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Benda-5 Fu

Document: 05.08.2011   Fachinformation (deutsch) change

Bend-5 FU

50 mg/ml Injektionslösung


Modul 1 131 Fachinformation


Zul.-Nr.: 55983.00.00

eÄnderungsanzeige vom 05.08.2011


Bendalis GmbH


Fachinformation
(Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels / SPC)


1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

Benda-5 FU

50 mg/ml Injektionslösung


QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

Wirkstoff: Fluorouracil
1 ml Injektionslösung enthält 50 mg Fluorouracil (FU).

Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.



3. DARREICHUNGSFORM

Injektionslösung



4. KLINISCHE ANGABEN


4.1 Anwendungsgebiete

Fortgeschrittenes kolorektales Karzinom.

Fortgeschrittenes Pankreaskarzinom.

Fortgeschrittenes und/oder metastasiertes Mammakarzinom.



Dosierung, Art und Dauer der Anwendung

Die Behandlung mit Fluorouracil sollte nur durch Ärzte erfolgen, die in der Tumortherapie erfahren sind. Während der Initialphase sollte eine Hospitalisierung des Patienten erwogen werden.


Fluorouracil wird in der Monochemotherapie sowie als Bestandteil einer Polychemotherapie angewendet. Da die Applikationsweise und Dosierungsempfehlungen für Fluorouracil stark variieren, können nur allgemeine Richtwerte angegeben werden.

Die exakte Dosierung ist Behandlungsprotokollen zu entnehmen, die sich in der Therapie der jeweiligen Erkrankung als wirksam erwiesen haben.

Fortgeschrittenes Pankreaskarzinom
Als Monochemotherapie in Tageseinzeldosen von 400-500 mg/m2Körperoberfläche (KOF) als i.v.-Bolusinjektion bzw. von 1000 mg/m2KOF als i.v.-Dauerinfusion.

Fortgeschrittenes kolorekales Karzinom
Als Monochemotherapie oder im Rahmen einer Polychemotherapie in Tageseinzeldosen von 370-600 mg/m2KOF als i.v.-Bolusinjektion bzw. von 200-750 mg/m2KOF als i.v.- Dauerinfusion.


Metastasiertes Mammakarzinom

Im Rahmen einer Polychemotherapie in Tageseinzeldosen von 500-600 mg/m2KOF i.v. angewendet (z.B. CMF, FAC).


Art und Dauer der Anwendung

Die Dauer der Behandlung bestimmt der behandelnde Arzt unter Berücksichtigung des Krankheitsbildes, des angewendeten Therapieprotokolls (Therapieplan) und der individuellen Therapiesituation.


Benda-5 FU darf nur intravenös (als Bolus oder Infusion) verabreicht werden.


Hinweis:

Es wurde über eine erhöhte Toxizität der intravenösen Bolusinjektion gegenüber der Dauerinfusion vor allem bei Frauen berichtet.


Dosisanpassung während der Behandlung


Bei gestörter Leber- oder Nierenfunktion sind keine Dosisreduktionen erforderlich. Nur im Falle einer gleichzeitig gestörten Leber- und Nierenfunktion sollten Dosisreduktionen erwogen werden, in schweren Fällen um ein Drittel oder die Hälfte.


Dosisanpassung bei speziellen Patientengruppen:


Kinder (unter 18 Jahren): Es gibt keine Erfahrungen bei Kindern (siehe Abschnitte 4.4 und 5.2).


Ältere Personen: Es ist keine Anpassung der Anfangsdosierung nötig. Eine genaue Überwachung älterer Patienten wird aber empfohlen.





4.3 Gegenanzeigen


Benda-5 FU sollte nicht angewendet werden, wenn eine Überempfindlichkeit (Allergie) gegenüber Fluorouracil oder einem der sonstigen Bestandteile von Benda-5 FU besteht, eine Knochenmarksdepression vorliegt, bei schweren Blutbildveränderungen, bei schweren Leberfunktionsstörungen, bei akuten Infektionen, bei Patienten in schlechtem Ernährungszustand.


Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Benda-5 FU ist erforderlich, bei Patienten mit Dihydropyrimidindehydrogenase (DPD) – Mangel, da übliche Dosen verstärkte Nebenwirkungen verursachen. Patienten mit DPD-Mangel sollten nicht mit Benda-5 FUbehandelt werden.


