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Calcipotriol Comp.-Ratiopharm 50 Mikrogramm/G + 0,5 Mg/G Salbe

Document: 21.05.2014   Fachinformation (deutsch) change

FACHINFORMATION

1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

Calcipotriol comp.-ratiopharm® 50 Mikrogramm/g + 0,5 mg/g Salbe

2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

1 Gramm Salbe enthält 50 Mikrogramm Calcipotriol und 0,5 mg Betamethason [als 0,643 mg Betamethasondipropionat (Ph. Eur.)].

Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung:

1 Gramm Salbe enthält 50 Mikrogramm Butylhydroxytoluol (Ph. Eur.) (E321).

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.

3. DARREICHUNGSFORM

Salbe.

Gebrochen weiß bis gelb.

4. KLINISCHE ANGABEN

4.1    Anwendungsgebiete

Topische Behandlung einer chronisch-stationären Psoriasis vulgaris (Paque-Typ) bei Erwachsenen, die für eine topische Behandlung zugänglich ist.

4.2    Dosierung und Art der Anwendung

Dosierung

Calcipotriol comp.-ratiopharm® 50 Mikrogramm/g + 0,5 mg/g Salbe sollte 1-mal täglich auf die betroffenen Bereiche aufgetragen werden.

Die empfohlene Behandlungsdauer beträgt 4 Wochen. Es liegen Erfahrungen mit der wiederholten Anwendung von Calcipotriol/Betamethason bis zu 52 Wochen vor. Sollte es erforderlich sein, die Behandlung nach 4 Wochen fortzusetzen oder wieder aufzunehmen, kann dies nach ärztlicher Untersuchung und unter regelmäßiger ärztlicher Kontrolle geschehen.

Bei der Anwendung von Arzneimitteln, die Calcipotriol enthalten, sollte die maximale Tagesdosis 15 g nicht überschreiten und die behandelte Hautfläche sollte nicht mehr als 30 % der Körperoberfläche betragen (siehe Abschnitt 4.4).

Spezielle Patientengruppen

Nieren- und Lebererkrankungen

Die Sicherheit und Wirksamkeit von Calcipotriol comp.-ratiopharm® Salbe bei Patienten mit schwerer Niereninsuffizienz oder schweren Lebererkrankungen wurden nicht untersucht.

Kinder und Jugendliche

Die Sicherheit und Wirksamkeit von Calcipotriol comp.-ratiopharm® Salbe bei Kindern unter 18 Jahren ist nicht erweisen. Zurzeit vorliegende Daten für Kinder zwischen 12 und 17 Jahren werden in Abschnitt 4.8 und 5.1 beschrieben; eine Dosierungsempfehlung kann jedoch nicht gegeben werden.

Art der Anwendung

Calcipotriol comp.-ratiopharm® Salbe sollte auf die betroffenen Bereiche aufgetragen werden. Um eine optimale Wirkung zu erzielen, wird empfohlen, nicht sofort nach der Anwendung von Calcipotriol comp.-ratiopharm® Salbe zu duschen oder zu baden.

4.3    Gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen die Wirkstoffe oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.

Calcipotriol comp.-ratiopharm® Salbe ist kontraindiziert bei erythrodermischer, exfoliativer und pustulöser Psoriasis.

Calcipotriol comp.-ratiopharm® Salbe enthält Calcipotriol und ist deshalb bei Patienten mit bekannten Störungen des Kalziumstoffwechsels kontraindiziert.

Aufgrund des enthaltenen Kortikosteroids ist Calcipotriol comp.-ratiopharm® Salbe kontraindiziert bei: virusbedingten Hautläsionen (z. B. Herpes, Varizellen), mykotischen oder bakteriellen Hautinfektionen, parasitären Infektionen, Hautmanifestationen von Tuberkulose oder Syphilis, perioraler Dermatitis, Hautatrophien, Striae distensae, erhöhter Fragilität der Hautvenen, Ichthyose, Akne vulgaris, Erkrankungen des akneiformen Formekreises wie Rosazea, Ulzera, Wunden, Pruritus im Anal- und Genitalbereich.

