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Basoplex Erkältungs-Kapseln

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Fachinformation Seite 1 von 19



BASOPLEX®Erkältungs-Kapseln


1. Bezeichnung des Arzneimittels


BASOPLEX® Erkältungs-Kapseln

325 mg Paracetamol,

12,5 mg Phenylpropanolamin-hydrochlorid,

10 mg Dextromethorphan-hydrobromid,

Hartkapseln


2. Qualitative und quantitative Bestandteile


Jede Hartkapsel enthält:

325 mg Paracetamol

12,5 mg Phenylpropanolamin-hydrochlorid

10 mg Dextromethorphan-hydrobromid


Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.


3. Darreichungsform


Hartkapseln

Weiße Steckkapseln, die ein weißes Pulver enthalten.


4. Klinische Angaben


4.1 Anwendungsgebiete


Erkältungskrankheiten mit Husten, Schnupfen, Kopf- und Glieder­schmerzen, leichtem Fieber.


4.2 Dosierung und Art der Anwendung


Dosierung


Soweit nicht anders verordnet, nehmen Erwachsene und Jugendli­che ab dem 14. Lebensjahr falls er­forderlich alle 4 Stunden 2 Kapseln ein, jedoch höchstens 8 Kapseln in 24 Stunden. Bei Erwachsenen und Jugendlichen mit einem Körper-gewicht unter 43 kg sollte die Dosis von höchstens 6 Kapseln in 24 Stunden nicht überschritten werden.


Kinder und Jugendliche


BASOPLEX® Erkältungs-Kapseln dürfen bei Kindern unter 14 Jahren nicht angewendet werden.

Für Jugendliche ab dem 14 Lebensjahr gelten die Dosierungsangaben wie oben beschrieben.


Art der Anwendung


Kapseln zum Einnehmen mit Flüs­sigkeit. BASOPLEX® Erkältungs-Kap­seln dürfen nicht länger als 5 Tage und nicht in höherer Dosis einge­nommen werden, es sei denn, dass der Arzt dieses verordnet. Auch bei anhaltendem Fieber oder ausbleibender Besserung der Symptome über mehr als 3 Tage muss der Arzt konsultiert werden.


Besondere Patientengruppen


Leberinsuffizienz und leichte Niereninsuffizienz:

Bei Patienten mit Leber- oder Nierenfunktionsstörungen sowie Gilbert-Syndrom muss die Dosis vermindert bzw. das Dosisintervall verlängert werden.


Schwere Niereninsuffizienz:

Bei schwerer Niereninsuffizienz (Kreatinin-Clearance < 10 ml/min) muss ein Dosisintervall von mindestens 8 Stunden eingehalten werden.


4.3 Gegenanzeigen


BASOPLEX® Erkältungs-Kapseln dürfen nicht angewendet werden:

  • bei Überempfindlichkeit gegen­über einem der arzneilich wirksamen Bestandteile oder einem der sonstigen Bestand­teile von BASOPLEX® Erkältungs-Kapseln,

  • bei bekanntem genetisch be-dingtem Glukose-6-phosphat-dehydrogenase-Mangel (Gefahr haemolytischer Anämie),

  • bei Hypertonie,

  • bei Thyreotoxikose,

  • bei Diabetes mellitus,

  • bei Engwinkelglaukom,

  • bei Phäochromozytom,

  • bei Prostataadenom mit Rest-harnbildung,

  • bei Herzerkrankungen, Rhyth-musstörungen, schweren Ge-fäßveränderungen und Patienten mit einem erhöhten Risiko für Schlaganfälle,

  • bei Asthma bronchiale,

  • bei chronisch obstruktiver Atem-wegserkrankung,

  • bei Lungenentzündung (Pneu-monie),

  • bei Atemhemmung (Atem-insuffizienz),

  • bei Kindern unter 14 Jahren,

  • bei schwerer hepatozellulärer Insuffizienz (Child-Pugh > 9),

  • in der Schwangerschaft und während der Stillzeit.


