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Bisoprolol Sandoz 10mg Filmtabletten

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Fachinformation



1. Bezeichnung des Arzneimittels


Bisoprolol Sandoz 5 mg Filmtabletten

Bisoprolol Sandoz 10 mg Filmtabletten


Wirkstoff: Bisoprololfumarat (2:1)


2. Verschreibungsstatus/Apothekenpflicht


Verschreibungspflichtig


3. Zusammensetzung des Arzneimittels


3.1 Stoff- oder Indikationsgruppe


Beta-Rezeptorenblocker


3.2 Arzneilich wirksame Bestandteile


Bisoprolol Sandoz 5 mg

1 Filmtablette enthält 5 mg Bisoprololfumarat (2:1)


Bisoprolol Sandoz 10 mg

1 Filmtablette enthält 10 mg Bisoprololfumarat (2:1)


Sonstige Bestandteile


Bisoprolol Sandoz 5 mg

Calciumhydrogenphosphat, mikrokristalline Cellulose, Crospovidon, Dimeticon 100, Macrogol 400, Magnesiumstearat, Maisstärke, Hypromellose, hochdisperses Siliciumdioxid, Eisenoxidhydrat (E172), Titan(IV)-oxid (E171)


Bisoprolol Sandoz 10 mg

Calciumhydrogenphosphat, mikrokristalline Cellulose, Crospovidon, Dimeticon 100, Macrogol 400, Magnesiumstearat, Maisstärke, Hypromellose, hochdisperses Siliciumdioxid, Eisen(III)-oxid (E172), Eisenoxidhydrat (E172), Titan(IV)-oxid (E171)



4. Anwendungsgebiete


- essentielle Hypertonie

- koronare Herzkrankheit (Angina pectoris)


5. Gegenanzeigen


Bisoprolol Sandoz darf nicht angewendet werden bei:


Überempfindlichkeit gegenüber Bisoprolol oder anderen Beta-Rezeptorenblockern oder einem der sonstigen Bestandteile


- manifester Herzinsuffizienz


- Schock


- AV-Block 2. oder 3. Grades


- Sinusknotensyndrom (sick sinus syndrome)


- sinuatrialem Block


- Bradykardie (Ruhepuls kleiner als 50 Schläge pro Minute vor Behandlungsbeginn)


- Hypotonie (systolisch weniger als 90 mmHg)


- Azidose


- bronchialer Hyperreagibilität (z. B. obstruktiven Atemwegserkrankungen, Asthma bronchiale)


- Spätstadien peripherer Durchblutungsstörungen


- gleichzeitiger Gabe von MAO-Hemmstoffen (Ausnahme MAO-B-Hemmstoffe)


- Kindern (keine Therapieerfahrungen).


- Die intravenöse Applikation von Calciumantagonisten vom Verapamil- und Diltiazem-Typ oder anderen Anti­arrhythmika (z.B. Disopyramid, Chinidin, Amiodaron) bei Patienten, die mit Bisoprolol Sandoz behandelt werden, ist kontraindiziert (Ausnahme Intensivmedizin).



Eine besonders sorgfältige ärztliche Überwachung ist erforderlich bei:


- AV-Block 1. Grades


- manifestem oder latentem Diabetes mellitus (schwere hypoglykämische Zustände möglich; Hypoglykämie­symptome können verschleiert werden; regelmäßige Kontrolle des Blutzuckers)


- längerem strengen Fasten und schwerer körperlicher Belastung (wegen möglicher schwerer hypogly­kämischer Zustände)


- Patienten mit Phäochromozytom (Bisoprolol Sandoz darf erst nach vorheriger Blockade der Alpha-Rezeptoren ver­abreicht werden)


- Prinzmetal-Angina.


Bei Leber- und Nierenfunktionsstörungen ist die Dosierungsanleitung zu beachten (s. hierzu Abschnitt Dosierung mit Einzel- und Tagesgaben).


