe auftritt. Hierbei ist eine sorgfältige Anamnese durchzuführen, da eine CDAD bis zu 2 Monaten nach Durchführung einer Antibiotikatherapie auftreten kann. Im Fall einer CDAD sind Peristaltik-hemmende Arzneimittel kontraindiziert.

Myasthenia gravis

Unter einer Therapie mit Azithromycin wurde über eine Exazerbation von Symptomen einer Myasthenia gravis oder das Auftreten eines Myasthenia-Syndroms berichtet.

Schädigungen des Gehörs

Es wurde beschrieben, dass Makrolid-Antibiotika Schädigungen des Gehörs verursachten. Bei einigen mit Azithromycin behandelten Patienten wurde über Beeinträchtigungen des Hörvermögens, Taubheit und ein Klingeln in den Ohren berichtet. Viele dieser Fälle betreffen experimentelle Studien, in denen Azithromycin in hohen Dosen über längere Zeiträume angewendet wurde. Den verfügbaren Nachsorgeberichten zufolge war die Mehrzahl dieser

Probleme jedoch reversibel.

Superinfektionen

Es ist auf mögliche Symptome einer Superinfektion mit nicht-empfindlichen Erregern wie Pilze zu achten. Eine Superinfektion kann eine Unterbrechung der Behandlung mit Azithromycin und die Einleitung adäquater Maßnahmen erforderlich machen.

Kreuzresistenz

Wegen einer bestehenden Kreuzresistenz mit Erythromycin-resistenten Gram-positiven Stämmen und den meisten Stämmen Methicillin-resistenter Staphylokokken sollte Azithromycin 250/500 - 1 A Pharma in diesen Fällen nicht angewendet werden. Es sollte die regionale Resistenzsituation gegenüber Azithromycin und anderen Antibiotika beachtet werden.

Nierenfunktionsstörung

Bei niereninsuffizienten Patienten mit einer glomerulären Filtrationsrate <10 ml/min sollte man vorsichtig beim Einsatz von Azithromycin sein, da eine Erhöhung der Azithromycin-Konzentrationen um 33 % beobachtet wurde (siehe Abschnitt 5.2).

Lactose

Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten Azithromycin 250/500 - 1 A Pharma nicht einnehmen

Langzeitanwendung/Behandlung schwerer Infektionen

Es liegen keine Erfahrungen zur Sicherheit und Wirksamkeit der Langzeitanwendung von Azithromycin bei den oben genannten Anwendungsgebieten vor. Bei schnell rezidivierenden Infektionen sollte eine Behandlung mit einem anderen Antibiotikum in Betracht gezogen werden.

Azithromycin ist nicht zur Behandlung von schweren Infektionen geeignet, bei denen schnell hohe Blutkonzentrationen des Antibiotikums erreicht werden müssen.

Pharyngitis/Tonsillitis

Azithromycin ist nicht Mittel der ersten Wahl für die Behandlung der durch Streptococcus pyogenes verursachten Pharyngitis und Tonsillitis. Bei dieser Behandlung sowie als Prophylaxe des akuten rheumatischen Fiebers ist Penicillin Behandlung der ersten Wahl.

Sinusitis

Azithromycin ist häufig nicht das Mittel der ersten Wahl für die Behandlung der Sinusitis.

Akute Otitis media

Azithromycin ist häufig nicht das Mittel der ersten Wahl für die Behandlung der akuten Otitis media.

Infizierte Brandwunden

Azithromycin ist nicht für die Behandlung von infizierten Brandwunden indiziert.

Sexuell übertragbare Krankheiten

Bei sexuell übertragbaren Krankheiten ist eine Begleitinfektion mit T. pallidum auszuschließen.

Neurologische und psychiatrische Erkrankungen

Azithromycin sollte bei Patienten mit neurologischen und psychiatrischen Erkrankungen mit Vorsicht angewendet werden.

Ergot-Alkaloide und Azithromycin

Es wurde beobachtet, dass die gleichzeitige Anwendung von Ergot-Alkaloiden und Makrolid-Antibiotika die Entwicklung eines Ergotismus beschleunigt. Die Wechselwirkungen zwischen Ergot-Alkaloiden und Azithromycin wurden nicht untersucht. Allerdings ist es möglich, dass es zu einem Ergotismus kommt, sodass Azithromycin und Ergot-Alkaloid-Derivate nicht gleichzeitig verabreicht werden sollten (siehe Abschnitt 4.5).