BASOPLEX® Erkältungs-Kapseln dürfen nicht zusammen oder in geringerem als 14-tägigem zeitlichen Abstand mit einem Monoamin-oxidasehemmer (MAO-Hemmer) verabreicht werden. (siehe Abschnitt 4.5).


4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung


BASOPLEX® Erkältungs-Kapseln dürfen nur bei Beachtung einer Dosisreduktion oder eines verlängerten Dosierungsintervalles angewendet werden bei Vorliegen von Leberfunktionsstörungen (z.B. durch chronischen Alkoholmiss-brauch, Leberentzündungen), Nierenfunktionsstörungen, dem Gilbert-Syndrom (Meulengracht-Krankheit) sowie bei Personen mit einem Körpergewicht unter 43 kg.


Bei Husten mit erheblicher Schleimbildung sollten BASOPLEX® Erkältungs-Kapseln nur in Absprache und auf Anweisung des Arztes eingenommen werden, weil unter diesen Umständen eine Unter-drückung des Hustens unerwünscht ist.


Um das Risiko einer Überdosierung zu vermeiden, sollte sichergestellt werden, dass gleichzeitig ange-wendete Medikamente kein Paracetamol enthalten.


Allgemein sollen Paracetamol-haltige Arzneimittel ohne ärztlichen oder zahnärztlichen Rat nur wenige Tage und nicht in erhöhter Dosis angewendet werden.


Bei längerem hoch dosiertem, nicht bestimmungsgemäßem Gebrauch von Analgetika können Kopf-schmerzen auftreten, die nicht durch erhöhte Dosen des Arzneimittels behandelt werden dürfen.


Ganz allgemein kann die gewohnheitsmäßige Einnahme von Schmerzmitteln, insbesondere bei Kombination mehrerer schmerz-stillender Wirkstoffe zur dauerhaften Nierenschädigung mit dem Risiko eines Nierenversagens (Analgetika-Nephropathie) führen.


Bei abruptem Absetzen nach längerem hoch dosiertem, nicht bestimmungsgemäßem Gebrauch von Analgetika können Kopf-schmerzen sowie Müdigkeit, Muskelschmerzen, Nervosität und vegetative Symptome auftreten. Die Absetzsymptomatik klingt innerhalb weniger Tage ab. Bis dahin soll die Wiedereinnahme von Schmerz-mitteln unterbleiben und die erneute Einnahme soll nicht ohne ärztlichen Rat erfolgen.


Missbräuchliche Verwendung:

Der Missbrauch von Phenyl-propanolaminhydrochlorid-haltigen Präparaten wurde bei hochdosierten und bei Mono-Substanz-Präparaten wiederholt beobachtet.

Dextromethorphan hat ein geringes Abhängigkeitspotenzial.

Bei längerem Gebrauch können sich Toleranz, psychische und physische Abhängigkeit entwickeln.

Für das Kombinations-Präparat BASOPLEX® Erkältungs-Kapseln, welches nur für die kurzzeitige Anwendung bestimmt ist, liegen derartige Verdachtsfälle nicht vor. Bei der klinischen Prüfung anlässlich des Zulassungsverfahrens wurden keine auffälligen zentralstimu-lierenden Wirkungen beobachtet.

Bei Patienten, die zu Arznei-mittelmissbrauch oder Medikamen-tenabhängigkeit neigen, sollte dennoch eine Behandlung mit BASOPLEX® Erkältungs-Kapseln nur unter ärztlicher Kontrolle durchgeführt werden.


Die Anwendung von BASOPLEX® Erkältungs-Kapseln kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen und darüber hinaus zu einer Gefährdung der Gesundheit führen.


