Berlocid 480
Gebrauchsinformation: Information für den Anwender
Berlocid® 480
400 mg/80 mg, Tabletten
Wirkstoffe:Sulfamethoxazol und Trimethoprim
Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, denn sie enthält wichtige Informationen für Sie.
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Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen.
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Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
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Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben. Geben Sie es nicht an Dritte weiter. Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese dieselben Symptome haben wie Sie.
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Wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind, informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker.
Diese Packungsbeilage beinhaltet:
Was ist Berlocid® 480 und wofür wird es angewendet?
Was müssen Sie vor der Einnahme von Berlocid® 480 beachten?
Wie ist Berlocid® 480 einzunehmen?
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie ist Berlocid® 480 aufzubewahren?
Weitere Informationen
1. Was ist Berlocid®480 und wofür wird es angewendet?
1.1 Stoff- oder Indikationsgruppe oder Wirkungsweise
Berlocid®480 ist ein Antibiotikum.
Berlocid® 480
enthält eine Kombination von zwei Arzneistoffen, die den
Stoffwechsel der Folsäure (wasserlösliches Vitamin) von
empfindlichen Krankheitserregern hemmen (kompetitive Hemmung der
Folsäurebiosynthese).
1.2 Anwendungsgebiete
Berlocid®480 wird angewendet zur Behandlung von Infektionen (Erkrankungen durch Ansteckung), die durch Trimethoprim-/Sulfamethoxazol-empfindliche Krankheitserreger verursacht werden und einer oralen Behandlung zugänglich sind:
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Infektionen der oberen und unteren Atemwege
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Lungenentzündung durch Pneumocystis carinii
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Infektionen des Hals-Nasen-Ohren-Bereiches (außer durch Streptokokken verursachte Mandelentzündung)
Infektionen der Nieren und der ableitenden Harnwege (Blase, Harnröhre),
einschließlich der Kurzzeitbehandlung und der langfristigen, vorbeugenden
Behandlung gegen einen Krankheitsrückfall
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Infektionen der weiblichen und männlichen Geschlechtsorgane, einschließlich Prostatitis (Entzündung der Vorsteherdrüse) und Granuloma venereum; Syphilis, sog. harter Schanker, wird nicht erfasst
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Infektionen des Magen-Darm-Traktes: Typhus, Paratyphus A und B, Typhus-Dauerausscheider, Shigellose (Bakterienruhr), Reisedurchfall
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Salmonellendurchfall mit septischen Krankheitsverläufen (hohes Fieber nach Eindringen der Bakterien in die Blutbahn) bei abwehrgeschwächten Patienten
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Brucellose (durch Haustiere übertragene Ansteckungskrankheit)
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Nocardiose (Ansteckungskrankheit, die vor allem abwehrgeschwächte Patienten befällt).
Hinweis
Gastroenteritiden (Magen-Darm-Entzündungen), die
durch sogenannte Enteritis-Salmonellen verursacht sind, sollen in
der Regel nicht mit Berlocid®480 behandelt werden, weil der
Krankheitsverlauf nicht beeinflusst und die Dauer der Ausscheidung
sogar verlängert wird (Ausnahme s. o.).
2. Was müssen Sie vor der Einnahme von Berlocid®480 beachten?
Berlocid® 480 darf nicht eingenommen werden
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wenn Sie überempfindlich gegenüber Sulfonamid-Arzneistoffen, Trimethoprim und verwandten Arzneistoffen (Trimethoprim-Analoga, z. B. Tetroxoprim) oder einen der anderen Bestandteile von Berlocid® 480 sind
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wenn Sie an Erythema exsudativum multiforme (schwere Erkrankung mit Rötung und Blasenbildung der Haut) leiden, auch wenn diese Erkrankung bereits früher einmal bei Ihnen aufgetreten ist
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wenn Sie an krankhaften Blutbildveränderungen, wie Thrombozytopenie (Verminderung der Blutplättchen), Granulozytopenie (Verminderung bestimmter weißer Blutkörperchen) oder megaloblastischer Anämie (bestimmte Form der Blutarmut) leiden
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wenn Sie an bestimmten Erkrankungen der roten Blutkörperchen (angeborener Glukose-6-Phosphat-Dehydrogenase-Mangel und Hämoglobinanomalien, wie Hb-Köln und Hb-Zürich) leiden
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wenn Ihre Niere geschädigt ist oder Ihre Nierenfunktion hochgradig vermindert ist, d. h. Ihre Kreatinin-Clearance unter 15 ml/min liegt (die Kreatinin-Clearance ist ein Maß für die Nierenfunktion)
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wenn Ihre Leber schwer geschädigt ist oder Ihre Leberfunktion gestört ist (z. B. bei akuter Leberentzündung)
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wenn bei Ihnen die Bildung des roten Blutfarbstoffes gestört ist (akute Porphyrie)
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von Frühgeborenen und von Neugeborenen mit Hyperbilirubinämie (erhöhter Blutgehalt an Bilirubin, ein Gallenfarbstoff) oder mit Glukose-6-Phosphat-Dehydrogenase-Mangel der Erythrozyten (Erklärung s. o.).