Bei Patienten mit einer Psoriasis in der Eigen- oder Familienanamnese sollte die Verordnung von Beta-Rezep­torenblockern (z. B. Bisoprolol Sandoz) nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung erfolgen.


Beta-Rezeptorenblocker können die Empfindlichkeit gegenüber Allergenen und die Schwere anaphylaktischer Reaktionen erhöhen. Deshalb ist eine strenge Indika­tionsstellung bei Patienten mit schweren Überemp­findlichkeitsreaktionen in der Vorgeschichte und bei Patienten unter Desensibilisierungstherapie (Vorsicht: überschießende anaphylaktische Reaktionen) geboten.


Anwendung in Schwangerschaft und Stillzeit:

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Erfahrungen mit der Anwendung von Bisoprololfumarat bei schwangeren Frauen liegen nicht vor. Während der Schwangerschaft und Stillzeit sollte die Notwendigkeit einer Behandlung mit Bisoprolol Sandoz besonders geprüft werden.

Wegen der Möglichkeit des Auftretens von Bradykardie, Hypotonie, Hypoglykämie und Atemdepression (neonatale Asphyxie) beim Neugeborenen sollte die Therapie mit Bisoprololfumarat 48 - 72 Stunden vor dem errechneten Geburtstermin beendet werden. Ist dies nicht möglich, müssen Neu­geborene 48 - 72 Stunden nach der Entbindung sorg­fältig überwacht werden. (Siehe auch Toxikologische Eigenschaften)


Der Übergang von Bisoprololfumarat in die Muttermilch ist bisher beim Menschen nicht untersucht. Da der Wirkstoff jedoch im Tierversuch in der Milch nach­gewiesen werden konnte, sollten Säuglinge sorgfältig hinsichtlich betablockierender Wirkungen überwacht werden. Gegebenenfalls ist abzustillen.



6. Nebenwirkungen


Nervensystem


Gelegentlich kann es zu zentralnervösen Störungen wie Müdigkeit, Schwindelgefühl, Kopfschmerzen, depressiven Verstimmungen, Verwirrtheit, Alpträumen oder ver­stärkter Traumaktivität, Schlafstörungen und Hallu­zinationen kommen.

Gelegentlich können Parästhesien und Kältegefühl an den Extremitäten auftreten.


Auge


Selten wurden Sehstörungen, Konjunktivitis und ver­minderter Tränenfluß (dies ist beim Tragen von Kontaktlinsen zu beachten) beobachtet.


Kardiovaskuläres System


Die Behandlung mit Bisoprolol Sandoz kann gelegentlich zu ver­stärktem Blutdruckabfall, auch beim Übergang vom Liegen zum Stehen (orthostatische Dysregulation), Bradykardie, AV-Überleitungsstörungen oder Verstärkung einer Herzinsuffizienz mit peripheren Ödemen und/oder Belastungsdyspnoe führen.


Eine Verstärkung der Beschwerden bei Patienten mit peripheren Durchblutungsstörungen (einschließlich Patienten mit Raynaud-Syndrom) wurde beobachtet.


Bronchialsystem


Infolge einer möglichen Erhöhung des Atemwegs­widerstandes kann es bei Patienten mit Neigung zu bronchospastischen Reaktionen (insbesondere bei obstruktiven Atemwegserkrankungen, Asthma bronchiale) zu Atemnot kommen.


Gastrointestinaltrakt


Gelegentlich wurden Appetitlosigkeit und Magen-Darm-Beschwerden (z. B. Übelkeit, Erbrechen, Obstipation, Diarrhoe, Schmerzen und Krämpfe im Bauchraum) beob­achtet.


Bewegungsapparat


Gelegentlich kann es zu Muskelschwäche, Muskelkrämpfen (z. B. Wadenkrämpfe) oder in Einzelfällen zu Er­krankungen der Gelenke (Arthropathie) mit Befall eines oder mehrerer Gelenke (Mono- oder Polyarthritis) kommen.



