Bisoprolol Hct Sandoz 10/25 Mg Filmtabletten
Wortlaut der für die Fachinformation vorgesehenen Angaben
FACHINFORMATION
1. BEZEICHNUNG DER ARZNEIMITTEL
Bisoprolol HCT Sandoz 5/12,5 mg Filmtabletten Bisoprolol HCT Sandoz 10/25 mg Filmtabletten
2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
Bisoprolol HCT Sandoz 5/12,5 mg
1 Filmtablette enthält 5 mg Bisoprololhemifumarat und 12,5 mg Hydrochlorothiazid.
Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung: 1,8 mg Lactose-Monohydrat
Bisoprolol HCT Sandoz 10/25 mg
1 Filmtablette enthält 10 mg Bisoprololhemifumarat und 25 mg Hydrochlorothiazid.
Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung: 3,6 mg Lactose-Monohydrat Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. DARREICHUNGSFORM
Filmtablette
Bisoprolol HCT Sandoz 5/12,5 mg
Weiße, runde Filmtabletten mit einer Bruchkerbe auf der einen Seite.
Die Bruchkerbe dient nur zum Teilen der Filmtablette für ein erleichtertes Schlucken und nicht zum Aufteilen in gleiche Dosen.
Bisoprolol HCT Sandoz 10/25 mg
Weiße, runde Filmtabletten mit einer Bruchkerbe auf der einen Seite („Snap Tab“).
Die Filmtablette kann in gleiche Hälften geteilt werden.
4. KLINISCHE ANGABEN
4.1 Anwendungsgebiete
Essentielle Hypertonie
Das Kombinationspräparat Bisoprolol HCT Sandoz ist bei Patienten angezeigt, deren Blutdruck durch Bisoprolol bzw. Hydrochlorothiazid allein nicht ausreichend eingestellt werden kann.
4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung Dosierung
Es wird eine individuelle Dosistitration der Einzelwirkstoffe empfohlen. Falls klinisch vertretbar, kann eine direkte Umstellung von der Monotherapie auf die fixe Kombination in Erwägung gezogen werden.
Die übliche Dosis beträgt 5 mg Bisoprolol und 12,5 mg Hydrochlorothiazid 1-mal täglich (entsprechend 1 Filmtablette Bisoprolol HCT Sandoz 5/12,5 mg bzw. A Filmtablette Bisoprolol HCT Sandoz 10/25 mg).
Bei unzureichender Blutdrucksenkung kann die Dosis auf 1-mal täglich 10 mg Bisoprolol und 25 mg Hydrochlorothiazid (entsprechend 2 Filmtabletten Bisoprolol HCT Sandoz 5/12,5 mg bzw. 1 Filmtablette Bisoprolol HCT Sandoz 10/25 mg) erhöht werden.
Spezielle Patientengruppen
Nierenfunktionsstörungen
Bei Patienten mit einer leichten bis mäßigen Nierenfunktionsstörung ist die Elimination des Hydrochlorothiazid-Anteils von Bisoprolol HCT Sandoz vermindert. Falls notwendig, ist das niedriger dosierte Präparat (Bisoprolol HCT Sandoz 5/12,5 mg) vorzuziehen (siehe auch Abschnitte 4.3 und 4.4).
Ältere Patienten
In der Regel ist keine Dosisanpassung erforderlich (siehe Abschnitt 4.4).
Kinder
Bisoprolol HCT Sandoz soll bei Kindern nicht angewendet werden, da keine Erfahrungen mit der Anwendung von Bisoprolol bei Kindern vorliegen.
Art der Anwendung
Die Filmtabletten sind zum Frühstück einzunehmen. Sie sind als Ganzes mit etwas Flüssigkeit zu schlucken und dürfen nicht zerkaut werden.
Dauer der Anwendung
Nach Langzeitbehandlung sollte Bisoprolol HCT Sandoz - insbesondere bei Vorliegen einer ischämischen Herzkrankheit - ausschleichend (Halbierung der Dosis im Verlauf von 7-10 Tagen) abgesetzt werden, da ein abruptes Absetzen der Behandlung zu einer akuten Verschlechterung des Zustandes des Patienten führen kann (siehe Abschnitt 4.4).
4.3 Gegenanzeigen
Bisoprolol HCT Sandoz ist kontraindiziert bei:
• Überempfindlichkeit gegen Bisoprolol, Hydrochlorothiazid und andere Thiazide, Sulfonamide oder einen der sonstigen Bestandteile
• akuter Herzinsuffizienz oder während einer Dekompensation der Herzinsuffizienz, die eine intravenöse inotrope Therapie erfordert
• kardiogenem Schock
• AV-Block 2. oder 3. Grades
• Sinusknotensyndrom (Sick-Sinus-Syndrom)
• sinuatrialem Block
• symptomatischer Bradykardie
• schwerem Asthma bronchiale oder schwerer chronisch-obstruktiver Lungenerkrankung
• Spätstadien von peripherer Verschlusskrankheit oder Raynaud-Syndrom
• unbehandeltem Phäochromozytom (siehe Abschnitt 4.4)
• metabolischer Azidose
• schwerer Niereninsuffizienz mit Oligurie oder Anurie (Kreatinin-Clearance unter 30 ml/min und/oder Serum-Kreatinin über 159 pmol/l)
• Coma und Praecoma hepaticum, schwerer Leberfunktionsstörung
• therapieresistenter Hypokaliämie
• schwerer Hyponatriämie
• Hyperkalzämie
• Gicht
• gleichzeitiger Anwendung von Floctafenin (siehe Abschnitt 4.5)
• Stillzeit
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Die Behandlung mit Betablockern (z. B. Bisoprolol) darf, sofern nicht eindeutig indiziert, nicht abrupt abgesetzt werden, da sich durch ein abruptes Absetzen von Bisoprolol - insbesondere bei Patienten mit ischämischer Herzkrankheit - der Zustand des Patienten akut verschlechtern kann.
