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Bisoprolol Heumann 5 Mg Filmtabletten

Document: 12.03.2012   Fachinformation (deutsch) change


Fachinformation


1. Bezeichnung der Arzneimittel


Bisoprolol Heumann5 mg Filmtabletten

Bisoprolol Heumann10 mg Filmtabletten



2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung


Wirkstoff: Bisoprololfumarat


Bisoprolol Heumann 5 mgFilmtabletten:

1 Filmtablette enthält 5 mg Bisoprololfumarat.


Bisoprolol Heumann 10 mgFilmtabletten:

1 Filmtablette enthält 10 mg Bisoprololfumarat.


Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.


3. Darreichungsform

Filmtablette

Bisoprolol Heumann 5 mg sind gelblichweiße, runde, gewölbte Filmtabletten mit Kreuzbruchkerbe.

Bisoprolol Heumann 10 mgsind hellorange, runde, gewölbte Filmtabletten mit Kreuzbruchkerbe.


Die Tabletten können in gleiche Viertel geteilt werden.


4. Klinische Angaben


4.1 Anwendungsgebiete

- Hypertonie

- koronare Herzkrankheit (Angina pectoris).


Dosierung, Art und Dauer der Anwendung

Grundsätzlich sollte die Behandlung mit niedrigen Dosen einschleichend begonnen und langsam gesteigert werden. In jedem Fall sollte die Dosierung individuell, vor allem nach der Pulsfrequenz und dem Behandlungserfolg, festgelegt werden.


Hypertonie

Die empfohlene Dosis beträgt einmal täglich 5 mg Bisoprololfumarat. (entsprechend 1 Filmtablette Bisoprolol Heumann 5 mg oder ½ Filmtablette Bisoprolol Heumann 10 mg)

Bei leichteren Formen der Hypertonie (diastolischer Blutdruck bis zu 105 mmHg) kann die Behandlung mit einmal täglich 2,5 mg (entsprechend ½ Filmtablette Bisoprolol Heumann 5 mg) ausreichend sein.

Bei Bedarf kann die Dosis auf einmal täglich 10 mg (entsprechend 1 Filmtablette Bisoprolol Heumann 10 mg oder 2 Filmtabletten Bisoprolol Heumann 5 mg) erhöht werden. Eine weitere Dosiserhöhung ist nur in Ausnahmefällen gerechtfertigt.


Die maximal empfohlene Dosis beträgt einmal täglich 20 mg.


Koronare Herzkrankheit (Angina pectoris)

Die empfohlene Dosis beträgt einmal täglich 5 mg Bisoprololfumarat (entsprechend 1 Filmtablette Bisoprolol Heumann 5 mg oder ½ Filmtablette Bisoprolol Heumann 10 mg).

Bei Bedarf kann die Dosis auf einmal täglich 10 mg (entsprechend 1 Filmtablette Bisoprolol Heumann 10 mg oder 2 Filmtabletten Bisoprolol Heumann 5 mg) erhöht werden. Eine weitere Dosiserhöhung ist nur in Ausnahmefällen gerechtfertigt.


Die maximal empfohlene Dosis beträgt einmal täglich 20 mg (entsprechend 2 Filmtabletten Bisoprolol Heumann 10 mg oder 4 Filmtabletten Bisoprolol Heumann 5 mg).


Dosierung bei Leber- und/oder Niereninsuffizienz

Bei Patienten mit Leber- oder Nierenfunktionsstörungen leichterer oder mittlerer Ausprägung ist eine Dosisanpassung im Allgemeinen nicht erforderlich. Bei Patienten mit schwerer Nierenfunktionsstörung (Kreatinin-Clearance < 20 ml/min) und bei Patienten mit schwerer Leberfunktionsstörung sollte eine Tagesdosis von 10 mg Bisoprololfumarat nicht überschritten werden.

Die Erfahrung mit der Einnahme von Bisoprolol bei Dialysepatienten ist begrenzt, und es gibt keine Hinweise auf eine notwendige Änderung des Dosierungsschemas.


Ältere Menschen

Bei älteren Patienten ist keine Dosisanpassung notwendig.


Kinder

Es gibt keine Therapieerfahrungen mit Bisoprolol bei Kindern. Aus diesem Grunde kann eine Anwendung bei Kindern nicht empfohlen werden.


