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Calcium D3 Awd

Document: 25.02.2008   Fachinformation (deutsch) change

AWD.pharma GmbH & Co. KG

Calcium D3 AWD®

Stand Februar 2008

Fachinformation

(Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels/SPC)


1. Bezeichnung des Arzneimittels


Calcium D3AWD®Kautabletten




2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung


1 Kautablette enthält

Calciumcarbonat 1500 mg, entsprechend elementares Calcium 600 mg

Colecalciferol-Trockenkonzentrat 4 mg, entsprechend Vitamin D310 µg (400 I. E.).


Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1




3. Darreichungsform


Kautabletten

Flache weiße Tabletten.




4. Klinische Angaben


4.1 Anwendungsgebiete




4.2 Dosierung und Art und Dauer der Anwendung


1-2 Kautabletten täglich; zur oralen Anwendung.


Die Kautabletten werden zerkaut und dann mit Hilfe von etwas Flüssigkeit hinuntergeschluckt. Die Kautabletten können auch gelutscht werden.


Nur für Erwachsene.



4.3 Gegenanzeigen




Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung


Während einer Langzeitbehandlung mit Calcium D3AWD sollten die Calciumspiegel im Serum und im Harn überwacht und die Nierenfunktion durch Messungen des Serumkreatinins überprüft werden. Diese Überprüfung ist besonders wichtig bei älteren Patienten und bei gleichzeitiger Behandlung mit Herzglykosiden und Diuretika. Im Falle von Hypercalcämie oder Anzeichen einer verminderten Nierenfunktion muss die Dosis verringert oder die Behandlung unterbrochen werden. Es empfiehlt sich, die Dosis zu reduzieren oder die Behandlung zu unterbrechen, wenn der Calciumgehalt im Harn 7,5 mmol/24 Stunden (300 mg/24 Stunden) überschreitet.


Besondere Vorsicht ist bei gleichzeitiger Behandlung mit Bisphosphonaten, Natriumfluorid oder Tetrazyklinen angezeigt (siehe 4.5 - Wechselwirkungen).


Berücksichtigen Sie die Dosis an Vitamin D, wenn Sie andere Vitamin D-haltige Arzneimittel verordnen. Eine zusätzliche Verabreichung von Vitamin D oder Calcium sollte unter ärztlicher Überwachung erfolgen. In solchen Fällen müssen die Calciumspiegel im Plasma und im Urin überwacht werden.


Calcium D3AWD Kautabletten sollten bei Patienten, die unter Sarkoidose leiden, nur mit Vorsicht verschrieben werden, da das Risiko einer verstärkten Umwandlung von Vitamin D in seine aktiven Metaboliten besteht. Bei diesen Patienten sollten die Calciumspiegel im Plasma und Urin überwacht werden.


Patienten mit Niereninsuffizienz haben einen gestörten Vitamin D-Stoffwechsel. Wenn sie mit Colecalciferol behandelt werden, sollte die Wirkung auf den Calcium- und Phosphathaushalt überwacht werden.


Hinweis für Diabetiker: Der Anteil verdaulicher Kohlenhydrate in Calcium D3AWD Kautabletten beträgt 0,47 g pro Kautablette. Das entspricht bei einer Tagesdosis von 2 Kautabletten 0,08 Broteinheiten (BE).


Patienten mit der seltenen hereditären Fructose-Intoleranz, Glucose-Galactose-Malabsorption oder Saccharase-Isomaltase-Mangel sollten Calcium D3AWD nicht einnehmen.


Calcium D3AWD kann schädlich für die Zähne sein (Karies).



4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen


Rifampicin, Phenytoin oder Barbiturate können die Wirkung von Vitamin D3beeinträchtigen, da die Metabolismusrate ansteigt.


Die Resorption von Bisphosphonaten und Natriumfluorid wird vermindert, weshalb diese mindestens zwei Stunden vor oder nach Calcium D3AWD eingenommen werden sollten.


Orale Tetrazykline werden in geringerem Maß resorbiert und sollten daher mindestens drei Stunden vor oder nach Calcium D3AWD eingenommen werden.


Calciumsalze können die Eisenresorption beeinträchtigen. Deshalb sollte die Einnahme von Eisenpräparaten mindestens zwei Stunden vor oder nach der Einnahme von Calcium D3AWD erfolgen.


Zwischen der Einnahme von Colestyramin und Calcium D3AWD sollten mindestens zwei Stunden Abstand gehalten werden, da es sonst zu einer Resorptionsbeeinträchtigung von Vitamin D3kommt.