Antazida bzw. Magensäuresekretionshemmer

Mineralische Antazida sollten nicht zeitgleich zusammen mit Azithromycin gegeben werden, da in einer Studie die Serumspitzenkonzentrationen von Azithromycin um bis zu 25 % erniedrigt waren. Patienten sollten daher Azithromycin und Antazida nicht gleichzeitig einnehmen. Sie sollten nur in einem zeitlichen Abstand von 2 bis 3 Stunden eingenommen werden. Das Ausmaß der Resorption (Parameter: AUC) war jedoch nicht erniedrigt.

In einer pharmakokinetischen Studie, welche den Effekt einer Einzeldosis Cimetidin, gegeben 2 Stunden vor Verabreichung von Azithromycin, auf die Pharmakokinetik von Azithromycin untersuchte, wurde keine Veränderung der Azithromycin Pharmakokinetik beobachtet.

Cetirizin

Bei gesunden Probanden hatte die gleichzeitige Verabreichung von Azithromycin über 5 Tage mit 20 mg Cetirizin im Steady State weder pharmakokinetische Wechselwirkungen noch signifikante Veränderungen des QT-Intervalls zur Folge.

Mutterkornalkaloide

Obwohl bisher keine entsprechenden Beobachtungen gemacht wurden, kann bei gleichzeitiger Anwendung von Azithromycin mit Dihydroergotamin oder nichthydrierten Mutterkornalkaloiden eine gefäßverengende Wirkung mit Durchblutungsstörungen besonders an Fingern und Zehen nicht ausgeschlossen werden. Sicherheitshalber sollte deshalb auf eine gleichzeitige Gabe verzichtet werden (siehe Abschnitt 4.4).

Virustatika

Zu Wechselwirkungen mit antiviral wirksamen Arzneimitteln liegen keine ausreichenden Daten vor, um Dosisanpassungen empfehlen zu können. Folgende Substanzen wurden untersucht:

•    Zidovudin

1000 mg als Einzeldosis und 600 mg bzw. 1200 mg Azithromycin als Mehrfachdosis hatten nur geringe Auswirkungen auf die Pharmakokinetik im Plasma und Ausscheidung von Zidovudin bzw. seines Glucuronid-Metaboliten im Urin. Durch die Verabreichung von Azithromycin erhöhten sich aber die Konzentrationen von phosphoryliertem Zidovudin, dem klinisch wirksamen Metaboliten, in peripheren mononuklearen Blutkörperchen. Die klinische Bedeutung dieses Ergebnisses ist unklar, könnte aber für den Patienten von Nutzen sein.

•    Didanosin (Dideoxyinosin)

1200 mg/Tag Azithromycin schien bei 6 HIV-positiven Probanden im Vergleich zu Placebo die Steady-State-Pharmkokinetik von gleichzeitig verabreichtem Didanosin (400mg/Tag) nicht zu beeinflussen.

Rifabutin

Die gleichzeitige Verabreichung von Azithromycin und Rifabutin veränderte die mittleren Serumkonzentrationen beider Substanzen nicht deutlich.

Eine Neutropenie wurde bei Personen beobachtet, die gleichzeitig Azithromycin und Rifabutin erhalten hatten (siehe Abschnitt 4.8).

Digoxin (P-gp-Substrat)

Es gibt Berichte, dass die gleichzeitigeGabe von Makrolid-Antibiotika, einschließlich Azithromycin, mit Substraten des P-Glycoproteins wie Digoxin zu erhöhten Plasmaspiegeln des P-Glycoprotein-Substrats führt. Wenn Azithromycin gleichzeitig mit P-Glycoprotein-

Substraten wie Digoxin verabreicht wird, muss die Möglichkeit von erhöhten Digoxin-Spiegeln berücksichtigt werden. Eine klinische Überwachung und eventuell eine Überwachung der Digoxinspiegel im Serum während der Behandlung mit Azithromycin und nach Abbruch der Behandlung ist erforderlich

Cytochrom-P450-System

Azithromycin interagiert nicht wesentlich mit dem Cytochrom-P450-System in der Leber. Daher werden pharmakokinetische Interaktionen, wie sie von Erythromycin und anderen Makroliden bekannt sind, für Azithromycin nicht erwartet. Bei Azithromycin kommt es zu keiner Induktion oder Inaktivierung des Cytochrom-P450-Systems in der Leber über einen Cytochrom-Metabolit-Komplex. Folgende Arzneimittel, die über Cytochrom P450 verstoffwechselt werden, haben in klinischen Studien keine signifikanten Wechselwirkungen mit Azithromycin gezeigt: Atorvastatin, Carbamazepin, Efavirenz, Fluconazol, Indinavir, Methylprednisolon, Midazolam, Sildenafil, Triazolam, Trimethoprim/Sulfamethoxazol. Es ist jedoch Vorsicht geboten bei der gleichzeitigen Anwendung dieser Substanzen mit Azithromycin.

