Betasalbe Lichtenstein
FACHINFORMATION
(Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels)
BetaSalbe Lichtenstein
1. Bezeichnung des Arzneimittels
BetaSalbe Lichtenstein
1 mg/g
Wirkstoff: Betamethason
2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung
1 g Salbe enthält 1 mg Betamethason als Betamethason-17-valerat.
Enthält Wollwachs (siehe Abschnitt 4.4).
Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. Darreichungsform
Gelbliche, homogene, fettige Salbe.
4. Klinische Angaben
4.1 Anwendungsgebiete
Zur Behandlung entzündlicher Hautkrankheiten, bei denen stark wirksame, topisch anzuwendende Glukokortikoide angezeigt sind.
BetaSalbe Lichtenstein eignet sich vorzugsweise bei chronischen Krankheitsbildern und zur Anwendung auf trockener Haut.
4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Im Allgemeinen wird BetaSalbe Lichtenstein 1–2-mal täglich dünn auf die erkrankten Hautstellen aufgetragen.
Eine längerfristige (länger als 3 Wochen) oder großflächige (mehr als 20 % der Körperoberfläche) Anwendung von BetaSalbe Lichtenstein sollte vermieden werden. Dies gilt auch für eine länger als 1 Woche dauernde Behandlung von mehr als 10 % der Körperoberfläche.
Unter Umständen kann die sog. Tandem-Therapie sinnvoll sein, d. h. pro Tag 1-mal die Anwendung von BetaSalbe Lichtenstein und nach 12 Std. die Anwendung eines geeigneten wirkstofffreien Externums.
Ebenso kann eine Intervall-Therapie geeignet sein mit ca. wöchentlich wechselnder Anwendung von BetaSalbe Lichtenstein und einem wirkstofffreien Externum.
Die Anwendung von BetaSalbe Lichtenstein bei Kindern sollte über einen möglichst kurzen Behandlungszeitraum bei geringstmöglicher Dosierung, die noch therapeutische Wirksamkeit gewährleistet, erfolgen. Die Behandlung bei Kindern sollte nicht länger als 1 Woche dauern. Eine sorgfältige Beobachtung im Hinblick auf Anzeichen und Symptome systemischer Effekte ist zu empfehlen.
4.3 Gegenanzeigen
BetaSalbe Lichtenstein darf nicht angewendet werden
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bei Überempfindlichkeit gegenüber Betamethasonvalerat oder einem der sonstigen Bestandteile,
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bei Akne,
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bei Pruitus anogenitalis,
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bei spezifischen Hautprozessen (z. B. Hauttuberkulose, Lues der Haut),
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bei Virusinfektionen der Haut (z. B. Herpes simplex, Herpes zoster, Varizellen),
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bei durch Bakterien oder Pilze verursachten Hautinfektionen,
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bei Vakzinationsreaktionen,
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bei Rosazea,
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bei rosazeaartiger (perioraler) Dermatitis,
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bei Säuglingen und Kleinkindern,
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während des ersten Drittels der Schwangerschaft (siehe Abschnitt 4.6).
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Bei der Behandlung mit BetaSalbe Lichtenstein im Genital- oder Analbereich kann es wegen der Hilfsstoffe Vaselin und/oder Paraffin bei gleichzeitiger Anwendung von Kondomen aus Latex zu einer Verminderung der Reißfestigkeit und damit zu einer Beeinträchtigung der Sicherheit von Kondomen kommen.
BetaSalbe Lichtenstein sollte im Gesicht nur mit besonderer Vorsicht angewendet werden, um Hautveränderungen zu vermeiden.
Die Anwendung von BetaSalbe Lichtenstein am Augenlid ist generell zu vermeiden.
BetaSalbe Lichtenstein sollte nicht unter Okklusivbedingungen (Pflaster etc.) angewendet werden.
Die Behandlung von Hauterkrankungen mit Kortikoiden, bei denen sich eine Infektion entwickelt, erfordert eine angemessene antimikrobielle Therapie. Falls sich eine solche Infektion dennoch ausbreitet, muß die äußerliche Kortikoid‑Behandlung abgebrochen und der behandelnde Arzt aufgesucht werden, der dann über eine spezifische Weiterbehandlung entscheidet.
Wollwachs kann örtlich begrenzte Hautreizungen (z. B. Kontaktdermatitis) hervorrufen.
Kinder
BetaSalbe Lichtenstein sollte bei Kindern nur kurzfristig (< 1 Woche) und kleinflächig (< 10 % der Körperoberfläche) angewendet werden. Allgemein ist bei der Behandlung von Kindern erhöhte Vorsicht geboten, da es im Vergleich zu Erwachsenen zu einer erhöhten Aufnahme des Glukokortikoids durch die kindliche Haut kommen kann.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Es wurden keine Wechselwirkungsstudien durchgeführt.
