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Calciumfolinat Evepacks 10 Mg/Ml Injektionslösung

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Gebrauchsinformation: Information für den Anwender

Calciumfolinat EvEpacks 10 mg/ml Injektionslösung

Wirkstoff: Folinsäure als Calciumfolinat.

Jede Durchstechflasche Calciumfolinat.

mit

5

ml

Injektionslösung

enthält

50

mg

Folinsäure

als

Jede Durchstechflasche Calciumfolinat.

mit

10

ml

Injektionslösung

enthält

100

mg

Folinsäure

als

Jede Durchstechflasche Calciumfolinat.

mit

20

ml

Injektionslösung

enthält

200

mg

Folinsäure

als

Jede Durchstechflasche Calciumfolinat.

mit

40

ml

Injektionslösung

enthält

400

mg

Folinsäure

als

Jede Durchstechflasche Calciumfolinat.

mit

50

ml

Injektionslösung

enthält

500

mg

Folinsäure

als

Jede Durchstechflasche Calciumfolinat.

mit

80

ml

Injektionslösung

enthält

800

mg

Folinsäure

als

Jede Durchstechflasche

mit

100

ml

Injektionslösung

enthält

1000

mg

Folinsäure

als

Calciumfolinat.

Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der

Anwendung dieses Arzneimittels beginnen, denn sie enthält wichtige

Informationen.

•    Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen.

•    Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

•    Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben. Geben Sie es nicht an Dritte weiter. Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese die gleichen Beschwerden haben wie Sie.

•    Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder

Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Siehe Abschnitt 4._


Was in dieser Packungsbeilage steht:

1.    Was ist Calciumfolinat EvEpacks und wofür wird es angewendet?

2.    Was sollten Sie vor der Anwendung von Calciumfolinat EvEpacks beachten?

3.    Wie ist Calciumfolinat EvEpacks anzuwenden?

4.    Welche Nebenwirkungen sind möglich?

5.    Wie ist Calciumfolinat EvEpacks aufzubewahren?

6.    Inhalt der Packung und weitere Informationen

1.    WAS IST CALCIUMFOLINAT EVEPACKS UND WOFÜR WIRD ES

ANGEWENDET?

Calciumfolinat EvEpacks ist ein entgiftendes Mittel bei Anwendung von bestimmten

Arzneimitteln zur Krebsbehandlung.

Es wird angewendet:

-    In der zytotoxischen Therapie zur „Calciumfolinat-Rescue": um die Giftigkeit und die Wirkung von Folsäure-Antagonisten (wie Methotrexat) in der Krebstherapie (zytotoxische Therapie) oder deren Überdosierung bei Erwachsenen und Kindern zu verringern oder ihnen entgegenzuwirken.

-    In der Kombinationsbehandlung mit 5-Fluorouracil in der Krebstherapie (zytotoxische Therapie)

2.    WAS SOLLTEN SIE VOR DER ANWENDUNG VON CALCIUMFOLINAT

EVEPACKS BEACHTEN?

Calciumfolinat EvEpacks darf nicht angewendet werden

•    wenn Sie allergisch gegen Calciumfolinat oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.

•    wenn Sie an einer Blutarmut, die durch einen Vitamin-B12-Mangel verursacht ist, leiden:

Calciumfolinat ist zur Behandlung der sogenannten bösartigen Blutarmut (perniziöse Anämie) und anderen durch Vitamin-B12-Mangel bedingten Anämien nicht geeignet; Verbesserungen des Blutbildes können zwar eintreten, die Erscheinungen seitens des Nervensystems schreiten jedoch weiter fort.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie Calciumfolinat EvEpacks anwenden.

Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Calciumfolinat EvEpacks ist erforderlich, wenn

-    Sie an einer Krebs-Erkankung des Zentralen Nervensystems leiden:

Calciumfolinat darf nur als Injektion in den Muskel (intramuskulär) oder in eine Vene (intravenös) gegeben werden und darf nicht im Bereich des zentralen Nervensystems (intrathekal) angewandt werden. Nach der intrathekalen Gabe von Folinsäure nach vorheriger intrathekaler Überdosierung von Methotrexat wurden Todesfälle berichtet.