Cisaprid

Cisaprid wird in der Leber durch das Enzym CYP 3A4 metabolisiert. Da Makrolide dieses Enzym hemmen, kann die gleichzeitige Anwendung von Cisaprid eine Verstärkung der QT-Verlängerung, Kammerarrhythmien sowie Torsade de pointes induzieren. Eine gleichzeitige Anwendung sollte daher nicht erfolgen.

Atorvastatin

Die gleichzeitige Gabe von Atorvastatin (10 mg/Tag) and Azithromycin (500 mg pro Tag) hatte keinen Einfluss auf die Plasmakonzentrationen von Atorvastatin (basierend auf einer Untersuchung der HMG-CoA-Reduktase-Inhibitoren). Nach der Markteinführung wurden jedoch Fälle von Rhabdomyolyse bei Patienten berichtet, die Azithromycin in Verbindung mit Statinen erhielten.

Theophyllin

Weder pharmakokinetische noch klinische Untersuchungen mit Azithromycin ergaben einen Hinweis auf Interaktionen mit Theophyllin. Da zwischen Theophyllin und einigen Makroliden Wechselwirkungen beschrieben wurden, sollte man auch bei gleichzeitiger Gabe von Azithromycin und Theophyllin- Derivaten auf typische Erscheinungen erhöhter Theophyllin-Spiegel achten.

Antikoagulanzien

In einer pharmakokinetischen Interaktionsstudie mit gesunden Probanden ergab sich kein Hinweis auf eine Beeinflussung der gerinnungshemmenden Wirkung einer einmaligen 15-mg-Dosis von Warfarin durch Azithromycin. Es liegen jedoch Berichte über erhöhte Antikoagulation nach gleichzeitiger Anwendung von Azithromycin und oralen Antikoagulanzien vom Cumarin-Typ vor. Obwohl ein Kausalzusammenhang nicht nachgewiesen wurde, sollte über die Häufigkeit der Prothrombinzeit-Kontrollen nachgedacht werden.

Ciclosporin

In einer pharmakokinetischen Studie mit gesunden Probanden, die 500 mg Azithromycin täglich oral über 3 Tage erhielten und dann eine Einzeldosis 10 mg/kg KG Ciclosporin oral einnahmen, waren die Cmax und AUC0-5 von Ciclosporin signifikant erhöht. Daher ist vor der gleichzeitigen Verabreichung dieser Medikamente Vorsicht geboten. Falls eine gleichzeitige Verabreichung dieser Medikamente notwendig ist, sollten die Ciclosporin-Spiegel überwacht und die Dosis entsprechend angepasst werden.

Terfenadin

In pharmakokinetischen Untersuchungen ergaben sich keinerlei Hinweise auf eine Interaktion zwischen Azithromycin und Terfenadin. Über seltene Fälle wurde berichtet, in denen die Möglichkeit einer derartigen Wechselwirkung nicht ganz ausgeschlossen, andererseits aber kein spezifischer Beweis für eine solche Interaktion gefunden werden konnte. Bei der gleichzeitigen Verabreichung von Azithromycin und Terfenadin ist Vorsicht geboten.

Andere Antibiotika

Auf eine mögliche Parallelresistenz zwischen Azithromycin und Makrolid-Antibiotika (wie z. B. Erythromycin) sowie Lincomycin und Clindamycin ist zu achten. Eine gleichzeitige Gabe von mehreren Präparaten aus dieser Substanzgruppe ist deshalb nicht empfehlenswert.

Substanzen, die das QT-Intervall verlängern

Azithromycin sollte nicht gemeinsam mit anderen Wirkstoffen angewendet werden, die das QT-Intervall verlängern (s. Abschnitt 4.4).

