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Betacreme-Ksk

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F

KSK-Pharma AG

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Betacreme-KSK

1. Bezeichnung des Arzneimittels

Betacreme-KSK

Wirkstoff: Betamethasonvalerat

2. Verschreibungsstatus/ Apothekenpflicht

Verschreibungspflichtig

3. Zusammensetzung des Arzneimittels

3.1 Stoff- oder Indikationsgruppe

Kortikoide (Externa)

3.2 Arzneilich wirksame Bestandteile nach Art und Menge

1 g Creme enthält 1,22 mg Betamethason­valerat (entsprechend 1 mg Betamethason).

3.3 Weitere Bestandteile:

Cetylstearylalkohol, Chlorocresol, weißes Vaselin, dickflüssiges Paraffin, gereinigtes Wasser, Cetomacrogol 1000, Natriumhydroxid, Natriumdihydrogenphoshat

4. Anwendungsgebiete

Zur Behandlung von entzündlichen, allergischen oder juckenden Hauterkran­kungen, bei denen die symptomatische An­wendung von stark wirksamen Kortiko-steroiden angezeigt ist.

5. Gegenanzeigen

Dieses Arzneimittel darf, wie andere Lokal-kortikoide, nicht angewendet werden bei:

- Akne

- Pruritus anogenitalis

- spezifischen Hautprozessen (Haut-tuberkulose, luischen Hauterkrankungen)

- Varizellen

- Vakzinationsreaktionen

  • durch Viren, Bakterien oder Pilze verur­sachten Infektionen der Haut

  • rosacea-artiger (periorale) Dermatitis

  • virusbedingten Hautkrankheiten (z.B. Herpes simplex, Zoster, Varizellen)

  • Anwendung bei Säuglingen und Klein­kindern

- Überempfindlichkeit gegenüber Betametha­sonvalerat, Chlorocresol oder einem der sonstigen Bestandteile

sollte im Gesicht nur mit besonderer Vorsicht angewendet werden, um Hautveränderungen zu vermeiden.

Sollte bei Kindern nur kurzfristig (< 1 Woche) und kleinflächig (< 10% der Körper­oberfläche) angewendet werden. Allgemein ist bei der Behandlung von Kindern erhöhte Vorsicht geboten, da es im Vergeich zu Erwach­senen zu einer erhöhten Aufnahme des Corticosteroids durch die kindliche Haut kommen kann.

Anwendung in Schwangerschaft und Stillzeit:

Die bisherigen Erfahrungen mit der Anwen­dung von Glucokortikoiden beim Menschen haben keinen Verdacht auf ein erhöhtes Fehlbildungsrisiko ergeben. Während der Schwangerschaft sollten Lokalkortikoide wegen möglicher systemischer Wirkung grund­sätzlich nicht hochdosiert auf ausgedehnten Hautflächen oder über längere Zeit angewandt werden, da dies zu Störungen des Regel­kreises Hypothalamus-Hypophysenvorderlap­pen-Nebennierenrinde führen kann und Wachstumsstörungen des Feten dann nicht auszuschließen sind. Bei Behandlung zum Ende der Schwangerschaft kann beim Neu­geborenen eine Atrophie der Nebennierenrinde auftreten.

Betamethason geht in die Muttermilch über. Eine Schädigung des Säuglings ist bisher nicht bekannt geworden. Trotzdem sollte die Indikation in der Stillzeit streng gestellt werden. Sind aus Krankheitsgründen höhere Dosen bzw. eine großflächigere Anwendung von mehr als 20 % der Körperoberfläche erforderlich, sollte abgestillt werden.

Nicht anzuwenden an der Brust von Stillenden.

Säuglinge unter 1 Jahr sollten nicht mit Beta­creme-KSK behandelt werden. Ebenso sollte keine Anwendung unter Okklusivbedingungen, wie z.B. unter Windeln erfolgen.

