Bisoprolol Ksk 5mg
F
KSK-Pharma AG
achinformationBisoprolol KSK 5 mg
1. Bezeichnung des Arzneimittels
Bisoprolol KSK 5 mg
Wirkstoff: Bisoprololhemifumarat
2.
Verschreibungsstatus/
Apothekenpflicht
Verschreibungspflichtig
3. Zusammensetzung des Arzneimittels
3.1 Stoff- oder Indikationsgruppe
Betarezeptorenblocker
3.2 Arzneilich
wirksamer
Bestandteil
1 Filmtablette enthält 5 mg Bisoprolol-hemifumarat
3.3 Sonstige Bestandteile
Crospovidon,
vorverkleisterte Maisstärke, mikrokristalline Cellulose,
hochdisperses Siliciumdioxid, Magnesiumstearat, Macrogol 6000,
Polysorbat 20, Titandioxid (E 171), Calciumcarbonat
(E 170), Talkum, Eisen(III)-oxid (E 172), Hypromellose.
4. Anwendungsgebiete
- essentielle Hypertonie
- koronare Herzkrankheit (Angina pectoris)
5. Gegenanzeigen
Bisoprolol KSK 5 mg darf nicht eingenommen werden bei:
-
manifester Herzinsuffizienz
-
Schock
-
AV-Block 2. oder 3. Grades
-
Sinusknotensyndrom (sick sinus syndrome)
-
sinuatrialem Block
-
Bradykardie (Ruhepuls kleiner als 50 Schläge pro Minute vor Behandlungsbeginn)
-
Hypotonie (systolisch weniger als 90 mmHg)
-
Azidose
-
bronchialer Hyperreagibilität (z.B. obstruk-tiven Atemwegserkrankungen, Asthma bronchiale)
-
Spätstadien peripherer Durchblutungs-störungen
-
gleichzeitiger Gabe von MAO-Hemmstoffen (Ausnahme MAO-B-Hemmstoffe)
-
Überempfindlichkeit gegenüber Beta-Rezeptorenblockern oder einem der sonstigen Bestandteile
-
Kindern (keine Therapieerfahrungen).
Eine besonders sorgfältige ärztliche Überwachung ist erforderlich bei:
-
AV-Block 1. Grades
-
manifestem oder latentem Diabetes mellitus (schwere hypoglykämische Zustände möglich; Hypoglykämiesymptome können verschleiert werden; regelmäßige Kontrolle des Blutzuckers)
-
längerem strengen Fasten und schwerer körperlicher Belastung (wegen möglicher schwerer hypoglykämischer Zustände)
-
Patienten mit Phäochromozytom (Bisoprolol KSK 5 mg darf erst nach vorheriger Blockade der Alpha-Rezeptoren verabreicht werden)
-
Prinzmetal-Angina.
Bei Leber- und Nierenfunktionsstörungen ist die Dosierungsanleitung zu beachten (s. hierzu Abschnitt Dosierung mit Einzel- und Tagesgaben).
Bei Patienten mit einer Psoriasis in der Eigen- oder Familienanamnese sollte die Verordnung von Beta-Rezeptorenblockern (z.B. Bisoprolol KSK 5 mg) nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung erfolgen.
Beta-Rezeptorenblocker können die Empfindlichkeit gegenüber Allergenen und die Schwere anaphylaktischer Reaktionen erhöhen. Deshalb ist eine strenge Indikationsstellung bei Patienten mit schweren Überempfindlichkeitsreaktionen in der Vorgeschichte und bei Patienten unter Desensibilisierungstherapie (Vorsicht: überschießende anaphylaktische Reaktionen) geboten.
Die intravenöse Applikation von Calciumantagonisten vom Verapamil- und Diltiazem-Typ oder anderen Antiarrhythmika (z.B. Disopyramid, Chinidin, Amiodaron) bei Patienten, die mit Bisoprolol KSK 5 mg behandelt werden, ist kontraindiziert (Ausnahme Intensivmedizin).
Anwendung in Schwangerschaft und Stillzeit
Erfahrungen mit der Anwendung von Bisoprololhemifumarat bei schwangeren Frauen liegen nicht vor. Während der Schwangerschaft und Stillzeit sollte die Notwendigkeit einer Behandlung mit Bisoprolol KSK 5 mg besonders geprüft werden.
