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Biotin Impuls 5 Mg

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Aktualisierter Wortlaut der Fachinformation gemäß Auflagen im Verlängerungsbescheid vom 12.08.04


Zulassungsnummer: 43997.00.00

Bezeichnung des Arzneimittels: Biotin Impuls 5 mg

Darreichungsform: Tabletten

Datum der Zulassung: 23.09.1999

Einreichungsnummer: 2143997



Fachinformation



1. Bezeichnung des Arzneimittels


BIOTIN IMPULS 5 mg


Wirkstoff: Biotin


2. Verschreibungsstatus/Apothekenpflicht


Apothekenpflichtig


3. Zusammensetzung des Arzneimittels


3.1 Stoff- oder Indikationsgruppe

Vitamine


3.2 Arzneilich wirksame Bestandteile

1 Tablette enthält: 5 mg Biotin


3.3 Sonstige Bestandteile


Lactose-Monohydrat

Cellulose

Povidon

Crospovidon

Magnesiumstearat


4. Anwendungsgebiete


Prophylaxe und Therapie von Biotin-Mangelzuständen

(Zur Prophylaxe sind weniger als 0,2 mg Biotin am Tag ausreichend.)

Therapie von Biotin-Mangelzuständen beim sehr seltenen Biotin-abhängigen, multiplen Carboxylasemangel.


5. Gegenanzeigen


Biotin Impuls 5 mg darf nicht angewendet werden bei Allergie gegen einen der Bestandteile.


6. Nebenwirkungen


Sehr selten wurden allergische Reaktionen der Haut (Urtikaria) beschrieben.


7. Wechselwirkungen mit anderen Mitteln


Es bestehen Hinweise, dass Antikonvulsiva den Plasmaspiegel von Biotin senken.


8. Warnhinweise


Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten Biotin Impuls 5 mg nicht einnehmen.


9. Wichtigste Inkompatibilitäten


Keine bekannt.


10. Dosierung mit Einzel- und Tagesgaben


Täglich 1 Tablette Biotin Impuls 5 mg (entsprechend 5 mg Biotin).

Zur Prophylaxe sind weniger als 0,2 mg Biotin pro Tag ausreichend.


Zur Therapie des multiplen Carboxylasemangels:

Täglich 1 bis 2 Tabletten Biotin Impuls 5 mg (entsprechend 5 bis 10 mg Biotin).


Für niedrigere Dosierungen stehen Präparate mit geringerem Gehalt an Biotin zur Verfügung.


11. Art und Dauer der Anwendung


Die Einnahme erfolgt mit ausreichend Flüssigkeit.

Die Dauer ist abhängig vom Verlauf der Grunderkrankung.


12. Notfallmaßnahmen, Symptome und Gegenmittel


Biotin besitzt eine große therapeutische Breite. Vergiftungen oder Überdosierungserscheinungen sind nicht bekannt.


13. Pharmakologische und toxikologische Eigenschaften,

Pharmakokinetik, Bioverfügbarkeit, soweit diese Angaben

für die therapeutische Verwendung erforderlich sind


13.1 Pharmakologische Eigenschaften


Biotin dient verschiedenen Enzymen als prosthetische Gruppe bei zahlreichen Carboxylierungs- und Decarboxylierungsreaktionen. Dadurch spielt Biotin eine essentielle Rolle bei der Glukoneogenese, der Lipogenese, der Fettsäuresynthese, im Propionatmetabolismus und beim Abbau von Leucin.



Vorkommen und Bedarfsdeckung


Das in der Nahrung weit verbreitete Biotin kommt zum großen Teil an Protein gebunden als Biocytin (Lebensmittel tierischer Herkunft) vor, welches nach Hydrolyse im Dünndarm schnell resorbiert wird. In Pflanzen liegt Biotin zum Teil in freier Form vor. Da Biotin von der Intestinalflora synthetisiert wird, kann der Tagesbedarf beim Menschen nur geschätzt werden. Es wird die bei durchschnittlichen Kostgewohnheiten aufgenommene Menge von 50 g bis 200 g pro Tag als ausreichend betrachtet. Selbst hohe Einzeldosen von Biotin lösten keine pharmakologischen Wirkungen aus.


