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Bisoprolol Vitabalans 5 Mg Tabletten

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1717- 2 -



FA Anlage


zum Zulassungsbescheid Zul.-Nr. 67627.00.00

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FB Wortlaut der für die Fachinformation vorgesehenen Angaben


Fachinformation


FC 1. Bezeichnung des Arzneimittels


Bisoprolol Vitabalans 5 mg Tabletten


FD 2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung


Eine Tablette enthält 5 mg Bisoprololhemifumarat entsprechend 4.2 mg Bisoprolol.


Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.


FE 3. Darreichungsform


Tablette


Weiße, runde, konvexe Tablette mit Bruchkerbe. Der Diameter ist 8 mm.


Die Tablette kann in gleiche Hälften geteilt werden.


FG 4. Klinische Angaben


FH 4.1 Anwendungsgebiete


- Hypertension

- Chronisch-stabile Angina pectoris


FN 4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung


Bisoprolol-Tabletten werden oral angewendet. Die Tabletten sind morgens einzunehmen und müssen mit ausreichend Flüssigkeit (z. B. ein Glass Wasser) geschluckt werden. Die Tablette kann mit Nahrung eingenommen werden.


Die Dosierung sollte individuell angepasst werden. Es wird empfohlen, mit der niedrigsten möglichen Dosis zu beginnen. Bei einigen Patienten sind möglicherweise 5 mg täglich ausreichend. Die übliche Dosis beträgt 10 mg einmal täglich, bei einer empfohlenen Höchstdosis von 20 mg pro Tag.

Zur Behandlung der leichten Hypertension sind 2,5 mg Bisoprolol Vitabalans ausreichend. Die Höchstdosis von 20 mg sollte nur in besonderen Fällen gegeben werden.


Patienten mit Niereninsuffizienz

Bei Patienten mit schwerer Niereninsuffizienz (Kreatinin-Clearance <20 ml/min, 0,33 ml/s) sollte eine Dosis von 10 mg einmal täglich nicht überschritten werden. Diese Dosis kann eventuell in zwei Einzeldosen verabreicht werden.


Patienten mit schwerer Leberinsuffizienz

Eine Anpassung der Dosis ist nicht erforderlich, eine sorgfältige Überwachung wird jedoch empfohlen. Bei Patienten mit schwerer Leberinsuffizienz sollte eine Tagesdosis von 10 mg Bisoprolol nicht überschritten werden.


Ältere Patienten

Normalerweise ist keine Anpassung der Dosierung erforderlich. Es wird empfohlen, mit der niedrigsten möglichen Dosis zu beginnen.


Kinder unter 12 Jahren und Jugendliche

Bisoprolol Vitabalans wird nicht empfohlen für die Anwendung bei Kindern unter 12 Jahren aufgrund des Fehlens von Daten zur Unbedenklichkeit und Wirksamkeit (siehe Abschnitt 5.2).


Therapieabbruch

Die Behandlung darf nicht abrupt abgesetzt werden (siehe Abschnitt 4.4). Die Dosierung muss langsam vermindert werden, indem sie wöchentlich halbiert wird.


FI 4.3 Gegenanzeigen


- Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile

- akute Herzinsuffizienz oder während der Dekompensation einer Herzinsuffizienz, die eine intravenöse inotrope Therapie erfordert

- kardiogener Schock

- AV-Block 2. oder 3. Grades (ohne Herzschrittmacher)

- Sick-Sinus-Syndrom

- sinuatrialer Block

- Bradykardie mit weniger als 45-50 Schlägen pro Minute während der Therapie oder weniger als 50 Schlägen pro Minute vor Therapiebeginn

- Hypotonie (systolischer Blutdruck unter 100 mmHg)

- schweres Bronchialasthma oder schwere chronisch obstruktive Lungenerkrankung

- Spätstadien einer peripheren arteriellen Verschlusskrankheit und Raynaud-Syndrom

- metabolische Azidose

- unbehandeltes Phäochromozytom (siehe Abschnitt 4.4)

- Kombination mit Floctafenin und Sultoprid (siehe Abschnitt 4.5).