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Osteomyelitis (Knochenmarkentzündung) ist zumeist durch Staphylokokken verursacht, gegen die Berlocid® 480 oft nicht ausreichend wirksam ist. Deshalb darf Berlocid® 480 bei dieser Erkrankung nicht eingesetzt werden.
Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Berlocid® 480 ist erforderlich
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Sie dürfen Berlocid® 480 erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt einnehmen
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wenn Sie unter leichteren Funktionsstörungen der Nieren oder der Leber leiden
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wenn Funktionsstörungen der Schilddrüse bei Ihnen festgestellt wurden
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wenn Sie überempfindlich gegen Sulfonamid-ähnliche Arzneistoffe sind, die zur Behandlung der Zuckerkrankheit (Sulfonylharnstoff-Antidiabetika) und als harntreibende Arzneimittel (Diuretika auf Sulfonamidbasis) verwendet werden
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wenn bei Ihnen möglicherweise ein Mangel an Folsäure vorliegt (Vitamin mit Bedeutung, z. B. für die Blutbildung)
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wenn Sie an einer bestimmten Erbkrankheit leiden (fragilem X-Chromosom in Kombination mit einer mangelnden geistigen Entwicklung bei Kindern)
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bei Neugeborenen bis zum Alter von 5 Wochen.
Trimethoprim (ein Bestandteil von Berlocid®480) beeinträchtigt die Verstoffwechselung von Phenylalanin (eine Aminosäure). Wenn Sie unter Phenylketonurie leiden (Krankheit aufgrund eines Fehlers im Phenylalanin-Stoffwechsel), können Sie Berlocid®480 dennoch einnehmen, wenn Sie sich streng Phenylalanin-arm ernähren.
Wenn Ihre Nieren- und Leberfunktion eingeschränkt ist, Sie an Funktionsstörungen der Schilddrüse leiden, bei Ihnen ein Folsäuremangelmöglich ist oder Sie älter sind, bedarf die Anwendung von Berlocid®480 einer konsequenten ärztlichen Überwachung.
Wenn Sie nierentransplantiert sind (Nierenverpflanzung) und den Arzneistoff Ciclosporin (Arzneistoff zur Unterdrückung der körpereigenen Immunabwehr) erhalten, besteht bei Behandlung mit Berlocid®480 eine erhöhte schädigende Wirkung auf die Nieren (Nephrotoxizität), da die verwendeten Arzneistoffe gleichgerichtet wirken. Deshalb sollte Berlocid®480 bei nierentransplantierten Patienten mit Harnwegsinfektionen nicht als Arzneimittel der ersten Wahl eingesetzt werden.
Treten bei Ihnen grippeartige Symptome, Halsentzündungen oder Fieber auf, müssen sofortBlutbildkontrollen durchgeführt werden.
Treten bei Ihnen Hautausschläge auf, müssen Sie die Behandlung mit Berlocid®480 sofortabsetzen!
Bei AIDS-Patienten ist die Häufigkeit von Nebenwirkungen (insbesondere Überempfindlichkeitsreaktionen der Haut unterschiedlichen Schweregrades) außergewöhnlich hoch, bedingt durch die hohen erforderlichen Arzneimengen bei der Behandlung der Pneumocystis-carinii-Lungenentzündung. Bei diesen Patienten sind Bestimmungen der Blutspiegel der Wirkstoffe von Berlocid®480 erforderlich, da trotz normaler Kreatinin-Clearance die renale Clearance dieser Wirkstoffe, bedingt durch Kristallurie (Ausfällung kleinster Kristalle in den Harnwegen), stark eingeschränkt sein kann (die Harnausscheidung dieser Stoffe kann trotz normaler Messwerte von Kreatinin beeinträchtigt sein). Es sind gelegentlich auch Hypokaliämien (erniedrigter Kaliumgehalt des Blutes) oder bedrohliche Hyperkaliämien (erhöhter Kaliumgehalt des Blutes) in Verbindung mit schweren Hyponatriämien (erniedrigter Natriumgehalt des Blutes) aufgetreten, weshalb einige Tage nach Beginn der Behandlung engmaschige Serum-Kalium- und Serum-Natrium-Bestimmungen durchzuführen sind.
Bei Gabe der Standarddosis kann es ebenfalls zu einer Hyperkaliämie (erhöhter Kaliumgehalt im Blut) kommen, insbesondere aber im Zusammenhang mit einer eingeschränkten Nierenfunktion. Auch Hypokaliämien (erniedrigter Kaliumgehalt im Blut) wurden im Zusammenhang mit einer Berlocid®480-Behandlung in Standarddosis beobachtet.
Auch wenn Sie mit einer Normaldosis von Berlocid®480 behandelt werden und besonders, wenn Sie an einer eingeschränkten Nierenfunktion leiden, sollte bei Ihnen eine regelmäßige Kontrolle der Serum-Kalium- und Serum-Natriumspiegel erfolgen.
Während der Behandlung mit Berlocid®480 müssen Sie auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten (bei Erwachsenen mindestens 1200 ml Harnausscheidung pro Tag).
