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Calcipotriol - 1 A Pharma 0,05 Mg/Ml Lösung Zur Anwendung Auf Der Haut

Document: 08.05.2015   Fachinformation (deutsch) change

Fachinformation

1.

BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

Calcipotriol - 1 A Pharma 0,05 mg/ml Lösung zur Anwendung auf der Haut

2.

QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

1 ml Calcipotriol-Lösung zur Anwendung auf der Haut enthält 0,05 mg Calcipotriol.

Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung: • Propylenglycol 30 mg/ml

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.

3.

DARREICHUNGSFORM

Lösung zur Anwendung auf der Haut Klare, farblose Lösung mit Menthol-Geruch

4. KLINISCHE ANGABEN


4.1    Anwendungsgebiete

Calcipotriol - 1 A Pharma ist bestimmt für die topische Anwendung bei leichter bis mittelschwerer Psoriasis auf der Kopfhaut (Psoriasis vulgaris).

4.2    Dosierung und Art der Anwendung Dosierung

Erwachsene

Calcipotriol - 1 A Pharma sollte 2-mal täglich (morgens und abends) auf die erkrankten Stellen aufgetragen werden.

Die wöchentliche Maximaldosis sollte 60 ml nicht überschreiten.

Wird diese Lösung zusammen mit Calcipotriol-haltiger Creme oder Salbe angewendet, sollte die Gesamtdosis von 5 mg Calcipotriol pro Woche nicht überschritten werden, (z. B. 60 ml Calcipotriol - 1 A Pharma 0,05 mg/ml Lösung zur Anwendung auf der Haut plus 40 g Creme oder Salbe, oder 40 ml Calcipotriol - 1 A Pharma 0,05 mg/ml Lösung zur Anwendung auf der Haut plus 60 g Creme oder Salbe).

Die Behandlungsdauer sollte vom Arzt bestimmt werden, sollte aber normalerweise 22 Wochen nicht überschreiten.

Eingeschränkte Nieren-/Leberfunktion

Patienten mit bekannter schwer eingeschränkter Nieren- oder Leberfunktion sollten nicht mit Calcipotriol behandelt werden.

Kinder und Jugendliche (unter 18 Jahren)

Calcipotriol - 1 A Pharma wird nicht empfohlen bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren aufgrund des Fehlens von Daten zur Unbedenklichkeit und Wirksamkeit.

4.3


Gegenanzeigen

•    Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff, Levomenthol oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile

•    Patienten mit schwer eingeschränkter Nieren- oder Leberfunktion

•    bekannte Störungen des Kalziumstoffwechsels oder Behandlung mit anderen Arzneimitteln, die den Serumkalziumspiegel erhöhen

•    Hyperkalzämie

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Calcipotriol - 1 A Pharma sollte nicht im Gesicht angewendet werden.

Die Patienten sollten angewiesen werden, nach dem Auftragen der Lösung ihre Hände zu waschen und eine versehentliche Übertragung auf andere Körperregionen, insbesondere das Gesicht, zu vermeiden.

Die Patienten sollten angewiesen werden, nicht mehr als die maximale wöchentliche Dosis anzuwenden, da eine Hyperkalzämie auftreten kann, welche sich nach Behandlungsende rasch zurückbildet.

Das Risiko einer Hyperkalzämie ist minimal, wenn die Dosierungsempfehlungen befolgt werden.

Bei Patienten mit anderen Psoriasisformen sollte vorsichtig vorgegangen werden, da eine Hyperkalzämie bei Patienten mit generalisierter pustulärer oder erythrodermischer exfoliativer Psoriasis berichtet wurde.

Eine Hyperkalzämie kann möglicherweise auftreten, wenn die wöchentliche Maximaldosis (60 ml) überschritten wird. Der Serumkalziumspiegel normalisiert sich jedoch schnell nach Beendigung der Behandlung.

Im Hinblick auf einen möglichen Effekt auf den Kalziumstoffwechsel sollten Patienten angewiesen werden, nicht mehr als die empfohlene Dosis anzuwenden, und die Zugabe von penetrationsfördernden Substanzen (wie Salicylsäure) zur Lösung ist nicht zulässig. Eine Okklusion ist aus demselben Grund nicht wünschenswert.

Die klinischen Symptome einer Hyperkalzämie können denen einer Cholecalciferol-Überdosierung ähneln, d.h. Hyperkalzämie-Syndrom oder Kalzium-Intoxikation (siehe Abschnitt 4.9), in Abhängigkeit vom Schweregrad und der Dauer der Hyperkalzämie. Eine fortbestehende Hyperkalzämie kann möglicherweise zu ektopischen Ablagerungen von Kalzium in den Blutgefäßwänden, den Gelenkkapseln, der Magenschleimhaut, der Cornea und im Nierenparenchym führen.

