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Beofenac 100 Mg Filmtabletten

Document: 17.11.2010   Fachinformation (deutsch) change

Reg-Document No 39108

Fachinformation(Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels)



BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS


Beofenac 100 mg Filmtabletten



QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG


1 Filmtablette enthält 100 mg Aceclofenac.


Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.



DARREICHUNGSFORM


Filmtabletten


Beofenac 100 mg Filmtabletten sind weiß, rund und haben einen Durchmesser von 8 mm.


KLINISCHE ANGABEN


Anwendungsgebiete


Zur symptomatischen Behandlung von Schmerzen und Entzündungen bei


Dosierung, Art und Dauer der Anwendung


Beofenac Filmtabletten sind zur oralen Anwendung bestimmt und sollten mit mindestens einem halben Glas Flüssigkeit eingenommen werden. Die Einnahme von Beofenac kann zu den Mahlzeiten erfolgen.


Erwachsene

Die empfohlene Tageshöchstdosis liegt bei 200 mg Aceclofenac, einzunehmen in 2 getrennten Dosen zu je 100 mg, 1 Filmtablette morgens und 1 Filmtablette abends.


Ältere Patienten

Im Allgemeinen ist eine Verminderung der Dosis nicht erforderlich; die Vorsichtsmaßnahmen unter 4.4 sollten jedoch beachtet werden.


Kinder

Über die Anwendung von Beofenac bei Kindern und Jugendlichen liegen keine Erkenntnisse bezüglich Wirksamkeit und Unbedenklichkeit vor.


Patienten mit Leberfunktionsstörungen

Bei Patienten mit leichten oder mittelschweren Leberfunktionsstörungen sollte die Dosis von Aceclofenac vermindert werden. Die empfohlene Anfangsdosis beträgt 100 mg (1 Filmtablette) pro Tag.


Patienten mit Nierenfunktionsstörungen

Bei Patienten mit leichter Niereninsuffizienz ist eine Dosisanpassung nicht erforderlich; Vorsicht und besondere ärztliche Überwachung sind bei diesen Patienten jedoch angezeigt.


Nebenwirkungen können reduziert werden, indem die niedrigste wirksame Dosis über den kürzesten, zur Symptomkontrolle erforderlichen Zeitraum angewendet wird (siehe Abschnitt 4.4).


Gegenanzeigen


Dieses Arzneimittel darf nicht angewendet werden bei

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung


Die Anwendung von Beofenac in Kombination mit NSAR, einschließlich selektiver Cyclooxigenase-2 Hemmer, sollte vermieden werden.


Nebenwirkungen können reduziert werden, indem die niedrigste wirksame Dosis über den kürzesten, zur Symptomkontrolle erforderlichen Zeitraum angewendet wird (siehe Abschnitt 4.2, und Gastrointestinale Wirkungen und Kardiovaskuläre Wirkungen unten).


Gastrointestinale Wirkungen:

Gastrointestinale Blutungen, Ulzera oder Perforationen, auch mit letalem Ausgang, wurden unter allen NSAR berichtet. Sie traten mit oder ohne vorherige Warnsymptome bzw. schwerwiegende gastrointestinale Ereignisse in der Anamnese zu jedem Zeitpunkt der Therapie auf.


Das Risiko gastrointestinaler Blutung, Ulzeration oder Perforation ist höher mit steigender NSAR-Dosis, bei Patienten mit Ulzera in der Anamnese, insbesondere mit den Komplikationen Blutung oder Perforation (siehe Abschnitt 4.3), und bei älteren Patienten. Diese Patienten sollten die Behandlung mit der niedrigsten verfügbaren Dosis beginnen. Für diese Patienten sowie für Patienten, die eine begleitende Therapie mit niedrig dosierter Acetylsalicylsäure (ASS) oder anderen Arzneimitteln, die das gastrointestinale Risiko erhöhen können, benötigen (siehe Abschnitt 4.5), sollte eine Kombinationstherapie mit protektiven Arzneimitteln (z. B. Misoprostol oder Protonenpumpenhemmer) in Betracht gezogen werden (siehe unten und Abschnitt 4.5).


