Berlithion 600mg Kapseln
Fachinformation |
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alpha-MIP 600 mg Kapseln |
Wirkstoff: alpha-Liponsäure |
1. Bezeichnung des Arzneimittels
alpha-MIP 600 mg Kapseln
Wirkstoff: alpha-Liponsäure
2. Verschreibungsstatus/Apothekenpflicht
Apothekenpflichtig
3. Zusammensetzung der Arzneimittel
3.1 Stoff- und Indikationsgruppe:
Vitaminähnliche, aber endogen gebildete Substanz mit Koenzymfunktion bei der oxidativen Decarboxylierung von alpha-Ketosäuren.
3.2 Arzneilich wirksame Bestandteile:
1 Weichkapsel enthält 600 mg alpha-Liponsäure.
3.3 Sonstige Bestandteile:
Hartfett, mittelkettige Triglyceride, Gelatine, Sorbitol (E 420), Glycerol, Farbstoffe: Titandioxid (E 171), Amaranth (E 123).
4. Anwendungsgebiete
Missempfindungen bei diabetischer Nervenschädigung (Polyneuropathie).
5. Gegenanzeigen
- alpha-MIP 600 mg Kapseln ist absolut kontraindiziert bei Patienten mit bekannter Überempfindlichkeit gegen alpha-Liponsäure oder einen der sonstigen Bestandteile.
- Überempfindlichkeit gegenüber Amaranth.
Hinweis:
Kinder und Jugendliche sind von der Behandlung mit alpha-MIP 600 mg Kapseln auszunehmen, da keine klinischen Erfahrungen vorliegen.
Anwendung in Schwangerschaft und Stillzeit:
Es entspricht den allgemeinen Grundsätzen der Pharmakotherapie, während der Schwangerschaft und Stillzeit Arzneimittel nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung anzuwenden.
Schwangere und Stillende sollten sich einer Behandlung mit alpha-Liponsäure nur unter strikter Indikationsstellung durch den Arzt unterziehen, wenngleich die reproduktionstoxikologischen Untersuchungen keinerlei Anhaltspunkte ergeben haben, die eine Beeinflussung der Fertilität und der frühen Embryonalentwicklung betreffen und sich ferner fruchtschädigende Eigenschaften nicht feststellen ließen.
Über einen möglichen Übertritt von alpha-Liponsäure in die Muttermilch ist nichts bekannt.
6. Nebenwirkungen
In Einzelfällen wurde über gastrointestinale Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen, Magen-, Darmschmerzen und Diarrhoe berichtet.
In Einzelfällen können allergische Reaktionen wie Hautausschlag, Urtikaria und Juckreiz auftreten.
Aufgrund einer verbesserten Glukoseutilisation kann in Einzelfällen der Blutzuckerspiegel absinken. Dabei wurden Hypoglykämie-artige Beschwerden mit Schwindel, Schwitzen, Kopfschmerzen und Sehstörungen beschrieben.
Amaranth kann allergische Reaktionen hervorrufen.
7. Wechselwirkungen mit anderen Mitteln
Wirkungsverlust von Cisplatin bei gleichzeitiger Behandlung mit alpha-MIP 600 mg Kapseln.
alpha-Liponsäure ist ein Metallchelator und sollte daher aus grundsätzlichen Überlegungen nicht gleichzeitig mit Metallverbindungen (z. B. Eisenpräparate, Magnesiumpräparate, Milchprodukte aufgrund des Calciumgehaltes) gegeben werden. Bei Einnahme der gesamten Tagesdosis von alpha-MIP 600 mg Kapseln 30 Minuten vor dem Frühstück können Eisen- und Magnesiumpräparate mittags oder abends eingenommen werden.