4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen


Bei gleichzeitiger Anwendung von BASOPLEX® Erkältungs-Kapseln und Antidepressiva vom Typ der MAO-Hemmer oder bei einem Abstand von weniger als 14 Tagen zur letzten Einnahme, sowie bei gleichzeitiger Anwendung von BASOPLEX® Erkältungs-Kapseln und Anti-depressiva vom Typ der SSRI kann es zu einem krisenhaften Blutdruckanstieg kommen, oder es kann ein sogenanntes Serotoninsyndrom mit folgenden Symptomen auftreten:

neuromuskuläre Überaktivität (Tremor, Rigor, Hyperreflexie, Cloni und Myocloni), autonome Über-aktivität (Schwitzen, Hyperthermie, Tachykardie, Tachypnoe, Mydriasis) und psychische Veränderungen wie Erregungszustände und Verwirrtheit.


Zusammen mit Halothan, Guanethidin oder Amantadin, Ephedrin und blutdrucksteigernden Mitteln kann die sympatho-mimetische Wirkung verstärkt sein.


Bei gleichzeitiger Einnahme von Arzneimitteln, die zu einer sog. Enzyminduktion in der Leber führen, wie z.B. bestimmte Schlafmittel und Antiepileptika (u. a. Phenobarbital, Phenytoin, Carbamazepin) sowie Rifampicin sowie bei potenziell hepatotoxischen Substanzen ist besondere Vorsicht geboten, weil die Bioverfügbarkeit von Paracetamol vermindert und die Lebertoxizität erhöht sein kann.

Durch Alkoholmissbrauch können durch sonst unschädliche Dosen von BASOPLEX® Erkältungs-Kapseln, Leberschäden ausgelöst werden.


Bei gleichzeitiger Anwendung von Arzneimitteln, die das Cytochrom P450-2D6-Enzymsystem der Leber und damit den Abbau von Dextromethorphan hemmen – insbesondere Amiodaron, Chinidin, Fluocetin, Haloperidol, Paroxetin, Propafenon, Thioridazin, Cimetidin und Ritonavir - kann es zu einem Anstieg der Konzentration von Dextromethorphan kommen.


Bei gleichzeitiger Gabe von Arzneimitteln, die die Magen-entleerung verzögern (z.B. Propanthelin) oder beschleunigen (z.B. Metoclopramid) wird auch der Wirkungseintritt verzögert oder beschleunigt.


Bei Kombinationen mit Chlor-amphenicol kann die Halbwertszeit von Chloramphenicol verlängert sein mit dem Risiko erhöhter Toxizität.


Es kann zu einer Addition der Wirkung von Phenylpropanol-aminhydrochlorid und gleichzeitig verabreichten Theophyllinpräpa-raten kommen, wobei besonders die innere Unruhe zunimmt, aber auch Nervosität, Händezittern, Hyper-aktivität, Magenbeschwerden, Übel-keit und Erbrechen.


Bei kombinierter Anwendung von Dextromethorphanhydrobromid mit Sekretolytika kann aufgrund des eingeschränkten Hustenreflexes ein gefährlicher Sekretstau entstehen.


Bei gleichzeitiger Anwendung von Paracetamol und Zidovudin (AZT) wird die Neigung zur Verminderung weißer Blutkörperchen (Neutropenie) verstärkt. Dieses Arzneimittel soll daher nur nach ärztlichem Anraten gleichzeitig mit Zidovudin angewendet werden.


Die Einnahme von Probenecid hemmt die Bindung von Paracetamol an Glucuronsäure und führt dadurch zu einer Reduzierung der Paracetamol-Clearance um ungefähr den Faktor 2. Bei gleichzeitiger Einnahme von Probenecid sollte die Paracetamoldosis verringert werden.


Cholestyramin verringert die Aufnahme von Paracetamol.


Auswirkungen auf Laborwerte:

Die Einnahme von Paracetamol kann die Harnsäurebestimmung mittels Phosphorwolframsäure sowie die Blutzuckerbestimmung mittels Glucose-Oxydase-Peroxydase beeinflussen.


4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit


Schwangerschaft:

Paracetamol ist plazentagängig und findet sich in der Muttermilch entsprechend den Plasmakonzen-trationen der Mutter. Die Anwendung während der Schwangerschaft, insbesondere im 1. Trimenon, sollte nicht ohne ärztlichen Rat erfolgen, obwohl bisher keine teratogenen Wirkungen bekannt geworden sind.

