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Brufen 40 Mg/Ml Suspension Zum Einnehmen

Document: 30.10.2015   Fachinformation (deutsch) change

Fachinformation

1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS Brufen 40 mg/ml Suspension zum Einnehmen

2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG 1 ml Suspension zum Einnehmen enthält 40 mg Ibuprofen.

Sonstige Bestandteile:

Maltitol-Lösung 0,5 mg/ml und 5,32 mg Natrium je 1 ml Suspension zum Einnehmen. Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.

3. DARREICHUNGSFORM

Suspension zum Einnehmen

Weiße oder cremefarbene visköse Suspension.

4.    KLINISCHE ANGABEN

4.1    Anwendungsgebiete

Brufen 40 mg/ml, Suspension zum Einnehmen wird angewendet zur symptomatischen Kurzzeitbehandlung von:

•    leichten bis mäßig starken Schmerzen wie Zahnschmerzen, Kopfschmerzen.

•    Fieber.

Brufen ist zur Anwendung bei Kindern ab einem Körpergewicht von 10 kg (1 Jahr), Jugendlichen und Erwachsenen vorgesehen.

4.2 Dosierung und Art der Anwendung

Dosierung

Nebenwirkungen können minimiert werden, wenn die zur Symptomkontrolle erforderliche niedrigste wirksame Dosis über den kürzest möglichen Zeitraum angewendet wird (siehe Abschnitt. 4.4).

Die Dosierung entspricht den Angaben der folgenden Tabelle. Bei Kindern und Jugendlichen wird Brufen abhängig vom Körpergewicht (KG) dosiert, in der Regel 7 bis 10 mg/kg KG als Einzeldosis bis höchstens 30 mg/kg KG als Tagesgesamtdosis.

Das jeweilige Dosierungsintervall sollte entsprechend der Symptomatologie und der maximalen Tagesdosis gewählt werden und sollte nicht unter 6 Stunden liegen. Die empfohlene maximale Dosis sollte nicht überschritten werden.

Wenn bei Kindern ab 1 Jahr und Jugendlichen die Einnahme dieses Arzneimittel für mehr als 3 Tage erforderlich ist oder wenn sich die Symptome verschlimmern, sollte ärztlicher Rat eingeholt werden.

Falls dieses Produkt bei Erwachsenen bei Fieber für länger als 3 Tage oder zur Schmerzbehandlung für länger als 4 Tage erforderlich ist, oder sich die Symptome verschlimmern, muss ein Arzt zurate gezogen werden.

Zum Einnehmen von Brufen liegt der Packung eine Applikationsspritze für Zubereitungen zum Einnehmen bei. Die Applikationsspritze ist in Schritten von 0,25 ml bis zu 5 ml graduiert.

5 ml Suspension zum Einnehmen entspricht 200 mg Ibuprofen.

Die Flasche muss vor Gebrauch kräftig geschüttelt werden.

Brufen 40 mg/ml Suspension zum Einnehmen:

Körpergewicht

(Alter)

Einzeldosis

Tägliche Gesamtdosis

10-15 kg

(Kleinkinder/Kinder 13 Jahre)

100 mg Ibuprofen

300 mg Ibuprofen

16-19 kg

(Kinder 4-5 Jahre)

150 mg Ibuprofen

450 mg Ibuprofen

20-29 kg

(Kinder 6-9 Jahre)

200 mg Ibuprofen

600 mg Ibuprofen

30-39 kg

(Kinder 10-11 Jahre)

200 mg Ibuprofen

800 mg Ibuprofen

> 40 kg

(Jugendliche > 12 Jahre und Erwachsene)

200-400 mg Ibuprofen

1200 mg Ibuprofen

Ältere Patienten

Bei älteren Patienten ist keine spezielle Dosisanpassung erforderlich. Aufgrund des möglichen unerwünschten Wirkungsprofiles (siehe Abschnitt 4.4) sollten ältere Patienten besonders sorgfältig überwacht werden.

Nierenfunktionsstörung

Für Patienten mit leichter bis mäßig eingeschränkter Nierenfunktion ist keine Dosisreduzierung erforderlich (Patienten mit schwerer eingeschränkter Nierenfunktion siehe Abschnitt 4.3).

Leberfunktionsstörung (siehe Abschnitt 5.2)

Für Patienten mit leichter bis mäßiger Leberfunktionsstörung ist keine Dosisreduzierung erforderlich (Patienten mit schwerer Leberfunktionsstörung siehe Abschnitt 4.3).

Kinder und Jugendliche

Brufen wird für Kinder unter 1 Jahr oder unter einem Körpergewicht von 10 kg nicht empfohlen.

Art der Anwendung

Nur zur oralen Verabreichung und kurzzeitiger Anwendung.

Die Flasche muss vor Gebrauch kräftig geschüttelt werden.

Die Suspension zum Einnehmen kann unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen werden. Personen mit einem empfindlichen Magen wird empfohlen, Brufen während der Mahlzeiten einzunehmen.

4.3 Gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.

Bronchospasmus, Asthma, Rhinitis, Angioödem oder Urticaria nach Einnahme von Acetylsalicylsäure (ASS) oder anderen nichtsteroidalen Antirheumatika/Antiphlogistika (NSAR) in der Vergangenheit.