Die Filmtabletten sollten morgens vor, während oder nach dem Frühstück, unzerkaut, mit etwas Flüssigkeit eingenommen werden.


Die Dauer der Anwendung ist zeitlich nicht begrenzt. Sie richtet sich nach Art und Schwere der Erkrankung.


Die Behandlung mit Bisoprolol Heumann sollte – insbesondere bei Patienten mit koronarer Herzkrankheit – nicht abrupt beendet werden, da dies zu einer akuten Verschlechterung des Zustandes des Patienten führen kann. Falls eine Beendigung der Behandlung notwendig ist, sollte die Dosis schrittweise reduziert werden (z. B. Halbierung der Dosis im Wochenabstand).


4.3. Gegenanzeigen

Bisoprolol Heumann darf nicht eingenommen werden von Patienten mit:


- akuter Herzinsuffizienz oder während einer Dekompensation der Herzinsuffizienz, die eine i. v. Therapie mit ionotropen Substanzen erfordert

- kardiogenem Schock

- AV-Block II. oder III. Grades (ohne Herzschrittmacher)

- Sinusknotensyndrom (Sick-Sinus-Syndrom)

- sinuatrialem Block

- symptomatischer Bradykardie

symptomatischer Hypotonie

- schwerem Asthma bronchiale oder schwerer chronisch obstruktiver Lungenfunktionsstörung

- Spätstadien der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit oder Raynaud-Syndrom

- bekannter Überempfindlichkeit gegenüber Bisoprolol oder einem der sonstigen Bestandteile (siehe Abschnitt 6.1).


4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Die Behandlung mit Bisoprolol Heumann sollte – insbesondere bei Patienten mit koronarer Herzkrankheit – nicht abrupt beendet werden, da dies zu einer vorübergehenden Verschlechterung des Zustandes des Patienten führen kann (siehe Abschnitt 4.2).


Die Behandlung mit Bisoprolol Heumann sollte bei Patienten mit Bluthochdruck oder Angina pectoris und begleitender Herzinsuffizienz mit Vorsicht erfolgen.


Bisoprolol Heumann darf nur mit besonderer Vorsicht angewendet werden bei:


- Diabetes mellitus mit stark schwankenden Blutzuckerwerten;

Hypoglykämiesymptome (z. B. Tachykardie, Herzklopfen oder Schwitzen)können verschleiert werden

- strengem Fasten

laufender Desensibilisierungstherapie.


Wie auch andere β-Blocker kann Bisoprolol sowohl die Sensitivität gegenüber Allergenen als auch die Schwere von anaphylaktischen Reaktionen steigern. Adrenalin zeigt hierbei nicht immer die gewünschte therapeutische Wirkung.


insbesondere bei Therapiebeginn möglich).


Bei Asthma bronchiale oder anderen chronisch obstruktiven Lungenfunktionsstörungen, die Symptome verursachen können, sollte eine begleitende bronchodilatatorische Therapie erfolgen. Gelegentlich kann eine Zunahme des Atemwegswiderstandes bei Patienten mit Asthma auftreten und daher eine Dosiserhöhung des β2-Sympathomimetikums erforderlich machen.


Allgemeinanästhesie

Bei Patienten, die eine Vollnarkose erhalten, reduzieren Betablocker das Auftreten von Arrhythmien und myokardialen Ischämien während der Narkoseeinleitung, der Intubation und postoperativ. Es wird gegenwärtig empfohlen, eine bestehende Betablockertherapie bei Operationen nicht zu beenden. Der Anästhesist muss von der Therapie mit Betablockern unterrichtet sein, da potentielle Interaktionen mit anderen Pharmaka, resultierende Bradyarrhythmien, Dämpfung von Reflextachykardien und verminderte reflektorische Gegenregulation bei Blutverlust die Folge sein können. Falls das Absetzen der Betablockertherapie vor der Operation erforderlich ist, sollte dies ausschleichend erfolgen und bis ca. 48 Stunden vor der Narkose abgeschlossen sein.


Bei Patienten mit einer Psoriasis in der Anamnese sollte die Verordnung von β-Blockern (z. B. Bisoprolol) nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung erfolgen.