Unter folgenden Umständen ist eine besonders sorgfältige ärztliche Überwachung erforderlich:
• Herzinsuffizienz (bei Patienten mit stabiler chronischer Herzinsuffizienz ist eine Monotherapie mit Bisoprolol nach der empfohlenen Dosistitrationsphase einzuleiten)
• Bronchospasmen (Asthma bronchiale, obstruktive Atemwegserkrankungen)
• gleichzeitige Behandlung mit Inhalationsanästhetika
• Diabetes mellitus mit stark schwankenden Blutzuckerwerten; Hypoglykämiesymptome können maskiert werden
• strenges Fasten
• laufende Desensibilisierungstherapie
• AV-Block 1. Grades
• Prinzmetal-Angina
• periphere Verschlusskrankheit (insbesondere zu Beginn der Behandlung kann es zu einer Verstärkung der Beschwerden kommen)
• Allgemeinanästhesie
Bei Patienten, bei denen eine Allgemeinanästhesie erfolgen soll, muss der Anästhesist über die Betablockade informiert sein. Wird ein Absetzen der Betablocker-Therapie vor dem chirurgischen Eingriff als erforderlich erachtet, sollte diese ausgeschlichen werden und ca. 48 Stunden vor der Narkoseeinleitung beendet sein.
• Hypovolämie
• Leberfunktionsstörung
Bei Asthma bronchiale oder anderen chronisch-obstruktiven Lungenerkrankungen, die Symptome verursachen können, sollte gleichzeitig eine bronchialerweiternde Therapie erfolgen. Gelegentlich kann es bei Asthma-Patienten zu einer Zunahme des Atemwegswiderstandes kommen, die eine Dosiserhöhung der Beta2-Sympathomimetika erforderlich machen kann.
Eine kontinuierliche Langzeitgabe von Bisoprolol HCT Sandoz kann aufgrund der Hydrochlorothiazid-Komponente zu Störungen des Elektrolyt- und Wasserhaushaltes - insbesondere Hypokaliämie und Hyponatriämie, aber auch Hypomagnesiämie, Hypochlorämie und Hyperkalzämie - führen.
Eine Hypokaliämie begünstigt die Entstehung schwerer Arrhythmien und teilweise von Torsade de pointes mit tödlichem Ausgang.
Eine metabolische Alkalose kann sich durch den gestörten Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt verschlimmern.
Der Nutzen von Thiazid-Diuretika kann sich nur bei normaler oder annähernd normaler Nierenfunktion (Kreatininspiegel im Serum unter 220 pmol/l bei Erwachsenen) voll entfalten. Diese vorübergehende Einschränkung der Nierenfunktion ist bei nierengesunden Patienten nicht relevant, kann jedoch eine bestehende Niereninsuffizienz verschlimmern.
Bei älteren Patienten ist eine strenge Beachtung aller Gegenanzeigen geboten. Die Therapie sollte bei älteren Patienten niedrig dosiert und unter engmaschiger Überwachung eingeleitet werden.
Bei Patienten mit Hyperurikämie kann das Risiko von Gichtanfällen erhöht sein. Die Dosierung sollte in Abhängigkeit von den Harnsäurekonzentrationen im Plasma angepasst werden.
Bisoprolol kann wie andere Beta-Blocker die Sensitivität gegenüber Allergenen und die Schwere anaphylaktischer Reaktionen erhöhen. Dies gilt ebenfalls für eine Desensibilisierungstherapie. Die Behandlung mit Epinephrin bringt unter Umständen nicht immer den erwarteten therapeutischen Effekt.
Bei Patienten mit bestehender oder anamnestisch bekannter Psoriasis sollten Beta-Blocker (z. B. Bisoprolol) nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung verabreicht werden.
Bei Patienten mit Phäochromozytom dürfen Beta-Blocker (z. B. Bisoprolol) erst nach einer Blockade der Alpha-Rezeptoren gegeben werden.
Die Behandlung mit Beta-Blockern (z. B. Bisoprolol) kann die Symptome einer Thyreotoxikose verschleiern.
Bisoprolol kann den Tränenfluss vermindern. Kontaktlinsenträger sollten auf diesen Umstand hingewiesen werden.