Unter der Einnahme von Berlocid®480 kann es zu Photosensibilisierung kommen (Auftreten von Hauterscheinungen nach Lichteinwirkung). Dies müssen Sie vor allem bei starker Sonneneinwirkung und UV-Licht-Einwirkung beachten.
Sollten Sie älter sein, bei Ihnen ein Folsäuremangel bestehenoder Sie hohe Dosen von Berlocid®480 einnehmen müssen, sollte eine Folsäuregabe erwogen werden.
Langzeitanwendung oder Verwendung hoher Dosen
Bei einer länger als 14 Tage andauernden Gabe von Berlocid®480 sind regelmäßige Blutbildkontrollen (insbesondere Zählung der Blutplättchen) erforderlich.
Eine längerfristige und/oder wiederholte Anwendung von Berlocid®480 kann zu einer Neu- oder Zweitinfektion mit Trimethoprim-/Sulfamethoxazol-unempfindlichen (resistenten) Bakterien oder Sprosspilzen führen.
Sie sollten auf Zeichen einer möglichen
Sekundärinfektion (Zweitinfektion) mit solchen Erregern achten (z.
B. Pilzbefall der Schleimhäute mit Rötung und weißlichen Belägen
der Schleimhäute). Sekundärinfektionen müssen entsprechend
behandelt werden.
Weitere Vorsichtshinweise
Jede Anwendung von Antibiotika kann zur Vermehrung von Erregern führen, die gegen das eingesetzte Arzneimittel unempfindlich (resistent) sind.
Treten bei Ihnen schwere, anhaltende,
manchmal blutig-schleimige Durchfälle und krampfartige
Bauchschmerzen während oder nach der Behandlung mit
Berlocid®480 auf, müssen Sie Ihren Arzt befragen, weil sich dahinter
eine ernstzunehmende schwere Schleimhautentzündung des Darmes
(pseudomembranöse Enterokolitis) - meist verursacht durch
Clostridium difficile - verbergen kann, die sofortbehandelt werden muss. Diese,
durch eine Antibiotika-Behandlung ausgelöste, Darmerkrankung kann
lebensbedrohlich sein.
Bei Streptokokken-Angina (Mandelentzündung) ist
Berlocid®480 nicht wirksam, da die Erreger nicht beseitigt werden. Bei
Syphilis (sog. harter Schanker) ist
Berlocid®480 weder in der Inkubationszeit (Zeitraum zwischen
Ansteckung bis zum Auftreten der ersten Krankheitserscheinungen)
noch nach Manifestation (Erkennbarwerden der Erkrankung)
wirksam.
Pyodermie und Furunkel (eitrige Entzündungen der Haut), Abszess (abgeschlossene Eiteransammlungen) und Wundinfektion sind in den meisten Fällen verursacht durch Streptokokken und Staphylokokken, gegen die Berlocid®480 oft nicht ausreichend wirksam ist. Berlocid®480 ist zur Behandlung derartiger Erkrankungen nicht geeignet.
Sind bei Ihnen ein angeborener Glukose-6-Phosphat-Dehydrogenase-Mangel (Enzym des Zuckerstoffwechsels) der Erythrozyten oder Hämoglobinanomalien (veränderter roter Blutfarbstoff), wie Hb-Köln und Hb-Zürich, bekannt, kann eine Zyanose (blaurote Verfärbung von Haut und Schleimhäuten), aufgrund von Sulf- oder Methämoglobinämie (Veränderung des roten Blutfarbstoffs) auftreten. Bei Glukose-6-Phosphat-Dehydrogenase-Mangel kann bei empfindlichen Patienten unabhängig von der Dosis eine Hämolyse (Auflösung von roten Blutkörperchen) ausgelöst werden.
Bei Einnahme von Berlocid® 480 mit anderen
Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Die Wirkung von :Berlocid®480 wird, bis hin zu einem
erhöhten Nebenwirkungsrisiko, verstärkt:
- Es kann eine verstärkte Wirkung von Berlocid®480 durch Probenecid und Sulfinpyrazon (zwei Arzneistoffe gegen erhöhte Harnsäure), Indometacin (Arzneistoff gegen Schmerzen, Rheuma und Entzündungen), Phenylbutazon (Arzneistoff gegen Gicht und bestimmte rheumatische Erkrankungen) oder Salicylate (Arzneimittel gegen Fieber, Entzündungen und zur Hemmung der Blutgerinnung) auftreten.
- Eine erhöhte schädigende Wirkung von Berlocid®480 bei Gabe von p-Aminosalicylsäure (Arzneistoff gegen Tuberkulose), Barbituraten (Schlafmittel) oder Primidon (Arzneistoff gegen Krampfanfälle) kann ebenfalls auftreten.
- Eine erhöhte Gefahr der Ausfällung kleinster Kristalle in
den Harnwegen (Kristallurie) bei Methenamin-Gabe (Arzneistoff zur
Behandlung von Harnwegsinfekten) oder durch Ansäuern des Urins,
z. B. mit Methenaminmandelat, wurde
beobachtet.
