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Benazepril Hexal 20 Mg Filmtabletten

202020- -



FA Anlage


zum Zulassungsbescheid Zul.-Nr. 60835.02.00

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FB Wortlaut der für die Fachinformation vorgesehenen Angaben


Fachinformation


FC 1. Bezeichnung des Arzneimittels


Benazepril HEXAL 20 mg Filmtabletten


FD 2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung


Eine Filmtablette enthält 20 mg Benazeprilhydrochlorid.


Sonstige Bestandteile siehe unter Abschnitt 6.1.


FE 3. Darreichungsform


Filmtablette


weiße bis fast weiße, runde Filmtablette mit einer Kreuzbruchkerbe


FG 4. Klinische Angaben


FH 4.1 Anwendungsgebiete


Essentielle Hypertonie, kongestive Herzinsuffizienz - zusätzlich zu Diuretika und bei schwerer Herzinsuffizienz insbesondere auch zu Digitalis


FN 4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung


Essentielle Hypertonie

10 bis 20 mg täglich, einmal täglich oder in zwei Dosen einzunehmen. Die maximale tägliche Dosis beträgt 40 mg.


Kongestive Herzinsuffizienz

Zu Beginn 2,5 mg täglich. Bei Bedarf kann die Dosis nach 2 bis 4 Wochen auf 5 mg täglich erhöht werden. Die maximale Dosis beträgt 20 mg.


Dosierung bei Niereninsuffizienz

Für die Behandlung der essentiellen Hypertonie sollte die Dosierung reduziert werden, wenn die Kreatinin-Clearance weniger als 30 ml/min beträgt. Beim Vorliegen einer ebenso starken Nierenfunktionseinschränkung bei Patienten mit Herzinsuffizienz sollte die Dosis von 10 mg nicht überschritten werden.


Für Dosierungen, für die diese Stärke nicht geeignet ist, stehen andere geeignete Stärken zur Verfügung.


FI 4.3 Gegenanzeigen



FK 4.4 Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung


Blutdruckabfall

Benazepril kann zu einem starken Blutdruckabfall führen, insbesondere nach der ersten Dosis. Bei Patienten mit Bluthochdruck, die Benazepril erhalten, tritt eine Hypotonie eher auf, wenn die Patienten einen Volumenmangel aufweisen, z. B. aufgrund einer Diuretika­behandlung, bei salzarmer Kost, Dialyse, Diarrhö oder Erbrechenbzw. bei einer schweren Renin-abhängigen Hypertonie.

Zu Beginn der Therapie mit Benazepril sollten Patienten mit einem erhöhten Risiko für einen symptomatischen Blutdruckabfall während der ersten zwei Behandlungswochen und bei Erhöhung der Dosis von Benazepril sorgfältig überwacht werden. Ein Natriummangel oder eine Hypovolämie muss vor Beginn der Behandlung mit Benazepril ausgeglichen werden. Ähnliche Überlegungen treffen für Patienten mit ischämischer Herzkrankheit oder zerebrovaskulärer Verschlusskrankheit zu, bei denen ein übermäßiger Blutdruckabfall zu einem Myokardinfarkt oder Schlaganfall führen könnte.


Blutdruck und Laborparameter sollten sorgfältig überwacht werden, insbesondere bei Patienten mit


Beim Auftreten einer Hypotonie sollte der Patient in Rückenlage gebracht werden. Eine intravenöse Infusion einer physiologischen Kochsalzlösung zur Volumenergänzung oder zum Volumenausgleich kann erforderlich sein. Ein vorübergehender Blutdruckabfall nach der ersten Dosis schließt eine sorgfältige Dosistitration mit Benazepril nach erfolgreicher Behandlung des Blutdruckabfalls nicht aus.