FK 4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung


Zur Behandlung der chronischen Herzinsuffizienz werden andere Bisoprolol-haltige Arzneimittel verwendet. Der Einsatz von Betablockern bei dieser Indikation erfordert eine sehr vorsichtige Vorgehensweise und ist mit einer sehr sorgfältigen Titrationsphase zu beginnen. In dieser Phase sind sukzessive Steigerungen notwendig, die mit Bisoprolol nicht möglich sind. Dieses Arzneimittel sollte daher nicht bei der Behandlung der chronischen Herzinsuffizienz verwendet werden.


Eine Kombination von Bisoprolol mit Calciumantagonisten vom Verapamil- und Diltiazem-Typ, mit Klasse I Antiarrhythmika und mit zentral-wirkenden Antihypertonika wird im Allgemeinen nicht empfohlen (siehe Abschnitt 4.5).


Bisoprolol muss mit Vorsicht eingesetzt werden bei:


- gleichzeitiger Behandlung mit Amiodaron: Risiko von Kontraktilitätsautomatismen und Überleitungsstörungen (Unterdrückung kompensatorischer sympathischer Reaktionen, siehe Abschnitt 4.5).

- Bronchospasmus (Asthma bronchiale, obstruktive Atemwegserkrankungen): Bei Bronchialasthma oder anderen chronisch obstruktiven Atemwegserkrankungen, die Symptome verursachen können, soll eine gleichzeitige bronchodilatorische Therapie erfolgen. Gelegentlich kann eine Zunahme des Atemwegwiderstandes bei Patienten mit Asthma erfolgen und daher eine Erhöhung der Dosis der ß2-Stimulantien erforderlich machen. Vor Therapiebeginn empfiehlt sich, einen Atemfunktionstest durchzuführen.

- gleichzeitiger Behandlung mit Cholinesterase-Hemmern (einschließlich Tacrin): die AV-Überleitungszeit könnte erhöht, die Bradykardie verstärkt werden (siehe Abschnitt 4.5).

- gleichzeitiger Behandlung mit Inhalationsanästhetika: Abschwächung einer Reflextachykardie und Verstärkung der Gefahr einer Hypotonie (siehe Abschnitt 4.3 und 4.5). Eine Fortsetzung der Beta-Blockade reduziert das Risiko einer Arrhythmie während der Einleitung und Intubation. Der Anästhesist sollte darüber informiert werden, dass der Patient Bisoprolol erhält.

- Jod-haltigen Kontrastmitteln: Betablocker verhindern möglicherweise durch Jod-haltige Kontrastmittel ausgelöste, kompensatorische kardiovaskuläre Reaktionen, die mit Hypotonie und Schock einhergehen.

- Diabetes mellitus mit großen Schwankungen der Blutzuckerwerte: Symptome der Hypoglykämie können maskiert werden. Die Blutzuckerspiegel sollen während der Therapie mit Bisoprolol kontrolliert werden.

- Thyreotoxikose: Symptome und klinische Anzeichen können verschleiert werden.

- strengem Fasten.

- laufender Desensibilisierungstherapie: Bisoprolol kann sowohl die Sensibilität gegenüber Allergenen als auch die Schwere von anaphylaktischen Reaktionen verstärken. Eine Behandlung mit Adrenalin zeigt hierbei nicht immer die erwartete therapeutische Wirkung. Möglicherweise sind höhere Dosen Adrenalin nötig.

- AV-Block 1. Grades.

- Prinzmetal-Angina: Betablocker können Anzahl und Dauer der Angina-Anfälle bei Patienten mit Prinzmetal-Angina erhöhen.

- peripheren Durchblutungsstörungen wie Raynaud-Syndrom und Claudicatio intermittens: Eine Verstärkung der Beschwerden ist speziell zu Beginn der Therapie möglich.

