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Bromocriptin Hexal 2,5mg Tabletten

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Fachinformation (Zusammenfassung der Merkmale der Arzneimittel/SPC)


1. Bezeichnung der Arzneimittel

Bromocriptin HEXAL® 2,5 mg Tabletten

Bromocriptin HEXAL® 5 mg Hartkapseln

Bromocriptin HEXAL® 10 mg Hartkapseln


2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung

Bromocriptin HEXAL® 2,5 mg

1 teilbare Tablette enthält 2,87 mg Bromocriptinmesilat, entsprechend 2,5 mg Bromocriptin.


Sonstiger Bestandteil: Lactose-Monohydrat 115,48 mg


Bromocriptin HEXAL® 5 mg

1 Hartkapsel enthält 5,735 mg Bromocriptinmesilat, entsprechend 5 mg Bromocriptin.


Sonstiger Bestandteil: Lactose-Monohydrat 80,015 mg


Bromocriptin HEXAL® 10 mg

1 Hartkapsel enthält 11,47 mg Bromocriptinmesilat, entsprechend 10 mg Bromocriptin.


Sonstiger Bestandteil: Lactose-Monohydrat 160,03 mg


Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.


3. Darreichungsform

Bromocriptin HEXAL® 2,5 mg

Tablette


Weiße, runde, biplanare Tabletten mit einseitiger Bruchkerbe


Bromocriptin HEXAL® 5 mg

Hartkapsel


Hartkapseln mit blauem Kapseloberteil und weißem Kapselunterteil, gefüllt mit weißem Pulver


Bromocriptin HEXAL® 10 mg

Hartkapsel


Hartkapseln mit weißem Kapseloberteil und -unterteil, gefüllt mit weißem Pulver


4. Klinische Angaben

4.1 Anwendungsgebiete

Idiopathische und postenzephalitische Parkinson-Krankheit


Hinweis

Bromocriptin HEXAL® wird entweder in Monotherapie oder als Zusatzmedikation zur Levodopa-Behandlung verabreicht, insbesondere bei solchen Patienten, die nicht ausreichend auf Levodopa ansprechen.


Zusätzlich für Bromocriptin HEXAL® 2,5 mg

Zustände und Erkrankungen, bei denen eine Senkung des Prolaktinspiegels angezeigt ist, wie

- primäres und sekundäres Abstillen aus medizinischen Gründen

- Milchstauung nach der Geburt, wenn andere Maßnahmen nicht zur Entleerung der Brüste geführt haben; eine beginnende Mastitis in der Stillperiode

- Hemmung der Laktation nach Abort

- Galactorrhö-Amenorrhö-Syndrom

Amenorrhö und Galactorrhö als Folge der Anwendung bestimmter Medikamente, die eine Prolaktinerhöhung verursachen (z. B. Psychopharmaka)

Akromegalie: Zusätzlich zur chirurgischen Therapie oder Strahlentherapie. In bestimmten Fällen kann Bromocriptin HEXAL® 2,5 mg auch allein angewendet werden.


4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung

Dosierung und Anwendungsdauer sind von Art und Schwere der Erkrankungen abhängig.


Die Behandlung wird individuell mit niedrigen Anfangsdosen einschleichend begonnen, wozu sich die Dosisstärke 2,5 mg Bromocriptin (Bromocriptin HEXAL® 2,5 mg) eignet. Höhere Tagesdosen sind nur selten bei Patienten im fortgeschrittenen Krankheitsstadium erforderlich und gewährleisten keinen besseren Therapieerfolg. Danach wird in Abhängigkeit von der Indikation bis zur erforderlichen Erhaltungsdosis gesteigert (Dosistitration), wozu sich Dosisstärken zu 5 mg oder 10 mg Bromocriptin (Bromocriptin HEXAL® 5 mg/- 10 mg) eignen.


Die maximale Dosis beträgt 30 mg Bromocriptin pro Tag.


Dosierungsrichtlinien

Bromocriptin HEXAL® 2,5 mg

Primäres und sekundäres Abstillen aus medizinischen Gründen

Am 1. Behandlungstag morgens und abends je ½ Tablette Bromocriptin HEXAL® 2,5 mg (entsprechend 2-mal 1,25 mg Bromocriptin), anschließend 2-mal täglich 1 Tablette Bromocriptin HEXAL® 2,5 mg (entsprechend 2-mal 2,5 mg Bromocriptin), morgens und abends, über 14 Tage.


Zur Verhinderung des Milcheinschusses sollte die Behandlung so bald wie möglich nach der Geburt, jedoch nicht vor Stabilisierung vitaler Funktionen begonnen werden. In seltenen Fällen kann 2 oder 3 Tage nach dem Absetzen von Bromocriptin HEXAL® 2,5 mg eine im Allgemeinen schwache Milchabsonderung auftreten. Sie wird durch eine erneute 6-tägige Gabe von Bromocriptin HEXAL® 2,5 mg in derselben Dosierung (2 Tabletten täglich) behandelt. Eine Einschränkung der Flüssigkeitszufuhr ist nicht erforderlich; physikalische Maßnahmen erübrigen sich.


Postpartaler Milchstau, wenn andere Maßnahmen nicht zur Entleerung der Brüste geführt haben

Eine Einzeldosis von 1 Tablette Bromocriptin HEXAL® 2,5 mg (entsprechend 2,5 mg Bromocriptin), gegebenenfalls nach 6-12 Stunden eine weitere Tablette einnehmen. Das Stillen braucht nicht unterbrochen zu werden.


Puerperale Mastitis

3 Tage 3-mal 1 Tablette Bromocriptin HEXAL® 2,5 mg (entsprechend 7,5 mg Bromocriptin pro Tag), anschließend 11 Tage 2-mal 1 Tablette Bromocriptin HEXAL® 2,5 mg (entsprechend 5 mg Bromocriptin pro Tag) einnehmen.


