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Budapp Nasal

Document: 10.08.2007   Fachinformation (deutsch) change

Dermapharm AG


ÄA vom 10.08.2007


Budapp nasal – Nasenspray, Suspension

Zul.-Nr.: 4197.00.01

Fachinformation, Seite 0 von 8



Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels (SPC)


Fachinformation


Dermapharm AG Budapp® nasal




1. Bezeichnung des Arzneimittels

Budapp nasal


Wirkstoff: Budesonid



2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung

Ein Sprühstoß zu 50,95 mg Nasenspray, Suspension enthält 0,05 mg Budesonid.


Ein Sprühstoß zu 50,95 mg Nasenspray, Suspension enthält 0,06 mg Kaliumsorbat.

Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1



3. Darreichungsform

Nasenspray, Suspension

milchige gelartige Suspension



4. Klinische Angaben


4.1 Anwendungsgebiete

Behandlung und Vorbeugung von saisonalem und ganzjährigem allergischen Schnupfen einschließlich Heuschnupfen sowie Nasenpolypen.


4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung


Dosierung:

Erwachsene und Jugendliche ab 12 Jahren:

Als Standarddosis wird 2mal täglich 1 Sprühstoß pro Nasenloch empfohlen (0,2 mg Budeso- nid). Im Bedarfsfall kann die Dosis bis auf 2mal täglich 2 Sprühstöße pro Nasenloch erhöht werden (0,4 mg Budesonid).


Kinder unter 12 Jahren:

Im allgemeinen 1 Sprühstoß morgens und abends jeweils in jedes Nasenloch. Bei Bedarf kann die Dosis verdoppelt werden. Die Behandlung sollte unter Anleitung der Eltern erfolgen.


Art der Anwendung:


1. Nase putzen.

2. Anfangs erscheint der Inhalt fest. Zur Verflüssigung Fläschchen gut schütteln.

Schutzkappe des Pumpsprays abnehmen.

3. Vor der ersten Anwendung muss der Pumpmechanismus mehrmals betätigt werden bis ein feiner Sprühnebel auftritt. Dieser Vorgang ist zu wiederholen, wenn das Pumpspray mehr als 24 Stunden nicht benutzt wurde.

4. Sprührohr in das linke und rechte Nasenloch einführen und die jeweils entsprechende Anzahl an Sprühstößen auslösen.


Der Nasenadapter kann problemlos gereinigt werden. Hierzu wird die Schutzkappe entfernt und dasSprührohrvomVorratsbehälterabgezogen.Die Schutzkappe und das Sprührohr wer- den dann in warmem Wasser gereinigt und nach Trocknung wieder auf den Vorratsbehälter montiert.

Dauer der Anwendung:

Die volle Wirksamkeit von Budapp nasal wird schon nach wenigen Tagen, spätestens nach

ein bis zwei Wochen, erreicht. Um einen guten Behandlungserfolg zu gewährleisten, ist es wichtig, Budapp nasal regelmäßig anzuwenden. Als Erhaltungsdosis sollte die kleinste Dosis gewählt werden, die eine ausreichende Symptomfreiheit garantiert.


4.3 Gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen Budesonid oder einen der sonstigen Bestandteile.


4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Nasal anzuwendende Glukokortikoide können systemische Nebenwirkungen verursachen, insbesondere, wenn hohe Dosen über lange Zeiträume gegeben werden. Bei Überschreitung der empfohlenen Dosierung kann eine klinisch relevante Funktionsminderung der Nebennie- renrinde mit einer verminderten Produktion bzw. einer bei gesteigertem Bedarf (Stresssitua- tion) nicht mehr ausreichend steigerbaren Produktion körpereigener Glukokortikoide auftre- ten. In solchen Fällen sollte in Stresssituationen (z.B. vor Operationen) eine vorübergehende zusätzliche Glukokortikoidgabe zum Ausgleich der verminderten natürlichen Glukokortikoid- produktion erwogen werden.


Bei Infektionen der Nase durch Bakterien oder Pilze sollte Budapp nasal nur angewendet werden, wenn eine begleitende antibakterielle oder pilzbeseitigende Behandlung durchge- führt wird.