Die Haut ist im Gesichtsbereich besonders empfindlich. Daher soll dort eine Langzeit­therapie mit Lokalkortikoiden möglichst nicht durchgeführt werden, um Hautveränderungen zu vermeiden.

Eine Anwendung am Augenlid ist generell zu vermeiden, da dies unter Umständen zum Glaukom führen kann. Glukokortikoidhaltige Arzneimittel sind nicht zur Anwendung am Auge bestimmt.

6. Nebenwirkungen

Gelegentlich kann es zu Überempfind­lichkeitsreaktionen kommen, z.B. in Form von Brennen, Juckreiz, Reizung, allergischer Kontaktdermatitis.

Bei länger dauernder Anwendung (länger als 3-4 Wochen) sowie bei Hohen Dosierungen oder großflächigem Gebrauch (mehr als 20% der Körperoberfläche) sind lokale Haut­veränderungen wie Hautatro­phien, Tele­angiektasien, Striae, Steroid­akne, Änderungen der Hautpigmentierung, Hypertrichosis und rosacea-artige (perio­rale) Dermatitis beob­achtet worden.

Störungen des Regelkreises Hypothala­mus-Hypophyse-Nebennierenrinde, Cushing-Syn­drom infolge perkutaner Resorption sind nicht aus­zuschließen. Bei Anwendung topischer Glucocorticoide können Kinder empfindlicher sein für eine systemische Resorption des Wirkstoffes als Erwachsene.

Applikation von glucocorticoidhaltigen Externa auf Wunden kann die Wundheilung stören.

Chlorocresol kann allergische Reaktionen hervorrufen.

7. Wechselwirkungen mit anderen Mitteln

Bisher keine bekannt geworden.

8. Warnhinweise

Bei der Behandlung im Genital- oder Anal­bereich kann es wegen der Hilfsstoffe Vaselin und Paraffin bei gleichzeitiger Anwendung von Kondomen aus Latex zu einer Verminderung der Reißfestigkeit und damit zur Beein­trächtigung der Sicherheit von Kondomen kommen.

Chlorocresol kann allergische Reaktionen auslösen. Cetylstearylalkohol kann örtlich begrenzt Hautreizungen (z.B. Kontaktderma­titis) hervorrufen.

9. Wichtigste Inkompatibilitäten:

Keine bekannt

10. Dosierung mit Einzel- und Tages­gaben

Im allgemeinen werden glukokortikoidhaltige Präparate ein- bis zweimal täglich dünn auf die betroffenen Hautpartien aufgetragen und ein­massiert.

Mit Eintritt der Besserung genügt oft eine Anwendung täglich.

11. Art und Dauer der Anwendung

Eine längerfristige (länger als 3 Wochen) oder großflächige (mehr als 20% der Körperober­fläche) Anwendung von Betacreme-KSK sollte vermieden werden.

Bei klinischer Besserung ist häufig die Anwen­dung eines schwächeren Cortico­steroids zu empfehlen.

Häufig ist die sogenannte Tandem-Therapie sinnvoll, d.h. pro Tag einmal die Anwen­dung von Betacreme-KSK und nach 12 h die Anwendung eines geeigneten wirkstoff­freien Externums.

Ebenso kann eine Intervalltherapie geeignet sein, mit ca. wöchentlich wechselnder Anwen­dung von Betacreme-KSK und einem wirk­stofffreien Externum.

Die Anwendung von Betacreme-KSK bei Kindern sollte über einen möglichst kurzen Behandlungszeitraum bei geringst­möglicher Dosierung, die noch thera­peutische Wirk­samkeit gewährleistet, erfolgen. Die Behand­lung bei Kindern sollte nicht länger als 1 Woche dauern.

12. Notfallmaßnahmen, Symptome und Gegenmittel

Das Auftreten akuter Überdosierungs­erscheinungen ist unwahrscheinlich. Nach chronischer Überdosierung oder Mißbrauch kann sich das klinische Bild des Hyper­kortisolismus entwickeln. In diesem Fall sollte die Anwendung abgebrochen werden.