Ungeklärte Blutbildungsstörungen.

Bestehende oder in der Vergangenheit wiederholt aufgetretene peptische Ulzera oder Hämorrhagien (mindestens 2 unterschiedliche Episoden nachgewiesener Ulzeration oder Blutung).

Gastrointestinale Blutungen oder Perforation in der Anamnese im Zusammenhang mit einer vorhergehenden NSAR-Therapie.

Zerebrovaskuläre oder andere aktive Blutung.

Schweres Leberversagen, schweres Nierenversagen oder schwere Herzinsuffizienz (NYHA-Klasse IV).

Schwere Dedyratation (hervorgerufen durch Erbrechen, Durchfall oder unzureichende Flüssigkeitsaufnahme).

Schwangere Patientinnen im letzten Drittel der Schwangerschaft 4.4. Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Nebenwirkungen können reduziert werden, indem die niedrigste wirksame Dosis über den kürzesten, zur Symptomkontrolle erforderlichen Zeitraum angewendet wird (siehe gastrointestinale und kardiovaskuläre Risiken unten).

Gastrointestinale Sicherheit

Die Einnahme von Brufen in Kombination mit anderen NSAR einschließlich selektiver Cyclooxygenase2-Hemmer sollte vermieden werden.

Ältere Patienten

Bei älteren Patienten kommt es unter NSAR-Therapie häufiger zu unerwünschten Wirkungen, vor allem zu gastrointestinalen Blutungen und Perforationen, auch mit letalem Ausgang (siehe Abschnitt 4.2).

Gastrointestinale Blutung, Ulzeration und Perforation

Gastrointestinale Blutung, Ulzeration oder Perforation, auch mit letalem Ausgang, wurden unter allen NSAR berichtet.

Sie traten mit oder ohne vorherige Warnsymptome bzw. schwerwiegende gastrointestinale Ereignisse in der Anamnese zu jedem Zeitpunkt der Therapie auf.

Das Risiko gastrointestinaler Blutung, Ulzeration oder Perforation erhöht sich mit steigender NSAR-Dosis bei Patienten mit Ulzera, insbesondere wenn diese durch Blutungen oder Perforation kompliziert werden (siehe Abschnitt 4.3), sowie bei älteren Patienten. Bei diesen Patienten sollte die Behandlung mit der niedrigsten erhältlichen Dosis eingeleitet werden. Eine Kombination mit schützenden Arzneimitteln (z. B. Misoprostol oder Protonenpumpenhemmer) sollte für diese Patienten in Erwägung gezogen werden, auch für Patienten, die eine gleichzeitige Behandlung mit Acetylsalicylsäure in niedriger Dosierung oder andere Arzneimittel, die das gastrointestinale Risiko bekanntlich erhöhen, erhalten (siehe unten und Abschnitt 4.5).

Patienten mit einer Anamnese von gastrointestinaler Toxizität, insbesondere ältere Patienten, sollten alle ungewöhnlichen abdominalen Symptome (vor allem gastrointestinale Blutungen) insbesondere am Anfang der Therapie melden.

Vorsicht ist angeraten, wenn die Patienten gleichzeitig Arzneimittel erhalten, die das Risiko für Ulzera oder Blutungen erhöhen können, wie z. B. orale Kortikosteroide, Antikoagulanzien, wie Warfarin, selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer oder Thrombozytenaggregationshemmer wie Acetylsalicylsäure (siehe Abschnitt 4.5).

Wenn es bei Patienten unter Brufen zu gastrointestinalen Blutungen oder Ulzera kommt, ist die Behandlung abzusetzen

Bei der Anwendung von NSARs bei Patienten mit Magen-Darm-Erkrankungen (Colitis ulcerosa, Morbus Crohn) in der Anamnese ist Vorsicht geboten, da sich diese Zustände verschlechtern können (siehe Abschnitt 4.8).

Kardiovaskuläre und zerebrovaskuläre Wirkungen

Vor Beginn der Behandlung ist Vorsicht geboten (Beratung mit Arzt oder Apotheker) bei Patienten mit einer Vorgeschichte an Hypertonie und/oder Herzinsuffizienz, da Flüssigkeitsretention,

Hypertonie und Ödeme in Verbindung mit NSAR-Therapie berichtet wurden.

Klinische Studien weisen darauf hin, dass die Anwendung von Ibuprofen insbesondere in hohen Dosen (2400 mg/Tag) möglicherweise mit einem geringfügig erhöhten Risiko arterieller thrombotischer Ereignisse (zum Beispiel Myokardinfarkt oder Schlaganfall) assoziiert ist. Insgesamt weisen epidemiologische Studien nicht darauf hin, dass Ibuprofen in niedrigen Dosen (z. B. <1 200 mg/Tag) mit einem erhöhten Risiko arterieller thrombotischer Ereignisse assoziiert ist.