Epidemiologische Daten zur oralen Anwendung therapeutischer Dosen Paracetamol geben keinen Hinweis auf mögliche unerwünschte Nebenwirkungen auf die Schwangerschaft oder die Gesund-heit des Feten/Neugeborenen. Prospektive Daten zur Über-dosierung während der Schwangerschaft zeigten keinen Anstieg des Risikos von Fehlbildungen. Reproduktionsstudien zur oralen Anwendung ergaben keinen Hinweis auf das Auftreten von Fehlbildungen oder Fetotoxizität.


Zur Beurteilung der Sicherheit von Phenylpropanolaminhydrochlorid und Dextromethorphanhydrobromid bei Schwangeren existieren nur unzulängliche Daten. Deshalb dürfen BASOPLEX® Erkältungs-Kapseln in der Schwangerschaft nicht angewendet werden.


Stillzeit:

Paracetamol geht in die Muttermilch über und sollte daher während der Stillzeit nicht angewendet werden.
Bislang sind keine unerwünschten Wirkungen oder Nebenwirkungen während des Stillens bekannt.

Zur Beurteilung der Sicherheit von Phenylpropanolaminhydrochlorid und Dextromethorphanhydrobromid während der Stillzeit existieren nur unzulängliche Daten. Deshalb dürfen BASOPLEX® Erkältungs-Kapseln in der Stillzeit nicht angewendet werden.


Fertilität

Es liegen keine Daten zur Auswirkung von BASOPLEX® Erkältungs-Kapseln auf die Fertilität vor.

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen


Dieses Arzneimittel kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch das Reaktionsvermögen soweit ver­ändern, dass die Fähigkeit zur akti­ven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt wird. Dies gilt in ver­stärktem Maße im Zusammenwirken mit Alkohol.


4.8 Nebenwirkungen


Bei der Bewertung von Neben­wirkungen werden folgende Häufig­keiten zugrunde gelegt:

Sehr häufig (≥ 1/10)

Häufig (≥ 1/100 bis < 1/10)

Gelegentlich (≥ 1/1.000 bis < 1/100)

Selten (≥ 1/10.000 bis < 1/1.000)

Sehr selten (< 1/10.000)

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)


Herzerkrankungen/

Gefäßerkrankungen

Es kann zu Blutdruckanstieg, Herzklopfen und Mangeldurch-blutung in verschiedenen Körper-regionen wie z. B. der Haut und den Beinen kommen.

Bei wiederholter Anwendung können Kreislaufstörungen (Blutdruckabfall oder Blutdruckerhöhung) auftreten.

Beim Auftreten einer hypertonen Krise (möglich schon nach kurzfristiger Einnahme des Arzneimittels) ist die Behandlung sofort zu beenden und ein Arzt zu befragen.


Erkrankungen des Nervensystems

Es kann zu leichter Schlaflosigkeit, Nervosität, Händezittern und Kopf-schmerzen kommen. In geringem Umfang wurde Schwindelgefühl beobachtet.

Sehr selten: Benommenheit, Halluzinationen, bei Missbrauch Entwicklung einer Abhängigkeit.


Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

In Einzelfällen (sehr selten) ist ein Bronchospasmus bei prädis-ponierten Personen ausgelöst worden (Analgetika-Asthma).


Erkrankungen des

Gastrointestinaltrakts

Es kann zu Magenschmerzen, Durchfall, Übelkeit, Erbrechen und Mundtrockenheit kommen.


Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Sehr selten können Beschwerden beim Harnlassen auftreten.


Stoffwechsel- und Ernährungs­störungen

Es kann zu Appetitlosigkeit kommen.


Leber- und Gallenerkrankungen

Selten: Anstieg der Leber-transaminasen.


Erkrankung des Immunsystems

In Einzelfällen (sehr selten) sind für den Wirkstoff Paracetamol Überempfindlichkeitsreaktionen (von einfacher Hautrötung, Juckreiz bis hin zu Schwellungen im Gesicht, Atemnot, Schweißausbruch, Übel-keit, Blutdruckabfall, anaphylak-tischem Schock) beschrieben worden.

