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Bisoprolol Comp. Abz 10 Mg/25 Mg Filmtabletten

Document: 11.12.2008   Fachinformation (deutsch) change

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Wortlaut der für die Fachinformation vorgesehenen Angaben












Fachinformation





1. Bezeichnung der Arzneimittel


Bisoprolol comp. AbZ 5 mg/12,5 mg Filmtabletten

Bisoprolol comp. AbZ 10 mg/25 mg Filmtabletten



2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung


Bisoprolol comp. AbZ 5 mg/12,5 mg Filmtabletten

1 Filmtablette enthält:

5 mg Bisoprololhemifumarat (entsprechend 4,24 mg Bisoprolol)

12,5 mg Hydrochlorothiazid


Bisoprolol comp. AbZ 10 mg/25 mg Filmtabletten

1 Filmtablette enthält:

10 mg Bisoprololhemifumarat (entsprechend 8,49 mg Bisoprolol)

25 mg Hydrochlorothiazid


Hilfsstoffe siehe unter 6.1



3. Darreichungsform


Filmtablette


Bisoprolol comp. AbZ 5 mg/12,5 mg Filmtabletten

Rosa bis rote, runde, bikonvexe Filmtablette mit Bruchrille auf beiden Seiten. Aufgeprägter Code „B-H“ und „5-12“ auf einer Seite der Tablette.


Bisoprolol comp. AbZ 10 mg/25 mg Filmtabletten

Rote, runde, bikonvexe Filmtablette mit Bruchrille auf beiden Seiten. Aufgeprägter Code „B-H“ und „10-25“ auf einer Seite der Tablette.



4. Klinische Angaben


4.1 Anwendungsgebiete


Behandlung der essentiellen Hypertonie.

Die fixe Kombination ist bei Patienten indiziert, deren Blutdruck mit einem der Einzelwirkstoffe Bisoprololhemifumarat oder Hydrochlorothiazid allein nicht ausreichend kontrolliert werden kann.


4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung


Erwachsene

1 Tablette täglich.

Die fixe Kombination (Bisoprololhemifumarat 5 mg/Hydrochlorothiazid 12,5 mg oder Bisoprololhemifumarat 10 mg/Hydrochlorothiazid 25 mg) kann bei Patienten angewendet werden, deren Blutdruck mit Bisoprololhemifumarat 5 mg bzw. 10 mg oder Hydrochlorothiazid 12,5 mg bzw. 25 mg nicht ausreichend kontrolliert werden kann.


Es wird empfohlen, zunächst eine individuelle Dosistitration für die beiden arzneilich wirksamen Bestandteile durchzuführen.

Falls es unter klinischen Gesichtspunkten angebracht ist, kann ein direkter Übergang von der Monotherapie auf die fixe Kombination in Erwägung gezogen werden.


Ältere Patienten

Normalerweise ist eine Dosisanpassung nicht erforderlich. Es wird empfohlen, die Behandlung mit der niedrigsten möglichen Dosierung zu beginnen.


Nieren- oder Leberinsuffizienz

Bei Patienten mit leichter bis mittelschwerer Niereninsuffizienz (Kreatinin-Clearance > 30 ml/min) und leichter bis mittelschwerer Leberinsuffizienz ist eine Dosisanpassung nicht erforderlich. Allerdings sind bei Patienten mit leichter bis mittelschwerer Einschränkung der Leberfunktion regelmäßige Kontrolluntersuchungen angezeigt (siehe 4.4).

Bei einer gleichzeitigen Funktionseinschränkung von Niere und Leber ist die Elimination des in der Kombination Bisoprololhemifumarat/Hydrochlorothiazid enthaltenen Hydrochlorothiazid vermindert, so dass gegebenenfalls eine niedrigere Dosierung zu bevorzugen ist (siehe 4.4).

Bei Patienten mit schwerer Nieren- (Kreatinin-Clearance < 30 ml/min und Serumkreatinin > 1,8 mg/100ml) und Leberinsuffizienz darf die Kombination Bisoprololhemifumarat/Hydrochlorothiazid nicht angewendet werden (siehe 4.3).


Jugendliche und Kinder unter 12 Jahren

Es liegen keine Erfahrungen mit der Anwendung von Bisoprololhemifumarat/Hydrochlorothiazid im Kindesalter vor, daher kann die Anwendung bei Kindern und Jugendlichen nicht empfohlen werden.