4.4    Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Einfluss auf das Hormonsystem

Calcipotriol comp.-ratiopharm® Salbe enthält ein Steroid der Stärkeklasse 3. Daher muss eine gleichzeitige Anwendung anderer Steroide vermieden werden. Nebenwirkungen, die im Zusammenhang mit einer systemischen Kortikoidbehandlung beobachtet wurden, wie adrenokortikale Suppression oder Beeinflussung der metabolischen Kontrolle eines Diabetes mellitus, können, bedingt durch systemische Resorption, auch bei topischer Anwendung auftreten. Die Anwendung unter Okklusivverbänden sollte vermieden werden, da dies zu einer verstärkten systemischen Resorption von Kortikosteroiden führt. Die Anwendung auf großen Flächen geschädigter Haut, unter Okklusivverbänden, auf Schleimhäuten oder in Hautfalten sollte vermieden werden, da dies die systemische Resorption von Kortikosteroiden steigert (siehe Abschnitt 4.8).

In einer Studie mit Patienten mit ausgedehnter Psoriasis auf Kopfhaut und Körper wurden diese mit einer Kombination aus hoch dosiertem Calcipotriol/Betamethason Gel (Anwendung auf der Kopfhaut) und hoch dosierter Calcipotriol comp.-ratiopharm® Salbe (Anwendung auf dem Körper) behandelt. Hierbei kam es bei 5 von 32 Patienten nach 4-wöchiger Behandlung zu einer grenzwertigen Abnahme der Kortisolantwort im ACTH (adrenokortikotropes Hormon)-Belastungstest (siehe Abschnitt 5.1).

Einfluss auf den Kalzium-Metabolismus

Aufgrund des Gehaltes an Calcipotriol kann eine Hyperkalzämie auftreten, wenn die maximale Tagesdosis (15 g) überschritten wird. Nach Absetzen der Behandlung normalisiert sich der Serumkalziumspiegel jedoch rasch. Das Risiko einer Hyperkalzämie ist minimal, wenn die Empfehlungen zur Anwendung von Calcipotriol eingehalten werden. Die Behandlung von mehr als 30 % der Körperoberfläche sollte vermieden werden (siehe Abschnitt 4.2).

Lokale unerwünschte Reaktionen

Die Haut im Gesicht und an den Genitalien reagiert sehr empfindlich auf Kortikosteroide. Das Arzneimittel sollte nicht auf diesen Stellen angewendet werden. Der Patient muss über die korrekte

Anwendung des Arzneimittels aufgeklärt werden, um das Aufträgen oder ein versehentliches Übertragen auf Gesicht, Mund oder Augen zu vermeiden. Die Hände müssen nach jeder Anwendung gewaschen werden, um eine versehentliche Übertragung auf diese Stellen zu vermeiden.

Gleichzeitig auftretende Hautinfektionen

Beim Auftreten sekundärer Infektionen von Hautläsionen ist eine antibakterielle Therapie einzuleiten. Tritt dennoch eine Verschlechterung der Infektion auf, ist die Behandlung mit Kortikosteroiden abzubrechen.

Absetzen der Behandlung

Während der Psoriasis-Behandlung mit topischen Kortikosteroiden besteht das Risiko einer generalisierten pustulösen Psoriasis oder eines „Rebound-Effekts“ nach Beendigung der Behandlung. Daher sollte die medizinische Überwachung auch in der Zeit nach der Behandlung fortgeführt werden.

Langzeitanwendung

Bei Langzeitanwendung besteht ein erhöhtes Risiko für lokale und systemische KortikosteroidNebenwirkungen. Bei Nebenwirkungen, die aufgrund der Langzeitanwendung von Kortikosteroiden auftreten, sollte die Behandlung beendet werden (siehe Abschnitt 4.8).

Ungeprüfte Anwendung

Es liegen keine Erfahrungen bei der Anwendung von Calcipotriol comp.-ratiopharm® Salbe bei Psoriasis guttata vor.

Gleichzeitige Anwendung anderer Arzneimittel und UV-Bestrahlung Es liegen keine Erfahrungen bei der Anwendung dieses Arzneimittels auf der Kopfhaut vor. Calcipotriol comp.-ratiopharm® Salbe zur Behandlung von Psoriasis-Läsionen auf dem Körper wurde kombiniert mit Calcipotriol/Betamethason Gel zur Behandlung von Psoriasis-Läsionen auf der Kopfhaut angewendet, aber es liegen keine Erfahrungen mit der Kombination von Calcipotriol/Betamethason und anderen topischen Antipsoriatika auf denselben Körperbereichen, systemisch angewendeten Antipsoriatika oder Phototherapie vor.