Fluorouracil (5-FU) darf nicht zusammen mit Brivudin, Sorivudin und Analoga eingenommen bzw. verabreicht werden. Brivudin, Sorivudin und Analoga sind potente Hemmstoffe des 5-FU-abbauenden Enzyms Dihydropyrimidindehydrogenase (DPD) (s. auch Abschnitte 4.4 und 4.5).


Benda-5 FU darf nicht in der Schwangerschaft und Stillzeit angewendet werden (siehe 4.6 Schwangerschaft und Stillzeit).



Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Dosislimitierende Symptome beinhalten Durchfall, Erbrechen, Entzündung der Magen-Darm- Schleimhaut, „Hand-Fuß-Syndrom“ (Hautreaktionen an Händen und Füßen). Die meisten Nebenwirkungen sind reversibel und bedürfen keines Therapieabbruchs, aber eventuell einer Dosisreduktion.


Nebenwirkungen hervorgerufen durch die Gabe von Benda-5 FUkönnen meist durch systemische Behandlung und/oder Anpassung der Dosis beherrscht werden (Unterbrechung der Therapie oder Reduzierung der Dosis).


Bei Auftreten folgender Erscheinungen ist die Behandlung unbedingt abzubrechen:


Rascher Abfall der weißen Blutkörperchen (Leukozyten) während der Behandlung oder Auftreten einer Leukozytopenie (Leukozytenzahl < 2000/µl), Thrombozytopenie (Thrombozytenzahl < 50 000/µl), Mundschleimhautentzündungen, Entzündungen der Speiseröhre oder des Rachens, Schleimhautentzündungen, Diarrhoe, Geschwürbildung und Blutungen der Magen-Darm Schleimhaut, Blutungen jeder Lokalisation, unstillbares Erbrechen sowie beim Auftreten neurotoxischer und kardiotoxischer Nebenwirkungen.


Nach Abklingen der Blutbildveränderungen (Wiederanstieg der Leukozyten auf≥3000/µl, der Thrombozyten auf 70 000/µl) kann die Behandlung mit einerggf.reduzierten Dosiswieder aufgenommen werden, sofern nicht andere Nebenwirkungen einer Wiederaufnahme entgegenstehen.


Leukozyten/µ[mikro]l

Thrombozyten/µ[mikro]l

Dosis


>4000

>100 000

100 %

3000-4000

70 000-100 000

75 %

2000-3000

50 000-70 000

50 %

<2000

<50 000

Stopp!


Schädigung der Darmwand erfordert eine dem Schweregrad entsprechende symptomatische Behandlung, z.B. Flüssigkeitsersatz. Leichte Diarrhoe kann auf Antidiarrhoika ansprechen, bei mäßiger bis schwerer Diarrhoe reichen sie allerdings nicht aus.


Vor Therapiebeginn und während der Behandlung werden folgende Verlaufsuntersuchungen empfohlen:

Tägliche Inspektion der Mundhöhle und des Rachens auf Schleimhautveränderungen. Vor jeder Benda-5 FU-Gabe: Blutbild einschließlich Differentialblutbild, Thrombozyten, Retentionswerte und Leberwerte.


Bei oraler Antikoagulantientherapie und zusätzlicher Benda-5 FU-Gabe - mit oder ohneKombination von Levamisol - muss der Quick-Wert engmaschig überprüft werden.


Das Enzym Dihydropyrimidindehydrogenase (DPD) spielt eine wichtige Rolle für den Abbau von 5-FU. Die Nukleosidanaloga, wie z. B. Brivudin und Sorivudin, können zu einer starken Erhöhung der Plasmakonzentration von 5-FU oder anderen Fluoropyrimidinen und damit einhergehend zu toxischen Reaktionen führen.


Aus diesem Grund sollte zwischen der Einnahme bzw. Anwendung von 5-FU und Brivudin, Sorivudin und Analoga ein Zeitabstand von mindestens 4 Wochen eingehalten werden.


Gegebenenfalls ist die Bestimmung der DPD-Enzymaktivität vor Beginn einer Behandlung mit 5-Fluorpyrimidinen indiziert. Im Falle einer versehentlichen Verabreichung von Brivudin an Patienten, die mit Fluorouracil behandelt werden, sollten wirkungsvolle Maßnahmen zur Verringerung der Fluorouracil-Toxizität ergriffen werden. Es wird die sofortige Einweisung in ein Krankenhaus empfohlen. Alle Maßnahmen zur Verhütung systemischer Infektionen und einer Dehydration sollten eingeleitet werden.


