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Benperidol-Neuraxpharm 10 Mg

Document: 26.08.2014   Fachinformation (deutsch) change

Text Fachinformation Benperidol-neuraxpharm

Version: Stand: 08/2014

Fachinformation

1.    BEZEICHNUNG DER ARZNEIMITTEL

Benperidol-neuraxpharm 2 mg Tabletten

Benperidol-neuraxpharm 4 mg Tabletten

Benperidol-neuraxpharm 10 mg Tabletten

Benperidol-neuraxpharm Lösung zum Einnehmen 2mg/ml Benperidol-neuraxpharm Injektionslösung 2 mg/2 ml

2.    QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

Wirkstoff: Benperidol

Benperidol-neuraxpharm 2 mg:

1 Tablette enthält 2 mg Benperidol.

Sonstige Bestandteile: Lactose-Monohydrat

Benperidol-neuraxpharm 4 mg:

1 Tablette enthält 4 mg Benperidol.

Sonstige Bestandteile: Lactose-Monohydrat

Benperidol-neuraxpharm 10 mg:

1 Tablette enthält 10 mg Benperidol.

Sonstige Bestandteile: Lactose-Monohydrat

Benperidol-neuraxpharm (Lösung zum Einnehmen):

1 ml Lösung zum Einnehmen (ca. 20 Tropfen) enthält 2 mg Benperidol.

Sonstige Bestandteile: Ethanol 96 %, Methyl-4-hydroxybenzoat (Ph. Eur.)

Enthält 1,5 Vol.-% Alkohol.

Benperidol-neuraxpharm (Injektionslösung):

1 Ampulle mit 2 ml Injektionslösung enthält 2 mg Benperidol.

Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile: siehe Abschnitt 6.1.

3.    DARREICHUNGSFORM

Benperidol-neuraxpharm 2 mg:

Weiße, runde Tablette mit einseitiger Kreuzbruchkerbe und Prägung "Ben2" auf der anderen Seite.

Die Tablette kann in vier gleiche Teile geteilt werden.

Benperidol-neuraxpharm 4 mg:

Weiße, runde Tablette mit einseitiger Kreuzbruchkerbe und Prägung "Ben4" auf der anderen Seite.

Die Tablette kann in vier gleiche Teile geteilt werden.

Benperidol-neuraxpharm 10 mg:

Weiße, runde Tablette mit einseitiger Kreuzbruchkerbe und Prägung "Ben10" auf der anderen Seite.

Die Tablette kann in vier gleiche Teile geteilt werden.

Benperidol-neuraxpharm (Lösung zum Einnehmen):

Klare, farblose Lösung zum Einnehmen.

Benperidol-neuraxpharm (Injektionslösung):

Klare, farblose Injektionslösung.

4.    KLINISCHE ANGABEN

4.1    Anwendungsgebiete

Benperidol-neuraxpharm 2 mg / - 4 mg / -10 mg / - Lösung zum Einnehmen:

-    Akute psychotische Syndrome mit Wahn, Halluzinationen, Denkstörungen und Ich-Störungen; katatone Syndrome; delirante und andere exogen-psychotische Syndrome.

-    Zur Symptomsuppression und Rezidivprophylaxe bei chronisch verlaufenden endogenen und exogenen Psychosen.

-    Maniforme Syndrome.

-    Psychomotorische Erregungszustände.

Benperidol-neuraxpharm (Injektionslösung):

Initialbehandlung bei:

-    akuten psychotischen Syndromen mit Wahn, Halluzinationen, Denkstörungen und Ich-Störungen; katatonen Syndromen; deliranten und anderen exogen-psychotischen Syndromen;

-    maniformen Syndromen;

-    psychomotorischen Erregungszuständen.

4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung

Benperidol-neuraxpharm Injektionslösung ist vor allem zur Initialbehandlung vorgesehen, insbesondere, wenn eine orale Gabe nicht möglich ist.

Dosierung, Darreichungsform und Dauer der Anwendung müssen an die Indikation, die Schwere der Krankheit und die individuelle Reaktionslage angepasst werden. Die im Folgenden genannten Tagesdosen dienen als Richtwerte.

Bei ambulanter Therapie wird mit einer niedrigen Dosierung begonnen, die langsam gesteigert wird. Bei stationärer Behandlung kann mit höheren Anfangsdosen ein rascherer Wirkungseintritt erzielt werden. Soweit möglich, werden täglich 3 Einzeldosen gegeben, bei höheren Dosierungen auch mehr.

Abrupte Dosisänderungen erhöhen das Nebenwirkungsrisiko. Nach einer längerfristigen Therapie muss der Dosisabbau in sehr kleinen Schritten über große Zeiträume hinweg erfolgen.

Die antipsychotische Wirkung erreicht manchmal erst nach ein- bis dreiwöchiger Behandlung ihr Maximum, während die psychomotorisch dämpfende Wirkung sofort eintritt.

Bei älteren Patienten erzielen in der Regel niedrigere Tagesdosen bereits die gewünschte Wirkung (Beginn bei allen Indikationen mit 0,3 bis 3 mg Benperidol täglich).

Hinweis:

Bei gleichzeitiger Behandlung mit Lithium und Benperidol-neuraxpharm sollten beide Arzneimittel so niedrig wie möglich dosiert werden.