Die Wirkung von Berlocid®480 wird vermindert:
- Die gleichzeitige Anwendung von Arzneistoffen zur örtlichen Betäubung (Lokalanästhetika - Abkömmlinge der Paraaminobenzoesäure), z. B. Benzocain, Procain, Butacain oder Tetracain sowie des Antiarrhythmikums Procainamid (Arzneimittel gegen unregelmäßigen Herzschlag) ist zu vermeiden, da durch diese Arzneistoffe die Wirkung von Berlocid®480 vermindert wird.
- Es kann weiterhin eine verminderte Wirkung von Berlocid®480 durch bestimmte Arzneimittel zur Verminderung der Magensäure (mineralische Antacida) und Paraldehyd (Schlafmittel) auftreten.
Sonstige mögliche Wechselwirkungen:
- Außerdem kann es zu Blutbildveränderungen durch gleichzeitige Gabe von Pyrimethamin (Arzneistoff z. B. gegen Malaria und Toxoplasmose) in einer Dosis von mehr als 25 mg pro Woche kommen.
- Die Häufigkeit von Folsäuremangelzuständen kann bei Gabe von Berlocid®480 durch andere Mittel, die ebenfalls Folsäuremangel verursachen, (z. B. Methotrexat) gesteigert werden.
Berlocid®480 verstärkt die Wirkung anderer Arzneimittel, bis hin zu einem erhöhten Nebenwirkungsrisiko, wie folgt:
Bei Arzneimitteln, die ebenfalls aktiv über die Niere ausgeschieden werden [z. B. Procainamid (Arzneistoff gegen unregelmäßigen Herzschlag), oder Amantadin (Arzneistoff gegen Parkinson oder Virusgrippe], besteht die Möglichkeit einer kompetitiven Hemmung, was zum Anstieg der Plasmakonzentration eines oder beider Wirkstoffe führen kann (die Arzneimittel behindern sich gegenseitig bei der Ausscheidung und bleiben so vermehrt im Körper):
- Unter Behandlung mit Berlocid®480 kann es zu einer rückbildungsfähigen Verschlechterung der Nierenfunktion durch Ciclosporin (Arzneistoff zur Unterdrückung der körpereigenen Immunabwehr) kommen (siehe Abschnitt „Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Berlocid®480 ist erforderlich“).
- Weiterhin kann Berlocid®480 die Wirkung von bestimmten Arzneimitteln (Cumarine), die die Blutgerinnung hemmen (hypoprothrombinämische Wirkung von Cumarinen), verstärken.
- Bestimmte Arzneimittel gegen erhöhten Blutzucker (orale Antidiabetika aus der Gruppe der Sulfonylharnstoffe) können ebenfalls in ihrer Wirkung verstärkt werden.
- Diphenylhydantoin (Phenytoin, ein Arzneistoff zur Behandlung von Krampfanfällen), Methotrexat (Arzneistoff zur Krebsbehandlung) und kurz wirksame, intravenös zu verabreichende, Barbiturate (Arzneimittel zur Narkose, z. B. Thiopental) werden durch Berlocid®480 verstärkt.
- Durch die gleichzeitige Gabe von Co-trimoxazol und Rifampicin (Antibiotikum) kann es zu einer Verminderung der Rifampicin-Clearance (Verminderung des Rifampicinabbaus) mit Erhöhung der Rifampicin-Serumkonzentration kommen.
- Es besteht ein erhöhtes Risiko für eine Verminderung der Blutplättchen bei älteren Patienten, die harntreibende Arzneimittel erhalten (hauptsächlich Thiazide).
- Erhöhte Wirkspiegel bestimmter Arzneimitteln gegen Herzschwäche (erhöhter Digoxinspiegel) können bei älteren Patienten auftreten.
Berlocid®480 vermindert die Wirkung anderer Arzneimittel wie folgt:
- Unter Behandlung mit Berlocid®480 kann eine Störung der 6-Mercaptopurin-Resorption mit Einschränkung der antileukämischen Wirkung von 6-Mercaptopurin (Verminderung der Wirkung gegen Blutkrebs) auftreten.
- Die Wirksamkeit von Folsäure bei der Therapie einer megaloblastischen Anämie (bestimmte Form der Blutarmut) kann durch die gleichzeitige Gabe von Co-trimoxazol vermindert oder aufgehoben sein.
- In seltenen Fällen kann unter der Therapie mit Co-trimoxazol die Sicherheit der empfängnisverhütenden Wirkung von hormonellen Kontrazeptiva ("Pille") in Frage gestellt sein. Es empfiehlt sich deshalb, zusätzlich nichthormonelle empfängnisverhütende Maßnahmen anzuwenden.
Bei Einnahme von Berlocid® 480 zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
Es sind keine Wechselwirkungen bekannt.
Schwangerschaft und Stillzeit
Fragen Sie vor der Anwendung aller Arzneimittel Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Berlocid®480 darf im ersten
Schwangerschaftsdrittel nicht angewendet werden. Im zweiten und
dritten Schwangerschaftsdrittel sowie in der Stillzeit darf
Berlocid®480 nur unter strenger Nutzen-Risiko-Abwägung angewendet
werden. Obwohl bisherige Erfahrungen keine Hinweise auf ein
erhöhtes Fehlbildungsrisiko beim Menschen ergeben haben, könnte
wegen der Wirkung auf den Folsäurestoffwechsel ein solches Risiko
vorhanden sein. Wenn Sie schwanger sind,
sollte deshalb eine ausreichende Folsäureversorgung gewährleistet
sein.
