Azulfidine Ra
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Im Deckel befindet sich ein Absorber, der den leichten Lösungsmittelgeruch der
Filmtabletten aufnimmt. Dieser Absorber darf nicht eingenommen werden!
GEBRAUCHSINFORMATION
Lesen Sie die gesamte Gebrauchsinformation sorgfältig durch, bevor Sie mit der Einnahme dieses Arzneimittels beginnen, denn sie enthält wichtige Informationen für Sie.
- Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen.
- Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.
- Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben und darf nicht an Dritte weitergegeben werden. Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese dasselbe Krankheitsbild haben wie Sie.
Diese Packungsbeilage beinhaltet:
Was ist Azulfidine RA und wofür wird es angewendet?
Was müssen Sie vor der Einnahme von Azulfidine RA beachten?
Wie ist Azulfidine RA einzunehmen?
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie ist Azulfidine RA aufzubewahren?
AZULFIDINE RA
Magensaftresistente Filmtabletten
Wirkstoff: Sulfasalazin
Der arzneilich wirksame Bestandteil ist Sulfasalazin. Eine magensaftresistente Filmtablette enthält 500 mg Sulfasalazin.
Die sonstigen Bestandteile sind:
Povidon K 30, vorverkleisterte Stärke aus Mais, Magnesiumstearat (Ph.Eur.), Siliciumdioxid, Cellacefat, Propylenglycol, Macrogol 20 000, Glycerolmonostearat, Talkum, Carnaubawachs, gebleichtes Wachs.
Azulfidine RA ist in Originalpackungen mit 300 (N3) magensaftresistenten Filmtabletten erhältlich.
1. Was ist Azulfidine RA und wofür wird es angewendet?
Azulfidine RA ist ein entzündungshemmendes Arzneimittel (nichtsteroidales Antiphlogistikum).
Von:
PHARMACIA GmbH
ein Unternehmen der PFIZER-Gruppe
Pfizerstr. 1
76139 Karlsruhe
Tel.: (07 21) 61 01-90 00
Fax: (07 21) 62 03-90 00
Hergestellt von:
Pfizer Health AB
Björksgatan 30
75182 Uppsala
Schweden
Anwendungsgebiete
Azulfidine RA wird zur Behandlung der aktiven rheumatoiden Arthritis des Erwachsenen eingesetzt.
Aktive rheumatoide Arthritis ist eine chronische Kollagenerkrankung, die durch Entzündung der Synovialhaut (Gelenkauskleidung) charakterisiert ist. Diese Haut produziert eine Flüssigkeit, die als Schmierstoff für viele Gelenke wirkt. Die Entzündung führt zur Verdickung dieser Haut und zum Anschwellen des Gelenks.
Behandlung der aktiven juvenilen idiopathischen Oligoarthritis (Enthesitis-assoziierte Arthritis) ab dem 6. Lebensjahr, die unzureichend auf nichtsteroidale Antiphlogistika (non-steroidal anti-inflammatory drugs, NSAIDs) und / oder lokale Glukokortikoidinjektionen angesprochen haben.
Behandlung der aktiven juvenilen idiopathischen Polyarthritis und polyarthritischen Spondylarthritis ab dem 6. Lebensjahr (Enthesitis-assoziierte Arthritis), die unzureichend auf nichtsteroidale Antiphlogistika (non-steroidal anti-inflammatory drugs, NSAIDs) ange-sprochen haben.
2. Was müssen Sie vor der Einnahme von Azulfidine RA beachten?
2.1 Azulfidine RA darf nicht eingenommen werden
-
wenn Sie überempfindlich (allergisch) sind gegenüber Sulfasalazin, einem seiner Abbauprodukte oder einem der sonstigen Bestandteile von Azulfidine RA;
-
wenn Sie überempfindlich (allergisch) sind gegenüber Sulfonamiden oder Salicylaten;
-
bei Erkrankungen der blutbildenden Organe;
-
Porphyrie (Störung der Bildung des roten Blutfarbstoffes);
- wenn Ihre Leber- oder Nierenfunktion stark beeinträchtigt ist;
bei Patienten mit Glucose-6-Phosphat-Dehydrogenase-Mangel (Gefahr für das Auftreten einer hämolytischen Anämie).
Die gleichzeitige Therapie mit Methenamin ist kontraindiziert.
Azulfidine RA ist nicht zur Behandlung systemischer Verlaufsformen der juvenilen idiopathischen Arthritis (JIA) geeignet.
