Bolfo Flohschutz-Spray
Fachinformation in Form der Zusammenfassung der Merkmale des Tierarzneimittels (Summary of Product Characteristics)
1. Bezeichnung des Tierarzneimittels:
Bolfo Zecken- und Flohschutz-Spray, 2,5 mg/g, für Hunde und Katzen
(2-Isopropoxyphenyl)(methylcarbamat)
2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung:
100 g Spray enthalten:
Wirkstoff:
(2-Isopropoxyphenyl)(methylcarbamat)0,25 g
Sonstige Bestandteile:
Eine vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile finden Sie unter Abschnitt 6.1.
3. Darreichungsform:
Spray zur Anwendung auf der Haut, Lösung.
4. Klinische Angaben:
4.1 Zieltierarten:
Hund, Katze
4.2 Anwendungsgebiete unter Angabe der Zieltierarten:
Zur Bekämpfung von Flöhen (Ctenocephalides spp.) und Zecken (Ixodes ricinus) bei Hunden und Katzen.
4.3 Gegenanzeigen:
Nicht anwenden bei kranken (insbsondere mit mechanischen Verschlüssen der Verdauungs- und Harnorgane, bei Asthma bronchiale oder anderen Lungen- und Kreislauferkrankungen) oder rekonvaleszenten Tieren.
Das Tierarzneimittel des Weiteren nicht anwenden bei:
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laktierenden Tieren
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hochträchtigen Tieren
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Welpen unter 3 Monaten
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Tieren mit großflächigen Hautläsionen
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Tieren, die der Gewinnung von Lebensmitteln dienen
4.4 Besondere Warnhinweise für jede Zieltierart:
Keine Angaben.
4.5 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung:
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung bei Tieren:
Das Arzneimittel ist nur zur äußerlichen Anwendung als Insektizid bestimmt.
Nicht in Augen, Nase oder auf andere Schleimhäute der Tiere sprühen. Bei zufälligem Kontakt mit den Augen diese sofort gründlich mit Wasser spülen. Hunde sollten während der ersten drei Tage nach der Anwendung nicht in offenen Gewässern schwimmen.
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für den Anwender:
Behandelte Hunde oder Katzen sollten insbesondere von Kindern nicht angefasst werden, solange das Fell nicht vollständig getrocknet ist. Dies kann z.B. erreicht werden, wenn die Behandlung am Abend erfolgt. Einem frisch behandelten Tier sollte nicht erlaubt werden beim Besitzer, insbesondere bei Kindern, zu schlafen.
Nicht in offene Flammen oder auf einen heißen Gegenstand sprühen.
Von Zündquellen fernhalten. Dose auch nach Gebrauch nicht gewaltsam öffnen oder verbrennen. Sprühnebel nicht einatmen. Die Anwendung von Aerosolen kann im Einzelfall zu explosionsfähigen Luft/Gas-Gemischen führen. Nur an gut belüfteten Stellen verwenden.
Während der Anwendung nicht essen, trinken oder rauchen.
Das Tierarzneimittel reizt die Augen und kann bei Hautkontakt möglicherweise zu allergischen Reaktionen führen. Während der Anwendung daher Augen- und Hautkontakt vermeiden. Schutzhandschuhe tragen und Augen / Gesicht schützen. Nach der Anwendung Hände waschen. Empfindliche Personen sollten den Kontakt mit dem Spray vermeiden.
Bei versehentlichem Verschlucken kann es zu Anzeichen einer Carbamatvergiftung wie Speicheln, Pupillenverengung, Erbrechen oder Durchfall kommen. Es ist sofort ein Arzt aufzusuchen und das Tierarzneimittel vorzulegen
Das Tierarzneimittel sollte nicht von schwangeren Frauen im dritten Trimester angewendet werden.
4.6 Nebenwirkungen (Häufigkeit und Schwere):
Keine bekannt.
Das Auftreten von Nebenwirkungen nach Anwendung von Bolfo Zecken- und Flohschutz-Spray sollte dem Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit, Mauerstr. 39-42, 10117 Berlin, oder dem pharmazeutischen Unternehmer mitgeteilt werden.
Meldebögen können kostenlos unter o. g. Adresse oder per e-Mail (uaw@bvl.bund.de) angefordert werden. Für Tierärzte besteht die Möglichkeit der elektronischen Meldung (Online-Formular auf der Internet-Seite http://vet-uaw.de).
4.7 Anwendung während der Trächtigkeit und Laktation (oder der Legeperiode):
Trächtigkeit:
Carbamate können eine Kontraktion der glatten Muskulatur auslösen. Daher sollte das Tierarzneimittel nicht bei hochträchtigen Tieren angewendet werden.
Laktation:
Da keine Untersuchungen vorliegen, sollte das Produkt sicherheitshalbernicht bei laktierenden Tieren angewendet werden.
4.8 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen:
Dem Tier nicht gleichzeitig andere Insektizide oder Akarizide verabreichen.
4.9 Dosierung und Art der Anwendung:
Zur Anwendung auf dem Fell.
Das Fell des Tieres gegen den Haarstrich einsprühen, bis das gesamte Fell leicht befeuchtet ist. Nicht in die Augen oder die Nase sprühen. Bei zufälligem Kontakt mit den Augen diese sofort ausspülen.