Während der Behandlung mit Calcipotriol sollten Ärzte die Patienten darauf hinweisen, eine übermäßige natürliche oder künstliche Sonnenbestrahlung zu beschränken oder zu vermeiden. Topisches Calcipotriol sollte nur dann zusammen mit UV-Bestrahlung angewendet werden, wenn nach sorgfältiger Abwägung durch Arzt und Patient der potentielle Nutzen das potentielle Risiko übersteigt (siehe Abschnitt 5.3).

Aufgrund begrenzter Erfahrungen sollten Patienten mit bekannter schwer eingeschränkter Nieren- oder Leberfunktion nicht mit Calcipotriol behandelt werden.

Kinder und Jugendliche

Die Wirksamkeit sowie die Unbedenklichkeit der Langzeitanwendung dieser Lösung bei Kindern und Jugendlichen sind nicht nachgewiesen. Daher kann die Anwendung in dieser Altersgruppe nicht empfohlen werden.

Calcipotriol - 1 A Pharma enthält Propylenglycol. Propylenglycol kann Hautreizungen hervorrufen.

4.5    Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Die gleichzeitige Anwendung von Calcipotriol und Salicylsäure-haltigen Externa kann möglicherweise zu einer Inaktivierung von Calcipotriol führen.

Es liegen keine Erfahrungen zur gleichzeitigen Anwendung von Calcipotriol - 1 A Pharma und anderen antipsoriatischen Arzneimitteln auf denselben Hautstellen vor.

4.6    Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit Schwangerschaft

Die Sicherheit der Anwendung von Calcipotriol während der Schwangerschaft bei Menschen ist nicht bewiesen. Tierstudien haben eine Reproduktionstoxizität bei oraler Gabe von Calcipotriol gezeigt (siehe Abschnitt 5.3). Die Absorptionsmengen bei topisch angewendetem Calcipotriol sind so gering, dass eine Störung der CalciumHomöostase nicht zu erwarten ist. Vorsichtshalber sollte Calcipotriol - 1 A Pharma in der Schwangerschaft nicht angewendet werden.

Stillzeit

Es ist nicht bekannt, ob Calcipotriol in die Muttermilch übergeht. Bei einer kurzfristigen Anwendung auf kleinen Hautflächen, ist keine systemische Absorption zu erwarten, weshalb auch keine Auswirkungen auf das gestillte Kind zu erwarten sind In allen anderen Fällen wird das Stillen während der Behandlung mit Calcipotriol nicht empfohlen.

Fertilität

Es liegen keine Daten über die Auswirkungen von Calcipotriol auf die menschliche Fertilität vor.

4.7    Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Calcipotriol hat keinen oder einen zu vernachlässigenden Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.

4.8    Nebenwirkungen

Basierend auf klinischen Daten können bei ca. 25 % der mit Calcipotriol behandelten Patienten Nebenwirkungen auftreten. Diese Reaktionen sind gewöhnlich mild.

Die am häufigsten berichteten Nebenwirkungen sind verschiedene vorübergehend auftretende Hautreaktionen, insbesondere lokalisierte und umgebende Irritationen.

Die Nebenwirkungen sind nach MedDRA System-Organ-Klasse aufgeführt und innerhalb jeder Gruppe nach abnehmender Häufigkeit aufgezählt.

Erkrankungen des Immunsystems

Sehr selten (< 1/10.000) :

   Überempfindlichkeitsreaktionen (einschließlich Urtikaria, Gesichts- oder Periorbitalödem, Angioödem)

Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen

Sehr selten (< 1/10.000):

   Hyperkalzämie

•    Hyperkalzurie

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes

Sehr häufig (> 1/10):

Hautreizung

Häufig (> 1/100 bis < 1/10):

   Pruritus

•    Hautbrennen und -stechen

•    Hauttrockenheit

•    Erythem

•    Hautausschlag (einschließlich erythematöser, makulopapulöser, pustulöser und bullöser Reaktionen)

Gelegentlich (> 1/1.000 bis < 1/100):

•    Ekzem

   Kontaktdermatitis

•    Verschlechterung der Psoriasis

Sehr selten (< 1/10.000):

   vorübergehende Veränderungen der Hautpigmentierung

•    vorübergehende Photosensitivität

•    Gesichts- und periorale Dermatitis

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-RisikoVerhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem

Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte Abt. Pharmakovigilanz Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3 D-53175 Bonn Website: www.bfarm.de

anzuzeigen.

4.9 Überdosierung

Eine Überschreitung der empfohlenen Dosis (siehe Abschnitt 4.2) kann zu einem erhöhten Serumkalziumspiegel führen, der sich nach Behandlungsende rasch normalisiert.

Die klinischen Anzeichen einer Hyperkalzämie sind u. a. Anorexie, Übelkeit, Erbrechen, Obstipation, Hypotonie, kognitive Funktionsstörungen, Depressionen, Lethargie, Koma und Nierenfunktionsstörungen.