- Patienten mit Phäochromozytom: Bisoprolol darf erst nach erfolgreicher Blockade der α-Rezeptoren verabreicht werden (siehe Abschnitt 4.3).

- früherer oder bestehender Psoriasis: Bisoprolol soll nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung gegeben werden.


Die Aufnahme der Behandlung mit Bisoprolol erfordert regelmäßige Kontrolle, vor allem bei der Behandlung von älteren Patienten. Ein Abbruch der Behandlung sollte niemals abrupt erfolgen, außer es ist eindeutig indiziert. Es besteht das Risiko eines Myokardinfarktes und plötzlichen Todes, wenn die Behandlung bei Patienten mit ischämischer Herzerkrankung abrupt abgebrochen wird.


Die Anwendung von Bisoprolol Vitabalans kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen.


FM 4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen


Kontraindizierte Kombinationen

- Floctafenin: Betablocker können die kompensatorische kardiovaskuläre Reaktion in Zusammenhang mit Hypotonie oder Schock, induziert durch Floctafenin, behindern.

- Sultoprid: Bisoprolol soll wegen des erhöhten Risikos ventrikulärer Arrhythmien nicht gemeinsam mit Sultoprid gegeben werden.


Nicht empfohlene Kombinationen

- Calciumantagonisten (Verapamil, Diltiazem, Bepridil): Negativer Einfluss auf die Kontraktilität, die atrioventrikuläre Überleitung und den Blutdruck (siehe Abschnitt 4.4).

- Clonidin und andere zentral wirkenden Antihypertonika wie z. B. Methyldopa, Guanfacin, Moxonidin, Rilmenidin: Anstieg des Risikos einer "Rebound-Hypertonie", überschließende Abnahme der Herzfrequenz und der kardialen Überleitung einschließlich Verschlechterung der Herzinsuffizienz.

- Monoaminooxidase-Hemmer (ausgenommen MAO-B-Hemmer): gesteigerte blutdrucksenkende Wirkung der Betablocker, aber auch Risiko einer hypertensiven Krise.


Mit Vorsicht anzuwendende Kombinationen:

- Klasse I-Antiarrhythmika (y. b. Disopyramid, Quinidin); Der Effekt auf die atrioventrikuläre Überleitungszeit kann potenziert, der negativ inotrope Effekt erhöht sein. Strenge klinische und EKG Überwachung ist erforderlich.

- Klasse III-Antiarrhythmika (z. b. Amiodaron): Mögliche Verstärkung der Wirkung auf die atriale Überleitungszeit (siehe Abschnitt 4.4).

- Calciumantagonisten (Dihydropyridinderivate): Erhöhtes Hypotonie-Risiko. Bei Patienten mit latenter Herzinsuffizienz und gleichzeitiger Betablocker-Anwendung kann es zu Herzinssuffizienz kommen.

- Cholinesterase-Hemmer (einschließlich Tacrin): Die atrioventrikuläre Überleitungszeit könnte erhöht und/oder eine Bradykardie verstärkt werden (siehe Abschnitt 4.4).

- Andere Betablocker, einschließlich Augentropfen, haben einen additiven Effekt.

- Insulin und orale Antidiabetika: Verstärkung des blutzuckersenkenden Effektes. Blockade der Beta-Adrenozeptoren kann die Zeichen einer Hypoglykämie verschleiern.

- Digitalisglykoside: Verlangsamung der Herzfrequenz, Verlängerung der atrioventrikulären Überleitungszeit.


- Anästhetika: Abschwächung der Reflextachykardie und erhöhtes Hypertonie-Risiko (siehe Abschnitt 4.4).

- NSAIDs: Abnahme des blutdrucksenkenden Effektes (Hemmung des gefäßerweiternden Prostaglandins durch NSAIDs sowie Wasser- und Natriumretention durch Pyrazolon-NSAIDs).