Galactorrhö-Amenorrhö-Syndrom

Am 1. Tag ½ Tablette Bromocriptin HEXAL® 2,5 mg (entsprechend 1,25 mg Bromocriptin) abends, ab dem 2. Tag 3-mal täglich ½ Tablette Bromocriptin HEXAL® 2,5 mg (entsprechend 3,75 mg Bromocriptin pro Tag). Falls erforderlich, allmähliche Steigerung über 1-2 Wochen auf 2-3-mal täglich 1 Tablette Bromocriptin HEXAL® 2,5 mg (entsprechend 5-7,5 mg Bromocriptin pro Tag).


Bei Therapieerfolg versuchsweise nach 6 Monaten absetzen. Bei erneutem Auftreten der Symptomatik Behandlung wieder aufnehmen.


Medikamentös bedingte Amenorrhö/Galactorrhö

Am 1. Tag ½ Tablette Bromocriptin HEXAL® 2,5 mg (entsprechend 1,25 mg Bromocriptin) abends, ab dem 2. Tag 3-mal täglich ½ Tablette Bromocriptin HEXAL® 2,5 mg (entsprechend 3,75 mg Bromocriptin pro Tag). Falls erforderlich allmähliche Steigerung über 1-2 Wochen auf 2-3-mal täglich 1 Tablette Bromocriptin HEXAL® 2,5 mg Tabletten (entsprechend 5-7,5 mg Bromocriptin pro Tag), bis die Menstruation eintritt bzw. der Milchfluss sistiert.


Akromegalie

Anfangs 1 Tablette Bromocriptin HEXAL® 2,5 mg (entsprechend 2,5 mg Bromocriptin) täglich, im Verlauf von 1-2 Wochen allmähliche Steigerung auf 4-8 Tabletten Bromocriptin HEXAL® 2,5 mg (entsprechend 10-20 mg Bromocriptin pro Tag) täglich, je nach Ansprechen und Verträglichkeit auf 4 gleiche Einzeldosen über den Tag verteilt.


Idiopathische und postenzephalitische Parkinson-Krankheit

Im Allgemeinen wird die Behandlung mit Bromocriptin HEXAL® 2,5 mg eingeleitet.


Während der 1. Woche gibt man täglich ½ Tablette Bromocriptin HEXAL® 2,5 mg (entsprechend 1,25 mg Bromocriptin) abends. Diese Dosis sollte langsam erhöht werden, z. B. pro Woche um ½ Tablette Bromocriptin HEXAL® 2,5 mg täglich, bis zu 3-mal täglich 1 Tablette Bromocriptin HEXAL® 2,5 mg (entsprechend 7,5 mg Bromocriptin) in der 6. Woche.


Sollte eine höhere Dosis von Bromocriptin erforderlich sein, ist die bisherige Dosis schrittweise (durch Dosistitration) und individuell zu erhöhen. Dabei ist zu beachten, dass die tägliche Gesamtdosis von 30 mg Bromocriptin nicht überschritten werden soll.


Bei Erreichen einer täglichen Dosis von 2-mal 2 Tabletten Bromocriptin HEXAL® 2,5 mg (entsprechend 10 mg Bromocriptin) kann auf 2-mal 1 Hartkapsel Bromocriptin HEXAL® 5 mg umgestellt werden, wenn bei der bisherigen Dosierung keine schwerwiegenden Nebenwirkungen aufgetreten sind (siehe Abschnitt 4.8 „Nebenwirkungen“).


Über 3-mal 5 mg hinausgehende Tagesdosen können in Form von Bromocriptin HEXAL® 10 mg gegeben werden, wenn bei der bisherigen Dosierung keine Nebenwirkungen aufgetreten sind.


Das oben angegebene Dosierungsschema gilt sowohl für die Mono- wie für die Kombinationstherapie mit Levodopa (mit oder ohne Decarboxylasehemmer). Eine Dosisverringerung von Levodopa ist oft möglich. Sie sollte stufenweise vorgenommen werden, nach entsprechender Anpassung der Bromocriptin-Dosis, bis zum Erreichen des optimalen therapeutischen Effektes. Gegebenenfalls kann Levodopa ganz abgesetzt werden.


Bromocriptin HEXAL® 5 mg/- 10 mg

Die Behandlung wird im Allgemeinen mit Bromocriptin HEXAL® 2,5 mg eingeleitet.


Während der 1. Woche gibt man täglich ½ Tablette zu 2,5 mg (entsprechend 1,25 mg Bromocriptin) abends. Diese Dosis sollte langsam erhöht werden, z. B. pro Woche um ½ Tablette täglich, bis zu 3-mal 1 Tablette täglich (entsprechend 7,5 mg Bromocriptin) in der 6. Woche.


Sollte eine höhere Dosis von Bromocriptin HEXAL® erforderlich sein, ist die bisherige Dosis schrittweise (durch Dosistitration) und individuell zu erhöhen.


Höhere Dosen sind nur selten bei Patienten im fortgeschrittenen Krankheitsstadium zweckmäßig. Die tägliche Gesamtdosis von 30 mg Bromocriptin (entsprechend 6 Hartkapseln zu 5 mg bzw. 3 Hartkapseln zu 10 mg) soll nicht überschritten werden.


Das oben angegebene Dosierungsschema gilt für die Mono- sowie für die Kombinationstherapie mit Levodopa (mit oder ohne Decarboxylasehemmer). Eine Dosisverringerung von Levodopa ist oft möglich. Sie sollte stufenweise vorgenommen werden, nach entsprechender Anpassung der Bromocriptin-Dosis, bis zum optimalen therapeutischen Effekt. Gegebenenfalls kann Levodopa ganz abgesetzt werden.