Hinweis:

Bei schweren Leberfunktionsstörungen kommt es unter der Behandlung mit Budapp nasal ähnlich wie unter der Behandlung mit anderen Glukokortikoiden zu einer verringerten Aus- scheidung (reduzierten Eliminationsraten) und zu einer Zunahme der systemischen Verfüg- barkeit. Auf mögliche systemische Wirkungen ist zu achten, deshalb sollten die Plasmakorti- solwerte bei diesen Patienten regelmäßig kontrolliert werden.


Kinder:

Es wurden Wachstumsverzögerungen bei Kindern berichtet, die nasal anzuwendende Gluko- kortikoide in der empfohlenen Dosierung erhielten. Es wird empfohlen, das Wachstum von Kindern, die eine Langzeittherapie mit nasal anzuwendenden Glukokortikoiden erhalten, re- gelmäßig zu kontrollieren. Bei Wachstumsverzögerungen sollte die Therapie überdacht wer- den mit dem Ziel, die Dosis des nasal anzuwendenden Glukokortikoids auf die niedrigste Do- siszuverringern,mitdereine effektive KontrollederSymptomeaufrechterhaltenwerdenkann.


Die Nasenschleimhaut von Patienten, die Budapp nasal langfristig anwenden, ist regelmäßig

ärztlich zu kontrollieren.


Kaliumsorbat kann örtlich begrenzte Hautreizungen (z.B. Kontaktdermatitis) hervorrufen.


4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Die Metabolisierung von Budesonid zu 16α-Hydroxyprednisolon und 6β-Hydroxybudesonid wird durch Substanzen gehemmt, die über das Cytochrom-P450-3A-System metabolisiert werden wie Ketoconazol, Ciclosporin, Ethinylestradiol und Troleandomycin. Hierdurch kann es zu einem Anstieg der systemischen Budesonidkonzentration kommen. Dies hat bei der Kurzzeittherapie (1 – 2 Wochen) eine geringe klinische Bedeutung, sollte aber bei der Lang-

zeitanwendung beachtet werden.

Die gleichzeitige Gabe von Cimetidin und Budesonid kann zu einer leichten Anhebung des Budesonid-Plasmaspiegels führen, die klinisch jedoch keine Bedeutung hat. Die gleichzeitige Gabe von Omeprazol bewirkt keine Veränderung der Pharmakokinetik von Budesonid.



4.6 Schwangerschaft und Stillzeit

In der Schwangerschaft, vor allem während der ersten drei Monate, sollte Budapp nasal nur nach ärztlicher Anweisung eingesetzt werden.

Da nicht bekannt ist, zu welchen Anteilen Budesonid in die Muttermilch übertritt, sollte während einer Behandlung mit Budapp nasal nicht gestillt werden.


4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Keine bekannt.


4.8 Nebenwirkungen

Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:

Sehr häufig (1/10)

Häufig (1/100 bis 1/10)

Gelegentlich (1/1.000 bis 1/100)

Selten (1/10.000 bis 1/1.000)

Sehr selten (1/10.000)

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).


Nasal anzuwendende Glukokortikoide können systemische Nebenwirkungen verursachen, insbesondere, wenn hohe Dosen über lange Zeiträume gegeben werden.

In einzelnen Fällen können eine trockene Nase oder Nasenbluten sowie Überempfindlich- keitsreaktionen wie Hautrötungen (Exantheme), Nesselsucht (Urtikaria), Hautentzündungen (Dermatitis) oder Gewebeschwellungen (Angioödem) auftreten.

In äußerst seltenen Fällen ist nach Anwendung von kortikoidhaltigen Nasenaerosolen über eine Nasenseptumperforation berichtet worden.

Beobachtet wurden Infektionen der Nasen-Rachenschleimhaut sowie Schleimhautatrophie nach Langzeitanwendung.

Bei der Anwendung extrem hoher Dosen von Glukokortikoiden oder in der Langzeittherapie können Symptome ähnlich einer Überfunktion der Nebennierenrinde und eine Unterdrückung des hormonellen Regelkreises der Hypothalamus-Hypophysenvorderlappen-Nebennierenrin- den-Achse auftreten.