Die blutzuckersenkende Wirkung von Insulin bzw. oralen Antidiabetika kann verstärkt werden. Daher ist insbesondere im Anfangsstadium der alpha-Liponsäuretherapie eine engmaschige Blutzuckerkontrolle angezeigt. In Einzelfällen kann es zur Vermeidung von Unterzuckerungserscheinungen erforderlich werden, die Insulindosis bzw. die Dosis des oralen Antidiabetikums zu reduzieren.
Hinweis:
Der regelmäßige Genuss von Alkohol stellt einen bedeutenden Risikofaktor für die Entstehung und Progression neuropathischer Krankheitsbilder dar und kann dadurch auch den Erfolg einer Behandlung mit alpha-MIP 600 mg Kapseln beeinträchtigen. Daher wird Patienten mit diabetischer Polyneuropathie grundsätzlich empfohlen, den Genuss von Alkohol weitestgehend zu vermeiden. Dies gilt auch für therapiefreie Intervalle.
8. Warnhinweise
Amaranth kann allergische Reaktionen hervorrufen.
Patienten mit der seltenen hereditären Fructose-Intoleranz sollen alpha-MIP 600 mg Kapseln nicht einnehmen.
9. Wichtigste Inkompatibilitäten
Bisher keine bekannt.
10. Dosierung mit Einzel- und Tagesgaben
Bei Missempfindungen bei diabetischer Polyneuropathie bei Erwachsenen:
Die Tagesdosis beträgt 1 alpha-MIP 600 mg Kapsel (entsprechend 600 mg alpha-Liponsäure), die als Einmaldosis etwa 30 Minuten vor der ersten Mahlzeit eingenommen werden soll.
Bei stark ausgeprägten Missempfindungen kann initial eine Infusionstherapie mit alpha-Liponsäure erfolgen.
11. Art und Dauer der Anwendung
Die Weichkapseln sollen unzerkaut und mit ausreichend Flüssigkeit auf nüchternen Magen eingenommen werden. Die gleichzeitige Aufnahme von Nahrung kann die Resorption behindern. Daher ist es insbesondere bei Patienten wichtig, die zusätzlich eine verlängerte Magenentleerungszeit aufweisen, dass die Einnahme eine halbe Stunde vor dem Frühstück erfolgt.
Da es sich bei der diabetischen Polyneuropathie um eine chronische Erkrankung handelt, kann eine Dauertherapie notwendig sein. Grundlage der diabetischen Polyneuropathie-Therapie ist die optimale Diabeteseinstellung.
12. Notfallmaßnahmen, Symptome und Gegenmittel
Bei Überdosierung können Übelkeit, Erbrechen und Kopfschmerzen auftreten.
Nach akzidenteller oder suizidaler Einnahme oraler Dosen zwischen 10 und 40 g alpha-Liponsäure in Verbindung mit Alkohol sind schwerwiegende Intoxikationen, teilweise mit letalem Ausgang beobachtet worden. Das klinische Vergiftungsbild kann sich zunächst in psychomotorischer Unruhe oder Bewusstseinstrübung äußern und geht im weiteren Verlauf typischerweise mit generalisierten Krampfanfällen und der Ausbildung einer Laktatazidose einher. Des weiteren wurden Hypoglykämie, Schock, Rhabdomyolyse, Hämolyse, disseminierte intravaskuläre Gerinnung (DIC), Knochenmarksdepression und Multiorganversagen als Intoxikationsfolgen hoher alpha-Liponsäure-Dosen beschrieben.
Therapiemaßnahmen bei Intoxikation:
Bereits bei Verdacht auf eine substantielle Intoxikation mit alpha-MIP 600 mg Kapseln (z. B. > 10 Tabletten zu 600 mg bei Erwachsenen und > 50 mg/kg KG bei Kindern) ist eine unverzügliche Klinikeinweisung und die Einleitung von Maßnahmen den allgemeinen Behandlungsgrundsätzen von Vergiftungsfällen indiziert (z. B. induziertes Erbrechen, Magenspülung, Aktivkohle etc.). Die Behandlung generalisierter Krampfanfälle, der Lactatazidose und aller anderen vital bedrohlichen Intoxikationsfolgen müssen sich an den Grundsätzen der modernen Intensivtherapie orientieren und symptomatisch erfolgen. Der Nutzen des Einsatzes von Hämodialyse, Hämoperfusions- oder Filtrationstechniken in der forcierten Elimination von alpha-Liponsäure ist derzeit nicht gesichert.
