Bisoprolol-Tad 10 Mg Filmtabletten
FACHINFORMATION
FACHINFORMATION
MEMBER OFKRKA GROUP
Bisoprolol-TAD 10 mg Filmtabletten
1. BEZEICHNUNG DES
ARZNEIMITTELS
Bisoprolol-TAD 10 mg Filmtabletten
2. QUALITATIVE UND
QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
Jede Filmtablette enthält 10 mg Bisoprololfumarat (Ph.Eur.).
Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.
3. DARREICHUNGSFORM
Filmtablette (Tablette)
Blass bräunlich-gelbe, runde, leicht bikonvexe Filmtablette, (Tabletten), mit abgerundeten Kanten mit einer Bruchkerbe auf einer Seite (Durchmesser: 10,0 - 10,3 mm, Dicke: 3,1 - 3,5 mm). Die Tablette kann in gleiche Dosen geteilt werden.
4. KLINISCHE ANGABEN
4.1 Anwendungsgebiete
Behandlung der Hypertonie.
Behandlung der koronaren Herzkrankheit (Angina pectoris).
Behandlung der stabilen chronischen Herzinsuffizienz bei eingeschränkter systolischer linksventrikulärer Funktion zusätzlich zu ACE-Hemmern, Diuretika und wahlweise Herzglykoside (weitere Informationen siehe Abschnitt 5.1).
4.2 Dosierung und Art der Anwendung
Dosierung
Hypertonie und Angina pectoris
Erwachsene
Die Dosierung sollte individuell festgelegt werden. Die übliche Dosis beträgt 10 mg einmal täglich mit einer maximal empfohlenen Dosis von 20 mg pro Tag. Bei einigen Patienten können 5 mg pro Tag ausreichend sein.
Nieren- oder Leberfunktionsstörungen Bei Patienten mit Leber- oder Nierenfunktionsstörungen leichterer bis mittlerer Ausprägung ist eine Dosisanpassung im Allgemeinen nicht erforderlich.
Bei Patienten mit schwerer Nierenfunktionsstörung (Kreatinin-Clearance <20 ml/min) und bei Patienten mit schwerer Leberfunktionsstörung sollte eine Dosis von 10 mg Bisoprololfumarat einmal täglich nicht überschritten werden. Eine niedrigere Dosis sollte verwendet werden. Die Erfahrung mit der Einnahme von Bisoprolol bei Dialysepatienten ist begrenzt und es gibt keine Hinweise auf eine notwendige Änderung des Dosierungsschemas.
Patienten
Bei älteren Patienten ist normalerweise keine Dosisanpassung notwendig, aber 5 mg pro Tag können bei einigen Patienten ausreichend sein; wie bei anderen Erwachsenen, kann eine Dosisreduktion in Fällen von schweren Nieren-oder Leberfunktionsstörungen erforderlich sein.
Kinder und Jugendliche Es gibt keine Therapieerfahrungen mit Bisoprolol in der Pädiatrie. Aus diesem Grunde kann eine Anwendung bei pädiatrischen Patienten nicht empfohlen werden.
Stabile chronische Herzinsuffizienz
Erwachsene
Die Standard-Behandlung der stabilen chronischen Herzinsuffizienz besteht aus einem ACE-Hemmer (oder AngiotensinRezeptor-Blocker im Falle einer Unverträglichkeit gegenüber ACE-Hemmern), einem Beta-Blocker, Diuretika und gegebenenfalls Herzglykosiden. Die Patienten sollten bei Beginn der Bisoprolol-Behandlung stabil sein (ohne akute Herzinsuffizienz).
Der behandelnde Arzt sollte über Erfahrungen in der Therapie der chronischen Herzinsuffizienz verfügen.
Während und nach der Titrationsphase kann eine vorübergehende Verschlechterung der Herzinsuffizienz, Hypotonie oder Bradykardie auftreten.
Titrationsphase
Die Behandlung der stabilen chronischen Herzinsuffizienz mit Bisoprolol erfordert eine schrittweise Dosistitration.
