Buprenorphine 2 Mg Sublingualtabletten
FA
Anlage
zum Zulassungsbescheid Zul.-Nr. 78052.00.00
FB
Wortlaut der für die Fachinformation vorgesehenen Angaben
Fachinformation
FC 1.
Bezeichnung des Arzneimittels
Buprenorphine 0,4 mg Sublingualtabletten Buprenorphine 2 mg Sublingualtabletten Buprenorphine 8 mg Sublingualtabletten
FD 2.
Qualitative und quantitative Zusammensetzung Buprenorphine 0,4 mg
1 Sublingualtablette enthält Buprenorphinhydrochlorid entsprechend 0,4 mg Buprenorphin.
Sonstige Bestandteile: Lactose 19 mg Buprenorphine 2 mg
1 Sublingualtablette enthält Buprenorphinhydrochlorid entsprechend 2 mg Buprenorphin.
Sonstige Bestandteile: Lactose 48 mg Buprenorphine 8 mg
1 Sublingualtablette enthält Buprenorphinhydrochlorid entsprechend 8 mg Buprenorphin.
Sonstige Bestandteile: Lactose 191 mg
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
FE 3.
Darreichungsform
Sublingualtablette
Buprenorphine 0,4 mg
Runde, bikonvexe, weiße Tabletten.
Buprenorphine 2 mg
Ovale, bikonvexe, weiße Tabletten mit einseitiger Prägung ”2”. Buprenorphine 8 mg
Ovale, bikonvexe, weiße Tabletten mit einseitiger Prägung ”8”.
FG 4. |
Klinische Angaben |
FH 4.1 |
Anwendungsgebiete |
Substitutionstherapie bei Opioidabhängigkeit im Rahmen medizinischer, sozialer und psychologischer Maßnahmen.
FN 4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Erwachsene
Die Therapie mit Buprenorphine ist für Erwachsene bestimmt, die der Behandlung einer Opioidabhängigkeit zugestimmt haben.
Die Behandlung muss unter der Aufsicht eines Arztes erfolgen, der Erfahrung in der Behandlung von Opiatabhängigkeit/Sucht hat.
Wenn die Behandlung mit Buprenorphine begonnen wird, muss der Arzt die partiell agonistische Wirkung von Buprenorphin berücksichtigen. Buprenorphin bindet an p- und K-Opiatrezeptoren und kann bei opioidabhängigen Patienten Entzugssymptome auslösen.
Buprenorphine Sublingualtabletten sind zur sublingualen Anwendung bestimmt. Der Arzt muss den Patienten darüber informieren, dass die sublinguale Anwendung die einzige wirksame und sichere Art der Anwendung dieses Arzneimittels darstellt. Die Sublingualtablette wird bis zur Auflösung unter der Zunge gehalten; dies dauert üblicherweise 5 bis 10 Minuten.
Die Tablette darf nicht geschluckt, zerkleinert oder gekaut werden.
Therapiebeginn
Die Anfangsdosis beträgt 0,8 bis 4 mg pro Tag als Einmaldosis.
Opioidabhängige Patienten ohne vorherigen Entzug
Eine Dosis von Buprenorphine Sublingualtabletten wird frühestens 6 Stunden nach der letzten Anwendung des Opioids oder bei den ersten Entzugserscheinungen sublingual angewendet.
Patienten unter Methadon
Vor Beginn der Therapie mit Buprenorphine sollte die Methadon-Dosis auf maximal 30 mg/Tag reduziert werden. Buprenorphine kann bei mit Methadon behandelten Patienten Entzugserscheinungen auslösen.
Dosisanpassung und Erhaltungsdosis
Die Dosis von Buprenorphine wird entsprechend der klinischen Wirkung beim einzelnen Patienten schrittweise erhöht, eine Tagesdosis von 16 mg ist oftmals ausreichend. Die Tagesmaximaldosis darf 24 mg nicht überschreiten.
Insbesondere während der Einleitung der Therapie wird eine tägliche Ausgabe von Buprenorphin an den Patienten empfohlen. Nach der Stabilisierung können vertrauenswürdige Patienten einen für mehrere Behandlungstage ausreichenden Vorrat an Buprenorphine erhalten. Bei der Ausgabe von Buprenorphin sind die lokalen Bestimmungen zu beachten.