Nelfinavir

Bei gleichzeitiger Gabe von Azithromycin (1200 mg) und Nelfinavir (3 x täglich 750 mg) im Steady-State kam es zu erhöhten Konzentrationen von Azithromycin. Es wurden keine klinisch signifikanten Nebenwirkungen beobachtet, eine Dosisanpassung ist nicht nötig.

4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Fertilität

In Fertilitätsstudien an Ratten wurden nach Gabe von Azithromycin verminderte Schwangerschaftsraten festgestellt. Die Bedeutung dieses Ergebnisses für den Menschen ist nicht bekannt.

Schwangerschaft

Es liegen keine hinreichenden Daten für die Verwendung von Azithromycin bei Schwangeren vor. Tierexperimentelle Studien zur Reproduktionstoxizität haben gezeigt, dass Azithromycin über die Plazenta den Fötus erreicht, jedoch wurden keine teratogenen Effekte beobachtet (siehe Abschnitt 5.3). Die Sicherheit von Azithromycin hinsichtlich einer Anwendung des Wirkstoffes in der Schwangerschaft wurde nicht nachgewiesen. Daher sollte Azithromycin während der Schwangerschaft nur nach strenger Indikationsstellung angewendet werden, wenn der Nutzen die Risiken überwiegt.

Stillzeit

Nachweislich geht Azithromycin in die Muttermilch über, aber es liegen keine adäquaten und kontrollierten klinischen Studien von stillenden Frauen vor, die die Pharmakokinetik der Azithromycin-Exkretion in der Muttermilch charakterisieren. Da nicht untersucht ist, ob Azithromycin schädliche Auswirkungen auf den gestillten Säugling hat, soll Azithromycin 250/500 - 1 A Pharma in der Stillzeit nicht angewendet werden. Unter anderem kann es beim gestillten Säugling zu einer Sensibilisierung sowie zu einer Irritation der Darmflora und einer Sprosspilzbesiedlung kommen. Es wird empfohlen, während der Behandlung und zwei Tage nach Abschluss der Behandlung die Milch abzupumpen und zu verwerfen. Danach kann das Stillen wieder aufgenommen werden.

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Nach bisherigen Erfahrungen hat Azithromycin im Allgemeinen keinen Einfluss auf die Konzentrations- und Reaktionsfähigkeit. Durch das Auftreten von Nebenwirkungen wie Schwindel (siehe Abschnitt 4.8) kann jedoch ggf. das Reaktionsvermögen verändert und die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr sowie zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt werden.

4.8 Nebenwirkungen

In diesem Abschnitt werden Nebenwirkungen nach Systemorganklasse und Häufigkeit aufgelistet, die während klinischer Studien und nach Markteinführung berichtet wurden.

Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt: Sehr häufig    (> 1/10)

Häufig    (> 1/100 bis < 1/10)

Gelegentlich    (> 1/1.000 bis < 1/100)

Selten    (> 1/10.000 bis < 1/1.000)

Sehr selten    (< 1/10.000)

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)

Etwa 13 % der in klinischen Studien eingeschlossenen Patienten berichteten über unerwünschte Ereignisse, wobei Erkrankungen des Gastrointestinaltraktes am häufigsten waren.

Systemorganklasse

Sehr häufig

Häufig

Gelegentlich

Selten

Nicht

bekannt

)

Infektionen und parasitäre Erkrankungen

Candidose,

Vaginitis,

Pneumonie,

Pilzinfektione

n, bakterielle

Infektionen,

Pharyngitis,

Gastroenteritis

, Krankheiten

des

Atmungssyste ms, Rhinitis, orale

Candidosen

pseudomembr anöse Kolitis (siehe

Abschnitt 4.4)

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Neutropenie,

Leukopenie,

Eosinophilie

Thrombozyto

penie,

hämolytische

Anämie

Erkrankungen des Immunsystems

Angioödem,

Überemp

findlich-

keitsreak-

tionen

anaphylaktisc he Reaktion (siehe

Abschnitt 4.4)

Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen

Anorexie

Psychiatrische

Erkrankungen

Nervosität,

Schlaflosigkei

t

Agitiertheit,

Depersona

lisation

Agression,

Angst,

Delirium,

Halluzination

en

Erkrankungen des Nervensystems

Kopfschmerze

n

Schwindel,

Somnolenz,

Geschmacksst

örungen,

Parästhesie

Synkopen,

Krämpfe,

psychomoto

rische

Überaktivität,

gestörter

Geruchssinn,

Verlust von

Geruchs-und/

oder

Geschmackssi

nn,

Myasthenia gravis (siehe Abschnitt 4.4)