-    Sie an einer Krebserkrankung leiden, die mit 5-Fluorouracil behandelt wird (z.B: Dickdarmkrebs):

Die gleichzeitige Anwendung von Calciumfolinat mit 5-Fluorouracil hat gezeigt, dass dadurch die Wirksamkeit und Giftigkeit von 5-Fluorouracil verstärkt wird

- Sie an Epilepsie leiden und dagegen behandelt werden:

Bei Epileptikern, die mit den Wirkstoffen Phenobarbital, Phenytoin, Primidon und Succinimiden behandelt werden, besteht das Risiko, dass die Frequenz der Anfälle zunimmt. Während der Anwendung von Calciumfolinat und nach dem Absetzen wird eine klinische Überwachung, möglicherweise eine Überwachung der Wirkstoff menge im Blutplasma (Plasmaspiegel), und, falls notwendig, eine Dosisanpassung des Antiepileptikums empfohlen (siehe auch Abschnitt „Anwendung von Calciumfolinat EvEpacks zusammen mit anderen Arzneimitteln" weiter unten).

Kinder

Zur Wirksamkeit und Unbedenklichkeit von Calciumfolinat EvEpacks in Kombination mit 5-Fluorouracil bei Kindern liegen keine Untersuchungen vor. Eine Anwendung bei Kindern in dieser Indikation wird daher nicht empfohlen.

Anwendung von Calciumfolinat EvEpacks zusammen mit anderen Arzneimitteln

Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.

Allgemein

Calciumfolinat sollte zusammen mit Methotrexat oder 5-Fluorouracil nur unter der direkten Aufsicht eines Arztes, der Erfahrung mit der Anwendung von Chemotherapeutika bei Krebserkrankungen hat, angewandt werden.

Eine Behandlung mit Calciumfolinat kann bestimmte Formen bösartiger Blutarmut (perniziöse Anämie oder andere Anämien, die durch Vitamin B12-Mangel verursacht sind), maskieren.

Viele zytotoxische Arzneimittel - direkte oder indirekte Hemmer der Synthese der Erbsubstanz DNS - führen zu einer Vergrößerung der roten Blutkörperchen (Makrozytose) (Hydroxycarbamid, Cytarabin, Mercaptopurin, Thioguanin). Eine solche Makrozytose sollte nicht mit Calciumfolinat behandelt werden.

Calciumfolinat/5-Fluorouracil

Calciumfolinat kann das Risiko durch die Giftigkeit (Toxizitätsrisiko) von 5- Fluorouracil (einem Zellgift in der Krebstherapie), besonders bei älteren oder geschwächten Patienten, verstärken. Die häufigsten Anzeichen, die dosisbegrenzend sein können, sind eine Abnahme der Zahl der weißen Blutkörperchen (Leukopenie), Entzündungen der Schleimhäute und Mundschleimhaut (Mukositis, Stomatitis) und/oder Durchfälle (Diarrhöe). Wenn Calciumfolinat und 5-Fluorouracil in Kombination angewandt werden, muss die 5-Fluorouracil-Dosierung beim Auftreten von Toxizität stärker reduziert werden, als bei alleiniger Gabe von 5-Fluorouracil.

Die Kombinationsbehandlung mit 5-Fluorouracil und Calciumfolinat sollte bei Patienten mit Symptomen einer gastrointestinalen Toxizität (wie Durchfälle, Entzündung der Schleimhäute), unabhängig vom Schweregrad, weder eingeleitet noch aufrechterhalten werden, bis der Patient keine Symptome mehr zeigt.

Da Durchfall (Diarrhöe) ein Zeichen gastrointestinaler Toxizität sein kann, müssen Patienten mit Durchfällen sorgfältig überwacht werden, bis der Patient keine Symptome mehr zeigt, da eine rasche klinische, zum Tod führende, Verschlechterung auftreten kann. Wenn Diarrhöe und/oder Stomatitis auftritt, ist es ratsam, die Dosis von 5-FU zu reduzieren, bis die Symptome vollständig abgeklungen sind. Besonders Ältere und Patienten, die aufgrund ihrer Erkrankung in einem schlechten Allgemeinzustand sind, unterliegen einem erhöhten Risiko für das Auftreten dieser Toxizitäten. Daher ist bei der Behandlung dieser Patienten besondere Vorsicht geboten.

Bei älteren Patienten und Patienten, die sich einer vorgehenden Strahlentherapie unterzogen haben, wird empfohlen, mit einer reduzierten Dosierung von 5-Fluorouracil zu beginnen.

Calciumfolinat darf nicht mit 5-Fluorouracil in der gleichen i.v. Injektion oder Infusion gemischt werden.