Photosensibilität
In seltenen Fällen sind Photosensibilitätsreaktionen auf Thiazid-Diuretika aufgetreten (siehe Abschnitt 4.8). Wenn während der Behandlung eine Photosensibilitätsreaktion auftritt, wird empfohlen, die Therapie abzusetzen. Falls eine Fortsetzung der Behandlung erforderlich ist, sollten dem Sonnenlicht oder künstlicher UV-Strahlung ausgesetzte Hautpartien geschützt werden.
Anmerkung
Durch die Hydrochlorothiazid-Komponente kann die kontinuierliche Langzeitgabe von Bisoprolol HCT Sandoz zu einer Störung des Elektrolyt- und Flüssigkeitshaushalts führen, speziell Hypokaliämie und Hyponatriämie, aber auch Hypomagnesiämie, Hypochloridämie und Hypokalzämie. Hypokaliämie führt eher zur Entwicklung von schweren Arrhythmien, teilweise zu Torsade de pointes mit tödlichem Ausgang.
Während einer Langzeittherapie mit Bisoprolol HCT Sandoz sollten die Serumelektrolyte (insbesondere Kalium, Natrium, Kalzium), Kreatinin und Harnstoff, die Serumlipide (Cholesterol und Triglyceride), die Harnsäure sowie der Blutzucker regelmäßig kontrolliert werden.
Akute Myopie und sekundäres Winkelblockglaukom
Hydrochlorothiazid, ein Sulfonamid, wird mit einer idiosynkratischen Reaktion in Verbindung gebracht, die zu einer akuten temporären Myopie und zu einem akuten Winkelblockglaukom führt. Dabei treten Symptome wie akut auftretende Verringerungen der Sehschärfe oder Augenschmerzen auf, und zwar typischerweise innerhalb von Stunden bis Wochen nach der Anwendung des Arzneimittels. Ein unbehandeltes akutes Winkelblockglaukom kann zum dauerhaften Sehverlust führen.
Die primäre Therapiemaßnahme besteht in der schnellstmöglichen Absetzung von Hydrochlorothiazid. Kann der Augeninnendruck nicht unter Kontrolle gebracht werden, ist unter Umständen eine umgehende medikamentöse oder chirurgische Behandlung erforderlich. Zu den Risikofaktoren für die Entwicklung eines akuten Winkelblockglaukoms können anamnestisch bekannte Allergien gegen Sulfonamide oder Penicillin gehören.
Die Anwendung von Bisoprolol HCT Sandoz kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen.
Eine missbräuchliche Anwendung des Arzneimittels Bisoprolol HCT Sandoz zu Dopingzwecken kann die Gesundheit gefährden.
Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Lapp-Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten Bisoprolol HCT Sandoz nicht einnehmen.
Kinder und Jugendliche
Bisoprolol HCT Sandoz sollte bei Kindern und Jugendlichen nicht angewendet werden, da es keine Daten zur Anwendung von Bisoprolol HCT Sandoz bei Kindern und Jugendlichen gibt.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Allgemeiner Hinweis
Es ist zu beachten, dass bestimmte Arzneimittel infolge gestörter Kaliumspiegel im Serum beeinflusst werden können.
Kontraindizierte Kombinationen Floctafenin
Im Fall eines durch Floctafenin induzierten Schocks oder Blutdruckabfalls würden Beta-Blocker die kompensatorischen kardiovaskulären Reaktionen einschränken (siehe Abschnitt 4.3).
Sultoprid
Erhöhtes Risiko ventrikulärer Arrhythmien, insbesondere Torsade de pointes (siehe Abschnitt 4.3).
Nicht empfohlene Kombinationen
Kalziumantagonisten vom Verapamil-Typ und, in geringerem Maß, vom Diltiazem-Typ
Negative Beeinflussung der Kontraktilität und der atrioventrikulären Überleitung. Die intravenöse Gabe von Verapamil kann bei Patienten unter Behandlung mit Beta-Blockern zu schwerer Hypotonie und AV-Block führen.
Clonidin
Erhöhtes Risiko einer „Rebound-Hypertonie“, übermäßige Senkung der Herzfrequenz und verzögerte Überleitung. Clonidin darf erst einige Tage nach Beendigung der Behandlung mit Bisoprolol HCT Sandoz abgesetzt werden. Anschließend kann Clonidin ausschleichend abgesetzt werden.
Zentral wirkende Antihypertonika
Die gleichzeitige Anwendung zentral wirkender Antihypertonika kann zu einer weiteren Senkung der Herzfrequenz und Herzleistung sowie zu Vasodilatation führen. Ein abruptes Absetzen kann das Risiko einer „Rebound-Hypertonie“ erhöhen.
Monoaminoxidase-Hemmer (außer MAO-B-Hemmer)
Steigerung der blutdrucksenkenden Wirkung von Beta-Blockern, aber auch Risiko einer hypertonen Krise.
Lithium
Bisoprolol HCT Sandoz kann die kardiotoxischen und neurotoxischen Wirkungen von Lithium aufgrund einer verminderten Lithiumausscheidung verstärken.