Wegen der Möglichkeit des Auftretens von Bradykardie, Hypotonie, Hypoglykämie und Atemdepression (neonatale Asphyxie) beim Neugeborenen sollte die Therapie mit Bisoprololhemifumarat 48 - 72 Stunden vor der Geburt beendet werden. Ist dies nicht möglich, müssen Neugeborene 48 - 72 Stunden nach der Entbindung sorgfältig überwacht werden. (Siehe auch Toxikologische Eigenschaften)
Der Übergang von Bisoprololhemifumarat in die Muttermilch ist bisher beim Menschen nicht untersucht. Da der Wirkstoff jedoch im Tierversuch in der Milch nachgewiesen werden konnte, sollten Säuglinge sorgfältig hinsichtlich betablockierender Wirkungen überwacht werden. Gegebenenfalls ist abzustillen.
6. Nebenwirkungen
Nervensystem
Gelegentlich kann es zu zentralnervösen Störungen wie Müdigkeit, Schwindelgefühl, Kopfschmerzen, depressiven Verstimmungen, Verwirrtheit, Alpträumen oder verstärkter Traumaktivität, Schlafstörungen und Hallu-zinationen kommen.
Gelegentlich können Parästhesien und Kältegefühl an den Extremitäten auftreten.
Auge
Selten wurden Sehstörungen, Konjunktivitis und verminderter Tränenfluß (dies ist beim Tragen von Kontaktlinsen zu beachten) beobachtet.
Kardiovaskuläres System
Die Behandlung mit Bisoprolol KSK 5 mg kann gelegentlich zu verstärktem Blutdruckabfall, auch beim Übergang vom Liegen zum Stehen (orthostatische Dysregulation), Bradykardie, AV-Überleitungsstörungen oder Verstärkung einer Herzinsuffizienz mit peripheren Ödemen und/oder Belastungsdyspnoe führen.
Eine Verstärkung der Beschwerden bei Patienten mit peripheren Durchblutungsstörungen (einschließlich Patienten mit Raynaud-Syndrom) wurde beobachtet.
Bronchialsystem
Infolge einer möglichen Erhöhung des Atemwegswiderstandes kann es bei Patienten mit Neigung zu bronchospastischen Reaktionen (insbesondere bei obstruktiven Atemwegserkrankungen, Asthma bronchiale) zu Atemnot kommen.
Gastrointestinaltrakt
Gelegentlich wurden Appetitlosigkeit und Magen-Darm-Beschwerden (z.B. Übelkeit, Erbrechen, Obstipation, Diarrhoe, Schmerzen und Krämpfe im Bauchraum) beobachtet.
Bewegungsapparat
Gelegentlich kann es zu Muskelschwäche, Muskelkrämpfen (z.B. Wadenkrämpfe) oder in Einzelfällen zu Erkrankungen der Gelenke (Arthropathie) mit Befall eines oder mehrerer Gelenke (Mono- oder Polyarthritis) kommen.
Haut
Allergische Hautreaktionen (z.B. Rötung, Juckreiz, photoallergisches Exanthem, Urtikaria), Schwitzen können gelegentlich auftreten.
Urogenitalsystem
In Einzelfällen wurden Libido- und Potenzstörungen beobachtet.
Stoffwechsel
Ein latenter Diabetes mellitus kann in Erscheinung treten, ein bereits manifester Diabetes mellitus kann sich verschlechtern. Nach längerem strengen Fasten oder schwerer körperlicher Belastung kann es bei gleichzeitiger Therapie mit Bisoprolol KSK 5 mg zu hypoglykämischen Zuständen kommen. Warnzeichen einer Hypoglykämie (insbesondere Tachykardie und Tremor) können verschleiert werden.
Selten kommt es unter der Therapie mit Bisoprolol KSK 5 mg zu einem Anstieg der Serumlipide (Cholesterol, Triglyceride).
Bei Patienten mit Hyperthyreose können unter der Therapie mit Bisoprolol KSK 5 mg die klinischen Zeichen einer Thyreotoxikose (z.B. Herzrasen, Zittern) verschleiert werden.
Unter einer Therapie mit Bisoprolol KSK 5 mg wurde in Einzelfällen eine Erhöhung der Transaminasen (GOT, GPT) im Serum oder das Auftreten einer Hepatitis beobachtet.
Besondere Hinweise
Beta-Rezeptorenblocker können in Einzelfällen eine Psoriasis auslösen, die Symptome dieser Erkrankung verschlechtern oder zu psoriasisformen Exanthemen führen.