Sehr selten ist eine allergische Thrombozytopenie oder Leukopenie, in Einzelfällen ist eine Agranu-lozytose oder Panzytopenie beschrieben worden.


Hinweis: Beim ersten Anzeichen für eine Überempfindlichkeitsreaktion ist das Präparat abzusetzen und sofort Kontakt mit einem Arzt aufzunehmen.


Im Zusammenwirken mit Alkohol kön­nen die Nebenwirkungen verstärkt auftreten.


4.9 Überdosierung


Im Falle der Einnahme überhöhter Dosen von BASOPLEX® Erkältungs-Kapseln werden die Intoxikations-erscheinungen überwiegend vom Hauptbestandteil Paracetamol bestimmt werden.


Ein Intoxikationsrisiko durch Paracetamol besteht insbesondere bei älteren Menschen, kleinen Kindern, Personen mit Lebererkrankungen, chronischem Alkoholmissbrauch, chronischer Fehlernährung und bei gleichzeitiger Einnahme von Arzneimitteln, die zu einer Enzyminduktion führen. In diesen Fällen kann eine Überdosierung zum Tod führen. In der Regel treten Symptome innerhalb von 24 Stunden auf: Übelkeit, Erbrechen, Anorexie, Blässe und Unterleibsschmerzen. Danach kann es zu einer Besserung des subjektiven Befindens kommen, es bleiben jedoch leichte Leibschmerzen als Hinweis auf eine Leberschädigung.

Eine Überdosierung mit ca. 6 g oder mehr Paracetamol als Einzeldosis bei Erwachsenen oder mit 140 mg/kg Körpergewicht als Einzeldosis bei Kindern führt zu Leberzellnekrosen, die zu einer totalen irreversiblen Nekrose und später zu hepatozellulärer Insuffizienz, metabolischer Azidose und Enzephalopathie führen können. Diese wiederum können zu Koma, auch mit tödlichem Ausgang, führen. Gleichzeitig wurden erhöhte Konzentrationen der Lebertrans-aminasen (AST, ALT), Laktatde-hydrogenase und des Bilirubins in Kombination mit einer erhöhten Prothrombinzeit beobachtet, die 12 bis 48 Stunden nach der Anwendung auftreten können. Klinische Symptome der Leberschäden werden in der Regel nach 2 Tagen sichtbar und erreichen nach 4 bis 6 Tagen ein Maximum.

Auch wenn keine schweren Leberschäden vorliegen, kann es zu akutem Nierenversagen mit akuter Tubulusnekrose kommen. Zu anderen, leberunabhängigen Symptomen, die nach einer Überdosierung mit Paracetamol beobachtet wurden, zählen Myokard-anomalien und Pankreatitis.


Therapiemaßnahmen bei

Überdosierung:

Bereits bei Verdacht auf Intoxikation mit Paracetamol ist in den ersten 10 Stunden die intravenöse Gabe von SH-Gruppen-Donatoren wie z. B. N-Acetylcystein sinnvoll. N-Acetylcystein kann aber auch nach 10 und bis zu 48 Stunden noch einen gewissen Schutz bieten. In diesem Fall erfolgt eine längerfristige Einnahme. Durch Dialyse kann die Plasmakonzentration von Paracetamol abgesenkt werden. Bestimmungen der Plasmakon-zentration von Paracetamol sind empfehlenswert.


Die weiteren Therapiemöglichkeiten zur Behandlung einer Intoxikation mit Paracetamol richten sich nach Ausmaß, Stadium und klinischen Symptomen entsprechend den üblichen Maßnahmen in der Intensivmedizin.


Bei hoher Dosierung muss, vor allem im Anfangsstadium aufgrund des Wirkstoffes Phenylpropanolamin-hydrochlorid, mit einer Weckamin-Paranoia mit den Symptomen zentrale Erregung, Angstgefühl, Tremor der Hände, Blutdruckanstieg, Atemlähmung, Herz- und Kreis-laufkollaps gerechnet werden.