Patienten mit einer Anamnese gastrointestinaler Toxizität, insbesondere in höherem Alter, sollten jegliche ungewöhnliche Symptome im Bauchraum (vor allem gastrointestinale Blutungen) insbesondere am Anfang der Therapie melden.

Vorsicht ist angeraten, wenn die Patienten gleichzeitig Arzneimittel erhalten, die das Risiko für Ulzera oder Blutungen erhöhen können, wie z. B. orale Kortikosteroide, Antikoagulanzien wie Warfarin, selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer oder Thrombozytenaggregationshemmer wie ASS (siehe Abschnitt 4.5).


Wenn es bei Patienten unter Beofenac zu gastrointestinalen Blutungen oder Ulzera kommt, ist die Behandlung abzusetzen.


Eine arzneimittelinduzierte Pankreatitis ist unwahrscheinlich. Dennoch wurde über Pankrea-titiserkrankungen in Verbindung mit NSAR berichtet.


NSAR sollten bei Patienten mit Symptomen gastrointestinaler Erkrankungen, bei Patienten mit Vorgeschichten, die auf gastrointestinale Ulzerationen, Colitis ulcerosa oder Morbus Crohn hinweisen und Patienten mit Blutungsneigung oder hämatologischen Dysfunktionen nur mit Vorsicht angewendet werden, da sich ihr Zustand verschlechtern kann (siehe Abschnitt 4.8).


Kardiovaskuläre und zerebrovaskuläre Wirkungen:

Eine angemessene Überwachung und Beratung von Patienten mit Hypertonie und/oder leichter bis mittelschwerer dekompensierter Herzinsuffizienz in der Anamnese sind erforderlich, da Flüssigkeitseinlagerung und Ödeme in Verbindung mit NSAR-Therapie berichtet wurden.

Aceclofenac sollte ebenfalls bei Patienten mit zerebrovaskulären Blutungen in der Vorgeschichte nur mit Vorsicht und unter strenger ärztlicher Überwachung angewendet werden.


Klinische Studien und epidemiologische Daten legen nahe, dass die Anwendung von manchen NSAR (insbesondere bei hohen Dosen und bei Langzeitbehandlung) möglicherweise mit einem geringfügig erhöhten Risiko von arteriellen thrombotischen Ereignissen (zum Beispiel Herzinfarkt oder Schlaganfall) verbunden ist. Es liegen keine ausreichenden Daten vor, um ein solches Risiko für Aceclofenac auszuschließen.


Patienten mit unkontrolliertem Bluthochdruck, Herzinsuffizienz, bestehender ischämischer Herzerkrankung, peripherer arterieller Verschlusskrankheit und/oder zerebrovaskulärer Erkrankung sollten mit Aceclofenac nur nach sorgfältiger Abwägung behandelt werden. Vergleichbare Abwägungen sollten auch vor Initierung einer länger dauernden Behandlung von Patienten mit Risikofaktoren für kardiovaskuläre Ereignisse (z. B. Hochdruck, Hyperlipidämie, Diabetes mellitus, Rauchen) gemacht werden.


Vorsicht ist auch geboten bei Patienten mit leichten bis mittelschweren Leber- oder Nierenfunktionsstörungen sowie bei Patienten mit anderen Störungen, die eine FIüssigkeitsretention begünstigen. Bei diesen Patienten kann die Anwendung von NSAR zu einer Verschlechterung der Nierenfunktion und Flüssigkeitsretention führen. Vorsicht ist auch geboten bei Patienten, die ein Diuretikum einnehmen oder bei denen aus anderen Gründen das Risiko einer Hypovolämie besteht. Es sollte die geringste effektive Dosierung verabreicht werden und parallel dazu die Nierenfunktion regelmässig überprüft werden. Gewöhnlich sind Nierenfunktionsstörungen nach Absetzen von Aceclofenac reversibel.


Aceclofenac sollte abgesetzt werden bei persistierenden oder sich verschlechternden Leberfunktionsstörungen, bei klinischen Anzeichen oder Symptomen, die auf eine entstehende Lebererkrankung hindeuten, oder wenn andere Symptome auftreten (Eosinophilie, Hautausschlag). Hepatitis kann möglicherweise ohne Prodromalstadium auftreten.


