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Biopto-E

Document: 29.07.2013   Fachinformation (deutsch) change

Fachinformation (SPC)

(Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels)

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mibe + logo BIOPTO-E®

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1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS


BIOPTO-E

335 mg RRR-α-Tocopherol, Weichkapsel



2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG


Wirkstoff: RRR--Tocopherol (D--Tocopherol)


1 Weichkapsel enthält:

475 - 510 mg Pflanzenöldestillat, entsprechend

arzneilich wirksamer Bestandteil:

335 mg RRR--Tocopherol (Vitamin E)


Sonstige Bestandteile: enthält raffiniertes Sojaöl

Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.



3. DARREICHUNGSFORM


Weichkapsel



4. KLINISCHE ANGABEN



4.1 Anwendungsgebiete


Therapie eines Vitamin-E-Mangels


BIOPTO-Eist nicht geeignet zur Therapie von Vitamin-E-Mangelzuständen, die mit einer gestörten intestinalen Re­sorption einhergehen. In diesen Fällen stehen parenterale Zubereitungen zur Verfügung.


4.2. Dosierung, Art und Dauer der Anwendung


Jugendliche ab 16 Jahren und Erwachsene nehmen täglich 1 Kapsel BIOPTO-E(entsprechend 335 mg RRR--Tocopherol).


Für Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren stehen Präparate mit einem niedrigeren Wirkstoffgehalt zur Verfügung.


Art und Dauer der Anwendung


Die Kapseln werden unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit eingenommen (vorzugsweise ein Glas Trinkwasser).


Die Dauer der Einnahme ist abhängig vom Verlauf der Grunderkran­kung.

4.3. Gegenanzeigen


BIOPTO-E®darf nicht angewendet werden bei:


Überempfindlichkeit gegenüber RRR-α-Tocopherol, Soja oder Erdnuss oder einem der sonstigen Bestandteile von

BIOPTO-E®

- Kindern und Jugendlichen unter 16 Jahren


4.4. Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung


Bei durch Malabsorption bedingtem, kombinierten Vitamin-E- und Vitamin-K-Mangel ist die Blutgerinnung sorgfältig zu überwachen, da es in Einzelfällen zu einem starken Abfall von Vitamin K kam.


4.5. Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen


Die Wirkung von BIOPTO-Ekann bei gleichzeitiger Gabe von Eisenpräparaten vermindert werden.


Die Hemmung der Blutgerinnung durch Vitamin-K-Antagonisten (Phenprocoumon, Warfarin, Dicumarol) kann bei gleichzeitiger Einnahme von Vitamin E verstärkt werden. Die Blutgerinnung ist daher sorgfältig zu überwachen.


4.6. Schwangerschaft und Stillzeit


Die empfohlene tägliche Einnahme von Vitamin E beträgt in der Schwangerschaft 13 mg.

RRR--Tocopherol passiert die Plazenta. Bisherige Erfahrungen am Menschen haben keine nachteiligen Effekte für den Fetus durch höhere Dosen Vit­amin E erkennen lassen.


Die empfohlene tägliche Aufnahme von Vitamin E beträgt in der Stillzeit 17 mg. RRR--Tocopherol geht in die Muttermilch über.


4.7. Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit

zum Bedienen von Maschinen


BIOPTO-E®hat keinen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.


Nebenwirkungen


Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:


Sehr häufig:

mehr als 10 Prozent

Häufig:

1 bis 10 Prozent

Gelegentlich:

0,1 bis 1 Prozent

Selten:

0,01 bis 0,1 Prozent

Sehr selten:

weniger als 0,01 Prozent

Nicht bekannt

Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar


Gastrointestinale Störungen

Sehr selten treten bei hohen Dosen in einem Bereich von 800 mg RRR--Tocopherol (mehr als 2 Kapseln BIOPTO-E)Magen- und Darm­beschwerden auf.


Endokrine Störungen

Bei längerer Einnahme von Dosen über 400 mg RRR--Tocopherol (mehr als 1 Kapsel BIOPTO-E)pro Tag kann es zu einer Senkung des Schilddrüsenhormonspiegels im Serum kommen.