Beta-Rezeptorenblocker können die Empfindlichkeit gegenüber Allergenen und die Schwere anaphylaktischer Reaktionen erhöhen. Bei Patienten mit schweren Überempfindlichkeitsreaktionen in der Vorgeschichte und bei Patienten unter Desensibilisierungtherapie kann es daher zu überschießenden anaphylaktischen Reaktionen kommen.
Unter einer Therapie mit Beta-Rezeptorenblockern wurde außerdem in Einzelfällen Haarausfall, Hörstörungen oder Ohrensausen, Gewichtszunahme, Gefühlsschwankungen, kurzdauernder Gedächtnisverlust, eine Rhinitis allergica oder eine Induratio penis plastica (Peyronie's disease) beobachtet.
Hinweis für den Verkehrsteilnehmer
Die Behandlung mit diesem Arzneimittel bedarf der regelmäßigen ärztlichen Kontrolle.
Durch individuell auftretende unterschiedliche Reaktionen kann das Reaktionsvermögen so weit verändert sein, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr, zum Bedienen von Maschinen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn, Dosiserhöhung und Präparate-wechsel sowie im Zusammenwirken mit Alkohol.
7. Wechselwirkungen mit anderen Mitteln
Folgende Wechselwirkungen zwischen dem vorliegenden und anderen Arzneimitteln sind zu beachten:
Die blutdrucksenkende Wirkung von Bisoprolol KSK 5 mg kann durch andere blutdrucksenkende Arzneimittel, (z.B. ACE-Hemmer), Diuretika, Vasodilatatoren, Barbiturate, Phenothiazine und trizyklische Antidepressiva verstärkt werden.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Bisoprolol KSK 5 mg und Calciumantagonisten vom Nifedipin-Typ kann es zu einer verstärkten Blutdrucksenkung und in Einzelfällen zur Ausbildung einer Herzinsuffizienz kommen.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Bisoprolol KSK 5 mg und Calciumantagonisten vom Verapamil- oder Diltiazem-Typ oder anderen Antiarrhythmika (z.B. Disopyramid, Chinidin, Amiodaron) ist eine sorgfältige Überwachung der Patienten angezeigt, da es zu Hypotension, Bradykardie oder anderen Herzrhythmusstörungen und/oder Herz-insuffizienz kommen kann.
Die intravenöse Applikation von Calcium-antagonisten vom Verapamil- oder Diltiazem-Typ oder anderen Antiarrhythmika (z.B. Disopyramid, Chinidin, Amiodaron) bei Patienten, die mit Bisoprolol KSK 5 mg behandelt werden, ist kontraindiziert (Ausnahme Intensivmedizin; s. auch Abschnitt Gegenanzeigen).
Die kardiodepressiven Wirkungen von Bisoprolol KSK 5 mg und Antiarrhythmika können sich addieren.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Bisoprolol KSK 5 mg und Reserpin, Alpha-Methyldopa, Guanfacin, Clonidin oder herzwirksamen Glykosiden kann es zu einem stärkeren Absinken der Herzfrequenz bzw. zu einer Verzögerung der Überleitung im Herzen kommen.
Nach abruptem Absetzen von Clonidin bei gleichzeitiger Anwendung von Bisoprolol KSK 5 mg kann der Blutdruck überschießend ansteigen. Clonidin darf daher erst abgesetzt werden, wenn einige Tage zuvor die Verabreichung von Bisoprolol KSK 5 mg beendet wurde. Anschließend kann Clonidin stufenweise abgesetzt werden.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Bisoprolol KSK 5 mg und Noradrenalin, Adrenalin oder anderen sympathomimetisch wirkenden Substanzen (z.B. enthalten in Hustenmitteln, Nasen- und Augentropfen) ist ein Blut-druckanstieg möglich.
Die gleichzeitige Einnahme von Ergo-taminderivaten (z.B. in ergotaminhaltigen Migränetherapeutika) und Bisoprolol KSK 5 mg kann zu einer Verstärkung peripherer Durchblutungsstörungen führen.
Monoaminooxidase- (MAO) -Hemmer sollten wegen möglicher überschießender Hyper-tension nicht zusammen mit Bisoprolol KSK 5 mg eingenommen werden (s. auch Abschnitt Gegenanzeigen).