Haut


Allergische Hautreaktionen (z. B. Rötung, Juckreiz, photoallergisches Exanthem, Urtikaria), Schwitzen können gelegentlich auftreten.


Urogenitalsystem


In Einzelfällen wurden Libido- und Potenzstörungen beobachtet.


Stoffwechsel


Ein latenter Diabetes mellitus kann in Erscheinung treten, ein bereits manifester Diabetes mellitus kann sich verschlechtern. Nach längerem strengen Fasten oder schwerer körperlicher Belastung kann es bei gleichzeitiger Therapie mit Bisoprolol Sandoz zu hypoglykämischen Zuständen kommen. Warnzeichen einer Hypoglykämie (insbesondere Tachykardie und Tremor) können ver­schleiert werden.


Selten kommt es unter der Therapie mit Bisoprolol Sandoz zu einem Anstieg der Serumlipide (Cholesterol, Triglyceride).


Bei Patienten mit Hyperthyreose können unter der Therapie mit Bisoprolol Sandoz die klinischen Zeichen einer Thyreotoxikose (z. B. Herzrasen, Zittern) verschleiert werden.


Unter einer Therapie mit Bisoprolol Sandoz wurde in Einzelfällen eine Erhöhung der Transaminasen (GOT, GPT) im Serum oder das Auftreten einer Hepatitis beobachtet.


Besondere Hinweise:

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Beta-Rezeptorenblocker können in Einzelfällen eine Psoriasis auslösen, die Symptome dieser Erkrankung verschlechtern oder zu psoriasisformen Exanthemen führen.


Beta-Rezeptorenblocker können die Empfindlichkeit gegenüber Allergenen und die Schwere anaphylaktischer Reaktionen erhöhen. Bei Patienten mit schweren Über­empfindlichkeitsreaktionen in der Vorgeschichte und bei Patienten unter Desensibilisierungstherapie kann es daher zu überschießenden anaphylaktischen Reak­tionen kommen.


Unter einer Therapie mit Beta-Rezeptorenblockern wurde außerdem in Einzelfällen Haarausfall, Hörstörungen oder Ohrensausen, Gewichtszunahme, Gefühls­schwankungen, kurzdauernder Gedächtnisverlust, eine Rhinitis allergica oder eine Induratio penis plastica (Peyronie's disease) beobachtet.



Hinweis für den Verkehrsteilnehmer:

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Die Behandlung mit diesem Arznei­mittel bedarf der regelmäßigen ärztlichen Kontrolle.


Durch individuell auftretende unterschiedliche Reak­tionen kann das Reaktionsvermögen so weit verändert sein, daß die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr, zum Bedienen von Maschinen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstäktem Maße bei Behandlungsbeginn, Dosis­erhöhung und Präparatewechsel sowie im Zusammenwirken mit Alkohol.


7. Wechselwirkungen mit anderen Mitteln


Folgende Wechselwirkungen zwischen dem vorliegenden und anderen Arzneimitteln sind zu beachten:


Die blutdrucksenkende Wirkung von Bisoprolol Sandoz kann durch andere blutdrucksenkende Arzneimittel, (z. B. ACE-Hemmer), Diuretika, Vasodilatatoren, Barbiturate, Phenothiazine und trizyklische Antidepressiva ver­stärkt werden.


Bei gleichzeitiger Anwendung von Bisoprolol Sandoz und Calcium­antagonisten vom Nifedipin-Typ kann es zu einer verstärkten Blutdrucksenkung und in Einzelfällen zur Ausbildung einer Herzinsuffizienz kommen.


