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Bifon Lösung

Document: 28.10.2009   Fachinformation (deutsch) change

Dermapharm AG, D-82031 Grünwald Druckmanuskript

Anlage zur Änderungsanzeige vom 28.10.2009

Bifon Creme Zul.-Nr.: 26526.00.00 ENR: 2126526

Bifon Gel Zul.-Nr.: 27253.00.00 ENR: 2127253

Bifon Lösung Zul.-Nr.: 27253.00.02 ENR: 2127254

Fachinformation Seite 1 von 13



Fachinformation



1. Bezeichnung der Arzneimittel

Bifon Creme

Bifon Gel

Bifon Lösung


Wirkstoff: Bifonazol



2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung

1 g Creme enthält 10 mg Bifonazol.

Sonstige Bestandteile: 1 g Creme enthält 100 mg Cetylstearylalkohol.


1 g Gel enthält 10 mg Bifonazol.


1 ml Lösung enthält 10 mg Bifonazol.


Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.



3. Darreichungsform

Bifon Creme ist eine weiße Creme.

Bifon Gel ist ein transparentes, festes Gel.

Bifon Lösung ist eine klare, farblose Lösung.


4. Klinische Angaben


4.1 Anwendungsgebiete

Infektionen der Haut, die durch Dermatophyten, Hefen, Schimmelpilze und andere Erreger wie z.B. Malassezia furfur oder Corynebacterium minutissimum hervorgerufen werden wie z.B.:

- Mykosen der Haut und der Hautfalten (Tinea corporis und Tinea inguinalis)

- Interdigitalmykosen (Tinea pedis, Tinea manuum)

- Pityriasis versicolor

- superfizielle Candidosen der Haut

- Erythrasma.



4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung


Dosierung

Falls vom Arzt nicht anders verordnet, im Allgemeinen einmal täglich auf die Haut auftragen.



Art und Dauer der Anwendung


Bifon Creme:

Creme dünn auftragen und leicht einreiben. Zum Auftragen auf eine handtellergroße Fläche ist im Allgemeinen etwa 1 g Creme (entspr. 0,5 – 1 cm Stranglänge) ausreichend.

Die Dauer der Behandlung richtet sich nach Erreger, Ausmaß und Lokalisation der Infektion und beträgt im Allgemeinen 2 – 4 Wochen.


Bifon Gel:

Bifon Gel wird am besten abends vor dem Zubettgehen auf die befallenen Hautpartien dünn aufgetragen und eingerieben. Es genügt meistens eine kleine Menge Gel (ca. 1 cm bzw. 1/2cm Stranglänge) zum Auftragen und Einreiben für eine etwa handtellergroße Fläche.


Bifon Lösung:

Bifon Lösung wird am besten abends vor dem Zubettgehen auf die befallenen Hautpartien dünn aufgetragen oder aufgesprüht und eingerieben.

Es genügen meist wenige Tropfen der Lösung (ca. 3 Tropfen) zum Auftragen und Einreiben für eine etwa handtellergroße Fläche.

Beim Pumpspray ist ein 1 – 2maliges Niederdrücken des Sprühkopfes aus- reichend.


Um eine dauerhafte Ausheilung zu erreichen, sollte die Behandlung mit Bifon

auch dann über folgende Behandlungszeiten durchgeführt werden, wenn die Beschwerden bereits abgeklungen sind.


Die Behandlungsdauer beträgt im Allgemeinen bei

Fußmykosen, Zwischen-zehenmykosen (Tinea pedis, Tinea pedis interdigitalis):

3 Wochen.

Mykosen am übrigen Körper, an Händen und in Hautfalten (Tinea corporis, Tinea manuum, Tinea inguinalis): 2–3 Wochen.

Pityriasis versicolor, Erythrasma: 2 Wochen.

oberflächlichen Candidosen der Haut: 2–4 Wochen.