Patienten, die Phenytoin gleichzeitig mit Fluorouracil einnehmen, sollten regelmäßig wegen eines möglicherweise erhöhten Phenytoin-Plasma-Spiegels untersucht werden.


Fluorouracil kann erbgutschädigend wirken. Männern, die mit Benda-5 FU behandelt werden, wird daher empfohlen, während der Behandlung und bis zu 6 Monate danach kein Kind zu zeugen und sich vor Therapiebeginn wegen der Möglichkeit schwerwiegender Störungen der Spermatogenese durch die Therapie über eine Spermakonservierung beraten zu lassen. Frauen sollten während der Therapie mit Benda-5 FU nicht schwanger werden und wirksame kontrazeptive Massnahmen ergreifen.

Ein Milliliter Benda-5 FU enthält max. 0,24 mmol (5,5 mg) Natrium. Eine Einzeldosis von 20 bzw. 100 ml Benda-5 FU enthält 4,8 bzw. 24 mmol (110,4 bzw. 552 mg) Natrium. Wenn Sie eine kochsalzarme Diät einhalten müssen, sollten Sie dies berücksichtigen.



Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Alle Behandlungsmaßnahmen, die den Allgemeinzustand des Patienten verschlechtern oder die Knochenmarksfunktion beeinträchtigen, können unerwünschte Nebenwirkungen von Benda-5 FU erhöhen. Benda-5 FU kann an der Haut unerwünschte Wirkungen von Strahlentherapien verstärken.


Calciumfolinat verstärkt die Wirkung von Benda-5 FU. Als klinische Folge dieser Wechselwirkung treten verstärkte gastrointestinale Toxizität mit schwerwiegenden teilweise tödlich verlaufenden Diarrhoen, aber auch eine Verstärkung der Knochenmarkstoxizität mit Beeinträchtigung der Blutbildung auf. Von einer Häufung derartiger Todesfälle wurde insbesondere bei einem Applikationsschema von wöchentlich einmal 600 mg/m2Körperoberfläche in Kombination mit Calciumfolinat berichtet.


Cimetidin kann ebenso wie Interferone den Plasmaspiegel von Benda-5 FU erhöhen.


Unter gleichzeitiger Behandlung von Benda-5 FU und Levamisol werden häufig hepatotoxische Wirkungen beobachtet, diese äußern sich meist in einem Anstieg der entsprechenden Blutwerte.


Bei gleichzeitiger Behandlung mit Metronidazol wurde eine Erhöhung des Benda-5 FU Serumspiegels und eine verstärkte Toxizität beobachtet. Die gleichzeitige Gabe beider Medikamente sollte vermieden werden.


Entwässerungsmittel vom Thiazidtyp können bei gleichzeitiger Gabe von Benda-5 FU dessen toxische Wirkung auf das Knochenmark erhöhen.


Bei gleichzeitger Gabe von Vinorelbin und Benda-5 FU/Folsäure kann es zu schweren Mukositiden (Schleimhautentzündungen) kommen.


In Einzelfällen wurde bei Patienten, die zur Herabsetzung der Blutgerinnung mit Warfarin behandelt wurden, ein Abfall des Quick-Wertes beobachtet, wenn sie zusätzlich Benda-5 FU erhielten.


Unter der Behandlung mit Benda-5 FU können bestimmte Laboruntersuchungen (Nachweismethoden für Bilirubin und für 5-Hydroxyindolessigsäure im Harn) erhöhte oder falsch positive Werte ergeben.


Bei Patientinnen, die eine Kombinationsbehandlung aus Cyclophophamid, Methotrexat, Fluorouracil und Tamoxifen erhielten, zeigte sich ein erhöhtes Risiko für das Auftreten von thromboembolischen Ereignissen.


Das Enzym Dihydropyrimidindehydrogenase (DPD) spielt eine wichtige Rolle für den Abbau von 5 FU. Die Nukleosidanaloga, wie z. B. Brivudin und Sorivudin, können zu einer starken Erhöhung der Plasmakonzentration von 5-FU oder anderen Fluoropyrimidinen und damit einhergehend zu toxischen Reaktionen führen. Aus diesem Grund sollte zwischen der Einnahme bzw. Anwendung von 5-FU und Brivudin, Sorivudin und Analoga ein Zeitabstand von mindestens 4 Wochen eingehalten werden. Gegebenenfalls ist die Bestimmung der DPD- Enzymaktivität vor Beginn einer Behandlung mit 5-Fluorpyrimidinen indiziert.