Bei gleichzeitiger Anwendung von Bisoprolol Sandoz und Calcium­antagonisten vom Verapamil- oder Diltiazem-Typ oder anderen Antiarrhythmika (z. B. Disopyramid, Chinidin, Amiodaron) ist eine sorgfältige Überwachung der Patienten angezeigt, da es zu Hypotension, Bradykardie oder anderen Herzrhythmusstörungen und/oder Herz­insuffizienz kommen kann.


Die intravenöse Applikation von Calciumantagonisten vom Verapamil- oder Diltiazem-Typ oder anderen Anti­arrhythmika (z. B. Disopyramid, Chinidin, Amiodaron) bei Patienten, die mit Bisoprolol Sandoz behandelt werden, ist kontraindiziert (Ausnahme Intensivmedizin; s. auch Abschnitt Gegenanzeigen).


Die kardiodepressiven Wirkungen von Bisoprolol Sandoz und Anti­arrhythmika können sich addieren.


Bei gleichzeitiger Anwendung von Bisoprolol Sandoz und Reserpin, Alpha-Methyldopa, Guanfacin, Clonidin oder herz­wirksamen Glykosiden kann es zu einem stärkeren Absinken der Herzfrequenz bzw. zu einer Verzögerung der Überleitung im Herzen kommen.



Nach abruptem Absetzen von Clonidin bei gleichzeitiger Anwendung von Bisoprolol Sandoz kann der Blutdruck überschießend ansteigen. Clonidin darf daher erst abgesetzt werden, wenn einige Tage zuvor die Verabreichung von Bisoprolol Sandoz beendet wurde. Anschließend kann Clonidin stufenweise abgesetzt werden.


Bei gleichzeitiger Anwendung von Bisoprolol Sandoz und Nor­adrenalin, Adrenalin oder anderen sympathomimetisch wirkenden Substanzen (z.B. enthalten in Hustenmitteln, Nasen- und Augentropfen) ist ein Blutdruckanstieg möglich.


Die gleichzeitige Anwendung von Ergotaminderivaten (z. B. in ergotaminhaltigen Migränetherapeutika) und Bisoprolol Sandoz kann zu einer Verstärkung peripherer Durch­blutungsstörungen führen.


Monoaminooxidase-(MAO)-Hemmer sollten wegen möglicher überschießender Hypertension nicht zusammen mit Bisoprolol Sandoz angewendet werden (s. auch Abschnitt Gegenanzeigen).


Bei gleichzeitiger Anwendung von Bisoprolol Sandoz und Insulin oder oralen Antidiabetika kann deren Wirkung sowohl verstärkt bzw. verlängert als auch abgeschwächt werden. Warnzeichen einer Hypoglykämie - ins­besondere Tachykardie und Tremor - sind verschleiert oder abgemildert. Daher sind regelmäßige Blutzucker­kontrollen erforderlich.


Rifampicin kann die blutdrucksenkende Wirkung von Bisoprolol Sandoz vermindern.


Die Wirkung von Bisoprolol Sandoz kann durch Cimetidin, Hydralazin und Alkohol verstärkt werden.


Die gleichzeitige Anwendung von Bisoprolol Sandoz und Narkotika kann eine verstärkte Blutdrucksenkung zur Folge haben. Die negativ inotrope Wirkung der beiden vorgenannten Arzneimittel kann sich addieren.

Daher sollte vor einer Allgemeinnarkose der Narkose­arzt über die Behandlung mit Bisoprolol Sandoz informiert werden.


8. Warnhinweise


Keine.


9. Wichtigste Inkompatibilitäten


Bisher keine bekannt.



10. Dosierung mit Einzel- und Tagesgaben


Grundsätzlich sollte die Behandlung mit niedrigen Dosen einschleichend begonnen und langsam gesteigert werden. In jedem Fall sollte die Dosierung indivi­duell, vor allem nach der Pulsfrequenz und dem Be­handlungserfolg, festgelegt werden.