Bei Patienten mit unkontrollierter Hypertonie, Herzinsuffizienz (NYHA II-III), bestehender ischämischer Herzkrankheit, peripherer arterieller Verschlusskrankheit und/oder zerebrovaskulärer Erkrankung sollte Ibuprofen nur nach sorgfältiger Abwägung angewendet und hohe Dosen (2 400 mg/Tag) vermieden werden.

Eine sorgfältige Abwägung sollte auch vor Beginn einer Langzeitbehandlung von Patienten mit Risikofaktoren für kardiovaskuläre Ereignisse (z. B. Hypertonie, Hyperlipidämie, Diabetes mellitus, Rauchen) stattfinden, insbesondere wenn hohe Dosen von Ibuprofen (2 400 mg/Tag) erforderlich sind.

Hautreaktionen

Unter NSAR-Therapie wurde sehr selten über schwerwiegende Hautreaktionen, einige mit letalem Ausgang, einschließlich exfoliative Dermatitis, Stevens-Johnson-Syndrom und toxische epidermale Nekrolyse (Lyell-Syndrom) berichtet (siehe Abschnitt 4.8). Das höchste Risiko für derartige Reaktionen scheint zu Beginn der Therapie zu bestehen, da diese Reaktionen in der Mehrzahl der Fälle im ersten Behandlungsmonat auftraten. Beim ersten Anzeichen von Hautausschlägen, Schleimhautläsionen oder sonstigen Anzeichen einer Überempfindlichkeitsreaktion sollte Brufen abgesetzt werden.

In Ausnahmefällen kann eine Varizelleninfektion zu schwerwiegenden Hautinfektionen und Weichteilkomplikationen führen. Bis jetzt konnte die Beteiligung von NSAR an einer Verschlimmerung dieser Infektionen nicht ausgeschlossen werden. Daher ist es ratsam, die Verabreichung von Brufen bei einer Varizelleninfektion zu vermeiden.

Weitere Informationen

Brufen sollte nur nach strenger Nutzen-Risiko-Abwägung angewendet werden bei:

-    angeborene Störung des Porphyrinmetabolismus (z. B. akute intermittierende Porphyrie),

-    systemischem Lupus erythematodes (SLE) und Mischkollagenose (mixed connective tissue disease) - erhöhtes Risiko einer aseptischen Meningitis (siehe Abschnitt 4.8).

Besondere ärztliche Überwachung ist erforderlich in folgenden Fällen:

-    eingeschränkte Nierenfunktion (da es bei Patienten mit vorbestehender Nierenerkrankung zu einer akuten Verschlechterung der Nierenfunktion kommen kann),

-    bei Dehydratation (Es besteht ein Risiko für Nierenfunktionsstörungen bei dehydrierten Kindern und Jugendlichen),

-    bei Leberfunktionsstörung,

-    direkt nach größeren operativen Eingriffen,

-    bei Patienten mit Heuschnupfen, Nasenpolypen, chronische Schwellung der Nasenschleimhaut oder chronisch obstruktive Atemwegserkrankungen, da bei ihnen das Risiko allergischer Reaktionen höher ist. Diese Reaktionen können sich als Asthmaanfälle manifestieren (sogenanntes Analgetika-Asthma), Quincke-Ödem oder Urticaria,

-    bei Patienten, die allergisch auf andere Substanzen reagieren, da bei ihnen ebenso ein höheres Risiko für Überempfindlichkeitsreaktionen bei der Anwendung von Brufen besteht.

Sehr selten wurden schwere akute Überempfindlichkeitsreaktionen (z. B. anaphylaktischer Schock) beobachtet. Bei den ersten Anzeichen einer Überempfindlichkeitsreaktion nach Einnahme von Brufen muss die Behandlung sofort abgesetzt werden. . Das medizinische Fachpersonal muss symptombezogen die medizinisch erforderlichen Maßnahmen einleiten.

Ibuprofen, der Wirkstoff von Brufen kann vorübergehend die Thrombozytenfunktion (Thrombozytenaggregation) hemmen. Patienten mit Gerinnungsstörungen sollten daher sorgfältig überwacht werden.

Bei einer länger dauernden Einnahme von Brufen ist eine regelmäßige Kontrolle der Leberwerte, Nierenfunktion und des Blutbilds erforderlich.

Vorsicht ist geboten bei Patienten, die bereits andere schmerz- oder fiebersenkende Arzneimittel oder Antibiotika einnehmen.

Die längere Anwendung jeglicher Art von Schmerzmitteln gegen Kopfschmerzen kann diese verschlimmern. Ist dies der Fall oder wird dies vermutet, sollte ärztlicher Rat eingeholt und die Behandlung abgebrochen werden. Die Diagnose von Kopfschmerzen durch Medikamentenübergebrauch (Medication Overuse Headache, MOH) sollte bei Patienten vermutet werden, die an häufigen oder täglichen Kopfschmerzen leiden, obwohl (oder gerade weil) sie regelmäßig Arzneimittel gegen Kopfschmerzen einnehmen.

Die gewohnheitsmäßige Einnahme von Schmerzmittel, insbesondere bei Kombination mehrerer schmerzstillender Wirkstoffe, kann im Allgemeinen zu einer dauerhaften Schädigung der Nieren mit dem damit verbundenen Risiko eines Nierenversagens (Analgetika-Nephropathie) führen.