13. Pharmakologische und toxikologische Eigenschaften, Pharmakokinetik und Bioverfügbarkeit, soweit diese Angaben für die therapeutische Verwendung erforderlich sind

13.1 Pharmakologische Eigenschaften

Betamethason ist ein Gluco­corticoid mit starker Wirkstärke. Die Substanz besitzt nahezu keine Mineralocorticoidwirkung. Von allen Corticoiden hat Betamethason die höchste Wirksamkeit bezogen auf das Gewicht.

Intrazellulär wird Betamethason an ein cyto­plasmatisches Rezeptorprotein gebunden; die­ser Kortikoid-Rezeptorkomplex gelangt in den Zellkern, wo er die mRNA-Synthese und damit indirekt die Synthese bestimmter Proteine (z.B. katabole Enzymproteine, Hemmproteine) induziert. Daraus resultiert letztlich die antiinflamatorische Wirkung, die sich zeigt in der Normalisierung des Gefäßtonus, der Auflösung entzündlicher Infiltrate, dem Abbau pathologischer Speicherprodukte sowie dem Abbau körpereigener Stoffwechselprodukte. Darüber hinaus wird die Gefäßneubildung und die Zellproliferation gehemmt, sowie die Fibro­blasten inhibiert; die Akantholyse wird ebenfalls gehemmt.

Daneben ist für die antiphlogistischen Wir­kungen von Betamethason die Stabilisierung von Lysosomenmembranen verantwortlich.

Durch die externe Anwendung von Betametha­son werden auch subjektive Erscheinungen wie Juckreiz und Schmerzempfinden unter­drückt.

Toxikologische Eigenschaften

a) Akute Toxizität

Die LD50 nach oraler Verabreichung beträgt bei der Maus mehr als 2 g/kg/KG und bei der Ratte mehr als 2 bzw. 10 g/kg/KG.


b) Chronische Toxizität

Bei der Prüfung von Betamethason auf chronische Toxizität wurden von Meerschwein­chen über 50 Tage 6 x wöchentlich 0.5, 1.0 und 2.0 g/kg KG/d nach topischer Applikation ohne Anzeichen von lokaler oder systemischer Schädigung vertragen.

Auswirkungen der Steroidgabe waren gering­fügig in Form von erhöhten Blutzucker-spiegeln und leichter Zunahme des Leber-Glykogens. Schwache Effekte auf Neben­nieren und Iymphoretikuläre Organe waren festzustellen.

c) Tumorigenes und mutagenes Potential

Langzeituntersuchungen am Tier auf ein tu­morigenes Potential von Betamethason liegen nicht vor. Untersuchungen auf ein mutagenes Potential liegen nicht vor.

d) Reproduktionstoxizität

Betamethason induziert bei Maus, Ratte und Kaninchen Gaumenspalten. Bei Nachkommen von während der Spätträchtigkeit behandelten Rhesusaffenweibchen stellte man eine verzögerte Lungenreifung sowie eine Nieren­insuffizienz fest.

Pharmakokinetik

Bei langdauernder und/oder großflächiger Anwendung, in Abhängigkeit von der Schädi­gung der Hornschichtbarriere, in Abhängigkeit von der Lokalisation der Anwendung (z.B. Intertrigines) oder unter Okklusivbedingungen können systemisch wirksame Mengen resor­biert werden.

Nach eingehenden Studien kann für die Praxis gelten, dass bei der üblicherweise örtlich und zeitlich begrenzten Anwendung kortikoid-haltiger Externa keine systemisch bedeut­samen Mengen resorbiert werden.

Die systemische Plasmahalbwertszeit liegt bei 5 1/2 Stunden, die Plasmaproteinbindung beträgt 64%. Das Verteilungsvolumen liegt bei 1,4 l/kg. Betamethason passiert die Blut-Hirn-Schranke, ist plazentagängig und tritt ver­mutlich in die Muttermilch über. Die Meta­bolisierung von Betamethason erfolgt haupt­sächlich in der Leber.