Augenerkrankungen

Sehstörungen

Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths

Hörstörungen,

Drehschwinde

l

Schwerhörigk

eit

einschließlich

Taubheit

und/oder

Tinnitus

Herzerkrankungen

Palpitationen

Torsade de Pointes (s. Abschnitt

4.4) ,

Arrythmien (s. Abschnitt

4.4)    einschl. ventrikulärer Tachykardien QT-

Verlängerung im EKG (siehe

Abschnitt 4.4)

Gefäßerkrankungen

Hitzewallunge

n

Hypotonie

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Atemnot,

Nasenbluten

Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Diarrhoe,

Erbrechen,

Abdominalsch

merz,

Übelkeit

Gastritis,

Obstipation,

Flatulenz,

Dyspepsie,

Dysphagie,

Blähungen des

Abdomen,

Trockener

Mund,

Aufstoßen,

Ulzerationen

im Mund,

Hypersalivatio

n

Pankreatitis, Verfärbung der Zunge

Leber- und Gallenerkrankungen

Hepatitis

Leberfunktion sstörungen, cholestatische r Ikterus

Leberversage n*, schwere Hepatitis, Lebernekrose,

Erkrankungen der Haut und des

Unterhautzellgewebes

Hautausschlag

, Pruritus,

Urtikaria,

Dermatitis,

Trockene

Haut,

Hyperhidrosis

photosensible

Reaktionen

Stevens

Johnson

Syndrom,

Toxische

epidermale

Nekrolyse,

Erythema

multiforme

Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen

Osteoarthritis,

Myalgie,

Rückenschmer

zen,

Nackenschmer

zen

Arthralgie

Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Dysurie,

Nierenschmer

aktutes

Nierenversage

zen

n, interstitielle Nephritis

Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustfrüse

Metrorrhagie, Funktionsstör ung der Hoden

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Ödeme,

Unwohlsein,

Asthenie,

Erschöpfung,

Gesichtsödem,

Brustschmerze

n, Fieber,

Schmerzen,

periphere

Ödeme

Untersuchungen

Blutbildverän derungen, wie Abnahme der Lymphozyten zahl,

Zunahme der

eosinophilen

Granulozyten,

Abnahme der

Bicarbonatwe

rte, Zunahme

der

basophilen

Granulozyten,

Zunahme der

Monozyten,

Zunahme der

neutrophilen

Granulozyten

Blutbildverän derungen, wie Anstieg der Aspartat- bzw. Alanin-Aminotransfer ase, Anstieg der Bilirubin-, Harnstoff- und Kreatininwert e, anormale Kaliumwerte, Anstieg der Alkalische Phosphatase im Blut, Chlorid-Wert erhöht, Glucose erhöht, Zunahme der Thrombozyten , erniedrigter Hämatokrit, Anstieg des Bicarbonats, anormale NatriumWerte

QT-

Intervallverlä n-gerung (s. Abschnitt 4.4)

Verletzungen,

Vergiftungen

Posttherapeuti

sche

Komplikation

en

* selten mit tödlichem Ausgang (s. Abschnitt 4.4)

Nebenwirkungen, die möglicherweise oder wahrscheinlich mit der Prophylaxe und Therapie des Mycobacterium avium-Komplex im Zusammenhang stehen, basieren auf klinischen Studien und Überwachungsstudie nach dem In-Verkehr-Bringen des Arzneimittels. Diese Nebenwirkungen unterscheiden sich von den Darreichungsformen mit sofortiger Freisetzung oder den retardiert-freisetzenden Darreichungsformen entweder in Art oder in der Häufigkeit:

Systemorganklasse

Sehr häufig

Häufig

Gelegentlich

Selten

Nicht

bekannt

)

Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen

Anorexie

Erkrankungen des Nervensystems

Schwindel, Kopfschmerze n, Parästhesie, Geschmacksst örungen

Hypoästhesie

Augenerkrankungen

Sehstörungen

Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths

Taubheit

Schwerhörigk eit, Tinnitus

Herzerkrankungen

Palpitationen

Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Diarrhoe,

Abdominalsch

merz,

Übelkeit, Flatulenzen, Bauchbeschw erden, weiche Stühle

Leber- und Gallenerkrankungen

Hepatitis

Erkrankungen der Haut und des

Unterhautzellgewebes

Hautausschlag , Pruritus,

Stevens

Johnson

Syndrom,

photosensible

Reaktionen

Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen

Arthralgie

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Erschöpfung

Asthenie,

Unwohlsein

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte Abt. Pharmakovigilanz Kurt-Georg-Kiesinger Allee 3 D-53175 Bonn

Website: http://www.bfarm.de anzuzeigen.

