Broncho-Vaxom Erwachsene
_Fachinformation_
Broncho-Vaxom Stand: 07.2008
1. Bezeichnung des Arzneimittels Broncho-Vaxom Erwachsene
7 mg Kapseln Broncho-Vaxom Kinder
3.5 mg Kapseln
Bakterienextrakt
2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung
Wirkstoff: Bakterienextrakt
Broncho-Vaxom Erwachsene 1 Kapsel enthält:
7 mg gefriergetrockneten (lyophilisierten), normierten Bakterienextrakt zu gleichen Teilen aus Haemophilus influenzae, Diplococcus pneumoniae, Klebsiella pneumoniae und ozaenae, Staphylococ-cus aureus, Streptococcus pyogenes und viridans, Neisseria catarrhalis
Broncho-Vaxom Kinder 1 Kapsel enthält:
3.5 mg gefriergetrockneten (lyophilisierten), normierten Bakterienextrakt zu gleichen Teilen aus Haemophilus influenzae, Diplococcus pneumoniae, Klebsiella pneumoniae und ozaenae, Staphylococ-cus aureus, Streptococcus pyogenes und viridans, Neisseria catarrhalis
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. Darreichungsform
Kapseln
4. Klinische Angaben
4.1 Anwendungsgebiet
Rezidivierende Infektionen der oberen und unteren Luftwege, insbesondere infolge chronischer Atemwegserkrankungen (wie z. B. Bronchitis, Sinusitis).
4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Einmal täglich 1 Kapsel Broncho-Vaxom Erwach-sene/Kinder einnehmen.
Art und Dauer der Anwendung
Broncho-Vaxom Erwachsene/Kinder wird morgens auf nüchternen Magen mit etwas Flüssigkeit eingenommen.
Broncho-Vaxom Kinder
Sollte das Kind nicht in der Lage sein, die Kapsel zu schlucken, ist es auch möglich, den Inhalt der Kapsel Getränken beizumischen.
Akuttherapie
Falls eine Antibiotikatherapie notwendig ist, sollte Broncho-Vaxom Erwachsene/Kinder von Beginn an damit kombiniert werden.
Bei Behandlungsbeginn im Infektionsschub sollte die Einnahme von Broncho-Vaxom Erwachsene/Kinder über mindestens einen Monat erfolgen. Die Wirksamkeit lässt sich in der anschließenden Langzeittherapie weiter steigern.
Langzeittherapie
Die volle Wirkung von Broncho-Vaxom Erwachse-ne/Kinder wird im Allgemeinen durch eine 3-mona-tige Behandlung erzielt. Diese beginnt mit einer 30-tägigen Broncho-Vaxom-Einnahme im akuten Infekt (s. Akuttherapie) und wird durch eine 2-mal 10-tägige Einnahme in den darauffolgenden 2 Monaten fortgeführt. Zwischen den Einnahmeperioden sollte jeweils eine Pause von 20 Tagen liegen.
In der infektfreien Phase ist zur Wiederauffrischung der körpereigenen Immunabwehr in den Atemwegen auch eine Intervalltherapie über jeweils 10 Tage während 3 aufeinanderfolgender Monate geeignet.
4.3 Gegenanzeigen
• Überempfindlichkeit gegen die Wirkstoffe oder einen der sonstigen Bestandteile von Broncho-Vaxom Erwachsene bzw. Broncho-Vaxom Kinder
• Autoimmunerkrankungen
• Akute Darminfektionen
• Kinder unter 1 Jahr sollten nicht mit Broncho-Vaxom Kinder behandelt werden.
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Die Behandlung muss unterbrochen werden, wenn höheres Fieber (a 39 °C, isoliert, unklarer Genese) zu Behandlungsbeginn auftritt.
Der Patient sollte auf die seltene Möglichkeit dieser Nebenwirkung hingewiesen werden, wobei dieses Fieber von dem Auftreten von Fieber im Zusammenhang mit leichten Beschwerden im Hals-, Nasen-, Ohrenbereich unterschieden werden sollte.
Im Zusammenhang mit der Einnahme von Arzneimitteln, die Bakterienextrakte enthalten, ist bei Asthmatikern das Auftreten von Asthmaanfällen beschrieben worden. In diesem Fall sollte Broncho-Vaxom Erwachsene/Kinder nicht nochmals eingenommen werden.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstigen Wechselwirkungen
Es sind keine Unverträglichkeiten mit anderen Medikamenten oder Impfstoffen bekannt. Nach den Empfehlungen der Zulassungsbehörde ist vor und nach Behandlung mit oral verabreichten Lebendimpfstoffen ein Abstand von 4 Wochen einzuhalten. Bei Behandlung mit Immunsuppressiva kann es zu einer Beeinflussung der Wirkung von Bron-cho-Vaxom Erwachsene/Kinder kommen.
4.6 Schwangerschaft und Stillzeit
Obwohl keine teratogenen Wirkungen bekannt sind, sollte die Einnahme von Broncho-Vaxom während der Schwangerschaft, insbesondere in den ersten 3 Monaten, und während der Stillzeit erst nach sorgfältiger Indikationsstellung erfolgen.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Ein Einfluss auf die Fahrtüchtigkeit, das Bedienen von Maschinen sowie das Arbeiten ohne sicheren Halt ist nicht bekannt.
4.8 Nebenwirkungen
Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt: sehr häufig (a 1/10)
häufig: (a 1/100 bis < 1/10)
gelegentlich (a 1/1.000 bis < 1/100)
selten (a 1/10.000 bis < 1/1.000)
sehr selten (< 1/10.000)
Nicht bekannt Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
Allgemeine Erkrankungen Seiten: Höheres Fieber (a 39 °C, isoliert, unklarer Genese, am Behandlungsbeginn auftretend); s. Abschnitt 4.4 „Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung'.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Selten: Hypersensitivität (Urtikaria, Angioödem) und Hautreaktionen wie Erythema, Ekzeme und Purpura.