5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN


5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: Andere Antipsoriatika zur topischen Anwendung ATC-Code: D05AX02

Calcipotriol ist ein Vitamin D-Derivat. Es fördert in vitro die Differenzierung und inhibiert die Proliferation von Keratinozyten. Die Wirkung von Calcipotriol bei Psoriasis wird hauptsächlich diesen Eigenschaften zugeschrieben.

Nach 2-4-wöchiger Behandlung kann eine Wirkung beobachtet werden, zunächst auf die Desquamation, dann auf die Infiltration und schließlich auf das Erythem. Die maximale Wirkung wird in der Regel nach sechs Wochen erreicht.

5.2    Pharmakokinetische Eigenschaften

Es sind keine Daten über die Resorption von Calcipotriol nach Anwendung der Kopfhautlösung verfügbar.

Daten aus einer einzelnen Studie mit 5 auswertbaren Patienten mit Psoriasis, die mit 0,3-1,7 g einer 50 Mikrogramm/g Tritium-markierten Calcipotriol-Salbe behandelt wurden, wiesen darauf hin, dass weniger als 1 % der Dosis resorbiert wurde. Die vollständige Wiederfindungsrate der Tritiummarkierung über 96 Stunden lag jedoch im Bereich von 6,7-32,6 %, die Zahlen waren durch nicht korrigierte Chemilumineszenz maximiert. Es wurden keine Daten über die Verteilung von 3H im Gewebe oder die Ausscheidung über die Lungen erhoben.

5.3    Präklinische Daten zur Sicherheit

Der Effekt auf den Kalziummetabolismus ist ungefähr 100-mal niedriger als der des aktiven Vitamin D3-Hormons.

Eine dermale Karzinogenitätsstudie bei Mäusen ergab keine Hinweise auf besondere Risiken für den Menschen.

Calcipotriol hat eine maternale und fötale Toxizität bei Ratten und Kaninchen gezeigt, wenn es oral in Dosen von 54 ^g/kg/Tag und 12 ^g/kg/Tag gegeben wurde. Die fötalen Abnormalitäten die begleitend zur maternalen Toxizität beobachtet wurden schließen hinweisende Zeichen auf eine skelettale Unreife (unvollständige Ossifikation der Schamknochen und Zehenknochen der Vordergliedmaßen und vergrößerte Fontanelle) und ein erhöhtes Auftreten von überzähligen Rippen.

Die Bedeutung für den Menschen ist nicht bekannt.

In einer weiteren Studie, in der haarlose Albinomäuse über 40 Wochen wiederholt sowohl ultravioletter (UV) Bestrahlung als auch topisch appliziertem Calcipotriol in einer Dosierung von 9,30 und 90 ^g/m2/Tag (entsprechend dem 0,25-, 0,84- bzw. 2,5fachen der maximalen empfohlenen Tagesdosis für einen 60 kg schweren Erwachsenen) ausgesetzt waren, war die Dauer der UV-Bestrahlung bis zum Auftreten von Hauttumoren verkürzt (statistisch signifikant nur bei den männlichen Tieren). Dies weist darauf hin, dass die Hauttumor-indizierende Wirkung von UV-Bestrahlung durch Calcipotriol verstärkt werden könnte. Die klinische Relevanz dieser Ergebnisse ist unbekannt.

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN


6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

•    Natriumcitrat 2 H2O

•    Hypromellose

•    Propylenglycol

•    2-Propanol (Ph.Eur.)

•    Levomenthol

•    gereinigtes Wasser

6.2 Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.

6.3    Dauer der Haltbarkeit

Vor dem Öffnen: 2 Jahre

Nach dem ersten Öffnen: 3 Monate

6.4    Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Nicht über 25 °C lagern.

Die Flasche im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.

Nicht im Kühlschrank lagern oder einfrieren.

Die Lösung zur Anwendung auf der Haut von Feuer oder Flammen fernhalten (die Alkoholbasis ist brennbar).

6.5    Art und Inhalt des Behältnisses

Polyethylenflasche mit Tropfeinsatz aus Polyethylen und Polypropylen-Schraubkappe. Packungsgrößen: 30 ml und 60 ml

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

6.6    Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Keine besonderen Anforderungen.

7. INHABER DER ZULASSUNG

1 A Pharma GmbH Keltenring 1 + 3 82041 Oberhaching Telefon: 089/6138825-0 Telefax: 089/6138825-65 E-Mail: medwiss@1apharma.com

8. ZULASSUNGSNUMMER

71317.00.00

9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG


Datum der Erteilung der Zulassung 27. April 2009

Datum der letzten Verlängerung der Zulassung 12. März 2015

10. STAND DER INFORMATION

März 2015

11. VERKAUFSABGRENZUNG


Verschreibungspflichtig