Zur Therapie der Weckamin-Paranoia Neuroleptika, wie z.B. Fluspirilen (Imap) 1 Ampulle i. m., 10 - 20 mg Diazepam i. v., eventuell Wiederholung nach 10 Minuten. Gleichzeitig -Rezeptoren-Blocker wie Tolazolin, Glyceroltrinitrat oder Isosorbiddinitrat verabreichen.

Durch Dialyse kann die Plasma-konzentration von Phenylpropanol-aminhydrochlorid abgesenkt werden.


Bei sehr hoher Dosierung muss, vor allem im Anfangsstadium, mit Atemdepressionen aufgrund des Wirkstoffes Dextromethorphan-hydrobromid gerechnet werden.


Weiterhin wurden bei Intoxikation mit Dextromethorphan beschrieben:

  • Erregungszustände

  • Schwindelgefühl

  • Atemdepression

  • psychotische Zustände, z. B. Halluzinationen, Bewusstseins­störungen

  • Blutdruckabfall, Tachykardie

  • erhöhter Muskeltonus

  • Ataxie


Als Antidot kann Naloxon angewendet werden.


5. Pharmakologische Eigen­schaften


Pharmakotherapeutische Gruppe: Kombination aus Analgetikum/ Antipyretikum, Antitussivum und Sympathomimetikum


ATC-Code:

R05XA01, R05DA59, R01BA51


Die pharmakologischen Eigenschaf­ten des Kombinationspräparates BASOPLEX® Erkältungs-Kapseln erge­ben sich aus der Pharmakologie der Einzelkomponenten:


5.1 Pharmakodynamische Eigen­schaften Dextromethorphanhydrobromid:

Dextromethorphanhydrobromid er-höht durch Angriff am ZNS (Hustenzentrum) die Schwelle für den Hustenreiz. Es wirkt in therapeutischen Dosen antitussiv, aber nicht analgetisch, atemdepressiv oder psycho-mimetisch und hat nur ein schwaches Abhängigkeitspotential. Seine antitussive Wirksamkeit entspricht etwa der des Codeins.


Phenylpropanolaminhydrochlorid:

Als vornehmlich indirektes Sympathomimetikum setzt Phenyl-propanolaminhydrochlorid Noradre-nalin aus den Speichervesikeln frei und hemmt gleichzeitig dessen Wiederaufnahme aus dem synaptischen Spalt in das Axoplasma. Gegenüber dem Ephedrin ist die periphere, vasokonstriktorische Wirkung stärker, die zentrale, stimulierende schwächer ausgeprägt.

Bei Einhaltung der empfohlenen Dosierung konnte im klinischen Versuch (anlässlich der Zulassung) keine auffällige zentrale stimulierende Wirksamkeit von BASOPLEX® Erkältungs-Kapseln festgestellt werden.


Paracetamol:

Der analgetische und antipyretische Wirkungsmechanismus von Paracetamol ist nicht eindeutig geklärt. Eine zentrale und periphere Wirkung ist wahrscheinlich. Nachgewiesen ist eine ausgeprägte Hemmung der zerebralen Prostaglandinsynthese, während die periphere Prostaglandinsynthese nur schwach gehemmt wird. Ferner hemmt Paracetamol den Effekt endogener Pyrogene auf das hypothalamische Temperatur-regulationszentrum.


5.2 Pharmakokinetische Eigen­schaften


Die Bioverfügbarkeit der Einzelkom­ponenten wird durch die galenische Zubereitung als Hartkapsel nicht nega­tiv beeinflusst.


Dextromethorphanhydrobromid:

Dextromethorphanhydrobromid wird aus dem Gastrointestinaltrakt gut re­sorbiert, die höchsten Blutspiegel werden 2 Stunden nach Applikation erreicht. In der Leber wird es größ­tenteils zu Morphinan-Derivaten bio­transformiert (z.B. durch O-Deme­thylierung) und anschließend konjugiert.

