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Baymycard 10

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Gebrauchsinformation: Information für den Anwender

Baymycard® 10 mg, Filmtabletten

Zur Anwendung bei Erwachsenen Wirkstoff: Nisoldipin

Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Einnahme

dieses Arzneimittels beginnen.

-    Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen.

-    Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

-    Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben. Geben Sie es nicht an Dritte weiter. Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese dieselben Beschwerden haben wie Sie.

-    Wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind, informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker.


Diese Packungsbeilage beinhaltet:

1.    Was ist Baymycard 10 mg und wofür wird es angewendet?

2.    Was müssen Sie vor der Einnahme von Baymycard 10 mg beachten?

3.    Wie ist Baymycard 10 mg einzunehmen?

4.    Welche Nebenwirkungen sind möglich?

5.    Wie ist Baymycard 10 mg aufzubewahren?

6.    Weitere Informationen

1. WAS IST BAYMYCARD 10 MG UND WOFÜR WIRD ES ANGEWENDET?

Baymycard 10 mg ist ein Arzneimittel zur Behandlung der chronisch stabilen Angina pectoris (Belastungsangina) und des Bluthochdrucks. Bei der chronisch stabilen Angina pectoris sind die Blutgefäße, die das Herz kranzförmig umgeben (Herzkranzgefäße), verengt, so dass der Herzmuskel nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt wird. Nisoldipin, der Wirkstoff in Baymycard 10 mg, führt zu einer Erweiterung der Herzkranzgefäße und anderer Blutgefäße, verbessert so die Durchblutung und steigert die Sauerstoffzufuhr. Ein erhöhter Blutdruck wird normalisiert.

Baymycard 10 mg wird angewendet zur:

1.    Behandlung der chronisch stabilen Angina pectoris (Belastungsangina).

2.    Behandlung der essentiellen Hypertonie (nicht organbedingter Bluthochdruck).

2. WAS MÜSSEN SIE VOR DER EINNAHME VON BAYMYCARD 10 MG BEACHTEN?

Baymycard 10 mg darf nicht eingenommen werden

-    wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegen den Wirkstoff Nisoldipin oder einen der sonstigen Bestandteile von Baymycard 10 mg sind.

-    im Herz-Kreislauf-Schock

-    bei instabiler Angina pectoris

-    bei akutem Myokardinfarkt (Herzinfarkt) (innerhalb der ersten 4 Wochen)

-    bei höhergradiger Aortenstenose (stärkerer Verengung der zur Hauptschlagader führenden Herzklappe)

-    bei gleichzeitiger Anwendung von bestimmten Arzneimitteln zur Behandlung von Pilzerkrankungen (z. B. Ketoconazol), bestimmten Antibiotika (z. B. Erythromycin), Nefazodon (Mittel gegen krankhaft-traurige Verstimmung, Antidepressivum) und bestimmten Anti-HIV-Arzneimitteln (z. B. Ritonavir) (siehe auch Abschnitt 2, „Bei Einnahme von Baymycard 10 mg mit anderen Arzneimitteln:“)

-    bei gleichzeitiger, länger dauernder Anwendung von Rifampicin (Wirkstoff gegen Tuberkulose) sowie länger dauernder Einnahme von Phenytoin, Carbamazepin oder Phenobarbital (Wirkstoffe zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen und Epilepsie) (siehe auch Abschnitt 2, „Bei Einnahme von Baymycard 10 mg mit anderen Arzneimitteln:“)

-    bei Patienten mit schweren Leberfunktionsstörungen (bei diesen Patienten kann es zu einer verstärkten und verlängerten Wirkung von Baymycard 10 mg kommen)

-    während der Schwangerschaft und Stillzeit.

Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Baymycard 10 mg ist erforderlich

-    bei ausgeprägt niedrigem Blutdruck (weniger als 90 mm Hg systolisch)

-    bei dekompensierter Herzinsuffizienz (schwerste Form der Herzmuskelschwäche) oder eingeschränkter Herzkammerfunktion, insbesondere bei gleichzeitiger Einnahme von Beta-Rezeptorenblockern (Gruppe von Arzneimitteln zur Behandlung von Bluthochdruck und koronarer Herzkrankheit).

