Booster-Strovac
Gebrauchsinformation: Information für den Anwender
Booster-StroVac®
Injektionssuspension
Wirkstoff: Inaktivierte Keime spezifizierter Enterobakterien
Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Anwendung
dieses Arzneimittels beginnen.
• Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen.
• Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
• Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben. Geben Sie es nicht an Dritte weiter. Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese dieselben Symptome haben wie Sie.
• Wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind, informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker.
Diese Packungsbeilage beinhaltet
1. Was ist Booster-StroVac und wofür wird es angewendet?
2. Was müssen Sie vor der Anwendung von Booster-StroVac beachten?
2.1 Nicht anwenden
2.2 Vorsichtsmaßnahmen
2.3 Wechselwirkungen
2.4 Hinweise zu bestimmten sonstigen Bestandteilen
3. Wie ist Booster-StroVac anzuwenden?
4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?
5. Wie ist Booster-StroVac aufzubewahren?
6. Weitere Informationen
1. Was ist Booster-StroVac und wofür wird es angewendet?
Was ist Booster-StroVac?
Booster-StroVac ist ein bakterieller Impfstoff. Die Keime sind inaktiviert (abgetötet)
Wofür wird es angewendet?
Booster-StroVac wird zur Vorbeugung und Behandlung von wiederkehrenden Harnwegsinfektionen bakterieller Herkunft angewendet.
Hinweis: Booster-StroVac wird zur Auffrischung (Boosterung) der Impfung verwendet. Die Auffrischung sollte etwa 1 Jahr nach der Grundimmunisierung erfolgen. Für die Grundimmunisierung steht StroVac® zur Verfügung.
2. Was müssen Sie vor der Anwendung beachten?
2.1 Nicht anwenden
Booster-StroVac darf nicht angewendet werden:
• bei akuten Infektionskrankheiten, ausgenommen sind urogenitale Infektionen
• bei aktiver Tuberkulose
• bei schweren Erkrankungen des blutbildenden Systems (z. B. akute Leukose, Gerinnungsstörungen mit Blutungsneigung)
• bei schweren Herz- und Nierenerkrankungen
• bei einer Erkrankung des Immunsystems (Autoimmunerkrankungen und immunproliverative Erkrankungen)
• bei Überempfindlichkeit gegen die in Booster-StroVac enthaltenen bakteriellen Antigene oder gegen einen der sonstigen Bestandteile (siehe Auflistung unter „6. Weitere Informationen“)
• Kinder unter 5 Jahren dürfen nicht mit Booster-StroVac behandelt werden
2.2 Vorsichtsmaßnahmen
Wie bei allen injizierbaren Impfstoffen können anaphylaktische Reaktionen nicht ausgeschlossen werden. Deshalb sollte eine medizinische Beaufsichtigung gewährleistet sein und die Voraussetzungen für entsprechende Sofortmaßnahmen sollten gegeben sein.
Bekanntermaßen ist infolge einer Injektion das Auftreten von nicht sterilen entzündlichen Prozessen bis hin zu Abszedierungen, Läsionen eines Nerventeils oder auch eines arteriellen oder venösen Gefäßes möglich.
Booster-StroVac darf keinesfalls intravasal verabreicht werden!
Was müssen Sie in Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Über die Verwendung von Booster-StroVac während der Schwangerschaft liegen keine ausreichenden Daten vor. Wie bei allen inaktivierten Impfstoffen ist eine Schädigung der Leibesfrucht nicht zu erwarten. Dennoch sollte Booster-StroVac in der Schwangerschaft nur verwendet werden, wenn dies eindeutig erforderlich ist und der mögliche Nutzen gegenüber den eventuellen Risiken für den Fötus überwiegt.
Über die Verwendung von Booster-StroVac in der Stillzeit liegen keine ausreichenden Daten vor. Was ist bei Kindern zu beachten?
Kinder unter 5 Jahren dürfen nicht mit Booster-StroVac behandelt werden.
Über die Verwendung von Booster-StroVac bei Kindern zwischen 5 und 15 Jahren liegen keine ausreichenden Daten vor. Daher sollte Booster-StroVac bei Kindern zwischen 5 und 15 Jahren nur verwendet werden, wenn dies eindeutig erforderlich ist und der mögliche Nutzen gegenüber den eventuellen Risiken überwiegt.