Bei Langzeitbehandlung mit hohen Dosen von über 20 mg pro Tag über 6 Monate und länger, wurden die unter Abschnitt 4.8 „Nebenwirkungen“ aufgeführten pleuropulmonalen Symptome und Pleuraergüsse beobachtet, die sich teilweise nach Absetzen der Therapie zurückbildeten.


Zusätzlich für Bromocriptin HEXAL® 5 mg

Über 3-mal 5 mg hinausgehende Tagesdosen können in Form von Hartkapseln zu 10 mg Bromocriptin gegeben werden, wenn bei der bisherigen Dosierung keine Nebenwirkungen aufgetreten sind.


Art und Dauer der Anwendung

Die Tabletten sind teilbar.


Grundsätzlich soll die Einnahme von Bromocriptin nicht auf nüchternen Magen erfolgen, sondern nur während der Mahlzeiten oder nach den Mahlzeiten. Dies führt zu einer verzögerten Resorption der Substanz und damit zu einer deutlichen Reduktion von Nebenwirkungen. Die Tabletten bzw. Hartkapseln werden mit etwas Flüssigkeit unzerkaut geschluckt.


Bezüglich der Anwendungsdauer in der gynäkologischen Indikation wird auf die detaillierten Aussagen unter den Dosierungsangaben verwiesen.


Für die Indikationen Akromegalie und Parkinson-Krankheit sind keine bestimmten Begrenzungen der Anwendungsdauer vorgesehen. In der Regel handelt es sich bei der Parkinson-Krankheit um eine Langzeitanwendung. Die Unbedenklichkeit bei Anwendung von mehr als 2 Jahren bei Parkinson-Patienten wurde bisher nicht ausreichend geprüft.


Bei Langzeitbehandlung werden regelmäßige Kontrollen der Leber- und Nierenfunktion empfohlen.


4.3 Gegenanzeigen

Bromocriptin HEXAL® darf nicht angewendet werden bei Patienten mit

- Überempfindlichkeit gegen Bromocriptin, andere Ergotalkaloide oder einen der sonstigen Bestandteile

- Schwangerschaftstoxikose

- unkontrollierter Hypertonie

- Hochdruckerkrankungen während der Schwangerschaft (einschließlich Eklampsie, Prä-Eklampsie, schwangerschaftinduzierte Hypertonie), Bluthochdruck nach der Geburt und im Wochenbett

- koronarer Herzerkrankung und arteriellen Verschlusskrankheiten

- schweren psychischen Störungen

- bei Langzeitbehandlung: Echokardiografischer Nachweis einer Herzklappenerkrankung vor der Behandlung.


Bei Verabreichung hoher Dosen Bromocriptin (über 10 mg/Tag) ist besondere Vorsicht geboten bei Patienten mit

- psychischen Störungen in der Vorgeschichte (anamnestische und manifeste Verwirrtheitszustände, Halluzinationen und andere Symptome)

- schwerem hirnorganischem Psychosyndrom

- schweren Herz-Kreislauf-Erkrankungen (wie z. B. schwere symptomatische orthostatische Hypotonie, medikamentös behandelter Bluthochdruck und gleichzeitige Kombination mit antihypertensiven und anderen blutdruckbeeinflussenden Arzneimitteln)

- Magen- und Zwölffingerdarm-Geschwüren sowie Blutungen im Magen-Darm-Trakt (auch in der Vorgeschichte).


Diese Patienten sind gegebenenfalls von einer Behandlung mit Bromocriptin HEXAL® in hohen Dosen auszuschließen.


Vorsicht ist auch bei Patienten mit Lebererkrankungen geboten, da die Wirksamkeit und Sicherheit der Anwendung von Bromocriptin bei diesen Patienten nicht belegt ist.


Über die Anwendung von Bromocriptin bei Kindern und Jugendlichen liegen keine Erkenntnisse vor.


4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Klinische Erfahrungen zeigen, dass einige Nebenwirkungen von Bromocriptin, z. B. Brechreiz oder Erbrechen, von Domperidon, einem peripheren Dopaminantagonisten, gelindert bzw. aufgehoben werden können (siehe Abschnitt 4.5 „Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen“). Der therapeutische Nutzen einer solchen Zusatztherapie ist vom Dosisverhältnis zwischen Bromocriptin und Domperidon abhängig. Daher müssen sowohl die Zweckmäßigkeit der Anwendung wie die Dosis von Domperidon vom behandelnden Arzt individuell bestimmt werden.


In niedriger Dosierung sind Nebenwirkungen schwach ausgeprägt und meist reversibel, in hoher Dosierung und bei Langzeitbehandlung treten sie stärker ausgeprägt auf. Über das Absetzen von Bromocriptin muss im Einzelfall entschieden werden. In der Regel bilden sich die Nebenwirkungen nach Dosisverringerung von Bromocriptin und/oder der Levodopa-Präparate zurück.


Nach Absetzen der Therapie mit Bromocriptin wurde gelegentlich das Auftreten von Galactorrhö beobachtet.


Bei Patienten unter Bromocriptin-Therapie, besonders bei langdauernder und hochdosierter Behandlung, wurden gelegentlich sowohl Pleura- und Perikardergüsse als auch Pleura- und Lungenfibrosen und eine konstriktive Perikarditis beobachtet. Patienten mit unklaren pleuropulmonalen Symptomen sollten sorgfältig untersucht und die Beendigung der Bromocriptin-Therapie sollte erwogen werden.


Besonders unter langdauernder und hochdosierter Bromocriptin-Behandlung wurde bei einigen wenigen Patienten eine retroperitoneale Fibrose berichtet. Zur Früherkennung der retroperitonealen Fibrose im noch reversiblen Stadium sollten Patienten aus dieser Gruppe auf entsprechende Symptome hin (wie Rückenschmerzen, Ödeme in den Unterschenkeln, eingeschränkte Nierenfunktion) beobachtet werden. Wenn fibrotische Veränderungen im Retroperitonealraum diagnostiziert werden oder bei Verdacht darauf ist die Behandlung mit Bromocriptin zu beenden.