Während der Behandlung mit Calcipotriol comp.-ratiopharm® Salbe sollte der Arzt den Patienten darauf hinweisen, übermäßige natürliche oder künstliche Sonnenbestrahlung zu beschränken bzw. zu vermeiden. Topisches Calcipotriol sollte nur dann zusammen mit UV-Bestrahlung angewendet werden, wenn nach sorgfältiger Abwägung durch Arzt und Patient der potenzielle Nutzen das potenzielle Risiko überwiegt (siehe Abschnitt 5.3).

Calcipotriol comp.-ratiopharm® Salbe enthält Butylhydroxytoluol (Ph. Eur.)

Butylhydroxytoluol (Ph. Eur.) kann örtlich begrenzt Hautreizungen (z. B. Kontaktdermatitis), Reizungen der Augen und der Schleimhäute hervorrufen.

4.5    Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Es wurden keine Studien zur Erfassung von Wechselwirkungen durchgeführt.

4.6    Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft

Es liegen keine hinreichenden Daten für die Verwendung von Calcipotriol comp.-ratiopharm® Salbe bei Schwangeren vor. Tierexperimentelle Studien mit Glukokortikoiden haben eine Reproduktionstoxizität gezeigt (siehe Abschnitt 5.3), eine Anzahl epidemiologischer Studien ergaben jedoch keine Anhaltspunkte für das Auftreten von kongenitalen Anomalien bei Kindern, deren Mütter während der Schwangerschaft mit Kortikosteroiden behandelt wurden. Das potenzielle Risiko für den Menschen ist nicht bekannt. Daher sollte Calcipotriol comp.-ratiopharm® Salbe während der Schwangerschaft nur angewendet werden, wenn der potenzielle Nutzen das potenzielle Risiko rechtfertigt.

Stillzeit

Betamethason geht in die Muttermilch über. In therapeutischen Dosen erscheinen Nebenwirkungen beim Säugling allerdings unwahrscheinlich. Zum Übergang von Calcipotriol in die Muttermilch liegen keine Daten vor. Calcipotriol comp.-ratiopharm® Salbe sollte stillenden Frauen mit Vorsicht verschrieben werden. Die Patientin sollte angewiesen werden, während der Stillperiode Calcipotriol comp.-ratiopharm® Salbe nicht auf die Brust aufzutragen.

Fertilität

Die orale Gabe von Calcipotriol oder Betamethasondipropionat zeigte in Studien mit Ratten keinen Einfluss auf die Fertilität männlicher oder weiblicher Tiere.

4.7    Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Calcipotriol/Betamethason hat keinen oder einen zu vernachlässigenden Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.

4.8    Nebenwirkungen

An dem klinischen Studienprogramm für Calcipotriol comp.-ratiopharm® Salbe haben bisher mehr als 2.500 Patienten teilgenommen. Es hat sich gezeigt bei etwa 10 % der behandelten Patienten mit einer nicht schwerwiegenden Nebenwirkung zu rechnen ist.

Diese Nebenwirkungen sind üblicherweise leicht und umfassen eine Reihe von Hautreaktionen wie Ausschlag, Pruritus und das Gefühl von Brennen auf der Haut. Über eine pustulöse Psoriasis wurde selten berichtet. Rebound-Effekte nach Ende der Therapie wurden gemeldet, aber die Häufigkeit ist nicht bekannt.

Unter Berücksichtigung der klinischen Daten und Beobachtungen aus der bisherigen Anwendung treten folgende Nebenwirkungen für Calcipotriol comp.-ratiopharm® Salbe auf.

Die Nebenwirkungen sind gemäß dem MedDRA-Organklassensystem, beginnend mit den am häufigsten dokumentierten Nebenwirkungen, aufgelistet. Innerhalb jeder Häufigkeitsgruppe werden die Nebenwirkungen nach abnehmendem Schweregrad genannt.

Definition der Häufigkeitsangaben der Nebenwirkungen:

Sehr häufig Häufig Gelegentlich Selten Sehr selten Nicht bekannt


> 1/10

>    1/100 bis < 1/10

>    1/1.000 bis < 1/100

>    1/10.000 bis < 1/1.000 < 1/10.000

Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes

Häufig

Pruritus Hautausschlag Brennen auf der Haut

Gelegentlich

Exazerbation einer Psoriasis

Hautschmerzen oder Hautreizung

Dermatitis

Erythem

Follikulitis

Pigmentveränderungen an der Applikationsstelle

Selten

Pustulöse Psoriasis

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Nicht bekannt

Rebound-Effekt - siehe Abschnitt 4.4

Die folgenden Nebenwirkungen werden den pharmakologischen Klassen Calcipotriol bzw. Betamethason zugeordnet:

Calcipotriol

Zu den Nebenwirkungen zählen Reaktionen an der Applikationsstelle, Pruritus, Hautreizungen, Brennen und Stechen, trockene Haut, Erythem, Hautausschlag, Dermatitis, Ekzeme, Verschlechterung der Psoriasis, Photosensibilität und Überempfindlichkeitsreaktionen, einschließlich in sehr seltenen Fällen Angio- und Gesichts-Ödem.