Die Behandlung mit Bisoprolol muss mit einer schrittweisen Dosissteigerung nach folgendem Schema eingeleitet werden:
- 1,25 mg einmal täglich für 1 Woche. Wenn diese Dosis gut vertragen wird, Steigerung auf:
- 2,5 mg einmal täglich für 1 weitere Woche. Wenn diese Dosis gut vertragen wird, Steigerung auf:
- 3,75 mg einmal täglich für 1 weitere Woche. Wenn diese Dosis gut vertragen wird, Steigerung auf:
- 5 mg einmal täglich für die 4 folgenden Wochen. Wenn diese Dosis gut vertragen wird, Steigerung auf:
- 7,5 mg einmal täglich für die 4 folgenden Wochen. Wenn diese Dosis gut vertragen wird, Steigerung auf:
- 10 mg einmal täglich für die Erhaltungstherapie.
Die maximale empfohlene Dosis beträgt 10 mg einmal täglich.
Während der Titrationsphase wird eine engmaschige Überwachung der
Vitalfunktionen (Herzfrequenz, Blutdruck) sowie im Hinblick auf Anzeichen einer Verschlechterung der Herzinsuffizienz empfohlen. Symptome können bereits am ersten Tag des Therapiebeginns auftreten.
Dosisanpassung
Wird die höchste empfohlene Dosis nicht gut vertragen, kann eine allmähliche Reduzierung der Dosis in Betracht gezogen werden.
Bei einer vorübergehenden Verschlechterung der Herzinsuffizienz, Hypotonie oder Bradykardie, wird eine Überprüfung der Dosierung der Begleitmedikation empfohlen. Möglicherweise ist auch eine vorübergehende Reduzierung oder ein Absetzen von Bisoprolol erforderlich.
Wenn der Patient wieder stabil ist, sollte in jedem Fall eine Wiederaufnahme der Behandlung und/oder Auftitration von Bisoprolol in Erwägung gezogen werden.
Nieren- oder Leberfunktionsstörungen Es liegen keine Informationen zur Pharmakokinetik von Bisoprolol bei Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz und Nieren- oder Leberfunktionsstörungen vor. Die Dosissteigerung sollte bei diesen Patientengruppen daher mit erhöhter Vorsicht vorgenommen werden.
Patienten
Eine Dosisanpassung ist nicht erforderlich.
Kinder und Jugendliche Es gibt keine Therapieerfahrungen mit Bisoprolol in der Pädiatrie. Aus diesem Grunde kann eine Anwendung bei pädiatrischen Patienten nicht empfohlen werden.
Die Behandlung mit Bisoprolol ist in der Regel eine Langzeittherapie.
Die Behandlung mit Bisoprolol-TAD sollte
- insbesondere bei Patienten mit koronarer Herzkrankheit - nicht abrupt beendet werden, da dies zu einer akuten Verschlechterung des Zustandes des Patienten führen kann. Falls eine Beendigung der Behandlung notwendig ist, sollte die Dosis schrittweise reduziert werden.
Art der Anwendung
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Zum Einnehmen.
Bisoprolol-TAD sollte morgens unzerkaut mit Flüssigkeit eingenommen werden. Die Einnahme kann mit Nahrung erfolgen.
4.3 Gegenanzeigen
Bisoprolol darf nicht eingenommen werden bei Patienten mit:
- bekannter Überempfindlichkeit gegenüber Bisoprolol oder einem der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile
- akuter Herzinsuffizienz oder während einer Dekompensation der Herzinsuffizienz, die eine i.v. Therapie mit ionotro-pen Substanzen erfordert
- kardiogenem Schock
- AV-Block II. oder III. Grades (ohne Herzschrittmacher)
- Sinusknotensyndrom (Sick-SinusSyndrom)
- sinuatrialem Block
- symptomatischer Bradykardie (Herzfrequenz unter 60 Schläge/min. vor Beginn der Therapie)
- symptomatischer Hypotonie (systolischer Blutdruck <100 mmHg)
- schwerem Asthma bronchiale
- schweren Formen der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit oder schweren Formen des Raynaud-Syndroms
- unbehandeltem Phäochromocytom (siehe Abschnitt 4.4)
- metabolischer Azidose
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Die Behandlung der stabilen chronischen Herzinsuffizienz mit Bisoprolol sollte mit einer speziellen Titrationsphase erfolgen (siehe Abschnitt 4.2).
