Betabion Ampullen
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Fachinformation |
1. Bezeichnung des Arzneimittels
Betabion 100 mg
2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung
Wirkstoff:Thiaminchloridhydrochlorid
Sonstige Bestandteile
Sonstige Bestandteile: Enthält Lactose-Monohydrat, siehe Abschnitt 4.4.
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. Darreichungsform
Filmtabletten
Betabion 100 mg Filmtabletten sind cremefarben, rund und bikonvex.
4. Klinische Angaben
Anwendungsgebiete
Therapie klinischer Vitamin B1-Mangelzuständen, sofern diese ernährungsmäßig nicht behoben werden können.
Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Initialdosis bis zu 3 Filmtabletten Betabion 100 mg entsprechend 300 mg Thiaminchloridhydrochlorid, täglich, in seltenen Fällen auch mehr, bevorzugt in mehreren Einzeldosen.
Anschließend 1-2 Filmtablette(n) Betabion 100 mg entsprechend 100-200 mg Thiaminchloridhydrochlorid täglich in mehreren Einzeldosen.
Art und Dauer der Anwendung
Die Filmtabletten werden unzerkaut mit etwas Flüssigkeit eingenommen.
Die Dauer der Behandlung mit Betabion 100 mg richtet sich nach der Ursache des Thiaminmangels.
4.3. Gegenanzeigen
Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile.
Bei bekannter Thiamin-Überempfindlichkeit sollte Thiamin oral nur unter strengster Indikationsstellung und nur unter ärztlicher Aufsicht gegeben werden.
Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten Betabion 100 mg nicht einnehmen.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Mitteln und sonstige Wechselwirkungen
Thiamin wird durch 5-Fluoruracil inaktiviert, da 5-Fluoruracil kompetitiv die Phosphorylierung von Thiamin zu Thiaminpyrophosphat hemmt.
Antazida, Alkohol und schwarzer Tee vermindern die Resorption von Thiamin.
Thiamin kann bei gleichzeitigem Genuss sulfithaltiger Getränke, wie z.B. Wein, abgebaut werden.
Bei Langzeitbehandlung mit Furosemid kann ein Thiamindefizit durch vermehrte renale Ausscheidung entstehen.
Schwangerschaft und Stillzeit
In der Schwangerschaft und Stillzeit beträgt die empfohlene tägliche Zufuhr für Vitamin-B11,5-1,7 mg. Bisher sind keine Risiken bei der Anwendung von Vitamin-B1in den für Betabion 100 mg empfohlenen Dosierungen bekannt geworden. Systematische Untersuchungen zur Anwendung von Vitamin-B1in Dosierungen oberhalb des angegebenen Tagesbedarfs liegen nicht vor. Eine Anwendung dieses Präparates während der Schwangerschaft und Stillzeit sollte daher nur nach sorgfältiger Nutzen/Risiko-Abwägung durch den behandelnden Arzt entschieden werden.
Vitamin-B1 geht in die Muttermilch über.
Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Nicht zutreffend.
4.8 Nebenwirkungen
Bei der Bewertung der Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:
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Sehr häufig (≥ 1/10)
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Häufig (≥ 1/100 bis < 1/10)
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Gelegentlich (≥ 1/1000 bis < 1/100)
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Selten (≥ 1/10.000 bis < 1/1.000)
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Sehr selten (< 1/10.000)
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Nicht abschätzbar (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
Sehr selten kann es zu Überempfindlichkeitsreaktionen kommen (Schweißausbrüche, Tachykardie, Hautreaktionen mit Juckreiz und Urtikaria).
4.9 Überdosierung
Bei der vorliegenden oralen Anwendung ist infolge der großen therapeutischen Breite bisher keine Überdosierung bekannt geworden.
5. Pharmakologische Eigenschaften
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Vitamine
ATC-Code: A11 DA01
Vitamin B1ist in seiner biologisch aktiven Form als Thiaminpyrophosphat im Pflanzen- und Tierreich weit verbreitet. Pflanzen und einige Mikroorganismen sind thiaminautotroph. Der Mensch zählt zu den thiaminheterotrophen Organismen.
Vitamin B1ist deshalb ein essentieller Wirkstoff. Thiamin wird im Organismus zu biologisch wirksamen Thiamin-Pyrophosphat (TPP) umgewandelt.
TPP greift in wichtige Funktionen des Kohlenhydratstoffwechsels ein. Thiaminpyrophosphat wirkt als Coenzym bei der Umwandlung von Pyruvat zu Acetyl-CoA und bei der Transketolase im Pentosephosphatzyklus. Außerdem wirkt es bei der Umwandlung von Alpha-Ketoglutarat zu Succinyl-CoA im Zitronensäurezyklus. Aufgrund enger Verknüpfungen im Stoffwechsel bestehen Wechselwirkungen mit den übrigen Vitaminen des B-Komplexes. Aus tierexperimentellen Modellen liegen Hinweise auf eine analgetische Wirkung vor.
Besonders thiaminreiche Nahrungsmittel sind z. B. Bierhefe (15,6 mg/100 g), Schweinefleisch (0,9 mg/100 g), Weizenkleie (0,7 mg/100 g), Haferflocken und Pistazien (0,6 mg/l00 g)und Vollkornmehle (ca. 0,5 mg/100 g).
Vitamin-B1-Mangelerscheinungen
Vitamin B1-Mangelerscheinungen können - neben anderen Mangelerscheinungen - auftreten bei:
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Mangel- und Fehlernährung (z. B. Beriberi), parenteraler Ernährung über lange Zeit, Hämodialyse, Malabsorption,
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chronischem Alkoholismus (alkoholtoxische Kardiomyopathie, Wernicke-Enzephalopathie, Korsakow-Syndrom) und
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gesteigertem Bedarf.