Dosisreduktion und Beenden der Therapie
Nach Erreichen einer zufrieden stellenden Stabilisation kann die Dosis allmählich auf eine niedrigere Erhaltungsdosis reduziert werden. Wenn es angemessen erscheint, kann die Behandlung beendet werden. Die zur Verfügung stehenden Sublingualtabletten in Dosisstärken von 0,4 mg, 2 mg und 8 mg ermöglichen eine schrittweise Reduzierung der Dosis. Nach Beendigung der Buprenorphin-Therapie sind die Patienten zu überwachen, da die Möglichkeit eines Rückfalls besteht.
Ältere Patienten
Ältere Patienten werden gemäß den Dosierungsempfehlungen für Erwachsene behandelt.
Kinder (unter 18 Jahren)
Buprenorphine sollten nicht zur Behandlung von Kindern unter 18 Jahren eingesetzt werden, da bezüglich der Anwendung bei Kindern keine hinreichenden Erfahrungen vorliegen.
Weitere Informationen sind den nationalen Empfehlungen für die Behandlung mit Buprenorphin zu entnehmen.
FI 4.3 Gegenanzeigen
• Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder einem der sonstigen Bestandteile des Arzneimittels.
• Schwere respiratorische Insuffizienz.
• Schwere Leberinsuffizienz.
• Akuter Alkoholismus oder Delirium tremens.
FK 4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Warnhinweise
Buprenorphine ist nur zur Behandlung von Opioidabhängigkeit bestimmt. Bei der Abgabe von Buprenorphin sind die nationalen Bestimmungen zu beachten. Der Abbruch der Behandlung kann Entzugssymptome auslösen, die auch verzögert auftreten können.
Das Risiko von Missbrauch oder nicht bestimmungsgemäßem Gebrauch (z. B. intravenöse Anwendung) ist vom Arzt zu berücksichtigen, insbesondere während der Einleitung der Therapie.
Nicht bestimmungsgemäßer Gebrauch
Ein nicht bestimmungsgemäßer Gebrauch bezieht sich auf die Einführung von Buprenorphin in den illegalen Markt entweder durch Patienten oder durch Personen, die durch Diebstahl an Patienten oder aus Apotheken an das Arzneimittel gelangen. Diese illegale Verwendung kann zu neuen Abhängigen führen, die Buprenorphin als Hauptdroge missbrauchen, mit den Risiken einer Überdosierung, der Ausbreitung von hämatogen übertragenen Virusinfektionen, einer Atemdepression und einer Leberschädigung.
Beschleunigter Entzug/ Vorzeitiges Absetzen
Bei Beginn der Behandlung mit Buprenorphin muss der Arzt das partiell agonistische Wirkungsprofil von Buprenorphin berücksichtigen. Buprenorphin kann bei opioidabhängigen Patienten Entzugssymptome hervorrufen, insbesondere wenn es weniger als 6 Stunden nach der letzten Anwendung von Heroin oder sonstigen kurz wirksamen Opioiden oder weniger als 24 Stunden nach der letzten Methadon-Dosis angewendet wird.
Umgekehrt können Entzugssymptome auch mit einer suboptimalen Dosierung assoziiert sein.
Aufgrund unzureichender Datenlage sollte Buprenorphine bei Jugendlichen im Alter von 15 - < 18 Jahren nicht angewendet werden.
Atemdepression
Es wurden Todesfälle infolge einer Atemdepression beschrieben, insbesondere bei kombinierter Anwendung von Buprenorphin mit Benzodiazepinen (siehe Abschnitt 4.5) oder wenn Buprenorphin nicht gemäß der Verordnung angewendet wurde.
Hepatitis und Lebererkrankungen
Im Zusammenhang mit missbräuchlicher Anwendung, insbesondere nach intravenöser Anwendung, wurden schwere akute Leberschädigungen beschrieben. Diese traten hauptsächlich nach Einnahme hoher Dosen auf und können eine Folge der Schädigung von Mitochondrien sein. Vorbestehender oder erworbener Untergang von Mitochondrien (etwa aufgrund einer genetischen Erkrankung, einer Virusinfektion insbesondere chronische Hepatitis C, Alkoholmissbrauch, Anorexie oder bedingt durch Arzneimittel mit Mitochondrien schädigender Wirkung wie Acetylsalicylsäure, Isoniazid, Valproinsäure, Amiodaron, anti-retrovirale Nucleosidanaloga etc.) kann das Auftreten derartiger Leberschädigungen begünstigen. Diese zusätzlichen Faktoren sollten vor der Veordnung von Buprenorphine und während der Behandlung berücksichtigt werden.