13. Pharmakologische und toxikologische Eigenschaften, Pharmakokinetik und Bioverfügbarkeit, soweit diese Angaben für die therapeutische Verwendung erforderlich sind
13.1 Pharmakologische Eigenschaften
Durch die beim Diabetes mellitus verursachte Hyperglykämie kommt es zur Anlagerung der Glukose an die Matrixproteine der Blutgefäße und zur Bildung der sogenannten "Advanced Glycosylation End Products". Dieser Prozess führt zu einer Verminderung des endoneuralen Blutflusses und zu einer endoneuralen Hypoxie/Ischämie, was mit einer erhöhten Produktion von freien Sauerstoffradikalen verbunden ist, die den peripheren Nerv eine Depletion von Antioxidantien, wie Glutathion, festgestellt werden.
In Untersuchungen an Ratten interagierte alpha-Liponsäure mit diesen, bei Streptozotocin-induziertem Diabetes ausgelösten biochemischen Prozessen durch Verminderung der Bildung von Advanced Glycosylation End Products, Verbesserung des endoneuralen Blutflusses, Erhöhung des physiologischen Antioxidantienspiegels von Glutathion sowie als Antioxidans für freie Sauerstoffradikale im diabetischen Nerv.
Diese in der experimentellen Situation beobachteten Wirkungen sprechen dafür, dass die Funktionalität der peripheren Nerven durch alpha-Liponsäure verbessert werden kann. Das betrifft sensorische Störungen bei diabetischer Polyneuropathie, die sich durch Dysästhesien, Parästhesien wie z. B. Brennen, Schmerzen, Taubheitsgefühl, Ameisenlaufen, äußern können.
Ergänzend zu den bisherigen klinischen Erkenntnissen in der symptomatischen Behandlung der diabetischen Polyneuropathie mit alpha-Liponsäure wurden in einer 1995 durchgeführten multizentrischen, placebokontrollierten Studie günstige Wirkungen von alpha-Liponsäure auf die untersuchten Symptome Brennen, Parästhesien, Taubheitsgefühl und Schmerzen gefunden.
13.2 Toxikologische Eigenschaften
a) Akute und chronischeToxizität
Das Toxizitätsprofil ist charakterisiert durch Symptome, die sowohl das vegetative Nervensystem als auch da zentrale Nervensystem betreffen.
Nach wiederholter Applikation sind weitere Zielorgane toxischer Dosen hauptsächlich die Leber und die Niere.
b) Mutagenes und tumorerzeugendes Potential
Untersuchungen zum mutagenen Potential ergaben keine Anhaltspunkte für Gen- oder Chromosomenmutationen. Hinweise auf ein tumorerzeugendes Potential von alpha-Liponsäure ließen sich aus einer Kanzerogenitätsstudie nach oraler Gabe an Ratten nicht ableiten. Eine Studie über einen tumorpromovierenden Effekt von alpha-Liponsäure im Zusammenhang mit dem Kanzerogen N-Nitroso-Diemethylamin (NDEA) verlief negativ.
c) Reproduktionstoxizität
Alpha-Liponsäure besitzt keinen Einfluss auf die Fertilität und frühe Embryonalentwicklung bei der Ratte bis zu einer maximal geprüften oralen Dosis von 68,1 mg/kg. Bis in den maternal-toxischen Dosisbereich finden sich nach intravenöser Injektion am Kaninchen keine Missbildung erzeugende Eigenschaften.