Art und Dauer der Anwendung

Die Filmtabletten werden unzerkaut mit etwas Flüssigkeit zum Frühstück eingenommen.

Nach einer Langzeittherapie – insbesondere bei bestehender koronarer Herzerkrankung – muss Bisoprololhemifumarat/Hydrochlorothiazid ausschleichend (durch schrittweise Halbierung der Dosis über 7-10 Tage) abgesetzt werden, da eine abrupte Beendigung der Therapie zu einer akuten Verschlechterung des Zustandes des Patienten führen kann.


4.3 Gegenanzeigen


- Überempfindlichkeit gegenüber Hydrochlorothiazid und anderen Thiaziden, Sulfonamiden, Bisoprolol oder gegenüber einem der Hilfsstoffe

- akute Herzinsuffizienz oder während einer Dekompensation der Herzinsuffizienz, die einer intravenösen Behandlung mit Inotropika bedarf

- kardiogener Schock

- AV-Block II. oder III. Grades (sofern kein Herzschrittmacher eingesetzt ist)

- Sick-Sinus-Syndrom

- sinuatrialer Block

- Bradykardie mit weniger als 60 Schlägen/min vor Behandlungsbeginn

- Spätstadien einer peripheren arteriellen Verschlusskrankheit und Raynaud-Syndrom

- schweres Asthma bronchiale oder schwere chronisch obstruktive Lungenerkrankung

- metabolische Azidose

- refraktäre Hypokaliämie

- schwere Hyponatriämie

- Hyperkalzämie

- schwere Niereninsuffizienz mit Oligurie oder Anurie (Kreatinin-Clearance < 30 ml/min und/oder Serumkreatinin > 1,8 mg/100ml)

- akute Glomerulonephritis

- schwere Leberinsuffizienz einschließlich hepatisches Präkoma und Koma

- unbehandeltes Phäochromozytom (siehe 4.4)

- Gicht

- Schwangerschaft (siehe 4.6)

- Stillzeit (siehe 4.6)

- gleichzeitige Einnahme von Floctafenin und Sultoprid (siehe 4.5)


4.4 Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung


Patienten, bei denen einer der folgenden Begleitumstände vorliegt, müssen engmaschig überwacht werden:

- Herzinsuffizienz (bei Patienten mit gleichzeitiger stabiler chronischer Herzinsuffizienz muss die Behandlung mit Bisoprololhemifumarat als Monopräparat eingeleitet werden, wobei eine initiale Titrationsphase einzuhalten ist)

- Bronchospasmus (Asthma bronchiale, obstruktive Atemwegserkrankungen)

- Durchführung einer Narkose mit Inhalationsanästhetika

- Diabetes mellitus mit stark schwankenden Blutzuckerwerten; die Symptome einer Hypoglykämie können verschleiert werden

- strenges Fasten

- laufende Desensibilisierungstherapie

- AV-Block I. Grades

- Prinzmetal-Angina

- periphere arterielle Verschlusskrankheit (vor allem zu Beginn der Behandlung kann eine Zunahme der Beschwerden auftreten)

- Hypovolämie

- eingeschränkte Leberfunktion


Bei Asthma bronchiale oder anderen chronisch obstruktiven Lungenerkrankungen, die zu entsprechenden Beschwerden führen können, sollte begleitend eine bronchodilatatierende Behandlung durchgeführt werden. Gelegentlich kann es bei Patienten mit Asthma zu einer Erhöhung des Atemwegswiderstands kommen, so dass u. U. eine Erhöhung der Dosis von 2-Sympathomimetika erforderlich werden kann.


Wegen des Gehalts an Hydrochlorothiazid kann eine langzeitige Anwendung von Bisoprololhemifumarat/Hydrochlorothiazid zu Störungen des Flüssigkeits- und Elektrolythaushaltes, insbesondere zu Hypokaliämie und Hyponatriämie sowie zu Hypomagnesiämie, Hypochlorämie und Hyperkalzämie, führen.


Hypokaliämie begünstigt das Auftreten schwerer Herzrhythmusstörungen, insbesondere von Torsade de pointes, die auch tödlich verlaufen können.