4.9 Überdosierung

Das Nebenwirkungsspektrum bei Überdosierung ist dem bei Einnahme der normalen Dosis vergleichbar. Im Falle einer Überdosierung sind, falls erforderlich, eine allgemeine symptomatische Behandlung und unterstützende Maßnahmen angezeigt.

5.Pharmakologische Eigenschaften

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe

Azithromycin ist ein halbsynthetisches Azalid-Derivat mit einem 15-gliedrigen Laktonring. Azalide zählen zur Gruppe der Makrolidantibiotika.

ATC-Code

J01FA10

Wirkungsweise

Der Wirkungsmechanismus von Azithromycin beruht auf der Hemmung der Proteinbiosynthese durch Bindung an die 50S-Untereinheit des bakteriellen Ribosoms. Hieraus resultiert zumeist eine bakteriostatische Wirkung.

Beziehung zwischen Pharmakokinetik und Pharmakodynamik

Die Wirksamkeit hängt im Wesentlichen von dem Quotienten aus AUC (Area under the curve, Fläche unterhalb der Konzentrations-Zeit-Kurve) und der MHK des Erregers ab.

Resistenzmechanismen

Eine Resistenz gegenüber Azithromycin kann auf folgenden Mechanismen beruhen:

-    Efflux: Eine Resistenz kann durch Erhöhung der Anzahl von Effluxpumpen in der Zytoplasmamembran hervorgerufen werden, von der ausschließlich 14- und 15-gliedrige Makrolide betroffen sind (sog. M-Phänotyp).

-    Veränderung der Zielstruktur: Durch Methylierung der 23S rRNS ist die Affinität zu den ribosomalen Bindungsstellen erniedrigt, wodurch es zur Resistenz gegenüber Makroliden (M), Linkosamiden (L) und Streptograminen der Gruppe B (SB) kommt (sog. MLSB-Phänotyp).

-    Die enzymatische Inaktivierung von Makroliden ist nur von untergeordneter klinischer Bedeutung. Beim M-Phänotyp liegt eine vollständige Kreuzresistenz von Azithromycin mit Clarithromycin, Erythromycin bzw. Roxithromycin vor. Beim MLSB-Phänotyp besteht zusätzlich Kreuzresistenz mit Clindamycin und Streptogramin B. Mit dem 16-gliedrigen Makrolid Spiramycin besteht eine partielle Kreuzresistenz.

Grenzwerte

Die Testung von Azithromycin erfolgt unter Benutzung der üblichen Verdünnungsreihe. Folgende minimale Hemmkonzentrationen für sensible und resistente Keime wurden festgelegt:

EUCAST (European Committee on Antimicrobial Susceptibility Testing) Grenzwerte

Erreger

Sensibel

Resistent

Staphylococcus spp.

< 1 mg/l

> 2 mg/l

Streptococcus spp.

(Gruppen A, B, C, G)

< 0,25 mg/l

> 0,5 mg/l

Streptococcus pneumoniae

< 0,25 mg/l

> 0,5 mg/l

Haemophilus influenzae

< 0,12 mg/l

> 4 mg/l

Moraxella catarrhalis

< 0,25 mg/l

> 0,5 mg/l

Neisseria gonorrhoeae

< 0,25 mg/l

> 0,5 mg/l

Prävalenz der erworbenen Resistenz in Deutschland

Die Prävalenz der erworbenen Resistenz einzelner Spezies kann örtlich und im Verlauf der Zeit variieren. Deshalb sind - insbesondere für die adäquate Behandlung schwerer Infektionen - lokale Informationen über die Resistenzsituation erforderlich. Falls auf Grund der lokalen Resistenzsituation die Wirksamkeit von Azithromycin in Frage gestellt ist, sollte eine Therapieberatung durch Experten angestrebt werden. Insbesondere bei schwerwiegenden Infektionen oder bei Therapieversagen ist eine mikrobiologische Diagnose mit dem Nachweis des Erregers und dessen Empfindlichkeit gegenüber Azithromycin anzustreben.