Wenn der Verdacht auf eine Leberschädigung besteht, sind weitere biologische und ätiologische Untersuchungen durchzuführen. Abhängig von den Befunden sollte das Arzneimittel schrittweise abgesetzt werden; dabei ist Vorsicht geboten, um Entzugssymptome sowie erneuten Drogenmissbrauch zu vermeiden.
Wenn die Behandlung fortgesetzt wird, sollte die Leberfunktion engmaschig kontrolliert werden.
Von schweren akute Leberschädigungen wurden auch im Zusammenhang mit nicht bestimmungsgemäßem Gebrauch berichtet, speziell nach intravenöser Anwendung. Diese Leberschäden traten hauptsächlich nach hohen Dosen auf und können durch Virusinfektionen, insbesondere chronische Hepatitis C, Alkoholmissbrauch, Anorexie und gleichzeitige Anwendung anderer potentiell leberschädigender Arzneimittel verschlimmert werden.
Opioid-Entzugssymptome können auftreten, wenn Buprenorphin von opioidabhängigen Patienten weniger als 6 Stunden nach der letzten OpioidEinnahme angewendet wird (siehe Abschnitt 4.2).
Wie bei anderen Opioiden auch sollte Buprenorphin nur mit Vorsicht angewendet werden bei Patienten mit
- einer Kopfverletzung und erhöhtem Hirndruck
- Hypotonie
- Prostatahypertrophie und Harnröhrenstenose.
Da Buprenorphin ein Opioid ist, können Schmerzen als Symptom einer Krankheit verschleiert werden.
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Buprenorphin kann Benommenheit hervorrufen; diese kann verstärkt werden durch die gleichzeitige Anwendung von anderen zentral wirkenden Mitteln wie Alkohol, Sedativa und Hypnotika (siehe Abschnitt 4.5).
Es kann eine Orthostatische Hypotonie auftreten.
Sowohl tierexperimentelle Studien als auch die klinische Erfahrung zeigten, dass Buprenorphin zu einer Abhängigkeit führen kann. Daher sind die Anweisungen bzgl. Therapie-Einleitung, Dosisanpassung und Überwachung des Patienten zu beachten (siehe Abschnitt 4.2).
Sportler müssen darüber aufgeklärt werden, dass es durch die Anwendung dieses Arzneimittels zu positiven „Dopingtests“ kommen kann.
Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung Vorsicht ist geboten bei Patienten mit
- Asthma oder respiratorischer Insuffizienz (unter Buprenorphin wurden Fälle einer Atemdepression beschrieben).
- Niereninsuffizienz (30% der applizierten Dosis wird renal eliminiert; die renale Ausscheidung kann bei eingeschränkter Nierenfunktion verlängert sein).
- Leberinsuffizienz (die Metabolisierung von Buprenorphin in der Leber kann verändert sein).
Arzneimittel, die das Enzym CYP3A4 hemmen (siehe Abschnitt 4.5), können zu erhöhten Buprenorphin-Konzentrationen führen. Bei Patienten, die bereits mit CYP3A4-Inhibitoren behandelt werden, sollte die Dosistitration von Buprenorphine vorsichtig erfolgen, da bei diesen Patienten eine reduzierte Dosis ausreichend sein kann.
Buprenorphine Sublingualtabletten enthalten Lactose. Patienten mit der seltenen, hereditären Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten dieses Arzneimittel nicht einnehmen.
FM 4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Pharmakodynamische Wechselwirkungen Folgende Kombinationen werden nicht empfohlen:
Alkohol
Alkohol verstärkt die sedative Wirkung von Buprenorphin, was zu einer Beeinträchtigung der Verkehrstüchtigkeit oder der Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen führt.
Buprenorphine sollte nicht zusammen mit alkoholischen Getränken oder alkoholhaltigen Arzneimitteln eingenommen werden.
Bei folgenden Kombinationen ist Vorsicht geboten:
Benzodiazepine
Diese Kombination kann eine zentrale Atemdepression auslösen und zum Tode führen. Deshalb müssen die Dosen individuell festgelegt und die Patienten sorgfältig überwacht werden. Auch die Möglichkeit von Missbrauch sollte berücksichtigt werden (siehe Abschnitt 4.4).
Anderen zentral dämpfenden Arzneimittel
Andere Opioid-Derivate (Analgetika und Antitussiva wie z. B. Morphin, Dextropropoxyphen, Codein, Dextromethorphan und Noscapin), bestimmte Antidepressiva, sedative H1-Rezeptorantagonisten, Barbiturate, andere Anxiolytika als Benzodiazepine, Neuroleptika, Clonidin und verwandte Substanzen.
