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Bisoprolol-Corax 10mg

Document: 23.11.2012   Fachinformation (deutsch) change

FACHINFORMATION



1. Bezeichnung des Arzneimittels


bisoprolol-corax® 10 mg

Filmtabletten



2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG


1 Filmtablette bisoprolol-corax 10 mg enthält 10 mg Bisoprololhemifumarat


Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1



3. Darreichungsform

Filmtabletten


bisoprolol-corax 10 mg sind runde, gelbe Snap Tab Filmtabletten mit einseitiger Bruchkerbe.


Die Filmtablette kann in gleiche Hälften geteilt werden.



KLINISCHE ANGABEN


4.1 Anwendungsgebiete


essentielle Hypertonie


koronare Herzkrankheit (Angina pectoris)


4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung


Grundsätzlich sollte die Behandlung mit niedrigen Dosen einschleichend begonnen und langsam gesteigert werden. In jedem Fall sollte die Dosierung individuell, vor allem nach der Pulsfrequenz und dem Behandlungserfolg, festgelegt werden.


Essentielle Hypertonie


Die empfohlene Dosis beträgt einmal täglich 5 mg Bisoprololhemifumarat (entsprechend 1/2 Filmtablette bisoprolol-corax 10 mg).


Bei Bedarf kann die Dosis auf einmal täglich 10 mg Bisoprololhemifumarat (entsprechend 1 Filmtablette bisoprolol-corax 10 mg) erhöht werden. Eine weitere Dosiserhöhung ist nur in Ausnahmefällen gerechtfertigt.




Koronare Herzkrankheit (Angina pectoris)


Die empfohlene Dosis beträgt einmal täglich 5 mg Bisoprololhemifumarat (entsprechend 1/2 Filmtablette bisoprolol-corax 10 mg).


Bei Bedarf kann die Dosis auf einmal täglich 10 mg Bisoprololhemifumarat (entsprechend 1 Filmtablette bisoprolol-corax 10 mg) erhöht werden. Eine weitere Dosiserhöhung ist nur in Ausnahmefällen gerechtfertigt.


Dosierung bei Leber- und/oder Niereninsuffizienz


Bei Patienten mit Leber- oder Nierenfunktionsstörungen leichterer oder mittlerer Ausprägung ist eine Dosis­anpassung im Allgemeinen nicht erforderlich. Bei Patienten mit fortgeschrittener Niereninsuffizienz (Kreatinin-Clearance < 20 ml/min) und bei Patienten mit schwerer Leberfunktionsstörung sollte eine Tagesdosis von 10 mg Bisoprololhemifumarat nicht überschritten werden.


bisoprolol-corax 10 mg wird nicht empfohlen für die Anwendung bei Kindern aufgrund des Fehlens von Daten zur Unbedenklichkeit und Wirksamkeit.


Die Filmtabletten sind möglichst morgens nüchtern oder zum Frühstück unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit einzunehmen.


Die Dauer der Anwendung ist zeitlich nicht begrenzt. Sie richtet sich nach Art und Schwere der Erkrankung.


Die Therapie mit bisoprolol-corax 10 mg sollte - insbesondere bei Patienten mit Angina pectoris - nicht abrupt, sondern grundsätzlich ausschleichend (d.h. über 7 - 10 Tage) abgesetzt werden, da ein abruptes Absetzen zu einer akuten Verschlechterung des Zustandes des Patienten führen kann.


Gegenanzeigen


bisoprolol-corax 10 mg darf nicht eingenommen werden bei:


- Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile

- manifester Herzinsuffizienz

- Schock

- AV-Block 2. oder 3. Grades

- Sinusknotensyndrom (sick sinus syndrome)

- sinuatrialem Block

- Bradykardie (Ruhepuls kleiner als 50 Schläge pro Minute vor Behandlungsbeginn)

- Hypotonie (systolisch weniger als 90 mmHg)

- Azidose

- bronchialer Hyperreagibilität (z. B. obstruktiven Atemwegserkrankungen, Asthma bronchiale)

- Spätstadien peripherer Durchblutungsstörungen

- gleichzeitiger Gabe von MAO-Hemmstoffen (Ausnahme MAO-B-Hemmstoffe)

- Überempfindlichkeit gegenüber Beta-Rezeptorenblockern oder einen der sonstigen Bestandteile

- Kindern (keine Therapieerfahrungen).