Gelegentlich kann es, insbesondere zu Beginn der Behandlung, zum Auftreten von Angina pectoris-Anfällen bzw. bei Patienten mit bestehender Angina pectoris zu einer Zunahme von Häufigkeit, Dauer und Schweregrad der Anfälle kommen. Vereinzelt ist das Auftreten eines Herzinfarktes beschrieben worden.

Bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion kann die Wirkung von Baymycard 10 mg verstärkt oder verlängert sein. Der Arzt wird daher den Behandlungsverlauf sorgfältig überwachen und gegebenenfalls die Dosis verringern.

Der Wirkstoff in Baymycard 10 mg, Nisoldipin, wird unter Beteiligung eines bestimmten Enzymsystems (Cytochrom P450 3A4) abgebaut. Durch andere Arzneimittel kann dieses Enzymsystem gehemmt oder verstärkt werden. Hierdurch können die Wirkungen und Nebenwirkungen von Baymycard 10 mg verändert werden (siehe auch Abschnitt 2, „Bei Einnahme von Baymycard 10 mg mit anderen Arzneimitteln:“).

Wenn Sie Baymycard 10 mg gleichzeitig mit anderen Arzneimitteln, die dieses Enzymsystem hemmen, einnehmen, kann dies gesteigerte Wirkungen, aber auch verstärkt auftretende Nebenwirkungen von Baymycard 10 mg zur Folge haben. Hierzu zählen z. B. folgende Arzneimittel:

-    Quinupristin / Dalfopristin (Antibiotika)

-    Fluoxetin (Mittel gegen krankhaft-traurige Verstimmung, Antidepressivum)

-    Valproinsäure (Mittel gegen Epilepsie)

-    Cimetidin (Mittel gegen Magen- und Darmgeschwüre)

Wenn Baymycard 10 mg zusammen mit einem dieser Arzneimittel angewendet wird, sollte der Blutdruck überwacht werden und, falls erforderlich, eine Verringerung der Baymycard 10 mg -Dosis in Betracht gezogen werden. Bei Patienten, denen zusätzlich auch Cimetidin verordnet wird, sollte die Behandlung unter sorgfältiger Beobachtung zunächst mit der niedrigeren Dosisstärke (Baymycard 5 mg, Filmtabletten a 5 mg Nisoldipin) begonnen werden.

Kinder

Baymycard 10 mg sollte nicht an Kinder gegeben werden, da bisher keine ausreichenden Erfahrungen für eine allgemeine Empfehlung für diese Altersgruppe vorliegen.

Bei Einnahme von Baymycard 10 mg mit anderen Arzneimitteln:

Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.

Welche anderen Arzneimittel beeinflussen die Wirkung von Baymycard 10 mg?

Der Wirkstoff von Baymycard 10 mg, Nisoldipin, wird unter Beteiligung eines bestimmten Enzymsystems (Cytochrom P450 3A4) abgebaut. Daher kann die gleichzeitige Anwendung von Arzneimitteln, die dieses Enzymsystem beeinflussen, grundsätzlich zu Wechselwirkungen dieser Arzneimittel mit Baymycard 10 mg führen.

Sowohl das Ausmaß wie auch die Dauer der Wechselwirkungen sollten in Betracht gezogen werden, wenn Baymycard 10 mg zusammen mit den nachfolgend aufgeführten Arzneimitteln eingenommen werden soll.