In seltenen Fällen wurde bei Gabe hoher Dosen Bromocriptin allein oder gleichzeitiger Gabe von Levodopa-Präparaten nach dem Absetzen der Behandlung das Auftreten von Sinnestäuschungen (Halluzinationen) über einige Wochen hinweg beobachtet.


Bei Akromegalie-Patienten mit Ulkus oder Ulkusanamnese ist beim Auftreten gastrointestinaler Störungen eine Alternativ-Behandlung durchzuführen.


Es wurde über einige Fälle von Magen-Darm-Blutungen und Magen-Geschwüren berichtet. Wenn ein solches Ereignis auftritt, ist Bromocriptin HEXAL® abzusetzen. Patienten mit Hinweise auf ein Magen-Geschwür oder mit einem Magen-Geschwür in der Vorgeschichte sollten während der Behandlung eng überwacht werden.


Bromocriptin HEXAL® kann zu einer Blutdrucksteigerung, in manchen Fällen auch zu einer Blutdrucksenkung führen (siehe Abschnitt 4.8 „Nebenwirkungen“). Daher sollte der Blutdruck insbesondere in den ersten Tagen der Behandlung bei Patienten mit labilem Blutdruck regelmäßig kontrolliert werden.


Bei älteren Patienten sowie bei Patienten mit hirnorganischen Veränderungen (Demenz) ist bei höherer Dosierung von mehr als 10 mg Bromocriptin/Tag mit dem verstärkten Auftreten von Nebenwirkungen zu rechnen. Dabei stehen psychotische Symptome, Herzrhythmusstörungen insbesondere bei Patienten mit Myokardinfarkt-Anamnese, sowie bei Langzeitbehandlung pulmonale Veränderungen im Vordergrund.


Höhere Dosen von mehr als 10 mg Bromocriptin pro Tag sind insbesondere zur Behandlung der Parkinson-Krankheit erforderlich. In Kombination mit Levodopa-Präparaten oder in höherer Dosierung von mehr als 30 mg Bromocriptin pro Tag treten Nebenwirkungen häufiger und stärker ausgeprägt auf.


Spielsucht/pathologisches Spielen, Libidosteigerung und Hypersexualität wurden bei Patienten, die Dopaminagonisten, einschließlich Bromocriptin HEXAL®, zur Behandlung der Parkinson-Erkrankung angewendet haben, berichtet.


Abnorme Laborparameter wie Anstieg von Harnstoff, Harnsäure, alkalischer Phosphatase, SGOT, SGPT, Gamma-GT, CPK wurden beobachtet. Diese Erscheinungen sind vorübergehend und ohne klinische Relevanz. Bei Patienten mit Leberfunktionsstörungen ist Vorsicht geboten (Dosisanpassung). Bei Langzeitbehandlung werden regelmäßige Kontrollen der Leber- und der Nierenfunktion empfohlen.


Da Bromocriptin bei Frauen eine Prolaktin-bedingte Sterilität aufhebt, sollte einer nicht erwünschten Konzeption mit entsprechenden Maßnahmen vorgebeugt werden.


Tritt bei Patientinnen nach einer abgeschlossenen Behandlung wiederum Amenorrhö oder Galactorrhö auf, kann bei bestehendem Kinderwunsch erneut mit Bromocriptin HEXAL® therapiert werden, wenn eine Prolaktin-bedingte Sterilität besteht.


Wenn Frauen wegen einer Grunderkrankung, die nicht auf eine Hyperprolaktinämie zurückzuführen ist, mit Bromocriptin HEXAL® behandelt werden, ist die niedrigste wirksame Dosis zu wählen. Dies ist erforderlich um zu vermeiden, dass der Plasma-Prolaktin-Spiegel unter den Normalwert abfällt und die Gelbkörper-Funktion beeinträchtigt wird.


Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten Bromocriptin HEXAL® nicht einnehmen.


Zusätzliche Warnhinweise zur Anwendung von Bromocriptin HEXAL® 2,5 mg Tabletten bei Patienten mit Prolaktin-freisetzenden Adenomen

Bei Patienten mit Makroadenomen der Hypophyse ist die Tumorgröße sorgfältig zu überwachen. Wenn Hinweise auf eine Tumorexpansion auftreten, müssen chirurgische Maßnahmen in Betracht gezogen werden.


In seltenen Fällen wird die zu Amenorrhö und Galactorrhö führende Hyperprolaktinämie durch ein den Hypophysenstiel komprimierendes Makroadenom verursacht, welches selbst kein Prolaktin produziert (Begleithyperprolaktinämie). Bei solchen Patientinnen ist zu beachten, dass die Behandlung mit Bromocriptin HEXAL® 2,5 mg den Prolaktinspiegel senken und die Amenorrhö bzw. Galactorrhö beheben kann, ohne dass das Wachstum des Adenoms gebremst wird.


Bei Patienten mit Gesichtsfeldausfällen infolge von markanter Sellavergrößerung bei einem Hypophysentumor sind in erster Linie der chirurgische Eingriff, die Bestrahlung oder beides angezeigt. Bromocriptin HEXAL® 2,5 mg sollte erst bei Versagen dieser Maßnahmen zur Anwendung kommen bzw. als Zusatztherapie eingesetzt werden.