13.3 Pharmakokinetik
Alpha-Liponsäure wird nach oraler Gabe beim Menschen rasch resorbiert. Infolge eines ausprägten First-pass-Effektes beträgt die absolute Bioverfügbarkeit (Vergleich zu einer i.v. Gabe) von per os eingenommener alpha-Liponsäure ca. 20 %. Aufgrund einer raschen Gewebsverteilung beträgt die Plasmahalbwertszeit von alpha-Liponsäure beim Menschen ca. 2 Minuten. Die relative Bioverfügbarkeit von alpha-Liponsäure und Gabe fester Darreichungsformen per os beträgt im Verhältnis zu Trinklösungen mehr als 60 %. Maximale Plasmaspiegel von ca. 4 µg/ml werden ca. 0,5 h nach oraler Gabe von 600 mg alpha-Liponsäure gemessen.
Durch radioaktive Markierung konnte im Tierexperiment (Ratte, Hund) mit 80 – 90 % ein überwiegend renaler Ausscheidungsweg gezeigt werden, und zwar in Form von Metaboliten. Auch beim Menschen finden sich nur geringe Mengen intakt ausgeschiedener Substanz im Urin. Die Biotransformation erfolgt hauptsächlich durch oxidative Seitenkettenverkürzung (-Oxidation) und/oder durch S‑Methylierung der entsprechenden Thiole.
Alpha-Liponsäure reagiert in-vitro mit Metallionen-Komplexen (z. B. Cisplatin). Alpha-Liponsäure geht mit Zuckermolekülen schwerlösliche Komplexverbindungen ein.
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13.4 Bioverfügbarkeit Weichkapseln:
Eine im Jahr 1998 durchgeführte Bioverfügbarkeitsuntersuchung (offen, cross-over) an 24 männlichen Probanden (18-45 Jahre) ergab nach einmaliger Gabe von 1 Weichkapsel alpha-Vibolex® 600 mg HRK Kapseln (entsprechend 600 mg alpha-Liponsäure) im Vergleich zum Referenzpräparat folgende Werte:
arithmet. Mittel SD |
alpha-Vibolex® 600 mg HRK Kapseln |
Referenz |
max. Plasmakonzentration Cmax [µg/l] |
6.811 4.476 |
5.338,6 2.949,6 |
Zeitpunkt der maximalen Plasmakonzentration tmax [h] |
1,40 1,13 |
0,72 0,50 |
Fläche unter der Konzentrations-Zeit-Kurve AUC0- [µg h/l] |
4.918,9 1.692,6 |
4.335,0 1.508,7 |
Angaben der Werte als arithmetische Mittelwerte und Streubreite (Standardabweichung)
Mittlere Plasmaspiegelverläufe im Vergleich zu einem Referenzpräparat in einem
Konzentrations-Zeit-Diagramm :
Referenz:
alpha-Vibolex® 600 mg HRK Kapseln: o
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14. Sonstige Hinweise
keine
15. Haltbarkeitshinweis
Die Dauer der Haltbarkeit beträgt 30 Monate.
Die Arzneimittel sollen nach Ablauf des Verfallsdatums nicht mehr angewendet werden.
16. Lager- und Aufbewahrungshinweis
Nicht über 25°C aufbewahren.
Entsorgungshinweis:
Unverbrauchte Reste der Arzneimittel müssen keiner gesonderten Entsorgung zugeführt werden.
17. Darreichungsformen und Packungsgrößen
P ackungen zu
30 Weichkapseln (N1)
100 Weichkapseln (N3)
18. Stand der Information
Juni 2004
19. Name oder Firma und Anschrift des pharmazeutischen Unternehmers
Hersteller/pharm. Unternehmer
Chephasaar
Chem.-pharm. Fabrik GmbH
Mühlstraße 50
66386 St. Ingbert
Telefon: (0 68 94) 971 - 0
Telefax: (0 68 94) 971 – 199