Sehr selten können nach topischer Anwendung systemische Effekte auftreten, die zu einer Hyperkalzämie oder Hyperkalzurie führen (siehe Abschnitt 4.4).

Betamethason (als Dipropionat)

Nach topischer Anwendung können lokale Reaktionen auftreten, besonders bei längerer Anwendung. Diese beinhalten Hautatrophie, Teleangiektasien, Striae, Follikulitis, Hypertrichose, periorale Dermatitis, allergische Kontaktdermatitis, Depigmentierung und Kolloidmilium. Bei der Behandlung von Psoriasis besteht zudem das Risiko einer generalisierten pustulösen Psoriasis.

Systemische Reaktionen nach topischer Kortikosteroid-Anwendung sind bei Erwachsenen selten, können jedoch schwerwiegend sein. Insbesondere nach Langzeitbehandlung können adrenokortikale Suppression, Katarakt, Infektionen, ein Einfluss auf die diabetische Stoffwechsellage und erhöhter Augeninnendruck auftreten. Systemische Reaktionen treten häufiger bei der Anwendung unter Okklusion (Plastikfolie, Hautfalten), bei großflächiger Anwendung und bei Langzeitbehandlung auf (siehe Abschnitt 4.4).

Kinder und Jugendliche

In einer nicht kontrollierten, offenen Studie wurden 33 Jugendliche im Alter von 12 bis 17 Jahren mit Psoriasis 4 Wochen lang mit maximal 56 g Calcipotriol comp.-ratiopharm® Salbe pro Woche behandelt. Es wurden keine neuen unerwünschten Ereignisse beobachtet und keine Probleme bezüglich der systemischen Wirkung von Kortikosteroiden festgestellt. Aufgrund der kleinen Studienpopulation sind allerdings keine sicheren Schlussfolgerungen für das Sicherheitsprofil von Calcipotriol comp.-ratiopharm® Salbe bei Kindern und Jugendlichen möglich.

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn, Website: www.bfarm.de anzuzeigen.

4.9 Überdosierung

Das Überschreiten der empfohlenen Dosis kann zu einem erhöhten Serumkalziumspiegel führen, welcher sich nach Absetzen der Behandlung rasch normalisieren sollte.

Eine übermäßig lange Anwendung von topischen Kortikosteroiden kann zu einer Suppression der Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse mit der Folge einer sekundären, üblicherweise reversiblen Insuffizienz der Nebennierenrinde führen. In solchen Fällen ist eine symptomatische Behandlung indiziert.

Bei Auftreten chronischer Toxizität ist die Kortikosteroid-Behandlung ausschleichend zu beenden.

Infolge eines massiven Missbrauchs kam es bei einem Patienten mit ausgeprägter erythrodermischer Psoriasis unter einer wöchentlichen Dosis von 240 g Calcipotriol comp.-ratiopharm® Salbe (entspricht einer täglichen Dosis von etwa 34 g, wobei die maximale empfohlene Tagesdosis 15 g beträgt) über einen Zeitraum von 5 Monaten zu einem Cushing-Syndrom. Nach abruptem Therapieabbruch entwickelte der Patient außerdem eine pustulöse Psoriasis.

5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: Antipsoriatika. Andere Antipsoriatika zur topischen Anwendung, Calcipotriol, Kombinationen. ATC-Code: D05AX52

Calcipotriol ist ein Vitamin-D-Analogon. In-vitro-Daten zeigen, dass Calcipotriol die Differenzierung von Keratinozyten induziert und die Proliferation inhibiert. Diese beiden Eigenschaften werden als Grundlage für die antipsoriatische Wirkung angenommen.