Die Behandlung mit Bisoprolol darf - insbesondere bei Patienten mit ischämischer Herzkrankheit - ohne zwingende Indikation nicht abrupt beendet werden, da dies zu einer vorübergehenden Verschlechterung der Herzerkrankung führen kann (siehe Abschnitt 4.2).
Zu Beginn und bei Beendigung der Behandlung mit Bisoprolol ist eine regelmäßige Überwachung der Patienten erforderlich.
Es liegen keine Therapieerfahrungen mit Bisoprolol bei herzinsuffizienten Patienten mit folgenden Begleiterkrankungen/-umständen vor:
- insulinabhängigem Diabetes mellitus (Typ I)
- schweren Nierenfunktionsstörungen
- schweren Leberfunktionsstörungen
- restriktiver Kardiomyopathie
- angeborene Herzfehler
- hämodynamisch relevante organische Herzklappenerkrankungen
- Myokardinfarkt in den letzten 3 Monaten.
Bisoprolol darf nur mit besonderer Vorsicht angewendet werden bei:
- Bronchospasmus (Asthma bronchiale, obstruktive Atemwegserkrankungen);
- Diabetes mellitus mit stark schwankenden Blutzuckerwerten; Hypoglykämiesymptome (z. B. Tachykardie, Herzklopfen oder Schwitzen) können verschleiert werden;
- strengem Fasten;
- laufender Desensibilisierungstherapie. Wie andere Betablocker kann auch Bisoprolol sowohl die Sensitivität gegenüber Allergenen als auch die Schwere von anaphylaktischen Reaktionen steigern. Adrenalin zeigt hierbei nicht immer die gewünschte therapeutische Wirkung;
- AV-Block I. Grades;
- Prinzmetal-Angina;
- peripherer arterieller Verschlusskrankheit (Verstärkung der Beschwerden insbesondere bei Therapiebeginn möglich).
Bei Patienten, die eine Vollnarkose erhalten, reduzieren Betablocker das Auftreten von Arrhythmien und myokardialen Ischämien während der Narkoseeinleitung, der Intubation und postoperativ. Es wird gegenwärtig empfohlen, eine bestehende Betablockertherapie bei Operationen nicht zu beenden. Der Anästhesist muss von der Therapie mit Betablockern unterrichtet sein, da potentielle Interaktionen mit anderen Pharmaka, resultierende Bradyarrhyth-mien, Dämpfung von Reflextachykardien und die Kompensation von Blutverlusten durch verringerte Reflexreaktionen die Folge sein können. Falls das Absetzen der Betablockertherapie vor der Operation erforderlich ist, sollte dies ausschleichend erfolgen und bis ca. 48 Stunden vor der Narkose abgeschlossen sein.
Eine Kombination von Bisoprolol mit Calciumantagonisten vom Verapamil- oder Diltiazem-Typ, mit Klasse-I-
Antiarrhythmika und mit zentral wirkenden Antihypertensiva wird generell nicht empfohlen (für Einzelheiten siehe Abschnitt 4.5).
Obwohl kardioselektive (betal)-Betablocker einen geringeren Effekt auf die Lungenfunktion aufweisen können als nicht-selektive Betablocker, sollten Betablocker bei Patienten mit obstruktiven Atemwegserkrankungen vermieden
werden, es sei denn, es liegen zwingende klinische Gründe für Ihre Anwendung vor. Bei Vorliegen solcher Gründe sollte Bisoprolol-TAD mit Vorsicht angewendet werden. Bei Patienten mit obstruktiven Atemwegserkrankungen sollte die Behandlung mit der niedrigst möglichen Dosis begonnen werden und die Patienten sollten sorgfältig hinsichtlich des Auftretens neuer Symptome (z.B. Dyspnoe, Belastungsintoleranz, Husten) überwacht werden. Bei Asthma bronchiale oder anderen chronisch obstruktiven Lungenfunktionsstörungen, die Symptome verursachen können, sollte eine begleitende bronchodi-latatorische Therapie erfolgen. Gelegentlich kann eine Zunahme des Atemwegswiderstandes bei Patienten mit Asthma auftreten und daher eine Dosiserhöhung des ß2-Sympathomimetikums erforderlich machen.