Bei Patienten mit hepatischer Porphyrie kann die Anwendung von NSAR eine akute Krise auslösen.


Überempfindlichkeit und Hautreaktionen:

Wie bei anderen NSAR können allergische Reaktionen, einschließlich anaphylaktischer / anaphylaktoider Reaktionen, schon bei erstmaliger Anwendung auftreten.

Unter NSAR-Therapie wurde sehr selten über schwerwiegende Hautreaktionen, einige mit letalem Ausgang, einschließlich exfoliativer Dermatitis, Stevens-Johnson-Syndrom und toxischer epidermaler Nekrolyse (Lyell-Syndrom) berichtet (siehe Abschnitt 4.8). Das höchste Risiko für derartige Reaktionen scheint zu Beginn der Therapie zu bestehen, da diese Reaktionen in der Mehrzahl der Fälle im ersten Behandlungsmonat auftraten. Beim ersten Anzeichen von Hautausschlägen, Schleimhautläsionen oder sonstigen Anzeichen einer Überempfindlichkeitsreaktion sollte Beofenac abgesetzt werden.


In Ausnahmefällen können Varizellen zu Komplikationen mit schwerwiegenden Haut- und Weichteilinfektionen führen. Bis heute kann nicht ausgeschlossen werden, dass NSAR eine Verschlechterung dieser Infektionen begünstigen. Daher ist es ratsam, die Anwendung von Beofenac Tabletten im Falle von Varizellen zu vermeiden.


Hämatologie:

Aceclofenac kann möglicherweise eine reversible Inhibition der Thrombozytenaggregation verursachen. (siehe Abschnitt 4.5)


Ältere Patienten:

Bei älteren Patienten ist die Häufigkeit von Nebenwirkungen auf NSAR, insbesondere gastrointestinale Blutungen und Perforationen, die auch tödlich sein können, erhöht (siehe Abschnitt 4.2). Gastrointestinale Blutungen und/oder Perforationen sind oft schwerwiegender und können ohne Warnsymptome oder Auftreten in der Vorgeschichte zu jedem Zeitpunkt der Therapie auftreten. Ältere Patienten leiden auch häufiger an Nieren-, Herzkreislauf- oder Leberfunktionsstörungen.


Bei Langzeittherapie mit nicht-steroidalen Antirheumatika sollte vorsichtshalber bei allen Patienten eine regelmäßige Kontrolle durchgeführt werden (z. B. Leberwerte, Nierenfunktion sowie Blutbild). Aceclofenac sollte mit Vorsicht und unter strenger ärztlicher Überwachung bei Patienten mit einem systemischen Lupus erythematodes, Porphyrie, hämatopoetischen Erkrankungen oder Gerinnungsstörungen in der Vorgeschichte, angewendet werden.


Die Anwendung von Beofenac kann, wie die Anwendung anderer Arzneimittel, die bekanntermaßen die Cyclooxigenase / Prostaglandinsynthese hemmen, die Fertilität beeinträchtigen und wird daher bei Frauen, die schwanger werden möchten, nicht empfohlen. Bei Frauen, die Schwierigkeiten haben, schwanger zu werden, oder bei denen Untersuchungen zur Infertilität durchgeführt werden, sollte das Absetzen von Beofenac in Betracht gezogen werden.


Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen


Pharmakokinetische Studien zu Wechselwirkungen mit anderen Mitteln liegen mit Ausnahme von Warfarin nicht vor. Aceclofenac wird durch Cytochrom P450 2C9 metabolisiert und in vitroDaten weisen darauf hin, dass Aceclofenac ein Inhibitor dieses Enzyms sein könnte. Daher sind pharmakokinetische Wechselwirkungen mit Phenytoin, Cimetidin, Tolbutamid, Phenylbutazon, Amiodaron, Miconazol und Sulfaphenazol möglich. Genau wie bei den anderen Wirkstoffen aus der Gruppe der nicht-steroidalen Antirheumatika besteht ferner ein Risiko pharmakokinetischer Wechselwirkungen mit anderen Arzneistoffen, die aktiv renal eliminiert werden, wie z. B. Methotrexat und Lithium. Aceclofenac wird nahezu vollständig an Plasmaalbumin gebunden; deshalb muss eine Wechselwirkung mit anderen Substanzen mit hoher Plasmaeiweißbindung bedacht werden.