Für vor der Geburt exponierte Neugeborene
(besonders für Frühgeborene) besteht ein besonderes Risiko einer
Hyperbilirubinämie (erhöhter Gehalt von Gallenfarbstoff im
Blut).
Die in der Muttermilch festgestellten Mengen an Wirkstoff sind gering und bedeuten in der Regel keine Gefährdung für den Säugling. Jedoch sollten Neugeborene und ebenso Säuglinge, die unter einem Mangel an Glukose-6-Phosphatdehydrogenase (Enzym des Zuckerstoffwechsels) oder Hyperbilirubinämie leiden, sowie Frühgeborene vorsichtshalber nicht gestillt werden.
Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Sehr selten kommt es bei Behandlung mit Berlocid®480 zu vorübergehender Kurzsichtigkeit (Myopie) oder akuter Psychose (seelisch-geistige Erkrankung). Sie können dann auf unerwartete und plötzliche Ereignisse nicht mehr schnell und gezielt genug reagieren. Fahren Sie bei Behandlung mit Berlocid®480 nicht Auto oder andere Fahrzeuge! Bedienen Sie keine elektrischen Werkzeuge und Maschinen! Arbeiten Sie nicht ohne sicheren Halt!
3. Wie ist Berlocid®480 einzunehmen?
Nehmen Sie Berlocid®480 immer genau nach der
Anweisung des Arztes ein. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder
Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher
sind.
3.1 Dosierung
Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis:
Die folgenden Angaben gelten, soweit Ihnen Ihr Arzt
Berlocid®480 nicht anders verordnet hat. Bitte halten Sie sich an die
Anwendungsvorschriften, da Berlocid®480 sonst nicht richtig wirken
kann!
Standardanwendung
Erwachsene und Jugendliche ab 13 Jahren nehmen
zweimal täglich 2 Tabletten Berlocid®480.
Kinder von 6 bis 12 Jahren erhalten zweimal täglich 1 Tablette Berlocid®480.
Langfristige, vorbeugende Behandlung bei Harnwegsinfektionen
gegen einen Krankheitsrückfall
Einmal täglich abends nehmen Erwachsene und
Jugendliche ab 13 Jahren 1 ½ bis 2 Tabletten
Berlocid®480.
Lungenentzündung durch Pneumocystis carinii
Berlocid®480 wird bis zur 5fachen
Standarddosis angewendet (täglich 100 mg Sulfamethoxazol/kg
Körpergewicht und 20 mg Trimethoprim/kg Körpergewicht). Zu Beginn
der Behandlung sollte, zumindest für die ersten 48 Stunden, die
intravenöse Gabe gewählt werden.
Spezielle Dosierungsempfehlungen
Granuloma venereum (Granuloma inguinale)
Erwachsene: Zweimal täglich 2 Tabletten
Berlocid®480 in der Regel über einen Zeitraum von 2
Wochen.
Nocardiose
Erwachsene: Dreimal täglich 2 Tabletten
Berlocid®480 für die Dauer von 8-10 Wochen.
Hinweis: Zu Beginn der Therapie sollte, zumindest
für die ersten 5-7 Tage, die intravenöse Applikation der o.g.
Tagesdosis mit 2400 mg Sulfamethoxazol und 480 mg Trimethoprim
gewählt werden.
Hinweise zur Dosierung bei eingeschränkter Nierenfunktion
Kreatininclearance |
Dosis |
Über 30 ml/min |
Standarddosis |
15 bis 30 ml/min |
Hälfte der Standarddosis |
Unter 15 ml/min |
Anwendung kontraindiziert |
Bei eingeschränkter Nierenfunktion sind Bestimmungen der Plasmakonzentrationen von Sulfamethoxazol erforderlich. Die Abnahme erfolgt 12 Stunden nach der letzten Dosis jedes dritten Behandlungstags. Die Behandlung ist abzubrechen, wenn die Plasmakonzentration des Gesamt-Sulfamethoxazol über 150 µg/ml ansteigt. Fällt, z. B. nach Hämodialyse ("Blutwäsche"), die Plasmakonzentration an Gesamt-Sulfamethoxazols unter 120 µg/ml, kann die Behandlung fortgesetzt werden.
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie den
Eindruck haben, dass die Wirkung von
Berlocid®480 zu stark oder zu schwach ist.
Hinweis
Für niedrigere und höhere Arzneimengen stehen
Arzneimittel mit einem niedrigeren bzw. höheren Wirkstoffgehalt
zur Verfügung.
3.2 Art der Anwendung
Nehmen Sie die Tabletten unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit ein.
Teilung der Tablette:
Die Tablette wird mit der Teilungskerbe nach oben zwischen Zeigefinger und Daumen beider Hände gehalten und durch Druck der Daumen nach unten entlang der Teilungskerbe in zwei Hälften gebrochen.
Bei schweren Krankheitsverläufen ist der parenteralen Applikation (Einspritzen in eine Vene oder einen Muskel) und hier insbesondere der intravenösen Applikation (Einspritzen in eine Vene) der Vorzug zu geben.