Durch Störungen des Flüssigkeits- und Elektrolythaushaltes kann eine metabolische Alkalose verstärkt werden.


Bisoprolol kann, ebenso wie andere -Rezeptorenblocker, sowohl die Empfindlichkeit gegenüber Allergenen als auch die Ausprägung anaphylaktischer Reaktionen verstärken. Die Gabe von Adrenalin führt möglicherweise nicht zum erwarteten therapeutischen Effekt.


Patienten mit bestehender Psoriasis oder mit einer aus der Vorgeschichte bekannten Psoriasis sollten -Rezeptorenblocker (z. B. Bisoprolol) nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung erhalten.


Bei Patienten mit einem Phäochromozytom dürfen -Rezeptorenblocker (z. B. Bisoprolol) erst nach einer vorausgehenden Behandlung mit -Rezeptorenblockern angewendet werden.


Unter einer Behandlung mit -Rezeptorenblocker (z. B. Bisoprolol) können die Symptome einer Thyreotoxikose verschleiert werden.


Eine Therapie mit -Rezeptorenblockern (z. B. Bisoprolol) darf, außer bei zwingender Indikation, nicht abrupt beendet werden. Weitere Informationen siehe unter 4.2.


Bei Patienten mit einer Cholelithiasis wurde über das Auftreten einer akuten Cholezystitis berichtet.


Hinweis:

Im Verlauf einer Langzeittherapie mit Bisoprololhemifumarat/Hydrochlorothiazid müssen die Serumelektrolyte (vor allem Kalium, Natrium, Calcium), Kreatinin und Harnstoff, die Blutfette (Cholesterin und Triglyzeride), Harnsäure und Blutzucker regelmäßig kontrolliert werden.


Während der Behandlung mit Bisoprololhemifumarat/Hydrochlorothiazid sollten die Patienten auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr und eine kaliumreiche Kost (z. B. Bananen, Gemüse, Nüsse) achten, um den gesteigerten Kaliumverlust ausgleichen zu können. Ein solcher Kaliumverlust kann durch eine begleitende Therapie mit Kalium-sparenden Diuretika reduziert oder verhindert werden.


Die Anwendung von Bisoprolol comp. AbZ Filmtabletten kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen. Die Anwendung von Bisoprolol comp. AbZ Filmtabletten als Dopingmittel kann zu einer Gefährdung der Gesundheit führen.


4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen


Allgemeiner Hinweis:


Es ist zu beachten, dass bestimmte Arzneimittel durch einen veränderten Kaliumspiegel in ihrer Wirkung beeinflusst werden können.


In folgenden Fällen ist eine kombinierte Anwendung kontraindiziert


Floctafenin: Bisoprolol kann die Gegenregulation des Herz-Kreislauf-Systems gegen einen durch Floctafenin bedingten Blutdruckabfall oder Schock unterdrücken.

Sultoprid: Die gleichzeitige Anwendung von Bisoprolol kann das Risiko für ventrikuläre Herzrhythmusstörungen erhöhen.


Die folgenden Kombinationen werden nicht empfohlen


Calcium-Antagonisten vom Verapamil-Typ und, in geringerem Maße, Diltiazem: Negative Beeinflussung der Kontraktilität und der atrioventrikulären Erregungsleitung. Die intravenöse Anwendung von Verapamil bei Patienten, die unter einer Behandlung mit -Rezeptorenblockern stehen, kann zu schwerer Hypotonie und einem AV-Block führen.


Clonidin: Erhöhtes Risiko für das Auftreten einer „Rebound-Hypertonie“ sowie überschießende Abnahme der Herzfrequenz und der kardialen Erregungsleitung. Clonidin darf erst einige Tage nach Beendigung der Anwendung von Bisoprololhemifumarat/Hydrochlorothiazid abgesetzt werden. Die Gabe von Clonidin sollte dann schrittweise ausgeschlichen werden.


Monoaminoxidase-Hemmer (ausgenommen MAO-B-Hemmer): Verstärkung des blutdrucksenkenden Effekts von -Rezeptorenblockern, zugleich aber auch Gefahr hypertensiver Krisen.


Lithium: Bisoprololhemifumarat/Hydrochlorothiazid kann die kardiotoxischen und neurotoxischen Effekte von Lithium aufgrund verminderter Elimination von Lithium verstärken.