Gesichtsfeldausfälle sind eine bekannte Komplikation von Makroprolaktinomen. Die Behandlung mit Bromocriptin HEXAL® 2,5 mg bewirkt eine Reduktion der Hyperprolaktinämie und führt damit häufig zu einer Verbesserung des Gesichtsfelddefekts. Bei einigen Patienten kann jedoch eine sekundäre Einschränkung des Gesichtsfelds auftreten, obwohl sich der Prolaktinspiegel normalisierte und der Tumor zurückbildete. Die Ursache hierfür ist ein mechanischer Zug auf das Chiasma opticum, das in die nun mehr teilweise leere Sella gedrückt wird. In diesen Fällen kann eine Verbesserung des Gesichtsfelddefekts erzielt werden, wenn die Bromocriptin-Dosis reduziert wird. Dies kann zu einer gewissen Erhöhung des Prolaktinspiegels und erneutem Tumorwachstum führen. Bei Patienten mit Makroprolaktinomen, die mit Bromocriptin HEXAL® 2,5 mg behandelt werden, wird eine regelmäßige Kontrolle des Gesichtsfelds empfohlen, um frühzeitig eine sekundäre Einschränkung des Gesichtsfelds zu erkennen und gegebenenfalls die Dosis von Bromocriptin HEXAL® 2,5 mg anzupassen.


Patienten mit Makroadenomen der Hypophyse können gleichzeitig eine Hypophysen-Insuffizienz aufgrund des Drucks auf die Hypophyse oder der Zerstörung von Hypophysengewebe aufweisen. Daher sollte vor der Gabe von Bromocriptin HEXAL® 2,5 mg die Hypophysenfunktion geprüft und gegebenenfalls eine adäquate Substitutionstherapie eingeleitet werden. Bei Patienten mit sekundärer Nebennierenrinden-Insuffizienz müssen Kortikoide substituiert werden.


Wenn bei Patientinnen mit Adenomen nach der Anwendung von Bromocriptin HEXAL® 2,5 mg eine Schwangerschaft eintritt, ist eine sorgfältige Überwachung erforderlich. Prolaktin-freisetzende Adenome können sich während der Schwangerschaft ausdehnen. Bei diesen Patientinnen führt die Behandlung mit Bromocriptin HEXAL® 2,5 mg häufig zu einer Schrumpfung des Tumorgewebes und zu einer schnellen Verbesserung des eingeschränkten Gesichtsfeldes. In schweren Fällen kann die Kompression des Sehnervs oder von anderen Hirnnerven einen notfallmäßigen chirurgischen Eingriff an der Hypophyse erforderlich machen.


Bei einigen Patienten mit Prolaktin-freisetzenden Adenomen, die mit Bromocriptin HEXAL® 2,5 mg behandelt wurden, wurde eine heftige Absonderung von Gehirn-Rückenmark-Flüssigkeit durch die Nase beobachtet. Die hierzu verfügbaren Daten deuten darauf hin, dass dies durch eine Schrumpfung von invasiven Tumoren verursacht worden sein könnte.


4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Obwohl Wechselwirkungen mit anderen Ergotalkaloiden (z. B. Methylergometrin) nicht nachgewiesen wurden, wird von einer gleichzeitigen Einnahme mit Bromocriptin nach der Geburt im Wochenbett abgeraten.


Bei vorausgegangener oder gleichzeitiger Behandlung mit auf den Blutdruck einwirkenden Arzneimitteln ist besondere Vorsicht geboten.


Bei der Kombinationstherapie mit Levodopa-Präparaten sollte nach der Dosissteigerung von Bromocriptin die Levodopa-Dosis reduziert werden, um das Auftreten von Levodopa-typischen Nebenwirkungen zu verringern.


Bromocriptin ist sowohl ein Substrat als auch ein Inhibitor von Cytochrom CYP3A4. Die gleichzeitige Anwendung mit starken Inhibitoren oder Substraten dieses Enzyms (z. B. Azolantimykotika, HIV-Protease-Hemmer) sollte daher mit Vorsicht erfolgen.


Die Wirkung von Bromocriptin kann bei gleichzeitiger Anwendung mit Dopaminantagonisten (z. B. bestimmte Neuroleptika aus der Gruppe der Phenothiazine, Butyrophenone oder Thioxanthene) aber auch durch Metoclopramid oder Domperidon abgeschwächt bzw. aufgehoben werden. Eine Dosisanpassung ist entsprechend vorzunehmen.


Es wurde gezeigt, dass bei gleichzeitiger Anwendung von Makrolid-Antibiotika, wie z. B. Erythromycin oder Josamycin, der Plasmaspiegel von Bromocriptin erhöht und seine Wirkung damit verlängert und/oder verstärkt wird.


Octreotid (ein ähnlich der körpereigenen Substanz Somastatin wirkendes, synthetisch hergestelltes Peptid, das zur Behandlung bestimmter endokriner Tumoren oder der Akromegalie dient) kann die Bioverfügbarkeit von Bromocriptin erhöhen und dadurch die Wirkung von Bromocriptin verstärken.


Bei gleichzeitiger Einnahme von Griseofulvin kann die Wirkung von Bromocriptin aufgehoben werden.


Tamoxifen (Antiöstrogen) kann die Wirkung von Bromocriptin aufheben.


Bromocriptin vermindert die Alkoholverträglichkeit (Alkoholintoleranz). Die Verträglichkeit von Bromocriptin kann durch Alkohol verringert werden. Daher sollte der Patient auf gleichzeitigen Alkoholgenuss während der Therapie verzichten.


4.6 Schwangerschaft und Stillzeit

Die Ursache einer Sterilität ist vor Therapiebeginn abzuklären, bei der Diagnose eines Hypophysenadenoms sollte das Eintreten einer Schwangerschaft durch entsprechende Maßnahmen verhindert werden.


Stehen einem Kinderwunsch keine medizinischen Bedenken entgegen, sollte die Behandlung mit Bromocriptin umgehend nach der Empfängnis eingestellt werden. Nach dem Absetzen von Bromocriptin wurde keine erhöhte Fehlgeburtsrate beobachtet.