Sojaöl kann sehr selten allergische Reaktionen hervorrufen.


4.9. Überdosierung


Hypervitaminosen sind auch nach jahrelanger Verabreichung hoher Dosen nicht bekannt geworden.



5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN


5.1. Pharmakodynamische Eigenschaften


Pharmakotherapeutische Gruppe: andere Vitamine, rein

ATC-Code: A11HA03

Vitamin E ist der Name für alle Tocol- und Tocotrienolderi­vate, die qualitativ die biologische Aktivität von RRR--To­copherol zeigen. Tocopherol beschreibt alle Mono-, Di- und Trimethyltocole. Therapeutisch verwendet werden die -Toco­pherole (z.B. RRR--Tocopherol) und deren Ester.



Biologische Aktivität


Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) sowie das US National Research Council (NRC) verwenden zur Standardisie­rung der Tocopherole den Begriff "RRR--Tocopherol-Äquiva­lent". Für die Praxis gilt folgender Umrechnungsfaktor (dabei entspricht 1 mg RRR--Tocopherol 2,32 µmol):

1 mg RRR--Tocopherol = 1 mg RRR-α-Tocopherol-Äquivalent.


Vitamin E ist das wesentliche radikalkettenunterbrechende Antioxidans in biologischen Membranen, es wirkt als phenoli­sches Antioxidans und muss aus seiner Radikalform (Chromano­xyl) regeneriert werden; dabei gibt es eine Wechselwirkung mit Vitamin C und Glutathion.


Vitamin E beeinflusst die Fluidität biologischer Membranen sowie die Aktivität verschiedener Enzyme. Es hemmt die Thromboxan-, Leukotrien- und Prostacyclinbiosynthese.



Vorkommen und Bedarfsdeckung


Die reichsten Vitamin-E-Quellen sind Getreidekeime und die meisten pflanzlichen Öle. Weitere Quellen sind Blattgemüse, tierische Organe sowie Milch und Butter.


Die Einschätzung der Versorgung mit Vitamin E ist unter an­derem wegen der starken Variabilität des Vitamin-E-Gehaltes bei einem bestimmten Nahrungsmittel, durch bis zu fünffache jahreszeitliche Schwankungen in der Milch sowie durch Ver­luste durch Lagerung und den Kochprozess schwierig.


Entsprechend den Empfehlungen der DACH, 2000, liegt für den gesunden Erwachsenen die wün­schenswerte tägliche Zufuhrmenge an Vitamin E bei 12 mg RRR--Tocopherol-Äquivalenten für Frauen und je nach Alter bei 15 - 12 mg für Männer. In der Schwangerschaft und in der Stillzeit besteht ein Mehrbedarf von 2 bis 5 mg pro Tag. Ferner steigt der Bedarf an RRR--Tocopherol-Äquivalenten mit der aufgenommenen Menge hoch ungesättigter Fettsäuren. Ein Mehrbedarf besteht zudem bei lang andauernder Anwendung bestimmter radikalbildender Arzneimittel (z.B. Chemothera­peutika) und bei speziellen Erkrankungen (z.B. A--Lipo­proteinämie).


Mangelerscheinungen


Ein isolierter Vitamin-E-Mangel beim Menschen ist selten, während für eine Reihe von Tierspezies definierte Zeichen des Vitamin-E-Mangels ausreichend beschrieben sind. Der Normalwert im Blut liegt bei Erwachsenen etwa bei 9,5 mg/l, entsprechend 22 µmol/l. Ein Mangelzustand kann auf Defekten in der Resorption, des Metabolismus oder in erhöhtem Verbrauch des Vitamins durch oxidative Belastung resul­tieren. Eine Mangelsituation tritt primär nicht als Konse­quenz von nahrungsbedingter Mangelversorgung auf, da eine ausgewogene Mischkost keinen Vitamin-E-Mangel verursacht.


Eine Mangelversorgung beim Menschen kann z.B. bei folgenden Erkrankungen auftreten: nach Gastrektomie, Sprue, Enteroko­litis, chronischer Pankreatitis, zystischer Fibrose, Cho­lestase, Kurzdarmsyndrom, A--Lipoproteinämie, nach längerer parenteraler Ernährung.