Abschwächung der Baymycard 10 mg-Wirkung durch andere Arzneimittel:

Wenden Sie Baymycard 10 mg nicht gleichzeitig mit folgenden Arzneimitteln an:

-    Phenytoin (Mittel zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen und Epilepsie)

-    Carbamazepin, Phenobarbital (Wirkstoffe zur Behandlung der Epilepsie)

-    Rifampicin (Mittel gegen Tuberkulose)

(siehe auch Abschnitt 2, „Baymycard 10 mg darf nicht eingenommen werden")

Verstärkung der Baymycard 10 mg-Wirkungen und -Nebenwirkungen durch andere Arzneimittel:

1.    Wenden Sie Baymycard 10 mg nicht gleichzeitig mit folgenden Arzneimitteln an:

-    bestimmte Arzneimittel gegen Pilzerkrankungen (z. B. Ketoconazol)

-    bestimmte Antibiotika (z. B. Erythromycin)

-    bestimmte Anti-HIV-Arzneimittel (z. B. Ritonavir)

-    Nefazodon (Mittel gegen krankhaft-traurige Verstimmung, Antidepressivum)

(siehe auch Abschnitt 2, „Baymycard 10 mg darf nicht eingenommen werden")

2.    Wenn Sie gleichzeitig mit Baymycard 10 mg folgende andere Arzneimittel anwenden, sollte der Blutdruck überwacht und, falls erforderlich, eine Verringerung der Baymycard 10 mg-Dosis in Betracht gezogen werden:

-    Fluoxetin (Mittel gegen krankhaft-traurige Verstimmung, Antidepressivum). Wirkung und Nebenwirkungen von Fluoxetin können ebenfalls verändert sein.

-    Quinupristin / Dalfopristin (Antibiotika)

-    Valproinsäure (Mittel zur Behandlung der Epilepsie)

-    Cimetidin (Mittel gegen Magen- und Darmgeschwüre)

-    Diltiazem (Wirkstoff zur Behandlung von Bluthochdruck und koronarer Herzkrankheit)

-    Blutdrucksenkende Arzneimittel (siehe auch Abschnitt 2, „Wie beeinflusst Baymycard 10 mg die Wirkung anderer Arzneimittel?")

-    Trizyklische Antidepressiva (Mittel zur Behandlung von Depressionen)

(siehe auch Abschnitt 2, „Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Baymycard 10 mg ist erforderlich")

Wie beeinflusst Baymycard 10 mg die Wirkung anderer Arzneimittel?

Blutdrucksenkende Arzneimittel:

Die blutdrucksenkende Wirkung anderer Arzneimittel verschiedener Wirkstoffgruppen kann durch Baymycard 10 mg verstärkt werden, z. B. von:

-    Diuretika (harntreibende Mittel)

-    Beta-Rezeptorenblockern (Arzneimittel zur Behandlung von Bluthochdruck und koronarer Herzkrankheit)

-    ACE-Hemmern (Arzneimittel gegen Bluthochdruck)

-    Angiotensin-Rezeptor-Antagonisten (Arzneimittel gegen Bluthochdruck)

-    anderen Calciumantagonisten (Arzneimittel gegen Bluthochdruck)

-    Alpha-Rezeptorenblockern (Arzneimittel gegen Bluthochdruck und

Herzleistungsschwäche)

-    PDE 5 Inhibitoren (Arzneimittel zur Behandlung von Erektionsstörungen)

-    Alpha-Methyldopa (Arzneimittel gegen Bluthochdruck)

Bei gleichzeitiger Behandlung mit Beta-Rezeptorenblockern (Wirkstoffgruppe zur Behandlung von Bluthochdruck und koronarer Herzkrankheit) können in Einzelfällen Zeichen einer Herzleistungsschwäche auftreten. Ihr Arzt wird in diesen Fällen den Behandlungsverlauf sorgfältig überwachen.

Digoxin (Wirkstoff vorwiegend zur Behandlung von Herzmuskelschwäche)

Die Konzentration von Digoxin im Blut kann ansteigen. Auf Anzeichen einer Digoxin-Überdosierung sollte geachtet werden und, falls notwendig, die Digoxindosis vom Arzt reduziert werden (eventuell nach Bestimmung der Digoxinkonzentration im Blut).