In seltenen Fällen kann bei Kindern eine Wachstumsverzögerung auftreten. Daher sollte das Wachstum bei längerfristiger Anwendung regelmäßig kontrolliert werden.


Bei Umstellung von einer oralen oder parenteralen Kortikoidtherapie auf Budapp nasal kön- nen Begleiterscheinungen außerhalb des Nasenbereichs, wie z.B. allergische Bindehautent- zündung und allergische Hauterscheinungen wieder auftreten, die unter der oralen bzw. par- enteralen Kortikoidbehandlung unterdrückt waren. Diese bedürfen gegebenenfalls einer zu- sätzlichen Behandlung.


4.9 Überdosierung

Akute Intoxikationen mit Budapp nasal sind nicht bekannt. Bei Überdosierungen ist mit ver- stärkten Nebenwirkungen (siehe 4.8), insbesondere einer Beeinflussung der Nebennierenrin- den-Funktion zu rechnen. Bei längerfristiger Überdosierung kann es zur Nebennierenrinden-

atrophie kommen. Bei kurzfristiger Überdosierung ist grundsätzlich keine spezielle Notfallbe- handlung erforderlich. Bei fortgesetzter Behandlung in vorgeschriebener Dosierung sollte sich die Funktion der Hypothalamus-Hypophysenvorderlappen-Nebennierenrinden-Achse nach ca. 1 – 2 Tagen normalisieren.

In Stresssituationen kann eine „Kortikoidschutzbehandlung“ (z.B. hochdosierte Gabe von Hy- drocortison) erforderlich sein.

Bei Nebennierenrindenatrophie gilt der Patient als steroidabhängig und ist auf die entsprech-

ende Erhaltungsdosis eines systemischen Steroids einzustellen, bis sich der Zustand stabi- lisiert hat.


5. Pharmakologische Eigenschaften


5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

PharmakotherapeutischeGruppe: Rhinologika zur topischen Anwendung, Kortikosteroide

ATC-Code: R01AD05

BudesonidisteinGlukokortikoidmithoherlokaler Wirkung und besitzt damit antientzündliche, antiallergische, antiexsudative und antiödematöse Aktivität. Durch diese Eigenschaften wird eine verringerte Freisetzung von Mediatoren aus Mastzellen, Basophilen aber auch Makro- phagenanderNasenschleimhauterreicht.Alsspezifischer Wirkmechanismus von Budesonid wird die Induktion spezifischer Proteine, wie z.B. Makrocortin, diskutiert. Die Synthese dieser für die spezifische Wirkung der Steroide wichtigen Proteine benötigt eine gewisse Zeit und erklärt, dass der volle therapeutische Effekt von Budesonid nicht sofort eintritt. Makrocortin greift durch Hemmung der Phospholipase A2in den Arachidonsäurestoffwechsel ein und ver- hindert so die Bildung entzündungsauslösender Mediatoren, wie z.B. Leukotriene und Prostaglandine. Aufgrund der raschen Metabolisierung von verschluckten oder in die Blutbahn gelangten Budesonidanteilen in der Leber sind auch bei Langzeitanwendungen in therapeutischen Dosen klinisch relevante unerwünschte systemische Steroideffekte, wie z.B. eine Suppression der körpereigenen Cortisolproduktion, im allgemeinen nicht zu erwarten.


5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Die intranasale Applikation von Budesonid bei saisonalen und chronischen Rhinitiden führt neben der Resorption über die Nasenschleimhaut auch zu einer gastrointestinalen Resorp- tion des Wirkstoffs, weil bei vermehrter Schleimproduktion in der Nase Wirkstoffanteile zu- sammen mit dem Sekret verschluckt werden. Die Resorption auf der Nasenschleimhaut er- folgt sehr rasch (ca. 30 Minuten). Bei Erwachsenen wird bei Applikation von 8 Sprühstößen Budapp nasal (400 µg Budesonid) nach etwa 0,7 h ein maximaler Plasmaspiegel von 0,99 nmol/l gemessen. Die Bioverfügbarkeit beträgt bei Erwachsenen 4,2 nmol h/l und Kindern 8,6 nmol h/l. Das Verteilungsvolumen liegt bei 3 l/kg, die mittlere Plasmaproteinbindung bei 85 bis 90%. Die Eliminationshalbwertszeit bei Erwachsenen beträgt 2,8 h und liegt bei Kin- dern deutlich niedriger (1,5 h). Die Clearance beträgt rund 1,2 l/min.