Die Behandlung sollte grundsätzlich bis zum Verschwinden der positiven Pilzkulturen durchgeführt werden,mindestens jedoch noch 14 Tage nach Abklingen der Beschwerden. Zwischen dem letzten Auftragen und dem Anle- gen einer Pilzkultur sollte ein therapiefreies Intervall von 3 – 4 Tagen liegen, damit evtl. Wirkstoffreste die Kultur nicht stören.



4.3 Gegenanzeigen

Bifon Creme / Gel / Lösung dürfen nicht angewendet werden bei Patienten mit Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff Bifonazol oder einen der sonstigen Bestandteile.


Bifon Gel darf wegen des Gehaltes an Benzylalkohol nicht bei Frühgeborenen und Neugeborenen angewendet werden.


Bifon Lösung ist nicht zur Anwendung im Gehörgang geeignet.



4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Bifon sollte bei Säuglingen nur unter ärztlicher Überwachung angewendet werden.

Bei älteren Menschen sind keine Anwendungsbeschränkungen zu beachten.


Bifon Creme:

Cetylstearylalkohol kann örtlich begrenzt Hautreizungen (z.B. Kontaktdermatitis) hervorrufen.


Bifon Gel:

Bei gleichzeitiger Anwendung mit Latexprodukten (z.B. Kondome, Diaphragmen) kann es wegen der enthaltenen Hilfsstoffe (Stearate) zur Verminderung der Funktionsfähigkeit und damit zur Beeinträchtigung der Sicherheit dieser Produkte kommen.



Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Bisher keine bekannt.



4.6 Schwangerschaft und Stillzeit

Bifonazol sollte während der Schwangerschaft nur unter sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abschätzung angewendet werden, da mit der Anwendung bei Schwangeren keine Erfahrungen vorliegen.

Während der Stillperiode darf Bifon Creme / Gel / Lösung nicht im Brustbereich angewendet werden.



Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen

von Maschinen

Es liegen keine Erfahrungen hinsichtlich der Beeinträchtigung der Verkehrstüchtigkeit und der Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen vor.



4.8 Nebenwirkungen

Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zu Grunde gelegt:


Sehr häufig (>1/10)

Häufig (>1/100 bis <1/10)

Gelegentlich (>1/1.000 bis <1/100)

Selten (>1/10.000 bis <1/1.000)

Sehr selten (<1/10.000)

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).


Bifon Creme:

Gelegentlich kann es unter der Anwendung von Bifon Creme zu Hautirritationen mit Rötung, Stechen, Brennen kommen.

Systemische Nebenwirkungen bei lokaler Anwendung sind nicht bekannt.


Bifon Gel/Bifon Lösung:

Häufig können, meist vorübergehend, leichte Rötung, Brennen bzw. Reizung der Haut auftreten.

Bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Be- standteile können kontaktallergische Reaktionen auftreten, die sich durch Juckreiz, Rötung, Bläschen auch über das Kontaktareal hinaus (sogenannte Streureaktionen) manifestieren können.



4.9 Überdosierung

Es wurden keine Fälle von Überdosierung berichtet.



5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN


5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: Breitspektrum-Antimykotikum/Imidazol-Derivat

ATC-Code: D01AC10


Bifonazol ist ein Breitspektrumantimykotikum mit Wirkung auf Dermatophyten, Hefen, Schimmelpilze und andere Pilze wie Malassezia furfur; ferner wirkt es gegen Corynebacterium minutissimum.

Bifonazol wirkt auf Dermatophyten primär fungizid, dies bereits bei Konzen- trationen von 5 mg/l und einer Einwirkungszeit ab 6 Stunden. Darüber hinaus zeigt der Wirkstoff Hemmwirkung in subinhibitorischen Konzentrationen, die um den Faktor 2 bis 10 unter den MHK-Werten (minimale Hemmkonzentration) liegen. Bereits mit 3 ng/ml Substrat werden rasch proliferierende Myzelien von Trichophyton mentagrophytes gehemmt.

