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Banminth-Pferdepaste

Document: 22.05.2014   Fachinformation (deutsch) change


Fachinformation in Form der Zusammenfassung der Merkmale des Tierarzneimittels (Summary of Product Characteristics)


Bezeichnung des Tierarzneimittels


Banminth Pferdepaste, 152,3 mg/g, Paste zum Eingeben


Pyrantel


QUALTITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG


1 g Paste enthält:


Wirkstoffe:

Pyrantelembonat 439,00 mg

(entsprechend 152,3 mg Pyrantel)


Sonstige Bestandteile:

Methyl(4-hydroxybenzoat) 1,05 mg

Propyl(4-hydroxybenzoat) 0,30 mg


Eine vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile finden Sie unter Abschnitt 6.1.


DARREICHUNGSFORM


Paste zum Eingeben


Klinische Angaben


Zieltierart


Pferd


Anwendungsgebiete unter Angabe der Zieltierart


Banminth Pferdepaste ist ein Wurmmittel zur Behandlung des Befalles mit adulten Stadien von großen Strongyliden (Strongylus vulgaris, Strongylus edentatus, Strongylus equinus), kleinen Strongyliden (Triodontophorus spp., Cyathostomum spp., Cylicocyclus spp., Cylicostephanus spp.), Oxyuris equi, Parascaris equorum und Anoplocephala perfoliata; gegen Anoplocephala perfoliata ist die Wirkung variabel.


Gegenanzeigen


Nicht bei Stuten anwenden, deren Milch der Gewinnung von Lebensmitteln dient.


Besondere Warnhinweise für jede Zieltierart


Folgende Situationen sollten vermieden werden, da diese zur Erhöhung der Resistenz und letztendlich zur Unwirksamkeit der Behandlung führen können:

- zu häufige und wiederholte Anwendung von Anthelminthika einer Substanzklasse über einen längeren Zeitraum.

- Unterdosierung, verursacht durch Unterschätzung des Körpergewichtes, falsche Verabreichung des Tierarzneimittels oder durch mangelhafte Einstellung der Dosiervorrichtung (sofern vorhanden).


Bei Verdacht auf Anthelminthika-Resistenz sollten weiterführende Untersuchungen mit geeigneten Tests (z.B. Eizahlreduktionstest) durchgeführt werden. Falls die Testergebnisse deutlich auf die Resistenz gegenüber einem bestimmten Anthelminthikum hinweisen, sollte ein Anthelminthikum aus einer anderen Substanzklasse und mit unterschiedlichem Wirkungsmechanismus Verwendung finden.


Bei Pferden wurden für die kleinen Strongyliden aus mehreren Ländern, einschließlich Mitgliedstaaten der EU, über Resistenzen gegenüber Pyrantel berichtet. Die Anwendung dieses Tierarzneimittels sollte sich daher auf nationaler Ebene (regional, betrieblich) auf epidemiologische Erhebungen zur Empfindlichkeit von Nematoden sowie auf Expertenempfehlungen zur Eindämmung weiterer Anthelminthika-Resistenzen stützen.


Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung


Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung bei Tieren:

Die gleiche Applikationsspritze sollte nur bei Tieren, die entweder auf der gleichen Weide oder in den gleichen Stallungen mit direktem Kontakt stehen, verwendet werden.


Besondere Vorsichtsmaßnahmen für den Anwender:

Der direkte Kontakt mit Haut / Schleimhaut und Augen ist zu vermeiden. Bei Kontakt mit Haut / Schleimhaut oder Augen gründlich mit Wasser spülen. Beim Umgang mit dem Tierarzneimittel nicht rauchen, essen oder trinken. Nach Gebrauch Hände waschen.


Nebenwirkungen (Häufigkeit und Schwere)


Keine bekannt


Das Auftreten von Nebenwirkungen nach Anwendung von Banminth Pferdepaste sollte dem Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit, Mauerstrasse 39 - 42, 10117 Berlin oder dem pharmazeutischen Unternehmer mitgeteilt werden.

Meldebögen können kostenlos unter oben genannter Adresse oder per E-Mail (uaw@bvl.bund.de) angefordert werden. Für Tierärzte besteht die Möglichkeit der elektronischen Meldung (Online-Formular auf der Internet-Seite http://vet-uaw.de).


Anwendung während der Trächtigkeit, Laktation oder der Legeperiode


Banminth Pferdepaste kann an tragende und säugende Stuten verabreicht werden.


Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und andere Wechselwirkungen


Die spezifischen Aktivitäten von Piperazin (neuromuskuläre Paralyse der Parasiten) können die Wirksamkeit von Pyrantel hemmen (spastische Paralyse der Parasiten).


Nicht zusammen mit anderen Cholinergika (z. B. Levamisol) oder Cholinesterasehemmern (z. B. Organophosphat-Verbindungen) anwenden.


Dosierung und Art der Anwendung


Zum Eingeben

Die Behandlung erfolgt einmalig.

Die Dosis beträgt 6,6 mg Pyrantel-Base je kg Körpergewicht (KGW), entsprechend 1 g Paste je 23 kg KGW. Pastenmenge entsprechend dem Körpergewicht am Kolben der Applikationsspritze einstellen. Unterdosierungen vermeiden.

Zur Bekämpfung des Befalles mit Anoplocephala perfoliata ist die doppelte Dosierung (1 g Paste je 11,5 kg KGW) zu verabreichen.


Die Applikationsspritze möglichst weit in die Maulhöhle einführen und die Paste auf den Zungengrund geben. Entsprechende Menge Paste in einer Gabe verabreichen. Die Wiederholung der Behandlung richtet sich nach der Präpatenzzeit der Parasiten.