Da pharmakokinetische Studien zu Wechselwirkungen mit Aceclofenac fehlen, basieren die nachfolgenden Angaben auf Erkenntnissen zu anderen nicht-steroidalen Antirheumatika:


Kombinationen mit folgenden Arzneimitteln sollten vermieden werden:


Methotrexat (hohe Dosen): Nicht-steroidale Antirheumatika hemmen die tubuläre Ausscheidung von Methotrexat und aufgrund einer möglichen leichten Beeinflussung des Methotrexat-Metabolismus kann es außerdem zu einer reduzierten Clearance von Methotrexat kommen. Daher sollte die Verschreibung nicht-steroidaler Antirheumatika während einer hochdosierten Behandlung mit Methotrexat immer vermieden werden.


Lithium und Digoxin: Verschiedene nicht-steroidale Antirheumatika hemmen die Ausscheidung von beiden Stoffen über die Nieren, was zu erhöhten Lithium- und Digoxinkonzentrationen im Plasma führt. Die gleichzeitige Anwendung ist daher nur angezeigt, wenn häufige Kontrollen der Lithium- und Digoxinplasmaspiegel gewährleistet sind.


Glucocorticoide: Erhöhtes Risiko gastrointestinaler Ulzera oder Blutungen (siehe Abschnitt 4.4).


Antikoagulanzien: NSAR können die Wirkung von Antikoagulanzien wie Warfarin verstärken (siehe Abschnitt 4.4). Eine genaue Beobachtung der Patienten mit kombinierter Antikoagulanzien- und Aceclofenactherapie ist erforderlich.


Thrombozytenaggregationshemmer and selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI): Erhöhtes Risiko gastrointestinaler Blutungen (siehe Abschnitt 4.4).


Bei folgenden Kombinationen können Dosisanpassung und Vorsichtmaßnahmen erforderlich sein:


Methotrexat (niedrige Dosis): Es sollte auch bei einer niedrig dosierten Methotrexat-Therapie mit einer möglichen Wechselwirkung zwischen nicht-steroidalen Antirheumatika und Methotrexat gerechnet werden, insbesondere bei Patienten mit verminderter Nierenfunktion. Ist die gleichzeitige Anwendung erforderlich, sollte eine Überwachung der Nierenfunktion erfolgen. Vorsicht ist geboten bei der gleichzeitigen Verabreichung von nicht-steroidalen Antirheumatika und Methotrexat innerhalb von 24 Stunden, da dies zu einer erhöhten Konzentration von Methotrexat und zu einer Zunahme seiner Toxizität führen kann.


Ciclosporin, Tacrolimus: Die gleichzeitige Anwendung nicht-steroidaler Antirheumatika mit Ciclosporin oder Tacrolimus kann aufgrund einer verringerten Prostacyclinbildung in der Niere das Risiko einer Nierentoxizität erhöhen. Bei gleichzeitiger Anwendung muss die Nierenfunktion deshalb sorgfältig überwacht werden.


Andere nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR) und Steroide, einschließlich Salicylate (Acetylsalicylsäure > 3 g/Tag): Die gleichzeitige Gabe von Acetylsalicylsäure und anderen nicht-steroidalen Antirheumatika und anderen Steroiden kann die Nebenwirkungsrate erhöhen. Vorsicht ist daher in diesen Fällen angezeigt.


Diuretika, ACE-Hemmer und Angiotensin-II-Antagonisten: NSAR können die Wirkung von Diuretika und blutdrucksenkenden Arzneimitteln herabsetzen. Die Gefahr einer akuten Niereninsuffizienz, die gewöhnlich reversibel ist, kann bei einigen Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion (z. B. dehydrierte oder ältere Patienten) erhöht sein, wenn ACE-Hemmer oder Angiotensin-II-Rezeptorantagonisten mit NSAR kombiniert werden. Daher sollte die Kombination mit Vorsicht, insbesondere bei älteren Patienten, angewendet werden. Die Patienten sollten genügend trinken und die Nierenfunktion sollte nach Einnahme der Begleitmedikation und danach in regelmäßigen Abständen überprüft werden.