Bei Patienten, die eine kombinierte 5-Fluorouracil/Calciumfolinat-Behandlung erhalten, sollte der Calciumspiegel kontrolliert und zusätzlich Calcium gegeben werden, falls der Calciumspiegel niedrig ist.

Calciumfolinat/Methotrexat

Für spezielle Einzelheiten zur Reduktion der Methotrexat-Toxizität beachten Sie bitte die Gebrauchsinformation von Methotrexat.

Calciumfolinat hat keinen Einfluss auf die Giftigkeit von Methotrexat, die nicht das Blut betrifft (nicht-hämatologische Toxizität), wie die Giftigkeit gegen die Niere (Nephrotoxizität, als Folge von Methotrexat und/oder der Ausfällung von Abbauprodukten von Methotrexat in der Niere). Bei Patienten, mit einer verzögerten frühen Ausscheidung von Methotrexat (Methotrexat-Elimination) besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass sie ein umkehrbares (reversibles) Nierenversagen und alle mit Methotrexat verbundenen Toxizitäten entwickeln (bitte beachten Sie Gebrauchsinformation für Methotrexat). Das Vorhandensein einer vorbestehenden oder durch Methotrexat verursachten Leistungseinschränkung der Niere (Niereninsuffizienz) ist möglicherweise mit einer verzögerten Ausscheidung (Exkretion) von Methotrexat verbunden und kann die Notwendigkeit höherer Dosen oder einer länger dauernden Anwendung von Calciumfolinat notwendig machen.

Zu hohe Calciumfolinat-Dosen müssen vermieden werden, da diese die AntitumorAktivität von Methotrexat herabsetzen können. Dies gilt besonders bei Tumoren des zentralen Nervensystems, in denen sich Calciumfolinat nach wiederholten Behandlungszyklen anreichert.

Unempfindlichkeit gegenüber Methotrexat (Methotrexat-Resistenz) als Folge eines verminderten Transportes durch die Membranen in die Zellen legt auch eine Resistenz gegen die Folinsäure-Rescue nahe, da beide Arzneimittel den gleichen Transportmechanismus haben.

Eine versehentliche Überdosierung eines Folsäure-Antagonisten wie Methotrexat sollte als medizinischer Notfall behandelt werden. Je länger das Zeitintervall zwischen der Methotrexat-Anwendung und der Calciumfolinat-Rescue ist, desto geringer ist die Wirksamkeit von Calciumfolinat als Gegenmaßnahme zur Verminderung der Toxizität.

Die Möglichkeit, dass der Patient andere Medikamente einnimmt, die mit Methotrexat wechsel-wirken, (z.B. Medikamente, die mit der Methotrexat-Elimination oder der Bindung an Serumalbumin interagieren), sollte immer in Betracht gezogen werden, wenn Laborabweichungen oder klinische Toxizitäten beobachtet werden.

Calciumfolinat/andere Folsäure-Antagonisten

Wenn Calciumfolinat in Verbindung mit einem Folsäure-Antagonisten (z.B. Cotrimoxazol, Pyrimethamin) gegeben wird, kann die Wirksamkeit des FolsäureAntagonisten reduziert oder vollständig aufgehoben sein.

Calciumfolinat/weitere Arzneimittel

Calciumfolinat kann die Effekte antiepileptischer Arzneimittel: Phenobarbital, Primidon, Phenytoin und Succinimid vermindern und so zu einem Anstieg der Anfallshäufigkeit führen (siehe auch die Abschnitte „Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen" sowie „Welche Nebenwirkungen sind möglich?").

Beachten Sie bitte, dass diese Angaben auch für vor kurzem angewandte Arzneimittel gelten können.

Schwangerschaft und Stillzeit

Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.

Was muss während der Schwangerschaft beachtet werden, wenn

-    nur Calciumfolinat angewendet wird (Monotherapie)?

Es gibt keine Hinweise, dass Folinsäure schädliche Wirkungen verursacht, wenn sie während der Schwangerschaft gegeben wird.

-    Calciumfolinat zusammen mit anderen Arzneimitteln angewendet wird?