Benperidol-neuraxpharm 2 mg / - 4 mg / - 10 mg / - Lösung zum Einnehmen:

Akute psychotische und katatone sowie delirante und exogen-psychotische Syndrome:

Die Behandlung beginnt, wenn eine orale Gabe nicht möglich ist, mit 2 bis 6 mg Benperidol parenteral. Anschließend wird oral oder parenteral auf höchstens 40 mg Benperidol in 24 Stunden gesteigert.

Nach Abklingen der akuten Symptome beträgt die Erhaltungsdosis 1 bis 6 mg Benperidol täglich. Bei therapieresistenten Fällen ist eine höhere Dosierung möglich.

Symptomsuppression oder Rezidivprophylaxe chronisch verlaufender Psychosen:

Die Behandlung beginnt mit 1 - 3 mg Benperidol täglich.

Anschließend wird auf 6 mg Benperidol täglich gesteigert, bei therapieresistenten Fällen auch höher.

Maniforme Syndrome:

Die Behandlung beginnt, wenn eine orale Gabe nicht möglich ist, mit 2 bis 6 mg Benperidol parenteral. Anschließend wird oral oder parenteral auf höchstens 40 mg Benperidol in 24 Stunden gesteigert.

Die Erhaltungsdosis beträgt 1 bis 6 mg Benperidol täglich. Bei therapieresistenten Fällen ist eine höhere Dosierung möglich.

Psychomotorische Erregungszustände:

Die Behandlung beginnt, wenn eine orale Gabe nicht möglich ist, mit 1 bis 3 mg Benperidol parenteral. Anschließend wird oral oder parenteral auf höchstens 40 mg Benperidol in 24 Stunden gesteigert.

Die Erhaltungsdosis beträgt 1 bis 6 mg Benperidol täglich. Bei therapieresistenten Fällen ist eine höhere Dosierung möglich.

Benperidol-neuraxpharm (Injektionslösung):

Akute psychotische und katatone sowie delirante und exogen-psychotische Syndrome:

Die Behandlung beginnt mit 1 bis 3 Ampullen Benperidol-neuraxpharm (2 bis 6 ml Injektionslösung, entsprechend 2 bis 6 mg Benperidol); anschließend wird oral oder parenteral auf höchstens 40 mg Benperidol in 24 Stunden gesteigert.

Nach Abklingen der akuten Symptome beträgt die Erhaltungsdosis 1 bis 6 mg Benperidol täglich oral, bei therapieresistenten Fällen auch mehr.

Maniforme Syndrome:

Die Behandlung beginnt mit 1 bis 3 Ampullen Benperidol-neuraxpharm (2 bis 6 ml Injektionslösung, entsprechend 2 bis 6 mg Benperidol); anschließend wird oral oder parenteral auf höchstens 40 mg Benperidol in 24 Stunden gesteigert.

Die Erhaltungsdosis beträgt 1 bis 6 mg Benperidol täglich oral, bei therapieresistenten Fällen auch mehr.

Psychomotorische Erregungszustände:

Die Behandlung beginnt mit V4 bis L/2 Ampullen Benperidol-neuraxpharm (1 bis 3 ml Injektionslösung, entsprechend 1 bis 3 mg Benperidol); anschließend wird oral oder parenteral auf höchstens 40 mg Benperidol in 24 Stunden gesteigert.

Die Erhaltungsdosis beträgt 1 bis 6 mg Benperidol täglich oral, bei therapieresistenten Fällen auch mehr.

Art und Dauer der Anwendung:

Die Tabletten werden unzerkaut mit Flüssigkeit (z. B. einem Glas Wasser) zu den Mahlzeiten eingenommen.

Die Lösung wird mit etwas Flüssigkeit (kein Kaffee oder Tee) zu den Mahlzeiten eingenommen

Die Injektionslösung kann intramuskulär oder intravenös appliziert werden. Sobald der Krankheitsverlauf es zulässt, sollte auf orale Darreichungsformen übergegangen werden.

Die Behandlungsdauer richtet sich nach dem Krankheitsbild und dem individuellen Verlauf. Dabei ist die niedrigste notwendige Erhaltungsdosis anzustreben. Über die Notwendigkeit einer Fortdauer der Behandlung ist laufend kritisch zu entscheiden.

Nach einer längerfristigen Therapie muss der Abbau der Dosis in sehr kleinen Schritten über einen großen Zeitraum hinweg erfolgen.

4.3    Gegenanzeigen

-    Überempfindlichkeit gegen Benperidol, andere Butyrophenone oder einen der sonstigen Bestandteile,

-    komatöse Zustände,

-    Parkinson-Syndrom,

-    aus der Anamnese bekanntes malignes neuroleptisches Syndrom nach Benperidol. Zusätzlich nur für Benperidol-neuraxpharm Lösung zum Einnehmen:

-    Überempfindlichkeit gegen Methyl-4-hydroxybenzoat (Ph. Eur.) (Paraben E 218).