Der aktive Hauptmetabolit ist Dextrorphan, darüber hinaus werden (+)-3-Methoxymorphinan und (+)-3-Hydroxymorphinan gebildet.

Der genetische Polymorphismus bei der oxidativen Metabolisierung (Debrisoquin-Typ) beträgt 5 – 10 %. Daher kann der renal ausge-schiedene Anteil bis 48 Stunden nach oraler Applikation zwischen 20 und 86 % der verabreichten Dosis variieren. Im Harn werden freie oder konjugierte Metabolite wieder- gefunden, nur ein kleiner Anteil des Wirkstoffes wird unverändert ausgeschieden.

In den Faeces sind weniger als 1 % zu finden. Die Plasmaeliminations-halbwertszeit beträgt 1,2 – 2,2 h, kann aber bei abweichender Metabolisierung (Polymorphismus) bis zu 45 Stunden erreichen.

Die Wirkung tritt 15 – 30 Minuten nach oraler Einnahme ein, die Wirkdauer beträgt ca. 3 – 6 Stunden.


Phenylpropanolaminhydrochlorid:

Phenylpropanolaminhydrochlorid wird nach oraler Aufnahme rasch und vollständig resorbiert. 1 bis 2 Stunden danach ist die höchste Plasmakonzentration erreicht. Es wird innerhalb von 24 Stunden zu 80‑90 % unverändert im Urin ausgeschieden. Die Halbwertszeit beträgt etwa 3-5 Stunden.


Paracetamol:


Resorption:

Nach oraler Gabe wird Paracetamol rasch und vollständig resorbiert. Maximale Plasmakonzentrationen werden 30 bis 60 Minuten nach der Einnahme erreicht.

Nach rektaler Gabe wird Paracetamol zu 68 - 88 % resorbiert; maximale Plasmakonzentrationen werden erst nach 3 - 4 Stunden erreicht.


Verteilung:

Paracetamol verteilt sich rasch in allen Geweben. Blut-, Plasma- und Speichelkonzentrationen sind ver-gleichbar. Die Plasmaproteinbindung ist gering.


Stoffwechsel:

Paracetamol wird vorwiegend in der Leber auf hauptsächlich zwei Wegen metabolisiert: Konjugation mit Glucuronsäure und Schwefelsäure. Bei Dosen, die die therapeutische Dosis übersteigen, ist der zuletzt genannte Weg rasch gesättigt. Ein geringer Teil der Metabolisierung erfolgt über den Katalysator Cytochrom P 450 (hauptsächlich CYP2E1) und führt zur Bildung des Metaboliten N-Acetyl-p-benzochinon-imin, der normalerweise rasch durch Glutathion entgiftet und durch Cystein und Mercaptursäure gebunden wird. Im Falle einer massiven Intoxikation ist die Menge dieses toxischen Metaboliten erhöht.


Elimination:

Die Ausscheidung erfolgt vorwiegend im Urin. 90 % der aufgenommenen Menge werden innerhalb von 24 Stunden vorwiegend als Glucuronide (60 bis 80 %) und Sulphatkonjugate (20 bis 30 %) über die Nieren ausgeschieden. Weniger als 5 % werden in unveränderter Form ausgeschieden.

Die Eliminationshalbwertszeit beträgt in etwa zwei Stunden. Bei Leber- und Nierenfunktionsstörungen, nach Überdosierungen sowie bei Neugeborenen ist die Halbwertszeit verlängert. Das Maximum der Wirkung und die durchschnittliche Wirkdauer (4 - 6 Stunden) korrelieren in etwa mit der Plasmakonzentration.


Niereninsuffizienz:

Bei schwerer Niereninsuffizienz (Kreatinin-Clearance < 10 ml/min) ist die Ausscheidung von Paracetamol und seinen Metaboliten verzögert.


Ältere Patienten:

Die Fähigkeit zur Konjugation ist unverändert.