Die Symptome des voll ausgeprägten Vitamin-B1-Mangels (Beriberi) sind periphere Neuropathien mit Sensibilitätsstörungen, Muskelschwäche, zentralbedingte Koordinationsstörungen, Ataxie, Paresen sowie psychische, gastrointestinale und kardiovaskuläre Störungen. Man unterscheidet die trockene Form der Vitamin-B1-Avitaminose von der feuchten Form. Bei der letztgenannten finden sich zusätzlich ausgedehnte Ödeme. Bei chronischem Alkoholismus kann Vitamin-B1-Mangel zu Kardiomyopathie mit Dilatation des rechten Ventrikels, Polyneuropathie, Wernicke-Enzephalopathie und zum Korsakow-Syndrom beitragen.
Anhaltspunkte für Vitamin-B1-Mangel sind u.a.:
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erniedrigte Thiamin-Konzentration im Vollblut, Plasma und Blutzellen,
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verminderte Thiamin-Ausscheidung im Urin und verminderte Transketolase-Aktivität.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Für die Resorption oral zugeführten Thiamins wird ein dosisabhängiger dualer Transportmechanismus angenommen, und zwar eine aktive Resorption bei einer applizierten Menge bis zu 2 µmol und eine passive Diffusion bei höheren Dosen.
Nach Untersuchungen mit markiertem Thiamin ist die Resorption in der Duodenalschleife am größten, geringer im oberen und mittleren Dünndarm. Im Magen bzw. in distalen Dünndarmabschnitten erfolgt fast keine Resorption. Das durch die Dickdarmflora gebildete Thiamin wird nicht resorbiert. Oral verabreichtes Thiamin wird rasch resorbiert und hat in einer Dosis von 50 mg bei gesunden Probanden eine Bioverfügbarkeit von 5,3 %. Thiamin wird mit einer Halbwertszeit von 1,0 h für die beta-Phase ausgeschieden. Die Hauptausscheidungsprodukte sind Thiamincarbonsäure, Pyramin, Thiamin und eine Reihe bisher nicht identifizierter Metabolite. Je höher die Thiaminzufuhr, desto mehr unverändertes Thiamin wird innerhalb von 4-6 h ausgeschieden. Die renale Clearance ist bei physiologischen Konzentrationen sehr niedrig und liegt unter der Kreatinin-Clearance.
Wegen einer hohen Turnover-Rate und begrenzten Speicherung muss Thiamin zur Bedarfsdeckung täglich in ausreichenden Mengen aufgenommen werden. Der Gesamtkörperbestand beträgt ca. 30 mg. Hiervon befinden sich ca. 40 % in der Muskulatur.
Zur Vermeidung eines Defizits wird eine tägliche Vitamin-B1-Zufuhr für Männer zwischen 1,3 und 1,5 mg pro Tag und für Frauen zwischen 1,1 und 1,3 mg pro Tag empfohlen. In der Schwangerschaft ist eine Zulage von 0,3 mg pro Tag und in der Stillzeit von 0,5 mg pro Tag erforderlich
Der minimale Vitamin-Bl-Bedarf beim Menschen beträgt 0,3 mg/1000 kcal.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
a) Akute, subchronische und chronische Toxizität
Siehe Punkt 4.9 Überdosierung und Punkt 4.8 Nebenwirkungen
b) Mutagenes und tumorerzeugendes Potential
Unter den Bedingungen der klinischen Anwendung sind mutagene Wirkungen von Vitamin-B1nicht zu erwarten.
Langzeitstudien am Tier zum tumorerzeugenden Potential von Vitamin-B1liegen nicht vor.
c) Reproduktionstoxizität
Vitamin-B1wird aktiv in den Fetus transportiert. Die Konzentrationen in Fetus und Neugeborenen liegen über den maternalen Vitamin-B1-Konzentrationen.
Es liegen keine systematischen Untersuchungen mit Vitamin-B1in Dosierungen oberhalb des angegebenen Tagesbedarfs in Schwangerschaft und Stillzeit vor.
6. Pharmazeutische Angaben
Liste der sonstigen Bestandteile
Magnesiumstearat (Ph. Eur.), Hypromellose, Talkum, Maisstärke, Lactose-Monohydrat, Dimeticon 100, Macrogol 400, Titandioxid.
Inkompatibilitäten
Keine bekannt.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
Die Dauer der Haltbarkeit beträgt 4 Jahre.
Dieses Arzneimittel soll nach Ablauf des Verfalldatums nicht mehr angewendet werden.
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Nicht über 25° C lagern.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Packungen mit 20 Filmtabletten (N1)
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung
Keine besonderen Anforderungen.
7. Inhaber der Zulassung
Merck Pharma GmbH
Alsfelder Straße 17
64289 Darmstadt
E-Mail: medizinpartner@merck-pharma.de
Service-Nummer (6 Cent pro Gespräch aus dem Netz der Telekom, ggf. abweichende Preise aus dem Mobilfunknetz)
Telefon: 0180 222 7600
Telefax: (0 61 51) 72 3250
Zulassungsnummer(n)
6105302.00.00
Datum und Erteilung/Verlängerung der Zulassung
21.12.1999 / 10.01.2008
Stand der Information
Februar 2008
Verkaufsabgrenzung
Apothekenpflichtig
RevNum.: 2 Save Date: 4/10/2008 3:16:00 PM 11/11