Prävalenz der erworbenen Resistenz in Deutschland auf der Basis von Daten der letzten 5 Jahre aus nationalen Resistenzüberwachungsprojekten und -studien (Stand: Dezember 2012):


Üblicherweise empfindliche Spezies


Aerobe Gram-positive Mikroorganismen


Mycobacterium avium


O


Streptococcus pyogenes


Aerobe Gram-negative Mikroorganismen


Haemophilus influenzae


Moraxella catarrhalis


Neisseria gonorrhoeae


Andere Mikroorganismen


Chlamydia trachomatis


O


Chlamydophila pneumoniae


o


Legionella pneumophila


o


Mycoplasma pneumoniae


o


Spezies, bei denen erworbene Resistenzen ein Problem bei der Anwendung darstellen können


Aerobe Gram-positive Mikroorganismen


Staphylococcus aureus (Methicillin-sensibel)


Staphylococcus aureus (Methicillin-resistent)


Staphylococcus epidermidis


Staphylococcus hämolyticus


Staphylococcus hominis


Streptococcus agalactiae


Streptococcus pneumoniae


Von Natur aus resistente Spezies


Aerobe Gram-negative Mikroorganismen


Escherichia coli


Klebsiella spp.


Pseudomonas aeruginosa


° Bei Veröffentlichung der Tabellen lagen keine aktuellen Daten vor. In der Primärliteratur, Stanc und Therapieempfehlungen wird von einer Empfindlichkeit ausgegangen.

$ Die natürliche Empfindlichkeit der meisten Isolate liegt im intermediären Bereich.

+ In mindestens einer Region liegt die Resistenzrate bei über 50%. n Bei Isolaten invasiver Erkrankungen liegt die Resistenzrate unter < 10%.


ardwerken


5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Nach oraler Gabe werden die Plasmaspitzenspiegel nach 2 bis 3 Stunden erreicht, die terminale Halbwertszeit entspricht weitgehend der Eliminationshalbwertszeit aus den Geweben von 2 bis 4 Tagen. Bei älteren Patienten (> 65 Jahren) wurden nach 5-tägiger Therapie geringfügig höhere AUC-Werte gefunden als bei Personen unter 40 Jahren. Die klinische Bedeutung scheint so gering, dass eine Dosisanpassung nicht erforderlich ist.


In tierexperimentellen Studien wurden hohe Azithromycin-Konzentrationen in Phagozyten beobachtet, wobei in experimentellen Untersuchungen während aktiver Phagozytose höhere Konzentrationen freigesetzt wurden als bei nicht stimulierten Phagozyten. Dies führte im Tiermodell zu hoher AzithromycinKonzentration am Ort der Infektion.


Studiendaten lassen eine nicht lineare Pharmakokinetik von Azithromycin im therapeutischen Bereich vermuten.

Azithromycin erreicht im Gewebe bis zu 50-fach höhere Spiegel als im Plasma, ein deutlicher Hinweis auf eine hohe Gewebeaffinität. In Zielgeweben wie Lungen, Tonsillen und Prostata werden nach einer einzigen 500-mg-Dosis Konzentrationen über der MHK90 der zu erwartenden Erreger erzielt.

Die Serumproteinbindung von Azithromycin ist konzentrationsabhängig mit Werten von 12 % bei 0,5pg/ml und 52 % bei 0,05 pg Azithromycin/ml Serum. Das mittlere Verteilungsvolumen im Steady State (VVSS) wurde mit 31,1 l/kg errechnet.

Ungefähr 12 % einer i.v. verabreichten Dosis werden innerhalb von 3 Tagen unverändert ausgeschieden, der größte Teil während der ersten 24 Stunden. Sehr hohe Konzentrationen an unverändertem Azithromycin wurden in der Galle gefunden. Ebenso wurden 10 Metaboliten nachgewiesen, die durch N- und ODemethylierung, Hydroxilierung der Desosamin- und Aglykon-Ringe und Spaltung des Cladiose-Konjugats erhalten werden. Entsprechende Untersuchungen deuten darauf hin, dass die Metaboliten für die antimikrobielle Aktivität von Azithromycin bedeutungslos sind.