Ein zumindest zweistündiger Abstand ist auch zwischen der Einnahme von Calcium D3AWD und Estramustin einzuhalten, da es sonst zu einer verminderten Resorption von Estramustin kommt.


Thiaziddiuretika können durch Verringerung der renalen Calciumausscheidung zu einer Hypercalcämie führen. Die Calciumspiegel im Plasma sollten daher während einer Langzeittherapie überwacht werden.


Die gleichzeitige Verabreichung von Glucocorticoiden kann die Wirkung von Vitamin D3beeinträchtigen.


Die Toxizität von Herzglykosiden kann während der Behandlung mit Calcium und Vitamin D zunehmen (Risiko für Herzrhythmusstörungen). Patienten, die zusätzlich zu einer Glykosidtherapie Calcium D3AWD Kautabletten erhalten, sollten hinsichtlich EKG und Calciumspiegel überwacht werden.


Darüber hinaus kann es zu Wechselwirkungen mit einigen Nahrungsmitteln kommen (zum Beispiel Nahrungsmittel die Oxalsäure, Phosphate oder Phytinsäure enthalten oder einen hohen Faseranteil haben).



4.6 Schwangerschaft und Stillzeit


In Schwangerschaft und Stillzeit auftretende Mangelzustände von Vitamin D und Calcium können behoben werden. Die Tagesdosis soll dabei 1500 mg Calcium und 600 I. E. Vitamin D3nicht überschreiten. Daher darf täglich nur 1 Tablette eingenommen werden.


Im Tierversuch konnte gezeigt werden, dass überdosiertes Vitamin D teratogene Wirkungen ausübt.


In der Schwangerschaft ist eine Überdosierung von Vitamin D3zu vermeiden, weil eine über längere Zeit bestehende Hypercalcämie beim Kind zu körperlichen und geistigen Entwicklungsstörungen, supravalvulärer Aortenstenose und Retinopathie führen kann.


Es liegen jedoch auch mehrere Fallberichte vor, aus denen hervorgeht, dass an Hypoparathyreoidismus leidende Mütter nach Einnahme sehr hoher Vitamin D-Dosen gesunde Kinder zur Welt brachten.


Calcium gelangt in geringen Mengen in die Muttermilch, übt aber auf das Kind keine schädliche Wirkung aus.

Vitamin D und seine Metaboliten gehen ebenfalls in die Muttermilch über. Dies ist zu beachten, wenn das Kind zusätzlich Vitamin D erhält.


Schwangere und stillende Frauen sollten Calcium D3AWD zwei Stunden vor oder nach den Mahlzeiten einnehmen, um eine mögliche Beeinträchtigung der Eisenresorption zu vermeiden.



4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen


Es gibt keine Daten über die Auswirkungen dieses Arzneimittels auf die Verkehrstüchtigkeit. Eine solche Wirkung ist jedoch unwahrscheinlich.



4.8 Nebenwirkungen


Hypercalcämie und Hypercalcurie können auftreten sowie gastrointestinale Störungen, z. B. Obstipation, Flatulenz, Übelkeit, Magenschmerzen und Diarrhö.



4.9 Überdosierung


Eine akute oder längerfristige Überdosierung kann zu einer D-Hypervitaminose und Hypercalcämie führen. Eine Hypercalcämie verursacht folgende Symptome:

Übelkeit, Erbrechen, Durst (Polydipsie), Polyurie und Obstipation. Chronische Überdosierung kann als Folge der Hypercalcämie zu Gefäß- und Organverkalkungen führen.


Behandlung:

Alle Behandlungen mit Calcium und Vitamin D sollten abgebrochen werden. Der Patient muss rehydriert werden. Über individuelle Notfallmaßnahmen entscheidet der Arzt.


Bei Personen mit normaler Nebenschilddrüsenfunktion und einer täglichen Zufuhr von über 2000 mg Calcium liegt der Schwellenwert für eine Vitamin D-Intoxikation zwischen 40000 und 100000 I. E./Tag über einen Zeitraum von 1-2 Monaten.




5. Pharmakologische Eigenschaften


5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften


Pharmakotherapeutische Gruppe: Vitamin-Mineralstoff-Kombination.


ATC-Code: A12AX


Vitamin D korrigiert eine ungenügende Vitamin D-Einnahme. Es steigert die intestinale Resorption von Calcium. Die optimale Vitamin D-Dosierung bei Älteren ist 500-1000 I. E./Tag. Die Calciumeinnahme gleicht einen ernährungsbedingten Calcium-Mangel aus. Der übliche Calciumbedarf von Älteren beträgt 1500 mg/Tag.