- Ergotaminderivate: Exazerbation peripherer Durchblutungsstörungen.

- Beta-Sympathomimetika (z. B. Isoprenalin, Dobutamin): Die Kombination mit Bisoprolol kann die Wirkung dieser Substanzen reduzieren.

- Sympathomimetika, die sowohl alpha- als auch beta-Adrenozeptoren (z. B. Noradrenalin, Adrenalin) aktivieren: die Kombination mit Bisoprolol enthüllt möglicherweise die alpha-Adrenozeptoren-vermittelten vasokonstriktorischen Effekte dieser Substanzen, was eine Blutdruckerhöhung und Verstärkung einer Claudicatio intermittens zur Folge haben kann. Es wird angenommen, dass solche Wechselwirkungen häufiger mit nichtselektiven Beta-Blockern auftreten.

- Trizyklische Antidepressiva, Barbiturate, Phenothiazine sowie andere Antihypertonika: Erhöhte blutdrucksenkende Wirkung.

- Baclofen: Erhöhte antihypertensive Aktivität.

- Amifostin: Erhöhte hypotensive Aktivität.


Zu überdenkende Kombinationen:


FL 4.6 Schwangerschaft und Stillzeit


Schwangerschaft:

Die pharmakologische Wirkung von Bisoprolol kann sich negativ auf eine Schwangerschaft und/oder den Fetus/Neugeborenen auswirken.

Im Allgemeinen vermindern Betablocker die Plazentaperfusion, wodurch es zu Wachstumsstörungen, intrauterinem Tod, Fehlgeburt oder zur vorzeitigen Geburt kommen kann. Unerwünschte Nebenwirkungen (z. B. Hypoglykämie, Bradykardie) können sowohl beim Fetus als auch beim Neugeborenen auftreten. Wenn die Behandlung mit einem Betablocker erforderlich ist, so sind Beta-1-selektive Betablocker zu bevorzugen.

Bisoprolol sollten während der Schwangerschaft nur bei klarer Notwendigkeit angewendet werden. Wird die Therapie mit Bisoprolol als erforderlich angesehen, so müssen die utero-plazentare Durchblutung und das Wachstum des Neugeborenen kontrolliert werden. Bei negativen Auswirkungen auf die Schwangerschaft oder den Fetus sollen Therapiealternativen in Betracht gezogen werden. Das Neugeborenen muss sorgfältig überwacht werden. Symptome einer Hypoglykämie und Bradykardie sind im Allgemeinen in den ersten 3 Tagen zu erwarten.


Stillzeit:

Es ist nicht bekannt, ob Bisoprolol in die Muttermilch übertritt. Deshalb wird das Stillen während der Anwendung von Bisoprolol nicht empfohlen.


FQ 4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen


In einer Studie mit Patienten mit koronarer Herzerkrankung zeigte Bisoprolol keinen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen. Trotzdem kann aufgrund individuell auftretender unterschiedlicher Reaktionen auf das Arzneimittel die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt sein. Dies soll besonders zu Beginn der Behandlung mit Bisoprolol sowie bei Änderung der Medikation und im Zusammenhang mit Alkohol in Betracht gezogen werden


FJ 4.8 Nebenwirkungen


Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:


- Sehr häufig: (≥1/10)


- Häufig: (≥1/100, <1/10)


- Gelegentlich: (≥1/1.000, <1/100)


- Selten: (≥1/10.000, <1/1.000)


- Sehr selten: (<1/10.000),


- Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)


Erkrankungen des Immunsystems

Selten: Allergische Rhinitis, Auftreten von antinukleären Antikörpern mit außergewöhnlichen Symptomen wie Lupus-Syndrom, welches nach Absetzen der Behandlung verschwindet.


Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen

Selten: Erhöhte Triglyzeride, Hypoglykämie


Psychiatrische Erkrankungen

Gelegentlich: Schlafstörungen, Depression

Selten: Alpträume, Halluzinationen


Erkrankungen des Nervensystems

Häufig: Müdigkeit, Erschöpfung, Schwindelgefühl, Kopfschmerzen (besonders zu Beginn der Behandlung, im Allgemeinen sind diese schwach ausgeprägt und verschwinden häufig innerhalb von 1-2 Wochen)


Augenerkrankungen

Selten: Verringerter Tränenfluss (in Betracht zu ziehen, wenn der Patient Kontaktlinsen verwendet)

Sehr selten: Konjunktivitis


Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths

Selten: Hörstörungen


Herzerkrankungen

Gelegentlich: Bradykardie, AV-Erregungsstörungen (verlangsamte AV-Überleitung oder Verstärkung eines bestehenden AV-Blocks), Verschlechterung einer Herzinsuffizienz


Gefäßerkrankungen

Häufig: Kälte- und Taubheitsgefühl der Extremitäten, Raynaud-Syndrom, Verstärkung einer bestehenden Claudicatio intermittens

Gelegentlich: Orthostatische Hypotonie

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Gelegentlich: Bronchospasmen bei Patienten mit Asthma bronchiale oder obstruktiven Atemwegserkrankungen in der Anamnese.


Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Häufig: Übelkeit, Erbrechen, Diarrhoea, abdominale Schmerzen und Obstipation


Leber- und Gallenerkrankungen

Selten: Erhöhte Leberenzyme (ALAT, ASAT), Hepatitis


Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes

Selten: Überempfindlichkeitsreaktionen (Juckreiz, Hautrötung, Ausschlag).

Sehr selten: Betablocker können Psoriasis auslösen oder verschlechtern sowie psoriasis- ähnliche Exantheme induzieren, Alopezie.


Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen

Gelegentlich: Muskelschwäche und Krämpfe, Arthralgie


Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse

Selten: Potenzstörungen.


FO 4.9 Überdosierung


Symptome:

Die am häufigsten zu erwartenden Symptome einer Betablocker-Überdosierung sind Bradykardie, Hypotonie, Bronchospasmus, akute Herzinsuffizienz und Hypoglykämie.


Behandlung:

Im Fall einer Überdosierung muss die Behandlung mit Bisoprolol gestoppt und symptomatische Behandlung gegeben werden. Die Resorption von Bisoprolol im Gastrointestinaltrakt muss vermieden werden; Magenspülung oder Gabe von Adsorbentien (d. h. Aktivkohle) und ein abführendes Mittel (wie Natriumsulfat) können angewendet werden. Die Atmung muss überwacht werden, künstliche Beatmung soll – wenn notwendig – initiiert werden. Bronchospasmen sollen mit bronchodilatorischer Therapie wie Isoprenalin oder Beta-2-Sympathomimetika entgegengewirkt werden. Kardiovaskuläre Komplikationen sollen symptomatisch behandelt werden: AV-Block (2. oder 3. Grades) sollten sorgfältig überwacht und mit Isoprenalininfusion oder transvenösem Legen eines Herzschrittmachers behandelt werden. Bei Bradykardie kann Atropin (oder M-methyl-Atropin) i. v. gegeben werden. Blutdruckabfall oder Schock sollte mit Plasmaersatzstoffen und Vasopressoren behandelt werden.

Hypoglykämie kann mit der intravenösen Gabe von Glucose behandelt werden.


FF 5. Pharmakologische Eigenschaften


F1 5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften


Pharmakotherapeutische Gruppe: Beta-Adrenorezeptor-Antagonisten, selektiv

ATC-Code: C07 AB07


Bisoprolol ist ein potenter, hochselektiver Beta-1-Adrenozeptorblocker ohne intrinsische sympathomimetische Aktivität. Wie bei anderen Betablockern ist der Wirkmechanismus bei Hypertonie unklar. Es ist jedoch bekannt, dass Bisoprolol deutlich die Plasma-Renin-Aktivität senkt.