Während der Schwangerschaft sollte Bromocriptin nur angewendet werden, wenn eine Indikation zur Fortführung der Therapie während dieser Zeit gegeben ist. Eine regelmäßige ärztliche Kontrolle der Schwangeren und des Schwangerschaftsverlaufes wird empfohlen.


Wenn während der Behandlung eines Hypophysenadenoms eine Schwangerschaft eintritt und die Behandlung mit Bromocriptin HEXAL® beendet wurde, ist eine enge Überwachung während der Schwangerschaft zwingend erforderlich. Bei Patientinnen, die Symptome eines verstärkten Prolaktinomwachstums zeigen (z. B. Kopfschmerzen, Gesichtsfelddefekte) kann es erforderlich sein, die Behandlung mit Bromocriptin HEXAL® wieder aufzunehmen oder einen chirurgischen Eingriff durchzuführen.


Bromocriptin durchdringt die Plazentaschranke. Hinweise auf teratogene oder andere embryotoxische Eigenschaften von Bromocriptin bei Einnahme in der Frühschwangerschaft sind bisher nicht bekannt.


Wegen seiner prolaktinsenkenden Eigenschaften sollte Bromocriptin in der Stillzeit nur angewendet werden, wenn Auswirkungen auf die Milchproduktion erwünscht sind.


4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Diese Arzneimittel können auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch zu plötzlichem Blutdruckabfall, zentralnervösen und Kreislaufstörungen, Tagesmüdigkeit und Schlafattacken führen (siehe Abschnitt 4.8 „Nebenwirkungen“). Im Straßenverkehr oder beim Bedienen von Maschinen muss mit dem Auftreten dieser Erscheinungen gerechnet werden. Der behandelnde Arzt entscheidet in jedem Einzelfall unter Berücksichtigung der individuellen Reaktion und der Dosierung, ob auf entsprechende Tätigkeiten verzichtet werden muss.


Vorsicht ist zu Beginn der Behandlung geboten. Auf die Einnahme von Alkohol sollte wegen einer verminderten Alkoholverträglichkeit verzichtet werden (siehe Abschnitt 4.5 „Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen“).


4.8 Nebenwirkungen

Nebenwirkungen treten dosisabhängig und besonders zu Beginn der Therapie mit Bromocriptin HEXAL® sowie bei gleichzeitiger Begleitmedikation mit Antihypertensiva oder Levodopa-Präparaten auf.


Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:


Sehr häufig ( 1/10)

Häufig ( 1/100 bis < 1/10)

Gelegentlich ( 1/1.000 bis < 1/100)

Selten ( 1/10.000 bis < 1/1.000)

Sehr selten (< 1/10.000)

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)


Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Sehr häufig:Übelkeit, Verstopfung, Erbrechen, Magen-Darm-Beschwerden (z. B. Diarrhö, Oberbauchbeschwerden/-krämpfe, Dyspepsie), Appetitlosigkeit

Selten:Retroperitonealfibrose, Magen-Geschwür, gastrointestinale Blutungen


Erkrankungen des Nervensystems

Sehr häufig:Kopfschmerzen, Schwindel, Müdigkeit

Häufig:Benommenheit, Angst, Nervosität, Dyskinesie, Ataxien

Gelegentlich:Parästhesien, Ohrenklingeln

Selten:Somnolenz, Dysarthrie

Sehr selten:starke Tagesmüdigkeit, plötzliche Schlafanfälle


Psychiatrische Erkrankungen

Sehr häufig:depressive Verstimmung

Häufig:Verwirrtheit, psychomotorische Unruhe, Psychosen, Halluzinationen, Schlafstörungen

Selten:Schlaflosigkeit


Augenerkrankungen

Häufig:Sehstörungen

Selten:Verschwommensehen


Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths

Selten:Tinnitus


Herz- und Gefäßerkrankungen

Sehr häufig:Synkope

Gelegentlich:Blutdruckabfall, insbesondere bei Lagewechsel (Orthostase), bis hin zum Kollaps, der mit Bradykardie einhergehen kann und entsprechend behandelt werden muss (siehe Hinweise zur Teilnahme im Straßenverkehr). Das Auslösen von Angina-pectoris-Anfällen wurde ebenfalls beobachtet.

Selten:Perikarderguss, konstriktive Perikarditis, Tachykardie, Bradykardie, Arrhythmien

Sehr selten:reversible kälteinduzierte Blässe der Finger und Zehen (vor allem bei Patienten mit Raynaud´scher Erkrankung in der Vorgeschichte), Herzklappenveränderungen (einschließlich Regurgitation) und damit verbundene Erkrankungen (Perikarditis und Perikarderguss)


Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Häufig:Gefühl der verstopften Nase

Gelegentlich:Kurzatmigkeit

Selten:Pleuraerguss, Pleurafibrose, Pleuritis, Lungenfibrose


Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes

Häufig:allergische Hautreaktionen, schmerzhafte Schwellungen (Ödeme) und Rötung der Gliedmaßen (Erythromelalgie), insbesondere der Füße und Knöchel, Haarausfall


Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen

Häufig:Muskelkrämpfe in den Beinen und Füßen


Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Häufig:Miktionsbeschwerden (Harnretention, Inkontinenz, häufiges Wasserlassen)


Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Häufig:Mundtrockenheit

Gelegentlich:Ermüdung, Gesichtsblässe

Selten:periphere Ödeme, Schwitzen

Sehr selten:Beim abrupten Absetzen kann es zum Auftreten von Symptomen kommen, die einen malignen neuroleptischen Syndrom ähneln.