Durch gleichzeitigen Alkoholkonsum bei Anwendung von NSAR können wirkstoffbedingte Nebenwirkungen, besonders solche, die den Magen-Darm-Trakt oder das zentrale Nervensystem betreffen, verstärkt werden.

NSARs können Symptome von Infektion und Fieber maskieren.

Dieses Arzneimittel enthält Maltitol-Lösung. Patienten mit der seltenen hereditären Fructose-Intoleranz sollten Brufen nicht einnehmen.

Dieses Arzneimittel enthält bis zu 1,74 mmol (oder 39,90 mg) Natrium pro Dosis. Dies ist zu berücksichtigen bei Personen unter Natrium kontrollierter (natriumarmer/-kochsalzarmer) Diät.

4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Ibuprofen sollte (wie andere NSARs) zusammen mit folgenden Arzneimitteln mit Vorsicht angewendet werden:

Andere nichtsteroidale Entzündungshemmer (NSARs) und Acetylsalicylsäure

Die gleichzeitige Gabe von zwei oder mehr NSARs kann aufgrund eines synergetischen Effekts zu einem erhöhten Risiko gastrointestinaler Ulzera und Blutungen führen. Gleichzeitige Gabe von Ibuprofen mit anderen NSARs muss daher vermieden werden (siehe Abschnitt 4.4).

Acetylsalicylsäure

Die gleichzeitige Verabreichung von Ibuprofen und Acetylsalicylsäure wird im Allgemeinen aufgrund des Potenzials für vermehrte Nebenwirkungen nicht empfohlen.

Experimentelle Daten weisen darauf hin, dass Ibuprofen die Wirkung niedrig dosierter Acetylsalicylsäure auf die Thrombozytenaggregation kompetitiv hemmen kann, wenn beide gleichzeitig verabreicht werden. Obwohl Unsicherheiten in Bezug auf die Extrapolation dieser Daten auf die klinische Situation bestehen, kann die Möglichkeit, dass eine regelmäßige Langzeitanwendung von Ibuprofen die kardioprotektive Wirkung niedrig dosierter Acetylsalicylsäure reduzieren kann, nicht ausgeschlossen werden. Bei gelegentlicher Anwendung von Ibuprofen ist eine klinisch relevante Wechselwirkung nicht wahrscheinlich (siehe Abschnitt 5.1).

Digoxin, Phenytoin, Lithium

Die gleichzeitige Anwendung von Brufen mit Digoxin, Phenytoin oder Lithiumpräparaten kann zu einer Erhöhung der Serumspiegel dieser Arzneimittel führen. Eine Kontrolle der Lithium-, Digoxin- und Phenytoin-Werte im Serum ist bei bestimmungsgemäßer Anwendung (höchstens 4 Tage) in der Regel nicht erforderlich.

Diuretika, ACE-Hemmer, Betarezeptorenblocker und Angiotensin-II Antagonisten NSARs können die Wirkung von Diuretika und anderen Antihypertensiva vermindern. Bei einigen Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion (z. B dehydrierte Patienten oder ältere Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion) kann die gleichzeitige Gabe von ACE-Hemmern, Betarezeptorenblocker oder Angiotensin-II-Antagonisten und Arzneimittel, die die Cyclooxygenase hemmen, zu einer weiteren Verschlechterung der Nierenfunktion führen, , einschließlich eines möglichen akuten Nierenversagens, führen, was gewöhnlich reversibel ist.. Daher sollte die Kombination, besonders bei älteren Patienten. mit Vorsicht angewendet werden. Nach Beginn der Kombinationstherapie müssen Patienten ausreichend mit Flüssigkeit versorgt sein und es sollte eine Überwachung der Nierenfunktionsparameter in Erwägung gezogen werden.

Die gleichzeitige Gabe von Brufen und kaliumsparender Diuretika kann zu einer Hyperkaliämie führen. Glukokortikoide

Erhöhtes Risiko gastrointestinaler Ulzeration oder Blutung (siehe Abschnitt 4.4).

Thrombozytenaggregationshemmer und selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer (SSRI)

Erhöhtes Risiko gastrointestinaler Ulzeration oder Blutung (siehe Abschnitt 4.4).

Antikoagulanzien

NSARs können die Wirkung von Antikoagulantien wie Warfarin verstärken (siehe Abschnitt 4.4). Methotrexat

Die Gabe von Brufen innerhalb von 24 Stunden vor oder nach Gabe von Methotrexat kann zu einer erhöhten Konzentration von Methotrexat und einer Zunahme seiner toxischen Wirkung führen.

Sulfonylharnstoffe

Klinische Untersuchungen haben Wechselwirkungen zwischen nichtsteroidalen Entzündungshemmern und Antidiabetika (Sulfonylharnstoffe) gezeigt. Obwohl Wechselwirkungen zwischen Ibuprofen und Sulfonylharnstoffe bisher noch nicht beschrieben wurden, wird bei gleichzeitiger Einnahme vorsichtshalber eine Überprüfung der Blutzuckerwerte empfohlen.