Während einer Schwangerschaft sollte Methotrexat (ein Medikament in der Krebstherapie) nur nach strenger Indikationsstellung, bei der der Nutzen des Arzneimittels für die Mutter gegen das mögliche Risiko für den Fötus abgewogen wird, angewandt werden. Sollte trotz Schwangerschaft oder Stillzeit eine Behandlung mit Methotrexat oder anderen Folsäure-Antagonisten erfolgen, gibt es hinsichtlich der Anwendung von Calciumfolinat zur Verringerung der Giftigkeit, oder um den Effekten entgegenzuwirken, keine Beschränkungen.

Die Anwendung von 5-Fluorouracil ist generell während der Schwangerschaft und während der Stillzeit nicht angezeigt; dies gilt auch für die kombinierte Anwendung

Beachten Sie bitte auch die Gebrauchsinformationen für Methotrexat- und andere Folsäure-Antagonisten- und 5-Fluorouracil-enthaltende Arzneimittel, wenn Sie diese einnehmen bzw. anwenden.

Was muss während der Stillzeit beachtet werden?

Es ist nicht bekannt, ob Calciumfolinat in die menschliche Muttermilch übergeht. Calciumfolinat kann während der Stillzeit angewandt werden, wenn dies im Rahmen der therapeutischen Indikationen als notwendig erachtet wird.

Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Es gibt keinen Hinweis darauf, dass Calciumfolinat die Fähigkeit zu fahren oder Maschinen zu bedienen, beeinflusst.

3. WIE IST CALCIUMFOLINAT EVEPACKS ANZUWENDEN?

Calciumfolinat EvEpacks wird in die Vene (intravenös, i.v.) oder in einen Muskel (intramuskulär, i.m.) verabreicht.

Der Sie behandelnde Arzt oder das medizinische Fachpersonal wird Calciumfolinat EvEpacks bei Ihnen anwenden. Das medizinische Personal bereitet Calciumfolinat EvEpacks vor (siehe den Abschnitt „Die folgenden Informationen sind für medizinisches Fachpersonal bestimmt:" weiter unten).

Dauer der Anwendung:

Über die Dauer der Behandlung entscheidet der Sie behandelnde Arzt.

Häufigkeit der Verabreichung:

Die Häufigkeit der Verabreichung legt Ihr Arzt fest.

Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von Calciumfolinat EvEpacks zu stark oder zu schwach ist.

Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

4. WELCHE NEBENWIRKUNGEN SIND MÖGLICH?

Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.

Beide therapeutischen Indikationen

Gelegentliche Nebenwirkungen (können bei bis zu 1 von 100 Behandelten

auftreten):

Allgemeine Störungen und Veränderungen an der Applikationsstelle: Nach der Anwendung von Calciumfolinat als Injektionslösung wurde Fieber beobachtet.

Seltene Nebenwirkungen (können bei bis zu 1 von 1.000 Behandelten auftreten):

Psychiatrische Störungen: Schlaflosigkeit, Unruhe und Depression nach hohen Dosen

Gastrointestinale Störungen: Störungen des Magen-Darm-Trakts (gastrointestinale Störungen) nach hohen Dosen

Neurologische Störungen: Anstieg der Anfallshäufigkeit bei Epileptikern (siehe auch Abschnitt " Anwendung von Calciumfolinat EvEpacks zusammen mit anderen Arzneimitteln")

Sehr seltene Nebenwirkungen (können bei bis zu 1 von 10.000 Behandelten auftreten):

Störungen des Immunsystems: allergische Reaktionen, einschließlich anaphylaktoider Reaktionen und Quaddeln (Urticaria)

Kombinationstherapie mit 5-Fluorouracil

Im Allgemeinen hängt das Sicherheitsprofil von dem für 5-Fluorouracil angewendeten Therapieschema ab, bedingt durch die Verstärkung der durch 5-Fluorouracil verursachten Toxizitäten

Monatliches Therapieprotokoll:

Sehr häufige Nebenwirkungen (können bei mehr als 1 von 10 Behandelten auftreten):

Allgemeine Störungen und Veränderungen an der Applikationsstelle: (schwere) Giftigkeit gegen die Schleimhäute (muköse Toxizität)

Gastrointestinale Störungen: Erbrechen und Übelkeit

Keine Verstärkung der anderen durch 5-Fluorouracil verursachten Toxizitäten (z.B. gegen das Nervensystem [Neurotoxizität]).

Wöchentliches Therapieprotokoll:

Sehr häufige Nebenwirkungen (können bei mehr als 1 von 10 Behandelten auftreten):

Gastrointestinale Störungen: Durchfall höheren Schweregrades und Austrocknung (Dehydrierung), die eine stationäre Einweisung für die Behandlung erforderlich machen, und sogar zum Tod führen können.

Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt, Apotheker oder das medizinische Fachpersonal. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Sie können Nebenwirkungen auch direkt dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger Allee 3, D-53175 Bonn, Website: www.bfarm.de, anzeigen.

Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.

5. WIE IST CALCIUMFOLINAT EVEPACKS AUFZUBEWAHREN?

Bewahren Sie dieses Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf.

Sie dürfen dieses Arzneimittel nach dem auf dem Etikett und dem Umkarton angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des angegebenen Monats.

Im Kühlschrank lagern (2°C - 8°C).

In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.

Sie dürfen dieses Arzneimittel nicht verwenden, wenn Sie Folgendes bemerken:

Wenn eine Trübung oder Partikel beobachtet werden, sollte die Lösung verworfen werden. Die Lösung zur Injektion oder Infusion sollte eine klare und gelbliche Lösung sein.

Unter mikrobiologischen Gesichtspunkten sollte die gebrauchsfertige Zubereitung sofort verwendet werden.

Nach Anbruch des Behältnisses nicht verwendete Lösung sowie Restmengen der Injektionslösung und Infusionslösung sind zu verwerfen

Entsorgen Sie Arzneimittel nicht im Abwasser oder Haushaltsabfall. Fragen Sie Ihren Apotheker, wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr verwenden. Sie tragen damit zum Schutz der Umwelt bei.

Physikalisch-chemische Unverträglichkeiten

Chemische Unverträglichkeiten zwischen den injizierbaren Formen von Calciumfolinat und den injizierbaren Formen von Droperidol, Fluorouracil, Foscarnet und Methotrexat wurden berichtet.

Calciumfolinat EvEpacks darf daher nicht mit anderen als den unter „Art der Anwendung" genannten Lösungen gemischt werden.

6. INHALT DER PACKUNG UND WEITERE INFORMATIONEN

Was Calciumfolinat EvEpacks enthält:

Die sonstigen Bestandteile sind: Trometamol, Salzsäure 18,5 %, Wasser für Injektionszwecke.

Wie Calciumfolinat EvEpacks aussieht und Inhalt der Packung:

Originalpackung mit 1 bzw. 10 Durchstechflaschen zu je 5 ml Injektionslösung. Originalpackung mit    1    bzw.    5    Durchstechflaschen    zu    je    10    ml    Injektionslösung.

Originalpackung mit    1    bzw.    5    Durchstechflaschen    zu    je    20    ml    Injektionslösung.

Originalpackung mit    1    bzw.    5    Durchstechflaschen    zu    je    40    ml    Injektionslösung.

Originalpackung mit    1    bzw.    5    Durchstechflaschen    zu    je    50    ml    Injektionslösung.

Originalpackung mit    1    bzw.    5    Durchstechflaschen    zu    je    80    ml    Injektionslösung.

Originalpackung mit 1 bzw. 5 Durchstechflaschen zu je 100 ml Injektionslösung.

Pharmazeutischer Unternehmer:

EVEpacks B.V.

Irene Vorrinkplein 40 i 1506 WR ZAANDAM Niederlande

Hersteller:

Haupt Pharma Wolfratshausen GmbH Pfaffenrieder Str. 5 D-82515 Wolfratshausen

Diese Packungsbeilage wurde zuletzt überarbeitet im Januar 2014.

Die folgenden Informationen sind für medizinisches Fachpersonal bestimmt:

Calciumfolinat-Rescue in der Methotrexat-Therapie:

Da das Dosierungsschema der Calciumfolinat-Rescue stark von der Anwendungsart und -methode der mittel- oder hochdosierten Methotrexat-Anwendung abhängt, gibt das Methotrexat-Protokoll das Dosierungsschema der Calciumfolinat-Rescue vor. Daher ist es das Beste, sich hinsichtlich der Anwendungsart und -methode von Calciumfolinat auf das angewandte Mittel- oder Hochdosismethotrexat-Protokoll zu beziehen.

Die folgenden Richtlinien können zur Illustration der Protokolle, die bei Erwachsenen, Älteren und Kindern angewandt werden, dienen:

Die Anwendung der Calciumfolinat-Rescue durch Infusion oder Injektion (parenterale Anwendung) muss bei Patienten mit Störungen der Aufnahme von Nährstoffen (Malabsorptionsyndromen) oder anderen gastrointestinalen Störungen erfolgen, wenn die Aufnahme im Magen-Darm-Trakt (enterale Absorption) nicht sichergestellt ist. Wegen der sättigbaren Aufnahme im Magen-Darm-Trakt (enterale Absorption) von Calciumfolinat sollten Dosierungen von über 25 - 50 mg parenteral verabreicht werden.