Zur routinemäßigen Entwurmung wird ein Intervall von 6 Wochen zwischen den Behandlungen empfohlen. Bei jüngeren Pferden müssen die Abstände zwischen den Behandlungen kürzer sein. Größere Intervalle können gewählt werden, wenn die Bestandsdichte gering ist oder die Weideperioden kurz sind. Das Behandlungsintervall sollte sich nach dem Wiederauftreten von Eiern in den Fäces nach der Behandlung richten.


Die Empfindlichkeit von Strongyliden gegenüber Pyrantelembonat sollte regelmäßig durch Untersuchung der Fäces überprüft werden.


Die Behandlung sollte bei Fohlen ab der 8. Lebenswoche erfolgen, da frühestens zu diesem Zeitpunkt mit dem Auftreten adulter Spulwürmer zu rechnen ist.


In betroffenen Beständen sind strategische Behandlungen gegen Anoplocephala perfoliata alle 6 Monate bzw. kurz vor Weidesaison und am Ende der Sommerweidezeit angezeigt.


Fasten oder andere diätetische Maßnahmen erübrigen sich. Banminth Pferdepaste kann an Pferde jeden Alters, einschließlich tragender und säugender Stuten verabreicht werden. Bei Sportpferden ist eine Unterbrechung des Trainingsrhythmus nicht notwendig.


Um die Verabreichung einer korrekten Dosierung zu gewährleisten, sollte das Körpergewicht so genau wie möglich ermittelt und die Genauigkeit der Dosiervorrichtung geprüft werden. Soweit Tiere gemeinsam und nicht individuell behandelt werden, sollten sie entsprechend ihrem Körpergewicht in Gruppen eingeteilt und dosiert werden, um Unter- oder Überdosierung zu vermeiden.


Überdosierung (Symptome, Notfallmaßnahmen und Gegenmittel), falls erforderlich


Banminth Pferdepaste ist bei einer Dosierung bis zum Fünffachen der therapeutischen Dosis gut verträglich. Bei Überdosierungserscheinungen sollte Atropin als Antidot gegeben werden.


Wartezeiten


Pferd:

Essbare Gewebe: 0 Tage

Nicht bei Stuten anwenden, deren Milch der Gewinnung von Lebensmitteln dient.


Pharmakologische Eigenschaften


Pharmakodynamische Eigenschaften


Stoff- oder Indikationsgruppe: Anthelminthikum

QP52AF02 Antiparasitika: Tetrahydropyrimidin-Verbindung als Anthelminthikum


Bisher wurde angenommen, dass die nikotinartige Wirkung von Pyrantel als cholinerger Antagonist eine neuromuskuläre Blockade und damit eine Immobilisation der empfindlichen Parasiten verursacht. Daneben wird diskutiert, ob Pyrantel die Mitochondrien der großen Muskelzellen der Parasiten zerstört und somit die Energieversorgung der Zellen unterbricht. Autoradiographische Studien belegen, dass adulte Würmer Pyrantel fraktioniert über den Verdauungstrakt aufnehmen. Dagegen resorbieren präadulte Parasiten Pyrantel kontinuierlich über die gesamte Oberfläche. Die Aufnahme von Pyrantel erfolgt dadurch langsamer mit einer Ablagerung vorwiegend in der Subkutis.


Angaben zur Pharmakokinetik


Pyrantelembonat wird zu ca. 90 % mit dem Kot ausgeschieden. Über die Nieren wird es zu etwa 90 - 95 % als Stoffwechselprodukt ausgeschieden.


Das kaum wasserlösliche Pyrantelembonat wird nur geringgradig (< 2 %) resorbiert. Maximale Blutspiegel werden nach etwa 24 h gemessen. Resorbiertes Pyrantel wird schnell und umfassend metabolisiert.

Pyrantel und seine Metaboliten verteilen sich im Organismus, wobei die höchsten Konzentrationen in der Leber und den Nieren und nur Spuren in der Muskulatur und dem Fett gefunden werden.


Pharmazeutische Angaben


Verzeichnis der sonstigen Bestandteile


Sorbitol-Lösung 70 % (nicht kristallisierend) 127,12 mg

Natriumalginat 12,71 mg

Polysorbat 80 0,84 mg

Gereinigtes Wasser 418,98 mg


Inkompatibilitäten


Keine Angaben


Dauer der Haltbarkeit


36 Monate im verschlossenen Behältnis.


Besondere Lagerungshinweise


Nicht über 25 °C lagern. Nicht im Kühlschrank lagern.

Applikationsspritze im Umkarton aufbewahren!


Nach Anbruch des Behältnisses sind verbleibende Reste des Arzneimittels zu verwerfen.


Art und Beschaffenheit der Primärverpackung


Applikationsspritze aus Polypropylen mit 26 g Paste.


Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Entsorgung von nicht verwendetem Arzneimittel oder von Abfallmaterialien, sofern erforderlich


Nicht aufgebrauchte Tierarzneimittel sind vorzugsweise bei Schadstoff-sammelstellen abzugeben. Bei gemeinsamer Entsorgung mit dem Hausmüll ist sicherzustellen, dass kein missbräuchlicher Zugriff auf diese Abfälle erfolgen kann. Tierarzneimittel dürfen nicht mit dem Abwasser bzw. über die Kanalisation entsorgt werden.


Zulassungsinhaber


Zoetis Deutschland GmbH

Schellingstraße 1

10785 Berlin


Zulassungsnummer


Zul.-Nr.: 6341221.00.00


Datum der Erteilung der Erstzulassung / Verlängerung der Zulassung


14.12.2000 / 2005


Stand der Information



Verbot des Verkaufs, der Abgabe und / oder der Anwendung


Nicht zutreffend


Verschreibungsstatus / Apothekenpflicht


verschreibungspflichtig

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