Nicht antiarrhythmisch wirkende Arzneimittel, die Torsade de pointes hervorrufen können: Astemizol, Erythromycin i.v., Halofantrin, Pentamidin, Sparfloxacin, Terfenadin, Vincamin.

Bei bestehender Hypokaliämie dürfen keine Arzneimittel angewendet werden, die Torsade de pointes auslösen können.


Kombinationen, bei denen Vorsicht geboten ist


Calcium-Antagonisten vom Dihydropyridin-Typ (z. B. Nifedipin): Vor allem zu Beginn der Behandlung erhöhtes Hypotonierisiko. Bei Patienten mit latenter Herzinsuffizienz kann eine Behandlung mit -Rezeptorenblockern zu Herzversagen führen.


ACE-Hemmer (z. B. Captopril, Enalapril): Gefahr eines exzessiven Blutdruckabfalls zu Beginn der Therapie.


Klasse-I-Antiarrhythmika (z. B. Disopyramid, Chinidin): Mögliche Potenzierung der Wirkung auf die atriale Überleitungszeit und Zunahme der negativ inotropen Wirkung.


Klasse-III-Antiarrhythmika (z. B. Amiodaron): Mögliche Potenzierung der Wirkung auf die atriale Überleitungszeit.


Bestimmte Antiarrhythmika können Torsade de pointes hervorrufen: Klasse-IA-Antiarrhythmika (Chinidin, Disopyramid), Amiodaron, Sotalol. Eine Hypokaliämie muss vermieden und gegebenenfalls korrigiert werden. Das QT-Intervall ist regelmäßig zu kontrollieren. Bei Torsade de pointes keine Antiarrhythmika anwenden (elektrischer Schrittmacher).


Parasympathomimetika (einschließlich Tacrin): Verlängerung der atrioventrikulären Überleitungszeit möglich.


Reserpin, -Methyldopa, Guanfacin oder Clonidin können zu einem exzessiven Abfall von Blutdruck und Herzfrequenz sowie zu einer verzögerten Erregungsausbreitung am Herzen führen.


Andere -Rezeptorenblocker, auch in Form von Augentropfen, führen zu additiven Wirkungen.


Insulin und orale Antidiabetika: Verstärkung des blutzuckersenkenden Effekts. Eine Blockade von -Adrenorezeptoren kann die Symptome einer Hypoglykämie verschleiern.


Anästhetika: Dämpfung einer reflektorischen Tachykardie und erhöhtes Hypotonierisiko. Die Aufrechterhaltung der -Blockade vermindert das Risiko für Herzrhythmusstörungen während Narkoseeinleitung und Intubation. Der Anästhesist sollte von dem Patienten über die Einnahme eines -Rezeptorenblockers (z. B. Bisoprolol) informiert werden.


Herzglykoside (Digitalis): Verlängerung der atrioventrikulären Überleitungszeit. Eine während der Behandlung mit Bisoprololhemifumarat/Hydrochlorothiazid auftretende Hypokaliämie und/oder Hypomagnesiämie kann zu einer erhöhten Empfindlichkeit des Myokards gegenüber Herzglykosiden und dadurch zu einer Potenzierung ihrer Wirkungen und Nebenwirkungen führen.


Prostaglandinsynthetasehemmer: Abnahme der blutdrucksenkenden Wirkung. Bei hoch dosierter Anwendung von Salicylaten können die toxischen Wirkungen von Salicylaten auf das Zentralnervensystem potenziert werden.


Bei Patienten mit einer Hypovolämie kann die gleichzeitige Anwendung von nicht-steroidalen Antirheumatika (NSAR) ein akutes Nierenversagen auslösen.


Ergotamin-Derivate: Exazerbation peripherer Durchblutungsstörungen.


Sympathomimetika: Eine Kombination mit Bisoprolol kann zu einer gegenseitigen Wirkungsabschwächung führen. Bei der Behandlung allergischer Reaktionen können höhere Adrenalindosen erforderlich sein.


Trizyklische Antidepressiva, Barbiturate, Phenothiazine sowie andere blutdrucksenkende Arzneimittel: Verstärkung der blutdrucksenkenden Wirkung.