Bei Einnahme von Baymycard 10 mg zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken

Grapefruit-Saft

Grapefruit-Saft hemmt den Abbau von Nisoldipin im Körper. Die sich daraus ergebende erhöhte Wirkstoffmenge im Blut kann zu einer verstärkten Blutdrucksenkung führen. Der Konsum von Grapefruit / -Saft sollte daher spätestens 4 Tage vor Beginn der Therapie mit Baymycard 10 mg eingestellt werden (siehe auch Abschnitt 3, „Art der Anwendung").

Schwangerschaft und Stillzeit

Sie dürfen Baymycard 10 mg während der gesamten Schwangerschaft nicht einnehmen, da experimentelle Studien mit dem Wirkstoff Nisoldipin Hinweise auf Fetusschädigungen (Missbildungen) ergeben haben.

Der Wirkstoff von Baymycard 10 mg, Nisoldipin, geht möglicherweise in die Muttermilch über. Deshalb darf Baymycard 10 mg nicht in der Stillzeit angewendet werden. Da keine ausreichenden Erfahrungen über mögliche Auswirkungen auf den Säugling vorliegen, sollten Sie abstillen, wenn eine Behandlung mit Baymycard 10 mg notwendig ist.

In-vitro-Fertilisation

In Einzelfällen wurde bei der künstlichen Befruchtung unter Rückübertragung der befruchteten Eizelle in die Gebärmutter eine Beeinträchtigung der Spermienfunktion mit der Anwendung des wirkstoffähnlichen Arzneistoffs Nifedipin in Verbindung gebracht. In Fällen, bei denen wiederholte künstliche Befruchtungen erfolglos blieben und bei denen keine andere Erklärung dafür gefunden werden kann, sollte eine Baymycard 10 mg-Behandlung des Mannes als mögliche Ursache in Betracht gezogen werden.

Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen:

Durch individuell auftretende unterschiedliche Reaktionen auf dieses Arzneimittel (wie z. B. einen verstärkten Blutdruckabfall) können Sie möglicherweise auf unerwartete und plötzliche Ereignisse nicht mehr schnell und gezielt genug reagieren. Dies gilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn und Präparatewechsel sowie im Zusammenwirken mit Alkohol. Bitte beachten Sie, dass Ihre Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr, zum Bedienen von Maschinen sowie zum Arbeiten ohne sicheren Halt eingeschränkt sein kann.

Wichtige Informationen über bestimmte sonstige Bestandteile von Baymycard 10 mg

Dieses Arzneimittel enthält Lactose. Bitte nehmen Sie Baymycard 10 mg daher erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Unverträglichkeit gegenüber bestimmten Zuckern leiden.

3. WIE IST BAYMYCARD 10 MG EINZUNEHMEN?

Nehmen Sie Baymycard 10 mg immer genau nach Anweisung des Arztes ein. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.

Dosierung

Die Dosierung wird von Ihrem Arzt je nach Schweregrad der Erkrankung entsprechend Ihrem Bedarf und Ihrem Ansprechen auf die Behandlung angepasst.

Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis:

Erwachsene:

1.    Bei chronisch stabiler Angina pectoris (Belastungsangina)

2.    Bei essentieller Hypertonie

(nicht organbedingter Bluthochdruck)


Richtdosis:

2 x täglich 1 Filmtablette Baymycard 10 mg (entspricht 2 x 10 mg Nisoldipin)

2 x täglich 1 Filmtablette Baymycard 10 mg (entspricht 2 x 10 mg Nisoldipin)


Falls höhere Dosierungen notwendig sind, ist in Einzelfällen eine stufenweise Erhöhung der Tagesdosis auf 2 x 2 Filmtabletten Baymycard 10 mg (entspricht 2 x 20 mg Nisoldipin) entsprechend den individuellen Erfordernissen möglich.

Eine individuelle Dosierungsanpassung in kleineren Schritten ist mit der weiteren Darreichungsform Baymycard 5 mg (5 mg Nisoldipin) möglich.