Essentielle Hypertonie


Die empfohlene Dosis beträgt einmal täglich 5 mg Bisoprololfumarat (entsprechend 1 Filmtablette Bisoprolol Sandoz 5 mg oder ½ Filmtablette Bisoprolol Sandoz 10 mg).


zusätzlich für Bisoprolol Sandoz 5 mg:

Bei leichten Formen der Hypertonie (WHO-Stadium I; diastolischer Blutdruck bis zu 105 mmHg) kann die Behandlung mit einmal täglich 2,5 mg Bisoprololfumarat (entsprechend 1/2 Filmtablette Bisoprolol Sandoz 5 mg) ausreichend sein.


Bisoprolol Sandoz 5 mg und Bisoprolol Sandoz 10 mg:

Bei Bedarf kann die Dosis auf einmal täglich 10 mg Bisoprololfumarat (entsprechend 2 Filmtabletten Bisoprolol Sandoz 5 mg oder 1 Filmtablette Bisoprolol Sandoz 10 mg) erhöht werden. Eine weitere Dosiserhöhung ist nur in Ausnahmefällen gerechtfertigt.


Koronare Herzkrankheit (Angina pectoris)


Die empfohlene Dosis beträgt einmal täglich 5 mg Bisoprololfumarat (entsprechend 1 Filmtablette Bisoprolol Sandoz 5 mg oder ½ Filmtablette Bisoprolol Sandoz 10 mg).

Bei Bedarf kann die Dosis auf einmal täglich 10 mg Bisoprololfumarat (entsprechend 2 Filmtabletten Bisoprolol Sandoz 5 mg oder 1 Filmtablette Bisoprolol Sandoz 10 mg) erhöht werden. Eine weitere Dosiserhöhung ist nur in Ausnahmefällen gerechtfertigt.


Dosierung bei Leber- und/oder Niereninsuffizienz


Bei Patienten mit Leber- oder Nierenfunktionsstörungen leichterer oder mittlerer Ausprägung ist eine Dosis­anpassung im allgemeinen nicht erforderlich. Bei Patienten mit fortgeschrittener Niereninsuffizienz (Kreatinin-Clearance < 20 ml/min) und bei Patienten mit schwerer Leberfunktionsstörung sollte eine Tages­dosis von 10 mg Bisoprololfumarat nicht überschritten werden.


11. Art und Dauer der Anwendung


Die Filmtabletten sind möglichst morgens nüchtern oder zum Frühstück unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit ein­zunehmen.


Die Dauer der Anwendung ist zeitlich nicht begrenzt. Sie richtet sich nach Art und Schwere der Erkrankung.


Die Therapie mit Bisoprolol Sandoz sollte - insbesondere bei Patienten Angina pectoris - nicht abrupt, sondern grundsätzlich ausschleichend (d.h. über 7 - 10 Tage) abgesetzt werden, da ein abruptes Absetzen zu einer akuten Verschlechterung des Zustandes des Patienten führen kann.


12. Notfallmaßnahmen, Symptome und Gegenmittel

a) Symptome der Intoxikation
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Das klinische Bild ist in Abhängigkeit vom Ausmaß der Intoxikation im wesentlichen von kardio­vaskulären und zentralnervösen Symptomen geprägt. Überdosierung kann zu schwerer Hypotonie, Brady­kardie bis zum Herzstillstand, Herzinsuffizienz und kardiogenem Schock führen. Zusätzlich können Atembeschwerden, Bronchospasmen, Erbrechen, Bewußt­seinsstörungen, gelegentlich auch generalisierte Krampfanfälle auftreten.


b) Therapie von Intoxikationen
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Bei Anzeichen einer Überdosierung oder bedrohlichem Abfall der Herzfrequenz und/oder des Blutdrucks muß die Behandlung mit Bisoprolol Sandoz umgehend abgesetzt werden.

Bei nur kurze Zeit zurückliegender Einnahme kann durch Maßnahmen der primären Giftelimination (induziertes Erbrechen, Magenspülung) oder resorp­tionsmindernde Maßnahmen (Aktivkohle, Gabe eines Abführmittels) versucht werden, die systemische Aufnahme von Bisoprolol Sandoz zu vermindern.