Betamethasondipropionat hat, wie andere topische Glukokortikoide, antiinflammatorische, antipruritische, vasokonstriktive und immunsuppressive Wirkungen, ohne jedoch die zugrunde liegende Erkrankung zu heilen. Unter Okklusion kann die Wirkung aufgrund einer erhöhten Penetration durch das Stratum corneum verstärkt sein und zum vermehrten Auftreten von Nebenwirkungen führen. Allgemein ist der antiinflammatorische Wirkmechanismus von topischen Kortikosteroiden unklar.

In einer Sicherheitsstudie an 634 Patienten mit einer Psoriasis wurden wiederholte Anwendungen von Calcipotriol comp.-ratiopharm® Salbe untersucht, die einmal täglich nach Bedarf angewendet wurde. Die alleinige Anwendung von Calcipotriol comp.-ratiopharm® Salbe oder abwechselnd mit Calcipotriol Salbe bis zu 52 Wochen wurde verglichen mit der alleinigen Anwendung von Calcipotriol Salbe über 48 Wochen nach einer Anfangsbehandlung mit Calcipotriol comp.-ratiopharm® Salbe. Unerwünschte Arzneimittelreaktionen wurden bei 21,7 % der Patienten in der Calcipotriol/Betamethason-Gruppe, bei 29,6 % der Patienten in der Gruppe mit abwechselnder Anwendung von Calcipotriol comp.-ratiopharm® Salbe und Calcipotriol Salbe und bei 37,9 % der Patienten in der Calcipotriol-Gruppe gemeldet. Die unerwünschten Arzneimittelreaktionen, die bei mehr als 2 % der Patienten in der Calcipotriol/Betamethason-Gruppe auftraten, waren Pruritus (5,8 %) und Psoriasis (5,3 %). Unerwünschte Ereignisse, die möglicherweise mit einer Langzeitanwendung von Kortikosteroiden verbunden sind (wie Hautatrophie, Follikulitis, Depigmentierung, Furunkel und Purpura), wurden bei 4,8 % der Patienten in der Calcipotriol/Betamethason-Gruppe, bei 2,8 % der Patienten in der Gruppe mit abwechselnder Anwendung von Calcipotriol comp.-ratiopharm® Salbe und Calcipotriol Salbe und bei 2,9 % der Patienten in der Calcipotriol-Gruppe beobachtet.

Die Reaktion der Nebenniere auf ACTH wurde bei Patienten mit ausgedehnter Psoriasis auf Kopfhaut und Körper unter Behandlung mit einer Wochendosis von bis zu 106 g als Kombination aus Calcipotriol/Betamethason Gel und Calcipotriol comp.-ratiopharm® Salbe anhand der Messung des Serumkortisols bestimmt. Eine grenzwertige Abnahme der Kortisolantwort 30 Minuten nach einem ACTH-Belastungstest wurde bei 5 von 32 Patienten (15,6 %) nach 4-wöchiger Behandlung beobachtet und bei 2 von 11 Patienten (18,2 %), welche die Behandlung bis zu insgesamt 8 Wochen fortsetzten.

In allen Fällen waren die Serumkortisolspiegel 60 Minuten nach ACTH-Belastungstest normal. Es gab bei diesen Patienten keinen Hinweis auf eine Beeinträchtigung des Kalziumstoffwechsels. Aus dieser Studie ergeben sich daher Hinweise, dass sehr hohe Dosierungen von Calcipotriol/Betamethason Gel bzw. Salbe eine schwache Wirkung bezüglich einer Minderung der Ansprechbarkeit der Hypophysen-Nebennieren-Achse haben können.

Kinder und Jugendliche

In einer nicht kontrollierten, 4-wöchigen Studie an 33 Jugendlichen im Alter von 12 bis 17 Jahren mit Psoriasis auf dem Körper, die mit bis zu 56 g Calcipotriol comp.-ratiopharm® Salbe pro Woche behandelt wurden, wurde die Reaktion der Nebenniere auf einen ACTH-Belastungstest gemessen. Es wurde über keine Fälle einer Minderung der Ansprechbarkeit der Hypophysen-Nebennieren-Achse berichtet. Es wurde keine Hyperkalzämie beobachtet, aber ein Patient wies einen möglicherweise durch die Behandlung erhöhten Kalziumspiegel im Urin auf.