13.4. Bioverfügbarkeit und topische Verträglichkeit

Bei zeitlich und örtlich begrenzter lokaler Anwendung eines Betamethason-Externums werden keine systemisch bedeutsamen Wirkstoffmengen resorbiert. Im Rahmen einer mit den vorliegenden Präparaten durch­geführten klinischen Studie wurden keine systemischen Nebenwirkungen beobachtet.

Die Bestimmung der Cortisol-Spiegel ergab keinen Hinweis auf eine klinisch relevante Senkung der endogenen Cortisolproduktion.

Bezüglich der topischen Verträglichkeit wurden im Rahmen der Patientenstudie und einer placebokontrollierten Probandenstudie keine besonderen Unverträglichkeitsreaktionen be-obachtet.

14. Sonstige Hinweise

Die Behandlung von Hauterkrankungen mit Kortikoiden, bei denen sich eine Infektion entwickelt, erfordert eine angemessene anti­mikrobielle Therapie. Falls sich eine solche Infektion dennoch ausbreitet, muss die äußerliche Kortikoid-Behandlung abgebrochen und der behandelnde Arzt aufgesucht werden, der dann über eine spezifische Weiter­behandlung entscheidet.

Schwangerschaft

Während einer Schwangerschaft soll eine langfristige lokale Behandlung - besonders in den ersten drei Monaten - nur nach sorgfältiger Risiko-Nutzen-Abwägung vorgenommen wer­den.

Für den Menschen liegen bisher keine Hinweise auf eine teratogene Wirkung vor, intrauterine Wachstumsstörungen durch Glukokortikoide sind bei einer oralen Langzeittherapie jedoch nicht auszuschließen.

Bei einer Behandlung zum Ende der Schwangerschaft besteht für den Feten die Gefahr einer Atrophie der Nebennierenrinde, die eine ausschleichende Substitutionstherapie beim Neugeborenen erforderlich macht.

Stillzeit

Betamethason geht in die Muttermilch über. Eine Schädigung des Säuglings ist bisher nicht bekannt geworden. Trotzdem sollte die Indikation in der Stillzeit streng gestellt werden. Sind aus Krankheitsgründen höhere Dosen erforderlich bzw. eine großflächigere Anwen­dung von mehr als 20 % der Körperoberfläche erforderlich, sollte das Abstillen empfohlen werden. Nicht anzuwenden an der Brust von Stillenden.

Hinweis:

Dieses Arzneimittel darf bei Anwendung im Gesichtsbereich nicht mit Augen oder Schleim­häuten in Berührung kommen.

Ebenso sollte keine Anwendung unter Okklusivbedingungen, wie z.B. unter Windeln erfolgen.

Die Behandlung sollte bei Erwachsenen nicht länger als 3 - 4 Wochen und bei Kindern nicht länger als 1 Woche andauern.

15. Dauer der Haltbarkeit

3 Jahre

16. Besondere Lager- und Auf­bewahrungshinweise

Nicht über +25 °C lagern.

17. Darreichungsformen und Packungs­größen

Tuben mit:

25 g Creme N1

50 g Creme N2

100 g Creme N3

18. Stand der Information

Dezember 2003

19. Name und Anschrift des pharmazeutischen Unternehmers

KSK-Pharma Vertriebs AG

Roggenbachstr. 4

76133 Karlsruhe

Telefon: (0721) 971 26 10

Telefax: (0721) 971 26 11

20.Name und Anschrift des Herstellers

Haupt Pharma GmbH

Pfaffenriederstraße 5

82515 Wolfratshausen

Telefon: (08171) 41 40

Telefax: (08171) 41 41 04


Text = Änderungen lt. pharmazeutischer Stellungnahme

Text = Änderungen lt. medizinischer Stellungnahme


FI Betacreme-KSK V151203 S. 7/2