Patienten mit nierengefäßbedingter Hypertonie

Es besteht ein erhöhtes Risiko für einen starken Blutdruckabfall und eine Niereninsuffizienz, wenn Patienten mit renovaskulärer Hypertonie und einer bestehenden beidseitigen Nierenarterienstenose oder arteriellen Stenose bei Einzelniere mit Benazepril behandelt werden. Die Behandlung mit Diuretika kann ein zusätzlicher Faktor sein. Ein Nierenversagen kann auch mit nur geringen Veränderungen des Serumkreatinins selbst bei Patienten mit einseitiger Nierenarterienstenose auftreten. Bei diesen Patienten sollte die Behandlung im


Krankenhaus unter strenger medizinischer Überwachung mit niedrigen Dosen und sorgfältiger Dosistitration begonnen werden. Eine diuretische Behandlung ist abzubrechen und die Nierenfunktion in den ersten Wochen der Therapie zu überwachen.


Patienten mit Niereninsuffizienz

Benazepril sollte bei Patienten mit Niereninsuffizienz mit Vorsicht angewendet werden, da diese möglicherweise geringere Dosen oder eine geringere Einnahmehäufigkeit benötigen. Eine enge Kontrolle der Nierenfunktion während der Therapie sollte durchgeführt werden wie es angebracht erscheint bei Niereninsuffizienten. Ein Nierenversagen wurde in Zusammenhang mit der Einnahme von ACE-Hemmern berichtet, hauptsächlich bei Patienten mit schwerer Herzinsuffizienz oder bestehender Nierenerkrankung, einschließlich Nierenarterienstenose. Einige Patienten ohne offensichtliche vorbestehende Nierenerkrankung entwickelten einen Anstieg von Blutharnstoff- und Kreatininkonzentrationen, wenn gleichzeitig ein Diuretikum gegeben wurden. Eine Dosisreduktion von Benazepril und/oder Absetzen des Diuretikums kann erforderlich sein. Es wird empfohlen, die Nierenfunktion in den ersten Wochen der Therapie zu überwachen.


Diuretika

Bei Patienten, die Diuretika einnehmen und insbesondere die, die einen Volumen- und/oder Mineralstoffmangel aufweisen, kann es zu einem übermäßigen Blutdruckabfall zu Beginn der Therapie mit einem ACE-Hemmer kommen. Die Möglichkeit hypotensiver Reaktionen kann durch Absetzen des Diuretikums, Erhöhung der Volumen- oder Salzzufuhr vor Beginn der Therapie und Beginn der Therapie mit niedrigen Dosen des ACE-Hemmers reduziert werden. Weitere Dosiserhöhungen sollten mit Vorsicht erfolgen.


Dialyse

Patienten, die eine Dialyse mit High-Flux-Polyacrylonitril-Membranen erhalten und mit Benazepril behandelt werden, können anaphylaktische Reaktionen mit Gesichtsschwellungen, -rötung, Blutdruckabfall und Atemnot innerhalb weniger Minuten nach Beginn der Hämodialyse erfahren. Es wird empfohlen, eine andere Membran oder ein anderes Antihypertensivum zu verwenden.


Neutropenie/Agranulozytose

Bei Patienten unter ACE-Hemmer-Therapie wurden Neutropenie/Agra­nulozytose, Thrombozytopenie und Anämie berichtet. Bei Patienten mit normaler Nierenfunktion und ohne besondere Risikofaktoren tritt selten eine Neutropenie auf. Benazepril soll bei Patienten mit Kollagenosen mit Gefäßbeteiligung, immunsuppressiver Therapie, unter Behandlung mit Allopurinol oder Procainamid oder bei Vorliegen mehrerer dieser Risikofaktoren mit äußerster Vorsicht angewendet werden, insbesondere bei vorbestehender Einschränkung der Nierenfunktion. Bei manchen dieser Patienten traten schwere Infektionen auf, die in einigen Fällen auch nicht auf intensive Antibiotika-Therapie ansprachen. Wenn Benazepril bei solchen Patienten angewendet wird, ist eine regelmäßige Kontrolle der Leukozytenzahl angeraten und die Patienten sollten angewiesen werden, alle Anzeichen einer Infektion zu berichten.