Rifampicin: Leichte Abnahme der Halbwertszeit von Bisoprolol, die vermutlich durch eine Induktion arzneimittelabbauender Enzyme in der Leber bedingt ist. In der Regel ist eine Dosisanpassung nicht erforderlich.


Die Wirkung von Arzneimitteln, die den Harnsäurespiegel senken, kann durch die gleichzeitige Anwendung von Bisoprololhemifumarat/Hydrochlorothiazid abgeschwächt werden.


Die gleichzeitige Anwendung von Bisoprololhemifumarat/Hydrochlorothiazid und Glukokortikoiden, ACTH, Carbenoxolon, Amphotericin B, Furosemid oder Laxantien kann einen gesteigerten Kaliumverlust bedingen.


Die Wirkung curareartiger Muskelrelaxantien kann durch Bisoprololhemifumarat/Hydrochlorothiazid verstärkt bzw. verlängert werden.


Zytostatika (z. B. Cyclophosphamid, Fluorouracil, Methotrexat): Es muss mit einer gesteigerten Knochenmarktoxizität gerechnet werden.


Cholestyramin, Colestipol: Hemmen die Resorption des in Bisoprololhemifumarat/Hydrochlorothiazid enthaltenen Hydrochlorothiazid.


Methyldopa: In Einzelfällen wurde über Hämolysen berichtet, die durch eine Antikörperbildung gegen Hydrochlorothiazid verursacht wurden.


Weitere Arzneimittel, deren gleichzeitige Anwendung besondere Vorsicht erfordert, sind orale Antikoagulantien (die antithrombotische Wirkung kann durch Thiazide abgeschwächt werden) und Probenecid (verminderter Harnfluss).


Sonstige zu beachtende Kombinationen


Mefloquin: Erhöhtes Risiko für Bradykardien.


4.6 Schwangerschaft und Stillzeit


Schwangerschaft

Bisoprololhemifumarat/Hydrochlorothiazid darf in der Schwangerschaft nicht angewendet werden. -Rezeptorenblocker können beim Fetus und beim Neugeborenen Bradykardie, Hypoglykämie und Hypotonie verursachen. Hydrochlorothiazid steht im Verdacht, bei Neugeborenen eine Thrombozytopenie auszulösen.


Stillzeit

Bisoprololhemifumarat/Hydrochlorothiazid darf während der Stillzeit nicht eingenommen werden, da Bisoprolol möglicherweise und Hydrochlorothiazid sicher mit der Muttermilch ausgeschieden werden. Hydrochlorothiazid kann die Milchproduktion hemmen.


4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen


Bisoprololhemifumarat/Hydrochlorothiazid hat keinen oder vernachlässigbaren Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen.


In einer Studie an Patienten mit koronarer Herzkrankheit beeinträchtigte Bisoprolol nicht die Fahrtüchtigkeit. Allerdings können die Fahrtüchtigkeit oder die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen aufgrund individuell unterschiedlicher Reaktionen auf die Behandlung beeinträchtigt werden. Hieran ist insbesondere zu Beginn der Therapie, bei einer Änderung der Medikation sowie in Verbindung mit Alkohol zu denken.


4.8 Nebenwirkungen


Die bekannt gewordenen Nebenwirkungen dieses Arzneimittels sind in der Regel durch seine pharmakologischen Wirkungen bedingt.



Häufig

(> 1 % und < 10 %)

Gelegentlich

(> 0,1 % und

< 1 %)

Selten

(> 0,01 % und

< 0,1 %)

Sehr selten

(< 0,01 %)
einschließlich Einzelfälle

Störungen des Blut- und Lymphsystems



- Leukopenie

- Thrombo-zytopenie

-Agranulozytose

Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen

- Erhöhung der Triglyzeride und des Cholesterins

- Hyperglykämie und Glukosurie

- Hyperurikämie

- Störungen des Flüssigkeits- und Elektrolythaushaltes (insbesondere Hypokaliämie und Hyponatriämie, außerdem Hypomagnesiämie und Hypochlorämie sowie Hyperkalzämie)

- Metabolische Alkalose




Störungen des Nervensystems

- Müdigkeit*

- Erschöpfung*

- Schwindel*

- Kopfschmerzen*

- Schlaf-störungen

- Depression

- Albträume

- Halluzinationen


Augenleiden



- verminderter Tränenfluss (bei Trägern von Kontaktlinsen zu beachten)