Bei gleichzeitiger Anwendung anderer Arzneimittel, die ein bestimmtes Enzymsystem (Cytochrom P450 3A4) hemmen oder verstärken, kann eine Anpassung der Baymycard 10 mg-Dosis erforderlich sein (siehe auch Abschnitt 2, „Bei Einnahme von Baymycard 10 mg mit anderen Arzneimitteln:").

Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion (siehe auch Abschnitt 2, „Baymycard 10 mg darf nicht eingenommen werden" und „Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Baymycard 10 mg ist erforderlich"):

Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion sollten sorgfältig überwacht werden, gegebenenfalls kann eine Dosisverringerung notwendig sein.

Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion:

Für Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion ist keine Anpassung der Dosis erforderlich. Ältere Patienten:

Nisoldipin wird im Allgemeinen von Patienten, die älter als 65 Jahre sind, gut vertragen. Es ist aber ratsam, die Dosis bei diesen Patienten sorgfältig einzustellen. Die Behandlung sollte mit der niedrigsten Dosis begonnen werden.

Art der Anwendung

Zum Einnehmen

Nehmen Sie die Filmtabletten zu den Mahlzeiten (vorzugsweise zum Frühstück und zum Abendessen) unzerkaut mit etwas Flüssigkeit ein.

Die Einnahme darf jedoch nicht zusammen mit Grapefruit-Saft erfolgen, da dies eine verstärkte und verlängerte Wirkung des Medikaments zur Folge haben kann. Der Konsum von Grapefruit / -Saft sollte spätestens 4 Tage vor Beginn der Therapie mit Baymycard 10 mg eingestellt werden (siehe auch Abschnitt 2, „Bei Einnahme von Baymycard 10 mg zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken").

Dauer der Anwendung

Die Behandlung der chronisch stabilen Angina pectoris und des Bluthochdrucks erfordert in der Regel eine Langzeitanwendung. Über die Dauer der Einnahme im Einzelnen entscheidet der behandelnde Arzt. Sie richtet sich nach Art, Schwere und Verlauf der Erkrankung.

Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von Baymycard 10 mg zu stark oder zu schwach ist.

Wenn Sie eine größere Menge von Baymycard 10 mg eingenommen haben, als Sie sollten

Bei akuten Überdosierungen können Blutdruckabfall, Herz-Kreislauf-Schock und verlangsamte oder beschleunigte Herzschlagfolge auftreten.

Verständigen Sie bei Verdacht auf eine Überdosierung sofort einen Arzt, damit dieser über das weitere Vorgehen entscheiden kann!

Wenn Sie die Einnahme von Baymycard 10 mg vergessen haben

Nehmen Sie nicht die doppelte Dosis ein, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben, sondern setzen Sie die Behandlung mit der verordneten Dosis fort.

Wenn Sie die Einnahme von Baymycard 10 mg abbrechen

Unterbrechen oder beenden Sie die Behandlung mit Baymycard 10 mg nicht, ohne dies vorher mit Ihrem Arzt abgesprochen zu haben.

Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

4. WELCHE NEBENWIRKUNGEN SIND MÖGLICH?

Wie alle Arzneimittel kann Baymycard 10 mg Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.

Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:

Sehr häufig: Häufig: Gelegentlich: Selten:

Sehr selten:


mehr als 1 Behandelter von 10 1 bis 10 Behandelte von 100 1 bis 10 Behandelte von 1.000 1 bis 10 Behandelte von 10.000 weniger als 1 Behandelter von 10.000.

Mögliche Nebenwirkungen:

Begleiterscheinungen treten vorzugsweise zu Beginn der Behandlung oder bei hoher

Dosierung auf. Sie sind meist leichter und vorübergehender Natur.

Sehr häufig:

Kopfschmerzen, Flüssigkeitsansammlungen in Händen und Füßen (Knöchelödeme; beruhen auf einer Erweiterung der Blutgefäße und bilden sich spätestens nach Absetzen des Arzneimittels spontan zurück).