Im Folgenden wird beschrieben, wann Sie Azulfidine RA nur unter bestimmten Bedingungen (d. h. in größeren Abständen oder in verminderter Dosis und unter ärztlicher Kontrolle) mit besonderer Vorsicht anwenden dürfen. Befragen Sie hierzu bitte Ihren Arzt. Dies gilt auch, wenn diese Angaben bei Ihnen früher einmal zutrafen.
2.2 Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Azulfidine RA ist erforderlich
-
bei Patienten mit einer Anlage zu Überempfindlichkeitsreaktionen (allergische Disposition) oder Bronchialasthma;
-
bei Patienten mit eingeschränkter Leber- oder Nierenfunktion (leichter Leber- oder Niereninsuffizienz) sowie bekannter Überempfindlichkeit gegenüber Sulfonylharnstoffen;
-
bei männlichen Patienten mit Kinderwunsch. Hier sollte Azulfidine RA nach Beratung mit dem Arzt vorübergehend abgesetzt werden, da sich die Samenproduktion verringern kann. Im Durchschnitt normalisiert sich die Samenproduktion innerhalb von 2-3 Monaten nach Absetzen der Therapie. Bisher sind keine mit dieser vorübergehenden Zeugungsunfähigkeit verbundenen Schädigungen bei Neugeborenen bekannt geworden. Die Verringerung der Samenzellen beeinflusst nicht die sexuelle Potenz.
Vor und während der Behandlung mit Azulfidine RA sollten regelmäßig das große Blutbild mit Thrombozyten sowie die Leberwerte kontrolliert werden. Während der ersten drei Therapiemonate werden 14-tägige Kontrollen empfohlen, monatliche Kontrollen vom 4. bis einschließlich 6. Monat, danach vierteljährlich sowie beim Auftreten von Nebenwirkungen.
Die Immunglobuline können unter der Therapie mit Azulfidine RA abfallen, und es kann zu einem Anstieg antinukleärer Antikörper (ANA) kommen. Diese Veränderungen können krankheitsbedingt sein. Ihre Bedeutung für die Therapie ist unklar. Vorsorglich wird die Kontrolle der Immunglobuline und ANA zu Beginn der Behandlung und in regelmäßigen Abständen empfohlen.
Trinken Sie reichlich während der Behandlung mit Azulfidine RA, um eine Kristallbildung im Harn oder Nierensteinbildung zu vermeiden.
Die Behandlung mit Azulfidine RA sollte nur unter ärztlicher Kontrolle erfolgen.
Langsamacetylierer
Langsamacetylierer (Patienten mit herabgesetzter metabolischer Aktivität) entwickeln eine höhere Serumkonzentration an freiem Sulfapyridin und zeigen aus diesem Grund eher Nebenwirkungen.
Kinder und ältere Menschen
Azulfidine RA darf Kindern unter 6 Jahren nicht gegeben werden.
Die Behandlung mit Azulfidine RA sollte bei Kindern nur von Fachärzten eingeleitet und überwacht werden, die über ausreichende Erfahrung in der Diagnose und Behandlung der betreffenden rheumatischen Erkrankung verfügen.
Schwangerschaft
Ihr Arzt wird mit Vorsicht über die Verordnung von Azulfidine RA entscheiden. Verfügbare Daten über die Einnahme von Sulfasalazin während der Schwangerschaft haben keine Nebenwirkungen für den Fetus, das neugeborene Kind und die Schwangerschaft gezeigt. Da die Einnahme von Sulfasalazin zu Folsäuremangel führen kann, wird eine ergänzende Gabe von Folsäure während der Einnahme von Azulfidine RA für Frauen im gebärfähigen Alter und in den ersten 3 Monaten der Schwangerschaft empfohlen.
Stillzeit
Bitten Sie Ihren Arzt oder Apotheker um Rat, bevor Sie Arzneimittel einnehmen.
Sulfasalazin und seine Abbauprodukte gehen in die Muttermilch über. Obwohl normalerweise nicht mit Nebenwirkungen für den Säugling zu rechnen ist, können Probleme bei Mutter-Kind-Paaren mit herabgesetzter Stoffwechselaktivität (Langsam-Acetylierer, Glukose-6-phosphatdehydrogenase-Mangel) entstehen. Deshalb sollte Azulfidine RA stillenden Müttern nur mit Vorsicht verschrieben werden. Beim Stillen von Frühgeborenen oder Neugeborenen mit neonatalem Ikterus (Gelbsucht) ist Vorsicht geboten.
Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Die Reaktionsfähigkeit einiger Patienten kann eingeschränkt sein. Patienten, die während einer Therapie mit Sulfasalazin unter Schwindelgefühl oder zentralnervösen Störungen leiden, sollten kein Fahrzeug führen, potenziell gefährliche Maschinen bedienen oder andere Tätigkeiten ausführen, die auf Grund eingeschränkter Reaktionsfähigkeit gefährlich werden können. Dies gilt in verstärktem Maße im Zusammenwirken mit Alkohol.
2.3 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, falls Sie andere Arzneimittel einnehmen oder bis vor kurzem eingenommen haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Bei Einnahme von Azulfidine RA mit anderen Arzneimitteln kann es zu Wechselwirkungen durch den Wirkstoff selbst oder aufgrund seiner Hauptmetaboliten kommen. Die wichtigsten Wechselwirkungen entstehen bei gleichzeitiger Einnahme von Antibiotika, Eisen und Kalzium, Folsäure und Arzneimitteln mit starker Proteinbildung.
Folsäure
Während der Therapie mit Azulfidine RA kann es zu verminderten Folsäurespiegeln kommen, vermutlich aufgrund einer Hemmung der Aufnahme. Dies kann zu einem Folsäuremangel führen bzw. einen bereits durch die Grundkrankheit oder Schwangerschaft verursachten Folsäuremangel verstärken.
Eisen
Sulfasalazin und Eisen bilden Chelate. Dies führt zu einer Aufnahmehemmung von Azulfidine RA.
Kalzium
Bei gleichzeitiger Kalziumglukonat-Therapie wurde beschrieben, dass Azulfidine RA verzögert aufgenommen wurde.
Digoxin
In Einzelfällen wurde berichtet, dass bei gleichzeitiger Einnahme von Azulfidine RA und Digoxin die Aufnahme von Digoxin gehemmt wurde, daher ist ein zeitlicher Abstand von 2 bis 3 Stunden zwischen der Einnahme dieser beiden Substanzen erforderlich.
Antibiotika
Bei gleichzeitiger Einnahme von Antibiotika (erwiesen für Ampicillin, Neomycin, Rifamycin, Ethambutol) kann die Wirkung von Azulfidine RA verringert werden. Grund hierfür ist die Hemmung des teilweise bakteriellen Abbaus aufgrund der Schädigung der Darmflora.
Anionenaustauscher-Harze
Anionenaustauscher-Harze wie Colestipol oder Colestyramin binden sowohl Sulfasalazin als auch seine Metaboliten im Darm.
Antikoagulanzien
Der Abbau von oralen Antikoagulanzien wie Phenprocoumon oder Dicumarol über die Leber kann beeinträchtigt werden. Bei gleichzeitiger Einnahme sind besondere Vorsicht und eine regelmäßige Überwachung des Gerinnungsstatus notwendig.
Arzneimittel mit Proteinbindung
Die gleichzeitige Einnahme von Methotrexat, Phenylbutazon, Sulfinpyrazon oder anderen proteingebundenen Arzneimitteln mit Azulfidine RA kann die Wirkung dieser Arzneimittel verstärken.
Knochenmarkdepression
Verminderung der weißen Blutkörperchen (Leukopenie), Blutarmut (Anämie) und / oder Verminderung der Blutplättchen (Thrombozytopenie) können häufiger und intensiver bei einer Therapie mit Azulfidine RA auftreten. Deshalb muss eine engmaschige Kontrolle erfolgen.
Da Sulfasalazin die Thiopurin-Methyltransferase (TPMT) hemmt, kann es bei gleichzeitiger Anwendung von Sulfasalazin und Thiopurin-6-Mercaptopurin oder seinem Prodrug Azathioprin zu Knochenmarkdepression und Leukopenie kommen.
Ciclosporin
Die kombinierte Anwendung kann zu verringerten Ciclosporinspiegeln führen. Eine Kontrolle und Anpassung der Dosierung kann notwendig sein.
Thyphus-Lebendimpfstoff
Eine verringerte Immunreaktion nach Gabe von Thyphus-Lebendimpfstoff ist möglich. Es wird ein Abstand von mindestens 24 Stunden zwischen der Einnahme von Azulfidine RA und der Anwendung eines Thyphus-Lebendimpfstoffs empfohlen.