Nicht zur Klasse der Antiarrhythmika gehörende Arzneimittel, die eine Torsade de pointes auslösen können - Astemizol, Erythromycin i.v., Halofantrin, Pentamidin, Sparfloxacin, Terfenadin und Vincamin
Bei Vorliegen einer Hypokaliämie müssen Arzneimittel verwendet werden, die keine Torsade de pointes auslösen.
Kombinationen, bei denen Vorsicht angezeigt ist
Kalziumantagonisten vom Dihydropyridin-Typ (z. B. Nifedipin)
Erhöhtes Risiko einer Hypotonie, insbesondere zu Beginn der Behandlung. Bei Patienten mit latenter Herzinsuffizienz kann die gleichzeitige Anwendung von Beta-Blockern zu Herzinsuffizienz führen.
Die gleichzeitige Anwendung mit anderen Antihypertonika oder mit anderen Arzneimitteln, die blutdrucksenkend wirken können, kann das Risiko einer Hypotonie erhöhen.
ACE-Hemmer, Angiotensin-II-Antagonisten
Risiko eines erheblichen Blutdruckabfalls und/oder eines aktuen Nierenversagens bei Einleitung einer Therapie mit ACE-Hemmern bei Patienten mit vorbestehendem Natriummangel (insbesondere Patienten mit Nierenarterienstenose).
Hat eine frühere Behandlung mit Diuretika zu Natriummangel geführt, ist das Diuretikum entweder 3 Tage vor Einleitung der Behandlung mit ACE-Hemmern abzusetzen, oder zu Beginn der Behandlung mit dem ACE-Hemmer eine niedrige Dosierung zu wählen.
Antiarrhythmika der Klasse I (z. B. Disopyramid, Chinidin)
Die Wirkung auf die atrioventrikuläre Überleitungszeit und die negativ inotrope Wirkung kann verstärkt werden.
Antiarrhythmika der Klasse III (z. B. Amiodaron)
Die Wirkung auf die atrioventrikuläre Überleitungszeit kann verstärkt werden.
Wirkstoffe außer Antiarrythmika, die Torsade de pointes induzieren können Eine Hypokaliämie kann das Auftreten von Torsade de pointes begünstigen.
Bestimmte Antiarrhythmika können eine Torsade de pointes auslösen: Substanzen der Klasse IA (Chinidin, Disopyramid), Amiodaron und Sotalol. Eine Hypokaliämie muss vermieden und falls notwendig korrigiert werden. Das QT-Intervall ist zu überwachen. Im Fall von Torsade de pointes dürfen keine Antiarrhythmika gegeben werden (Schrittmacher-Therapie).
Parasympathomimetika (einschließlich Tacrin)
Mögliche Verlängerung der AV-Überleitungszeit und das Risiko einer Erhöhung einer Bradykardie.
Reserpin, a-Methyldopa oder Guanfacin können zu einer übermäßigen Senkung des Blutdrucks und der Herzfrequenz oder zu verzögerter Überleitung führen.
Andere Beta-Blocker, auch topische Betablocker (z. B. Augentropfen) haben eine additive Wirkung. Insulin und orale Antidiabetika
Verstärkung der blutzuckersenkenden Wirkung. Eine Blockade von Beta-Adrenozeptoren kann die Zeichen einer Hypoglykämie maskieren.
Anästhetika
Dämpfung von reflektorischer Tachykardie und erhöhtes Hypotonierisiko. Die Aufrechterhaltung der Beta-Blockade reduziert das Arrhythmierisiko während der Narkoseeinleitung und Intubation. Der Anästhesist sollte gegebenenfalls über die Behandlung mit Beta-Blockern (z. B. Bisoprolol) informiert werden.
Digitalisglykoside
Erhöhung der atrioventrikulären Leitungszeit, Senkung der Herzfrequenz. Falls sich unter der Behandlung mit Bisoprolol/Hydrochlorothiazid eine Hypokaliämie und/oder Hypomagnesiämie entwickelt, kann die Empfindlichkeit des Myokards gegenüber Herzglykosiden erhöht sein, was zu einer Wirkungsverstärkung und Nebenwirkungen der Glykoside führt.
Prostaglandinsynthesehemmer
Verminderte blutdrucksenkende Wirkung. Bei Gabe hoher Dosen können die toxischen Wirkungen von Salizylaten auf das ZNS verstärkt werden.
Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAID)
NSAIDs können die hypotone Wirkung abschwächen.
Bei Patienten, die eine Hypovolämie entwickeln, kann die gleichzeitige Verabreichung von NSAIDs akutes Nierenversagen auslösen.
Ergotaminderivate
Verstärkung von Störungen der peripheren Durchblutung.
Betasympathomimetika
Die Kombination mit Bisoprolol kann die Wirkung beider Wirkstoffe abschwächen. Sympathomimetika, die Beta- und Alphaadrenozeptoren aktivieren
Eine Kombination mit Bisoprolol kann zu einem Blutdruckanstieg führen. Man geht davon aus, dass diese Wechselwirkungen mit höherer Wahscheinlichkeit im Zusammenhang mit nicht selektiven Betablockern auftreten.
Trizyklische Antidepressiva, Barbiturate, Phenothiazin und andere Antihypertensiva
Verstärkte blutdrucksenkende Wirkung.