Unter intensivmedizinischen Bedingungen müssen neben der Überwachung der vitalen Parameter wiederholt Kontrollen des Wasser- und Elektrolyt­haushaltes, des Säure-Basen-Haushaltes, des Blutzuckers und der harnpflichtigen Substanzen durchgeführt und Abweichungen ggf. korrigiert werden. Maschinelle Beatmung kann erforderlich werden.

Als Gegenmittel können gegeben werden:

Atropin:
0,5 - 2,0 mg intravenös als Bolus

Glukagon:
initial 1 - 10 mg intravenös
anschließend 2 - 2,5 mg pro Stunde als Dauer­infusion

Sympathomimetika in Abhängigkeit von Körpergewicht und Effekt:
Dopamin, Dobutamin, Isoprenalin, Orciprenalin und Adrenalin


Bei therapierefraktärer Bradykardie sollte eine temporäre Schrittmachertherapie durchgeführt werden.

Bei Bronchospasmus können Beta-2-Sympathomimetika als Aerosol (bei ungenügender Wirkung auch intra­venös) oder Aminophyllin i.v. gegeben werden.

Bei generalisierten Krampfanfällen empfiehlt sich die langsame intravenöse Gabe von Diazepam.


13. Pharmakologische und toxikologische Eigenschaften, Pharmakokinetik, Bioverfügbarkeit, soweit diese Angaben für die therapeutische Verwendung erforderlich sind


13.1 Pharmakologische Eigenschaften


Bisoprolol ist ein Beta-Rezeptorenblocker, der bezüglich der Lipophilie/Hydrophilie eine Mittel­stellung einnimmt. Bisoprolol besitzt eine ausgeprägte ß1-Selektivität ("Kardioselektivität") ohne intrin­sische sympathomimetische Aktivität (ISA) und ohne klinisch relevante membranstabilisierende Wirkung.


Die Substanz senkt in Abhängigkeit von der Höhe des Sympathikotonus die Frequenz und die Kontraktionskraft des Herzens, die AV-Überleitungsgeschwindigkeit und die Plasma-Renin-Aktivität. Bisoprolol kann durch Hemmung von ß2-Rezeptoren in geringem Ausmaß eine Erhöhung des Tonus der glatten Muskulatur bewirken.


Aufgrund einer Plasmaeliminationshalbwertszeit von 10 - 12 Stunden wirkt Bisoprolol über 24 Stunden.


13.2 Toxikologische Eigenschaften

a) Akute Toxizität


s. Ziffer 12. Notfallmaßnahmen, Symptome und Gegenmittel


b) Sub-/chronische Toxizität


Studien an Ratten und Hunden mit einer Behandlungs­dauer von bis zu 12 Monaten ergaben keine spezi­fischen toxischen Organschädigungen. Die Befunde nach oraler Gabe eines Vielfachen der therapeu­tischen Dosis sind Blocker-spezifisch, als über­steigerte pharmakodynamische Effekte zu werten und reversibel.


c) Mutagenes und tumorerzeugendes Potential


In-vitro und in-vivo Untersuchungen ergaben keine Hinweise auf mutagene Wirkungen von Bisoprolol. Kanzerogenitätsstudien an der Maus und der Ratte verliefen negativ.



d) Reproduktionstoxizität


Tierversuche haben keine Hinweise auf teratogene Wirkungen von Bisoprololfumarat ergeben. Embryoletale Effekte traten bei Dosierungen zwischen 6 - 10 mg/kg/Tag bei Kaninchen und mehr als 40 mg/ kg/Tag bei Ratten auf. Fertilität, Schwanger­schaftsverlauf und postnatale Entwicklung der Nachkommen waren bei Ratten nicht oder nur im maternaltoxischen Dosisbereich beeinträchtigt.