- Sehstörungen


- Konjunktivitis


Funktionsstörungen des Ohrs und des Innenohrs



- Hörminderung


Funktionsstörungen des Herzens


- Bradykardie

- Störungen der AV-Überleitung

- Verschlechte- rung einer Herzin-suffizienz


- Thorax-schmerz

Funktionsstörungen der Gefäße

- Kältegefühl oder Taubheit in den Extremitäten

- orthostatische Hypotonie



Respiratorische, thorakale und mediastinale Funktionsstörungen


- Broncho-spasmus bei Patienten mit Asthma bronchiale oder obstruktiver Lungenerkran-kung in der Vorgeschichte

- allergische Rhinitis


Gastrointestinale Beschwerden

- Übelkeit

- Erbrechen

- Durchfall

- Obstipation

- verminderter Appetit

- Bauch- schmerzen

- Amylase- Anstieg

- Pankreatitis



Störungen der Leber und der Galle



- Anstieg der Leberenzyme (GOT, GPT)

- Hepatitis

- Ikterus


Störungen der Haut und des Unterhautgewebes



- Überempfind-lichkeitsreaktio-nen (Juckreiz, Flush, Exanthem, photoaller-gisches Exanthem, Purpura, Urtikaria)

- -Rezeptoren-blocker können eine Psoriasis auslösen oder verstärken oder psoriasiforme Exantheme hervorrufen

- Alopezie

- Kutaner Lupus erythe-matodes

Störungen des Bewe- gungsapparates, des Bindegewebes und der Knochen


- Muskel-schwäche und -krämpfe



Störungen der Niere und der ableitenden Harnwege


- reversibler Anstieg von Serum-kreatinin und Harnstoff



Funktionsstörungen der Fortpflanzungs- organe und der Brust



- Potenz-störungen


* Diese Symptome treten insbesondere zu Beginn der Therapie auf. Sie sind in der Regel leicht ausgeprägt und verschwinden meist innerhalb von 1-2 Wochen.


Hinweis:

Klinische Zeichen einer Hypokaliämie bestehen in: Müdigkeit, Erschöpfung, Muskelschwäche, Parästhesien, Paresen, Apathie, Adynamie der glatten Muskulatur mit Obstipation, Meteorismus, Herzrhythmusstörungen, paralytischer Ileus, Bewusstseinsstörungen, Koma und EKG-Veränderungen.


Die Therapie muss in folgenden Situationen beendet werden:

- therapieresistente Störungen des Elektrolythaushalts

- orthostatische Dysregulation

- Überempfindlichkeitsreaktionen

- ausgeprägte gastrointestinale Beschwerden

- Störungen des Zentralnervensystems

- Pankreatitis

- Blutbildveränderungen (Anämie, Leukopenie, Thrombozytopenie)

- akute Cholezystitis

- Auftreten einer Vaskulitis

- Verschlechterung einer bestehenden Myopie

- Serumkreatinin-Konzentration über 1,8 mg/100 ml oder Kreatinin-Clearance < 30 ml/min


4.9 Überdosierung


Die Symptome einer Überdosierung umfassen Bradykardie, Hypotonie, Bronchospasmus, akute Herzinsuffizienz und Erregungsleitungsstörungen im EKG.

Die durch eine Überdosierung verursachte Bradykardie wird mit Atropin (1-2 mg intravenös), Isoprenalin oder einem passageren Herzschrittmacher behandelt. Der Blutdruckabfall wird mit intravenöser Volumenzufuhr und bei Bedarf mit der Gabe vasokonstriktorisch wirkender Katecholamine behandelt.

Bronchospasmen können mit Theophyllin, Theophyllin-Derivaten oder -Sympathomimetika behandelt werden.


Liegt die Ingestion einer Überdosis erst kurze Zeit zurück (0-2 Stunden), kann dem Patienten Aktivkohle gegeben und eine Magenspülung erwogen werden. Herzfrequenz, Blutdruck, sowie Elektrolyt- und Glukosespiegel müssen überwacht werden. Eine Hämodialyse führt nicht zu einer signifikanten Beschleunigung der Elimination von Bisoprolol.