Eine besonders sorgfältige ärztliche Überwachung ist erforderlich bei:


- AV-Block 1. Grades

- manifestem oder latentem Diabetes mellitus (schwere hypoglykämische Zustände möglich; Hypoglykämiesymptome können verschleiert werden; regelmäßige Kontrolle des Blutzuckers)

- längerem strengen Fasten und schwerer körperlicher Belastung (wegen möglicher schwerer hypoglykämischer Zustände)

- Patienten mit Phäochromozytom (bisoprolol-corax 10 mg darf erst nach vorheriger Blockade der Alpha-Rezeptoren verabreicht werden)

Prinzmetal-Angina.


Bei Leber- und Nierenfunktionsstörungen ist die Dosierungsanleitung zu beachten (s. hierzu Abschnitt Dosierung mit Einzel- und Tagesgaben).


Bei Patienten mit einer Psoriasis in der Eigen- oder Familienanamnese sollte die Verordnung von Beta-Rezeptorenblockern (z. B. bisoprolol-corax 10 mg) nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung erfolgen.


Beta-Rezeptorenblocker können die Empfindlichkeit gegenüber Allergenen und die Schwere anaphylaktischer Reaktionen erhöhen. Deshalb ist eine strenge Indikationsstellung bei Patienten mit schweren Überempfindlichkeitsreaktionen in der Vorgeschichte und bei Patienten unter Desensibilisierungstherapie (Vorsicht: überschießende anaphylaktische Reaktionen) geboten.


Die intravenöse Applikation von Calciumantagonisten vom Verapamil- und Diltiazem-Typ oder anderen Antiarrhythmika (z. B. Disopyramid, Chinidin, Amiodaron) bei Patienten, die mit bisoprolol-corax 10 mg behandelt werden, ist kontraindiziert (Ausnahme Intensivmedizin).


4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung


Die Anwendung von bisoprolol-corax 10 mg kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen.


4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechsel-wirkungen


Folgende Wechselwirkungen zwischen dem vorliegenden und anderen Arzneimitteln sind zu beachten:


Die blutdrucksenkende Wirkung von bisoprolol-corax 10 mg kann durch andere blutdrucksenkende Arzneimittel, (z. B. ACE-Hemmer), Diuretika, Vasodilatatoren, Barbiturate, Phenothiazine und trizyklische Antidepressiva verstärkt werden.

Bei gleichzeitiger Anwendung von bisoprolol-corax 10 mg und Calciumantagonisten vom Nifedipin-Typ kann es zu einer verstärkten Blutdrucksenkung und in Einzelfällen zur Ausbildung einer Herzinsuffizienz kommen.


Bei gleichzeitiger Anwendung von bisoprolol-corax 10 mg und Calciumantagonisten vom Verapamil- oder Diltiazem-Typ oder anderen Antiarrhythmika (z. B. Disopyramid, Chinidin, Amiodaron) ist eine sorgfältige Überwachung der Patienten angezeigt, da es zu Hypotension, Bradykardie oder anderen Herzrhythmus-störungen und/oder Herzinsuffizienz kommen kann.


Die intravenöse Applikation von Calciumantagonisten vom Verapamil- oder Diltiazem-Typ oder anderen Antiarrhythmika (z. B. Disopyramid, Chinidin, Amiodaron) bei Patienten, die mit bisoprolol-corax 10 mg behandelt werden, ist kontraindiziert (Ausnahme Intensivmedizin; s. auch Abschnitt Gegenanzeigen).


Die kardiodepressiven Wirkungen von bisoprolol-corax 10 mg und Antiarrhythmika können sich addieren.


Bei gleichzeitiger Anwendung von bisoprolol-corax 10 mg und Reserpin, Alpha-Methyldopa, Guanfacin, Clonidin oder herzwirksamen Glykosiden kann es zu einem stärkeren Absinken der Herzfrequenz bzw. zu einer Verzögerung der Überleitung im Herzen kommen.


Nach abruptem Absetzen von Clonidin bei gleichzeitiger Anwendung von bisoprolol-corax 10 mg kann der Blutdruck überschießend ansteigen. Clonidin darf daher erst abgesetzt werden, wenn einige Tage zuvor die Verabreichung von bisoprolol-corax 10 mg beendet wurde. Anschließend kann Clonidin stufenweise abgesetzt werden.