5.2    Pharmakokinetische Eigenschaften

Klinische Studien mit radioaktiv markierter Salbe zeigten, dass die systemische Resorption von Calcipotriol und Betamethason aus der Calcipotriol comp.-ratiopharm® Salbe nach Applikation auf gesunder Haut (625 cm2) und einer Anwendungsdauer von 12 Stunden unter 1 % der Dosis (2,5 g) liegt. Die Applikation auf Psoriasis-Plaques und unter Okklusivverbänden kann die Resorption topischer Kortikosteroide erhöhen. Die Resorption bei geschädigter Haut liegt bei ca. 24 %.

Nach systemischer Exposition werden beide Wirkstoffe - Calcipotriol und Betamethasondipropionat -rasch und umfassend metabolisiert. Die Protein-Bindung liegt bei ca. 64 %. Die Halbwertzeit zur Eliminierung aus dem Plasma nach intravenöser Anwendung liegt bei 5-6 Stunden. Aufgrund von Depotbildung in der Haut erfolgt die Elimination nach topischer Anwendung innerhalb einiger Tage. Betamethason wird vor allem in der Leber aber auch in den Nieren zu Glucuronid und Sulphat-Estern metabolisiert. Calcipotriol wird hauptsächlich über den Stuhl (Ratte und Minischwein) und Betamethasondipropionat mit dem Urin (Ratte und Maus) ausgeschieden. In Studien an Ratten zur Gewebeverteilung von radioaktiv markiertem Calcipotriol und Betamethasondipropionat zeigten sich die höchsten Konzentrationen an Radioaktivität in den Nieren bzw. der Leber.

Die Konzentrationen von Calcipotriol und Betamethasondipropionat waren in allen Blutproben von 34 Patienten mit ausgedehnter Psoriasis auf Kopfhaut und Körper, die über 4 bzw. 8 Wochen mit Calcipotriol/Betamethason Gel und Calcipotriol comp.-ratiopharm® Salbe behandelt worden waren, unter der Nachweisgrenze. Bei einigen Patienten war jeweils ein Metabolit von Calcipotriol und Betamethasondipropionat nachweisbar.

5.3    Präklinische Daten zur Sicherheit

Tierexperimentelle Studien mit Kortikosteroiden haben eine Reproduktionstoxizität gezeigt (KieferGaumenspalte, Skelettmissbildungen). In Reproduktionstoxizitätsstudien kam es bei Ratten nach langzeitiger oraler Kortikosteroidgabe zu verlängerter Gestation sowie verlängerter und erschwerter Geburt. Weiterhin waren bei den Nachkommen eine erhöhte Sterblichkeitsrate, ein verringertes Geburtsgewicht und eine verminderte Gewichtszunahme zu beobachten. Die Fertilität blieb unbeeinflusst. Die Relevanz dieser Beobachtungen für den Menschen ist ungeklärt.

Eine dermale Karzinogenitätsstudie von Calcipotriol bei Mäusen lässt keine besonderen Gefahren für den Menschen erkennen.

Ergebnisse aus Photo(co)karzinogenitätsstudien an Mäusen können als Hinweis gewertet werden, dass Calcipotriol die Wirkung von UV-Strahlung bezüglich der Entstehung von Hauttumoren verstärken könnte.

Mit Betamethasondipropionat wurden keine Karzinogenitäts- bzw. Photokarzinogenitätsstudien durchgeführt.

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1    Liste der sonstigen Bestandteile

Dickflüssiges Paraffin

alpha-Hydro-omega-octadecyloxypoly(oxypropylen)-15 Weißes Vaselin

Butylhydroxytoluol (Ph.Eur.) (E321)

6.2    Inkompatibilitäten

Da keine Kompatibilitätsstudien durchgeführt wurden, darf dieses Arzneimittel nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden.

6.3    Dauer der Haltbarkeit

3 Jahre

Nach dem ersten Öffnen: 1 Jahr

6.4    Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung Nicht über 25 °C lagern.

6.5    Art und Inhalt des Behältnisses

Aluminiumtuben mit HDPE-Verschluss (hochdichtes Polyethylen).

Die Tube ist innen mit Epoxyphenol-Harz beschichtet.

Packungsgrößen: 30 g, 60 g und 120 g

6.6    Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Keine besonderen Anforderungen.

7.    INHABER DER ZULASSUNG

ratiopharm GmbH Graf-Arco-Str. 3 89079 Ulm

8.    ZULASSUNGSNUMMER(N)

88254.00.00

9.    DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG

Datum der Erteilung der Zulassung: 11. März 2014

10.    STAND DER INFORMATION

Mai 2014

11.    VERKAUFSABGRENZUNG

Verschreibungspflichtig

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