Angioödeme

Angioödeme können während der ersten Woche der Behandlung auftreten. In seltenen Fällen können Angioödeme jedoch auch nach längerer Einnahme auftreten. Die Behandlung sollte sofort abgebrochen und die antihypertensive


Behandlung, wenn notwendig, mit einem anderenArzneimittel (kein ACE-Hemmer) fortgesetzt werden.


Ethnische Unterschiede

Angiotensin-Conversions-Enzymhemmer führen bei schwarzen Patienten häufiger zu Angioödemen als bei nicht-schwarzen Patienten. Wie andere ACE-Hemmer führt Benazepril möglicherweise zu einer geringeren Blutdrucksenkung als bei Nicht-Schwarzen, möglicherweise wegen einer höheren Prävalenz niedrigerer Renin-Konzentrationen bei der schwarzen hypertensiven Bevölkerung.


Husten

Bei der Anwendung von ACE-Hemmern wurde über Husten berichtet. Der Husten ist gekennzeichnet als nicht produktiv, anhaltend und nach dem Absetzen reversibel. Husten, der durch ACE-Hemmer ausgelöst wird, sollte in die Differentialdiagnose eines Hustens einfließen.


Hyperkaliämie

Eine Behandlung mit ACE-Hemmern kann zu Hyperkaliämie führen. Wenn eine gleichzeitige Behandlung mit einem kaliumsparenden Arzneimittel notwendig ist, sollte das Serumkalium regelmäßig kontrolliert werden.


Operation/Anästhesie

Benazepril kann bei Patienten während einer größeren Operation oder unter Narkose durch die Verstärkung anderer blutdrucksenkender Wirkungen zu einer Hypotonie oder sogar zum hypotensivem Schock führen. Wenn ein Absetzen von Benazepril nicht möglich ist, sollte die Volumen-Bilanzierung mit Sorgfalt aufrecht erhalten werden.


Proteinurie

Proteinurie kann insbesondere bei Patienten mit bestehender Niereninsuffizienz oder unter relativ hohen Dosierungen von Benazepril auftreten.


Primäre Lebererkrankung/Leberversagen

Sehr selten wurde die Anwendung von ACE-Hemmern mit einem Syndrom in Verbindung gebracht, welches mit cholestatischem Ikterus beginnt, bis zu einer fulminanten hepatischen Nekrose fortschreitet und (manchmal) tödlich verläuft. Der Mechanismus dieses Syndroms ist nicht bekannt. Patienten, die Benazepril erhalten und bei denen eine Gelbsucht oder starke Erhöhungen der Leberenzyme auftreten, sollten Benazepril absetzen und angemessen ärztlich überwacht werden.


Diabetiker

Bei mit oralen Antidiabetika oder Insulin behandelten Diabetikern sollte der Blutzuckerhaushalt während des ersten Monats einer Behandlung mit einem ACE-Hemmer engmaschig überwacht werden.


Kinder und Jugendliche (< 18 Jahre)

Wirksamkeit und Sicherheit wurden nicht untersucht.


Lactose

Dieses Arzneimittel enthält Lactose. Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten dieses Arzneimittel nicht einnehmen.


FM 4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen


Antihypertonika, Diuretika, trizyklische Antidepressiva, Neuroleptika, Anästhetika

Die blutdrucksenkende Wirkung ist additiv und ein übermäßiger Blutdruckabfall kann auftreten. Die gleichzeitige Einnahme mit Nitroglycerin und anderen Nitraten oder anderen Vasodilatatoren kann zu einer weiteren Senkung des Blutdruckes führen.


Kaliumergänzungsmittel, kaliumsparende Diuretika oder Kalium enthaltende Salzsubstitute (z. B. Spironolacton, Triamteren, Amilorid, Eplerenon)

Signifikanter Anstieg des Serumkaliums, insbesondere bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion


Sympathomimetika

Abschwächung der antihypertensiven Wirkung


Allopurinol, Procainamid, zytostatische Therapie, Immunsuppressiva, systemische Corticosteroide und andere das Blutbild verändernde Arzneimittel

Erhöhte Wahrscheinlichkeit hämatologischer Reaktionen, insbesondere Leukozytose, Leukopenie