Die gleichzeitige Gabe mit kaliumsparenden Diuretika kann zu einer Erhöhung des Kaliumspiegels im Plasma führen. Daher sollte der Kaliumspiegel kontrolliert werden.


Es konnte nicht festgestellt werden, dass Aceclofenac die Blutdruck-Regulation beeinträchtigt, wenn es in Kombination mit Bendroflumethiazid verabreicht wird; eine Wechselwirkung mit anderen Antihypertensiva (wie z. B. Betablockern) kann jedoch nicht ausgeschlossen werden.

Antidiabetika: In klinischen Studien konnte nachgewiesen werden, dass die gleichzeitige Einnahme von Diclofenac mit oralen Antidiabetika keinen Einfluss auf deren klinischen Effekt hat.Vereinzelt wurde über blutzuckersenkende bzw. -steigernde Wirkungen berichtet. Die Anwendung von Aceclofenac kann daher eine Dosisanpassung der antidiabetischen Medikation erforderlich machen.


Zidovudin: Das Risiko hämatologischer Toxizität ist erhöht bei der Gabe von NSAR mit Zidovudin. Bei der gleichzeitigen Medikation von Zidovudin und Ibuprofen gibt es Hinweise auf ein erhöhtes Risiko für Hämarthrose und Hämatome bei zu Hämophilie neigenden HIV(+)Patienten.


Schwangerschaft und Stillzeit


Schwangerschaft

Klinische Daten zur Anwendung von Aceclofenac während der Schwangerschaft liegen nicht vor.

Die Hemmung der Prostaglandinsynthese kann die Schwangerschaft und/oder die embryo-fetale Entwicklung negativ beeinflussen. Daten aus epidemiologischen Studien weisen auf ein erhöhtes Risiko für Fehlgeburten sowie kardialer Missbildungen und Gastroschisis nach der Anwendung eines Prostaglandinsynthesehemmers in der Frühschwangerschaft hin. Das absolute Risiko für kardiovaskuläre Fehlbildung war von weniger 1 % bis auf etwa 1,5 % erhöht. Es wird angenommen, dass das Risiko mit der Dosis und der Dauer der Therapie steigt. Bei Tieren wurde nachgewiesen, dass die Gabe eines Prostaglandinsynthesehemmers zu erhöhten prä- und postimplantärem Verlust und zu embryo-fetaler Letalität führt. Ferner wurden erhöhte Inzidenzen verschiedener Missbildungen, einschließlich kardiovaskulärer Missbildungen, bei Tieren berichtet, die während der Phase der Organogenese einen Prostaglandinsynthesehemmer erhielten.

Während des ersten und zweiten Schwangerschaftstrimesters sollte Beofenac nur gegeben werden, wenn dies unbedingt notwendig ist. Falls Beofenac von einer Frau angewendet wird, die versucht schwanger zu werden oder wenn es während des ersten oder zweiten Schwangerschaftstrimesters angewendet wird, sollte die Dosis so niedrig und die Behandlungsdauer so kurz wie möglich gehalten werden.


Während des dritten Schwangerschaftstrimesters können alle Prostaglandinsynthesehemmer:

den Fetus folgenden Risiken aussetzen:

die Mutter und das Kind am Ende der Schwangerschaft folgenden Risiken aussetzen:


Daher ist Beofenac während des dritten Schwangerschaftstrimesters kontraindiziert (siehe 4.3 und 4.4).


Stillzeit

Es liegen keine Angaben darüber vor, ob Aceclofenac in die Muttermilch übergeht.

Jedoch wurde bei stillenden Ratten kein nennenswerter Übergang von radiomarkiertem (14C)-Aceclofenac in die Muttermilch festgestellt.

Eine Entscheidung über ein Fortsetzen/Absetzen des Stillens bzw. ein Fortsetzen/Absetzen der Therapie mit Beofenac muss getroffen werden, die den Nutzen des Stillens für den Säugling und den Nutzen der Beofenac-Therapie für die Frau berücksichtigt.