Bei Patienten mit einem Phäochromozytom darf Bisoprolol erst nach Blockade der Alpha-Rezeptoren verabreicht werden.


Die Behandlung mit Bisoprolol kann die Symptome einer Thyreotoxikose verschleiern.


Die Anwendung von Bisoprolol Heumann kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen.


4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Nicht empfohlene gleichzeitige Anwendung mit:

Calciumantagonisten vom Verapamil-Typ und in geringerem Ausmaß vom Diltiazem-Typ: Negative Beeinflussung der Kontraktilität und der atrio-ventrikulären Erregungsleitung. Die intravenöse Applikation von Calciumantagonisten vom Verapamil-Typ kann bei Patienten unter Betablockertherapie zu einer ausgeprägten Hypotonie und AV-Blockierungen führen.

Zentral wirksamen blutdrucksenkenden Arzneistoffen, wie Clonidin und anderen (z. B. Methyldopa, Moxonidin, Reserpin): Kombinationstherapie mit zentral wirksamen Antihypertensiva kann zu einer Verschlechterung der Herzinsuffizienz durch Verringerung des zentralen Sympathikotonus (Reduktion der Herzschlagfolge und Auswurfvolumen, Vasodilatation) führen. Abruptes Absetzen, besonders vor Beendigung der Betablockertherapie, kann das Risiko einer ”Rebound Hypertonie” verstärken.


Gleichzeitige Anwendung nur mit Vorsicht bei:

Klasse-I-Antiarrhythmika (z. B. Chinidin, Disopyramid, Lidocain, Phenytoin, Flecainid, Propafenon): Mögliche Verstärkung der Wirkung auf atriale Überleitungszeit und der negativ inotropen Wirkung.

Calciumantagonisten vom Dihydropyridin-Typ (z. B. Nifedipin): Bei gleichzeitiger Anwendung kann das Hypotonierisiko zunehmen und eine Verschlechterung der ventrikulären Pumpfunktion bei herzinsuffizienten Patienten kann nicht ausgeschlossen werden.

Klasse-III-Antiarrhythmika (z. B. Amiodaron): Mögliche Verstärkung der Wirkung auf atriale Überleitungszeit.

Parasympathomimetika: Kombinationstherapie kann die atrio-ventrikuläre Überleitungszeit und das Risiko für Bradykardien verstärken.

Topischer Anwendung von Betablockern (z. B. Augentropfen zur Glaukom-Behandlung) kann die systemische Wirkung von Bisoprolol verstärken.

Insulin und oralen Antidiabetika: Verstärkung des blutzuckersenkenden Effektes. Blockade der ß-Adrenozeptoren kann die Zeichen einer Hypoglykämie verschleiern.

Narkosemitteln: Verminderung einer Reflextachykardie und verstärktes Risiko für Hypotonie (s. a. Abschnitt 4.4)

Digitalisglykosiden: Verlangsamung der Herzfrequenz, Verlängerung der atrio-ventrikulären Überleitungszeit.

Nichtsteroidalen Antiphlogistika (NSAIDs): Verminderte blutdrucksenkende Wirkung.

β-Sympathomimetika (z. B. Dobutamin, Orciprenalin): Kombination mit Bisoprolol kann zu einer Wirkungsabschwächung beider Substanzen führen. Bei der Behandlung allergischer Reaktionen kann eine erhöhte Dosierung von Adrenalin erforderlich sein.

Sympathomimetika, die α- und β-Rezeptoren aktivieren (z. B. Adrenalin, Noradrenalin): Mögliche Erhöhung des Blutdrucks und Verstärkung der Claudicatio intermittens. Solche Interaktionen sind bei nicht-selektiven Betablockern wahrscheinlicher.

Trizyklischen Antidepressiva, Barbituraten, Phenothiazinen sowie anderen Antihypertensiva: Gesteigerter blutdrucksenkender Effekt.


Bei gleichzeitiger Anwendung zu beachten:

Mefloquin: Erhöhtes Risiko für Bradykardien.

Monoaminoxidase-Hemmer (außer MAO-B-Hemmer): Verstärkung der blutdrucksenkenden Wirkung des β-Blockers, aber auch Risiko einer hypertensiven Krise.