Auf Hefen, wie z.B. Candida-Arten, wirkt Bifonazol primär fungistatisch, in Konzentration von 20 mg/l fungizid.

Die fungistatische Wirkungskomponente von Bifonazol beruht auf einer Beeinträchtigung der Ergosterin-Synthese durch Inhibition der Zytochrom-P450-abhängigen Desmethylierung von Trimethylsterinen mit konsekutiver Kumulation der Ergosterin-Vorstufen. Der Mangel an Ergosterol als essentiellem Bestandteil der Zellmembran von Pilzen führt schließlich zu Veränderungen der Membraneigenschaften mit Permeabilitätsstörungen bis zur Lyse.

Daneben führt Bifonazol insgesamt zu einer Verminderung der Sterin-Syntheserate durch direkte Hemmung der mikrosomalen HMG-CoA-Reduktase.

Die zusätzlich zur fungistatischen beobachtete fungizide Wirkungskomponente kann einer Sequentialwirkung durch Hemmung der die Bildung von Mevalonsäure katalysierenden HMG-CoA-Reduktase und damit der Terpenoid-Synthese sowie der Inhibition des Zytochroms P450zugeschrieben werden.



5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften


Bifonazol penetriert gut in die von der Infektion betroffenen Hautschichten. 6 Stunden post applicationem werden Konzentrationen gemessen, die die MHK-Werte für die bei Dermatomykosen wichtigen Pilze erreichen oder um ein Vielfaches überschreiten: Von 1000 µg/cm3in der obersten Schicht der Epidermis (Stratum corneum) bis auf 5 µg/cm3im Stratum papillare.

DiemittlereHalbwertszeit von Bifonazol in den oberen und mittleren Schichten der Epidermis beträgt ca. 20 Stunden, in der unteren Epidermis ca. 33 Stunden.

NachtopischerAnwendung auf gesunde Hautbezirke wird Bifonazol aus einer 1%igen Lösung bzw. Creme unter Okklusionsbedingungen zu weniger als 1 % perkutan resorbiert. Der resorbierte Anteil wird größtenteils in metabolisierter Form mit Halbwertszeiten von etwa 7 und 42 Stunden innerhalb von 5 Tagen zu ca. 45 % mit dem Urin, zu 39 % mit den Fäzes ausgeschieden.


Die Hautverweildauer – gemessen als infektprotektive Wirkung am Meerschweinchen – beträgt für Bifonazol Lösung 36 bis 48 Stunden.

Die lange Hautverweildauer von Bifonazol in wirksamen antimykotischen Konzentrationen und die Berücksichtigung des fungiziden Wirkungstyps sind die Basis für die Einmal-Applikation in der lokalen Therapie.

Bei Resorptionsuntersuchungen nach topischer Applikation an intakter menschlicher Haut lagen die Konzentrationen im Serum stets unter der Nach- weisgrenze, nur bei entzündlicher Haut ließ sich eine geringe Resorption nachweisen. Diese äußerst geringen Wirkstoffkonzentrationen (im Allgemei-

nen weniger als 5 ng/ml) lassen eine systemische Wirkung nicht erwarten.



5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit


Lokale Verträglichkeit

Die lokale Verträglichkeit einer Bifonazol Creme wurde im Rahmen einer klinischen Prüfung an 60 Patienten mit Dermatomykosen als gut bis sehr gut bezeichnet. Bei keinem der Patienten traten unerwünschte Ereignisse, Überempfindlichkeits- oder Unverträglichkeitssymptome auf.


Die lokale Verträglichkeit des Gels wurde an der intakten und skarifizierten Kaninchenhaut untersucht. Nach einer Kontaktzeit von 24 Stunden traten milde Irritationen in Form eines Erythems auf.


Akute Toxizität

Entfällt.


