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Bifiteral Pulver Dose

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Fachinformation

(Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels)



1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

Bifiteral® Pulver Dose

Wirkstoff: Lactulose



2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

100 g Bifiteral® Pulver Dose enthalten 100 g Lactulose [(4-O-ß-D-Galactopyranosyl-D-Fructose)]

Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.



3. DARREICHUNGSFORM

Pulver zum Einnehmen.

Bifiteral® Pulver Dose enthalten ein weißes bis nahezu weißes, kristallines Pulver.



4. KLINISCHE ANGABEN

4.1 Anwendungsgebiete

Obstipation, die durch ballaststoffreiche Kost und andere allgemeine Maßnahmen nicht ausreichend beeinflusst werden kann sowie Erkrankungen, die eine erleichterte Defäkation erfordern.

Prophylaxe und Therapie bei portokavaler Enzephalopathie.



4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung

Lactulose wird oral eingenommen. Die hier angegebenen Dosierungen können nur der Orientierung dienen und müssen in jedem Fall den Erfordernissen des Patienten je nach Schwere und Entwicklung des Krankheitsbildes angepasst werden.



Obstipation:

Erwachsene:

5 bis 10 g Bifiteral® Pulver Dose 1 bis 2x täglich



Kinder:

3 bis 6 g Bifiteral® Pulver Dose 1 bis 2x täglich



Portokavale Enzephalopathie:

Die Dosierung sollte einschleichend vorgenommen werden.



Erwachsene:

Beginnend mit 3 bis 4x täglich 5 bis 10 g Bifiteral® Pulver Dose, steigend auf 3 bis 4x täglich 20 bis 30 g Bifiteral® Pulver Dose.

Die Dosierung ist so anzupassen, dass täglich 2 bis 3 weiche Stühle entleert werden.



Kinder:

Keine Angabe vorhanden.



Bifiteral® Pulver Dose kann mit Wasser oder mit warmen Getränken, z. B. Kaffee oder Tee, gemischt oder in Joghurt, Müsli oder Brei eingerührt und zusammen mit diesen Lebensmitteln eingenommen werden. Das Pulver kann auch mit einem Löffel eingenommen oder direkt auf die Zunge gegeben und dann mit einer Flüssigkeit heruntergespült werden.

Die Einnahme kann unabhängig von den Mahlzeiten erfolgen.

Der abführende Effekt kann nach 2 bis 10 Stunden eintreten, bei ungenügender Dosierung können bis zum ersten Stuhlgang 24 bis 48 Stunden vergehen.

Die Behandlungsdauer richtet sich nach der Entwicklung des Krankheitsbildes.



4.3 Gegenanzeigen

Bifiteral® Pulver Dose darf nicht eingenommen werden, wenn Überempfindlichkeiten gegenüber einem der Bestandteile bestehen.

Lactulose darf nicht angewendet werden bei Ileus.



4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Bifiteral® Pulver Dose sollte nicht angewendet werden bei akut-entzündlichen Magen-Darm-Erkrankungen sowie bei Störungen des Wasser- und Elektrolythaushaltes.

Patienten mit der seltenen hereditären Fructose-Intoleranz, der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, z. B. Galactosämie, Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten Bifiteral® Beutel Pulver nicht einnehmen, da die Substanz synthesebedingt Fructose, Galactose und Lactose enthält.

Insbesondere bei Säuglingen und Kleinkindern ist das autosomalrezessiv erbliche Fructose-Intoleranz-Syndrom auszuschließen. Hierbei führt der unvollständige Abbau zur Fructosämie und -urie, zu Hypoglykämien und hypoglykämischen Leber-, Nieren und Gehirnschäden.

Die Anwendung von Laxantien in Kindern sollte die Ausnahme bleiben und medizinisch überwacht werden. Es sollte bedacht werden, dass der Defäkationsreflex während der Behandlung gestört sein könnte.

Dieses Arzneimittel enthält in 10 g Pulver zum Einnehmen max. 0,45 g verdauliche Kohlenhydrate z. B. Fructose, Galactose, Lactose, das entspricht max. 0,04 BE. Dies ist bei Patienten mit Diabetes mellitus zu berücksichtigen.



4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Es wurden keine Interaktionsstudien durchgeführt.

Lactulose kann den Kaliumverlust durch andere Arzneimittel (Diuretika, Kortikosteroide und Amphotericin B) verstärken. Bei gleichzeitiger Gabe von Herzglykosiden kann die Glykosidwirkung durch Kaliummangel verstärkt werden.



4.6 Schwangerschaft und Stillzeit

Lactulose kann während der Schwangerschaft und Stillzeit angewendet werden (siehe auch Abschnitt 5.3).