Die Calciumfolinat-Rescue wird notwendig, wenn Methotrexat in Dosen über 500 mg/m2 Körperoberfläche gegeben wird, und sollte bei Dosen von 100 mg bis 500 mg/m2 Körperoberfläche in Erwägung gezogen werden.

Die Dosierung und Dauer der Calciumfolinat-Rescue hängen in erster Linie von der Art und Dosierung der Methotrexat-Therapie, dem Auftreten von Symptomen der Toxizität und der individuellen Fähigkeit, Methotrexat auszuscheiden (individuelle Exkretionskapazität) ab. Als eine Regel sollte die erste Dosis Calciumfolinat, 15 mg (6 - 12 mg/m2), 12 - 24 Stunden (spätestens 24 Stunden) nach dem Beginn der Methotrexat-Infusion gegeben werden. Die gleiche Dosis wird während der folgenden 72 Stunden alle 6 Stunden verabreicht. Nach mehreren parenteralen Dosen kann auf die orale Form übergegangen werden.

Zusätzlich zur Anwendung von Calciumfolinat sind Maßnahmen, die eine prompte Ausscheidung von Methotrexat sicherstellen (Aufrechterhaltung eines hohen Urinflusses und Alkalisierung des Urins), unverzichtbare Bestandteile der Calciumfolinat-Rescue. Die Nierenfunktion sollte durch tägliche Messungen des Serumkreatinins überwacht werden.

48 Stunden nach dem Start der Methotrexat-Infusion sollte der verbliebene Methotrexat-Spiegel gemessen werden. Wenn der verbliebene Methotrexat-Spiegel > 0,5 pmol/l ist, sollten die Calciumfolinat-Dosierungen nach der folgenden Tabelle angepasst werden:

Verbliebener MethotrexatBlutspiegel 48 Stunden nach dem Start der MethotrexatAnwendung:

> 0,5 pmol/l


Calciumfolinat, das zusätzlich alle 6 Stunden über 48 Stunden angewandt werden sollte oder bis der Methotrexat-Spiegel niedriger ist als 0,05 pmol/l:

15 mg/m2

> 1,0 |jmol/l    100 mg/m2

> 2,0 jmol/l    200 mg/m2

In Kombination mit 5-Fluorouracil in der zytotoxischen Therapie:

Verschiedene Therapieprotokolle und Dosierungen werden verwendet, ohne dass eine Dosierung als die optimale Dosierung nachgewiesen wurde.

Die folgenden Schemata wurden bei Erwachsenen und Älteren zur Therapie des fortgeschrittenen oder metastasierten kolorektalen Karzinoms angewendet und werden als Beispiele genannt. Es liegen keine Daten über die Anwendung dieser Kombinationen bei Kindern vor:

Zweimonatiges Therapieprotokoll: Calciumfolinat mit 200 mg/m2 als intravenöse Infusion über 2 Stunden, gefolgt von 5-FU als Bolus mit 400 mg/m2 und 22 Stunden Infusion von 5-FU (600 mg/m2) an 2 aufeinanderfolgenden Tagen, alle 2 Wochen an den Tagen 1 und 2.

Wöchentliches Therapieprotokoll: Calciumfolinat 20 mg/m2 als Bolusinjektion oder 200 bis 500 mg/m2 als i.v. Infusion über 2 Stunden mit 500 mg/m2 5-Fluorouracil als i.v. Bolusinjektion zur Mitte oder zum Ende der Calciumfolinat-Infusion.

Monatliches Therapieprotokoll: Caliumfolinat in einer Dosierung von 20 mg/m2 als i.v. Bolusinjektion oder 200 bis 500 mg/m2 i.v. Infusion über 2 Stunden, unmittelbar gefolgt von 5-Fluorouracil in einer Dosierung von 425 oder 370 mg/m2 als i.v. Bolusinjektion während 5 aufeinanderfolgenden Tagen.