Es wurde berichtet, dass Patienten, die Dopaminagonisten, einschließlich Bromocriptin HEXAL®, insbesondere in hohen Dosierungen, zur Behandlung des Morbus Parkinson angewendet haben, Zeichen von Spielsucht/pathologischem Spielen, Libidosteigerung und Hypersexualität zeigten, die allgemein bei Dosisreduktion oder mit Beendigung der Behandlung zurückgingen.


Reaktionsvermögen

Da Bromocriptin auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch Müdigkeit und in sehr seltenen Fällen übermäßige Tagesmüdigkeit und Schlafattacken verursachen kann, müssen Patienten darauf hingewiesen werden, im Straßenverkehr, beim Bedienen von Maschinen sowie bei Arbeiten ohne sicheren Halt besonders vorsichtig zu sein. Patienten, bei denen übermäßige Tagesmüdigkeit und Schlafattacken aufgetreten sind, sollten kein Fahrzeug führen und keine Maschinen bedienen, durch die sie oder andere dem Risiko schwerwiegender Verletzungen ausgesetzt sein könnten. In derartigen Fällen sollte eine Dosisreduktion oder eine Beendigung der Therapie erwogen werden.


Diese Nebenwirkungen treten überwiegend nur bei hohen Dosen auf und sind in der Regel durch Dosisreduktion beherrschbar.


Nebenwirkungen bei der Anwendung im Wochenbett

Nach der Geburt bzw. im Wochenbett wurde in gelegentlichen Fällen über Bluthochdruck, Herzinfarkt, Krampfanfälle, Schlaganfall oder psychische Störungen berichtet. Bei einigen Patientinnen gingen dabei einem Krampf- oder Schlaganfall starke Kopfschmerzen und/oder Sehstörungen voraus. Ein Zusammenhang zwischen der Bromocriptin-Einnahme und diesen Befunden ist nicht gesichert. Trotzdem sollte der Blutdruck vor allem in den ersten Behandlungstagen regelmäßig kontrolliert werden. Bei Bluthochdruck sowie bei schweren, sich verstärkenden oder langanhaltenden Kopfschmerzen oder sonstigen Zeichen einer Beeinträchtigung des zentralen Nervensystems muss die Behandlung sofort abgebrochen werden.


Nebenwirkungen bei hochdosierter Langzeitanwendung

Bei Langzeittherapie traten in hohen Dosen häufig durch Kälte ausgelöste, vasospastisch bedingte Durchblutungsstörungen der Finger und Zehen auf, insbesondere bei Patienten mit einem Morbus Raynaud in der Vorgeschichte. Im Einzelfall bildeten sich diese unter der Behandlung mit Bromocriptin zurück, bei Umstellung der Behandlung sind sie reversibel.


Die Patienten sollten wegen der blutdrucksenkenden und zentralnervösen Wirkungen von Bromocriptin, welche besonders zu Beginn der Behandlung auftritt, kein Fahrzeug führen sowie beim Bedienen von Maschinen vorsichtig sein.


4.9 Überdosierung

Bei der Beurteilung einer Intoxikation muss auch das Vorliegen einer Mehrfach-Intoxikation, beispielsweise bei Einnahme mehrerer Arzneimittel in suizidaler Absicht, in Betracht gezogen werden.


Symptome bei Überdosierung

Bisher sind keine lebensbedrohlichen Reaktionen nach akuter Überdosierung berichtet worden. Die höchste von einem Erwachsenen eingenommene Einzeldosis betrug 325 mg Bromocriptin. Die beobachteten Symptome waren starke Übelkeit, Erbrechen, Schwindelgefühle, Hypotonie bis zum Auftreten von Ohnmachtsanfällen, Tachykardie, Benommenheit, Schwitzen, Schläfrigkeit, Lethargie, Halluzinationen und andere psychotische Reaktionen.


Therapiemaßnahmen bei Überdosierung

Beim Verdacht eines Vergiftungsfalles sind symptomatische Maßnahmen zu ergreifen. Die Gabe von Aktivkohle wird empfohlen. In Fällen einer kürzlich erfolgen oralen Einnahme kann eine Magenspülung in Betracht gezogen werden. Initial auftretende individuell stark ausgeprägte Intoxikationserscheinungen wie Übelkeit und orthostatische Hypotonie können durch die Gabe von Dopaminantagonisten (z. B. Metoclopramid) aufgefangen werden.


5. Pharmakologische Eigenschaften

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: Prolaktin-Hemmer (ATC-Code: G02C B01), Dopaminagonisten (ATC-Code: N04B C01)


Bromocriptin ist ein peptidsubstituiertes Ergotalkaloid-Derivat mit dopaminagonistischer Wirkung und hoher Affinität zu den D2-Rezeptoren, die nicht an das Adenylcyclase-System gekoppelt sind.


Wie in verschiedenen tierexperimentellen Modellen gezeigt wurde, stimuliert Bromocriptinmesilat diese Rezeptoren an den lactotrophen Zellen der Hypophyse. Beim Menschen hemmt es die Sekretion des Hypophysenvorderlappen-Hormons Prolaktin, ohne die übrigen hypophysären hormonellen Funktionen zu beeinflussen.


Jedoch kann bei Akromegalie-Patienten eine Senkung der Wachstumshormonspiegel durch die Stimulierung der Dopaminrezeptoren erreicht werden. Dies führte in 30-50 % der Fälle zu einer Suppression der Wachstumshormonspiegel und in ca. 70 % der Fälle zur Schrumpfung der prolaktinproduzierenden Hypophysenadenome.


Im nigrostriatalen System führt Bromocriptin zur postsynaptischen Dopaminrezeptorstimulation, insbesondere dann, wenn die betroffenen Patienten (Parkinson) initial auf Levodopa angesprochen haben, aber nicht befriedigend eingestellt werden konnten.