4.4    Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Benperidol-neuraxpharm darf nur unter besonderer Vorsicht angewendet werden bei:

-    akuten Intoxikationen durch Alkohol, Opioide, Hypnotika oder zentraldämpfende Psychopharmaka,

-    Leber und Niereninsuffizienz,

-    prolaktinabhängigen Tumoren (z. B. Mamma-Tumoren),

-    schwerer Hypotonie bzw. orthostatischer Dysregulation,

-    Erkrankungen des hämatopoetischen Systems,

-    hirnorganischen Erkrankungen und Epilepsie,

-    kardialer Vorschädigung,

-    depressiver Erkrankung,

-    Hyperthyreose.

Zur Wirksamkeit und Verträglichkeit von Benperidol bei Kindern und Jugendlichen liegen keine ausreichenden Studien vor. Deshalb sollte Benperidol-neuraxpharm bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren nur unter besonderer Berücksichtigung des Nutzen-RisikoVerhältnisses verordnet werden.

Hinweise:

Vor einer Behandlung mit Benperidol-neuraxpharm ist das Blutbild (einschließlich des Differentialblutbildes sowie der Thrombozytenzahl) zu kontrollieren. Bei pathologischen Blutwerten darf eine Behandlung mit Benperidol-neuraxpharm nur bei zwingender Indikation und unter häufigen Blutbildkontrollen erfolgen.

Der Patient sollte angehalten werden, bei Fieber, Zahnfleisch- und Mundschleimhautentzündungen, Halsschmerzen oder eitriger Angina sowie grippeähnlichen Symptomen - insbesondere wenn diese Symptome innerhalb der ersten 3 Monate nach Beginn der medikamentösen Behandlung auftreten - keine Selbstmedikation mit Analgetika durchzuführen, sondern sofort seinen behandelnden Arzt aufzusuchen.

Blutbild, Nieren- und Leberfunktion sowie die Kreislaufsituation (einschl. EKG-Ableitung) sind während der Therapie in regelmäßigen Abständen zu überwachen. Ein Ausgangs-EKG sowie -EEG sollten für spätere Verlaufskontrollen vorliegen.

Bei Patienten mit organischen Hirnschäden, arteriosklerotischen Hirngefäßerkrankungen und endogener Depression ist bei einer Therapie mit Benperidol-neuraxpharm besondere Vorsicht geboten.

Besondere Vorsicht ist auch geboten bei Patienten mit neurologisch erkennbaren subkortikalen Hirnschäden und Neigung zu Krampfanfällen (anamnestisch,    bei

Alkoholentzug), da Benperidol die Schwelle für das Auftreten von Krampfanfällen senkt und Grand-mal-Anfälle auftreten können. Epileptiker sollten nur unter Beibehaltung der antikonvulsiven Therapie mit Benperidol-neuraxpharm behandelt werden.

Patienten mit Phäochromozytom, Niereninsuffizienz, Herzinsuffizienz oder zerebraler Insuffizienz zeigen häufiger hypotensive Reaktionen auf Gabe von Benperidol und sollten deshalb sorgfältig überwacht werden.

Neuroleptika führen zu einer erhöhten Prolaktin-Ausschüttung. Experimente an Gewebekulturen sprechen dafür, dass etwa ein Drittel menschlicher Brusttumoren in vitro prolaktinabhängig sind. Obwohl aussagefähige klinische oder epidemiologische Studien noch nicht vorliegen, wird bei einschlägiger Vorgeschichte Vorsicht angeraten.

Obgleich die Prävalenz von Spätdyskinesien noch nicht hinreichend erforscht ist, scheint es so, dass ältere Patienten, insbesondere ältere Frauen, dafür besonders prädisponiert sind. Das Risiko der Spätdyskinesien und besonders das der Irreversibilität nimmt vermutlich mit der Therapiedauer und der Höhe der neuroleptischen Dosierung zu. Allerdings kann sich eine Spätdyskinesie auch schon nach kurzer Behandlungsdauer und niedriger Dosierung entwickeln. Die neuroleptische Behandlung selbst kann die Symptome einer beginnenden Spätdyskinesie zunächst maskieren. Nach Absetzen der Medikation tritt diese dann sichtbar in Erscheinung.

Benperidol kann das QT-Intervall im EKG verlängern und/oder ventrikuläre Arrhythmien hervorrufen. Daher ist Vorsicht angebracht, wenn auch aus anderen Gründen eine QT-Verlängerung möglich ist (angeborenes langes QT-Syndrom oder andere klinisch signifikante kardiale Störungen, Hypokaliämie, Bradykardie, Anwendung anderer die QT-Zeit verlängernder Arzneimittel). Ventrikuläre Arrhythmien können häufiger bei der Verabreichung hoher Dosen und bei prädisponierten Patienten auftreten.

Bei Behandlung mit Antikoagulanzien darf Benperidol-neuraxpharm Injektionslösung nicht intramuskulär injiziert werden.

Erhöhte Mortalität bei älteren Menschen mit Demenz-Erkrankungen:

Die Daten zweier großer Anwendungsstudien zeigten, dass ältere Menschen mit DemenzErkrankungen, die mit konventionellen (typischen) Antipsychotika behandelt wurden, einem leicht erhöhten Mortalitätsrisiko im Vergleich zu nicht mit Antipsychotika Behandelten ausgesetzt sind. Anhand der vorliegenden Studiendaten kann eine genaue Höhe dieses Risikos nicht angegeben werden und die Ursache für die Risikoerhöhung ist nicht bekannt.