Hepatotoxische Mittel
Ist die gleichzeitige Einnahme von Azulfidine RA mit hepatotoxischen Mitteln unvermeidbar, muss die Leberfunktion sorgfältig überwacht werden.
Sulfonylharnstoffe
Eine Verstärkung der blutzuckersenkenden Wirkung kann auftreten, da Sulfasalazin das für den Abbau der Sulfonylharnstoffe erforderliche Enzym Sulfonylharnstoffmethyltransferase hemmt.
2.4 Bei Einnahme von Azulfidine RA zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
Während der Anwendung von Azulfidine RA sollten Sie möglichst keinen Alkohol trinken.
Wie ist Azulfidine RA einzunehmen?
Wenden Sie Azulfidine RA immer genau nach Anweisung des Arztes an. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind!
3.1 Art der Anwendung
Azulfidine RA sollte täglich mindestens 1 Stunde nach einer Mahlzeit mit viel Flüssigkeit eingenommen werden. Die Filmtabletten dürfen nicht zerbrochen oder zerstoßen werden, sondern werden als Ganzes geschluckt.
3.2 Falls vom Arzt nicht anders verordnet, gelten die folgenden Dosierungsrichtlinien
Azulfidine RA wird täglich eingenommen. Die Therapie wird mit kleinen Dosen eingeleitet und stufenweise auf die ideale Dosis erhöht.
1. Woche 2. Woche 3. Woche 4. und jede
weitere Woche
morgens 1 Filmtbl. 1 Filmtbl. 2
Filmtbl.
(500 mg) (500 mg) (1000 mg)
abends 1 Filmtbl. 1 Filmtbl. 2 Filmtbl. 2
Filmtbl.
(500 mg) (500 mg) (1000 mg) (1000 mg)
Die Tagesdosis kann nach 3 Monaten auf 3 x 2 Filmtabletten Azulfidine RA (entsprechend 3 x 1000 mg Sulfasalazin) erhöht werden, falls Ihr Arzt entscheidet, dass 2 x 2 Filmtabletten Azulfidine RA (entsprechend 2 x 1000 mg Sulfasalazin) für Sie nicht ausreichend sind. Eine maximale Tagesdosis von 8 Filmtabletten Azulfidine RA (entsprechend 4000 mg Sulfasalazin) sollte nicht überschritten werden.
Aktive juvenile idiopathische Arthritis (Kinder ab 6 Jahren)
Die Tagesdosis sollte 50 mg / kg Körpergewicht betragen, aufgeteilt in 2 Einzeldosen. Die Tagesmaximaldosis beträgt 2 g Sulfasalazin. Zeigt sich nach 3 Monaten keine befriedigende Wirkung, kann die Tagesdosis auf 75 mg / kg Körpergewicht gesteigert werden, maximal 3 g Sulfasalazin pro Tag.
Um mögliche gastrointestinale Unverträglichkeiten zu reduzieren, ist eine einschleichende Therapie (beginnend mit einem Viertel oder einem Drittel der Erhaltungsdosis) empfehlenswert, bei der nach 4 Wochen durch wöchentliche Dosissteigerungen die Erhaltungsdosis erreicht wird.
Ältere Patienten:
Bei älteren Patienten kann die Ausscheidungsfunktion von Leber und Nieren vermindert sein. Die Höchst- und Dauerdosis von Azulfidine RA sollte dann 1 bis 1,5 g betragen, entsprechend 2 bis 3 Filmtabletten.
Die klinische Wirksamkeit setzt erfahrungsgemäß nach 1 bis 3 Behandlungsmonaten ein. Eine Zusatzbehandlung mit schmerzstillenden oder entzündungshemmenden Mitteln könnte notwendig sein.
Die Behandlung und die Zusatzbehandlung werden auf ärztliche Verordnung sowie unter ärztlicher Kontrolle durchgeführt. Sie sollte ohne Absprache mit Ihrem Arzt nicht abgebrochen werden, da die Symptome zurückkehren können.
Azulfidine RA wird im Allgemeinen zur Langzeitbehandlung eingesetzt. Bei guter Wirkung und Verträglichkeit kann es jahrelang genommen werden.
3.3 Wenn Sie eine größere Menge von Azulfidine RA eingenommen haben, als Sie sollten:
Nehmen Sie Azulfidine RA nach den Anweisungen des Arztes bzw. nach der in der Packungsbeilage angegebenen Dosierungsanleitung ein. Wenn Sie das Gefühl haben, keine ausreichende Linderung Ihrer Beschwerden zu spüren, dann erhöhen Sie nicht selbstständig die Dosis, sondern fragen Sie Ihren Arzt.