Fertilität: Siehe Abschnitt 4.4


Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen


Patienten, die während der Einnahme von nicht-steroidalen Antirheumatika unter Benommenheit, Schwindel oder anderen zentralnervösen Störungen leiden, sollten keine Kraftfahrzeuge fahren oder Maschinen bedienen.


Nebenwirkungen


Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:


Sehr häufig (≥ 1/10)
Häufig (≥ 1/100 bis < 1/10)
Gelegentlich (≥ 1/1.000 bis < 1/100)
Selten (≥ 1/10.000 bis 1/1.000)
Sehr selten (< 1/10.000)
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)


Gastrointestinal: Die am häufigsten beobachteten Nebenwirkungen betreffen den Verdauungstrakt. Peptische Ulzera, Perforationen oder Blutungen, manchmal tödlich, können im Zusammenhang mit NSAR auftreten, insbesondere bei älteren Patienten (siehe Abschnitt 4.4). Übelkeit, Erbrechen, Diarrhoe, Blähungen, Verstopfung, Verdauungsbeschwerden, abdominale Schmerzen, Teerstuhl, Hämatemesis, ulcerative Stomatitis und Verschlimmerung von Colitis und Morbus Crohn (siehe Abschnitt 4.4) sind nach Anwendung von NSAR berichtet worden. Weniger häufig wurde von Gastritis berichtet.

Ödeme, Bluthochdruck und Herzinsuffizienz wurden im Zusammenhang mit NSAR-Behandlung berichtet.


Andere sehr selten (< 1/10.000) beobachtete Nebenwirkungen, die bei der Anwendung von nicht-steroidalen Antirheumatika berichtet wurden, sind:

Erkrankungen der Nieren und Harnwege wie interstitielle Nephritis

Bullöse Hautreaktionen wie Stevens-Johnson-Syndrom und toxische epidermale Nekrolyse (Lyell-Syndrom).

In Ausnahmefällen wurde über das Auftreten von Komplikationen mit schwerwiegenden Haut- und Weichteilinfektionen unter Varizellen im Zusammenhang mit der Behandlung mit NSAR berichtet.


In der nachfolgenden Tabelle sind die in klinischen Studien berichteten und nach Vermarktung bestätigten, sowie nur nach Vermarktung gemeldeten Nebenwirkungen, geordnet nach Systemorganklassen und geschätzter Häufigkeit aufgelistet.


MedDRA System-organklassen

Häufig
≥ 1/100 bis < 1/10

Gelegentlich
≥ 1/1.000 bis < 1/100

Selten
≥ 1/10.000 bis < 1/1.000

Sehr selten
< 1/10.000

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems



Anämie


Knochenmarkdepression

Granulozytopenie;

Thrombozytopenie;

Neutropenie;

Hämolytische Anämie

Erkrankungen des Immunsystems



Anaphylaktische Reaktionen (einschließlich Schock);

Überempfindlichkeit



Stoffwechsel und Ernährungsstörungen




Hyperkaliämie

Psychiatrische Erkrankungen




Depression;

Veränderte Traum-phasen;

Schlaflosigkeit

Erkrankungen des Nervensystems

Schwindel




Parästhesien;

Tremor;

Schläfrigkeit;

Kopfschmerzen;

Dysgeusie (Störung des Geschmack-empfindens)

Augenerkrankungen



Sehstörungen


Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths




Schwindel;

Tinnitus

Herzerkrankungen



Herzinsuffizienz

Palpitationen

Gefäßerkrankungen



Bluthochdruck;

Verschlimmerung von Bluthochdruck

Flush (Hautrötung);

Hitzewallung;

Gefäßentzündung

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums



Dyspnoe


Bronchialspasmus

Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Dyspepsie;

Abdominal-schmerzen;

Nausea;

Diarrhoe

Flatulenz;

Gastritis;

Obstipation;

Erbrechen;

Stomatitis ulcerosa

Melaena; Gastrointestinale Ulzera;

Hämorrhagische Diarrhoe;