Benperidol ist nicht zur Behandlung von Verhaltensstörungen, die mit Demenz-Erkrankungen zusammenhängen, zugelassen.

Erhöhtes Risiko für das Auftreten von unerwünschten cerebrovaskulären Ereignissen:

In randomisierten, placebokontrollierten klinischen Studien mit an Demenz erkrankten Patienten, die mit einigen atypischen Antipsychotika behandelt wurden, wurde ein etwa um das Dreifache erhöhtes Risiko für unerwünschte cerebrovaskuläre Ereignisse beobachtet. Der Mechanismus, der zu dieser Risikoerhöhung führt, ist unbekannt. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass diese Wirkung auch bei der Anwendung anderer Antipsychotika oder bei anderen Patientengruppen auftritt. Benperidol sollte daher bei Patienten, die ein erhöhtes Schlaganfallrisiko haben, mit Vorsicht angewendet werden.

Thromboembolie-Risiko:

Im Zusammenhang mit der Anwendung von Antipsychotika sind Fälle von venösen Thromboembolien (VTE) berichtet worden. Da Patienten, die mit Antipsychotika behandelt werden, häufig erworbene Risikofaktoren für VTE aufweisen, sollten alle möglichen Risikofaktoren für VTE vor und während der Behandlung mit Benperidol identifiziert und Präventivmaßnahmen ergriffen werden.

Warnhinweise:

Benperidol-neuraxpharm 2 mg / - 4 mg / - 10 mg:

Diese Arzneimittel enthalten Lactose. Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten Benperidol-neuraxpharm Tabletten nicht einnehmen.

Benperidol-neuraxpharm (Lösung zum Einnehmen):

Enthält 1,5 Vol.-% Alkohol.

Methyl-4-hydroxybenzoat (Ph. Eur.) (Paraben E 218) kann Überempfindlichkeitsreaktionen, auch Spätreaktionen, hervorrufen.

4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Benperidol-neuraxpharm verstärkt

-    die Alkoholwirkung, wobei auch eine Blutdrucksenkung möglich ist,

-    bei zentraldämpfenden Pharmaka Sedierung und Atemdepression,

-    bei Polypeptid-Antibiotika (z. B. Capreomycin, Colistin, Polymyxin B) Atemdepression,

-    bei Lithium extrapyramidalmotorische Störungen, Müdigkeit, Zittern und Mundtrockenheit,

-    bei kombinierter Anwendung von Neuroleptika mit anderen Dopaminantagonisten (z. B. Metoclopramid) die extrapyramidalmotorischen Wirkungen,

-    die Wirkung blutdrucksenkender Medikamente,

-    bei Kombination mit Methyldopa zentralnervöse Effekte.

Benperidol-neuraxpharm vermindert

-    die Wirkung von Disulfiram bei Alkoholeinnahme,

-    die Wirkung von Dopaminagonisten (z. B. Levodopa),

-    die Reaktion auf Gonadorelin, da Benperidol-neuraxpharm eine Prolaktinerhöhung bewirken kann,

-    durch seine Wirkung an den alpha-Adrenorezeptoren bei Dopamin die periphere Vasokonstriktion hoher Dopamin-Dosen und bei Psychostimulantien vom AmphetaminTyp die stimulierenden Effekte,

-    die Wirkung von Phenylephrin.

Durch diese Wirkung an den alpha-Adrenorezeptoren kann bei Adrenalin-Gabe eine paradoxe Hypotension und Tachykardie hervorgerufen werden.

Bei Gabe von Benperidol-neuraxpharm und Lithium kann es in seltenen Fällen zu neurotoxischen Syndromen mit Bewusstseinsstörungen und Körpertemperaturerhöhung kommen.

Die Wirkung von Benperidol-neuraxpharm wird möglicherweise vermindert durch Carbamazepin, Phenobarbital, Diphenylhydantoin oder Rifampicin sowie durch Rauchen, da die Plasmakonzentration von Benperidol auf Grund von Enzyminduktion erniedrigt wird. Es ist nicht bekannt, ob dies zu einer bedeutsamen Abschwächung der Wirkung von Benperidol-neuraxpharm führt. Ebenso ist fraglich, ob der antipsychotische Effekt von Benperidol-neuraxpharm durch Stimulantien vom Amphetamin-Typ vermindert wird.

Hinweis:

Der Patient sollte aufgefordert werden, ohne Wissen des behandelnden Arztes keine anderen Arzneimittel - auch keine freiverkäuflichen Arzneimittel - einzunehmen.

4.6    Schwangerschaft und Stillzeit

Der Eintritt einer Schwangerschaft während der Behandlung mit Benperidol-neuraxpharm sollte nach Möglichkeit vermieden werden. Daher sollte vor Beginn der Behandlung ein Schwangerschaftstest vorgenommen werden. Während der Behandlung sind geeignete schwangerschaftsverhütende Maßnahmen durchzuführen.