Rifampicin
Die Halbwertszeit von Bisoprolol kann infolge einer Induktion metabolisierender Enzyme in der Leber geringfügig verkürzt werden. Eine Dosisanpassung ist in der Regel nicht erforderlich.
Die Wirkung von Arzneimitteln, die den Harnsäurespiegel senken, kann durch die gleichzeitige Anwendung von Bisoprolol HCT Sandoz abgeschwächt werden.
Kalium abbauende Arzneimittel können zu erhöhten Kaliumverlusten führen.
Die Wirkung curareartiger Muskelrelaxanzien kann bei gleichzeitiger Anwendung mit Bisoprolol HCT Sandoz verstärkt oder verlängert werden.
Zytostatika (z. B. Cyclophosphamid, Fluorouracil, Methotrexat)
Es ist eine erhöhte Knochenmarktoxizität zu erwarten.
Cholestyramin, Colestipol
Verminderte Resorption der Hydrochlorothiazid-Komponente von Bisoprolol HCT Sandoz. Methyldopa
In Einzelfallen wurde Hämolyse aufgrund von Antikörperbildung gegen Hydrochlorothiazid beschrieben.
Zu erwägende Kombinationen Mefloquin
Erhöhtes Risiko einer Bradykardie.
Die Wirkung von Bisoprolol/Hydrochlorothiazid kann durch Cimetidin verstärkt werden.
Corticosteroide: verminderter antihypertensiver Effekt
4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft
Bisoprolol
Bisoprolol besitzt pharmakologische Wirkungen, die schädigenden Effekt auf Schwangerschaft und/oder den Fötus/das Neugeborene haben können. Im Allgemeinen verringern Betaadrenozetorblocker die Plazentaperfusion, was mit Wachstumsverzögerung, intrauterinem Tod, Abort oder frühen Wehen im Zusammenhang gebracht wird. Beim Fötus und Neugeborenen können unerwünschte Wirkungen (z. B. Hypogykämie und Bradykardie) auftreten. Falls eine Behandlung mit Betaadrenozeptorblockern erforderlich ist, sind Beta1-selektive Adrenozeptorblocker vorzuziehen.
Hydrochlorothiazid
Zur Anwendung von Hydrochlorothiazid während der Schwangerschaft, insbesondere im ersten Trimenon, liegen nur wenige Erfahrungen vor. Tierexperimentelle Studien sind nicht ausreichend.
Hydrochlorothiazid passiert die Plazentaschranke. Aufgrund des pharmakologischen Wirkmechanismus von Hydrochlorothiazid kann dessen Anwendung im zweiten und dritten Trimenon die feto-plazentale Perfusion beeinträchtigen und beim Fötus und Neugeborenen zu Effekten wie Ikterus, Elektrolytverschiebungen und Thrombozytopenie führen.
Hydrochlorothiazid sollte aufgund des Risikos eines verminderten Plasmavolumens und einer Hypoperfusion der Plazenta ohne günstige Wirkung auf den Verlauf der Erkrankung nicht bei Schwangerschaftsödem, Bluthochdruck in der Schwangerschaft oder Präeklampsie angewendet werden.
Hydrochlorothiazid sollte in der Schwangerschaft, außer in seltenen Situationen, in denen keine andere Behandlungsoption besteht, nicht bei essenzieller Hypertonie angewendet werden.
Stillzeit
Bisoprolol HCT Sandoz darf während der Stillzeit nicht angewendet werden. Hydrochlorothiazid kann die Milchproduktion hemmen.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen Bisoprolol HCT Sandoz hat keinen oder einen vernachlässigbaren Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.
In einer Studie an Patienten mit koronarer Herzkrankheit führte Bisoprolol nicht zu einer Beeinträchtigung der Verkehrstüchtigkeit. Durch individuell auftretende unterschiedliche Reaktionen auf das Arzneimittel kann jedoch die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt werden. Dies gilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn und Präparatewechsel sowie im Zusammenwirken mit Alkohol.