Bei gleichzeitiger Anwendung von Bisoprolol KSK 5 mg und Insulin oder oralen Antidiabetika kann deren Wirkung sowohl verstärkt bzw. verlängert als auch abgeschwächt werden. Warnzeichen einer Hypoglykämie - insbesondere Tachykardie und Tremor - sind verschleiert oder abgemildert. Daher sind regelmäßige Blutzuckerkontrollen erforderlich.
Rifampicin kann die blutdrucksenkende Wirkung von Bisoprolol KSK 5 mg vermindern.
Die Wirkung von Bisoprolol KSK 5 mg kann durch Cimetidin, Hydralazin und Alkohol verstärkt werden.
Die gleichzeitige Anwendung von Bisoprolol KSK 5 mg und Narkotika kann eine verstärkte Blutdrucksenkung zur Folge haben. Die negativ inotrope Wirkung der beiden vorgenannten Arzneimittel kann sich addieren. Daher sollte vor einer Allgemeinnarkose der Narkosearzt über die Behandlung mit Bisoprolol KSK 5 mg informiert werden.
8. Warnhinweise
Die Anwendung von Bisoprolol KSK 5 mg kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen.
9. Wichtigste Inkompatibilitäten
Bisher keine bekannt.
10. Dosierung mit
Einzel- und
Tagesgaben
Grundsätzlich sollte die Behandlung mit niedrigen Dosen einschleichend begonnen und langsam gesteigert werden. In jedem Fall sollte die Dosierung individuell, vor allem nach der Pulsfrequenz und dem Behandlungserfolg, festgelegt werden.
Essentielle Hypertonie
Die empfohlene Dosis beträgt einmal täglich 5 mg Bisoprololhemifumarat (entsprechend 1 Filmtablette Bisoprolol KSK 5 mg).
Bei leichten Formen der Hypertonie (WHO-Stadium I; diastolischer Blutdruck bis zu 105 mmHg) kann die Behandlung mit einmal täglich 2,5 mg Bisoprololhemifumarat (entsprechend 1/2 Filmtablette Bisoprolol KSK 5 mg) ausreichend sein.
Bei Bedarf kann die Dosis auf einmal täglich 10 mg Bisoprololhemifumarat (entsprechend 2 Filmtabletten Bisoprolol KSK 5 mg) erhöht werden. Eine weitere Dosiserhöhung ist nur in Ausnahmefällen gerechtfertigt.
Koronare Herzkrankheit (Angina pectoris)
Die empfohlene Dosis beträgt einmal täglich 5 mg Bisoprololhemifumarat (entsprechend 1 Filmtablette Bisoprolol KSK 5 mg).
Bei Bedarf kann die Dosis auf einmal täglich 10 mg Bisoprololhemifumarat (entsprechend 2 Filmtabletten Bisoprolol KSK 5 mg) erhöht werden. Eine weitere Dosiserhöhung ist nur in Ausnahmefällen gerechtfertigt.
Dosierung bei Leber- und/oder Nieren-insuffizienz
Bei Patienten mit Leber- oder Nierenfunktionsstörungen leichterer oder mittlerer Ausprägung ist eine Dosisanpassung im allgemeinen nicht erforderlich. Bei Patienten mit fortgeschrittener Niereninsuffizienz (Kreatinin-Clearence < 20 ml/min) und bei Patienten mit schwerer Leberfunktionsstörung sollte eine Tagesdosis von 10 mg Bisoprololhemifumarat nicht überschritten werden.
11. Art und Dauer der Anwendung
Die Filmtabletten sind möglichst morgens nüchtern oder zum Frühstück unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit einzunehmen.
Die Dauer der Anwendung ist zeitlich nicht begrenzt. Sie richtet sich nach Art und Schwere der Erkrankung.
Die Therapie mit Bisoprolol KSK 5 mg sollte - insbesondere bei Patienten Angina pectoris - nicht abrupt, sondern grundsätzlich ausschleichend (d.h. über 7 - 10 Tage) abgesetzt werden, da ein abruptes Absetzen zu einer akuten Verschlechterung des Zustandes des Patienten führen kann.