Lithium

Reversible Erhöhungen der Serum-Lithium-Konzentrationen verbunden mit verstärkten kardio- und neurotoxischen Wirkungen des Lithiums


Antidiabetika (z. B. Insulin, orale blutzuckersenkende Wirkstoffe)

Verstärkung der blutzuckersenkenden Wirkung mit dem Risiko der Hypoglykämie


Nicht-steroidale entzündungshemmende Arzneimittel (NSAIDs)

Abschwächung der blutdrucksenkenden Wirkung mit Verschlechterung der Nierenfunktion


Heparin

Erhöhtes Hyperkaliämie-Risiko


Alkohol

Verstärkte blutdrucksenkende Wirkung und Verstärkung der Alkoholwirkung


Kochsalz (Natriumchlorid)

Abschwächung der blutdrucksenkenden Wirkung


FL 4.6 Schwangerschaft und Stillzeit


Benazepril HEXAL 20 mg sollte im ersten Trimenon der Schwangerschaft nicht angewendet werden. Ist eine Schwangerschaft geplant oder eingetreten, sollte die Umstellung auf eine alternative Behandlung so schnell wie möglich erfolgen. Beim Menschen wurden keine kontrollierten Studien mit ACE-Hemmern durchgeführt, aber eine begrenzte Anzahl von Fällen mit Exposition im ersten Trimenon zeigten keine Fehlbildungen.

Benazepril HEXAL 20 mg ist während des zweiten und dritten Trimenons der Schwangerschaft kontraindiziert (siehe auch Abschnitt 4.3). Von einer verlängerten ACE-Hemmer-Exposition während des zweiten und dritten Trimenons ist bekannt, dass sie Fetotoxizität (verminderte Nierenfunktion, Oligohydramnie, verlangsamte Schädelknochenbildung) und neonatale Toxizität (neonatales Nierenversagen, Hypotonie, Hyperkaliämie) induziert (siehe auch Abschnitt 5.3). Erfolgte eine Exposition mit Benazepril ab dem zweiten Trimenon der Schwangerschaft, wird eine echografische Überwachung der Nierenfunktion und des Schädels empfohlen.


Benazepril und seine Metaboliten werden in die Muttermilch ausgeschieden. Benazepril HEXAL 20 mg ist während der Stillzeit kontraindiziert.


FQ 4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen


Hinsichtlich der Fähigkeit ein Fahrzeug zu führen oder Maschinen zu bedienen muss berücksichtigt werden, dass es gelegentlich zu Schwindelgefühl und Müdigkeit kommen kann.


FJ 4.8 Nebenwirkungen


Die folgenden Nebenwirkungen wurden während der Therapie mit Benazepril HEXAL 20 mg und anderen ACE-Hemmern in den folgenden Häufigkeiten beobachtet und berichtet:


sehr häufig (> 1/10)

häufig ( 1/100, < 1/10)

gelegentlich ( 1/1000, < 1/100)

selten ( 1/10000, < 1/1000)

sehr selten (< 1/10000) einschließlich Einzelfälle


Herz- und Gefäßerkrankungen

häufig: schwere Hypotonie mit orthostatischen Beschwerden, insbesondere bei Hochrisikopatienten, Schwindelgefühl, Ohnmacht, beeinträchtigtes Sehvermögen

sehr selten: Myokardinfarkt oder zerebrovaskuläres Ereignis, möglicherweise infolge starken Blutdruckabfalls bei Hochrisikopatienten, Palpitationen, Tachykardie, Angina pectoris, Rhythmusstörungen