Bei Patienten mit Psoriasis oder Psoriasis in der Anamnese sollte die Verordnung von Betablockern (z. B. Bisoprolol) nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung erfolgen.
Bei Patienten mit einem Phäochromocytom darf Bisoprolol erst nach Blockade der Alpha-Rezeptoren verabreicht werden.
Die Behandlung mit Bisoprolol kann die Symptome einer Thyreotoxikose verschleiern.
Wie andere Beta-Blocker kann auch Bisoprolol die Empfindlichkeit gegenüber Allergenen erhöhen und die Symptome einer anaphylaktischen Reaktion verschlimmern.
Die Anwendung von Bisoprolol-TAD kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige
Wechselwirkungen
Nicht empfohlene gleichzeitige Anwendung mit
Calciumantagonisten des Verapamil- und in geringerem Ausmaß des Diltiazem-Typs: Negative Beeinflussung der Kontraktilität und der atrio-ventrikulären Erregungsüberleitung. Die intravenöse Gabe von Verapamil kann bei Patienten unter Betablockertherapie zu einer schweren Hypotonie und einem atrio-ventrikulären Block führen.
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Klasse-I-Antiarrhythmika (z. B. Chinidin, Disopyramid, Lidocain, Phenytoin, Flecai-nid, Propafenon): Mögliche Verstärkung der Wirkung auf atriale Überleitungszeit und der negativ inotropen Wirkung.
Zentral wirksame blutdrucksenkende Arzneistoffe wie Clonidin und andere (z. B. Methyldopa, Moxonidin, Rilmenidin): Kombinationstherapie mit zentral wirksamen Antihypertensiva kann zu einer Verschlechterung der Herzinsuffizienz durch Verringerung des zentralen Sympathikoto-nus (Reduktion von Herzschlagfolge und Auswurfvolumen, Vasodilatation) führen. Abruptes Absetzen, besonders vor Beendigung der Betablockertherapie, kann das Risiko einer ”Rebound-Hypertonie” verstärken.
Gleichzeitige Anwendung nur mit Vorsicht bei
Calciumantagonisten vom Dihydropyridin-Typ (z. B. Nifedipin, Felodipin und Amlodipin): Bei gleichzeitiger Anwendung kann das Hypotonierisiko zunehmen und eine Verschlechterung der ventrikulären Pumpfunktion bei herzinsuffizienten Patienten kann nicht ausgeschlossen werden.
Klasse-III-Antiarrhythmika (z. B. Amio-daron): Mögliche Verstärkung der Wirkung auf atrioventrikuläre Überleitungszeit.
Topische Anwendung von Betablockern (z. B. Augentropfen bei GlaukomBehandlung) kann die systemische Wirkung von Bisoprolol verstärken.
Parasympathomimetika: Kombinationstherapie kann die atrio-ventrikuläre Überleitungszeit und das Risiko für Bradykardien verstärken.
Insulin und orale Antidiabetika: Verstärkung des blutzuckersenkenden Effektes. Die Blockade der Beta-Adrenozeptoren kann die Zeichen einer Hypoglykämie verschleiern.
Narkosemittel: Verminderung einer Reflextachykardie und verstärktes Risiko für Hypotonie (weitere Informationen zur Narkose allgemein siehe auch Abschnitt 4.4).
Digitalisglykoside: Verlangsamung der Herzfrequenz, Verlängerung der atrioventrikulären Überleitungszeit.
Nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR): NSAR können die blutdrucksenkende Wirkung von Bisoprolol vermindern.
Beta-Sympathomimetika (z. B. Isoprenalin, Dobutamin): Kombination mit Bisoprolol kann zu einer Wirkungsabschwächung beider Substanzen führen.
Sympathomimetika, die sowohl Beta- als auch Alpha-Adrenozeptoren aktivieren (z. B. Noradrenalin, Adrenalin): Kombinationstherapie mit Bisoprolol kann die Alpha-Adrenozeptor-vermittelte Vasokonstriktion dieser Substanzen demaskieren und somit zur Blutdrucksteigerung und Verstärkung der Claudicatio intermittens führen. Solche Interaktionen sind bei nicht-selektiven Betablockern wahrscheinlicher.