3.3 Dauer der Anwendung
Über die Dauer der Einnahme entscheidet Ihr Arzt. Sie ist abhängig von der Grunderkrankung und vom Krankheitsverlauf. Als Richtwerte dienen folgende Angaben:
- Bei bakteriellen Infektionskrankheiten richtet sich die Behandlungsdauer nach dem Verlauf der Erkrankung. Normalerweise ist eine Behandlungsdauer von 5-8 Tagen ausreichend. Im Interesse eines nachhaltigen Behandlungserfolges sollten Sie Berlocid®480 auch nach Abklingen der Krankheitserscheinungen noch 2 bis 3 Tage länger einehmen.
- Bei der Behandlung der Lungenentzündung, hervorgerufen durch Pneumocystis carinii, ist im Interesse des Behandlungserfolges eine Mindestbehandlungsdauer von 14 Tagen angezeigt.
- Die langfristige, vorbeugende Behandlung bei Harnwegsinfektionen gegen einen Krankheitsrückfall beträgt 3 bis 12 Monate, erforderlichenfalls auch länger.
3.4 Wenn Sie eine größere Menge Berlocid® 480 eingenommen haben, als Sie sollten
Symptome einer Überdosierung
Bei Einnahme erheblich zu hoher Arzneimengen kommt
es zu Erbrechen, Durchfall, Kopfschmerzen, Schwindel sowie
ungewöhnlich geringer (Oligurie) oder gar keiner Harnausscheidung
(Anurie) bzw. zur Ausfällung kleinster Kristalle in den Harnwegen
(Kristallurie). Holen Sie in solch einem Fall den nächst
erreichbaren Arzt zu Hilfe!
Ärztliche Maßnahmen bei Überdosierung
Je nach Schwere der Überdosierungserscheinungen
müssen Maßnahmen folgender Art ergriffen werden:
Auspumpen des Magens zur Verhinderung der weiteren Aufnahme
der Wirkstoffe. Bei nicht bewusstseinsgetrübten Patienten kann
zudem eine sofortige Entleerung des Magens (durch induziertes
Erbrechen) herbeigeführt werden. Beschleunigung der
Harnausscheidung (forcierte Diurese) durch vermehrte
Flüssigkeitszufuhr, Hämodialyse ("Blutwäsche") und Gabe eines
Folsäure-haltigen Arzneimittels. Außerdem müssen Blutbildkontrollen
durchgeführt werden.
3.5 Wenn Sie die Einnahme von Berlocid® 480 vergessen haben
Wenn Sie einmal eine Einnahme vergessen haben sollten, so nehmen Sie Berlocid®480 weiterhin so ein, als wenn dies nicht passiert wäre. Versuchen Sie bitte nicht, die vergessene Einnahme beim nächsten Mal mit einer größeren Anwendungsmenge auszugleichen. Es ist wichtig, dass Sie Berlocid®480 gleichmäßig und in regelmäßigen Abständen einnehmen!
3.6 Wenn Sie die Einnahme von Berlocid® 480 abbrechen
Bitte hören Sie nicht vorzeitig auf, Berlocid®480 einzunehmen. Die Bekämpfung der Krankheitserreger muss auch nach dem Rückgang der Beschwerden eine Zeitlang fortgeführt werden. Wird dies versäumt, können die Krankheitserscheinungen wieder auftreten. Sollten Sie Nebenwirkungen bemerken, so sprechen Sie bitte mit Ihrem behandelnden Arzt.
4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann Berlocid®480 Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem Behandelten auftreten müssen.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
Sehr häufig: |
Häufig: |
Gelegentlich: |
Selten: |
Sehr selten: |
Bedeutsame Nebenwirkungen oder Zeichen, auf die Sie achten sollten, und Maßnahmen, wenn Sie betroffen sind
Wenn Sie von einer der nachfolgend genannten Nebenwirkungen betroffen sind, nehmen Sie Berlocid®480 nicht weiter ein und suchen Sie Ihren Arzt möglichst umgehend auf.
Bei Auftreten von Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Interesselosigkeit, Reaktionslosigkeit, Verwirrtheitszuständen, Schwindel, Schüttelfrost, Fieber, anhaltenden Durchfällen und Hautausschlägen müssen Sie die Behandlung sofort abbrechen! Wenden Sie sich in diesen Fällen an den nächst erreichbaren Arzt!
Folgende sehr seltene Nebenwirkungen (nähere Erläuterungen zu diesen Nebenwirkungen siehe oben) können unter Umständen akut lebensbedrohlich sein. Darum müssen Sie sofort einen Arzt informieren, falls ein derartiges Ereignis plötzlich auftritt oder sich unerwartet stark entwickelt.
Schleimhautentzündung des Darmes (Pseudomembranöse Enterokolitis)
Selten ist im Zusammenhang mit einer Trimethoprim-Sulfamethoxazol-Behandlung eine ernstzunehmende schwere Schleimhautentzündung des Darmes (pseudomembranöse Enterokolitis) - meist verursacht durch Clostridium difficile - beobachtet worden (siehe auch Abschnitt „Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Berlocid®480 ist erforderlich“).