Sollte eine Behandlung während der Schwangerschaft erforderlich werden, müssen Nutzen und Risiko sorgfältig gegeneinander abgewogen werden, da zur Anwendung von Benperidol in der Schwangerschaft keine Untersuchungen vorliegen. Tierexperimentelle Studien haben Hinweise auf Fruchtschädigungen ergeben (siehe auch Abschnitt 5.3).

Neugeborene, die während des dritten Trimenons der Schwangerschaft gegenüber Antipsychotika (einschließlich Benperidol) exponiert sind, sind durch Nebenwirkungen einschließlich extrapyramidaler Symptome und/oder Entzugserscheinungen gefährdet, deren Schwere und Dauer nach der Entbindung variieren können.

Es gab Berichte über Agitiertheit, erhöhten oder erniedrigten Muskeltonus, Tremor, Somnolenz, Atemnot oder Störungen bei der Nahrungsaufnahme. Dementsprechend sollten Neugeborene sorgfältig überwacht werden.

Benperidol, der Wirkstoff in Benperidol-neuraxpharm, geht wie andere Neuroleptika der Butyrophenon-Gruppe in die Muttermilch über. Bei gestillten Kindern, deren Mütter Butyrophenone erhalten hatten, wurden extrapyramidale Symptome beobachtet. Daher sollte unter einer Behandlung mit Benperidol-neuraxpharm nicht gestillt werden.

4.7    Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Diese Arzneimittel können auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch das Reaktionsvermögen so weit verändern, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr, zum Bedienen von Maschinen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße im Zusammenwirken mit Alkohol. Daher sollten das Führen von Fahrzeugen, das Bedienen von Maschinen oder sonstige gefahrvolle Tätigkeiten - zumindest während der ersten Phase der Behandlung - ganz unterbleiben. Die Entscheidung in jedem Einzelfall trifft der behandelnde Arzt unter Berücksichtigung der individuellen Reaktion und der jeweiligen Dosierung.

4.8 Nebenwirkungen

Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:

Sehr häufig (> 10 %)

Häufig (> 1 %, < 10 %)

Gelegentlich (> 0,1 %, < 1 %)

Selten (> 0,01 %, < 0,1 %)

Sehr selten (< 0,01 % oder unbekannt)

Im unteren Dosierungsbereich sind Nebenwirkungen durch Benperidol vergleichsweise selten, gering ausgeprägt und vorübergehend. Bei höheren Dosen treten manche Nebenwirkungen häufiger auf. Neurologische Symptome sind dabei vorherrschend.

Extrapyramidalmotorische Symptome:

Sehr häufig kommt es bei der Behandlung mit Benperidol-neuraxpharm - vor allem in den ersten Tagen und Wochen - zu Frühdyskinesien. Parkinson-Syndrom und Akathisie treten im Allgemeinen weniger früh auf. Beim Auftreten von Frühdyskinesien oder ParkinsonSyndromen ist eine Dosisreduktion oder eine Behandlung mit einem anticholinergen Antiparkinsonmittel erforderlich. Diese Medikation sollte jedoch nur im Bedarfsfall und nicht routinemäßig durchgeführt werden. Falls eine Antiparkinson-Medikation erforderlich ist, deren Exkretion schneller erfolgt als diejenige von Benperidol, kann es zur Vermeidung des Auftretens oder der Verschlechterung extrapyramidalmotorischer Symptome notwendig sein, diese Antiparkinson-Medikation auch nach dem Absetzen von Benperidol-neuraxpharm weiterzuführen.

Die Behandlung der Akathisie ist schwierig; zunächst kann eine Dosisreduktion versucht werden, bei Erfolglosigkeit kann ein Therapieversuch mit Sedativa, Hypnotika oder BetaRezeptorenblockern durchgeführt werden.

Nach zumeist längerer und hochdosierter Therapie oder nach Abbrechen der Therapie kann es zur Manifestation von Spätdyskinesien kommen (anhaltende, vielfach irreversible hyperkinetische Syndrome mit abnormen unwillkürlichen Bewegungen vor allem im Bereich von Kiefer- und Gesichtsmuskulatur, aber auch athetoide und ballistische Bewegungen der Extremitäten). Eine gesicherte Therapie dieser Symptome ist derzeit nicht bekannt.

Auf erste dyskinetische Anzeichen, vorwiegend im lingualen und digitalen Bereich, ist unbedingt zu achten und die Beendigung der Neuroleptikatherapie in Erwägung zu ziehen.

Bei langandauernder Behandlung mit Benperidol-neuraxpharm können Spätdyskinesien maskiert werden und dann erst nach Beendigung der Behandlung in Erscheinung treten (siehe auch Abschnitt 4.4).

Malignes neuroleptisches Syndrom:

Unter der Behandlung mit Neuroleptika kann es zu einem lebensbedrohlichen malignen neuroleptischen Syndrom kommen.

Wichtige Hinweise zur Behandlung:

Das maligne neuroleptische Syndrom ist gekennzeichnet durch Fieber über 40 °C und Muskelstarre mit Anstieg der Kreatin-Kinase (CK) in Blut und Harn. Da eine weitere Neuroleptikum-Gabe lebensbedrohliche Konsequenzen haben kann, ist die Differentialdiagnose zu einer nicht selten fehldiagnostizierten Katatonie von entscheidender Bedeutung.