4.8 Nebenwirkungen
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt: Sehr häufig (> 1/10)
Häufig (> 1/100 bis < 1/10)
Gelegentlich (> 1/1.000 bis < 1/100)
Selten (> 1/10.000 bis < 1/1.000)
Sehr selten (< 1/10.000)
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems Selten: Zeukopenie, Thrombozytopenie Sehr selten: Agranulozytose
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Häufig: Erhöhung der Triglyzerid- und Cholesterinspiegel, Hyperglykämie und Glukosurie, Hyperurikämie, Störungen des Flüssigkeits- und Elektrolythaushaltes (insbesondere Hypokaliämie** und Hyponatriämie, aber auch Hypomagnesiämie und Hypochlorämie sowie Hyperkalzämie), metabolische Azidose Gelegentlich: Appetitlosigkeit
Psychatrische Erkrankungen
Gelegentlich: .Depression, Schlafstörungen Selten: Albträume, Halluzinationen
Erkrankungen des Nervensystems
Häufig: Schwindel1, Kopfschmerzen1
Augenerkrankungen
Selten: verminderter Tränenfluss (zu berücksichtigen bei Patienten, die Kontaktlinsen tragen), Sehstörungen
Sehr selten: Konjunktivitis
Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths
Selten: Hörstörungen
Herzerkrankungen
Gelegentlich: Bradykardie, Störung der AV-Überleitung, Verschlechterung einer Herzinsuffizienz Gefäßerkrankungen
Häufig: Kälte- oder Taubheitsgefühl in den Extremitäten Gelegentlich: Orthostasesyndrom
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
Gelegentlich: Bronchospasmen bei Patienten mit Asthma bronchiale oder anamnestisch bekannter chronisch obstruktiver Lungenerkrankung Selten: allergische Rhinitis
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Häufig: Gastrointestinale Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Obstipation Gelegentlich: Abdominale Beschwerden, Pankreatitis
Leber- und Gallenerkrankungen
Selten: Hepatitis, Ikterus
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Selten: Überempfindlichkeitsreaktionen wie Juckreiz, Flush, Ausschlag, Photosensibilisierung, Purpura, Urtikaria
Sehr selten: Beta-Blocker können eine Psoriasis auslösen oder verschlechtern oder psoriasiforme Ekzeme verursachen, Haarausfall, kutaner Lupus erythematodes
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Gelegentlich: Muskelschwäche und Muskelkrämpfe
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
Selten: Potenzstörungen
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Häufig: Ermüdung1
Gelegentlich: Asthenie
Sehr selten: Schmerzen in der Brust
Untersuchungen
Gelegentlich: Amylase erhöht, reversibler Anstieg von Serumkreatinin und Harnstoff Selten: Leberenzyme erhöht (ASAT, ALAT)
**Besonderer Hinweis
Klinische Zeichen einer Hypokaliämie: Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Muskelschwäche, Parästhesien, Parese, Apathie, Adynamie der glatten Muskulatur mit begleitender Obstipation, Meteorismus oder Herzrhythmusstörungen, paralytischer Ileus, Bewusstseinstrübung, Koma und EKG-Veränderungen.
Bei Auftreten folgender Ereignisse muss die Behandlung abgebrochen werden:
• therapieresistente Elektrolytstörungen
• orthostatische Regulationsstörungen
• Überempfindlichkeitsreaktionen
• ausgeprägte gastrointestinale Beschwerden
• zentralnervöse Störungen
• Pankreatitis
• Blutbildveränderungen (Anämie, Leukopenie, Thrombozytopenie)
• akuter Cholezystitis
• Vaskulitis
• Verschlimmerung einer bestehenden Kurzsichtigkeit
• Serum-Kreatinin-Konzentration über 159 pmol/l bzw. Kreatinin-Clearance < 30 ml/min. Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem
Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte Abt. Pharmakovigilanz Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3 D-53175 Bonn Website: www.bfarm.de
anzuzeigen.
4.9 Überdosierung
Symptome einer Überdosierung
Bisoprolol
Das klinische Bild ist in Abhängigkeit vom Ausmaß der Intoxikation im Wesentlichen von kardiovaskulären und zentralnervösen Symptomen geprägt. Eine Überdosierung kann zu schwerer Hypotonie, Bradykardie bis hin zum Herzstillstand, Herzinsuffizienz und kardiogenem Schock führen. Darüber hinaus können Atembeschwerden, Bronchospasmen, Erbrechen, Bewusstseinsstörungen, gelegentlich auch generalisierte Krampfanfalle auftreten.
Hydrochlorothiazid
Das klinische Bild bei akuter oder chronischer Überdosierung ist vom Ausmaß des Flüssigkeits- und Elektrolytverlustes abhängig.
Überdosierung kann bei ausgeprägten Flüssigkeits- und Natriumverlusten zu Durst, Schwäche und Schwindelgefühl, Muskelschmerzen und Muskelkrämpfen (z. B. Wadenkrämpfen), Kopfschmerzen, Tachykardie, Hypotonie und orthostatischen Regulationsstörungen, infolge Dehydratation und Hypovolämie zur Hämokonzentration, zu Konvulsionen, Benommenheit, Lethargie, Verwirrtheitszuständen, Kreislaufkollaps und zu einem akuten Nierenversagen führen.
Infolge einer Hypokaliämie kann es zu Müdigkeit, Muskelschwäche, Parästhesien, Paresen, Apathie, Meteorismus und Obstipation oder zu Herzrhythmusstörungen kommen. Schwere Kaliumverluste können zu einem paralytischen Ileus oder zu Bewusstseinsstörungen bis hin zum hypokaliämischen Schock führen.
Therapie bei Überdosierung
Bei Anzeichen einer Überdosierung oder bedrohlichem Abfall der Herzfrequenz und/oder des Blutdrucks muss die Behandlung mit Bisoprolol HCT Sandoz umgehend abgesetzt werden.
Bei nur kurze Zeit zurückliegender Einnahme kann durch Maßnahmen der primären Giftelimination (induziertes Erbrechen, Magenspülung) oder resorptionsmindernde Maßnahmen (medizinische Kohle) versucht werden, die systemische Aufnahme von Bisoprolol HCT Sandoz zu vermindern.