5. Pharmakologische Eigenschaften


5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften


Pharmakotherapeutische Gruppe: selektiver -Rezeptorenblocker und Thiazide

ATC-Code: C07BB07


Bisoprolol


Bisoprolol ist ein -Rezeptorenblocker, der im Hinblick auf seine lipophilen resp. hydrophilen Eigenschaften eine intermediäre Stellung einnimmt. Bisoprolol ist in hohem Maße 1-selektiv („kardioselektiv”) und zeigt weder eine intrinsische sympathomimetische Aktivität (ISA) noch einen klinisch relevanten membranstabilisierenden Effekt. Durch die Blockade von -Rezeptoren am Herzen unterdrückt Bisoprolol die kardiale Antwort auf eine sympathoadrenerge Stimulation. Dies führt zu einer Abnahme der Herzfrequenz und der Kontraktilität und damit zu einer Verminderung des myokardialen Sauerstoffverbrauchs.


Hydrochlorothiazid


Hydrochlorothiazid ist ein Benzothiadiazin-Derivat, das primär die Elektrolytexkretion erhöht; das durch die hieraus folgende osmotische Wirkung gebundene Wasser führt sekundär zu einer Steigerung der Urinausscheidung.


Der Rücktransport von Natrium aus dem renalen Tubulussystem in das Blut wird blockiert. Hierdurch wird die Rückresorption von Natrium gehemmt. Der natriuretische Effekt geht mit einer gesteigerten Kalium- und Magnesiumausscheidung einher.


Hydrochlorothiazid hemmt überwiegend die Natriumrückresorption im distalen Tubulus, so dass maximal etwa 15 % der glomerulär filtrierten Natriummenge ausgeschieden werden können. Das Ausmaß der Exkretion von Chlorid entspricht grob derjenigen von Natrium.


Hydrochlorothiazid verursacht außerdem eine gesteigerte Kaliumausscheidung, die im Wesentlichen durch die Sekretion von Kalium im distalen Tubulus und im Sammelrohr bedingt ist (gesteigerter Na+/K+-Austausch). Die saluretische bzw. diuretische Wirkung von Hydrochlorothiazid wird durch eine bestehende Azidose oder Alkalose nicht in nennenswertem Umfang beeinflusst.


Die glomeruläre Filtrationsrate wird initial in geringem Umfang vermindert. Im Verlauf einer Langzeitbehandlung mit Hydrochlorothiazid nimmt die Calciumausscheidung über die Nieren ab, so dass es zu einer Hyperkalzämie kommen kann.


Hydrochlorothiazid senkt durch eine Relaxierung der glatten Gefäßmuskulatur den peripheren Widerstand.

Bei Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz (Kreatinin-Clearance unter 30 ml/min und/oder Serumkreatinin über 1,8 mg/100 ml) ist Hydrochlorothiazid praktisch unwirksam. Bei Patienten mit renalem und ADH-sensitivem Diabetes insipidus entfaltet Hydrochlorothiazid einen antidiuretischen Effekt.


5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften


Bisoprolol


Die Bioverfügbarkeit von Bisoprolol aus einer Filmtablette beträgt ca. 90 %. Bisoprolol wird annähernd vollständig (> 90 %) aus dem Verdauungstrakt resorbiert. Da zugleich der First-pass-Effekt in der Leber nur sehr gering ausgeprägt ist (< 10 %), ergibt sich eine absolute Bioverfügbarkeit von 88 %. Bisoprolol kann sowohl auf nüchternen Magen als auch zum Frühstück eingenommen werden, ohne dass sich hieraus Veränderungen der Resorption oder der Bioverfügbarkeit ergeben. Bisoprolol wird zu etwa 30 % an Plasmaeiweiße gebunden. Pathophysiologische Veränderungen der Plasmaproteine, z. B. der 1-Glykoproteine, haben keine Auswirkungen auf die Pharmakokinetik von Bisoprolol. Im Plasma werden Spitzenkonzentrationen in der Regel 1-3 Stunden nach der Einnahme gemessen. Bisoprolol ist nur mäßig lipophil und wird daher nur in geringem Umfang an Plasmaeiweiße gebunden; sein Verteilungsvolumen beträgt 226 ± 11 l (x ± Standardabweichung).