Kombinationstherapie mit Antihypertensiva und anderen Pharmaka mit blutdrucksenkendem Potential (z. B. trizyklische Antidepressiva, Barbiturate, Phenothiazine) können das Risiko einer Hypotonie verstärken.
Bei gleichzeitiger Anwendung zu beachten
Mefloquin: erhöhtes Risiko für Bradykardien.
Monoaminoxidase-Hemmer (ausgenommen MAO-B-Hemmer): Steigerung des hypo-tensiven Effektes der Betablockade sowie des Risikos für hypertensive Krisen.
4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft
Die pharmakologischen Wirkungen von Bisoprolol können sich negativ auf Schwangerschaft und/oder Fe-tus/Neugeborenes auswirken.
Im Allgemeinen vermindern Betablocker die Plazentaperfusion. Hierdurch kann es zu intrauterinen Wachstumsstörungen, zum Tode der Feten, Fehlgeburten oder vorzeitigen Wehen kommen. Unerwünschte Ereignisse (z. B. Hypoglykämie und
Bradykardie) können sowohl beim Fetus als auch beim Neugeborenen auftreten. Wenn die Behandlung mit einem Betablocker erforderlich ist, so sind beta1-selektive Betablocker zu bevorzugen.
Bisoprolol sollte in der Schwangerschaft nur nach strenger Indikationsstellung eingesetzt werden. Ist eine Therapie mit Bisoprolol erforderlich, so müssen uteroplazentare Durchblutung und das Wachstum des Ungeborenen kontrolliert werden. Bei negativen Auswirkungen auf Schwangerschaft oder Feten sollten Therapiealternativen erwogen werden. Das Neugeborene muss sorgfältig überwacht werden. Symptome einer Hypoglykämie und Bradykardie treten in der Regel innerhalb der ersten 3 Lebenstage auf.
Stillzeit
Ob Bisoprolol in die Muttermilch des Menschen übergeht, ist nicht bekannt. Vom Stillen während der Einnahme von Bisoprolol wird daher abgeraten.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Bei Patienten mit koronarer Herzkrankheit zeigte Bisoprolol in einer Studie keine Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit der Patienten. Trotzdem kann aufgrund individuell auftretender unterschiedlicher Reaktionen auf das Arzneimittel die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt sein. Dies sollte besonders zu Beginn der Behandlung mit Bisoprolol sowie bei Änderungen der Medikation und im Zusammenwirken mit Alkohol berücksichtigt werden.
4.8 Nebenwirkungen
- Sehr häufig (> 1/10)
- Häufig (> 1/100 < 1/10)
- Gelegentlich (> 1/1.000 < 1/100)
- Selten (> 1/10.000 < 1/1.000)
- Sehr selten (< 1/10.000)
- Nicht bekannt (Häufigkeiten aufgrund der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
sehr häufig |
häufig |
gelegentlich |
selten |
sehr selten | |
Psychiatrische Erkrankungen |
Schlafstörungen, Depressionen |
Albträume, Halluzinationen | |||
Erkrankungen des Nervensystem |
Schwindelgefühl, Kopfschmerz |
Synkope | |||
Augen erkrankungen |
Verminderter Tränenfluss (beim Tragen von Kontakt- |
Konjunk tivitis |
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linsen zu beachten) | |||||
Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths |
Hörstörungen | ||||
Herz- und Kreislauferkrankungen |
Brady kardie |
Verschlechterung der Herzinsuffizienz |
AV-Überleitungs- störungen | ||
Gefäß erkrankungen |
Kältegefühl oder Taubheit in den Extremitäten, Hypotonie |
orthostatische Hypotonie | |||
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums |
Bronchospasmen bei Patienten mit Bronchialasthma oder obstruktiven Atemwegserkrankungen in der Anamnese |
allergischer Schnupfen (Rhinitis) | |||
Erkrankungen des Gastrointestinaltra kts |
Gastrointestinale Beschwerden, z. B. Übelkeit, Erbrechen, Diarrhoe, Obstipation | ||||
Leber- und Gallenerkrankungen |
Hepatitis | ||||
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes |
Überempfind-lichkeits-reaktionen (Jucken, Flush, Ausschlag) |
Haarausfall. BetaRezeptorenblocker können eine Schuppenflechte (Psoriasis) auslösen, verschlechtern oder zu psoriasiformen Ausschlägen führen. | |||
Skelett-muskulatur, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen |
Muskelschwäche, Muskelkrämpfe | ||||
Erkrankungen der Geschlechts-organe und der Brustdrüse |
Potenz störungen | ||||
Allgemeine Erkrankungen |
Asthenie, Müdigkeit | ||||
Unter-suchungen |
Erhöhung der Triglyceride, Erhöhung der Leberenzyme (ALAT, ASAT) |
Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des NutzenRisiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Phar-makovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger Allee 3, D-53175 Bonn, Website: www.bfarm.de anzuzeigen.