Zidovudin

Die gleichzeitige Anwendung von Brufen kann das Risiko von Hämarthrosen und Hämatomen bei HIV-positiven Hämophilen erhöhen.

Ciclosporin

Das Risiko einer durch Ciclosporin hervorgerufenen nephrotoxischen Wirkung ist bei gleichzeitiger Gabe bestimmter NSARs erhöht. Diese Wirkung kann auch bei einer Kombination von Ciclosporin mit Ibuprofen nicht ausgeschlossen werden.

Tacrolimus

Das Risiko einer Nephrotoxizität ist erhöht, wenn dieses Arzneimittel gleichzeitig mit Brufen gegeben wird.

Probenecid und Sulfinpyrazon

Arzneimittel, die Probenecid oder Sulfinpyrazon enthalten, können die Ausscheidung von Ibuprofen verzögern.

Chinolon-Antibiotika

Tierexperimentelle Daten weisen darauf hin, dass NSAR, das mit Chinolon-Antibiotika verbundene Risiko von Krampfanfällen, erhöhen können. Bei Patienten, die NSAR und Chinolone einnehmen, kann ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung von Krampfanfällen bestehen.

CYP2C9-Hemmer

Gleichzeitige Gabe von Ibuprofen und CYP2C9-Hemmer kann die Exposition gegenüber Ibuprofen (CYP2C9-Substrat) erhöhen. Bei einer Studie mit Voriconazol und Fluconazol (CYP2C9-Hemmer) wurde eine erhöhte S(+)-Ibuprofen-Exposition um ungefähr 80 bis 100 % nachgewiesen. Bei gleichzeitiger Gabe von potenten CYP2C9-Hemmern sollte eine Reduzierung der Ibuprofendosis in Erwägung gezogen werden, insbesondere, wenn hoch dosiertes Ibuprofen mit Voriconazol oder Fluconazol gegeben wird.

4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit Schwangerschaft

Die Hemmung der Prostaglandinsynthese kann die Schwangerschaft und/oder die embryo-fetale Entwicklung negativ beeinflussen. Daten aus epidemiologischen Studien weisen auf ein erhöhtes Risiko für Fehlgeburten sowie kardiale Missbildungen und Gastroschisis nach der Anwendung eines Prostaglandinsynthese-hemmers in der Frühschwangerschaft hin. Das absolute Risiko kardiovaskulärer Missbildungen stieg von unter 1% auf etwa 1,5% an. Es wird angenommen, dass das Risiko mit der Dosis und der Dauer der Therapie steigt.

Bei Tieren wurde nachgewiesen, dass die Gabe eines Prostaglandinsynthesehemmers zu erhöhtem prä-und post-implantärem Verlust und zu embryo-fetaler Letalität führt. Ferner wurden erhöhte lnzidenzen verschiedener Missbildungen, einschließlich kardiovaskulärer Missbildungen, bei Tieren berichtet, die während der Phase der Organogenese einen Prostaglandinsynthesehemmer erhielten.

Während des ersten und zweiten Schwangerschaftsdrittels sollte Ibuprofen nur gegeben werden, wenn dies unbedingt notwendig ist. Falls Ibuprofen von einer Frau angewendet wird, die versucht schwanger zu werden oder wenn es während des ersten oder zweiten Schwangerschaftsdrittels angewendet wird, sollte die Dosis so niedrig und die Behandlungsdauer so kurz wie möglich gehalten werden..

Während des dritten Schwangerschaftsdrittels können alle Prostaglandinsynthesehemmer ■ den Fetus folgende Risiken aussetzen:

-    kardiopulmonale Toxizität (mit vorzeitigem Verschluss des Ductus arteriosus und pulmonaler Hypertonie).

-    Nierenfunktionsstörungen, die zu einem Nierenversagen mit Oligohydramnion fortschreiten kann.

■ die Mutter und das Kind haben, am Ende der Schwangerschaft, folgende Risiken aussetzen:

-    mögliche Verlängerung der Blutungszeit aufgrund der gerinnungshemmenden Wirkung, die auch schon bei sehr geringen Dosen auftreten kann.

-    Wehenhemmung, die zu einer verzögerten oder verlängerten Geburt führen.

Aus diesen Gründen ist Brufen im dritten Trimenon der Schwangerschaft kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).

Stillzeit

Ibuprofen und seine Metaboliten gehen nur in niedrigen Konzentrationen in die Muttermilch über. Da gesundheitsschädliche Folgen für den Säugling bisher nicht bekannt sind, ist eine Unterbrechung des Stillens bei einer Kurzzeitbehandlung mit der empfohlenen Dosis Ibuprofen normalerweise nicht erforderlich (siehe Abschnitt 4.2).

Fertilität

Es existiert eine gewisse Evidenz dafür, dass Arzneistoffe, die die Cyclooxygenase-/Prostaglandinsynthese hemmen, die weiblichen Fertilität über eine Wirkungen auf die Ovulation beeinträchtigen können. Diese ist nach Absetzen der Behandlung reversibel.

4.7    Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Brufen hat geringen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.