Bei gleichzeitiger Anwendung von bisoprolol-corax 10 mg und Noradrenalin, Adrenalin oder anderen sympathomimetisch wirkenden Substanzen (z. B. enthalten in Hustenmitteln, Nasen- und Augentropfen) ist ein Blutdruckanstieg möglich.


Die gleichzeitige Einnahme von Ergotaminderivaten (z. B. in ergotaminhaltigen Migränetherapeutika) und bisoprolol-corax 10 mg kann zu einer Verstärkung peripherer Durchblutungsstörungen führen.


Monoaminoxidase-(MAO)-Hemmer sollten wegen möglicher überschießender Hypertension nicht zusammen mit bisoprolol-corax 10 mg eingenommen werden (s. auch Abschnitt Gegenanzeigen).


Bei gleichzeitiger Anwendung von bisoprolol-corax 10 mg und Insulin oder oralen Antidiabetika kann deren Wirkung sowohl verstärkt bzw. verlängert als auch abgeschwächt werden. Warnzeichen einer Hypoglykämie - insbesondere Tachykardie und Tremor - sind verschleiert oder abgemildert. Daher sind regelmäßige Blutzuckerkontrollen erforderlich.


Rifampicin kann die blutdrucksenkende Wirkung von bisoprolol-corax 10 mg vermindern.

Die Wirkung von bisoprolol-corax 10 mg kann durch Cimetidin, Hydralazin und Alkohol verstärkt werden.


Die gleichzeitige Anwendung von bisoprolol-corax 10 mg und Narkotika kann eine verstärkte Blutdrucksenkung zur Folge haben. Die negativ inotrope Wirkung der beiden vorgenannten Arzneimittel kann sich addieren.

Daher sollte vor einer Allgemeinnarkose der Narkosearzt über die Behandlung mit bisoprolol-corax 10 mg informiert werden.



4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit


Erfahrungen mit der Anwendung von Bisoprololhemifumarat bei schwangeren Frauen liegen nicht vor. Während der Schwangerschaft und Stillzeit sollte die Notwendigkeit einer Behandlung mit bisoprolol-corax 10 mg besonders geprüft werden.

Wegen der Möglichkeit des Auftretens von Bradykardie, Hypotonie, Hypoglykämie und Atemdepression (neonatale Asphyxie) beim Neugeborenen sollte die Therapie mit Bisoprololhemifumarat 48 - 72 Stunden vor der Geburt beendet werden. Ist dies nicht möglich, müssen Neugeborene 48 - 72 Stunden nach der Entbindung sorgfältig überwacht werden (Siehe auch Toxikologische Eigenschaften).


Der Übergang von Bisoprololhemifumarat in die Muttermilch ist bisher beim Menschen nicht untersucht. Da der Wirkstoff jedoch im Tierversuch in der Milch nachgewiesen werden konnte, sollten Säuglinge sorgfältig hinsichtlich betablockierender Wirkungen überwacht werden. Gegebenenfalls ist abzustillen.


4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen


Die Behandlung mit diesem Arzneimittel bedarf der regelmäßigen ärztlichen Kontrolle.


Durch individuell auftretende unterschiedliche Reaktionen kann das Reaktionsvermögen so weit verändert sein, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr, zum Bedienen von Maschinen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn, Dosiserhöhung und Präparatewechsel sowie im Zusammenwirken mit Alkohol.


4.8. Nebenwirkungen


Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:


Sehr häufig (≥ 1/10)

Häufig (>1/100 bis <1/10)

Gelegentlich (>1/1.000 bis <1/100)

Selten (>1/10.000 bis <1/1.000)

Sehr selten (<1/10.000)

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)


Folgende Nebenwirkungen wurden bei der Therapie mit bisoprolol-corax 10 mg beobachtet:


Erkrankungen des Nervensystems

Gelegentlich kann es zu zentralnervösen Störungen wie Müdigkeit, Schwindelgefühl, Kopfschmerzen, depressiven Verstimmungen, Verwirrtheit, Alpträumen oder verstärkter Traumaktivität, Schlafstörungen und Halluzinationen kommen.