12. Notfallmaßnahmen, Symptome und Gegenmittel
a) Symptome der Intoxikation
Das klinische Bild ist in Abhängigkeit vom Ausmaß der Intoxikation im wesentlichen von kardiovaskulären und zentralnervösen Symptomen geprägt. Überdosierung kann zu schwerer Hypotonie, Bradykardie bis zum Herzstillstand, Herzinsuffizienz und kardio-genem Schock führen. Zusätzlich können Atembeschwerden, Bronchospasmen, Er-brechen, Bewußtseinsstörungen, gelegentlich auch generalisierte Krampfanfälle auftreten.
b) Therapie von Intoxikationen
Bei Anzeichen einer Überdosierung oder bedrohlichem Abfall der Herzfrequenz und/oder des Blutdrucks muss die Behandlung mit Bisoprolol KSK 5 mg umgehend abgesetzt werden.
Bei nur kurze Zeit zurückliegender Einnahme kann durch Maßnahmen der primären Giftelimination (induziertes Erbrechen, Magenspülung) oder resorptionsminderne Maßnahmen (Aktivkohle, Gabe eines Abführmittels) versucht werden, die systemische Aufnahme von Bisoprolol KSK 5 mg zu vermindern.
Unter intensivmedizinischen Bedingungen müssen neben der Überwachung der vitalen Parameter wiederholt Kontrollen des Wasser- und Elektrolythaushaltes, des Säure-Basen-Haushaltes, des Blutzuckers und der harnpflichtigen Substanzen durchgeführt und Abweichungen ggf. korrigiert werden. Maschinelle Beatmung kann erforderlich werden.
Als Gegenmittel können gegeben werden:
Atropin:
0,5 - 2,0 mg intravenös als Bolus
Glukagon:
initial 1 - 10 mg intravenös, anschließend 2 - 2,5 mg pro Stunde als Dauerinfusion
Sympathomimetika in Abhängigkeit von Körpergewicht und Effekt: Dopamin, Dobutamin, Isoprenalin, Orciprenalin und Adrenalin
Bei therapierefraktärer Bradykardie sollte eine temporäre Schrittmachertherapie durchgeführt werden.
Bei Bronchospasmus können Beta-2-Sympathomimetika als Aerosol (bei ungenügender Wirkung auch intravenös) oder Aminophyllin i.v. gegeben werden.
Bei generalisierten Krampfanfällen empfiehlt sich die langsame intravenöse Gabe von Diazepam.
13. Pharmakologische und toxikologische Eigenschaften, Pharmakokinetik, Bioverfügbarkeit, soweit diese Anaben für die therapeutische Verwendung erforderlich sind
13.1
Pharmakologische
Eigenschaften
Bisoprolol ist ein Beta-Rezeptorenblocker, der bezüglich der Lipophilie/Hydrophilie eine Mittelstellung einnimmt. Bisoprolol besitzt eine ausgeprägte ß1-Selektivität ("Kardioselek-tivität") ohne intrinsische sympathomimetische Aktiviität (ISA) und ohne klinisch relevante membranstabilisierende Wirkung.
Die Substanz senkt in Abhängigkeit von der Höhe des Sympahtikotonus die Frequenz und die Kontraktionskraft des Herzens, die AV-Überleitungsgeschwindigkeit und die Plasma-Renin-Aktivität. Bisoprolol kann durch Hemmung von ß2-Rezeptoren in geringem Ausmaß eine Erhöhung des Tonus der glatten Muskulatur bewirken.
Aufgrund einer Plasmaeliminationshalbwertszeit von 10 - 12 Stunden wirkt Bisoprolol über 24 Stunden.
13.2 Toxikologische Eigenschaften
a) Akute Toxizität
s. Ziffer 12. Notfallmaßnahmen, Symptome und Gegenmittel
b) Sub-/chronische Toxizität
Studien an Ratten und Hunden mit einer Behandlungsdauer von bis zu 12 Monaten ergaben keine spezifischen toxischen Organschädigungen. Die Befunde nach oraler Gabe eines Vielfachen der therapeutischen Dosis sind ß-Blocker-spezifisch, als übersteigerte pharmakodynamische Effekte zu werten und reversibel.
c) Mutagenes und
tumorerzeugendes
Potential
In-vitro und in-vivo Untersuchungen ergaben keine Hinweise auf mutagene Wirkungen von Bisoprolol. Kanzerogenitätsstudien an der Maus und der Ratte verliefen negativ.
d) Reproduktionstoxizität
Tierversuche haben keine Hinweise auf teratogene Wirkungen von Bisoprololhemifumarat ergeben. Embryoletale Effekte traten bei Dosierungen zwischen 6 - 10 mg/kg/Tag bei Kaninchen und mehr als 40 mg/kg/Tag bei Ratten auf. Fertilität, Schwangerschaftsverlauf und postnatale Entwicklung der Nachkommen waren bei Ratten nicht oder nur im maternaltoxischen Dosisbereich beeinträchtigt.