4.6 Schwangerschaft und Stillzeit

Die pharmakologischen Wirkungen von Bisoprolol können sich negativ auf Schwangerschaft und/oder Fetus/Neugeborenes auswirken.


Im Allgemeinen vermindern β-Blocker die Plazentaperfusion. Hierdurch kann es zu intrauterinen Wachstumsstörungen, zum Tode der Feten, Fehlgeburten oder vorzeitigen Wehen kommen. Unerwünschte Ereignisse (z. B. Hypoglykämie und Bradykardie) können sowohl beim Fetus als auch beim Neugeborenen auftreten. Wenn die Behandlung mit einem Betablocker erforderlich ist, so sind β1-selektive Betablocker zu bevorzugen.


Bisoprolol sollte in der Schwangerschaft nur nach strenger Indikationsstellung eingesetzt werden. Ist eine Therapie mit Bisoprolol erforderlich, so müssen uteroplazentare Durchblutung und das Wachstum des Ungeborenen kontrolliert werden. Bei negativen Auswirkungen auf Schwangerschaft oder Fetus sollten Therapiealternativen erwogen werden. Das Neugeborene muss sorgfältig überwacht werden. Symptome einer Hypoglykämie und Bradykardie treten in der Regel innerhalb der ersten 3 Lebenstage auf.


Ob Bisoprolol in die Muttermilch des Menschen übergeht, ist nicht bekannt. Vom Stillen während der Einnahme von Bisoprolol wird daher abgeraten.


4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Durch individuell auftretende unterschiedliche Reaktionen auf das Arzneimittel kann die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt sein. Dies sollte besonders zu Beginn der Behandlung mit Bisoprolol sowie bei Änderungen der Medikation und im Zusammenwirken mit Alkohol berücksichtigt werden.


4.8 Nebenwirkungen

Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:


Sehr häufig

1/10

Häufig

1/100, < 1/10

Gelegentlich

1/1.000, < 1/100

Selten

1/10.000, < 1/1.000

Sehr selten

< 1/10.000

Nicht bekannt

Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar


Untersuchungen

Selten erhöhte Triglycerid-Werte, erhöhte Leberenzymwerte (ALAT und ASAT)


Herz- und Kreislauferkrankungen

Gelegentlich Bradykardie, AV-Erregungsleitungsstörungen,
Verstärkung einer Herzinsuffizienz


Erkrankungen des Nervensystems

Häufig Schwindelgefühl*, Kopfschmerz*

Selten Synkope


Augenerkrankungen

Selten verminderter Tränenfluss (beim Tragen von Kontaktlinsen zu beachten)

Sehr selten Konjunktivitis


Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths

Selten Hörstörungen


Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Gelegentlich Bronchospasmus bei Patienten mit Bronchialasthma oder obstruktiven Atemwegserkrankungen in der Anamnese

Selten allergische Rhinitis


Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Häufig Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen, Diarrhoe, Obstipation


Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes

Selten Überempfindlichkeitsreaktionen (Jucken, Flush, Exanthem)

Sehr selten Haarausfall; ß-Blocker können eine Psoriasis auslösen, verschlechtern oder zu psoriasiformen Exanthemen führen.


Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen

Gelegentlich Muskelschwäche, Muskelkrämpfe


Gefäßerkrankungen

Häufig Kältegefühl oder Taubheit in den Extremitäten

Gelegentlich Hypotonie


Allgemeine Erkrankungen

Häufig Müdigkeit*

Gelegentlich Asthenie


Leber- und Gallenerkrankungen

Selten Hepatitis


Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse

Selten Potenzstörungen


Psychiatrische Erkrankungen

Gelegentlich Depressionen, Schlafstörungen

Selten Albträume, Halluzinationen.


* Diese Erscheinungen treten insbesondere zu Beginn der Behandlung auf. Sie sind im Allgemeinen leichterer Art und verschwinden meist innerhalb von 1 bis 2 Wochen.


Überdosierung

Symptome der Intoxikation

Die häufigsten Anzeichen der Überdosierung eines ß-Blockers sind Bradykardie, Hypotonie, Bronchospasmen, akute Herzinsuffizienz sowie Hypoglykämie. Bisher sind einige wenige Fälle einer Überdosierung (maximal: 2.000 mg) mit Bisoprolol bei Patienten mit Bluthochdruck und/oder koronarer Herzkrankheit berichtet worden. Diese Patienten waren bradykard und hypoton. Alle Patienten haben sich erholt.