Bei gleichzeitiger Gabe von Phenytoin und 5-Fluorouracil wurde über eine Erhöhung der Plasmakonzentrationen von Phenytoin berichtet, die zu Symptomen einer Phenytoin-Intoxikation führten (siehe 4.4).


Aktive Impfungen sollten im zeitlichen Zusammenhang mit einer Benda-5 FU Behandlung nicht durchgeführt werden.



Schwangerschaft und Stillzeit


Benda-5 FU (Wirkstoff: Fluorouracil) verursacht schwerwiegende Schädigungen des Ungeborenen, wenn es während der Schwangerschaft angewendet wird.


Benda-5 FU ist während der Schwangerschaft kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3)

Frauen im gebärfähigen Alter müssen während (und bis zu 6 Monate nach) der Behandlung eine zuverlässige Verhütungsmethode anwenden.


Tritt während der Behandlung eine Schwangerschaft ein, so ist die Möglichkeit einer genetischen Beratung zu nutzen.


5-Fluorouracil kann erbgutschädigend wirken. Männern, die mit 5-Fluorouracil behandelt werden, wird daher empfohlen, während der Behandlung und 6 Monate danach kein Kind zu zeugen.


In der Stillzeit darf Benda-5 FU nicht angewendet werden. Ist die Anwendung während der Stillzeit unbedingt notwendig, so muss vorher abgestillt werden (siehe 4.3 Gegenanzeigen).



4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen

Benda-5 FU hat großen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen, da Benda-5 FU zu Übelkeit, Erbrechen und Überempfindlichkeitsreaktionen mit Blutdruckabfall führen kann.



4.8 Nebenwirkungen

Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden üblicherweise folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:


Die im Folgenden aufgeführte Häufigkeit der Nebenwirkungen ist unter Berücksichtigung der folgenden Kriterien definiert:


Sehr häufig (≥ 1/10)

Häufig (≥ 1/100, < 1/10)

Gelegentlich (≥ 1/1000, < 1/100)

Selten (≥ 1/10.000, < 1/1.000)

Sehr selten (< 1/10.000)

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)



Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems:

Sehr häufig: Myelosuppression, Leukopenie, Neutropenie (inklusive Neutropenie

Fieber) und Thrombozytopenie

Häufig: Agranulozytose, Panzytopenie, Anämie

Das Ausmaß der Myelosuppression ist abhängig von der Applikationsart und der Dosierung.

Nach i.v.-Bolusinjektion ist die Myelosuppression stärker ausgeprägt als nach i.v.-Dauerinfusion.

Eine Neutropenie tritt nach jedem Behandlungskurs mit i.v.-Bolusinjektionen bei adäquater Dosierung auf (Nadir: 9.-14.[20.] Behandlungstag; Normalwerte: i.d.R. nach dem 30. Tag).


Erkrankungen des Immunsystems:

Sehr häufig: Bronchospasmus, Immunsuppression mit erhöhter Infektionsrate.

Gelegentlich: Generalisierte allergische Reaktion bis zum anaphylaktischen Schock.


Endokrine Erkrankungen:

Selten: Anstieg des Gesamt-Thyroxins (T4) und Gesamt-Trijodthyronins (T3) im

Serum ohne Anstieg des freien T4und des TSH und ohne klinische Zeichen

einer Hyperthyreose.


Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen:

Sehr häufig: Hyperurikämie


Erkrankungen des Nervensystems:

Funktionsstörungen des Zentralnervensystems, wie extrapyramidalmotorische, zerebrale oder kortikale Störungen können auftreten. Sie sind gewöhnlich reversibel.

In Einzelfällen können nach Infusion hoher 5-Fluorouracil-Dosen bzw. bei Patienten mit Dihydropyrimidindehydrogenase-Mangel (Leuko-)Enzephalopathien mit Symptomen wie Ataxie, Sprachstörungen, Verwirrtheit, Orientierungsstörungen, Muskelschwäche, Aphasie, Krampfanfällen oder Koma auftreten.

Selten: Nystagmus, Kopfscherzen, Schwindel, Parkinson- Symptome,

Pyramidenbahnzeichen und Euphorie.