Bei Patienten mit Angina reduziert die Blockade der Beta-Rezeptoren die Herzaktion, wodurch der Sauerstoffbedarf verringert wird.


F2 5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften


Bisoprolol wird nahezu vollständig aus dem Gastrointestinaltrakt resorbiert. Dies resultiert zusammen mit einem sehr geringen First-Pass-Effekt in der Leber in einer hohen Bioverfügbarkeit von ungefähr 90%. Die Plasmaproteinbindung von Bisoprolol beträgt ca. 30%. Das Verteilungsvolumen ist 3,5 l/kg. Die Gesamtclearance beträgt ungefähr 15 l/h.

Die Plasmaeliminationshalbwertszeit (10-12 Stunden) gewährleisten eine 24-Stunden-Wirkung bei einer täglichen Einmaldosis. Bisoprolol wird vom Körper über zwei Wege ausgeschieden, 50% werden in der Leber zu inaktiven Metaboliten verstoffwechselt und über die Nieren ausgeschieden. Die verbleibenden 50% werden unmetabolisiert über die Nieren ausgeschieden. Da die Elimination im gleichen Ausmaß in den Nieren und in der Leber stattfindet, ist eine Dosisanpassung bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion oder Niereninsuffizienz nicht erforderlich. Die Kinetik von Bisoprolol ist linear und altersunabhängig.

Bei Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz (NYHA-Stadium III) sind im Vergleich mit gesunden Probanden die Plasmaspiegel von Bisoprolol höher und die Halbwertszeit ist verlängert. Bei einer täglichen Dosis von 10 mg Bisoprolol beträgt die maximale Plasmakonzentration im Steady-State 64 ± 21ng/ml und die Halbwertszeit 17 ± 5 Stunden.

Es liegen begrenzte Daten bei Kindern vor und ein passendes Dosisschema wurde nicht erstellt.

Deshalb kann die Anwendung von Bisoprolol bei Kindern nicht empfohlen werden.


F3 5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit


Basierend auf den konventionellen Studien zur Sicherheitspharmakologie, Toxizität bei wiederholter Gabe, Gentoxizität und zum kanzerogenen Potential lassen die präklinischen Daten keine besonderen Gefahren für den Menschen erkennen.

Wie andere Betablocker verursachte Bisoprolol in hohen Dosen maternale (herabgesetzte Futteraufnahme und Gewichtsabnahme) und embryonale/fetale Toxizität (erhöhte Zahl von Resorptionen, vermindertes Geburtsgewicht der Nachkommen, verzögerte körperliche Entwicklung), war aber nicht teratogen.


FR 6. Pharmazeutische Angaben


F7 6.1 Liste der sonstigen Bestandteile


Calciumhydrogenphosphat-Dihydrat

Magnesiumstearat

Mikrokristalline Cellulose

Hochdisperses Siliciumdioxid


FS 6.2 Inkompatibilitäten


Nicht zutreffend.


FT 6.3 Dauer der Haltbarkeit


2 Jahre.


FX 6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung


Für diese Arzneimittel sind keine besonderen Lagerbedingungen erforderlich.


FY 6.5 Art und Inhalt des Behältnisses


Packungsgrößen:

30 und 100 Tabletten (PVC/Al oder PVC/PVdC-Al Blisterpackungen).


Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.


F4 6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung


Keine besonderen Anforderungen.

Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu entsorgen.


FZ 7. Inhaber der Zulassung


Vitabalans Oy

Varastokatu 8

13500 Hämeenlinna

Finnland

Tel.-Nr.: +358 (3) 615600

Fax-Nr.: +358 (3) 6183130


F5 8. Zulassungsnummer(n)


67627.00.00


F6 9. Datum der Zulassung


[siehe Unterschrift]


F10 10. Stand der Information


...


F11 11. Verkaufsabgrenzung


Verschreibungspflichtig



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