4.9 Überdosierung
Symptome
Bei Überdosierungen (z.B. einer täglichen Dosis von 15 mg statt 7,5 mg) sind von AV-Block III. Grades, Bradykardie und Schwindel berichtet worden. Im Allgemeinen sind die häufigsten Anzeichen der Überdosierung eines Beta-Blockers Bradykardie, Hypotonie, Bronchospasmen, akute Herzinsuffizienz sowie Hypoglykämie. Bisher sind einige wenige Fälle einer Überdosierung (maximal: 2000 mg) mit Bisoprolol bei Patienten mit Bluthochdruck und/oder koronarer Herzkrankheit berichtet worden. Diese Patienten waren bradykard und hypoton. Alle Patienten haben sich erholt. Die Empfindlichkeit gegenüber hohen
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Bisoprolol-Einzeldosen zeigt eine große interindividuelle Streuung. Dabei sollte beachtet werden, dass Patienten mit Herzinsuffizienz möglicherweise sehr empfindlich reagieren können. Daher muss bei herzinsuffizienten Patienten unbedingt eine langsame Dosissteigerung entsprechend dem Dosierungsschema (siehe Abschnitt 4.2) erfolgen.
Behandlung
Bei einer Überdosierung sollte die Behandlung mit Bisoprolol beendet und mit einer supportiven und symptomatischen Behandlung begonnen werden. Die wenigen zur Verfügung stehenden Daten lassen auf eine sehr schlechte Dialysierbarkeit von Bisoprolol schließen. Basierend auf den erwarteten pharmakologischen Wirkungen und den Empfehlungen für andere Beta-Blocker sollten die folgenden allgemeinen Maßnahmen ergriffen werden, falls klinisch erforderlich.
Bradykardie: Intravenöse Gabe von Atropin. Bei unzureichender Wirkung kann vorsichtig Isoprenalin oder eine andere positiv chronotrop wirkende Substanz gegeben werden. Gegebenenfalls kann ein passage-rer Herzschrittmacher notwendig sein.
Hypotonie: Intravenöse Gabe von Flüssigkeit und gefäßverengenden Substanzen. Auch die Gabe von Glucagon i.v. kann sinnvoll sein.
AV-Block (II. oder III. Grades): Die Patienten sollten sorgfältig überwacht und einer Infusionsbehandlung mit Isoprenalin unterzogen werden. Falls angebracht, sollte ein passagerer Herzschrittmacher gelegt werden.
Akute Verschlechterung der Herzinsuffizienz: Intravenöse Gabe von Diuretika, positiv inotropen Medikamenten sowie Vasodilatatoren.
Bronchospasmen: Bronchialerweiternde
Medikamente, wie z.B. Isoprenalin, Beta2-Sympathomimetika und/oder Aminophyl-lin.
Hypoglykämie: Intravenöse Gabe von Glucose.
5. PHARMAKOLOGISCHE
EIGENSCHAFTEN
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Beta-Adrenozeptor-Antagonisten, selektiv, ATC-Code: C07AB07.