Chronische Toxizität

Untersuchungen zur chronischen Toxizität mit oraler Applikation wurden an Ratten, Hunden und Affen durchgeführt. Systemisch toxische Effekte wurden weder bei Ratten noch bei Affen beobachtet. Bei Hunden wurden hepatotoxische Effekte bei hohen Dosierungen beobachtet. Da jedoch der topisch zu applizierende Wirkstoff nicht mehr als 1 mg/kg Körpergewicht ausmacht und die Resorptionsquote bei 3 % liegt, ergibt sich ein ausreichender Sicherheitsab- stand für die Anwendung am Menschen.


Mutagenes und tumorerzeugendes Potenzial

Ein In-vitro-Test an Bakterien und In-vivo-Tests mit Mäusen ergaben keine Hinweise auf eine mutageneWirkungvonBifonazol.Langzeituntersuchungen am Tier auf ein tumorerzeugendes Potenzial liegen nicht vor.


Reproduktionstoxizität

In einer Embryotoxizitätsstudie an Ratten zeigte Bifonazol nach oraler Verabreichung in der hohen Dosisgruppe (100 mg/kg KG) Retardierungen und erhöhte Plazentagewichte. Beim Kaninchen traten im nicht maternaltoxischen Bereich bei 30 mg/kg KG deutlich embryoletale Effekte auf (Resorptionsrate 96,7 %). Das Plazentagewicht war erhöht. Teratogene Effekte wurden bei der Ratte und beim Kaninchen nicht beobachtet.

Bei der Untersuchung der Wirkung von Bifonazol auf die Peri- und Postnatalentwicklung an Ratten wurde im maternaltoxischen Bereich nach 40 mg/kg KG eine deutlich erhöhte Abort- und Totgeburtrate festgestellt. Ein Einfluss auf die Entwicklung, Überlebensrate und Fertilität der F1-Generation zeigte sich nicht.

Bifonazolpassiert die Plazenta. Es liegen keine Erfahrungen über die Anwendung von Bifonazol beim Menschen während der Schwangerschaft und Stillzeit vor.



6. Pharmazeutische Angaben


6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Bifon Creme:

2-Octyl-1-dodecanol

Cetylstearylalkohol

Cetylpalmitat

Sorbitanstearat

Polysobat 60

Chlorhexidindigluconat

gereinigtes Wasser


Bifon Gel:

Benzylalkohol

alpha-(Hexadecyl, octadecyl)-omega-hydroxypoly(oxyethylen) -30

Macrogol-7-glycerolcocoat

Isopropylisostearat

Milchsäure

Ethanol 96%

gereinigtes Wasser


Bifon Lösung:

Ethanol 96%

Isopropylmyristat


6.2 Inkompatibilitäten

Bisher nicht bekannt.


6.3 Dauer der Haltbarkeit

Die Dauer der Haltbarkeit beträgt 3 Jahre.


Nach Anbruch 8 Wochen haltbar.



6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Keine.


6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

Bifon Creme:

Tube mit 15 g Creme (N1)

Tube mit 35 g Creme (N2)


Bifon Gel:

Tube mit 15 g Gel (N1)

Tube mit 35 g Gel (N2)


Bifon Lösung:

Tropfflaschen mit15 ml (N1)

Tropfflaschen mit35 ml (N2)

Pumpspray mit 25 ml (N1)



6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmenfür die Beseitigung

Keine besonderen Anforderungen.



7. Inhaber der Zulassung

Dermapharm AG

Lil-Dagover-Ring 7

82031 Grünwald

Tel.: 089 / 64186-0

Fax: 089 / 64186-130



8. Zulassungsnummer

Bifon Creme: 26526.00.00


Bifon Gel: 27253.00.00


Bifon Lösung: 27253.00.02


9. Datum der Erteilung der Zulassung / Verlängerung der Zulassung


Bifon Creme: 06.11.1995 / 15.08.2001


Bifon Gel: 05.08.1993 / 10.09.2003


Bifon Lösung: 20.08.1993 / 01.10.2003


10. Stand der Information

Oktober 2009


11. Verkaufsabgrenzung

Apothekenpflichtig





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