Gastrointestinale Blutungen

Stomatitis;

Hämatemesis;

Magengeschwür;

Darmperforation;

Exazerbation eines Morbus Crohn und Colitis ulcerosa;

Pankreatitis

Leber- und Gallen-erkrankungen

Erhöhung der Leberenzyme



Leberschäden (einschließlich Hepatitis);

Erhöhte alkalische Phosphatase

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes


Pruritus;

Hautausschlag;

Dermatitis;

Urtikaria

Angioödem

Purpura;

Ekzem;

schwere Schleimhautreaktionen

Erkrankungen der Nieren und Harnwege


Serumharnstoff erhöht;

Serumkreatinin erhöht


Nephrotisches Syndrom;

Niereninsuffizienz

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Ver­abreichungsort




Ödeme;

Müdigkeit;

Krämpfe in den Beinen

Untersuchungen




Gewichtszunahme


Die in klinischen Studien am häufigsten berichteten Nebenwirkungen umfassen Magen-Darm-Beschwerden (Verdauungsstörungen 7,5 %, Bauchschmerzen 6,2 %, Übelkeit 1,5 % und Durchfall 1,5 %) und gelegentlich das Auftreten von Schwindel.

Zudem wurde über dermatologische Beschwerden einschließlich Pruritus und Hautausschlag, sowie erhöhte Leberenzym- und Serumkreatininwerte berichtet.


Klinische Studien und epidemiologische Daten legen nahe, dass die Anwendung von manchen NSAR (insbesondere bei hohen Dosen und bei Langzeitbehandlung) möglicherweise mit einem geringfügig erhöhten Risiko von arteriellen thrombotischen Ereignissen (zum Beispiel Herzinfarkt oder Schlaganfall) verbunden ist (siehe Abschnitt 4.4).


Überdosierung


Über die Folgen einer Aceclofenac-Überdosierung beim Menschen liegen keine Angaben vor. Mögliche Symptome sind: Übelkeit, Erbrechen, Magenschmerzen, Schwindel, Schläfrigkeit und Kopfschmerzen.

Behandlung: Gegebenenfalls Magenspülung, wiederholte Gabe von Aktivkohle. Sofern erforderlich Antazida und weitere symptomatische Behandlungen für Komplikationen wie Hypotonie, Nierenversagen, Krämpfe, gastrointestinale Reizungen und Atemdepression.

Forcierte Diurese, Dialyse oder Hämoperfusion führen nicht zur Eliminierung von NSAR aufgrund ihrer hohen Proteinbindung und ihrem extensiven Metabolismus.



5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN


Pharmakodynamische Eigenschaften


Pharmakotherapeutische Gruppe:

Nicht-steroidale, entzündungshemmende und antirheumatische Arzneimittel


ATC-Code: M01A B16


Aceclofenac ist eine nicht-steroidale Substanz mit antiphlogistischer und analgetischer Wirkung. Als Wirkmechanismus wird die Hemmung der Prostaglandinsynthese angenommen.


Pharmakokinetische Eigenschaften


Resorption:

Nach oraler Applikation wird Aceclofenac rasch resorbiert; die Bioverfügbarkeit beträgt annähernd 100 %. Maximale Plasmakonzentrationen werden etwa 1,25 – 3 Stunden nach Einnahme erreicht. Tmaxwird bei gleichzeitiger Nahrungsaufnahme verzögert; der Anteil des resorbierten Wirkstoffs wird jedoch nicht beeinflusst.



Verteilung:

Aceclofenac wird in hohem Ausmaß an Plasmaprotein gebunden (> 99,7 %). Aceclofenac geht in die Synovialflüssigkeit über, wo es ca. 60 % der Konzentration im Plasma erreicht. Das Verteilungsvolumen beträgt etwa 30 l.


Elimination:

Die mittlere Plasma-Eliminationshalbwertzeit beträgt 4 – 4,3 Stunden. Die zu erwartende Plasma-Clearance liegt bei ca. 5 l/h. Etwa zwei Drittel der verabreichten Dosis werden renal, vorwiegend in Form konjugierter Hydroxymetaboliten, ausgeschieden. Nur 1 % wird nach oraler Einzelgabe unverändert ausgeschieden.


