Calciumfolinat Neocorp 10 Mg/Ml
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Gebrauchsinformation: Information für den Anwender
Calciumfolinat NeoCorp 10 mg/ml
Injektionslösung
Wirkstoff: Calciumfolinat (berechnet als Folinsäure)
Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Anwendung dieses Arzneimittels beginnen. Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen. Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.
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Diese Packungsbeilage beinhaltet:
1. Was ist Calciumfolinat NeoCorp 10 mg/ml und
wofür wird es angewendet?
2. Was müssen Sie vor der Anwendung von Calciumfolinat NeoCorp 10 mg/ml beachten?
3. Wie ist Calciumfolinat NeoCorp 10 mg/ml anzuwenden?
4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?
5. Wie ist Calciumfolinat NeoCorp 10 mg/ml aufzubewahren?
6. Weitere Informationen
1. Was ist Calciumfolinat NeoCorp 10 mg/ml und wofür wird es angewendet?
Calciumfolinat NeoCorp 10 mg/ml gehört zu der Arzneimittelgruppe der Antidote (Substanz, die der Toxizität einer zytostatischen Behandlung entgegenwirkt). Calciumfolinat NeoCorp 10 mg/ml wird ferner in Kombination mit 5-Fluorouracil in der Behandlung von Dickdarmkrebs eingesetzt.
Calciumfolinat NeoCorp 10 mg/ml wird angewendet
• um die Toxizität und die Wirkung von Folsäure-Antagonisten wie Methotrexat bei der zytotoxischen Therapie oder Überdosierung bei Erwachsenen und Kindern zu verringern oder ihnen entgegenzuwirken. In der zytotoxischen Therapie ist dieses Vorgehen allgemein bekannt als „Calciumfolinat-Rescue”.
• in Kombination mit 5-Fluorouracil in der Therapie von Krebserkrankungen
- bei fortgeschrittener oder metastasierter Krebserkrankung des Dick- und Enddarms (kolorektales Karzinom)
- als unterstützende (adjuvante) Chemotherapie einer Krebserkrankung des Dickdarms(Kolonkarzinom) im Stadium III nach vorausgegangener kurativer operativer Entfernung des Primärtumors.
2. Was müssen Sie vor der Anwendung von Calciumfolinat NeoCorp 10 mg/ml beachten?
Calciumfolinat NeoCorp 10 mg/ml darf nicht angewendet werden
- wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegen Calciumfolinat oder einen der sonstigen Bestandteile sind
- bei perniziöser Anämie oder anderen Anämien durch Vitamin B12-Mangel.
Hinsichtlich der Behandlung schwangerer oder stillender Frauen durch Calciumfolinat und Methotrexat oder 5-Fluorouracil siehe Abschnitt „Schwangerschaft und Stillzeit” und die Fachinformationen von Methotrexat- und 5-Fluorouracil-haltigen Arzneimitteln.
Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Calciumfolinat
NeoCorp 10 mg/ml ist erforderlich
Calciumfolinat darf nur als intramuskuläre oder
intravenöse Injektion gegeben werden und darf nicht intrathekal
angewandt werden. Nach der intrathekalen
Gabe von Calciumfolinat nach vorheriger intrathekaler Überdosierung
von Methotrexat wurden Todesfälle berichtet.
Allgemein
Calciumfolinat sollte zusammen mit Methotrexat
oder 5-Fluorouracil nur unter der direkten Aufsicht eines Arztes,
der Erfahrung mit der Anwendung von Chemotherapeutika bei
Krebserkrankungen hat, angewandt werden.
Eine Behandlung mit Calciumfolinat kann eine
perniziöse Anämie oder andere Anämien, die durch Vitamin
B12-Mangel verursacht
sind, maskieren.
Viele zytotoxische Arzneimittel - direkte oder
indirekte Hemmer der DNS-Synthese - führen zu einer Makrozytose
(Hydroxycarbamid, Cytarabin, Mercaptopurin, Thioguanin). Eine
solche Makrozytose sollte nicht mit Calciumfolinat behandelt
werden.
Bei Epileptikern, die mit Phenobarbital,
Phenytoin, Primidon und Succinimiden behandelt werden, besteht das
Risiko, dass die Frequenz der Anfälle, bedingt durch eine Abnahme
der Plasmakonzentrationen der antiepileptischen Arzneimittel,
zunimmt. Während der Anwendung von Calciumfolinat und nach dem
Absetzen wird eine klinische Überwachung, möglicherweise eine
Überwachung der Plasmaspiegel, und, falls notwendig, eine
Dosisanpassung des Antiepileptikums empfohlen (siehe auch Abschnitt
„Bei Anwendung von Calciumfolinat NeoCorp 10 mg/ml mit anderen
Arzneimitteln”).
Calciumfolinat/5-Fluorouracil(5-FU)
Calciumfolinat kann das Toxizitätsrisiko von
5-Fluorouracil, besonders bei älteren oder geschwächten Patienten,
verstärken. Die häufigsten Anzeichen, die dosislimitierend sein
können, sind Leukopenie, Mukositis, Stomatitis und/oder Diarrhö.