Hier muss der Arzt eine Beendigung der Behandlung mit Berlocid®480 in Abhängigkeit von der Indikation (Grund der Arzneimittelanwendung) erwägen und ggf. sofort eine angemessene Behandlung einleiten (z. B. Einnahme von speziellen Antibiotika/Chemotherapeutika, deren Wirksamkeit klinisch erwiesen ist). Arzneimittel, die die Darmbewegung (Peristaltik) hemmen, dürfen Sie nicht einnehmen.
Schwere akute Überempfindlichkeitsreaktionen (z. B. anaphylaktischer Schock)
Weiterhin sind sehr selten schwere akute Überempfindlichkeitserscheinungen mit anaphylaktischem Schock aufgetreten (plötzlicher, schwerer Krankheitszustand mit Blutdruckabfall und Gefahr eines Herz- und Atemstillstands), die entsprechende Notfallmaßnahmen erfordern.
Selten sind im zeitlichen Zusammenhang mit einer Trimethoprim-/Sulfamethoxazol-Behandlung (Wirkstoffe von Berlocid®480) über schwerwiegende Überempfindlichkeitsreaktionen der Haut, wie Erythema exsudativum multiforme, Stevens-Johnson-Syndrom, Lyell-Syndrom und exfoliative Dermatitis (u. U. lebensbedrohliche Erkrankungen, teilweise mit Hautablösung und eventuell Blasenbildung an Haut und Schleimhäuten) berichtet worden. Häufiger treten diese Überempfindlichkeitsreaktionen der Haut (unterschiedlichen Schweregrades) bei Patienten mit einer HIV-Infektion auf.
Hier müssen Sie die Behandlung mit
Berlocid®480 sofort abbrechen und die entsprechenden Notfallmaßnahmen
(z. B. Antihistaminika, Kortikosteroide, Sympathomimetika und
ggf. Beatmung) müssen von einem Arzt eingeleitet
werden.
Allgemeine Hinweise zu Überempfindlichkeitsreaktionen
Ernste und lebensbedrohende Nebenwirkungen treten häufiger bei älteren (über 60 Jahre alten) Patienten auf. In Zusammenhang mit Nebenwirkungen des blutbildenden Systems und Nebenwirkungen an der Haut sind Todesfälle berichtet worden.
Andere mögliche Nebenwirkungen
Bei der Behandlung mit Berlocid®480 können auftreten:
Zentrales Nervensystem
Sehr selten wurden eine aseptische Meningitis (nicht durch Krankheitserreger bedingte Hirnhautentzündung) und Kopfschmerz beobachtet.
Sehr selten traten auch akute Psychosen
(seelisch-geistige Erkrankungen), Halluzinationen
(Sinnestäuschungen) und Vertigo (Schwindel)
auf.
Peripheres Nervensystem und Bewegungsapparat
Periphere Neuritiden (Nervenentzündungen) sowie Neuropathien und Parästhesien (nichtentzündliche Nervenerkrankung und Missempfindungen, wie z. B. Kribbeln oder taubes Gefühl in Händen oder Beinen), traten sehr selten auf.
Sehr selten wurden auch Ataxie (Störung im
geordneten Bewegungsablauf), Dysdiadochokinese (verminderte
Fähigkeit zu schnellen gegenläufigen Bewegungen), Konvulsion
(Schüttelkrampf), Myalgie (Muskelschmerz) und Arthralgie
(Gelenkschmerz) beobachtet.
Sinnesorgane
Auge: Vorübergehende Kurzsichtigkeit (Myopie) und Uveitis (Entzündung der Aderhaut) wurden sehr selten beobachtet.
Ohr; Gelegentlich wurde über Tinnitus
(Ohrensausen) berichtet.
Mundhöhle und Magen-Darm-Trakt
Entzündung von Zunge, Zahnfleisch und Mundschleimhaut sowie ungewöhnlicher Geschmack können häufig auftreten.
Die Anwendung von Berlocid®480 führt häufig zu Beschwerden von Seiten des Magens und des Darms mit Schmerzen im Oberbauch, Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall.
Leber und Bauchspeicheldrüse
Gelegentlich kann die Behandlung mit
Berlocid®480 zu einer cholestatischen Hepatose (Lebererkrankung mit
Gallestau) führen. Sehr selten wurden fokale oder diffuse
Lebernekrose (Zerfall von Lebergewebe), Syndrom mit Schwund der
Gallengänge und Anstieg bestimmter chemischer Blutwerte
(klinisch-chemische Laborparameter: Transaminasen, Bilirubin) und
akute Pankreatitis (Entzündung der Bauchspeicheldrüse)
beobachtet.
Stoffwechsel und Blutmineralstoffe (Elektrolyte)
Sehr selten wurden eine metabolische Azidose (Übersäuerung des Blutes) und Hypoglykämie (verminderter Blutzucker) beobachtet.