Übelkeit, Erbrechen, Magenverstimmung und Bauch- / Unterleibsschmerzen können Symptome einer Überdosierung sein. Bei weiter fortgeschrittenen Fällen können Symptome des zentralen Nervensystems auftreten wie z. B. Benommenheit und Krämpfe. Kontaktieren Sie umgehend Ihren Arzt oder ein Krankenhaus, damit über die notwendigen Maßnahmen entschieden werden kann.
Bei schwerwiegenden toxischen oder Überempfindlichkeitsreaktionen sollte Azulfidine RA sofort abgesetzt werden. Nach einer Unterbrechung von einer Woche kann Azulfidine RA bei dosisabhängigen Nebenwirkungen wieder in kleinen Dosen gegeben werden, die langsam zu steigern sind, jedoch möglichst unter klinischer Beobachtung.
Sie sollten auf die Entwicklung einer Methämoglobinämie oder Sulfhämoglobinämie untersucht und gegebenenfalls behandelt werden. Einer Methämoglobinämie kann durch Verabreichung von Toluidinblau, 2 bis 4 mg / kg Körpergewicht i.v. oder Methylenblau, 1 bis 2 mg / kg Körpergewicht i.v. entgegengewirkt werden.
3.4 Wenn Sie die Einnahme von Azulfidine RA vergessen haben:
Nehmen Sie nicht die doppelte Dosis ein, um eine einzelne ausgelassene Dosis auszugleichen, sondern fahren Sie mit der angegebenen Dosierung fort. Fragen Sie Ihren Arzt um Rat und nehmen Sie weiterhin die von Ihrem Arzt verordnete Dosis ein.
4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann Azulfidine RA Nebenwirkungen haben.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden üblicherweise folgende Häufigkeitsangaben zu Grunde gelegt:
sehr häufig |
mehr als 1 von 10 Behandelten |
häufig |
weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten |
gelegentlich |
weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1000 Behandelten |
selten |
weniger als 1 von 1000, aber mehr als 1 von 10 000 Behandelten |
sehr selten |
weniger als 1 von 10 000 Behandelten, einschließlich Einzelfälle |
Infektionen und parasitäre Erkrankungen |
|
Selten |
Pseudomembranöse Colitis |
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems |
|
Häufig |
Blutarmut in Folge Folsäuremangels (Folsäuremangel-Anämie), Auflösung von roten Blutkörperchen (hämolytische Anämie), Unfähigkeit des roten Blutfarbstoffes Sauerstoff zu binden (Methämoglobinämie), verminderte Anzahl weißer Blutkörperchen (Leukopenie) |
Gelegentlich |
Mononukleoseartige Reaktion, verminderte Anzahl der Blutplättchen (Thrombozytopenie), hochgradige Verminderung von weißen Blutkörperchen (Agranulozytose), Blutarmut infolge von Blutbildungsstörungen (aplastische Anämie) |
Selten |
Makrozytose, verminderte Anzahl aller Blutzellen (Panzytopenie), megaloblastäre Anämie, Knochenmarkunterfunktion |
Sehr selten |
Krankhafte Veränderung des blutbildenden Knochenmarks (myelodysplastisches Syndrom) |
Erkrankungen des Immunsystems |
|
Gelegentlich |
Serumkrankheit |
Sehr selten |
Vermehrung von Plasmazellen (Plasmozytose) |
Psychiatrische Erkrankungen |
|
Häufig |
Depressionen |
Gelegentlich |
Psychose |
Erkrankungen des Nervensystems |
|
Sehr häufig |
Kopfschmerzen |
Häufig |
Schwindel, Geschmacksveränderungen |
Gelegentlich |
Nervenstörungen an Armen und Beinen, Entzündung des Rückenmarks (Querschnittsmyelitis), Geruchsveränderungen, metallischer Geschmack |
Selten |
Gehirnerkrankung (Enzephalopathie), Hirnhautentzündung |
Augenerkrankungen |
|
Gelegentlich |
Allergische Bindehautentzündung |
Sehr selten |
Gelbfärbung von Kontaktlinsen |
Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths |
|
Häufig |
Ohrgeräusche (Tinnitus) |
Herzerkrankungen |
|
Gelegentlich |
Herzrasen (Palpitationen) |
Selten |
Bläuliche Haut (Zyanose), Entzündung des Herzbeutels |
Sehr selten |
Herzmuskelentzündung (Myokarditis) |
Gefäßerkrankungen |
|
Gelegentlich |
Erhöhter Blutdruck |
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums |
|
Häufig |
Husten |
Gelegentlich |