Unter intensivmedizinischen Bedingungen müssen neben der Überwachung der vitalen Parameter wiederholt Kontrollen des Wasser- und Elektrolythaushaltes, des Säure-Basen-Haushalts, des Blutzuckers und der harnpflichtigen Substanzen durchgeführt werden und Abweichungen gegebenenfalls korrigiert werden.
Als Gegenmittel können gegeben werden Atropin: 0,5-2,0 mg intravenös als Bolus.
Glukagon: initial 1-10 mg intravenös anschließend 2-2,5 mg pro Std. als Dauerinfusion.
Sympathomimetika in Abhängigkeit von Körpergewicht und Effekt:
Dopamin, Dobutamin, Isoprenalin, Orciprenalin und Adrenalin.
Bei therapierefraktärer Bradykardie sollte eine temporäre Schrittmachertherapie durchgeführt werden.
Bei Bronchospasmus können Beta2-Sympathomimetika als Aerosol (bei ungenügender Wirkung auch intravenös) oder Aminophyllin i.v. gegeben werden.
Bei generalisierten Krampfanfällen empfiehlt sich die langsame intravenöse Gabe von Diazepam.
Bei Hypovolämie:
Volumensubstitution
Bei Hypokaliämie: Kaliumsubstitution
Bei Kreislaufkollaps:
Schocklagerung, gegebenenfalls Schocktherapie
5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften Antihypertensivum
Pharmakotherapeutische Gruppe:
Kombination aus Beta-Rezeptorenblocker und Thiazid-Diuretikum ATC-Code: C07B B07
Bisoprolol
Bisoprolol ist ein Beta-Rezeptorenblocker, der bezüglich der Lipophilie/Hydrophilie eine Mittelstellung einnimmt. Bisoprolol besitzt eine ausgeprägte Beta-Selektivität („Kardioselektivität“) ohne intrinsische sympathomimetische Aktivität (ISA) und ohne klinisch relevante membranstabilisierende Wirkung.
Die Substanz senkt in Abhängigkeit von der Höhe des Sympathikotonus die Frequenz und die Kontraktionskraft des Herzens, die AV-Überleitungsgeschwindigkeit und die Plasma-Renin-Aktivität. Bisoprolol kann durch Hemmung von Beta -Rezeptoren in geringem Ausmaß eine Erhöhung des Tonus der glatten Muskulatur bewirken.
Hydrochlorothiazid
Hydrochlorothiazid ist ein Benzothiadiazin-Derivat, das primär eine Mehrausscheidung von Elektrolyten bewirkt und sekundär durch das osmotisch gebundene Wasser den Harnfluss vergrößert.
Hydrochlorothiazid hemmt vorwiegend im distalen Tubulus die Natriumresorption, wobei maximal etwa 15 % des glomerulär filtrierten Natriums ausgeschieden werden können. Das Ausmaß der Chloridausscheidung entspricht in etwa dem der Natriumausscheidung.
Durch Hydrochlorothiazid nimmt auch die Kaliumausscheidung zu, die im Wesentlichen durch die Kaliumsekretion im distalen Tubulus und im Sammelrohr bestimmt wird (vermehrter Austausch zwischen Natrium- und Kalium-Ionen). Durch Azidose oder Alkalose wird die saluretische bzw. diuretische Wirkung des Hydrochlorothiazids nicht wesentlich beeinflusst.
Die glomeruläre Filtrationsrate wird initial geringgradig vermindert. Während einer Langzeittherapie mit Hydrochlorothiazid wird die Calciumausscheidung über die Nieren vermindert, so dass eine Hyperkalzämie resultieren kann.
Bei hypertensiven Patienten hat Hydrochlorothiazid einen blutdrucksenkenden Effekt. Der Mechanismus ist bislang nicht ausreichend geklärt. Diskutiert wird u. a. die gefäßtonusmindernde Wirkung der Thiazid-Diuretika durch Abnahme der Natriumkonzentration in der Gefäßwand und damit verringerten Ansprechbarkeit auf Noradrenalin.
Bei chronisch niereninsuffizienten Patienten (Kreatinin-Clearance unter 30 ml/min und/oder SerumKreatinin über 1,8 mg/100 ml) ist Hydrochlorothiazid praktisch unwirksam. Bei Patienten mit renalem und ADH-sensiblem Diabetes insipidus wirkt Hydrochlorothiazid antidiuretisch.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Bisoprolol
Bioverfügbarkeit
Bisoprolol ist aus Filmtabletten zu rund 90 % bioverfügbar.
Nach Einnahme wird Bisoprolol annähernd vollständig (> 90 %) resorbiert. Bei der ersten Leberpassage (First-Pass-Effekt) werden maximal 10 % der Dosis durch Metabolisierung inaktiviert. Hohe Resorptionsquote und geringer First-Pass-Effekt führen zu einer absoluten Bioverfügbarkeit von 88 %. Bisoprolol kann sowohl nüchtern als auch zu einem Frühstück eingenommen werden, ohne dass sich das Resorptionsverhalten ändert. Die Bioverfügbarkeit von Bisoprolol ist in beiden Fällen gleich.