Welche Auswirkungen hat Booster-StroVac auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen?
Es wurden keine Studien zu den Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen durchgeführt. Dennoch können einige der unter „Nebenwirkungen“ in Abschnitt 4 aufgeführten Reaktionen möglicherweise Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit oder die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen haben.
2.3 Wechselwirkungen_
Arzneimittel können sich gegenseitig beeinflussen, so dass ihre Wirkung dann stärker oder schwächer ist als gewöhnlich. Bitte informieren Sie deshalb Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen oder anwenden bzw. vor kurzem eingenommen oder angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Was ist zu beachten, wenn Sie gleichzeitig andere Arzneimittel einnehmen oder anwenden?
Bei Behandlung mit Medikamenten, die die Abwehrkraft des Körpers unterdrücken (Immunsuppressiva) und unter Strahlentherapie kann es zu einem teilweisen oder völligen Verlust der Wirkung von Booster-StroVac kommen.
2.4 Hinweise zu bestimmten sonstigen Bestandteilen
Thiomersal, Aluminiumphosphat und das in Spuren enthaltene Phenol können als Bestandteile des Präparates zu Überempfindlichkeitsreaktionen führen, die insbesondere örtlich begrenzt sind.
3. Wie ist Booster-StroVac anzuwenden?
Die Dosis für die Auffrischung (Booster-Dosierung) beträgt 0,5 ml der frisch zubereiteten Impfsuspension. Die Auffrischungs-Impfung sollte circa 1 Jahr nach der Grundimmunisierung erfolgen. Soweit nicht anders verordnet, gilt für Erwachsene und Heranwachsende ab 16 Jahren das folgende Impfschema:
• Grundimmunisierung (StroVac)
3 Injektionen a 0,5 ml Impfsuspension im Abstand von jeweils 1 bis 2 Wochen.
Mit der Grundimmunisierung wird ein Schutz von circa einem Jahr erreicht.
Eine schützende Immunantwort, die sich klinisch in einer Verbesserung der Symptomatik oder durch Beschwerdefreiheit für einen bestimmten Zeitraum äußert, wird möglicherweise nicht bei jedem Geimpften aufgebaut.
• Auffrischung (Booster-StroVac)
1 Injektion a 0,5 ml Impfsuspension circa 1 Jahr nach der Grundimmunisierung.
Es wurden keine klinischen Langzeituntersuchungen durchgeführt. Die Erfahrungen aus der klinischen Praxis zeigen, dass Boosterungen mit 1 Injektion häufig vorgenommen werden.
Herstellen der Impfsuspension
• Die Impfsuspension wird erst unmittelbar vor der Injektion hergestellt.
• Dafür zuerst die Ampulle mit der Basis-Suspension ausgiebig aufschütteln. Das darin enthaltene Aluminiumphosphat hat sich möglicherweise während der Lagerung als ein weißer Belag abgesetzt. Vor der weiteren Verwendung muss dieses Adjuvans durch Schütteln wieder in der Flüssigkeit verteilt werden, so dass die Basis-Suspension gebrauchsfertig wird. Die Verteilung der Feststoffpartikel kann fein und gleichmäßig oder auch eher flockig gelingen.
• Danach werden 0,5 ml dieser Basis-Suspension aufgezogen und auf die Trockensubstanz gegeben.
• Die Mischung wird wieder gut geschüttelt, um die Impfsuspension herzustellen. Die Flüssigkeit bleibt trüb, da Adjuvans und Wirkstoff nicht gelöst, sondern fein verteilt (suspendiert) vorliegen.
• Anschließend wird diese Impfsuspension (Injektionssuspension) aufgezogen.
Injizieren der Impfsuspension
• Für die Injektion wird eine zweite, äußerlich trockene Kanüle verwendet, um örtliche Läsionen zu verhindern.
• Die Injektion erfolgt tief intramuskulär und langsam, vorzugsweise in den Deltamuskel des Oberarms.
• Eine intravasale Applikation ist strikt zu vermeiden!
• Booster-StroVac darf nicht mit anderen Arzneimitteln in einer Spritze vermischt werden und darf nicht mit anderen Injektionen an gleicher Stelle verabreicht werden.
Was ist bei Anwendungsfehlern zu tun?
Überdosierungen und Vergiftungen sind bisher nicht bekannt.
Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann Booster-StroVac Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen. Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
Sehr häufig: Häufig: Gelegentlich: Selten:
Sehr selten: Nicht bekannt:
mehr als 1 Behandelter von 10 1 bis 10 Behandelte von 100 1 bis 10 Behandelte von 1.000 1 bis 10 Behandelte von 10.000 weniger als 1 Behandelter von 10.000
Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar
Mögliche Nebenwirkungen
Aus systemischen Untersuchungen geht hervor, dass am häufigsten örtliche und allgemeine Impfreaktionen in Form von grippalen Symptomen auftreten, die im Allgemeinen als Auseinandersetzung des Organismus mit dem Impfstoff zu verstehen sind.
Lokale Impfreaktionen an der Injektionsstelle
• Häufig werden örtliche Reaktionen wie Rötungen, Schwellungen, Spannungsgefühle oder Schmerzen, ausgehend von der Injektionsstelle, beobachtet.
Systemische Impfreaktionen
• Häufig treten Impfreaktionen (Allgemeinreaktionen) in Form von Abgeschlagenheit, grippeähnlichen Symptomen mit Gliederschmerzen, Fieber (auch bis 40 °C) und Schüttelfrost auf. Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit können auftreten.
• Selten wurde von Herz-Kreislaufbeschwerden bis hin zum Kreislaufkollaps berichtet.
• Sehr selten kam es zu vorübergehenden, regionären Schwellungen der Lymphknoten.
• Ebenfalls sehr selten wurden bekannt: allergische Reaktionen (Exanthem bis hin zu anaphylaktischen Reaktionen), gastrointestinale Beschwerden (wie z. B. Erbrechen, Blähungen, Durchfall, verminderter Appetit), Brennen in der „Blase", Verstärkung der Dranginkontinenz, Nierenschmerzen, Perichondritis, Erhöhung der Leberwerte.
• Neurologische Symptome (z. B. Parästhesien, Taubheits- oder Lähmungsgefühl, meningeale Reizung) wurden in Einzelfällen über das Spontanmeldesystem berichtet.
• Einzelfälle mit Reaktivierung einer chronischen Herpesinfektion im zeitlichen Zusammenhang zur Injektion von Booster-StroVac wurden über das Spontanmeldesystem berichtet.
• In zeitlichem Zusammenhang zur Immunisierung mit Booster-StroVac können erhöhte Laborwerte beim CRP gemessen werden.
Bei vorhandenen schweren Nebenwirkungen oder bei allergischen Reaktionen ist von weiteren Injektionen abzusehen.
Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.
5. Wie ist Booster-StroVac aufzubewahren?
Aufbewahrungsbedingungen
• Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.
• Booster-StroVac nicht über 25 °C lagern.
• Nicht einfrieren!
Haltbarkeit
Das Haltbarkeitsdatum ist auf den Etiketten und der Faltschachtel nach <Verwendbar bis> (<Verw. bis>) angegeben. Das Datum bezieht sich auf den letzten Tag des Monats. Sie dürfen das Arzneimittel nach diesem Datum nicht mehr verwenden.
6. Weitere Informationen
Was Booster-StroVac enthält
Wirkstoff: 0,5 ml Injektionssuspension (1 Impfdosis) enthält mindestens 109 inaktivierte Keime folgender Art und Menge: Escherichia coli 7,5 x 108, Morganella morganii 3,75 x 107, Proteus mirabilis 3,75 x 107, Klebsiella pneumoniae 1,5 x 108, Enterococcus faecalis 2,5 x 107 Sonstige Bestandteile: Repolymerisierte Gelatine, Dinatriumhydrogenphosphat, Kaliumdihydrogenphosphat, Natriumchlorid, Thiomersal, Aluminiumphosphat, Wasser für Injektionszwecke, Spuren von Phenol
Darreichungsform und Packungsgröße
Packung mit 1 Durchstechflasche Trockensubstanz und 1 Ampulle mit 0,5 ml Basis-Suspension zur Herstellung von 1 Injektionssuspension.
Pharmazeutischer Unternehmer
Strathmann GmbH & Co. KG Postfach 610425 22424 Hamburg Tel.: 040/55 90 5-0 Fax: 040/55 90 5-100
Hersteller
Biokirch GmbH
Bei den Kämpen 11 21220 Seevetal
Diese Gebrauchsinformation wurde zuletzt überarbeitet im August 2011.
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