Gelegentlich können Parästhesien und Kältegefühl an den Extremitäten auftreten.


Augenerkrankungen

Selten wurden Sehstörungen, Konjunktivitis und verminderter Tränenfluss (dies ist beim Tragen von Kontaktlinsen zu beachten) beobachtet.


Herzerkrankungen


Die Behandlung mit bisoprolol-corax 10 mg kann gelegentlich zu verstärktem Blutdruckabfall, auch beim Übergang vom Liegen zum Stehen (orthostatische Dysregulation), Bradykardie, AV-Überleitungsstörungen oder Verstärkung einer Herzinsuffizienz mit peripheren Ödemen und/oder Belastungsdyspnoe führen.

Eine Verstärkung der Beschwerden bei Patienten mit peripheren Durchblutungsstörungen (einschließlich Patienten mit Raynaud-Syndrom) wurde beobachtet.


Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums


Infolge einer möglichen Erhöhung des Atemwegswiderstandes kann es bei Patienten mit Neigung zu bronchospastischen Reaktionen (insbesondere bei obstruktiven Atemwegserkrankungen, Asthma bronchiale) zu Atemnot kommen.


Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts


Gelegentlich wurden Appetitlosigkeit und Magen-Darm-Beschwerden (z. B. Übelkeit, Erbrechen, Obstipation, Diarrhoe, Schmerzen und Krämpfe im Bauchraum) beobachtet.


Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen


Gelegentlich kann es zu Muskelschwäche, Muskelkrämpfen (z. B. Wadenkrämpfe) oder in Einzelfällen zu Erkrankungen der Gelenke (Arthropathie) mit Befall eines oder mehrerer Gelenke (Mono- oder Polyarthritis) kommen.


Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes


Allergische Hautreaktionen (z. B. Rötung, Juckreiz, photoallergisches Exanthem, Urtikaria), Schwitzen können gelegentlich auftreten.


Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse

In Einzelfällen wurden Libido- und Potenzstörungen beobachtet.


Stoffwechsel und Ernährungsstörungen


Ein latenter Diabetes mellitus kann in Erscheinung treten, ein bereits manifester Diabetes mellitus kann sich verschlechtern. Nach längerem strengen Fasten oder schwerer körperlicher Belastung kann es bei gleichzeitiger Therapie mit bisoprolol-corax 10 mg zu hypoglykämischen Zuständen kommen. Warnzeichen einer Hypoglykämie (insbesondere Tachykardie und Tremor) können verschleiert werden.


Selten kommt es unter der Therapie mit bisoprolol-corax 10 mg zu einem Anstieg der Serumlipide (Cholesterol, Triglyceride).

Bei Patienten mit Hyperthyreose können unter der Therapie mit bisoprolol-corax 10 mg die klinischen Zeichen einer Thyreotoxikose (z. B. Herzrasen, Zittern) verschleiert werden.


Unter einer Therapie mit bisoprolol-corax 10 mg wurde in Einzelfällen eine Erhöhung der Transaminasen (GOT, GPT) im Serum oder das Auftreten einer Hepatitis beobachtet.


Besondere Hinweise:


Beta-Rezeptorenblocker können in Einzelfällen eine Psoriasis auslösen, die Symptome dieser Erkrankung verschlechtern oder zu psoriasisformen Exanthemen führen.


Beta-Rezeptorenblocker können die Empfindlichkeit gegenüber Allergenen und die Schwere anaphylaktischer Reaktionen erhöhen. Bei Patienten mit schweren Überempfindlichkeitsreaktionen in der Vorgeschichte und bei Patienten unter Desensibilisierungstherapie kann es daher zu überschießenden anaphylaktischen Reaktionen kommen.


Unter einer Therapie mit Beta-Rezeptorenblockern wurde außerdem in Einzelfällen Haarausfall, Hörstörungen oder Ohrensausen, Gewichtszunahme, Gefühls-schwankungen, kurzdauernder Gedächtnisverlust, eine Rhinitis allergica oder eine Induratio penis plastica (Peyronie's disease) beobachtet.