Verteilung
Bisoprolol wird zu 30 % an Plasmaproteine gebunden.
Interaktionen mit anderen Pharmaka im Sinne von Verdrängung aus einer Plasmaproteinbindung treten daher nicht auf. Die Pharmakokinetik von Bisoprolol ist unempfindlich gegen pathophysiologische Veränderungen der Plasmaproteine, z. B. bei erhöhten sauren Alpha -Glykoproteinen.
Als nur mäßig lipophile Substanz weist Bisoprolol bei niedriger Plasmaproteinbindung ein mittelgroßes Verteilungsvolumen auf. Die genaue Bestimmung nach i.v. Applikation ergab (x±SEM) 226±11 l.
Metabolisierung und Ausscheidung
Bisoprolol wird über zwei äquieffektive Clearance-Wege - zur Hälfte Metabolisierung zu inaktiven Metaboliten in der Leber, zur anderen Hälfte renale Ausscheidung als unveränderte Substanz - aus dem Plasma entfernt.
Eliminationshalbwertszeit
Bisoprolol wird mit einer Halbwertszeit von 10-12 Stunden aus dem Plasma eliminiert.
Maximale Plasmaspiegel werden 1-3 Stunden nach Applikation erreicht.
Hydrochlorothiazid
Bioverfügbarkeit
Hydrochlorothiazid wird nach oraler Applikation zu ca. 80 % aus dem Gastrointestinaltrakt resorbiert. Die systemische Verfügbarkeit beträgt 71±15 %.
Verteilung
Die Plasmaproteinbindung von Hydrochlorothiazid beträgt 64 %; das relative Verteilungsvolumen beträgt 0,5-1,1 l/kg KG.
Metabolisierung und Ausscheidung
Hydrochlorothiazid wird bei Gesunden zu mehr als 95 % unverändert renal ausgeschieden.
Eliminationshalbwertszeit
Die Eliminationshalbwertszeit liegt bei normaler Nierenfunktion bei 2,5 Stunden. Maximale Plasmaspiegel werden in der Regel nach 2-5 Stunden gemessen. Sie erhöht sich bei eingeschränkter Nierenfunktion und liegt bei terminal niereninsuffizienten Patienten bei ca. 20 Stunden.
Die diuretische Wirkung tritt innerhalb 1-2 Stunden ein. Die diuretische Wirkdauer beträgt dosisabhängig 10-12 Stunden, die antihypertensive Wirkung bis zu 24 Stunden.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Bisoprolol und Hydrochlorothiazid haben in den konventionellen präklinischen Toxizitätsstudien (Studien zur chronischen Toxizität, Mutagenität, Genotoxizität und zum kanzerogenen Potenzial) keine besonderen Gefahren für den Menschen erkennen lassen. Wie andere Beta-Rezeptorenblocker verursachte auch Bisoprolol in hohen Dosen im Tierversuch toxische Wirkungen beim Muttertier (verminderte Nahrungsaufnahme und Gewichtsabnahme) und beim Embryo/Fetus (erhöhtes Risiko für Spätaborte, vermindertes Geburtsgewicht, Retardierung der körperlichen Entwicklung bis zum Ende der Stillzeit). Dagegen haben sich weder Bisoprolol noch Hydrochlorothiazid als teratogen wirksam erwiesen. Bei einer Kombination der beiden Wirkstoffe fand sich keine Zunahme der Toxizität.
6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1. Liste der sonstigen Bestandteile
Calciumhydrogenphosphat mikrokristalline Cellulose Crospovidon Hypromellose Lactose-Monohydrat Macrogol 4000 Magnesiumstearat (Ph.Eur.) hochdisperses Siliciumdioxid vorverkleisterte Stärke Titandioxid (E 171)
6.2 Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
5 Jahre
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
PVC/Aclar-Aluminium-Blister und Aluminium/Aluminium-Blister
Bisoprolol HCT Sandoz 5/12,5 mg Packungen mit 30, 50 und 100 Filmtabletten.
Bisoprolol HCT Sandoz 10/25 mg Packungen mit 50 und 100 Filmtabletten.
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung
Keine besonderen Anforderungen.
7. INHABER DER ZULASSUNGEN
Hexal AG Industriestraße 25 83607 Holzkirchen Telefon: (08024) 908-0 Telefax: (08024) 908-1290 E-Mail: medwiss@hexal.com
8. ZULASSUNGSNUMMERN
Bisoprolol HCT Sandoz 5/12,5 mg 46828.00.00
Bisoprolol HCT Sandoz 10/25 mg 46828.01.00
9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNGEN / VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNGEN
Bisoprolol HCT Sandoz 5/12,5 mg
30.05.2005
Bisoprolol HCT Sandoz 10/25 mg
20.05.2005
10. STAND DER INFORMATION
Januar 2016
11. VERKAUFSABGRENZUNG
V erschreibungspflichtig
Diese Symptome treten insbesondere zu Beginn der Behandlung auf. Sie sind in der Regel schwach ausgeprägt und klingen innerhalb von 1 bis 2 Wochen ab.