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Boostrix, Fertigspritze

GEBRAUCHSINFORMATION: INFORMATION FÜR DIE ANWENDERIN/DEN ANWENDER Boostrix

Injektionssuspension in einer Fertigspritze

Diphtherie-, Tetanus- und Pertussis (azellulär, aus Komponenten)-Adsorbatimpfstoff (mit reduziertem Antigengehalt) ab dem vollendeten 4. Lebensjahr

Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor der Impfstoff Ihnen oder Ihrem Kind verabreicht wird.

-    Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen.

-    Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

-    Dieser Impfstoff wurde Ihnen oder Ihrem Kind persönlich verschrieben und darf daher nicht an Dritte weitergegeben werden.

-    Wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie oder Ihr Kind erheblich beeinträchtigt oder Sie/Ihr Kind Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind, informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker.

Diese Packungsbeilage beinhaltet:

1.    Was ist Boostrix und wofür wird es angewendet?

2.    Was müssen Sie/Ihr Kind vor der Anwendung von Boostrix beachten?

3.    Wie ist Boostrix anzuwenden?

4.    Welche Nebenwirkungen sind möglich?

5.    Wie ist Boostrix aufzubewahren?

6.    Weitere Informationen

1.    WAS IST BOOSTRIX UND WOFÜR WIRD ES ANGEWENDET?

Boostrix ist ein Impfstoff, der bei Kindern ab dem vollendeten 4. Lebensjahr und bei Jugendlichen und Erwachsenen als Auffrischimpfung (Boosterimpfung) angewendet wird, um folgende drei Krankheiten zu vermeiden: Diphtherie, Tetanus (Wundstarrkrampf) und Pertussis (Keuchhusten). Der Impfstoff wirkt, indem er den Körper eine eigene Schutzfunktion (Antikörper) gegen diese Erkrankungen aufbauen lässt.

-    Diphtherie: Die Diphtherie befällt hauptsächlich die Atemwege und gelegentlich die Haut. Im Allgemeinen kommt es zu einer Entzündung (Schwellung) der Atemwege, was starke Beschwerden beim Atmen und in manchen Fällen auch Ersticken verursachen kann. Die Bakterien setzen außerdem ein Toxin (Gift) frei, das zu Nervenschäden, Herzproblemen und sogar zum Tod führen kann.

-    Tetanus (Wundstarrkrampf): Tetanusbakterien gelangen durch Schnittverletzungen, Kratzer oder andere Hautwunden in den Körper. Besonders infektionsanfällige Wunden sind Verbrennungen, Knochenbrüche, tiefe Wunden oder durch Erde, Staub, Pferdemist/Dung oder Holzsplitter verunreinigte Hautläsionen. Die Bakterien setzen ein Toxin (Gift) frei, das Muskelsteifigkeit, schmerzhafte Muskelkrämpfe und Krampfanfälle bis hin zum Tod verursachen kann. Die Muskelkrämpfe können so stark sein, dass sie Knochenbrüche der Wirbelsäule verursachen können.

-    Pertussis (Keuchhusten): Pertussis ist eine hochinfektiöse Erkrankung. Die Krankheit betrifft die Atemwege und verursacht dabei schwere Hustenanfälle, die das normale Atmen beeinträchtigen können. Das Husten wird oft von einem „keuchenden” Geräusch begleitet, daher auch die häufige Bezeichnung „Keuchhusten”. Der Husten kann 1 bis 2 Monate oder länger anhalten. Pertussis kann auch zu Ohrinfektionen, lang andauernder Bronchitis, Lungenentzündung, Krampfanfällen und Hirnschäden bis hin zum Tod führen.

Keiner der in dem Impfstoff enthaltenen Bestandteile kann Diphtherie, Tetanus oder Keuchhusten verursachen.