Die Empfindlichkeit gegenüber hohen Bisoprolol-Einzeldosen zeigt eine große interindividuelle Streuung. Dabei sollte beachtet werden, dass Patienten mit Herzinsuffizienz möglicherweise sehr empfindlich reagieren können.


b) Therapie von Intoxikationen

Generell sollte bei einer Überdosierung die Behandlung mit Bisoprolol gestoppt und mit einer supportiven und symptomatischen Behandlung begonnen werden. Die wenigen zur Verfügung stehenden Daten lassen auf eine sehr schlechte Dialysierbarkeit von Bisoprolol schließen. Basierend auf den erwarteten pharmakologischen Wirkungen und den Empfehlungen für andere ß-Blocker sollten die folgenden allgemeinen Maßnahmen ergriffen werden, falls klinisch erforderlich.


Bradykardie: Intravenöse Gabe von Atropin. Bei unzureichender Wirkung kann vorsichtig Orciprenalin oder eine andere positiv chronotrop wirkende Substanz gegeben werden. Gegebenenfalls kann ein passagerer Herzschrittmacher notwendig sein.


Hypotonie: Intravenöse Gabe von Flüssigkeit und gefäßverengenden Substanzen. Auch die Gabe von Glucagon i. v. kann sinnvoll sein.


AV-Block (II. oder III. Grades): Die Patienten sollten sorgfältig überwacht und einer Infusionsbehandlung mit Orciprenalin unterzogen werden. Falls angebracht, sollte ein passagerer Herzschrittmacher gelegt werden.


Akute Verschlechterung der Herzinsuffizienz: Intravenöse Gabe von Diuretika, positiv inotropen Medikamenten sowie Vasodilatatoren.


Bronchospasmen: Bronchialerweiternde Medikamente wie z. B. Orciprenalin, ß2-Sympathomimetika und/oder Aminophyllin.


Hypoglykämie: Intravenöse Gabe von Glucose.


5. Pharmakologische Eigenschaften


5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: selektive Beta-Rezeptorenblocker

ATC-Code: C07AB07


Bisoprolol ist ein hochselektiver ß1-Rezeptorenblocker und besitzt weder intrinsische stimulierende noch relevante membranstabilisierende Eigenschaften. Bisoprolol weist nur eine geringe Affinität zu den ß2-Rezeptoren der glatten Muskulatur von Bronchien und Gefäßen bzw. den ß2-Rezeptoren der enzymatischen Stoffwechselregulation auf. Daher ist im Allgemeinen nicht mit einer Beeinflussung des Atemwegswiderstandes sowie der ß2-rezeptorvermittelten Stoffwechselvorgänge durch Bisoprolol zu rechnen. Die ß1-Selektivität von Bisoprolol geht über den therapeutischen Dosisbereich hinaus.

Bisoprolol weist keine ausgeprägte negativ inotrope Wirkung auf.

Bisoprolol erreicht seine maximale Wirkung 3 - 4 Stunden nach oraler Einnahme. Die Plasmaeliminationshalbwertzeit von 10 - 12 Stunden resultiert in einer 24-Stunden-Wirkung bei einmal täglicher Gabe. Die maximale antihypertensive Wirkung von Bisoprolol wird im Allgemeinen nach 2 Wochen erreicht.

Bei akuter Verabreichung an Patienten mit koronarer Herzkrankheit ohne chronische Herzinsuffizienz verlangsamt Bisoprolol den Herzschlag und verringert das Schlagvolumen, so dass das Herzauswurfvolumen und der Sauerstoffverbrauch vermindert sind. Bei chronischer Verabreichung nimmt der anfänglich erhöhte periphere Widerstand ab. Unter anderem wird die Unterdrückung der Plasma-Renin-Aktivität als Wirkungsmechanismus für die antihypertensive Wirkung der Betarezeptoren-Blocker diskutiert.