Wirkmechanismus
Bisoprolol ist ein hochselektiver ß1-Rezeptorenblocker und besitzt weder intrinsische stimulierende noch relevante membranstabilisierende Eigenschaften. Bisoprolol weist nur eine geringe Affinität zu den ß2-Rezeptoren der glatten Muskulatur von Bronchien und Gefäßen bzw. den ß2-Rezeptoren der enzymatischen Stoffwechselregulation auf. Daher ist im Allgemeinen nicht mit einer Beeinflussung des Atemwegswiderstandes sowie der ß2-rezeptorvermittelten Stoffwechselvorgänge durch Bisoprolol zu rechnen. Die ß1-Selektivität von Bisoprolol geht über den therapeutischen Dosisbereich hinaus.
Pharmakodvnamische Wirkungen Unter anderem wird die Unterdrückung der Plasma-Renin-Aktivität als Wirkungsmechanismus für die antihypertensive Wirkung der ß-Rezeptorenblocker diskutiert.
Bei Patienten mit Angina pectoris reduziert die Blockade kardialer ß1-Rezeptoren die Herztätigkeit und den Sauerstoffbedarf. Daher ist Bisoprolol bei der Eliminierung oder Reduzierung der Symptome wirksam.
Bisoprolol senkt bei akuter Gabe bei Patienten mit einer koronaren Herzkrankheit ohne chronische Herzinsuffizienz die Herzfrequenz und das Schlagvolumen und somit das Herzzeitvolumen und den Sauerstoffverbrauch. Bei chronischer Gabe sinkt der initial erhöhte periphere Widerstand.
Klinische Wirksamkeit und Sicherheit In die CIBIS II-Studie wurden 2647 Patienten eingeschlossen. 83 % (n=2202) wurden der NYHA Klasse III und 17 % (n=445) der NYHA-Klasse IV zugeordnet. Alle Patienten hatten eine stabile symptomatische Herzinsuffizienz (EF < 35 %, echokardio-graphisch bestimmt). Die Gesamtsterblichkeit betrug 17,3 % in der Plazebo-Gruppe und 11,8 % in der Bisoprolol-Gruppe (relative Reduktion um 34 %). Eine Senkung der plötzlichen Todesfälle (3,6 % vs. 6,3 %, relative Reduktion um 44 %) und eine Abnahme der Krankenhauseinweisungen aufgrund einer Dekompensation der Herzinsuffizienz (12 % vs. 17,6 %, relative Reduktion um 36 %) wurden beobachtet.
Schließlich ergab sich eine signifikante Verbesserung des klinischen Status der Patienten (gem. NYHA-Klassifizierung). Aufgrund Bradykardie (0,53 %), Hypotonie (0,23%) oder akuter Dekompensation (4,97 %) wurden zu Beginn der BisoprololTherapie und während der Titrationsphase Patienten stationär eingewiesen. Dies war in der Bisoprolol-Gruppe jedoch nicht häufiger der Fall als in der Plazebo-Gruppe (0 %, 0,3 % bzw. 6,74 %). Während der gesamten Studiendauer erlitten 20 Patienten in der Bisoprolol-Gruppe und 15 in der Plazebo-Gruppe einen tödlichen Apoplex bzw. einen Apoplex mit nachfolgender Behinderung.
In der CIBIS-III-Studie wurden 1010 Patienten im Alter von > 65 Jahren mit leichter bis mittel-gradiger chronischer Herzinsuffizienz (CHI; NYHA-Klasse II oder III) und linksventrikulärer Ejektionsfraktion < 35%untersucht, die zuvor nicht mit ACE-Hemmern, Beta-Rezeptorenblockern oder Angiotensin-Rezeptorblockern behandelt worden waren. Nach einer initialen Phase mit Bisoprolol oder Enalapril über 6 Monate wurden die Patienten über 6 bis 24 Monate mit der Kombination aus Bisoprolol und Enalapril behandelt.