2.    WAS MÜSSEN SIE/IHR KIND VOR DER ANWENDUNG VON BOOSTRIX BEACHTEN?

Boostrix darf nicht angewendet werden,

-    wenn Sie/Ihr Kind schon einmal eine allergische Reaktion auf Boostrix, irgendeinen Bestandteil dieses Impfstoffes, gegen Polysorbat 80 oder gegen Formaldehyd (enthalten in Spuren aus dem Herstellungsprozess) gezeigt haben/hat. Die arzneilich wirksamen und sonstigen Bestandteile von Boostrix sind am Ende der vorliegenden Packungsbeilage aufgezählt. Eine allergische Reaktion kann sich durch juckende Hautausschläge, Atemnot und Anschwellen des Gesichts oder der Zunge äußern.

-    wenn Sie/Ihr Kind früher bereits eine allergische Reaktion auf eine Impfung gegen Diphtherie, Tetanus, Pertussis (Keuchhusten) gezeigt haben/hat.

-    wenn bei Ihnen/Ihrem Kind innerhalb von sieben Tagen nach einer früheren Impfung mit einem Impfstoff gegen Pertussis (Keuchhusten) Störungen des Nervensystems (Enzephalopathie) aufgetreten sind.

-    wenn Sie/Ihr Kind eine schwere Infektion mit Fieber (über 38°C) haben/hat. Eine leichte Infektion wie z. B. eine Erkältung dürfte zwar unproblematisch sein, Sie sollten aber zuerst mit dem Arzt darüber sprechen.

-    wenn Sie/Ihr Kind eine vorübergehende Verminderung der Blutplättchen (wodurch sich das Risiko für Blutungen oder Blutergüsse erhöht) oder Erkrankungen des Gehirns oder der Nerven nach einer früheren Impfung mit einem Impfstoff gegen Diphtherie und/oder Tetanus gezeigt haben/hat.

Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Boostrix ist erforderlich,

-    wenn Sie/Ihr Kind nach einer früheren Impfung mit Boostrix oder einem anderen Impfstoff mit Pertussiskomponente irgendwelche Probleme hatten/hatte, insbesondere:

-    Temperaturerhöhung (> 40°C) innerhalb von 48 Stunden nach der Impfung

-    Kollaps oder schockähnlicher Zustand (hypotone hyporesponsive Episode) innerhalb von 48 Stunden nach der Impfung

-    anhaltendes Schreien über drei Stunden und länger innerhalb von 48 Stunden nach der Impfung

-    Krämpfe oder Krampfanfälle mit oder ohne Temperaturerhöhung innerhalb von drei Tagen nach der Impfung.

-    wenn Ihr Kind an einer nicht-diagnostizierten oder fortschreitenden Erkrankung des Gehirns oder an einer unkontrollierten Epilepsie leidet. Der Impfstoff sollte erst verabreicht werden, wenn die Erkrankung unter Kontrolle ist.

-    wenn Sie/Ihr Kind an einer Blutgerinnungsstörung leiden/leidet oder leicht Blutergüsse bekommen/bekommt.

-    wenn Sie/Ihr Kind zu Fieberkrämpfen neigen/neigt oder diese in der Familie aufgetreten sind.

-    wenn Sie/Ihr Kind aus irgendwelchen Gründen (einschließlich einer HIV-Infektion) lang andauernde Probleme mit dem Immunsystem haben/hat. Man kann Ihnen/Ihrem Kind zwar Boostrix verabreichen, jedoch kann der Schutz vor einer Infektion möglicherweise nicht so gut sein wie bei Kindern oder Erwachsenen mit einem unbeeinträchtigten Immunsystem.

-    Wie bei jedem Impfstoff kann es sein, dass nicht bei allen Geimpften eine schützende Immunantwort aufgebaut wird.

Bei Anwendung von Boostrix mit anderen Arzneimitteln oder Impfstoffen Bitte informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie oder Ihr Kind andere Arzneimittel (oder andere Impfstoffe) einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.

Boostrix wirkt möglicherweise nicht so gut, wenn Sie/Ihr Kind Arzneimittel einnehmen/einnimmt, die die Fähigkeit des Immunsystems verschlechtern, Infektionen zu bekämpfen.