Das Tierarzneimittel tötet vorhandene Flöhe und Zecken sofort ab. Bei Befall mit Zecken werden diese zwar durch die Behandlung mit dem Arzneimittel abgetötet, verbleiben aber zumeist in der Haut der Tiere verankert und sollten daher, sofern möglich, manuell entfernt werden.
In Abhängigkeit von der Haarlänge des Tieres, der Jahreszeit und des Befalldrucks aus der Umgebung, kann eine Nachbehandlung nach einer bis zu vier Woche(n) notwendig sein.
Bei Flohbefall sind alle Tiere in demselben Haushalt mit einem hierfür zugelassenen Insektizid zu behandeln.
Das das Tierarzneimittel keine besondere Langzeitwirkung entfaltet, kann durch schlüpfende Flöhe in der Umgebung ein rascher Neubefall der Tiere stattfinden. Zur Unterstützung der Behandlung wird daher empfohlen, auch das Lager der Tiere, die direkte Umgebung sowie die bevorzugten Aufenthaltsorte der Tiere mit einem geeigneten Insektizid oder Insektenentwicklungshemmer (so genannte "IGRs’’) zu behandeln.
4.10 Überdosierung (Symptome, Notfallmaßnahmen und Gegenmittel), falls erforderlich:
Bei Tests mit Hunden und Katzen zeigten sich nach Verabreichung der doppelten Dosis des Wirkstoffs keine Anzeichen für Unverträglichkeiten. Bei mehrfacher Überdosierung und eventuellem Verschlucken kann es jedoch zu Anzeichen einer Carbamatvergiftung kommen, wie vermehrter Speichelfluss, Pupillenverengung, Erbrechen oder Durchfall. In diesen Fällen sofort einen Tierarzt aufsuchen.
Gegenmittel: Atropinsulfat.
4.11 Wartezeit:
Nicht bei Tieren anwenden, die der Gewinnung von Lebensmitteln dienen.
5. Pharmakologische Eigenschaften:
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften:
Pharmakotherapeutische Gruppe: Ektoparasitikum zur topischen Anwendung
ATCvet Code: QP53AE02 Propoxur
2-Isopropoxyphenyl-methylcarbamat (Propoxur) ist ein Ektoparasitizid des Carbaminsäuretyps.
Als Folge einer Cholinesterasehemmung hervorgerufen durch Propoxur findet eine toxische Ansammlung des Neurotransmitters Acetylcholin in Höhe der cholinergen Nervenendigungen statt. Dadurch werden Flöhe und Zecken abgetötet. Die Säugetiertoxizität ist jedoch sehr gering.
Bei vorschriftsmäßiger Anwendung setzt die Wirkung auf Flöhe und Zecken bei Hunden und Katzen fast unmittelbar ein.
5.2 Angaben zur Pharmakokinetik:
Eine systemische Verfügbarkeit des Wirkstoffs in signifikantem Maße konnte ausgeschlossen werden.
6 Pharmazeutische Angaben:
6.1 Verzeichnis der sonstigen Bestandteile:
2-Propanol (Ph. Eur.)
Wasserfreie Citronensäure (Ph. Eur.)
Propan
Butan
6.2 Inkompatibilitäten:
Keine bekannt.
6.3 Dauer der Haltbarkeit:
Haltbarkeit des Tierarzneimittels im unversehrten Behältnis:
5 Jahre
6.4 Besondere Lagerungshinweise:
Behälter steht unter Druck.
Vor Sonneneinstrahlung schützen und nicht über 30°C lagern.
Nicht im Kühlschrank lagern. Nicht einfrieren.
6.5 Art und Beschaffenheit der Primärverpackung:
Spraydose aus lackiertem Weißblech oder Aluminium mit 250 ml Lösung.
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Entsorgung nicht verwendeter Tierarzneimittel oder bei der Anwendung entstehender Abfälle:
Nicht aufgebrauchte Tierarzneimittel sind vorzugsweise bei Schadstoffsammelstellen abzugeben. Bei gemeinsamer Entsorgung mit dem Hausmüll ist sicherzustellen, dass kein missbräuchlicher Zugriff auf diese Abfälle erfolgen kann. Tierarzneimittel dürfen nicht mit dem Abwasser bzw. über die Kanalisation entsorgt werden.
Der Wirkstoff Propoxur ist für im Wasser lebende Organismen giftig. Die Verunreinigung von Oberflächengewässern mit dem Tierarzneimittel ist unbedingt zu vermeiden.
7. Zulassungsinhaber:
Bayer Vital GmbH
Geschäftsbereich Tiergesundheit
51368 Leverkusen
8. Zulassungsnummer:
Zul.-Nr.: 6294473.00.00
9. Datum der Erteilung der Erstzulassung / Verlängerung der Zulassung:
Datum der letzten Zulassungsverlängerung: 14.12.2001
10. Stand der Information:
März 2012
11. Verbot des Verkaufs, der Abgabe und / oder der Anwendung:
Nicht zutreffend.
12. Verschreibungsstatus / Apothekenpflicht:
Freiverkäuflich
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