Vitamin D und Calcium gleichen einen sekundären senilen Hyperparathyreoidismus aus.


In einer 18-monatigen, plazebokontrollierten Doppelblindstudie an 3270 in Pflegeheimen untergebrachten Frauen im Alter von 84 6 Jahren war unter der Verabreichung von täglich 800 I. E. Colecalciferol und 1,2 g Calcium ein signifikanter Rückgang der Parathormon-Sekretion zu beobachten. Nach 18 Monaten ergaben sich bei der Intention-to-treat-Analyse 80 hüftgelenksnahe Femurfrakturen (5,7 %) in der mit Calcium und Vitamin D behandelten Gruppe und 110 Frakturen (7,9 %) in der Plazebogruppe (p = 0,004). Demnach konnten unter den vorliegenden Versuchsbedingungen bei der Behandlung von 1387 Frauen 30 Frakturen vermieden werden.


Nach der 36-monatigen Nachbeobachtungszeit war in der Calcium/Vitamin D-Gruppe (n = 1176) bei 137 Patientinnen (11,6 %) mindestens eine hüftgelenksnahe Femurfraktur zu verzeichnen, während dies in der Plazebogruppe (n = 1127) bei 178 Frauen (15,8 %) der Fall war (p 0,02).



5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften


Calciumcarbonat

Calciumcarbonat setzt im Magen pH-abhängig Calcium-Ionen frei. Als Calciumcarbonat verabreichtes Calcium wird zu 20 bis 30 % resorbiert und die Aufnahme erfolgt hauptsächlich im Duodenum durch einen Vitamin D-abhängigen, sättigbaren, aktiven Transport. Calcium wird mit dem Harn, den Fäzes und dem Schweiß ausgeschieden. Die Ausscheidung von Calcium im Harn ist abhängig von der glomulären Filtration und der tubulären Reabsorption von Calcium.


Vitamin D

Vitamin D wird im Dünndarm resorbiert und an spezifische Alpha-Globuline gebunden und zur Leber transportiert, wo es zu 25-Hydroxycolecalciferol verstoffwechselt wird. Eine zweite Hydroxylierung zu 1,25-Dihydroxycolecalciferol erfolgt in der Niere. Dieser Metabolit ist für die Wirkung des Vitamins, die Calciumresorption zu steigern, verantwortlich. Nicht verstoffwechseltes Vitamin D wird im Gewebe wie z. B. im Fett- und Muskelgewebe gespeichert. Vitamin D wird über die Fäzes ausgeschieden.



5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit


Im Tierversuch haben Überdosierungen an Vitamin D während der Schwangerschaft teratogene Wirkungen gezeigt.


6. Pharmazeutische Angaben


6.1 Liste der sonstigen Bestandteile


Xylitol, Mannitol (Ph.Eur.), Magnesiumstearat (Ph.Eur.) (pflanzlich), hochdisperses Siliciumdioxid, vorverkleisterte Maisstärke, Butylhydroxytoluol (Ph.Eur.) (E 321), mittelkettige Triglyceride, Sucrose, Gelatine, modifizierte Stärke, Natrium-Aluminiumsilikat, Aromastoffe (Tutti-Frutti 77919-31 Givaudan: Allylhexanoat, Amyl-/Isoamylbutyrat, Ethylacetat, Ethylbutyrat, Ethylvanillin, Geraniol, Isoamylacetat, β-Ionon, Maltodextrin, Propylenglykol).



6.2 Inkompatibilitäten


Nicht zutreffend.



6.3 Dauer der Haltbarkeit


30 Monate im unversehrten Behältnis.



6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung


Nicht über 25 °C lagern.



6.5 Art und Inhalt des Behältnisses


PVC/PVDC/Aluminium-Blisterstreifen. Jeder Streifen enthält 10 Kautabletten.

Faltschachteln mit 20, 30, 50, 60, 100, 300 (Klinikpackung) Kautabletten.

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.



6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung


Keine besonderen Anforderungen.




7. Inhaber der Zulassung


AWD.pharma GmbH & Co. KG

Wasastraße 50

01445 Radebeul

Telefon: (0351) 834-0

Telefax: (0351) 834-2199




8. Zulassungsnummer


57770.00.00




9. Datum der Erteilung der Zulassung


08. Oktober 2003




10. Stand der Information


Februar 2008




11. Verkaufsabgrenzung


Apothekenpflichtig


spcde-calcium-d3-080222.rtf

Version 22.02.2008

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