Schwangerschaft und Stillzeit

Seien Sie bei der Anwendung von Boostrix besonders vorsichtig, wenn Sie vermuten, dass Sie schwanger sind oder wenn Sie beabsichtigen, schwanger zu werden. Ihr Arzt wird mit Ihnen die möglichen Risiken und den Nutzen einer Verabreichung von Boostrix während der Schwangerschaft besprechen.

Es ist nicht bekannt, ob Boostrix in die Muttermilch übergeht. Ihr Arzt wird mit Ihnen die möglichen Risiken und den Nutzen einer Verabreichung von Boostrix während der Stillzeit besprechen.

Fragen Sie vor der Einnahme von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat. Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen

Es ist unwahrscheinlich, dass sich die Verabreichung von Boostrix auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit, Maschinen zu bedienen, auswirkt.

3. WIE IST BOOSTRIX ANZUWENDEN?

Boostrix wird als Injektion in den Muskel verabreicht.

Der Impfstoff darf nie in ein Blutgefäß (intravasal) verabreicht werden.

Sie/Ihr Kind erhalten/erhält eine einzige Boostrix-Impfung.

Ihr Arzt wird feststellen, ob Sie/Ihr Kind vorhergehende Impfungen gegen Tetanus (Wundstarrkrampf) erhalten haben/hat.

Boostrix kann bei Ihnen/Ihrem Kind zur Vorbeugung gegen Tetanus (Wundstarrkrampf) bei einer Verletzung geimpft werden, auch wenn zusätzliche Vorkehrungen, wie beispielsweise das sorgfältige Verbinden der Wunde und/oder die Verabreichung von Tetanus-Antitoxin zur Verringerung des Risikos einer Manifestation der Erkrankung getroffen werden.

Ihr Arzt wird Sie bezüglich einer Wiederholungsimpfung beraten.

4.    WELCHE NEBENWIRKUNGEN SIND MÖGLICH?

Wie alle Arzneimittel kann Boostrix Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.

Wie bei allen Injektionsimpfstoffen können schwere allergische Reaktionen (anaphylaktische Reaktionen) sehr selten (weniger als 1 Fall pro 10.000 verimpften Dosen) auftreten. Anzeichen hierfür können sein:

-    Ausschlag, der jucken oder Blasen bilden kann

-    Schwellung der Augenpartie und des Gesichts

-    Erschwertes Atmen oder Schlucken

-    Plötzlicher Blutdruckabfall und Bewusstseinsverlust

Solche Reaktionen erscheinen gewöhnlich noch bevor Sie die Arztpraxis verlassen. Kontaktieren Sie in jedem Fall unverzüglich einen Arzt, wenn Sie eines dieser Anzeichen bemerken.

Nebenwirkungen, die bei Kindern ab einem Alter von vier Jahren auftraten Sehr häufig (mehr als 1 Fall pro 10 verimpften Dosen):

-    Schmerzen, Rötung und/oder Schwellung an der Injektionsstelle

-    Fieber > 37,5°C

-    Appetitlosigkeit

-    Reizbarkeit

-    Schläfrigkeit

Häufig (bis zu 1 Fall pro 10 verimpften Dosen):

-    Fieber > 39°C

-    Schwellungen der Gliedmaße, an der die Injektion vorgenommen wurde

-    Erbrechen und Durchfall

Sehr selten (weniger als 1 Fall pro 10.000 verimpften Dosen):

-    Kollaps oder Phasen der Bewusstlosigkeit oder Bewusstseinsstörung

-    Krämpfe oder Krampfanfälle

Nebenwirkungen, die bei Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern ab einem Alter von zehn Jahren auftraten

Sehr häufig (mehr als 1 Fall pro 10 verimpften Dosen):

-    Schmerzen, Rötung und Schwellung an der Injektionsstelle

-    Kopfschmerzen

Häufig (bis zu 1 Fall pro 10 verimpften Dosen):

-    Fieber > 37,5°C

-    Allgemeines Unwohlsein

-    Abgeschlagenheit

-    Schwindel

Gelegentlich (bis zu 1 Fall pro 100 verimpften Dosen):