4.6 Schwangerschaft und Stillzeit
Es liegen keine hinreichenden Daten für die Anwendung von BetaSalbe Lichtenstein bei Schwangeren vor.
Betamethason zeigte in Tierversuchen nach systemischer Gabe embryotoxische und teratogene Wirkungen (z. B. Gaumenspalten, Skelettanomalien sowie intrauterine Wachstumsstörungen und Embryoletalität). Auch bei menschlichen Feten wird ein erhöhtes Risiko für orale Spaltbildungen bei der systemischen Anwendung von Glukokortikoiden während des ersten Trimenons diskutiert.
Tierstudien haben ebenfalls gezeigt, dass die systemische Gabe von Glukokortikoiden in subteratogenen Dosen während der Schwangerschaft zu einem erhöhten Risiko für eine intrauterine Wachstumsverzögerung, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und/oder Stoffwechselkrankheiten im Erwachsenenalter und zu einer bleibenden Veränderung der Glukokortikoidrezeptordichte, des Neurotransmitterumsatzes und des Verhaltens beiträgt.
BetaSalbe Lichtenstein darf deshalb im ersten Drittel der Schwangerschaft nicht angewendet werden. In späteren Stadien der Schwangerschaft darf BetaSalbe Lichtenstein nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abschätzung angewendet werden. Insbesondere eine großflächige oder langfristige Anwendung und okklusive Verbände sind während der Schwangerschaft zu vermeiden.
Betamethason geht in die Muttermilch über. Bei einer großflächigen oder langfristigen Anwendung von BetaSalbe Lichtenstein sollte abgestillt werden. Ein Kontakt des Säuglings mit den behandelten Hautpartien ist zu vermeiden.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Nicht zutreffend.
4.8 Nebenwirkungen
Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zu Grunde gelegt:
Sehr häufig ( 1/10)
Häufig ( 1/100 bis < 1/10)
Gelegentlich ( 1/1.000 bis < 1/100)
Selten ( 1/10.000 bis < 1/1.000)
Sehr selten (< 1/10.000)
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
Gelegentlich kann es zu Überempfindlichkeitsreaktionen gegen Betamethason oder einen der sonstigen Bestandteile des Arzneimittels kommen, z. B. in Form von Brennen, Juckreiz, Reizung, allergischer Kontaktdermatitis.
Bei länger dauernder (über 3 Wochen) oder
großflächiger (mehr als 20 % der Körperoberfläche) Anwendung,
besonders unter Okklusion oder in Hautfalten, sind Veränderungen im
behandelten Hautgebiet wie irreversible Hautatrophie,
Teleangiektasien, Striae, Steroidakne, rosaceaartige (periorale)
Dermatitis, Änderungen der Hautpigmentierung, Hypertrichosis, eine
systemische Resorption des Wirkstoffes und damit das Risiko
systemischer Effekte, wie Suppression des Regelkreises
Hypothalamus-Hypophyse-Nebennierenrinde und Cushing-Syndrom nicht
auszuschließen.
Bei Anwendung topischer Glukokortikoide können
Kinder empfindlicher sein für eine systemische Resorption des
Wirkstoffes als Erwachsene. Eine Suppression des Regelkreises
Hypothalamus-Hypophyse-Nebennierenrinde kann sich bei Kindern
u. a. als Wachstumsverzögerung und verminderte Gewichtszunahme
äußern.
Applikation von glukokortikoidhaltigen Externa auf Wunden kann die Wundheilung stören.
4.9 Überdosierung
Das Auftreten akuter Überdosierungserscheinungen ist unwahrscheinlich. Nach chronischer Überdosierung bzw. langfristiger großflächiger Anwendung oder Mißbrauch kann sich das klinische Bild des Hyperkortisolismus entwickeln. In diesem Fall sollte die Anwendung abgebrochen werden.
5. Pharmakologische Eigenschaften
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe:
Glukokortikoid,
ATC-Code: D07AC01.
Betamethasonvalerat ist ein Glukokortikoid mit starker Wirkstärke.
Betamethason ist ein synthetisches Glukokortikoid mit einer im Vergleich zu Kortisol 30-fach stärkeren Wirksamkeit. Die Substanz besitzt nahezu keine Mineralkortikoidwirkung. Von allen Kortikoiden hat Betamethason bezogen auf das Gewicht die höchste Wirksamkeit.