Bei der Einnahme von Brufen können Nebenwirkungen wie Müdigkeit und Schwindel auftreten. Dadurch kann in Einzelfällen die Reaktionsfähigkeit verändert sein sowie die Fähigkeit, aktiv am Straßenverkehr teilzunehmen, und das Bedienen von Maschinen beeinträchtigt sein. Das gilt besonders für die Einnahme zusammen mit Alkohol.

4.8    Nebenwirkungen

Die Auflistung der Nebenwirkungen weiter unten besteht aus allen Nebenwirkungen, die von der Behandlung mit Ibuprofen gemeldet wurden, einschließlich derjenigen aus hoch dosierter Langzeittherapie bei Rheumapatienten. Die angegebenen Häufigkeiten von weniger als sehr selten berichteten Nebenwirkungen beziehen sich auf die Kurzzeiteinnahme täglicher Dosen bis maximal 1200 mg Ibuprofen (= 30 ml Brufen 40 mg/ml Suspension zum Einnehmen, tägliche Höchstdosis für Erwachsene und Jugendliche ab 12 Jahre) für orale Zubereitungen und maximal 1800 mg Ibuprofen für Zäpfchen.

Die Beurteilung der Nebenwirkungen beruht auf folgender Einstufung der Häufigkeit:

Sehr häufig: Häufig: Gelegentlich: Selten:

Sehr selten: Nicht bekannt


(> 1/10)

(> 1/100 bis < 1/10)

(> 1/1.000 bis < 1/100)

(> 1/10.000 bis < 1/1.000)

(< 1/10.000)

(Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).

Bei den folgenden Nebenwirkungen muss berücksichtigt werden, dass sie vorwiegend dosisabhängig und von Patient zu Patient unterschiedlich sind.

Die am häufigsten beobachteten Nebenwirkungen betreffen den Verdauungstrakt. Peptische Ulzera, Perforation oder Magen-Darm-Blutungen, manchmal tödlich, können auftreten, insbesondere bei älteren Patienten (siehe Abschnitt 4.4). Übelkeit, Erbrechen, Diarrhoe, Blähungen, Konstipation, Dyspepsie, abdominale Schmerzen, Meläna, Hämatemesis, ulzerative Stomatitis, Verschlimmerung von Colitis und

Morbus Crohn (siehe Abschnitt 4.4) wurden nach Einnahme berichtet. Weniger häufig wurde Gastritis beobachtet.

Im Zusammenhang mit NSAR-Therapien wurde von Ödemen, Hypertonie und Herzinsuffizienz berichtet.

Klinische Studien weisen darauf hin, dass die Anwendung von Ibuprofen insbesondere in hohen Dosen (2400 mg/Tag) möglicherweise mit einem geringfügig erhöhten Risiko arterieller thrombotischer Ereignisse (zum Beispiel Myokardinfarkt oder Schlaganfall) assoziiert ist (siehe Abschnitt 4.4).

Systemorganklasse

Häufigkeit

Nebenwirkungen

Infektionen und

Gelegentlich

Rhinitis

parasitäre

Erkrankungen

Sehr selten

Aseptischen Meningitis Anzeichen einer aseptischen Meningitis wie Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Fieber, Nackensteifigkeit oder Bewusstseinstrübung. Patienten mit bestimmten Erkrankungen des Immunsystems (systemischer Lupus erythematodes oder Mischkollagenose) scheinen ein erhöhtes Risiko zu haben.

Im zeitlichen Zusammenhang mit der systemischen Anwendung von NSAR ist eine Verschlechterung infektionsbedingter Entzündungen (z. B. Entwicklung einer nekrotisierenden Fasciitis) beschrieben worden. Dies steht möglicherweise im Zusammenhang mit

dem Wirkungsmechanismus der NSAR. Wenn während der Anwendung von Brufen Zeichen einer Infektion neu auftreten oder sich verschlimmern, wird dem Patienten daher empfohlen, unverzüglich den Arzt aufzusuchen. Es ist zu prüfen, ob die Indikation für eine

antiinfektiöse/antibiotische Therapie vorliegt.

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Sehr selten

Panzytopenie, Anämie, Leukopenie, Thrombozytopenie, Neutropenie, Agranulozytose, aplastische Anämie und hämolytische Anämie.

Erste Anzeichen können sein:

Fieber, Halsschmerzen, oberflächliche Wunden im Mund, grippeähnliche Symptome, ausgeprägte Erschöpfung, ungeklärte Blutungen und Hautblutungen. In solchen Fällen sollte dem Patienten geraten werden das Arzneimittel umgehend abzusetzen, eine Selbstmedikation mit Analgetika oder Antipyretika zu vermeiden und einen Arzt aufzusuchen. Das Blutbild sollte bei Langzeitanwendung regelmäßig kontrolliert werden

Erkrankungen des Immunsystems

Gelegentlich

Überempfindlichkeitsreaktionen mit Hautausschlag und Juckreiz sowie Asthmaanfälle (unter Umständen mit Blutdruckabfall). Der Patient ist anzuweisen, in diesem Fall umgehend einen Arzt zu informieren und Brufen abzusetzen