Im Zusammenhang mit einer
Berlocid®480-Behandlung ist gelegentlich eine Hypokaliämie
(Verminderung des Blutkaliumgehalts) oder eine Hyperkaliämie
(Erhöhung des Blutkaliumgehalts) in Verbindung mit einer
Hyponatriämie (Erniedrigung des Blutnatriumgehalts) beobachtet
worden (siehe auch Abschnitt „Besondere Vorsicht bei der Einnahme
von Berlocid®480 ist
erforderlich“).
Niere und ableitende Harnwege
Sehr selten wurden Kristallurie (Ausfällung
kleinster Kristalle in den Harnwegen, insbesondere bei
unterernährten Patienten), akute interstitielle Nephritis
(Entzündung der Nieren) und akutes Nierenversagen sowie Anstieg
bestimmter Blutwerte (klinisch-chemische Laborparameter: Kreatinin,
Harnstoff) beobachtet.
Lunge
Sehr selten kommt es zu
Überempfindlichkeitsreaktionen der Lunge: Lungeninfiltrate
(Ansammlung von Entzündungszellen im Lungengewebe), bestimmte
Formen von Lungenentzündung (interstitielle und eosinophile
Pneumonie) und respiratorische Insuffizienz (Atemnot). Häufiger
treten diese Reaktionen bei AIDS-Patienten
auf.
Herz und Kreislauf
Sehr selten wurde über Myokarditis
(Herzmuskelentzündung) berichtet.
QT-Zeit-Verlängerung (EKG-Veränderung) und
Torsades-de-pointes (Störung der Herzschlagfolge) wurden nach
Einnahme von Cotrimoxazol sehr selten
beschrieben.
Blut und Blutbildung
Sehr selten wurden Blutbildveränderungen mit Verminderung der Blutplättchen (Thrombozytopenie) und der weißen Blutkörperchen (Leukozytopenie), Blutarmut durch gestörte Blutbildung (aplastische Anämie) und Blutarmut, z. B. durch Mangel an Folsäure oder Vitamin B 12 (megaloblastische Anämie), beobachtet.
Sehr selten wurden auch Agranulozytose
(starke Verminderung bestimmter weißer Blutkörperchen) und akute
hämolytische Anämie (Blutarmut durch Auflösung von roten
Blutkörperchen) beobachtet.
Weitere Nebenwirkungen
Vermehrtes Auftreten von Pilzerkrankungen durch Candida albicans wurde sehr selten beobachtet.
Überempfindlichkeitsreaktionen (allergische Reaktionen)
Haut und Schleimhaut
Häufig treten Überempfindlichkeits-Reaktionen unterschiedlichen Schweregrades, wie Hautausschlag (z. B. mit Quaddeln, Rötung, Flecken, Knötchen oder kleinfleckig wie bei Masern), Purpura (kleinfleckige Haut- und Schleimhautblutungen), Photodermatose (Hauterkrankung durch Lichteinwirkung) und Erythema nodosum (Erkrankung mit Bildung von roten Hautknötchen), auf.
Sehr selten traten Entzündungen kleinerer
Arterien und Venen in der Unterhaut (Periarteriitis nodosa,
Schoenlein-Henoch-Syndrom), systemischer Lupus erythematodes
(Erkrankung des körpereigenen Abwehrsystems mit Entzündung
verschiedenster Organe), Angioödem (Hautschwellungen) und
petechiale (punktförmige) Hautblutungen auf.
Weitere Überempfindlichkeitsreaktionen
Sehr selten wurden Arzneimittelfieber oder
eine Pseudosepsis (Krankheitsbild einer scheinbaren Blutvergiftung)
beobachtet.
Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn einer der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.
5. Wie ist Berlocid®480 aufzubewahren?
Arzneimittel unzugänglich für Kinder aufbewahren.
Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf der Faltschachtel und der Durchdrückpackung nach „verwendbar bis“ angegebenen Verfallsdatum nicht mehr verwenden. Das Verfallsdatum bezieht sich auf den letzten Tag des Monats.
Aufbewahrungsbedingungen
Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.
Arzneimittel sollen nicht im Abwasser oder Haushaltsabfall entsorgt werden. Fragen Sie Ihren Apotheker wie dieses Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr benötigen. Diese Maßnahme hilft die Umwelt zu schützen.
6. Weitere Informationen
Was Berlocid® 480 enthält
Die Wirkstoffe sind Sulfamethoxazol und Trimethoprim.
1 Tablette Berlocid®480 enthält 400 mg Sulfamethoxazol und 80 mg Trimethoprim
(= 480 mg Co-trimoxazol).
Die sonstigen Bestandteile sind:
Maisstärke, Gelatine, Magnesiumstearat (Ph. Eur.) [pflanzl.]
Wie Berlocid®480 aussieht und Inhalt der Packung
Weiße bis gelblichweiße biplane Tabletten mit Facettenrändern und einseitiger Bruchkerbe.
Berlocid®480 ist erhältlich in Packungen zu:
10 Tabletten (N1), 30 Tabletten (N2)
Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller
BERLIN-CHEMIE AG
Glienicker Weg 125
12489 Berlin
Telefon: (030) 6707-0 (Zentrale)
Telefax: (030) 6707-2120
Diese Gebrauchsinformation wurde zuletzt überarbeitet: .
GI Berlocid® 480 07/11 Seite 13 von 13 26.07.2011