Bei niereninsuffizienten Patienten mit einer glomeruläre Filtrationsrate 10-80 ml/min war die Pharmakokinetik nach einmaliger oraler Gabe von 1 g Azithromycin unverändert. Bei einer glomeruläre Filtrationsrate < 10 ml/min ergaben sich statistisch signifikante Unterschiede gegenüber nierengesunden Patienten in AUC0_i20 (8,8 Mikrogramm x h/ml vs. 11,7 Mikrogramm x h/ml), cmax (1,0 Mikrogramm/ml vs. 1,6 Mikrogramm/ml) und CLr (2,3 ml/min/kg vs. 0,2 ml/min/kg).

Es gibt keine Anhaltspunkte für eine veränderte Serum-Pharmakokinetik von Azithromycin bei Patienten mit leichter (Class A) bis mäßiger (Class B) Leberfunktionsstörung verglichen mit Patienten mit normaler Leberfunktion. Bei diesen Patienten scheint die Azithromycin-Clearance im Harn leicht erhöht, dies eventuell um die verminderte Ausscheidung über die Leber zu kompensieren.

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Phospholipidose (intrazelluläre Phospholipidansammlung) wurde in verschiedenen Geweben (z.B. Auge, Spinalganglien, Leber, Gallenblase, Niere, Milz und/oder Pankreas) bei Mäusen, Ratten und Hunden nach Verabreichung hoher Dosierungen von Azithromycin festgestellt. In ähnlichem Ausmaß wurde Phospholipidose im Gewebe von neugeborenen Ratten und Hunden beobachtet. Nach Absetzen der Azithromycin Therapie war die Wirkung reversibel. Die Bedeutung dieser Befunde für die klinische Situation ist nicht bekannt.

Elektrophysiologische Untersuchungen zeigten, dass Azithromycin das QT-Intervall verlängert.

In-vivo- und In-vitro-Untersuchungen zum Nachweis von Gen- und Chromosomenmutationen ergaben keine Hinweise auf ein mutagenes Potential.

Kanzerogenitätsstudien mit Azithromycin wurden nicht durchgeführt, da nur eine kurzzeitige Anwendung vorgesehen ist und keine Hinweise auf mutagene oder kanzerogene Eigenschaften vorliegen.

In Tierexperimenten bezüglich einer Embryotoxizität wurden bei Mäusen und Ratten keine teratogenen Effekte beobachtet. Bei Ratten verursachten Dosen von 100 und 200 mg/kg KG/Tag leichte Verzögerungen der mütterlichen Körpergewichtszunahme und der fetalen Ossifikation. In der Peri- und Postnatalstudie ergaben sich bei Ratten leichte Retardierungen ab 50 mg/kg KG/Tag (Verzögerungen der physischen Entwicklung und des Reflexverhaltens).

In Neonatalstudien zeigten Ratten und Hunde keine höhere Empfindlichkeit gegenüber Azithromycin als erwachsene Tiere der jeweiligen Spezies.

6. Pharmazeutische Angaben

6.1    Liste der sonstigen Bestandteile

Tablettenkem Mikrokristalline Cellulose Maisstärke

Carboxymethylstärke-Natrium (Typ A) (Ph.Eur.)

Hochdisperses Siliciumdioxid Magnesiumstearat (Ph.Eur.) [pflanzlich]

Natriumdodecylsulfat

Filmüberzug Lactose-Monohydrat Hypromellose Macrogol 4000 Titandioxid (E 171)

6.2    Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend

6.3    Dauer der Haltbarkeit

4 Jahre

6.4    Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Für diese Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.

6.5    Art und Inhalt der Behältnisse

Blisterpackungen aus Aluminium/Polyvinylchlorid

Azithromycin 250 - 1 A Pharma Packungen mit 6 Filmtabletten

Azithromycin 500 - 1 A Pharma Packungen mit 3 Filmtabletten

6.6    Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Keine besonderen Anforderungen

7. Pharmazeutischer Unternehmer

1 A Pharma GmbH Keltenring 1 + 3 82041 Oberhaching Telefon 089/6138825 - 0 Telefax 089/6138825 - 65 E-Mail: medwiss@1apharma.com

8. Zulassungsnummern

Azithromycin 250 - 1 A Pharma 60506.00.00

Azithromycin 500 - 1 A Pharma 60506.01.00

Datum der Erteilung der Zulassung: 28.07.2005

Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 06.08.2012

10. Stand der Information

Juli 2013

11. Verkaufsabgrenzung

V erschreibungspflichtig