Diese Kombination verstärkt die dämpfende Wirkung auf das zentrale Nervensystem und führt daher zu einer Beeinträchtigung der Verkehrstüchtigkeit und der Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.
MAO-Hemmer (Monoaminooxidase-Hemmer):
Basierend auf der Erfahrung mit Morphin können übersteigerte Opioidwirkungen auftreten.
Pharmakokinetische Wechselwirkungen CYP3A4-Hemmer:
In einer Studie zur Wechselwirkung von Buprenorphin mit Ketoconazol (einem starken CYP3A4-Hemmer) wurden erhöhte Cmax- und AUC-Werte für Buprenorphin (ungefähr 70% bzw. 50%) und zu einem geringeren Grad für Norbuprenorphin gemessen. Patienten, die Buprenorphine erhalten, sind engmaschig zu überwachen. Bei kombinierter Anwendung mit starken CYP3A4- Hemmer n (z. B. Protease- Hemmer n wie Ritonavir, Nelfinavir und Indinavir oder Antimykotika vom Azol-Typ wie Ketoconazol oder Itraconazol) ist gegebenenfalls eine Dosisreduktion erforderlich.
CYP3A4-Induktoren
Die Wechselwirkung von Buprenorphin mit CYP3A4-Induktoren wurde nicht untersucht. Daher wird empfohlen, Patienten, die Buprenorphine erhalten, engmaschig zu überwachen, wenn gleichzeitig eine Behandlung mit Enzyminduktoren (z. B. Phenobarbital, Carbamazepin, Phenytoin, Rifampicin) erfolgt.
Wirkung von Buprenorphin auf andere Arzneimittel
In-vitro Untersuchungen zeigten, dass Buprenorphin die Enzyme CYP2D6 und CYP3A4 hemmt. Bei therapeutischen Konzentrationen von Buprenorphin ist eine Hemmung unwahrscheinlich, kann aber nicht ausgeschlossen werden.
Wenn Buprenorphin (vorwiegend in hohen Dosen) in Kombination mit Substraten von CYP2D6 oder CYP3A4 gegeben wird, können die Plasmaspiegel dieser Arzneimittel ansteigen, dosisabhängige Nebenwirkungen können auftreten. Buprenorphin übt in vitro keine Hemmwirkung auf CYP2C19 aus. Die Wirkung auf andere Arzneimittel metabolisierende Enzyme wurde nicht untersucht.
FL 4.6 Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft
Es liegen keine hinreichenden Erfahrungen zur Anwendung von Buprenorphine bei Schwangeren vor. Tierexperimentelle Studien haben eine Reproduktionstoxizität gezeigt (siehe Abschnitt 5.3).
Die wiederholte Anwendung von Buprenorphin in den letzten drei Monaten der Schwangerschaft kann unabhängig von der Dosis zum Auftreten von Entzugssymptomen beim Neugeborenen führen. Buprenorphin sollte im zweiten und dritten Trimester der Schwangerschaft nicht angewendet werden. Wenn am Ende der Schwangerschaft gelegentlich hohe Dosen verabreicht werden, oder eine wiederholte Behandlung erforderlich ist, sollte eine Überwachung des Neugeborenen erfolgen, um einer Atemdepression oder Entzugserscheinungen vorzubeugen.
Stillzeit
Tierexperimentelle Untersuchungen an Ratten haben gezeigt, dass Buprenorphin in die Muttermilch übergeht. In hohen Dosen kann Buprenorphin die Milchbildung hemmen. Daher sollte Buprenorphin bei opioidabhängigen Frauen während der Stillzeit nicht angewendet werden.
FQ 4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von
Maschinen
Vor dem Erreichen einer Stabilisierung und der vollständigen Entwicklung einer Opioid-Toleranz kann Buprenorphine einen großen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen haben.
Buprenorphine kann zu Benommenheit führen, besonders wenn es zusammen mit anderen zentral wirkenden Substanzen, einschließlich Alkohol, angewendet wird. Beim Führen von Fahrzeugen oder Bedienen von Maschinen ist daher Vorsicht geboten (siehe Abschnitt 4.4).
FJ 4.8 Nebenwirkungen
Das Auftreten von Nebenwirkungen ist abhängig von der Toleranzschwelle des Patienten, die bei arzneimittelabhängigen Patienten höher liegt als in der Allgemeinbevölkerung.