Die Auswertung von 1.410 Schwangerschaftsverläufen (1.213 = 86 % Lebendgeburten) beim Menschen ergab keine Hinweise, dass der Einsatz von Bromocriptin zur Behandlung der weiblichen Sterilität zu einer erhöhten Abort- oder Missbildungsrate oder zu einem Anstieg der Mehrlingsschwangerschaften im Vergleich mit der Normalpopulation führt.


Bisher sind keine Fehlbildungen sowie negative Auswirkungen auf die intrauterine und postnatale Entwicklung bei den exponierten Kindern beobachtet worden.


5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Oral appliziertes Bromocriptin wird rasch resorbiert. Der resorbierte Anteil liegt zwischen 30 % und 40 %.


Maximale Plasmakonzentrationen werden nach 1,0 Stunde erreicht. Diese betragen nach einer Dosis von 2,5 mg Bromocriptin 0,1-0,3 ng/ml.


Die Proteinbindung beträgt etwa 95 %.


Das Verteilungsvolumen beträgt etwa 27 l, die Plasmaclearance 132 l/h.


Bromocriptin unterliegt einem hohen First-Pass-Effekt (ca. 90 %).


Die Eliminationshalbwertszeit beträgt in der a-Phase etwa 1 Stunde und in der b-Phase etwa 38 Stunden.


Die Elimination erfolgt überwiegend als Metaboliten biliär. Diese sind bislang nicht identifiziert worden.


Etwa 82-94 % der Dosis werden mit den Fäzes ausgeschieden und nur 6 % im Urin. Etwa 5-10 % der resorbierten Wirkstoffmenge sind im systemischen Kreislauf als unveränderte Substanz nachweisbar.


Bei Patienten mit Leberfunktionsstörungen kann die Eliminationsgeschwindigkeit verlangsamt und daher eine Dosisanpassung erforderlich sein.


Obwohl keine Untersuchungen darüber vorliegen, ist bei Patienten mit Niereninsuffizienz wegen der geringen renalen Ausscheidung keine Kumulation des Wirkstoffes bzw. der Metaboliten zu erwarten.


Bromocriptin durchdringt die Bluthirnschranke sowie die Plazentaschranke. Es wird in die Muttermilch sezerniert und hemmt durch seine prolaktinsenkenden Eigenschaften die Milchproduktion.


Bioverfügbarkeit

Nach oraler Einnahme liegt die Bioverfügbarkeit bei etwa 4,4 %.


5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Bei Langzeituntersuchungen an Ratten fand sich bei einer weiblichen Ratte nach 1 Jahr eine Plattenepithelmetaplasie im Endometrium. Dieser Befund wird auf die Hemmung der Prolaktinsekretion durch die Substanz beim alternden Tier zurückgeführt, wobei das Östrogen/Progesteron-Gleichgewicht gestört wird.


Für Bromocriptinmesilat liegt eine umfassende Mutagenitätsprüfung vor. Die durchgeführten In-vivo-und In-vitro-Tests verliefen negativ.


Untersuchungen an Ratten und Kaninchen, denen Bromocriptin während der Embryogenese verabreicht wurde, haben keine Anhaltspunkte für ein teratogenes oder sonstiges embryotoxisches Potential ergeben.


Bromocriptin hatte bei männlichen Tieren keinen Effekt auf die Keimzellen, die Fortpflanzungsfähigkeit und die Entwicklung der Nachkommen. Die Verabreichung hoher Dosen während des letzten Trächtigkeitsdrittels führte bei Ratten zu einer geringeren Überlebensrate der Jungtiere, was möglicherweise auf die verringerten Prolaktinspiegel und damit verbundene Störungen der Milchproduktion zurückgeht. Die postnatale Entwicklung der Nachkommen wurde durch eine Bromocriptin-Exposition während der pränatalen Entwicklung nicht beeinträchtigt.


6. Pharmazeutische Angaben

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Bromocriptin HEXAL® 2,5 mg

Lactose

Maisquellstärke

Maleinsäure

Magnesiumstearat (Ph.Eur.)

Povidon K25

hochdisperses Siliciumdioxid


Bromocriptin HEXAL® 5 mg

Gelatine

Lactose

Magnesiumstearat (Ph.Eur.)

Maisquellstärke

Maleinsäure

hochdisperses Siliciumdioxid

Farbstoffe Indigocarmin (E 132), Titandioxid (E 171)


Bromocriptin HEXAL® 10 mg

Gelatine

Lactose

Magnesiumstearat (Ph.Eur.)

Maisquellstärke

Maleinsäure

hochdisperses Siliciumdioxid

Farbstoff Titandioxid (E 171)


6.2 Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend


6.3 Dauer der Haltbarkeit

2 Jahre


6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Blister im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen!

Nicht über 25 °C lagern.


6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

Bromocriptin HEXAL® 2,5 mg

Packungen mit

10, 30 und 100 Tabletten


Bromocriptin HEXAL® 5 mg/- 10 mg

Packungen mit

30 und 100 Hartkapseln


6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Keine besonderen Anforderungen


7. Inhaber DER zulassungen

HEXAL AG

Industriestraße 25

83607 Holzkirchen

Telefon: (08024) 908-0

Telefax: (08024) 908-1290

E-Mail: medwiss@hexal.com


8. Zulassungsnummern

Bromocriptin HEXAL® 2,5 mg

38730.00.00


Bromocriptin HEXAL® 5 mg

12414.00.00


Bromocriptin HEXAL® 10 mg

35643.00.00


9. Datum DER erteilung DER Zulassungen / verlängerung DER zulassungen

Bromocriptin HEXAL® 2,5 mg

11.03.1998 / 22.06.2004


Bromocriptin HEXAL® 5 mg

30.06.1997 / 23.07.2002


Bromocriptin HEXAL® 10 mg

30.07.1997 / 23.07.2002


10. Stand DER Information

Februar 2011


11. Verkaufsabgrenzung

Verschreibungspflichtig