Sehr selten

Schwere Überempfindlichkeitsreaktionen. Anzeichen können unter anderem sein: Anschwellen von Gesicht, Zunge und Kehlkopf mit Verengung der Luftröhre, Dyspnoe, Tachykardie, Hypotonie (Anaphylaxie, Angioödem oder lebensbedrohlicher Schock). Beim Auftreten eines dieser Symptome, die schon bei Erstanwendung vorkommen können, ist sofortige ärztliche Hilfe erforderlich

Psychiatrische

Gelegentlich

Schlaflosigkeit, Angstgefühl

Erkrankungen

Selten

Depression, Verwirrtheitszustand

Sehr selten

Psychotische Reaktionen

Erkrankungen des

Häufig

Schwindel

Nervensystems

Gelegentlich

Kopfschmerzen, Parästhesie, Schläfrigkeit, Erregung, Reizbarkeit

Selten

Optikusneuritis

Augenerkrankungen

Gelegentlich

Sehstörungen. In diesem Fall sollte der Patient angewiesen werden einen Arzt zu informieren und Ibuprofen abzusetzen.

Selten

Toxische Optikusneuropathie

Erkrankungen des Ohrs

Gelegentlich

Hörschädigung

und des Labyrinths

Selten

Tinnitus, Vertigo

Herzerkrankungen

Sehr selten

Herzinsuffizienz , Myokardinfarkt (siehe auch Abschnitt 4.4), Palpitationen

Gefäßerkrankungen

Sehr selten

Hypertonie

Erkrankungen der

Gelegentlich

Asthma, Bronchospasmus, Dyspnoe

Atemwege, des Brustraums und

Nicht

bekannt

Rachenreizungen

Mediastinums

Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Häufig

Sodbrennen, geringfügige gastrointestinale Blutverluste, die in Ausnahmefälle zur Anämie führen können, Dyspepsie, Diarrhoe, Übelkeit, Erbrechen, abdominale Schmerzen, Blähungen, Konstipation

Gelegentlich

Gastritis, Magen- oder Darmgeschwüre, manchmal mit Blutungen und Perforation, ulzerative Stomatitis, Verschlimmerung einer Kolitis oder eines Morbus Crohn

Sehr selten

Ösophagitis, Ausbildung von diaphragmaartigen Strikturen im Darm, Pankreatitis

Nicht

bekannt

Unangenehmes Gefühl im Mund.

Der Patient sollte Brufen bei Auftreten von stärkeren epigastrischen Schmerzen, Hämatemesis, Blut im Stuhl oder Teerstuhl absetzen.

Leber- und Gallenerkrankungen

Sehr selten

Leberfunktionsstörungen, Leberschäden, insbesondere bei Langzeitanwendung, Leberversagen, akute Hepatitis

Erkrankungen der Haut und des

Unterhautzellgewebes

Gelegentlich

Hautausschlag, Nesselsucht, Juckreiz, Purpura, Photosensitivitätsreaktionen

Sehr selten

Bullöse Hautreaktionen einschließlich Stevens-Johnson-Syndrom, toxische epidermale Nekrolyse (Lyell’s Syndrom) und Erythema multiforme, Alopezie.

In Ausnahmefällen kann es wärend einer Varizella-Infektion zu schweren Hautinfektionen und Weichteilkomplikationen kommen.

Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Selten

Nierengewebsschädigung (Papillennekrose), insbesondere bei Langzeittherapie, erhöhte Harnsäurekonzentration im Blut

Sehr selten

Verminderte Urinausscheidung und Ausbildung von Ödemen, insbesondere bei Patienten mit arterieller Hypertonie oder Niereninsuffizienz, nephrotisches Syndrom, interstitielle Nephritis, die von einer akuten Niereninsuffizienz begleitet sein kann.

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am V erabreichungsort

Häufig

Müdigkeit

Selten

Ödem

Die Anwendung von Brufen muss abgebrochen werden, wenn diese Symptome auftreten oder sich verschlimmern.

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem

Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte

Abt. Pharmakovigilanz

Kurt-Georg-Kiesinger Allee 3

D-53175 Bonn

Website: www.bfarm.de

anzuzeigen.

4.9 Überdosierung Symptome

Es kann zu zentralnervösen Störungen wie Kopfschmerzen, Schwindel, Benommenheit, Bewusstseinsverlust (bei Kindern auch myoklonische Anfälle) sowie Bauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen kommen. Außerdem sind gastrointestinale Blutungen, Nieren- und Leberfunktionsstörungen möglich. Darüber hinaus können Hypotonie, Atemdepression und Cyanose auftreten.

Therapiemaßnahmen

Ein spezifisches Antidot gegen Ibuprofen existiert nicht.

Die Therapiemöglichkeiten zur Behandlung einer Intoxikation richten sich nach Ausmaß, Stadium und klinischen Symptomen entsprechend den üblichen Maßnahmen in der Intensivmedizin.

5.    PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1    Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: Nichtsteroidale Antiphlogistika und Antirheumatika; PropionsäureDerivate

ATC-Code: M01AE01

Ibuprofen ist ein nichtsteroidales Antiphlogistikum/Antirheumatikum, das sich über die Prostaglandinsynthesehemmung in den üblichen tierexperimentellen Entzündungsmodellen als wirksam erwies. Beim Menschen reduziert Ibuprofen entzündungsbedingte Schmerzen, Schwellungen und Fieber. Ferner hemmt Ibuprofen reversibel die ADP- und kollageninduzierte Thrombozytenaggregation..