13.3 Pharmakokinetik


Nach Einnahme wird Bisoprolol zu über 90 % aus dem Gastrointestinaltrakt resorbiert. Die Resorptionsquote ist unabhängig von der Nahrungsaufnahme. Bei der ersten Leberpassage (First-pass-Effekt) werden maximal 10 % der Dosis durch Metabolisierung inaktiviert.


Bisoprolol wird zu 30 % an Plasmaproteine gebunden.

Interaktionen mit anderen Pharmaka im Sinne von Verdrängung aus einer Plasmaproteinbindung treten daher nicht auf. Die Pharmakokinetik von Bisoprolol ist unempfindlich gegen pathophysiologische Veränderungen der Plasmaproteine, z. B. bei erhöhten sauren Alpha-1-Glykoproteinen.


Als nur mäßig lipophile Substanz weist Bisoprolol bei niedriger Plasmaproteinbindung ein mittelgroßes Verteilungsvolumen auf. Die genaue Bestimmung nach i.v. Applikation ergab (x SEM) 226 11,1.


Bisoprolol wird über zwei äquieffektive Clearance-Wege - zur Hälfte Metabolisierung zu inaktiven Metaboliten in der Leber, zur anderen Hälfte renale Ausscheidung als unveränderte Substanz - aus dem Plasma entfernt.

Bisoprolol bedarf daher im allgemeinen keiner Dosis­anpassung bei Patienten mit Leber- oder Nierenfunk­tionsstörungen leichterer oder mittlerer Ausprägung. Bei Patienten mit fortgeschrittener Nieren- oder Leberinsuffizienz sollte eine Tagesdosis von 10 mg Bisoprololfumarat nicht überschritten werden.


Bisoprolol wird mit einer Halbwertszeit von 10 - 12 Stunden aus dem Plasma entfernt.


Maximale Plasmaspiegel werden 1 - 3 Stunden nach Applikation erreicht.


13.4 Bioverfügbarkeit


Hohe Resorptionsquote und kleiner Firstpass-Effekt von Bisoprolol führen zu einer absoluten Bioverfügbarkeit von ca. 88%. Bisoprolol kann sowohl nüchtern als auch zu einem Frühstück eingenommen werden, ohne daß sich das Resorptionsverhalten ändert. Die Bioverfügbarkeit von Bisoprolol ist in beiden Fällen gleich.



14. Sonstige Hinweise


Wurde Bisoprolol Sandoz ausnahmsweise in der Schwangerschaft angewandt, soll die Therapie wegen der Möglichkeit des Auftretens von Bradykardie, Hypotonie, Hypoglykämie und Atemdepression beim Neugeborenen 72 Stunden vor dem errechneten Geburtstermin beendet werden. Ist dies nicht möglich, muß das Neugeborene sorgfältig überwacht werden.Symptome der Hypoglykämie sind im allgemeinen innerhalb der ersten 3 Tage zu erwarten.


15. Dauer der Haltbarkeit


Die Dauer der Haltbarkeit beträgt 5 Jahre.


Dieses Arzneimittel soll nach Ablauf des Verfalls­datums nicht mehr angewendet werden.


16. Besondere Lager- und Aufbewahrungshinweise


Nicht über 30°C lagern.


17. Darreichungsformen und Packungsgrößen


Bisoprolol Sandoz 5 mg und Bisoprolol Sandoz 10 mg:

Originalpackung mit 30 (N1), 50 (N2), 100 (N3) Filmtabletten mit Bruchrille


18. Stand der Information


Dezember 2005


19. Name oder Firma und Anschrift des pharmazeutischen Unternehmers


Sandoz Pharmaceuticals GmbH

Carl-Zeiss-Ring 3

85737 Ismaning

E-Mail: info@sandoz.de

Bisoprolol_Sandoz_5_10mg 16 Dezember 2005