4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Lactulose hat keinen oder vernachlässigbaren Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.



4.8 Nebenwirkungen

Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:

Sehr häufig (≥ 1/10)
Häufig (≥ 1/100 bis < 1/10)
Gelegentlich (≥ 1/1.000 bis < 1/100)
Selten (≥ 1/10.000 bis < 1/1.000)
Sehr selten (< 1/10.000)
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)



Bei mittlerer Dosierung kommt es zu Beginn der Behandlung sehr häufig zu leichten abdominellen Schmerzen, Meteorismus oder Flatulenz. Unter hoher Dosierung können auch Nausea, Erbrechen und Diarrhoe mit Elektrolytstörungen auftreten.

Bei langfristiger Einnahme in einer Dosierung, die zu anhaltend dünnen Stühlen führt, muss mit den üblichen laxantienbedingten Störungen im Bereich des Wasser- und Elektrolythaushaltes mit entsprechenden Folgen gerechnet werden.

In seltenen Fällen ist in der Behandlung der portokavalen Enzephalopathie über eine Hypernatriämie berichtet worden.



4.9 Überdosierung

Symptome der Intoxikation: Bei Überdosierung kann es zu Bauchschmerzen, Diarrhöen und Elektrolytverlusten kommen.

Therapie von Intoxikationen: Symptomatische bilanzierende Maßnahmen.



5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: Osmotisch wirkende Laxantien

ATC-Code: A06AD11



Lactulose, ein Disaccharid aus Galactose und Fructose, wird durch die Disaccharidasen der Dünndarmschleimhaut nicht hydrolysiert.

Im Dickdarm wird Lactulose durch bakterielle Enzyme zu niedermolekularen organischen Säuren, vor allem Milch- und Essigsäure, sowie Methan und Wasserstoff abgebaut.

Lactulose, als präbiotische Substanz, stärkt das Wachstum von gesundheitsfördernden Bakterien wie Bifidobakterien und Lactobacillus, während potentiell pathogene Bakterien wie Clostridium und Escherichia coli, unterdrückt werden können. Dies kann zu einem günstigeren Gleichgewicht der Darmflora führen.



Für die laxierende Wirkung der Lactulose sind zwei Effekte verantwortlich:



Für die ammoniaksenkende Wirkung von Lactulose werden verschiedene Effekte diskutiert:



5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Lactulose wird aus dem Dünndarm nur zu 0,4 bis 2 % resorbiert. Dieser Anteil wird unverändert mit dem Urin ausgeschieden. Die im Kolon entstehenden Säuren werden nur zum Teil resorbiert und verstoffwechselt.



5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

a) Akute Toxizität

Untersuchungen zur akuten Toxizität am Tier haben keine besondere Empfindlichkeit ergeben (siehe auch 4.9).



b) Chronische Toxizität

Untersuchungen zur chronischen Toxizität an verschiedenen Tierspezies ergaben keine Hinweise auf toxische Effekte.



c) Tumorerzeugendes und mutagenes Potential

Eine Langzeituntersuchung am Tier ergab keine Hinweise auf ein tumorerzeugendes Potential.
Untersuchungen auf ein mutagenes Potential liegen nicht vor.



d) Reproduktionstoxizität

Untersuchungen an drei Tierspezies ergaben keine Hinweise auf teratogene Wirkungen.

Schädliche Wirkungen von Lactulose bei Einnahme während der Schwangerschaft und Stillzeit sind nicht bekannt.



6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Keine



Hinweis:

Enthält herstellungsbedingt Fructose, Galactose und Lactose.



6.2 Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.



6.3 Dauer der Haltbarkeit

Die Dauer der Haltbarkeit beträgt 3 Jahre.

Dieses Arzneimittel soll nach Ablauf des Verfalldatums nicht mehr angewendet werden.



6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Nicht über 25 °C lagern.



6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

Polypropylendosen, Schraubdeckel aus Polyethylen mit Sicherheitsverschluss.

Messlöffel liegt bei.СЄ0344



Originalpackungen mit:



6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Keine besonderen Anforderungen.



7. Inhaber der Zulassung

Solvay Arzneimittel GmbH
Hans-Böckler-Allee 20
30173 Hannover

Telefon: 0511 / 857-2400
Telefax: 0511 / 857-3120
E-Mail: solvay.arzneimittel@solvay.com



8. ZULASSUNGSNUMMER(N)

14243.00.01



9. DATUM DERErteilung der ZULASSUNG / VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG

13/04/1995 / 02/03/2007



10. STAND DER INFORMATION

06/2009



11. VERKAUFSABGRENZUNG

Apothekenpflichtig