Erkrankungen der Nieren und Harnwege

häufig: Nierenfunktionsstörungen

gelegentlich: Proteinurie, Verschlechterung einer Nierenfunktionsstörung

selten: Urämie, akutes Nierenversagen


Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

häufig: Husten, Bronchitis

gelegentlich: Dyspnoe, Sinusitis, Rhinitis

sehr selten: Bronchospasmus, Glossitis, Xerostomie


Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

häufig: Übelkeit, Bauchschmerzen, Verdauungsstörungen

gelegentlich: Erbrechen, Diarrhö, Verstopfung, Anorexie, intestinale Ödeme und Cholelithiasis, insbesondere bei bestehender Gallenblasenentzündung

sehr selten: Pankreatitis, Ileus


Erkrankungen des Nervensystems

häufig: Kopfschmerzen, Müdigkeit, Gleichgewichtsstörungen, Schläfrigkeit, Apathie

gelegentlich: Gemütsveränderungen, Parästhesien, Schwindel, Geschmacksveränderungen, Schlafstörungen, geistige Verwirrtheit, Nervosität, Impotenz, verschwommenes Sehen


Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

häufig: Abfall von Hämoglobin, Hämatokrit, Leukozyten und Thrombozyten

gelegentlich: Anämie, aplastische Anämie, Thrombozytopenie, Leukopenie, Neutropenie, Agranulozytose

sehr selten: hämolytische Anämie


Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes

gelegentlich: Hautausschlag, Pruritus

selten: Urtikaria, Pemphigus, Stevens-Johnson-Syndrom, Überempfindlichkeit/angioneurotisches Ödem: angioneurotisches Ödem von Gesicht, Extremitäten, Lippen, Zunge, Stimmritzen und/oder Rachen

sehr selten: Alopezie, Psoriasis, Raynaud-Syndrom


FO 4.9 Überdosierung


Mögliche Symptome schließen Blutdruckabfall, Schock, Stupor, Bradykardie, Elektrolytstörungen, Dehydratation und Nierenversagen ein. Serumelektrolyte und Kreatinin sollten regelmäßig überwacht werden.


Im Fall der Einnahme einer Überdosis wird die Einweisung auf eine Intensivstation empfohlen.

Die empfohlenen Maßnahmen schließen das Einleiten von Erbrechen, Gabe von Aktivkohle und Gabe eines Laxans und/oder Magenspülung, wenn die Tabletten erst vor kurzem eingenommen wurden, ein. Jegliche Dehydratation, Elektrolytverschiebung und Blutdruckabfall sollten angemessen behandelt werden, z. B. durch Plasmasubstitute oder – wenn das Ergebnis unzureichend ist – durch Katecholamine.


Eine Hämodialyse ist unwirksam.


FF 5. Pharmakologische Eigenschaften


F1 5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften


Pharmakotherapeutische Gruppe: ACE-Hemmer, Monopräparate

ATC-Code: C 09 AA 07


Benazepril ist ein wirksamer Inhibitor des Angiotensin-Konversion-Enzyms. Bei Patienten mit Bluthochdruck führt die Gabe von Benazepril HEXAL 20 mg zu einer vergleichbaren Blutdrucksenkung im Liegen und Stehen ohne dass es zu einem reflektorischen Anstieg der Herzfrequenz kommt. Der periphere arterielle Widerstand wird vermindert entweder ohne Veränderung oder mit Anstieg der Auswurfleistung des Herzens.


Der renale Blutfluss nimmt zu, die glomeruläre Filtrationsrate bleibt gewöhnlich unverändert. Bei einigen Patienten bedarf es mehrerer Wochen bis eine optimale Blutdrucksenkung erreicht wird. Die blutdrucksenkende Wirkung bleibt während einer Langzeittherapie erhalten. Abruptes Absetzen der Therapie war nicht mit einem rapiden Anstieg des Blutdrucks verbunden. ACE-Hemmer sind auch bei Patienten mit Bluthochdruck bei niedrigem Reninspiegel wirksam. Obwohl blutdrucksenkende Effekte bei allen untersuchten Ethnien gefunden wurden, wiesen schwarze Hypertoniker (normalerweise eine Bluthochdruckpopulation mit niedrigem Reninspiegel) eine geringere durchschnittliche Ansprechbarkeit


gegenüber ACE-Hemmer-Monotherapie als nicht-schwarze Patienten auf. Dieser Unterschied verschwindet, wenn ein Diuretikum zusätzlich gegeben wird.


Die blutdrucksenkende Wirkung setzt 1 Stunde nach oraler Gabe ein und hält ungefähr 24 Stunden an.