Bisoprolol wird über 2 gleich wirksame Eliminationswege aus dem Körper ausgeschieden: eine Hälfte wird in der Leber in unwirksame Metabolite umgewandelt und in dieser Form über die Nieren ausgeschieden, die andere Hälfte wird in unveränderter Form renal eliminiert. Die Eliminationshalbwertszeit im Plasma beträgt 10-12 Stunden. Die Cmax- und die AUC-Werte von Bisoprolol unter Steady-state-Bedingungen sind für die fixe Kombination mit Hydrochlorothiazid und für das Monopräparat bioäquivalent.


Hydrochlorothiazid


Nach oraler Anwendung wird Hydrochlorothiazid zu etwa 80 % aus dem Verdauungstrakt resorbiert. Die systemische Bioverfügbarkeit beträgt 71 ± 15 %.


Hydrochlorothiazid wird zu 64 % an Plasmaeiweiße gebunden; das relative Verteilungsvolumen beträgt 0,5-1,1 l/kg.


Bei gesunden Menschen wird Hydrochlorothiazid zu über 95 % in unveränderter Form über die Nieren ausgeschieden.


Bei normaler Nierenfunktion beträgt die Eliminationshalbwertszeit etwa 9-13 Stunden. Spitzenkonzentrationen werden im Plasma für gewöhnlich nach 2-5 Stunden gemessen. Diese Zeit ist bei eingeschränkter Nierenfunktion verlängert und beträgt bei Patienten mit terminaler Niereninsuffizienz ca. 20 Stunden.


Der diuretische Effekt setzt innerhalb von 1-2 Stunden ein und hält, abhängig von der angewandten Dosis, für 10-12 Stunden an; die blutdrucksenkende Wirkung hält bis zu 24 Stunden lang an.


5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit


Bisoprolol und Hydrochlorothiazid haben in den konventionellen präklinischen Toxizitätsstudien (Studien zur chronischen Toxizität, Mutagenität, Genotoxizität und zum kanzerogenen Potential) keine besonderen Gefahren für den Menschen erkennen lassen. Wie andere -Rezeptorenblocker verursachte auch Bisoprolol in hohen Dosen im Tierversuch toxische Wirkungen bei der Mutter (verminderte Nahrungsaufnahme und Gewichtszunahme) und beim Embryo/Fetus (erhöhtes Risiko für Spätaborte, vermindertes Geburtsgewicht, Retardierung der körperlichen Entwicklung bis zum Ende der Stillzeit). Dagegen haben sich weder Bisoprolol noch Hydrochlorothiazid als teratogen wirksam erwiesen. Bei einer Kombination der beiden Wirkstoffe fand sich keine Zunahme der Toxizität.



6. Pharmazeutische Angaben


6.1 Hilfsstoffe


Tablettenkern

Mikrokristalline Cellulose

Calciumhydrogenphosphat

Vorverkleisterte Stärke (aus Mais)

Hochdisperses Siliciumdioxid

Magnesiumstearat (Ph.Eur.)


Filmüberzug

Hypromellose

Dimeticon 350

Macrogol 400

Titandioxid (E 171)

Eisen(III)-oxid (E 172)


6.2 Inkompatibilitäten


Nicht zutreffend


6.3 Dauer der Haltbarkeit


4 Jahre


6.4 Besondere Lagerungshinweise


In der Originalverpackung aufbewahren.
Nicht über 25 °C lagern.


6.5 Art und Inhalt des Behältnisses


30 (N1), 50 (N2) und 100 (N3) Tabletten in einer PVC/PE/PVDC/Al-Blisterpackung.


6.6 Hinweise für die Handhabung und Entsorgung


Keine speziellen Hinweise.



7. Pharmazeutischer Unternehmer


AbZ-Pharma GmbH

Dr.-Georg-Spohn-Str. 7

89143 Blaubeuren

www.abz.de



8. Zulassungsnummern


Bisoprolol comp. AbZ 5 mg/12,5 mg Filmtabletten

56540.00.00


Bisoprolol comp. AbZ 10 mg/25 mg Filmtabletten

56540.01.00



9. Datum der Zulassung


22. April 2003



10. Stand der Information


Mai 2008



11. Verschreibungsstatus/Apothekenpflicht



Verschreibungspflichtig