Die Behandlung des malignen neuroleptischen Syndroms ist schwierig. Es werden folgende Maßnahmen empfohlen:

-    sofortiges Absetzen des Medikaments,

-    Behandlung des Fiebers durch Kühlen, da Antipyretika möglicherweise nicht wirksam sind,

-    Behandlung von Störungen des Elektrolyt- und Wasserhaushalts, kardiovaskulären Manifestationen, Infektionen, respiratorischen und renalen Komplikationen,

-    Therapieversuch mit Dantrolen-Infusionen (3 - 10 mg/kg KG pro Tag) in Kombination mit Bromocriptin (7,5 - 30 mg pro Tag oral).

Andere ZNS-Effekte:

Müdigkeit kann insbesondere zu Beginn der Behandlung auftreten, ferner seltener Unruhe, Erregung, Benommenheit, depressive Verstimmung (insbesondere bei Langzeittherapie) und Lethargie.

Kardiovaskuläres System:

Häufig treten, insbesondere zu Beginn der Behandlung, Hypotonie bzw. orthostatische Dysregulation und eine reflektorische Beschleunigung der Herzfrequenz auf.

Benperidol kann das QT-Intervall im EKG verlängern und/oder zu ventrikulären Arrhythmien führen. Daher ist Vorsicht angebracht, wenn aus anderen Gründen eine QT-Verlängerung möglich ist (QT-Syndrom, Hypokaliämie, Anwendung anderer die QT-Zeit verlängernder Arzneimittel). Ventrikuläre Arrhythmien können häufiger bei der Verabreichung hoher Dosen und bei prädisponierten Patienten auftreten.

Leber- und Gallenwege:

Gelegentlich wurden passagere Erhöhungen der Leberenzymaktivitäten, in Einzelfällen auch (meist cholestatische) Hepatitis berichtet.

Endokrinium:

Vereinzelt können Menstruationsstörungen, Galaktorrhö, Gynäkomastie, sexuelle Funktionsstörungen und Gewichtszunahme auftreten.

Blut und Blutgefäße:

Blutbildungsstörungen in Form von Leukopenie können in Ausnahmefällen vorkommen.

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar):

Fälle von Thromboembolien (einschließlich Fällen von Lungenembolie und Fällen von tiefer Venenthrombose).

Schwangerschaft, Wochenbett und perinatale Erkrankungen:

Unbekannt (Häufigkeit auf der Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar): Arzneimittelentzugssyndrom des Neugeborenen (siehe Abschnitt 4.6.)

Benperidol-neuraxpharm (Lösung zum Einnehmen):

Methyl-4-hydroxybenzoat (Ph. Eur.) (Paraben E 218) kann Überempfindlichkeitsreaktionen, auch Spätreaktionen, hervorrufen.

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen:

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-RisikoVerhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte Abt. Pharmakovigilanz Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3 D-53175 Bonn Website: www.bfarm.de anzuzeigen.

4.9 Überdosierung

Wegen der großen therapeutischen Breite treten Intoxikationen im Allgemeinen nur bei

massiven Überdosierungen auf.

a)    Symptome der Intoxikation:

-    schwere extrapyramidale Störungen: akute dyskinetische oder dystone Symptome, ZungenSchlund-Syndrom, Blickkrämpfe, laryngeale oder pharyngeale Spasmen;

-    Somnolenz bis Koma, mitunter Erregung und delirante Verwirrtheit;

-    seltener zerebrale Krampfanfälle;

-    Hyperthermie oder Hypothermie;

-    kardiovaskulär: Hypotension, aber auch Hypertension, Tachykardie oder Bradykardie, ventrikuläre Tachyarrhythmie möglicherweise begleitet von einer QT-Verlängerung, Herz-und Kreislaufversagen;

-    selten respiratorische Komplikationen: Zyanose, Atemdepression, Atemstillstand, Aspiration, Pneumonie.

b)    Therapie von Intoxikationen:

Die Therapie erfolgt symptomatisch und unterstützend, orientiert an den allgemeinen

Prinzipien der Vorgehensweise bei Überdosierungen, mit folgenden Besonderheiten:

-    Forcierte Diurese und Dialyse sind wenig hilfreich. Grundsätzlich sollte immer an die Möglichkeit einer Mehrfachintoxikation gedacht werden.

-    Analeptika sind kontraindiziert, da infolge der Senkung der Krampfschwelle durch Benperidol eine Neigung zu zerebralen Krampfanfällen besteht.

-    Bei schweren extrapyramidalen Symptomen Antiparkinsonmittel, z. B. Biperiden i.v.; u. U. kann es erforderlich sein, die Antiparkinsonmedikation über mehrere Wochen zu verabreichen. Komatöse Patienten sollten intubiert werden. Eine Verkrampfung der Schlundmuskulatur kann eine Intubation erschweren, in diesem Fall kann ein kurz wirksames Muskelrelaxans angewendet werden.

-    Bei intoxikierten Patienten sollten EKG und vitale Funktionen kontinuierlich überwacht werden, bis das EKG normalisiert ist.

-    Bei Hypotonie wegen der paradoxen Verstärkung keine Epinephrin-artig wirkenden Kreislaufmittel, sondern Norepinephrin-artig wirkende Mittel (z. B. NorepinephrinDauertropfinfusionen) oder Angiotensinamid geben. Beta-Rezeptoragonisten sollten vermieden werden, weil sie die Vasodilatation erhöhen.