Organklasse |
Häufig (>1/100 bis <1/10) |
Selten (>1/10.000 bis <1/1.000) |
Erkrankungen des Immunsystems |
Angioneurotisches Ödem, anaphylaktischer Schock | |
Psychiatrische Erkrankungen |
Halluzinationen | |
Erkrankungen des Nervensystems |
Kopfschmerzen, Ohnmachtsanfälle, Schwindel. | |
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums |
Atemdepression*, Bronchospasmus. | |
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts |
Verstopfung, Übelkeit, Erbrechen. | |
Leber- und Gallenerkrankungen |
Lebernekrose, Hepatitis** |
Erkrankungen der Nieren und Harnwege |
Harnverhalten | |
Gefäßerkrankungen |
Orthostatische Hypotonie | |
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort |
Schlaflosigkeit, Benommenheit, Asthenie, Schweißausbrüche. |
* siehe Abschnitt 4.4 and 4.5.
** siehe Abschnitt 4.4.
Bei Patienten mit einer ausgeprägten Drogenabhängigkeit kann die initiale Anwendung von Buprenorphin eine antagonistische Wirkung ähnlich der von Naloxon haben.
In Fällen eines intravenösen Missbrauchs wurden lokale Reaktionen, in manchen Fällen septische Reaktionen, und eine möglicherweise schwere akute Hepatitis beschrieben (siehe Abschnitt 4.4).
Es liegen auch Berichte über Fehlgeburten unter Buprenorphin vor. Ein kausaler Zusammenhang lässt sich nicht herstellen, da diese Fälle üblicherweise mit der Anwendung anderer Arzneimittel oder mit Risikofaktoren für eine Fehlgeburt verbunden waren (siehe Abschnitt 4.6).
Es wurde von Entzugserscheinungen bei Neugeborenen berichtet , deren Mütter während der Schwangerschaft Buprenorphin erhalten haben. Diese Erscheinungen können milder und langwieriger sein als diejenigen von kurz wirksamen p-Opioid-Vollagonisten. Die Art des Entzugssyndroms kann in Abhängigkeit von der Historie des Drogenkonsums der Mutter variieren (siehe Abschnitt 4.6).
FO 4.9 Überdosierung
Buprenorphin hat eine große therapeutische Breite aufgrund der partiell opioid-agonistischen Eigenschaften.
Bei einer versehentlichen Überdosierung muss der respiratorische und kardiale Zustand des Patienten engmaschig überwacht werden, ggf. ist eine symptombezogene Behandlung einzuleiten. Das Hauptsymptom, bei dem eine Intervention erforderlich ist, ist eine Atemdepression, die zu einem Atemstillstand und zum Tod führen kann. Bei Erbrechen ist darauf zu achten, dass es nicht zu einer Aspiration des Erbrochenen kommt.
Behandlung
Eine symptomatische Behandlung der Atemdepression und intensivmedizinische Standardmaßnahmen sind einzuleiten. Offene Atemwege und ggf. eine unterstützende oder kontrollierte Beatmung müssen sichergestellt werden. Der Patient sollte in eine Einrichtung gebracht werden, die mit einer kompletten Ausstattung zur Wiederbelebung ausgerüstet ist.
Die Anwendung eines Opioid-Antagonisten (z. B. Naloxon) wird empfohlen, trotz des möglicherweise mäßigen Effekts zur Behebung der Atemdepression durch Buprenorphin, da Buprenorphin stark an den Morphinrezeptor gebunden wird. In diesen Fällen beträgt die empfohlene Dosis von Naloxon 2-8 mg; sie ist in angemessenen Abständen zu wiederholen.
Bei Anwendung eines Opioidantagonisten (z. B. Naloxon) ist die lange Wirkungsdauer von Buprenorphin zu berücksichtigen.
FF 5. Pharmakologische Eigenschaften
F1 5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Buprenorphine 0,4 mg
Pharmakotherapeutische Gruppe: Oripavin-Derivate ATC-Code: N02AE01.
Buprenorphine 2 mg und 8 mg
Pharmakotherapeutische Gruppe: Mittel zur Behandlung der Opiatabhängigkeit ATC-Code: N07BC01.