Mangelerscheinungen


Mangelerscheinungen treten beim Menschen normalerweise nicht auf. Allerdings kann durch die Einnahme sehr großer Mengen von rohem Eiklar eine Mangeldermatitis, der sogenannte Eier-Eiweißschaden, ausgelöst werden. Eier-Eiweiß enthält das Glukoprotein Avidin, das mit Biotin einen stabilen Komplex eingeht, welcher im Gastrointestinaltrakt nicht aufgespalten werken kann. Auf diese Weise kann das Biotin dem Körper nicht zur Verfügung stehen und ein Biotinmangel entsteht.

Darüber hinaus ist beim multiplen Carboxylasemangel der Biotinbedarf aufgrund eines genetischen Defektes erhöht. Ein ausgeprägter Mangel manifestiert sich an Haut und Anhangsgebilden und hat auch spezifisch psychiatrische Symptome und gastrointestinale Störungen zur Folge.


13.2 Toxikologische Eigenschaften

Akute Toxizität / chronische Toxizität / subchronische Toxizität


Toxische Reaktionen von Biotin wurden selbst bei hohen Dosen beim Menschen nicht beobachtet. Auch im Tierversuch hatte Biotin nur eine geringe akute, subchronische und chronische Toxizität, die je nach Spezies Schwankungen unterworfen war.



b) Mutagenes und tumorerzeugendes Potential


Mutagene oder kanzerogene Wirkungen von Biotin sind in der Literatur nicht beschrieben.


Reproduktionstoxizität


Zu möglichen reproduktionstoxischen Effekten bei Biotin-Überdosierungen liegen keine Untersuchungen vor.


13.3 Pharmakokinetik

Die Resorption von freiem Biotin erfolgt bereits im oberen Dünndarm, wobei das Molekül die Darmwand unverändert passiert. Die Aufnahme erfolgt zur Hauptsache durch Diffusion. Neuere Untersuchungen weisen auch auf einen aktiven Transport mit Hilfe eines Carrier-Biotin-Natrium-Komplexes hin.


Biotin ist zu 80 % an Plasmaproteine gebunden. Die Blutspiegel des freien und nur schwach gebundenen Biotins liegen normalerweise zwischen 200 ng/l und 1200 ng/l. Die Ausscheidung erfolgt im Urin, zwischen 6 g/24 h und 50 g/24 h, und mit den Fäzes. Biotin wird etwa zur Hälfte in unveränderter Form, zur Hälfte in Form biologisch inaktiver Abbauprodukte ausgeschieden. Die optimale Plasmakonzentration ist nicht genau bekannt. Bei Gesunden dürfte sie jedoch bei 400 ng/l liegen. Die Eliminationszeit ist von der Dosis abhängig und beträgt bei oraler Einnahme hoher Dosen von Biotin (100 g/kg Körpergewicht) ca. 26 Stunden. Bei Patienten mit Biotinidasemangel beträgt die Eliminationshalbwertszeit bei gleicher Dosis ca. 10 bis 14 Stunden.


14. Sonstige Hinweise


Keine


15. Dauer der Haltbarkeit


Die Dauer der Haltbarkeit beträgt 3 Jahre.


Dieses Arzneimittel soll nach Ablauf des Verfallsdatums nicht mehr angewendet werden.


16. Besondere Lager- und Aufbewahrungshinweise


Trocken und nicht über 25 ° C.


17. Darreichungsformen und Packungsgrößen


Packungen zu 20 Tabletten N1

40 Tabletten N2

100 Tabletten N3


18. Stand der Information


September 2004


19. Name oder Firma und Anschrift des pharmazeutischen Unternehmers


ELASTÉN Pharmavertriebs GmbH

Danziger Straße 5

21465 Reinbek


Postfach 13 47

21453 Reinbek


Telefon: (040) 727609-23 und –48

Telefax: (040) 727609-24