Experimentelle Daten weisen darauf hin, dass Ibuprofen die Wirkung niedrig dosierter Acetylsalicylsäure auf die Thrombozytenaggregation kompetitiv hemmen kann, wenn beide gleichzeitig verabreicht werden. Einige pharmakodynamische Studien zeigten, dass es bei Einnahme von Einzeldosen von 400 mg Ibuprofen innerhalb von 8 Stunden vor oder innerhalb von 30 Minuten nach der Verabreichung von Acetylsalicylsäure-Dosen mit schneller Freisetzung (81 mg) zu einer verminderten Wirkung der Acetylsalicylsäure auf die Bildung von Thromboxan oder die Thrombozytenaggregation kam. Obwohl Unsicherheiten in Bezug auf die Extrapolation dieser Daten auf die klinische Situation bestehen, kann die Möglichkeit, dass eine regelmäßige Langzeitanwendung von Ibuprofen die kardioprotektive Wirkung niedrig dosierter Acetylsalicylsäure reduzieren kann, nicht ausgeschlossen werden. Bei gelegentlicher Anwendung von Ibuprofen ist eine klinisch relevante Wechselwirkung nicht wahrscheinlich (siehe Abschnitt 4.5).

5.2    Pharmakokinetische Eigenschaften

Nach oraler Applikation wird Ibuprofen zum Teil schon im Magen und anschließend im Dünndarm vollständig resorbiert. Nach hepatischer Metabolisierung (Hydroxylierung, Carboxylierung) werden die pharmakologisch unwirksamen Metaboliten vollständig, hauptsächlich renal (90 %), aber auch biliär, eliminiert. Die Eliminationshalbwertszeit beträgt beim Gesunden oder Leber- und Nierenkranken 1,8-3,5 Stunden. Die Plasmaproteinbindung beträgt etwa 99 %. Maximale Plasmaspiegel werden nach oraler Gabe einer normal freisetzenden Arzneiform nach 1-2 Stunden erreicht.

5.3    Präklinische Daten zur Sicherheit

Die subchronische und chronische Toxizität von Ibuprofen zeigte sich in Tierversuchen vor allem in Form von Läsionen und Ulzerationen im Magen-Darm-Trakt.

In-vitro- und In-vivo-Untersuchungen ergaben keine klinisch relevanten Hinweise auf mutagenes Potenzial von Ibuprofen. In Karzinogenitätsstudien an Ratten und Mäusen wurden keine Hinweise auf kanzerogene Effekte von Ibuprofen gefunden.

Ibuprofen führte zu einer Hemmung der Ovulation beim Kaninchen sowie zu Störungen der Implantation bei verschiedenen Tierspezies (Kaninchen, Ratte, Maus). Experimentelle Studien an Ratten und Kaninchen haben gezeigt, dass Ibuprofen die Plazenta passiert. Nach Gabe von maternotoxischen Dosen kam es bei der Nachkommenschaft von Ratten zu einer erhöhten Inzidenz von Missbildungen (ventrikuläre Septumdefekte).

Beurteilung der Risiken für die Umwelt (Environmental Risk Assessment IERAI)

Der Wirkstoff Ibuprofen zeigt ein Umweltrisiko für Fische.

PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.


6.1    Liste der sonstigen Bestandteile

Citronensäure Glycerol (E422)

Hypromellose Maltitol-Lösung Saccharin-Natrium Natriumbenzoat (E211)

Natriumcitrat

Natriumchlorid

Erdbeer-Aroma, 501094/AP, Firmenich

Xanthangummi

Thaumatin (E957)

Gereinigtes Wasser

6.2    Inkompatibilitäten Nicht zutreffend.

6.3    Dauer der Haltbarkeit 3 Jahre

Haltbarkeit nach Anbruch der Flasche: 6 Monate.

6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.

6.5    Art und Inhalt des Behältnisses

Braune Flaschen aus Poly(ethylenterephthalat) (PET) zu 30 ml, 100 ml, 150 ml und 200 ml mit kindergesichertem Verschluss und einem Stopfen aus Polyethylen niederer Dichte.

Das Produkt wird mit einer 5 ml-Applikationsspritze für Zubereitungen zum Einnehmen geliefert, bestehend aus einem Stempel aus Polyethylen hoher Dichte und einem Zylinder aus Polypropylen.

Die Applikationsspritze ist in Schritten von 0,25 ml bis zu 5 ml graduiert.

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

6.6    Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung Keine besonderen Anforderungen.

7.    Inhaber der Zulassung

Abbott Arzneimittel GmbH, Freundallee 9A, 30173 Hannover

8.    Zulassungsnummer 79506.00.00

9. Datum der Erteilung der Zulassung Datum der Erteilung der Zulassung 24/Februar/2012

10.    Stand der Information 07/2015

11.    V erkaufsabgrenzung Apothekenpflichtig