Sehr selten: Erythema nodosum
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts Selten: Magendarmstörungen wie Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Oberbauchbeschwerden.
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
In den ersten Behandlungstagen kann es selten zu einer leichten Verstärkung von Atemwegsinfektionen wie Rhinopharyngitis, Laryngitis, Sinusitis, Bronchitis und leichtem Fieber kommen.
Selten: Asthmaanfälle (s. Abschnitt 4.4 „Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung) und isolierter Husten.
Erkrankungen des Immunsystems Selten: Allergische Hautmanifestationen (s. o)
Sehr selten: Generalisierte allergische Reaktionen.
4.9 Überdosierung
Überdosierungserscheinungen sind bisher nicht bekannt.
5. Pharmakologische Eigenschaften
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Immuntherapeutika; Lyophylisierter normierter Bakterienextrakt
ATC-Code: J 07 AX
Broncho-Vaxom stimuliert die lymphatischen Follikel in der Darmschleimhaut (Peyer’sche Plaques), wodurch es zu einer vermehrten lokalen Immunantwort im Bereich der oberen und unteren Respirationsschleimhaut kommt.
Diese Stimulation des schleimhautständigen Immunsystems äußert sich in
- der vermehrten Bildung und Sezernierung von sekretorischem Immunglobulin A
- der Zunahme immunkompetenter T-Zellen
- der Steigerung der Phagocytoseaktivität sowie in einer vermehrten Interferonproduktion.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Die in Broncho-Vaxom enthaltenen Bakterienfragmente werden durch die Darmschleimhaut persor-biert und dem lymphatischen System der Pey-er’schen Plaques präsentiert. Diese Präsentation ist der adäquate Stimulus für die Ausprägung der unter 5.1 „Pharmakodynamische Eigenschaften' beschriebenen Wirkungen auf das körpereigene lokale (schleimhautständige) Immunsystem.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Der Drei-Monats-Toxizitätsversuch mit Ratten (Dauer 98 Tage), bei dem an je 10 weiblichen und männlichen SPF-Sprague-Dawley-Ratten 5 oder 50 mg Bakterienextrakt/kg per Schlundsonde verabfolgt wurde, zeigte keine Veränderungen der klinischen, klinisch-chemischen, hämatologischen, urin-analytischen und morphologischen Parameter im Vergleich zur Kontrollgruppe. Histopathologi-sche Untersuchungen an ausgewählten Organen, die bei den Tieren mit der höchsten Dosisgruppe durchgeführt wurden, zeigten keine Unterschiede zur Kontrollgruppe.
Ein Drei-Monats-Toxizitätsversuch mit Beagle-Hunden, (Dauer 95 Tage, 3 männliche — 3 weibli-
Fachinformation
Broncho-Vaxom |
Stand: 07.2008 |
che Tiere, 0,9 oder 10 mg Bakterienextrakt/kg) brachte keine toxikologisch relevanten Befunde. |
10. Stand der Information Juli 2008 |
Reproduktionstoxikologische Studien: In insgesamt 4 ausgedehnten Studien an Ratten und Kaninchen wurden keine embryotoxischen und teratogenen Substanzeigenschaften festgestellt. Untersuchungen zur Mutagenität: Im Ames Test mit Salmonella-Stämmen, E.coli-reverse mutation as-say und in einem Mikronukleus- Test an der Maus konnten keine Hinweise auf mutagene Eigenschaften von Broncho-Vaxom erhalten werden. 6. Pharmazeutische Angaben 6.1 Liste der sonstigen Bestandteile Propylgallat (Ph. Eur.); Natriumhydrogenglutamat 1 H2O; Mannitol (Ph. Eur.); gereinigtes Wasser; vorverkleisterte Stärke (Mais); Magnesiumstearat (Ph. Eur.); Gelatine; Indigocarmin (E 132); Titandioxid (E 171) Hinweis für Diabetiker: Broncho-Vaxom Erwachsene 1 Kapsel Broncho-Vaxom Erwachsene enthält 75,7 mg Mannitol und 110 mg modifizierte Maisstärke (entsprechend 0,015 BE) Broncho-Vaxom Kinder 1 Kapsel Broncho-Vaxom Kinder enthält 81,3 mg Mannitol und 110 mg modifizierte Maisstärke (entsprechend 0,016 BE) 6.2 Inkompatibilitäten Nicht zutreffend. 6.3 Dauer der Haltbarkeit Die Haltbarkeit von Broncho-Vaxom Erwachsene/ Kinder beträgt 3 Jahre. Dieses Arzneimittel soll nach Ablauf des Verfallsdatums nicht mehr angewendet werden. 6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich. 6.5 Art und Inhalt des Behältnisses Blister aus PVC/PVDC mit Aluminiumdeckfolie. Packunasarößen: Broncho-Vaxom Erwachsene Packungen mit 30 (N1) und 50 (N2) Kapseln Broncho-Vaxom Kinder Packungen mit 30 (N1) und 50 (N2) Kapseln 6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung Keine besonderen Anforderungen. 7. Inhaber der Zulassung kohlpharma GmbH Im Holzhau 8 66663 Merzig 8. Zulassungsnummern Broncho-Vaxom Erwachsene: 124a/95 Broncho-Vaxom Kinder: 125a/95 9. Datum der Erteilung der Zulassung/ Verlängerung der Zulassung Broncho-Vaxom Erwachsene: 04.11.1996 Broncho-Vaxom Kinder: 04.11.1996 |
11. Verkaufsabgrenzung Verschreibungspflichtig |
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