4.9 Überdosierung


Symptome einer Überdosierung


Das klinische Bild ist in Abhängigkeit vom Ausmaß der Intoxikation im wesentlichen von kardiovaskulären und zentralnervösen Symptomen geprägt. Überdosierung kann zu schwerer Hypotonie, Bradykardie bis zum Herzstillstand, Herzinsuffizienz und kardiogenem Schock führen. Zusätzlich können Atembeschwerden, Bronchospasmen, Erbrechen, Bewusstseinsstörungen, gelegentlich auch generalisierte Krampfanfälle auftreten.


Therapiemaßnahmen bei Überdosierung


Bei Anzeichen einer Überdosierung oder bedrohlichem Abfall der Herzfrequenz und/oder des Blutdrucks muss die Behandlung mit bisoprolol-corax 10 mg umgehend abgesetzt werden.


Bei nur kurze Zeit zurückliegender Einnahme kann durch Maßnahmen der primären Giftelimination (induziertes Erbrechen, Magenspülung) oder resorptionsmindernde Maßnahmen (Aktivkohle, Gabe eines Abführmittels) versucht werden, die systemische Aufnahme von bisoprolol-corax 10 mg zu vermindern.


Unter intensivmedizinischen Bedingungen müssen neben der Überwachung der vitalen Parameter wiederholt Kontrollen des Wasser- und Elektrolythaushaltes, des Säure-Basen-Haushaltes, des Blutzuckers und der harnpflichtigen Substanzen durchgeführt und Abweichungen ggf. korrigiert werden. Maschinelle Beatmung kann erforderlich werden.

Als Gegenmittel können gegeben werden:


Atropin:

0,5 - 2,0 mg intravenös als Bolus.


Glukagon:

initial 1 - 10 mg intravenös, anschließend 2 - 2,5 mg pro Stunde als Dauerinfusion.


Sympathomimetika in Abhängigkeit von Körpergewicht und Effekt:

Dopamin, Dobutamin, Isoprenalin, Orciprenalin und Adrenalin

Bei therapierefraktärer Bradykardie sollte eine temporäre Schrittmachertherapie durchgeführt werden.


Bei Bronchospasmus können Beta-2-Sympathomimetika als Aerosol (bei ungenügender Wirkung auch intra­venös) oder Aminophyllin i.v. gegeben werden.


Bei generalisierten Krampfanfällen empfiehlt sich die langsame intravenöse Gabe von Diazepam.



5. Pharmakologische Eigenschaften


5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften


Pharmakotherapeutische Gruppe: Betarezeptorenblocker


ATC-Code: C07AB07


Bisoprolol ist ein Beta-Rezeptorenblocker, der bezüglich der Lipophilie/Hydrophilie eine Mittelstellung einnimmt. Bisoprolol besitzt eine ausgeprägte ß1-Selektivität ("Kardioselektivität") ohne intrinsische sympathomimetische Aktivität (ISA) und ohne klinisch relevante membranstabilisierende Wirkung.

Die Substanz senkt in Abhängigkeit von der Höhe des Sympathikotonus die Frequenz und die Kontraktionskraft des Herzens, die AV-Überleitungsgeschwindigkeit und die Plasma-Renin-Aktivität. Bisoprolol kann durch Hemmung von ß2-Rezeptoren in geringem Ausmaß eine Erhöhung des Tonus der glatten Muskulatur bewirken.


Aufgrund einer Plasmaeliminationshalbwertszeit von 10 - 12 Stunden wirkt Bisoprolol über 24 Stunden.


5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften


Nach Einnahme wird Bisoprolol zu über 90 % aus dem Gastrointestinaltrakt resorbiert. Die Resorptionsquote ist unabhängig von der Nahrungsaufnahme. Bei der ersten Leberpassage (First-pass-Effekt) werden maximal 10 % der Dosis durch Metabolisierung inaktiviert.


Bisoprolol wird zu 30 % an Plasmaproteine gebunden.

Interaktionen mit anderen Pharmaka im Sinne von Verdrängung aus einer Plasmaproteinbindung treten daher nicht auf. Die Pharmakokinetik von Bisoprolol ist unempfindlich gegen pathophysiologische Veränderungen der Plasmaproteine, z. B. bei erhöhten sauren Alpha-1-Glykoproteinen.


Als nur mäßig lipophile Substanz weist Bisoprolol bei niedriger Plasmaproteinbindung ein mittelgroßes Verteilungsvolumen auf. Die genaue Bestimmung nach i.v. Applikation ergab (x+/- SEM) 226 +/- 11,1.