Sehr selten: Periphere Neuropathien.


Augenerkrankungen:

Gelegentlich: Übermäßiger Tränenfluss, verschwommenes Sehen, Störungen der

Augenmotilität, Optikusneuritis, Diplopie, Visusminderung, Photophobie,

Konjunktivitis, Blepharitis, narbenbedingtes Ektropium und Fibrosen des

Tränenkanals.

Die vorgenannten Nebenwirkungen am Auge sind teilweise irreversibel.


Herzerkrankungen:

Sehr häufig: Ischämie- oder Kardiomyopathie-typische EKG-Veränderungen.

Häufig: Angina pectoris-ähnliche Brustschmerzen.

Gelegentlich: Myokardinfarkt (in Einzelfällen tödliche Verläufe),

Herzrhythmusstörungen, Herzinsuffizienz, Myokarditis (in Einzelfällen

tödliche Verläufe), dilatative Kardiomyopathie und kardiogener Schock (in

Einzelfällen tödliche Verläufe), koronarer Vasospasmus.

Sehr selten: Herzstillstand und plötzlicher Herztod.

Kardiotoxische Nebenwirkungen treten meist während oder wenige Stunden nach dem ersten Anwendungszyklus auf. Für Patienten mit vorbestehender koronarer Herzkrankheit oder Kardiomyopathie besteht ein erhöhtes Risiko, kardiotoxische Nebenwirkungen zu entwickeln.


Gefäßerkrankungen:

Gelegentlich: Thrombophlebitiden

Nicht bekannt: Zerebrale, intestinale und periphere Ischämien, Raynaud-Syndrom und Thromboembolien.


Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts:

Sehr häufig: Übelkeit, Erbrechen, Mukositis (Stomatitis, Ösophagitis [mit

retrosternalem Brennen], Pharyngitis [mit Dysphagie], Proktitis [mit

wässriger Diarrhoe]).

Gelegentlich: Schwere Schädigungen der Darmwand mit blutigem Durchfall,

Ulzerationen, Dehydratation, Sepsis.


Der Schweregrad gastrointestinaler Nebenwirkungen ist abhängig von der Dosierung und der Applikationsart. Bei i.v.-Dauerinfusion erweist sich eher die Stomatitis als die Myelosuppression als dosislimitierend. Gastrointestinale Nebenwirkungen können lebensbedrohlich sein.



Leber- und Gallenerkrankungen:

Gelegentlich: Leberzellschädigungen, steinlose Cholezystitis.

Sehr selten: Lebernekrosen (teilweise mit letalem Verlauf).


Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes:

Sehr häufig: Alopezie, „Hand-Fuß-Syndrom“ mit Dysästhesien sowie Rötung,

Schwellung, Schmerzen und Abschuppung der Haut an Handflächen und

Fußsohlen.

Gelegentlich: Exantheme, trockene Haut mit Fissuren, Dermatitis, Urtikaria und

Photosensibilität, Hyperpigmentierung der Haut und streifenförmige

Hyperpigmentierung oder Pigmentverlust im Bereich des Venenverlaufs.

Nagelveränderungen (z.B. diffuse, oberflächliche, blaue Pigmentierung,

Hyperpigmentierung, Nageldystrophie, Schmerzen und Verdickung des

Nagelbetts, Paronychie) und Onycholyse.


Das „Hand-Fuß-Syndrom“ tritt nach i.v-Dauerinfusion häufiger als nach i.v.-Bolusinjektionen auf.


Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort:

Sehr häufig: Verzögerte Wundheilung, Epistaxis, Abgeschlagenheit, allgemeine

Schwäche, Müdigkeit und Antriebslosigkeit.



4.9 Überdosierung

Zeichen der Überdosierung sind schwere Magen-Darm-Beschwerden mit Diarrhoen, ausgeprägte Schädigungen des Knochenmarks, die im Allgemeinen 10-14 Tage nach Therapiebeginn auftreten sowie schwere Schleimhautentzündungen. Die Therapie einer ausgeprägten Toxizität muss unter stationären Bedingungen erfolgen. Sie besteht bei schwerer Myelosuppression unter Umständen im Ersatz fehlender Blutbestandteile und antibiotischer Therapie. Die Verlegung des Patienten in einen keimfreien Raum kann notwendig werden. Beim Auftreten nicht mehr tolerierbarer Nebenwirkungen sollte Benda-5 FU abgesetzt werden.