Aceclofenac wird wahrscheinlich durch CYP2C9 zum Hauptmetaboliten 4-OH-Aceclofenac metabolisiert, dessen Beitrag zur klinischen Wirkung möglicherweise vernachlässigbar ist. Unter zahlreichen Metaboliten wurden auch Diclofenac und 4-OH-Diclofenac gefunden.


Besonderheiten bei bestimmten Patientengruppen

Bei älteren Patienten wurde keine Änderung der pharmakokinetischen Eigenschaften von Aceclofenac festgestellt.


Nach Gabe einer Einzeldosis Aceclofenac wurde bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion eine langsamere Ausscheidung von Aceclofenac festgestellt. In einer Studie mit wiederholter Gabe einer täglichen Einzeldosis von 100 mg Aceclofenac ergaben sich jedoch keine Unterschiede hinsichtlich der pharmakokinetischen Parameter zwischen den gesunden Personen und den Patienten mit leichter bis mittelschwerer Leberzirrhose.


Bei Patienten mit leichter bis mittelschwerer Niereninsuffizienz wurde nach Gabe einer Einzeldosis keine klinisch relevante Veränderung der pharmakokinetischen Parameter beobachtet.


Präklinische Daten zur Sicherheit


Wie andere nicht-steroidale Antirheumatika verfügt Aceclofenac im Tierversuch über eine eingeschränkte Verträglichkeit.

Pharmakokinetische Unterschiede zwischen Tier und Mensch erschweren es außerdem, die potentielle Toxizität von Aceclofenac zu bewerten. Das Zielorgan war der Magen-Darm-Trakt. Toxikologische Untersuchungen mit den höchsten verträglichen Dosen bei Ratten – einer Spezies, in der Aceclofenac zu Diclofenac abgebaut wird – und bei Affen (geringe Exposition von unverändertem Aceclofenac) zeigten keine anderen toxischen Effekte als die, die üblicherweise unter nicht-steroidalen Antirheumatika beobachtet werden.


Es konnte in Tierversuchen nachgewiesen werden, dass es keinen Hinweis auf Teratogenese gibt, wenn auch bei Ratten die systemische Exposition gering war und bei Kaninchen die Behandlungen mit Aceclofenac (10mg/kg/Tag) zu einer Reihe von morphologischen Veränderungen in einigen Föten führte.


Karzinogenitätsstudien bei Mäusen (systemische Exposition von Aceclofenac unbekannt) und Ratten (Metabolisierung zu Diclofenac) ergaben keine karzinogene Wirkung und auch Genotoxizitätsstudien mit Aceclofenac zeigten keinen positiven Befund.




6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN


Liste der sonstigen Bestandteile


1 Filmtablette enthält:

Mikrokristalline Cellulose

Croscarmellose-Natrium

Povidon K 30

Glycerol(mono,di)(palmitat,stearat)


Der Filmüberzug enthält:

Hypromellose

Mikrokristalline Cellulose

Macrogolstearat (Ph.Eur.) (mit 40 EO-Einheiten)

Titandioxid


Inkompatibilitäten


Keine bekannt.


Dauer der Haltbarkeit


4 Jahre


Besondere Lagerungshinweise


Nicht über 30 °C lagern.


Art und Inhalt des Behältnisses


Blisterpackungen (Aluminium/Aluminium) mit [10], 20, [30], 50 und 100 Filmtabletten.

Klinikpackung: 600 (30 x 20) Filmtabletten.

Jeder Blisterstreifen enthält 10 oder 15 Filmtabletten.

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.


Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise für die Handhabung


Keine besonderen Anforderungen.



PHARMAZEUTISCHER UNTERNEHMER


Almirall S.A.

General Mitre, 151

08022 Barcelona

Spanien


Mitvertrieb:

Almirall Hermal GmbH

Scholtzstraße 3

21465 Reinbek




ZULASSUNGSNUMMER


41231.00.00



DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG / VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG


21.11.1997 / 21.05.2010



STAND DER INFORMATION


November 2010



VERKAUFSABGRENZUNG


Verschreibungspflichtig





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