Häufig:

Schwindel, Nervosität, Schwächegefühl, Müdigkeit, Schmerzen in der Brust, Herzklopfen (Palpitationen), beschleunigter Puls (Tachykardie), Erweiterung der Blutgefäße,

Gesichtsrötung (Flush) und Wärmegefühl, Atembeschwerden (Dyspnoe), Übelkeit.

Gelegentlich:

Allergische Hautreaktionen (z. B. Hautausschlag, Juckreiz, Nesselsucht), Kribbeln in Armen und Beinen (Parästhesien), Tremor (Zittern der Finger), Sehstörungen, übermäßige Blutdrucksenkung (hypotone Kreislaufreaktion), Bauchschmerzen, Verstopfung, Durchfall, Oberbauchbeschwerden (Dyspepsie), Erbrechen, Leberfunktionsstörungen (Anstieg der Leberenzyme), Myalgie (Muskelschmerzen), vermehrte Harnausscheidung (Diurese), Vergrößerung der männlichen Brustdrüse (Gynäkomastie; bildet sich nach Absetzen der Behandlung zurück).

Gelegentlich kann es, insbesondere zu Beginn der Behandlung, zum Auftreten von Angina pectoris-Anfällen bzw. bei Patienten mit bestehender Angina pectoris zu einer Zunahme von Häufigkeit, Dauer und Schweregrad der Anfälle kommen.

Selten:

Anaphylaktische Reaktionen, Angioödem, Zahnfleischveränderungen (Gingiva-Hyperplasie; bildet sich nach Absetzen der Behandlung zurück), Photosensitive Dermatitis (Hautentzündung nach Sonnen-, UV-Strahleneinwirkung).

Sehr selten:

Herzinfarkt.

Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.

5. WIE IST BAYMYCARD 10 MG AUFZUBEWAHREN?

Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.

Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf dem Umkarton und dem Blister nach „Verwendbar bis" angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des Monats.

Aufbewahrungsbedingungen:

Blister im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.

6. WEITERE INFORMATIONEN Was Baymycard 10 mg enthält:

Der Wirkstoff ist: Nisoldipin.

1 Filmtablette enthält 10 mg Nisoldipin.

Die sonstigen Bestandteile sind: Maisstärke, mikrokristalline Cellulose, Lactose-Monohydrat, Povidon 25, Natriumdodecylsulfat, Magnesiumstearat, Hypromellose, Macrogol 4000, Titandioxid (E 171), Eisenoxid rot (E 172).

Wie Baymycard 10 mg aussieht und Inhalt der Packung:

Runde, rot-braune Filmtabletten, die auf einer Seite mit "N 10" gekennzeichnet sind.

Baymycard 10 mg ist in Originalpackungen zu 30, 50 und 100 Filmtabletten erhältlich. N-Größe*

* N-Größe entsprechend Packungsgrößenverordnung, optionale Angabe

Pharmazeutischer Unternehmer

Bayer Vital GmbH

51368 Leverkusen

Telefon: (0214) 30 - 5 13 48

Telefax: (0214) 30 - 5 16 03

E-Mail-Adresse: bayer-vital@bayerhealthcare.com

Hersteller

Bayer Pharma AG Betrieb: 51368 Leverkusen

Bayer HealthCare Manufacturing S.r.l.

Via delle Groane, 126 20024 Garbagnate Milanese Italien

Diese Gebrauchsinformation wurde zuletzt überarbeitet in 12/2011.

WEITERE ANGABEN ZUR KORONAREN HERZKRANKHEIT

7.


Gemeinsam dem kranken Herzen helfen

Liebe Patientin, lieber Patient,

Ihr Arzt hat festgestellt, dass Sie an einer Erkrankung der Herzkranzgefäße leiden. Er hat Ihnen deshalb mit Baymycard 10 mg ein wirksames Arzneimittel verordnet, das Ihr Herz vor den Folgen dieser Erkrankung schützt. Um eine dauerhafte Besserung zu erreichen, braucht es jedoch mehr als nur die regelmäßige Einnahme Ihres Medikamentes; es kommt entscheidend auf Ihre aktive Mitarbeit bei der Behandlung an. Dazu ist es sinnvoll, alles Wesentliche über Funktion und Aufgabe des Herzens, über die häufigsten Gefährdungsursachen und über die Möglichkeiten einer gesunden Lebensgestaltung zu wissen.