Bisoprolol unterdrückt die Antwort auf sympathoadrenerge Aktivität durch die Blockade kardialer ß1-Rezeptoren. Dies verursacht eine Verlangsamung des Herzschlags und eine Verringerung der Kontraktilität, und führt somit zu einem verminderten myokardialen Sauerstoffverbrauch, welcher bei Angina pectoris mit einer zugrunde liegenden koronaren Herzkrankheit den erwünschten Effekt darstellt.


5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Nach Einnahme wird Bisoprolol zu über 90 % aus dem Gastrointestinaltrakt resorbiert. Die Resorptionsquote ist unabhängig von der Nahrungsaufnahme.

Der First-pass-Effekt beträgt ≤ 10%. Daraus resultiert eine absolute Bioverfügbarkeit von ca. 90 % nach oraler Gabe.


Die Plasmaeiweißbindung von Bisoprolol beträgt rund 30 %, das Verteilungsvolumen 3,5 l/kg und die Gesamt-Clearance ca. 15 l/h. Die Plasma-Halbwertszeit beträgt 10 - 12 Stunden (siehe auch Punkt 5.1).


Bisoprolol wird über zwei gleichwertige Clearance-Wege aus dem Organismus entfernt. 50 % werden in der Leber zu inaktiven Metaboliten umgewandelt und anschließend renal eliminiert. Die anderen 50 % werden als unveränderte Substanz über die Nieren eliminiert.

Da Bisoprolol über zwei gleichwertige Clearance-Wege (Leber und Nieren) aus dem Organismus entfernt wird, ist im Allgemeinen keine Dosisanpassung bei Patienten mit leichten oder mittelschweren Leber- oder Nierenfunktionsstörungen erforderlich (siehe auch Punkt 4.2 „Dosierung bei Leber- und/oder Niereninsuffizienz“).


Die Pharmakokinetik von Bisoprolol ist linear und altersunabhängig.


5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Die präklinischen Daten – basierend auf herkömmlichen Untersuchungen zur Sicherheitspharmakologie, chronischen Toxizität, Mutagenität oder Kanzerogenität – ergaben keine Hinweise auf besondere Risiken für den Menschen.

In Studien zur Reproduktionstoxizität zeigte Bisoprolol keinen Einfluss auf die Fruchtbarkeit oder auf das Fortpflanzungsverhalten.

Wie von anderen ß-Blockern bekannt, zeigten sich für Bisoprolol bei hohen Dosen gewisse maternal- (herabgesetzte Futteraufnahme und Gewichtsabnahme) und embryo-/fetotoxische Effekte (erhöhte Zahl von Resorptionen, vermindertes Geburtsgewicht der Nachkommen, verzögerte körperliche Entwicklung), aber keine teratogenen Wirkungen.


6. Pharmazeutische Angaben


Liste der sonstigen Bestandteile


Tablettenkern: hochdisperses Siliciumdioxid, Magnesiumstearat (Ph. Eur.), Crospovidon, mikrokristalline Cellulose, Maisstärke, Calciumhydrogenphosphat;


Filmüberzug: Eisen(III)-hydroxid-oxid x H2O, Dimeticon, Macrogol 400, Titandioxid, Hypromellose.

Zusätzlichfür Bisoprolol Heumann 10 mg Filmtabletten: Eisen(III)-oxid


Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.


6.3 Dauer der Haltbarkeit

Die Dauer der Haltbarkeit beträgt 5 Jahre.


Diese Arzneimittel sollen nach Ablauf des Verfallsdatums nicht mehr angewendet werden.


6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Nicht über 30 °C lagern.


6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

Packungen mit 30 (N1), 50 (N2), 100 (N3) Filmtabletten

Klinikpackung (gebündelt) mit 300 (10 x 30) Filmtabletten


Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Keine speziellen Hinweise.


Inhaber der Zulassung

HEUMANN PHARMA

GmbH & Co. Generica KG

Südwestpark 50

90449 Nürnberg

Telefon/Telefax: 0700 4386 2667

E-Mail: info@heumann.de


Zulassungsnummern

Bisoprolol Heumann 5 mg Filmtabletten: 36646.00.00

Bisoprolol Heumann 10 mg Filmtabletten: 36646.01.00


Datum der Erteilung der Zulassung/Verlängerung der Zulassung

13.02.1996/09.11.2004


10. Stand der Information

Februar 2012


Verkaufsabgrenzung

Verschreibungspflichtig

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