Intrazellulär wird Betamethason an ein cytoplasmatisches Rezeptorprotein gebunden; dieser Kortikoid-Rezeptorkomplex gelangt in den Zellkern, wo er die mRNA-Synthese und damit indirekt die Synthese bestimmter Proteine (z. B. katabole Enzymproteine, Hemmproteine) induziert. Daraus resultiert letztlich die antiinflammatorische Wirkung, die sich zeigt in der Normalisierung des Gefäßtonus, der Auflösung entzündlicher Infiltrate, dem Abbau pathologischer Speicherprodukte sowie dem Abbau körpereigener Stoffwechselprodukte. Darüber hinaus wird die Gefäßneubildung und die Zellproliferation gehemmt sowie die Fibroblasten inhibiert; die Akantholyse wird ebenfalls gehemmt.
Daneben ist für die antiphlogistische Wirkung von Betamethason die Stabilisierung von Lysosomenmembranen verantwortlich. Durch die externe Anwendung von Betamethason werden auch subjektive Erscheinungen wie Juckreiz und Schmerzempfinden unterdrückt.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Die Resorption von Betamethason bei äußerer
Anwendung ist möglich, hängt jedoch weniger von der applizierten
Substanz und dem Vehikel, sondern mehr vom Hautzustand und der
Verbandtechnik ab.
Nach eingehenden Studien kann für die Praxis
gelten, dass bei der üblicherweise örtlich und zeitlich begrenzten
Anwendung kortikoidhaltiger Externa keine systemisch bedeutsamen
Mengen resorbiert werden.
Bei langdauernder und/oder großflächiger
Anwendung, in Abhängigkeit von der Schädigung der
Hornschichtbarriere, in Abhängigkeit von der Lokalisation der
Anwendung (z. B. Intertrigenes) oder unter Okklusivbedingungen
können systemisch wirksame Mengen resorbiert
werden.
Systemisch vorliegendes Betamethason
passiert die Blut-Hirn-Schranke, ist plazentagängig und tritt
vermutlich in die Muttermilch über. Die Metabolisierung von
Betamethason erfolgt hauptsächlich in der Leber.
In eingehenden Studien zeigte sich, dass sowohl
Dermis wie Epidermis in der Lage sind, Betamethasonvalerat auch zu
metabolisieren.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Akute Toxizität
Basierend auf den konventionellen Studien zum akuten toxischen Potential von Betamethasont lassen die präklinischen Daten keine besonderen Gefahren von BetaSalbe Lichtenstein für den Menschen erkennen.
Subchronische/chronische Toxizität
Untersuchungen zur chronischen und subchronischen Toxizität mit Betamethason zeigten dosisabhängige Symptome einer Glukokortikoidüberdosierung (z. B. erhöhte Serumglucose- und Cholesterinwerte, Abnahme der Lymphozyten im peripheren Blut, Knochenmarksdepression, atrophische Veränderungen in Milz, Thymus und Nebennieren sowie verminderte Körpergewichtszunahmen).
Reproduktionstoxizität
Glukokortikoide zeigten in Tierversuchen teratogene Wirkungen (z. B. Gaumenspalten, Skelettanomalien sowie intrauterine Wachstumsstörungen und Embryoletalität).
Untersuchungen zur peri- und postnatalen Toxizität sowie zur Fertilität wurden nicht durchgeführt.
Mutagenität und Kanzerogenität
Vorliegende Untersuchungsbefunde für
Glukokortikoide ergeben keine Hinweise auf klinisch relevante
genotoxische Eigenschaften.
6. Pharmazeutische Angaben
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Dickflüssiges Paraffin, Wollwachs, weißes Vaselin.
6.2 Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
36 Monate.
Nach Anbruch der Tube ist BetaSalbe Lichtenstein 12 Wochen haltbar.
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Nicht über 30 °C lagern. Vor starken Temperaturschwankungen schützen.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Aluminiumtuben mit Membranöffnung und Schraubverschluß aus Polyethylen bzw. Polypropylen zu 25 g , 50 g und 100 g Salbe.
7. Inhaber der Zulassung
WinthropArzneimittel GmbH
65927 Frankfurt am Main
Telefon: (01 80) 2 02 00 10*
Telefax: (01 80) 2 02 00 11*
8. Zulassungsnummer
6911612.00.00
9. Datum der Erteilung der Zulassung/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG
28. Oktober 2004
10. Stand der Information
Oktober 2011
11. Verkaufsabgrenzung
Verschreibungspflichtig.
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* 0,06 €/Anruf (dt. Festnetz); max. 0,42 €/min (Mobilfunk).
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