Ein Vitamin-E-Mangel äußert sich speziell bei Frühgeborenen in radikalinduzierter Zell- und Gewebeschädigung, wie z.B. respiratorischem Distress-Syndrom, retrolentaler Fibroplasie und hämolytischer Anämie. Bei manifestem Vitamin-E-Mangel stehen neuromuskuläre Ausfallerscheinungen im Vordergrund, insbesondere eine spinocerebelläre Degeneration.


Orale Vitamin-E-Präparate sind nicht geeignet zur Therapie von Vitamin-E-Mangelzuständen, die mit einer gestörten in­testinalen Resorption einhergehen. Eine fehlende intesti­nale Resorption findet sich z.B. bei Cholestase, A--Li­po­proteinämie und Frühgeborenen. In diesen Fällen stehen parenterale Zubereitungen zur Verfügung.


5.2. Pharmakokinetische Eigenschaften


Die Resorption von Vitamin E erfolgt passiv; sie beträgt im physiologischen Bereich 25 bis 60 % und nimmt im höheren Do­sisbereich ab. Eine 10-fache Erhöhung der Einnahme von Toco­pherol führt zu einer Verdoppelung der Plasmakonzentration. Der Prozess ist abhängig vom Fettgehalt der Nahrung sowie von der Anwesenheit von Gallensäuren und Pankreassaft.


Die Ester des Tocopherols müssen vor der Aufnahme über die Mukosa zunächst hydrolysiert werden. RRR--Tocopherol wird aus den Acetylestern schneller freigesetzt als SRR--Toco­pherol. Vitamin E erscheint zunächst in Chylomikronen und ist dann hauptsächlich assoziiert mit den ß-Lipoproteinen des Plasmas.


70 bis 80 % von intravenös appliziertem radioaktivem Vitamin E wird innerhalb einer Woche über die Leber ausgeschieden, der Rest erscheint im Urin als Glucuronide der Tocopheron­säure und ihres -Lactons. Andere Metaboliten chinoider Strukturen sowie Dimere und Trimere wurden in Geweben gefun­den.


Es gibt kein Speicherorgan für Vitamin E, jedoch findet man die größten Reserven im Fettgewebe, in der Leber und im Mus­kel. Der Plasmaspiegel steigt bei intensiver Muskeltätigkeit an.


Die biologische Halbwertzeit, gemessen für RRR--Tocopherol bei Ratten, beträgt in Leber und Lunge 7 bis 10 Tage, im Nervengewebe etwa das 10-fache.



5.3. Präklinische Daten zur Sicherheit


Präklinische Daten zur akuten, chronischen und subchronischen Toxizität lassen keine besonderen Gefahren für den Menschen erkennen.


Bei Dosierungen, die oberhalb der täglich empfohlenen Dosis lagen, sind unzureichend untersuchte Fertilitätsstörungen aufgetreten. Das potenzielle Risiko für den Menschen ist unbekannt.



6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN


6.1. Liste der sonstigen Bestandteile


raffiniertes Sojaöl, Gelatine, Glycerol


6.2. Inkompatibilitäten


Bisher keine bekannt.


6.3. Dauer der Haltbarkeit


Die Dauer der Haltbarkeit beträgt 3 Jahre.


6.4. Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung


Nicht über 25 °C lagern.


Den Blister im Umkarton aufbewahren,um den Inhalt vor Licht zu schützen.


6.5. Art und Inhalt des Behältnisses


Blisterpackung mit Weichkapseln.


Packungsgrößen:


Packung mit 50 Weichkapseln N 2

Packung mit 100 Weichkapseln N 3


6.6. Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung


Keine besonderen Anforderungen

Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu entsorgen.



7. INHABER DER ZULASSUNG


mibe GmbH Arzneimittel

Münchener Straße 15

06796 Brehna


Telefon (034954) 2 47-0

Telefax (034954) 2 47-100



8. ZULASSUNGSNUMMER


6157.01.00



9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/ VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG


26.03.1985/ 12.12.2000



10. STAND DER INFORMATION


Juli 2013


11. VERKAUFSABGRENZUNG


Apothekenpflichtig