Unter der Kombinationstherapie mit 5-Fluorouracil kann eine Anpassung der 5-Fluorouracil-Dosen und der Behandlungsintervalle in Abhängigkeit vom Zustand des Patienten, des klinischen Ansprechens und der dosisbegrenzenden Toxizität, wie in der Produktinformation zu 5-Fluorouracil angegeben, notwendig werden. Eine Reduzierung der Calciumfolinat-Dosierung ist nicht notwendig.

Die Anzahl der Wiederholungszyklen liegt im Ermessen des Arztes.

Gegengift (Antidot) gegen die Folsäure-Antagonisten Trimetrexat, Trimethoprim und Pyrimethamin:

T rimetrexat-T oxizität:

-    Prävention:

Calciumfolinat sollte während einer Behandlung mit Trimetrexat und während der 72 Stunden nach der letzten Trimetrexat-Dosis täglich gegeben werden. Calciumfolinat kann entweder intravenös in einer Dosierung von 20 mg/m2 über 5 bis 10 Minuten alle 6 Stunden bis zum Erreichen einer täglichen Gesamtdosis von 80 mg/m2 gegeben werden oder oral aufgeteilt auf täglich 4 Dosen von je 20 mg/m2 in gleichen Zeitabständen. Die täglichen Calciumfolinat-Dosen sollten in Abhängigkeit von der hämatologischen Toxizität von Trimetrexat angepasst werden.

-    Überdosierung (möglicherweise auftretend bei Trimetrexat-Dosen von über 90 mg/m2 ohne begleitende Calciumfolinat-Anwendung): nach dem Absetzen von Trimetrexat: Gabe von Calciumfolinat 40 mg/m2 i.v. alle 6 Stunden für 3 Tage.

Trimethoprim-Toxizität:

- nach dem Absetzen von Trimethoprim: Gabe von Calciumfolinat 3 - 10 mg/Tag bis zur Wiederherstellung eines normalen Blutbildes.

Pyrimethamin-Toxizität:

Im Falle einer Hochdosis-Therapie mit Pyrimethamin oder bei längerer Behandlung mit niedrigen Dosen sollte zeitgleich Calciumfolinat mit 5 bis 50 mg/Tag, basierend auf den Ergebnissen des peripheren Blutbildes, angewandt werden.

Art der Anwendung:

Calciumfolinat EvEpacks darf nur in eine Vene (intravenös) oder einen Muskel (intramuskulär) gegeben werden.

Bei intravenöser Anwendung sollte wegen des Calciumgehaltes eine Verabreichungsgeschwindigkeit von 160 mg pro Minute nicht überschritten werden.

Vor der Anwendung sollte die Calciumfolinat EvEpacks -Lösung visuell geprüft werden. Die Lösung zur Injektion oder Infusion sollte eine klare und gelbliche Lösung sein. Wenn eine Trübung oder Teilchen beobachtet werden, sollte die Lösung verworfen werden. Calciumfolinat EvEpacks zur Injektion oder Infusion ist nur für den Einmalgebrauch vorgesehen. Jeder ungebrauchte Teil der Lösung sollte gemäß den örtlichen Anforderungen entsorgt werden.

Zur intravenösen Infusion kann Calciumfolinat vor Gebrauch mit 0,9    %

Natriumchlorid-Lösung oder 5 % Glucose-Lösung verdünnt werden (siehe auch „Physikalisch-chemische Unverträglichkeiten" und „Anwendung von Calciumfolinat EvEpacks zusammen mit anderen Arzneimitteln").

Was ist zu beachten, wenn zu viel Calciumfolinat EvEpacks angewendet wurde?

Es liegen bisher keine Berichte vor über Folgen bei Patienten, die wesentlich mehr als die empfohlene Dosis Calciumfolinat erhalten haben. Jedoch können zu große Mengen von Calciumfolinat den chemotherapeutischen Effekt von Folsäure-Antagonisten aufheben.

Im Falle einer Überdosierung der Kombination von 5-Fluorouracil und Calciumfolinat sollten die Hinweise zu Maßnahmen bei Überdosierung von 5-FU befolgt werden.

Was ist zu beachten, wenn zu wenig Calciumfolinat EvEpacks angewendet wurde?

Bei Anwendung zur Vorbeugung von Vergiftungserscheinungen einer Therapie mit Methotrexat in zu niedriger Dosierung ist bei der hochdosierten MethotrexatStoßtherapie mit erheblichen toxischen Nebenwirkungen zu rechnen (siehe Gebrauchsinformation zu Methotrexat-haltigen Arzneimitteln).