-    Eine Hypothermie sollte mit langsamer Erwärmung behandelt werden. Infusionslösungen für unterkühlte Patienten sollten erwärmt werden.

-    Hohes Fieber sollte mit Antipyretika, ggf. mit Eisbädern, behandelt werden.

-    Bei wiederholten epileptischen Anfällen sind Antikonvulsiva indiziert unter der Voraussetzung, dass eine künstliche Beatmung möglich ist, weil die Gefahr einer Atemdepression besteht.

5.    PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1    Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: Neuroleptikum, Butyrophenon-Derivat.

ATC-Code: N05AD07

Benperidol ist eine psychotrope Substanz aus der Reihe der Butyrophenone. Wie in Tierversuchen gezeigt wurde, ist Benperidol ein spezifischer Dopaminantagonist, der vornehmlich auf die D2-Rezeptoren wirkt.

Hierdurch werden bei Versuchstieren Apomorphin-induzierte Stereotypien sowie Apomorphin-induziertes Erbrechen gehemmt, Katalepsien ausgelöst und der bedingte Fluchtreflex unterdrückt; außerdem kommt es zu einer Prolaktinerhöhung. Bei chronischer Gabe kann es zu einer Überempfindlichkeit von Dopaminrezeptoren in bestimmten Regionen kommen. Für verschiedene Teilwirkungen kann Toleranz entwickelt werden. Eine Abschwächung der antipsychotischen Wirkung bei chronischer Anwendung ist nicht bekannt. Weniger ausgeprägt als die Dopamin-antagonistische Wirkung ist die Wirkung auf die Serotoninrezeptoren. Nur in hohen Dosen kann Benperidol auch auf die Alpha-Adreno- und Histaminrezeptoren wirken. Der anticholinerge Effekt von Benperidol ist sehr gering.

Das klinische Wirkprofil ist charakterisiert durch antipsychotische Wirkungen: Reduktion von Wahn, Halluzinationen, Ich-Störungen sowie Denkstörungen, Dämpfung psychomotorischer und katatoner Erregung, affektiver Gespanntheit sowie manischer Verstimmung und Antriebssteigerung. Außerdem wirkt Benperidol sedierend.

5.2    Pharmakokinetische Eigenschaften

Benperidol wird nach oraler Gabe in der Regel rasch resorbiert und unterliegt einem hohen First-pass-Effekt. Die absolute Bioverfügbarkeit oraler Darreichungsformen liegt daher in der Regel unter 50 %. Es können bei oraler Gabe maximale Plasmakonzentrationen um etwa 2 ng/ml je mg verabreichtem Benperidol erwartet werden. Die Kinetik ist bei wiederholter Applikation bis zu 40 mg Benperidol pro Tag linear. Eine Kumulation wird nicht beobachtet. Wie die meisten Neuroleptika weist Benperidol eine starke Plasmaproteinbindung auf, ist zu einem beträchtlichen Ausmaß an Serumalbumin gebunden und zeigt ein hohes Verteilungsvolumen. Eine eindeutige Dosis-Wirkungs-Beziehung liegt nicht vor.

Die Substanz wird umfangreich biotransformiert, man findet nur etwa 1 % der Dosis als unverändertes Benperidol im Urin. Über die beim Menschen auftretenden Metaboliten ist nur wenig bekannt, vermutlich sind sie pharmakologisch inaktiv. Die durchschnittlichen Werte für die Plasmahalbwertszeit t/2ß liegen bei 7,65 Stunden.

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

a)    Akute Toxizität:

Untersuchungen zur akuten Toxizität wurden an Mäusen, Ratten und Kaninchen durchgeführt. Toxische Symptome waren vor allem Emesis, Tremor, Ataxie, Miosis, verminderte Motilität, Lakrimation, Piloerektion, Bradypnoe, Zyanose, Krämpfe und vermindertes Körpergewicht. Das dem Benperidol strukturell verwandte Haloperidol inaktiviert exprimierte HERG-Kanäle in vitro. Diese Kanäle sind für die Repolarisation am Herz verantwortlich. Haloperidol wird damit als kardiotoxisch wirksame Substanz angesehen. Für Benperidol kann daher eine vergleichbare Wirkung insbesondere nach hochdosierter intravenöser Gabe nicht ausgeschlossen werden.

b)    Chronische Toxizität / Subchronische Toxizität:

Die chronische Toxizität wurde im Fütterungsversuch an Ratten über 21 Monate (ca. 0,05 bis 5,0 mg/kg KG täglich) und an Hunden über 6 Monate (0,5 bis 2,5 mg/kg KG täglich) geprüft. Es ergaben sich keine Hinweise auf Organtoxizität.

c)    Mutagenes und tumorerzeugendes Potential:

Benperidol wurde nur unzureichend bezüglich mutagener Wirkungen geprüft. Bisherige In-vitro- und In-vivo-Tests verliefen negativ. Zu chemisch nahe verwandten Stoffen liegen Hinweise auf eine Chromosomen-brechende Aktivität vor.