Ein spezifisches Antidot steht nicht zur Verfügung.





5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN


5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften


Pharmakotherapeutische Gruppe: Zytostatikum aus der Gruppe der Anti-Metaboliten.

ATC code: L01BC02 Fluorouracil.

Benda-5 FU ist ein selbst nicht antineoplastisch wirksames synthetisches, fluoriertes Pyrimidinderivat. Intrazellulär entstehen die aktiven Metaboliten Fluorouridin-Triphosphat (FUTP) und Fluordesoxyuridin-Monophosphat (FdUMP). Diskutiert werden zumindest drei Wirkmechanismen: FUTP wird in RNA eingebaut und beeinträchtigt so die Proteinsynthese. Substrathemmung der Thymidilatsynthetase (Substrat: FdUMP mit deutlich höherer Affinität zur Thymidilatsynthetase als das natürliche Substrat Desoxyuridin-Monophosphat) führt zum sog. „Thyminarmen Zustand“ mit besonders ausgeprägten Wirkungen auf sich rasch teilende Zellen. Außerdem wird FdUMP nach Phosphorilierung zum Triphosphat als „falsches Nukleotid“ in DNA eingebaut und führt zu Strangbrüchen.



5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Nach i.v. Injektion von Einzeldosen von 400-600 mg/m2Körperoberfläche (10-15 mg/kg Körpergewicht) werden Spitzen-Plasmakonzentrationen von 0.2-1 mM erreicht. 80 % des intravenös verabreichten Fluorouracil werden rasch in der Leber und anderen Geweben mittels Dihydropyrimidindehydrogenase zu Dihydrofluorouracil metabolisiert, so dass es zu schnellem Abfall der Plasmakonzentrationen nach intravenöser Gabe kommt. Die Plasmahalbwertszeit beträgt 6-20 Minuten und kann von Patient zu Patient erheblich variieren. Ca. 85 % der applizierten Dosis werden metabolisiert, aktive Metaboliten sind das intrazellulär gebildete 5-Fluoruridintriphosphat (FUTP) und 5-Fluorodesoxyuridinmonophosphat (FdUMP). Neben den aktiven Metaboliten wird 5-FU hauptsächlich in der Leber zu inaktiven Metaboliten (Hauptmetaboliten: 5-Fluoruridin, 5-Fluorodesoxyuridin) umgewandelt und zu Uracil katabolisiert. Kohlendioxid, Harnstoff und andere Metaboliten entstehen ebenfalls.

20 % werden innerhalb von 6 Stunden unverändert renal ausgeschieden, davon 90 % in der ersten Stunde. Nach intravenöser Bolusinjektion oder Infusion diffundiert Fluorouracil gut in den Liquor und die Extrazellulärflüssigkeiten wie Aszites und Pleuraergüsse.


Die aktiven Metaboliten haben, anders als ihre Muttersubstanz, eine verlängerte Halbwertszeit und sind für Dauer und Ausmaß der toxischen Wirkungen von Benda-5 FU verantwortlich.



5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Chronische Toxizität

Fluorouracil wirkt bevorzugt auf proliferierende Zellen. Daher kommt es vor allem zu Knochenmarksdepression und Schäden an der Schleimhaut des Gastrointestinaltraktes.


Mutagenes und tumorerzeugendes Potential

Benda-5 FU erwies sich in verschiedenen Tests zur Mutagenität in vitro und in vivo als mutagener Wirkstoff. Es besteht der Verdacht auf mutagene Wirkung beim Menschen. Aus Tierversuchen mit Fluorouracil liegen keine Hinweise auf eine tumorerzeugende Wirkung vor. Benda-5 FU gehört jedoch in die Substanzklasse, die tumorerzeugende Effekte erwarten lässt.


Reproduktionstoxizität

Untersuchungen zur Fertilität und Teratogenität an verschiedenen Tierspezies ergaben Hinweise auf ein embryotoxisches und teratogenes Potential sowie auf eine Beeinträchtigung der Fertilität und des Reproduktionsverhaltens.




6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN


6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Natriumhydroxid, Wasser für Injektionszwecke.



6.2 Inkompatibilitäten

Das Arzneimittel darf, außer mit den unter Abschnitt 6.6 aufgeführten, nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden.