Die Behandlung mit Benazepril verringert die Symptome bei Patienten mit kongestiver Herzinsuffizienz. Im Gegensatz zu anderen ACE-Hemmern wurden mögliche Effekte von Benazepril auf die Sterblichkeit nicht in placebo-kontrollierten Studien untersucht.


F2 5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften


Benazeprilhydrochlorid:

Das Prodrug Benazeprilhydrochlorid wird zu Benazeprilat metabolisiert (Hydrolyse, die hauptsächlich in der Leber stattfindet), dem einzig aktiven Metaboliten. Nach oraler Gabe werden mindestens 37 % der Dosis resorbiert. Die Bioverfügbarkeit von oral gegebenem Benazeprilhydrochlorid beträgt ungefähr 28 % im Vergleich zur intravenösen Gabe. Benazeprilat wird hauptsächlich unverändert in Galle und Urin ausgeschieden. Die Eliminationshalbwertszeit von Benazeprilat beträgt 10 bis 11 Stunden. Die Plasmaproteinbindung von Benazeprilhydrochlorid und Benazeprilat beträgt ungefähr 95 %.


Bei Patienten mit schwerer eingeschränkter Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance
< 30 ml/min) kommt es zu einer verminderten Elimination und dadurch erhöhten Akkumulation von Benazeprilat. Bei Patienten mit mäßig eingeschränkter Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance > 30 ml/min) traten nur geringe Änderungen der Pharmakokinetik, die keiner Dosisanpassung bedurften, auf.


F3 5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit


In präklinischen Studien wurden keine teratogenen, mutagenen oder karzinogenen Effekte beobachtet.

Reproduktionstoxizitätsstudien an Ratten, Kaninchen und Affen deuten auf kein teratogenes Potential aber auf embryotoxische Wirkungen von Benazepril hin.

Andere ACE-Hemmer induzierten negative Effekte auf die späte foetale Entwicklung, die zu foetalem Tod und kongenitalen Effekten führten, insbesondere den Schädel beeinflussten. Fetotoxizität, intrauterine Wachstumsstörungen und ein offener Ductus arteriosus wurden ebenfalls berichtet. Diese Entwicklungsanomalien werden teilweise auf die direkte Wirkung der ACE-Hemmer auf das foetale Renin-Angiotensin-System und teilweise auf die Ischämie aufgrund der maternalen Hypotension und des Abfalls des foetal-placentaren Blutflusses und der Sauerstoff-/Nährstoffversorgung des Foetus zurückgeführt.


FR 6. Pharmazeutische Angaben


F7 6.1 Sonstige Bestandteile


Tablettenkern:

Mikrokristalline Cellulose

Crospovidon

Hydriertes Rizinusöl

Lactose-Monohydrat

Hochdisperses Siliciumdioxid

Vorverkleisterte Stärke (Mais)


Filmüberzug:

Lactose-Monohydrat

Hypromellose

Macrogol 4000

Titandioxid (E 171)


FS 6.2 Inkompatibilitäten


Nicht zutreffend


FT 6.3 Dauer der Haltbarkeit


2 Jahre


FX 6.4 Besondere Lagerungshinweise


Nicht über 30 ºC lagern.


FY 6.5 Art und Inhalt des Behältnisses


Die Filmtabletten sind in Aclar-PVC/Aluminium-Blisterpackungen verpackt und in einen Karton eingeschoben.

Originalpackungen enthalten 28, 42 und 98 Filmtabletten.


F4 6.6 Hinweise für die Handhabung


Keine speziellen Hinweise


FZ 7. pharmazeutischer Unternehmer


Hexal AG

Industriestraße 25

83607 Holzkirchen

Telefon: (08024) 908-0

Telefax: (08024) 908-1290

e-mail: medwiss@hexal.de


F5 8. Zulassungsnummer


60835.02.00


F6 9. Datum der Zulassung/Verlängerung der Zulassung


(siehe Unterschrift)


F10 10. Stand der Information


....


F11 11. Verschreibungsstatus/Apothekenpflicht


Verschreibungspflichtig



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