5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit


Für das Kombinationspräparat BASOPLEX® Erkältungs-Kapseln liegen keine präklinischen Daten zur Sicherheit vor.


Für Paracetamol als Einzel-komponente:

In Tierversuchen zur akuten, subchronischen und chronischen Toxizität von Paracetamol an Ratte und Maus, wurden gastrointestinale Läsionen, Veränderungen im Blut-bild, degenerative Veränderungen des Leber- und Nierenparenchyms sowie Nekrosen beobachtet. Der Grund für diese Veränderungen ist einerseits im Wirkungsmechanismus und andererseits im Metabolismus von Paracetamol zu suchen. Diejenigen Metaboliten, die vermutlich Ursache der toxischen Wirkung und der daraus folgenden Veränderungen an Organen sind, wurden auch beim Menschen gefunden. Während einer Lang-zeitanwendung (das heißt 1 Jahr) im Bereich maximaler therapeutischer Dosen wurden auch sehr seltene Fälle einer reversiblen chronischen aggressiven Hepatitis beobachtet. Bei subtoxischen Dosen können nach dreiwöchiger Einnahme Intoxikationssymptome auftreten. Daher sollte Paracetamol nicht über längere Zeit und nicht in höheren Dosen angewendet werden.


Umfangreiche Untersuchungen ergaben keine Evidenz für ein relevantes genotoxisches Risiko von Paracetamol im therapeutischen, das heißt nicht-toxischen Dosisbe-reich.


Aus Langzeituntersuchungen an Ratten und Mäusen liegen keine Hinweise auf relevante tumorigene Effekte in nicht-hepatotoxischen Dosierungen von Paracetamol vor.


Paracetamol passiert die Plazenta.

Aus Tierstudien und den bisherigen Erfahrungen an Menschen ergeben sich keine Hinweise auf Frucht-schädigungen.


Für Dextromethorphan als Einzel-komponente:

Untersuchungen zur subchronischen und chronischen Toxizität an Hund und Ratte ergaben keine Hinweise auf substanzbedingte toxische Effekte.


Mutagenes und tumorerzeugendes Potenzial

Dextromethorphanhydrobromid ist unzureichend bezüglich mutagener Wirkungen untersucht worden. Ein bakterieller Test auf Punkt-mutationen verlief negativ. Ein mutagenes Potenzial kann nicht ausreichend beurteilt werden. Langzeituntersuchungen am Tier auf ein tumorerzeugendes Potential liegen nicht vor.


Reproduktionstoxizität

Studien zur Embryotoxizität, peri/postnataler Toxizität und Fertilität an der Ratte verliefen bis zu einer Dosis von 50 mg/kg/Tag negativ.


6. Pharmazeutische Angaben


6.1 Liste der sonstigen Bestandteile


Maisstärke, vorverkleisterte Stärke, Dimeticon 350, Gelatine, Titandioxid (E 171), gereinigtes Wasser, Natriumdodecylsulfat.


6.2 Inkompatibilitäten


Nicht zutreffend.


6.3. Dauer der Haltbarkeit


4 Jahre


6.4. Besondere Vorsichts­maßnahmen für die Aufbewahrung


Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.



6.5. Art und Inhalt des Behältnisses


OP mit 20 Kapseln.


6.6 Besondere Vorsichts­maßnahmen für die Beseitigung


Keine besonderen Anforderungen.


7. Inhaber der Zulassung


RIEMSER Arzneimittel AG

An der Wiek 7

17493 Greifswald - Insel Riems

Fon: +49 (0) 3 83 51-760

Fax: +49 (0) 3 83 51-308

E-mail: info@RIEMSER.de

Internet: www.RIEMSER.com


8. Zulassungsnummer


1972.00.02


9. Datum der Erteilung der Zulassung/Verlängerung der Zulassung


31.08.1983 / 28.09.2004


10. Stand der Information


Juli 2012


11. Verkaufsabgrenzung


Apothekenpflichtig

spcde-basoplex-072012-tracked.rtf ÄAZ 07-2012