Untersuchungen zum tumorerzeugenden Potential wurden an Ratten über 2 Jahre (Fütterungsversuch) mit den Dosierungen 0,5, 1,5 und 5,0 mg/kg/Tag durchgeführt. Beobachtet wurden ein dosisabhängiger Anstieg von Mamma-Tumoren (Adenome, Fibroadenome, Adenokarzinome), zystische Veränderungen und azinöse Hyperplasien der Brustdrüsen, Hyperplasie der Adenohypophyse und Mineralisation in den kortikomedullären Nierentubuli. Die Befunde wurden auf eine extensive pharmakodynamische Wirkung zurückgeführt.

d)    Reproduktionstoxizität:

Benperidol ist unzureichend auf reproduktionstoxikologische Eigenschaften geprüft. Embryo-fetotoxische Effekte wurden in Tierstudien bei der niedrigsten Dosis von 0,25 mg/kg/Tag beobachtet. Die Verabreichung während der Peri- und Postnatalperiode führte zu einer erhöhten Sterblichkeit der Jungtiere während der Geburt und der ersten Lebenstage. Ausreichende Untersuchungen über fertilitätsmindernde Eigenschaften wurden nicht durchgeführt.

6.    PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1    Liste der sonstigen Bestandteile

Benperidol-neuraxpharm 2 mg / - 4 mg / -10 mg:

Lactose-Monohydrat, Maisstärke, mikrokristalline Cellulose, hochdisperses Siliciumdioxid, Magnesiumstearat (Ph. Eur.).

Benperidol-neuraxpharm (Lösung zum Einnehmen):

Methyl-4-hydroxybenzoat (Ph. Eur.) (Paraben E 218), Ethanol 96 %, Weinsäure (Ph. Eur.), hochgereinigtes Wasser.

Benperidol-neuraxpharm (Injektionslösung):

Milchsäure, Wasser für Injektionszwecke.

6.2    Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.

6.3    Dauer der Haltbarkeit

Benperidol-neuraxpharm 2 mg / - 4 mg / -10 mg:

5 Jahre

Benperidol-neuraxpharm (Lösung zum Einnehmen):

3 Jahre

Die Haltbarkeit nach Anbruch der Flasche beträgt 3 Monate.

Benperidol-neuraxpharm (Injektionslösung):

5 Jahre

Nach Anbruch Rest verwerfen!

6.4    Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Benperidol-neuraxpharm 2 mg / - 4 mg / -10 mg:

In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen!

Benperidol-neuraxpharm

-    Lösung zum Einnehmen,

-    Injektionslösung:

Für diese Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.

6.5    Art und Inhalt des Behältnisses

Benperidol-neuraxpharm 2 mg:

Blisterpackungen aus PVC-/Aluminiumfolie OP mit 20 Tabletten OP mit 50 Tabletten OP mit 100 Tabletten

Klinikpackungen mit 250 (5 x 50) und 1000 (10 x 100) Tabletten (Bündelpackungen)

Benperidol-neuraxpharm 4 mg / -10 mg:

Blisterpackungen aus PVC-/Aluminiumfolie OP mit 20 Tabletten OP mit 50 Tabletten

Klinikpackungen mit 250 (5 x 50) und 1000 (20 x 50) Tabletten (Bündelpackungen) Benperidol-neuraxpharm (Lösung zum Einnehmen):

Flaschen aus braunem Glas mit Tropfer (30 ml Flasche) bzw. Glaspipette (100 ml Flasche) OP mit 30 ml Lösung zum Einnehmen (Tropfflasche)

OP mit 100 ml Lösung zum Einnehmen (Pipettenflasche)

Klinikpackung mit 1000 (10 x 100) ml Lösung zum Einnehmen (Bündelpackung)

Benperidol-neuraxpharm (Injektionslösung):

Ampullen aus braunem Glas

OP mit 5 Ampullen zu je 2 ml Injektionslösung

Klinikpackung mit 50 (10 x 5) Ampullen zu je 2 ml Injektionslösung (Bündelpackung)

6.6    Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung

Keine besonderen Anforderungen.

7.    INHABER DER ZULASSUNG

neuraxpharm Arzneimittel GmbH Elisabeth-Selbert-Straße 23 40764 Langenfeld

Tel. 02173 / 1060 - 0 Fax 02173 / 1060 - 333

8.    ZULASSUNGSNUMMERN

Benperidol-neuraxpharm 2 mg: 6199639.00.00 Benperidol-neuraxpharm 4 mg: 6199639.01.00

Benperidol-neuraxpharm 2 mg: 6199639.02.00

B enperi dol -neuraxpharm

(Lösung zum Einnehmen):    6198841.00.01

Benperidol-neuraxpharm (Injektionslösung):    6198841.00.00

9.    DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG / VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG

Benperidol-neuraxpharm 2 mg: 06.07.2004 Benperidol-neuraxpharm 4 mg: 06.07.2004 Benperidol-neuraxpharm 2 mg: 06.07.2004

Benperidol-neuraxpharm

(Lösung zum Einnehmen):    20.01.2005

Benperidol-neuraxpharm (Injektionslösung):    06.07.2004

10.    STAND DER INFORMATION

08/2014

11.    VERKAUFSABGRENZUNG

Verschreibungspflichtig

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