Über Inkompatibiliäten mit folgenden Substanzen wurde berichtet: Cisplatin, Cytarabin, Diazepam, Doxorubicin, Droperidol, Filgrastim, Galliumnitrat, Leucovorin, Methotrexat, Metoclopramid, Morphin, Ondansetron, parenterale Ernährung, Vinorelbin.



6.3 Dauer der Haltbarkeit

24 Monate

Zur Einmalentnahme. Nach Anbruch Rest verwerfen.

Die chemische und physikalische Stabilität nach Zumischung zu 5%iger Glucoselösung ist bei Lagerung unter Lichtschutz und unter 25°C für maximal 36 Stunden sowie nach Zumischung zu isotonischer Kochsalzlösung für maximal 28 Tage gesichert.

Aus mikrobiologischer Sicht sollte die gebrauchsfertige Zubereitung sofort verwendet werden, es sei denn, die Methode des Verdünnens schließt das Risiko einer mikrobiellen Kontamination aus. Wenn die Infusionslösung nicht sofort verwendet wird, ist der Anwender für die Dauer und die Bedingungen der Aufbewahrung verantwortlich.



6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Zwischen +15°C und +25°C lagern. Vor Licht schützen.


6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

Beschaffenheit: Durchstechflaschen.

Inhalt:

Benda-5 FU 50 mg/ml Injektionslösung

Packungen mit:

1Durchstechflasche mit 5 ml Injektionslösung zu 250 mg Fluorouracil.

6 Durchstechflaschen mit je 5 ml Injektionslösung zu 250 mg Fluorouracil.

10 Durchstechflaschen mit je 5 ml Injektionslösung zu 250 mg Fluorouracil.

1Durchstechflasche mit 10 ml Injektionslösung zu 500 mg Fluorouracil.

6 Durchstechflaschen mit je 10 ml Injektionslösung zu 500 mg Fluorouracil.

10 Durchstechflaschen mit je 10 ml Injektionslösung zu 500 mg Fluorouracil.

1 Durchstechflasche mit 20 ml Injektionslösung zu 1000 mg Fluorouracil.

6 Durchstechflaschen mit je 20 ml Injektionslösung zu 1000 mg Fluorouracil.

10 Durchstechflaschen mit je 20 ml Injektionslösung zu 1000 mg Fluorouracil.

1 Durchstechflasche mit 100 ml Injektionslösung zu 5000 mg Fluorouracil.

6 Durchstechflaschen mit je 100 ml Injektionslösung zu 5000 mg Fluorouracil.

10 Durchstechflaschen mit je 100 ml Injektionslösung zu 5000 mg Fluorouracil.


Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.



6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur

Handhabung


Benda-5 FU darf nur mit physiologischer Kochsalzlösung oder 5 %iger Glucoselösung verdünnt werden.

Im Gegensatz zu der obigen Aussage erwies sich eine Mischung von Bendafolin 10 mg/ml (10 mg Calciumfolinat/ml) mit Benda-5 FU (50 mg 5-Fluorouracil/ml) und physiologischer Kochsalzlösung im Verhältnis 5:5:2 (v:v:v) in Plastik-Infusoren und Glas bei Raumtemperatur über 48 h als stabil. Zu anderen Mischungen liegen derzeit keine Werte vor.

Beim Umgang mit Benda-5 FU ist jeder Kontakt mit der Haut und den Schleimhäuten zu vermeiden. Wegen der potentiell mutagenen und karzinogenen Wirkung gelten für das Pflegepersonal und die Ärzte erhöhte Sicherheitsvorschriften. Die Zubereitung muss mit Hilfe eines absolut aseptischen Arbeitsverfahrens erfolgen. Weitere Schutzmaßnahmen sind Handschuhe, Schutzmasken, Sicherheitsbrillen und Schutzkleidung. Auch wird die Verwendung eines Arbeitsplatzes mit vertikaler Luftströmung empfohlen.

Schwangeres Personal ist vom Umgang mit Benda-5 FU auszuschließen.


Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu entsorgen.



7. INHABER DER ZULASSUNG

BENDALIS GmbH

Keltenring 17

82041 Oberhaching

Tel.: 089/45080878-70

Fax: 089/45080878-80

E-mail: info@bendalis.com


8. ZULASSUNGSNUMMER(N)

55983.00.00


9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/ VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG

11. Januar 2007



10. STAND DER INFORMATION

August 2011


11. Verkaufsabgrenzung


verschreibungspflichtig



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15140000