-    Das Herz: Schwerstarbeit ohne Pause    - Bild 1 -

Einige Zahlen verdeutlichen, welche erstaunlichen Leistungen unser Herz vollbringt: Dieser etwa faustgroße Hohlmuskel zieht sich während 24 Stunden etwa 100.000mal zusammen und pumpt dabei ca. 8.000 Liter Blut durch ein weit verzweigtes System von Blutgefäßen, das den Körper bis hin zur entferntesten Zelle mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgt. Diese Leistung kann das Herz jedoch nur erbringen, wenn es selbst genügend Sauerstoff erhält; deshalb verfügt das Herz über ein eigenes Versorgungssystem, die sog. Herzkranzgefäße oder Koronararterien. Sie können sich erweitern und damit den erhöhten Blut- und Sauerstoff-Bedarf des Herzmuskels z. B. bei verstärkter körperlicher Anstrengung decken. Wenn die Herzkranzgefäße nicht in der Lage sind, den Herzmuskel ausreichend mit Sauerstoff zu versorgen, spricht man von einer "Koronaren Herzkrankheit". Sie ist im Wesentlichen ein Sauerstoffmangel der Herzmuskelzellen - eine "Atemnot" des Herzens.

-    Ein schleichender Prozess: Die Verengung der Blutgefäße    - Bild 2 -

Eine der häufigsten Ursachen für die gestörte Durchblutung des Herzmuskels ist eine Verengung der Herzkranzgefäße an einer oder mehreren Stellen. Dies kommt durch Fettablagerung und anschließende Verdickung und Verhärtung der Arterienwände zustande; ein Vorgang, den man auch als Arteriosklerose oder "Arterienverkalkung" bezeichnet. Dieser Prozess kann über lange Zeit verlaufen, ohne dass er Beschwerden oder Krankheitszeichen verursacht. Erst wenn diese Entwicklung weit fortgeschritten ist, entsteht bei körperlicher Anstrengung, aber auch bei seelischer Erregung - z. B. dann, wenn einem das "Herz bis zum Halse schlägt" - ein Sauerstoffmangel der Herzmuskelzellen. Er äußert sich als Angina-pectoris-Anfall, was soviel wie "schmerzhafte Brustenge" bedeutet. Wenn die Koronare Herzkrankheit unbehandelt bleibt und sich verschlimmert, droht als schlimmste mögliche Folge der Herzinfarkt, bei dem Teile des Herzmuskels an Sauerstoffmangel zugrunde gehen.

-    Wie kann es zu dieser Erkrankung kommen?

Nur wenige Krankheiten sind so gut und gründlich erforscht worden wie die Koronare Herzkrankheit. Wissenschaftler und Ärzte sind sich heute einig, dass nicht eine einzige Ursache, sondern das Zusammenwirken verschiedener "Risikofaktoren" zu ihrer Entstehung führt. Man unterscheidet vermeidbare, beeinflussbare und unvermeidliche Risiken:

-    Vermeidbar ist im Wesentlichen alles, was mit falscher Lebensweise zusammenhängt: Vor allem das Rauchen, aber auch falsche Ernährung, Übergewicht, Bewegungsmangel und psychische Belastungen ("Stress");

-    beeinflussbar sind Grunderkrankungen wie Bluthochdruck, Zuckerkrankheit, Fettstoffwechselstörungen und Gicht;

-    unvermeidbar sind Einflüsse wie z. B. Alter, Geschlecht und erbliche Belastungen.

Je mehr Risikofaktoren zusammenkommen, desto größer ist die Gefahr einer Herzerkrankung. Dabei steigt die Gefährdung mit jedem zusätzlichen Faktor um ein Mehrfaches an.