In der initialen 6-monatigen Behandlung mit Bisoprolol gab es einen Trend für eine größere Häufigkeit bei der Verschlechterung der Herzinsuffizienz. Die NichtUnterlegenheit der initialen BisoprololTherapie vs. der initialen EnalaprilTherapie konnte in der Per-Protocol Analyse nicht gezeigt werden. Trotzdem waren beide Strategien zur Einleitung der CHI-Behandlung mit einer ähnlichen Rate für die Kombination aus Tod und Krankenhauseinweisung assoziiert (Per-Protocol Population: 32,4 % bei initialer BisoprololTherapie vs. 33,1 %bei initialer EnalaprilTherapie). Die Studie zeigt, dass Bisoprolol auch bei älteren Patienten mit milder bis moderater chronischer Herzinsuffizienz angewendet werden kann.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Resorption
Bisoprolol wird aus dem Gastrointestinaltrakt resorbiert und hat nach oraler Gabe eine Bioverfüg-barkeit von ca. 90 %.
Verteilung
Das Verteilungsvolumen beträgt 3,5 l/kg. Die Plasmaeiweißbindung von Bisoprolol beträgt rund 30 %.
Biotransformation und Elimination Bisoprolol wird über zwei gleichwertige Clearance-Wege aus dem Organismus entfernt. 50 % werden in der Leber zu inaktiven Metaboliten umgewandelt und anschließend renal eliminiert. Die verbleibenden 50 % werden als unveränderte Substanz über die Nieren eliminiert. Die Ge-samt-Clearance beträgt ca. 15 l/h. Die Plasmaeliminations-Halbwertszeit von 1012 Stunden resultiert in einer 24 StundenWirkung bei einmal täglicher Gabe.
Linearität
Die Pharmakokinetik von Bisoprolol ist linear und altersunabhängig.
Besondere Patientengruppen
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Da die Elimination zu gleichen Teilen über die Nieren und die Leber erfolgt, ist eine Dosisanpassung bei Patienten mit eingeschränkter Leber- oder Nierenfunktion nicht erforderlich. Es liegen keine pharmakokinetischen Untersuchungen bei Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz und Leber- oder Nierenfunktionsstörungen vor. Bei Patienten mit einer stabilen chronischen Herzinsuffizienz (NYHA-Stadium III) zeigte sich eine Erhöhung der BisoprololPlasmaspiegel und eine Verlängerung der Halbwertszeit verglichen mit gesunden Probanden. Unter Steady-State-Bedingungen betrug die maximale Plasmakonzentration bei einmal täglicher Gabe von 10 mg Bisoprolol 64±21 ng/ml und die Halbwertzeit 17±5 Stunden.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Die präklinischen Daten - basierend auf herkömmlichen Untersuchungen zur Sicherheitspharmakologie, chronischen Toxizität, Mutagenität oder Kanzerogenität -ergaben keine Hinweise auf besondere Risiken für den Menschen. Wie von anderen Beta-Blockern bekannt, zeigten sich für Bisoprolol bei hohen Dosen maternal- (herabgesetzte Futteraufnahme und Gewichtsabnahme) und embryo-/fetotoxische Effekte (erhöhte Zahl von Resorptionen, vermindertes Geburtsgewicht der Nachkommen, verzögerte körperliche Entwicklung), aber keine teratogenen Wirkungen.
6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Tablettenkern Mikrokristalline Cellulose Carboxymethylstärke-Natrium (Typ A) (Ph. Eur.)
Povidon (K30)
Hochdisperses Siliciumdioxid Magnesiumstearat (Ph. Eur.) [pflanzlich]
Filmüberzug Hypromellose Macrogol 400 Titandioxid (E171)
Talkum
Eisen(f[I)-hydroxid-oxid x H2O (E172) Eisen(III)-oxid (E172)
6.2 Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
2 Jahre
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht und Feuchtigkeit zu schützen.
Für dieses Arzneimittel sind bezüglich der Temperatur keine besonderen
Lagerungsbedingungen erforderlich.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Blisterpackungen (Alu/Alu-Folie) mit 30, 50, 90 und 100 Tabletten in einer Faltschachtel.
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung
Keine besonderen Anforderungen für die Beseitigung.
7. INHABER DER ZULASSUNG
TAD Pharma GmbH Heinz-Lohmann-Straße 5 27472 Cuxhaven Deutschland
8. ZULASSUNGSNUMMER
89056.00.00
9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG
03.01.2014
10. STAND DER INFORMATION
Mai 2016
11. VERKAUFSABGRENZUNG
Verschreibungspflichtig.
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