-    Fieber > 39°C

-    Verhärtung und/oder sterile Abszessbildung an der Injektionsstelle

-    Schmerzen

-    Ungewöhnliche Muskelsteifigkeit mit eingeschränkter Bewegungskontrolle

-    Erbrechen

-    Gelenksteife, Muskelschmerzen

-    Juckreiz, verstärktes Schwitzen

-    Lymphknotenschwellung am Ansatz der Achselhöhlen oder der Leistengegend

-    Rachenentzündung und Schluckbeschwerden

Sehr selten (weniger als 1 Fall pro 10.000 verimpften Dosen):

-    Schwellungen der Gliedmaße, an der die Injektion vorgenommen wurde

Nach einer Impfung gegen Tetanus wurde sehr selten (in weniger als 1 pro 10.000 Impfdosen) über eine vorübergehende Nervenentzündung berichtet. Diese verursacht Schmerzen, Schwäche und Lähmungen der Extremitäten und breitet sich häufig bis zur Brust und zum Gesicht aus (Guillain-Barre-Syndrom).

Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.

5.    WIE IST BOOSTRIX AUFZUBEWAHREN?

Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren!

Sie dürfen Boostrix nach dem auf der Faltschachtel angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des angegebenen Monats.

Im Kühlschrank lagern (2°C bis 8°C)!

Nicht einfrieren! Durch Gefrieren wird der Impfstoff zerstört.

In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.

Das Arzneimittel darf nicht im Abwasser oder Haushaltsabfall entsorgt werden. Fragen Sie Ihren Apotheker wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr benötigen. Diese Maßnahme hilft die Umwelt zu schützen.

6. WEITERE INFORMATIONEN Was Boostrix enthält

-    Die Wirkstoffe sind:

Diphterietoxoid1    mindestens 2 Internationale Einheiten (I.E.)

Tetanustoxoid1    mindestens 20 Internationale Einheiten (I.E.)

Antigene von Bordetella pertussis

Pertussistoxoid1    8 Mikrogramm

Filamentöses Hämagglutinin1    8 Mikrogramm

Pertactin1    2,5 Mikrogramm

1adsorbiert an Aluminiumhydroxid (Al(OH)3) und    0,3 Milligramm Al

Aluminiumphosphat (AlPO4)    0,2 Milligramm Al

In diesem Impfstoff sind Aluminiumhydroxid und Aluminiumphosphat als Adjuvantien enthalten. Adjuvantien sind Substanzen, die bestimmten Impfstoffen zugesetzt werden, um die Schutzwirkung des Impfstoffes zu beschleunigen, zu verbessern und/oder zu verlängern.

-    Die sonstige Bestandteile in Boostrix sind: Natriumchlorid, Wasser für Injektionszwecke.

Wie Boostrix aussieht und Inhalt der Packung

Injektionssuspension in einer Fertigspritze.

Boostrix ist eine weiße, leicht milchige Flüssigkeit, die in einer Fertigspritze (0,5 ml) enthalten ist. Boostrix ist in folgenden Packungsgrößen erhältlich: 1, mit oder ohne Nadel/Kanüle.

Einfuhr, Umpackung und Vertrieb:

EurimPharm Arzneimittel GmbH 83451 Piding

Diese Gebrauchsinformation wurde zuletzt genehmigt im November 2008.

Die folgenden Informationen sind nur für Ärzte bzw. medizinisches Fachpersonal bestimmt:

Vor der Impfung sollte der Impfstoff gründlich geschüttelt werden, um eine homogene, trübe weiße Suspension zu erhalten. Vor der Verabreichung sollte der Impfstoff per Augenschein auf jegliche Fremdkörper und/oder Veränderungen der äußeren Erscheinung untersucht werden. Falls Sie solche beobachten, verwerfen Sie den Impfstoff.

Nicht verwendeter Impfstoff oder Abfall material ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu entsorgen.

Diese Packung wurde von der EurimPharm Arzneimittel GmbH, 83451 Piding importiert. Der Beipackzettel wurde ebenfalls von der EurimPharm Arzneimittel GmbH gedruckt und hinzugefügt.

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