13.3 Pharmakokinetik
Nach Einnahme wird Bisoprolol zu über 90% aus dem Gastrointestinaltrakt resorbiert. Die Resorptionsquote ist unabhängig von der Nahrungsaufnahme. Bei der ersten Leberpassage (First-pass-Effekt) werden maximal 10% der Dosis durch Metabolisierung inaktiviert.
Bisoprolol wird zu 30% an Plasmaproteine gebunden. Interaktionen mit anderen Pharmaka im Sinne von Verdrängung aus einer Plasmaproteinbindung treten daher nicht auf. Die Pharmakokinetik von Bisoprolol ist unempflindlich gegen pathophysiologische Veränderungen der Plasmaproteine, z.B. bei erhöhten sauren Alpha-1-Glykoproteinen.
Als nur mäßig lipophile Substanz weist Bisoprolol bei niedriger Plasmaproteinbindung ein mittelgroßes Verteilungsvolumen auf. Die genaue Bestimmung nach i.v. Applikation ergab (x+/- SEM) 226 +/- 11,1.
Bisoprolol wird über zwei äquieffektive Clearance-Wege - zur Hälfte Metabolisierung zu inaktiven Metaboliten in der Leber, zur anderen Hälfte renale Ausscheidung als unveränderte Substanz - aus dem Plasma entfernt.
Bisoprolol bedarf daher im allgemeinen keiner Dosisanpassung bei Patienten mit Leber- oder Nierenfunktionsstörungen leichterer oder mittlerer Ausprägung. Bei Patienten mit fortgeschrittener Nieren- oder Leberinsuffizienz sollte eine Tagesdosis von 10 mg Bisoprololhemifumarat nicht überschritten werden.
Bisoprolol wird mit
einer Halbwertszeit von
10 - 12 Stunden aus dem Plasma entfernt.
Maximale Plasmaspiegel werden 1 - 3 Stunden nach Applikation erreicht.
13.4 Bioverfügbarkeit
Eine im Jahr 1996 durchgeführte Bioverfügbarkeitsuntersuchung an 12 Probanden ergab im Vergleich zum Referenzpräparat:
(Applikation von Tabletten mit je 10 mg Bisoprolol im 2fach cross-over design, single dose).
|
Testpräparat |
Referenzpräparat |
maximale
Plasmakonzentration |
26,88 ± 3,91 |
27,11 |
Zeitpunkt der
maximalen Plasmakonzentration |
3,25 |
1,92 |
Fläche unter der
Konzentrations-Zeit-Kurve |
455,4 |
445,9 |
Angabe der Werte als Mittelwert und Streubreite.
Mittlere Plasmaspiegelverläufe im Vergleich zu einem Referenzpräparat in einem Konzentrations-Zeit-Diagramm:
s. Abbildung Seite 5
14. Sonstige Hinweise
Keine
15. Dauer der Haltbarkeit
Die Dauer der Haltbarkeit beträgt 2 Jahre.
Dieses Arzneimittel soll nach Ablauf des Verfallsdatums nicht mehr angewendet werden.
16. Besondere Lager-
und
Aufbewahrungshinweise
Keine
17.Darreichungsformen
und
Packungsgrößen
Packung zu 30
Filmtabletten N1
Packung zu 50 Filmtabletten N2
Packung zu 100 Filmtabletten N3
Klinikpackung mit 300 (10x30) Filmtabletten
18. Stand der Information
April 2010
19. Name oder Firma und Anschrift des pharmazeutischen Unternehmers
KSK-Pharma Vertriebs AG
Finkenstr. 1
D-76327 Berghausen
Telefon: 0721 / 201 90 0
Telefax: 0721 / 201 90 11
20. Hersteller
Artesan Pharma GmbH & Co. KG
Wendlandstr. 1
D-29439 Lüchow
Telefon: 05841 / 939 - 0
Telefax: 05841 / 939 - 200
Abbildung zu Abschnitt 13.4 "Bioverfügbarkeit"
Mittlere Plasmaspiegelverläufe im Vergleich zu einem Referenzpräparat in einem Konzentrations-Zeit-Diagramm:
FI-Bisoprolol KSK 5 mg V200410Z S. 12/12