Buprenorphin ist ein partieller Opioid-Agonist/Antagonist, der an die p- und k-Rezeptoren des Gehirns bindet. Die Wirksamkeit in der Opioid-Erhaltungstherapie beruht auf der langsam reversiblen Bindung an die p-Rezeptoren, die über einen längeren Zeitraum das Bedürfnis des abhängigen Patienten nach Drogen reduzieren kann.
Aufgrund der partiell agonistischen/antagonistischen Wirkung hat Buprenorphin einen breiten therapeutischen Index, wodurch der dämpfende Effekt insbesondere auf die Herz- und Atemfunktion begrenzt ist.
F2 5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Resorption
Nach oraler Anwendung unterliegt Buprenorphin einem ausgeprägten First-PassMetabolismus in der Leber, wobei es zu einer N-Dealkylierung und einer Glukuronidierung im Dünndarm kommt. Eine orale Anwendung ist für dieses Arzneimittel daher ungeeignet.
Die Spitzenkonzentration im Plasma wird 90 Minuten nach der sublingualen Anwendung erreicht. Das Verhältnis von Dosis zu Konzentration ist linear über den Bereich von 2 bis 16 mg.
Verteilung
Auf die Resorption von Buprenorphin folgt eine rasche Verteilungsphase, die Halbwertzeit beträgt 2 bis 5 Stunden.
Metabolisierung
Buprenorphin wird durch 14-N-Dealkylierung und Glukuronidierung des Stammmoleküls sowie des dealkylierten Metaboliten verstoffwechselt. N-Dealkylbuprenorphin ist ein p-Agonist mit intrinsischer Aktivität. Norbuprenorphin trägt zu der pharmakologischen Gesamtwirkung bei, es ist aber nicht bekannt in welchem Umfang.
Elimination
Die Elimination von Buprenorphin verläuft bi- oder tri-exponentiell mit einer langen terminalen Eliminationsphase von 32 Stunden. Dies beruht zum Teil auf der Rückresorption von Buprenorphin nach intestinaler Hydrolyse des konjugierten Derivats und zum Teil auf dem ausgeprägten lipophilen Charakter des Moleküls.
Buprenorphin wird nach biliärer Exkretion der glukuronidierten Metabolite hauptsächlich über die Fäzes ausgeschieden (zu 70 %). Der Rest (30%) wird über den Urin ausgeschieden.
F3 5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Das potenzielle Risiko für Menschen ist nicht bekannt. Basierend auf den konventionellen Studien zur Toxizität bei wiederholter Gabe, Genotoxizität und zum kanzerogenen Potential lassen die präklinischen Daten keine besonderen Gefahren für den Menschen erkennen. Studien an Ratten und Kaninchen haben Hinweise auf eine Fetotoxizität, einschließlich Postimplantationsverluste, ergeben. Die orale Verabreichung hoher Dosen an die Muttertiere während der Trächtigkeit und Laktation führte zu leichten Entwicklungsverzögerungen einiger neurologischer Funktionen (Aufrichtreflex und Schreckreflex) bei neugeborenen Ratten.
FR 6. Pharmazeutische Angaben
F7 6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Lactose-Monohydrat Mannitol (Ph.Eur.)
Maisstärke Citronensäure Natriumcitrat (Ph.Eur.)
Povidon K30
Magnesiumstearat (Ph.Eur.)
Buprenorphine 0,4 mg zusätzlich: Talkum
Hochdisperses Siliciumdioxid
FS 6.2 Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend
3 Jahre
FX 6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.
FY 6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Blisterpackung
Buprenorphine 0,4 mg: PVC / Aluminium Buprenorphine 2 mg und 8 mg: PVC / PVDC / Aluminium
Packungsgrößen:
7 und 28 Sublingualtabletten
F4 6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung
Nicht mehr benötigte Arzneimittel dürfen nicht über das Abwasser oder das örtliche Abwassersystem entsorgt werden. Patienten sollten aufgefordert werden, sie an eine Apotheke zurückzugeben, oder sich bei ihrem Apotheker zu erkundigen, wie diese entsprechend den nationalen Anforderungen zu entsorgen sind. Diese Maßnahme hilft die Umwelt zu schützen.
FZ 7. Inhaber der Zulassung
Activase Pharmaceuticals Ltd 11 Boumpoulinas Str.
1060 Nicosia Zypern
F5 8. Zulassungsnummern
78051.00. 00
78052.00. 00
78053.00. 00
[siehe Unterschrift]
F10 10.
F11 11.
Stand der Information
Verkaufsabgrenzung
Verschreibungspflichtig, Betäubungsmittel
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