Budesonid wird im wesentlichen (ca. 90 %) durch Oxidation metabolisiert. Die Metaboliten sind: 16α-Hydroxyprednisolon, 6β-Hydroxybudesonid und 23-Hydroxybudesonid, die deutlich weniger pharmakologisch aktiv sind. Damit sind die systemische Verfügbarkeit und Toxizität begrenzt.


5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Akute Toxizität

Die akute Toxizität von Budesonid wurde bei verschiedener Applikationsart bei Ratten und Mäusen untersucht.

Die nachfolgende Tabelle gibt die Ergebnisse wieder.


Spezies

Applikationsart

LD50 (mg/kg)

Maus

oral

> 800

Ratte

subkutan

20

Ratte

oral

400


Chronische Toxizität

Budesonid wurde inhalativ über 12 Monate Hunden und Ratten verabreicht. Selbst bei 10 – 40fach höheren Dosen als im klinischen Gebrauch wurden keine Zeichen lokaler toxischer Effekte in den Atemwegen beobachtet.


Mutagenes und tumorerzeugendes Potenzial

In einer Kanzerogenitätsstudie wurde eine erhöhte Inzidenz von Gliomen im Gehirn männli- cher Ratten gefunden, die in einer Wiederholungsstudie nicht verifiziert werden konnte. In dieser Studie unterschied sich die Inzidenz in den mit Verum behandelten Gruppen (Budeso- nid,Prednisolon,Triamcinolonacetonid) und in der Kontrollgruppe nicht. Leberveränderungen (vornehmlich hepatozelluläre Neoplasmen),die sowohl in der ersten Kanzerogenitätsstudie als auch in der Wiederholungsstudie für Budesonid gefunden wurden, traten in gleichem Maße auch bei den Referenzglukokortikoiden auf. Diese Effekte sind höchstwahrscheinlich als Rezeptoreffekt zu interpretieren und stellen somit einen Klasseneffekt dar. Entsprechende Veränderungen wurden beim Menschen bisher nicht beobachtet.


Reproduktionstoxizität

KortikoidezeigenbeiReproduktionsstudieninTierversuchen teratogeneAktivitäten(z.B.Gau-

menspalte,skelettaleAnomalien). DieklinischeRelevanzdieserEigenschaften ist bisher nicht geklärt.Budesonidzeigtebei Nagern die schon von anderen Kortikoiden bekannten Verände- rungen; diese waren bei Budesonid oft weniger ausgeprägt als bei den mitverglichenen be- kannten topischen Kortikoiden.



6. Pharmazeutische Angaben


6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Mikrokristalline Cellulose

Carmellose-Natrium

Glucose

Polysorbat 80

Natriumedetat

Kaliumsorbat

Gereinigtes Wasser

Salzsäure (zur Einstellung des pH-Werts)


6.2 Inkompatibilitäten

Keine bekannt.


6.3 Dauer der Haltbarkeit

2 Jahre


6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Nicht über 25 °C lagern.


6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

Flasche zu 10 ml Nasenspray, Suspension N1


6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Keine besonderen Anforderungen.



7. Inhaber der Zulassung

Dermapharm AG

Luise-Ullrich-Straße 6

82031 Grünwald

Tel.: 089/ 64186-0

Fax: 089/ 64186-130



8. Zulassungsnummer

4197.00.01



9. Datum der Erteilung der Zulassung/Verlängerung der Zulassung

14.04.1989 / 05.04.2006



10. Stand der Information

Juli 2007



11. Verkaufsabgrenzung

Verschreibungspflichtig


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