-    Wie wi rkt Baymycard 10 mg?

Bei regelmäßiger Einnahme schützt Baymycard 10 mg das Herz auf mehrfache Weise:

-    Baymycard 10 mg erweitert die Herzkranzgefäße, verbessert so die Durchblutung und steigert die Sauerstoffzufuhr.

-    Baymycard 10 mg senkt gleichzeitig den Sauerstoffbedarf der Herzmuskelzellen, so dass das vorhandene Angebot besser ausgenutzt werden kann.

-    Baymycard 10 mg wirkt damit den Angina-pectoris-Anfällen entgegen.

Im Laufe der Behandlung werden Sie feststellen, dass Sie körperlich leistungsfähiger und belastbarer werden.

-    Auf Ihre Lebensweise kommt es an

Auch das beste Medikament kann nicht alle Schäden rückgängig machen, die für Ihre Herzbeschwerden verantwortlich sind. Sie selbst können aber durch Ihr Verhalten wesentlich dazu beitragen, das Fortschreiten dieser Erkrankung zu verhindern.

Am wichtigsten ist die Ausschaltung der Risikofaktoren:

-    Bild 3 -

-    Falls Sie noch rauchen, sollten Sie damit endgültig Schluss machen. Am besten sofort! Erkundigen Sie sich ggf. bei Ihrem Arzt nach Möglichkeiten, wie am einfachsten mit dem Rauchen aufgehört werden kann.

-    Bild 4 -

-    Zu fett- und kalorienreiche Ernährung führt zum einen zu Übergewicht, was Ihr Herz zur Mehrarbeit zwingt. Zum anderen steigt auch der Fettgehalt im Blut an; das erhöht das Risiko der Arterienverengung. Die Konsequenz: Stellen Sie Ihre Ernährungsgewohnheiten um. Meiden Sie Nahrungsmittel, die viel Zucker oder Fett enthalten; aber auch Alkohol, der ebenfalls eine "Kalorienbombe" ist und überdies den Herzschlag beschleunigt. Gewöhnen Sie sich statt dessen an Salate, frische Gemüse und fettarme Zubereitungsarten.

-    Bild 5 -

-    Bewegungsmangel begünstigt nicht nur die Entstehung zusätzlicher Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen und Zuckerkrankheit, sondern belastet Ihr Herz direkt. Durch regelmäßige körperliche Aktivität wird die Herzarbeit wirtschaftlicher, das Herz schlägt langsamer und die Durchblutung der Herzkranzgefäße verbessert sich. 15-30 Minuten täglich Bewegung sind das Mindeste, was Sie für Ihr Herz übrig haben sollten. Aber: Muten Sie sich - vor allem zu Beginn - nicht zuviel zu. Ihr Arzt berät Sie gern darüber, welche körperlichen Aktivitäten für Sie gut geeignet sind.

-    Stress führt zu einer dauernden Anspannung, in der Nerven und Muskeln - und damit natürlich auch der Herzmuskel - in ständiger "Alarmbereitschaft" sind. Es gibt Entspannungstechniken, die in Stresssituationen wirksame Abhilfe schaffen können.

In jedem Fall sollten Sie Ihren Arzt um Rat fragen. Er kann am besten beurteilen, was Ihnen nutzt und worauf Sie besonders achten sollten.

- Mit positiver Einstellung die Zukunft gestalten

Gerade jetzt ist es wichtig, dass Sie nicht den Mut verlieren. Ihre Krankheit ist kein unabwendbares Schicksal; vertrauen Sie Ihrem Arzt, aber vor allem Ihrer Fähigkeit, Ihr Leben selbst aktiv zu gestalten. Das Ziel ist nicht nur Beschwerdefreiheit, sondern größere Leistungsfähigkeit und körperliches Wohlbefinden. Baymycard 10 mg wird Ihnen dabei wirksam helfen.

Erfolg und gute Besserung wünscht Ihnen Bayer Vital GmbH, Leverkusen

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