Bisoprolol wird über zwei äquieffektive Clearance-Wege - zur Hälfte Metabolisierung zu inaktiven Metaboliten in der Leber, zur anderen Hälfte renale Ausscheidung als unveränderte Substanz - aus dem Plasma entfernt.


Bisoprolol bedarf daher im allgemeinem keiner Dosisanpassung bei Patienten mit Leber- oder Nierenfunktionsstörungen leichterer oder mittlerer Ausprägung. Bei Patienten mit fortgeschrittener Nieren- oder Leberinsuffizienz sollte eine Tagesdosis von 10 mg Bisoprololhemifumarat nicht überschritten werden.


Bisoprolol wird mit einer Halbwertszeit von 10 - 12 Stunden aus dem Plasma entfernt.


Maximale Plasmaspiegel werden 1 - 3 Stunden nach Applikation erreicht.


Bioverfügbarkeit




Testpräparat

Referenzpräparat

maximale Plasmakonzentration (Cmax) [ng/ml]:


26,88 3,91



27,11 4,88



Zeitpunkt der maximalen Plasma-konzentration

(tmax) [h]:


3,25 1,03





1,92 0,85





Fläche unter der Konzentrations-Zeit-Kurve

(AUC0-t, last) [h*ng/ml]:

441,4 74,9




431,9 67,5





Angabe der Werte als Mittelwert und Streubreite


5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit


a) Akute Toxizität


s. 4.9 Überdosierung- Notfallmaßnahmen, Symptome und Gegenmittel


b) Sub-/chronische Toxizität


Studien an Ratten und Hunden mit einer Behandlungsdauer von bis zu 12 Monaten ergaben keine spezifischen toxischen Organschädigungen. Die Befunde nach oraler Gabe eines Vielfachen der therapeutischen Dosis sind -Blocker-spezifisch, als übersteigerte pharmakodynamische Effekte zu werten und reversibel.


c) Mutagenes und tumorerzeugendes Potential


In-vitro und in-vivo Untersuchungen ergaben keine Hinweise auf mutagene Wirkungen von Bisoprolol. Kanzerogenitätsstudien an der Maus und der Ratte verliefen negativ.


d) Reproduktionstoxizität


Tierversuche haben keine Hinweise auf teratogene Wirkungen von Bisoprololhemifumarat ergeben. Embryoletale Effekte traten bei Dosierungen zwischen 6 – 10 mg/kg/Tag bei Kaninchen und mehr als 40 mg/kg/Tag bei Ratten auf. Fertilität, Schwangerschaftsverlauf und postnatale Entwicklung der Nachkommen waren bei Ratten nicht oder nur im maternaltoxischen Dosisbereich beeinträchtigt.



6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN


Liste der sonstigen Bestandteile


Crospovidon, vorverkleisterte Maisstärke, mikrokristalline Cellulose, hochdisperses Siliciumdioxid, Magnesiumstearat (Ph. Eur.), Macrogol 6000, Polysorbat 20, Titandioxid (E 171), Calciumcarbonat, Talkum, Eisen(III)-oxid (E 172), Hypromellose (HPMC 5), Hypromellose (HPMC 50).


Inkompatibilitäten


Nicht zutreffend.


6.3 Dauer der Haltbarkeit


5 Jahre


6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung


Nicht über 30 °C lagern!

In der Originalverpackung aufbewahren.


Art und Inhalt des Behältnisses


Packungen mit 30, 50 und 100Filmtabletten.

Unverkäufliches Muster mit 10 Filmtabletten.


Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.



6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung


Keine besonderen Anforderungen.



7. INHABER DER ZULASSUNG


biomo pharma GmbH

Josef-Dietzgen-Straße 3

53773 Hennef

Tel.: 02242/8740-0

Fax: 02242/8740-499

E-Mail: biomo@biomopharma.de



ZULASSUNGSNUMMER


44810.01.00



DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG / verlängerung der Zulassung


19.12.2001



10 STAND DER INFORMATION


11/2012



VERKAUFSABGRENZUNG


Verschreibungspflichtig

59856485ce039afd3f50a3692c7e4d35.rtf Seite 16 von 11 November 2012