Erkrankungen der Lungenbläschen und des Lungengerüstes (fibrosierende Alveolitis), allergische Lungenerkrankungen (eosinophile Pneumonitis), Luftnot (Dyspnoe), Bronchialasthma |
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts |
|
Sehr häufig |
Appetitosigkeit, Übelkeit, Bauchschmerzen, Diarrhoe, Erbrechen |
Gelegentlich |
Blähungen (Meteorismus), Entzündung der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis) |
Selten |
Aktivierung einer bestehenden entzündlichen Darmerkrankung (Colitis ulcerosa), Entzündung der Mundschleimhaut |
Leber- und Gallenerkrankungen |
|
Gelegentlich |
Leberfunktionsstörungen |
Selten |
Entzündung der Leber (Hepatitis) |
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes |
|
Sehr häufig |
Pruritus, Hautausschlag |
Häufig |
Nesselsucht, Photosensibilität |
Gelegentlich |
Haarausfall (Alopezie), Rötung der Haut (Erytheme) |
Selten |
Schwere Verlaufsformen von Hautreaktionen (Lyell-Syndrom, Stevens-Johnson-Syndrom), exfoliative Dermatitis, Lichen planus, akut generalisierendes pustulöses Exanthem, gelb-orange Verfärbung der Haut |
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen |
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Häufig |
Gelenkschmerzen |
Selten |
Sjögren-Syndrom, Schmetterlingsflechte im Gesicht mit Begleiterkrankungen der inneren Organe (Lupus erythematodes disseminatus), Muskelschmerzen |
Erkrankungen der Nieren und Harnwege |
|
Häufig |
Eiweiß im Urin |
Selten |
Nephrotisches Syndrom, Blut im Urin, Kristalle im Urin, Entzündung des Nierengewebes (akute interstitielle Nephritis), gelb-orange Verfärbung des Urins |
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse |
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Sehr häufig |
Unzureichende Anzahl von Samenzellen bei Männern (Oligospermie), vorübergehende eingeschränkte Zeugungsfähigkeit |
Kongenitale, familiäre und genetische Erkrankungen |
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Selten |
Akute Porphyrieschübe |
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort |
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Sehr häufig |
Schwäche (Asthenie), Müdigkeit, Appetitlosigkeit (Anorexie) |
Häufig |
Fieber, Schläfrigkeit / Benommenheit, Konzentrationsstörungen, Schlaflosigkeit |
Gelegentlich |
Schleimhautausschlag |
Untersuchungen |
|
Häufig |
Erhöhte Leberenzyme |
Selten |
Anstieg antinukleärer Antikörper (ANA) |
Die Nebenwirkungen können allgemein in 2 Gruppen aufgeteilt werden.
Die erste Gruppe ist dosisabhängig vom Acetylierer-Phänotyp und größtenteils vorhersehbar. Diese Gruppe umfasst Nebenwirkungen wie Übelkeit und Erbrechen, Kopfschmerzen, Blutarmut durch einen gesteigerten Abbau von Erythrozyten (hämolytische Anämie) und eine erhöhte Konzentration von Methämoglobin (Methämoglobinämie).
Die zweite Gruppe besteht aus Überempfindlichkeitsreaktionen, welche nicht vorhersehbar sind und meistens zu Beginn der Behandlung auftreten. Diese Gruppe umfasst Nebenwirkungen wie Hautausschlag, eine verminderte Produktion von Erythrozyten (aplastische Anämie), Störungen der Leber- und Lungenfunktion sowie Autoimmunhämolyse (Auflösung von Erythrozyten durch hämolysierende Antikörper).
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind.
5. Wie ist Azulfidine RA aufzubewahren?
Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren!
Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf der Faltschachtel angegebenen Verfallsdatum nicht mehr verwenden.
Stand der Information: August 2006
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Patienten-Hinweis zum Öffnen des Schraubverschlusses von Azulfidine RA:
Für den Fall, dass Ihnen der Drehverschluss Schwierigkeiten bereitet, ist die Kappe der Azulfidine RA-Dose, wie in der Abbildung gezeigt, zu öffnen. ((Skizze))
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pal-6v5azr-ft-500 Seite 16 01.08.2006