Wenn Calciumfolinat und 5-Fluorouracil in Kombination angewandt
werden, muss die 5-Fluorouracil-Dosierung beim Auftreten von
Toxizität stärker reduziert werden als bei alleiniger Gabe von
5-Fluorouracil.
Die Kombinationsbehandlung mit 5-Fluorouracil und
Calciumfolinat sollte bei Patienten mit Symptomen einer
gastrointestinalen Toxizität, unabhängig vom Schweregrad, weder
eingeleitet noch aufrechterhalten werden, bis der Patient keine
Symptome mehr zeigt.
Da Diarrhö ein Zeichen gastrointestinaler
Toxizität sein kann, müssen Patienten, die sich mit einer Diarrhö
vorstellen, sorgfältig überwacht werden, bis der Patient keine
Symptome mehr zeigt, da eine rasche klinische zum Tod führende
Verschlechterung auftreten kann. Wenn Diarrhö und/oder Stomatitis
auftritt, ist es ratsam, die Dosis von 5-FU zu reduzieren, bis die
Symptome vollständig abgeklungen sind. Besonders Ältere und
Patienten, die aufgrund ihrer Erkrankung in einem schlechten
Allgemeinzustand sind, unterliegen einem erhöhten Risiko für das
Auftreten dieser Toxizitäten. Daher ist bei der Behandlung dieser
Patienten besondere Vorsicht geboten.
Bei älteren Patienten und Patienten, die sich
einer vorgehenden Strahlentherapie unterzogen haben, wird
empfohlen, mit einer reduzierten Dosierung von 5-Fluorouracil zu
beginnen.
Bei Patienten, die eine kombinierte
5-Fluorouracil/Calciumfolinat-Behandlung erhalten, sollte der
Calciumspiegel kontrolliert und zusätzlich Calcium gegeben werden,
falls der Calciumspiegel niedrig ist.
Calciumfolinat/Methotrexat
Für spezielle Einzelheiten zur Reduktion der
Methotrexat-Toxizität beachten Sie bitte die Fachinformation von
Methotrexat.
Calciumfolinat hat keinen Einfluss auf die
nicht-hämatologischen Toxizitäten von Methotrexat, wie die
Nephrotoxizität als Folge von Methotrexat und/oder die Ausfällung
von Metaboliten in der Niere. Bei Patienten mit einer verzögerten
frühen Methotrexat-Elimination besteht eine hohe
Wahrscheinlichkeit, dass sie ein reversibles Nierenversagen und
alle mit Methotrexat verbundenen Toxizitäten entwickeln (bitte
beachten Sie die Fachinformation für Methotrexat). Das
Vorhandensein einer vorbestehenden oder Methotrexat-induzierten
Niereninsuffizienz ist möglicherweise mit einer verzögerten
Exkretion von Methotrexat verbunden und kann die Notwendigkeit
höherer Dosen oder einer länger dauernden Anwendung von
Calciumfolinat notwendig machen.
Zu hohe Calciumfolinat-Dosen müssen vermieden
werden, da diese die Antitumor-Aktivität von Methotrexat
herabsetzen können. Dies gilt besonders bei ZNS-Tumoren, in denen
sich Calciumfolinat nach wiederholten Behandlungszyklen
anreichert.
Methotrexat-Resistenz als Folge eines
verminderten Membrantransportes legt auch eine Resistenz gegen die
Calciumfolinat-Rescue nahe, da beide Arzneimittel den gleichen
Transportmechanismus haben.
Eine versehentliche Überdosierung eines
Folsäure-Antagonisten wie Methotrexat sollte als medizinischer
Notfall behandelt werden. Je länger das Zeitintervall zwischen der
Methotrexat-Anwendung und der Calciumfolinat-Rescue ist, desto
geringer ist die Wirksamkeit von Calciumfolinat als Gegenmaßnahme
zur Verminderung der Toxizität.
Die Möglichkeit, dass der Patient andere
Medikamente einnimmt, die mit Methotrexat interagieren (z. B.
Medikamente, die mit der Methotrexat-Elimination oder der Bindung
an Serumalbumin interagieren), sollte immer in Betracht gezogen
werden, wenn Laborabweichungen oder klinische Toxizitäten
beobachtet werden.
Bei Anwendung von Calciumfolinat NeoCorp 10 mg/ml mit anderen Arzneimitteln
Bitte
informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere
Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor Kurzem
eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht
verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Wenn Calciumfolinat in Verbindung mit einem
Folsäure-Antagonisten (z. B. Cotrimoxazol, Pyrimethamin) gegeben
wird, kann die Wirksamkeit des Folsäure-Antagonisten reduziert oder
vollständig aufgehoben sein.
Calciumfolinat kann die Effekte antiepileptischer
Arzneimittel (Phenobarbital, Primidon, Phenytoin und Succinimid)
vermindern und so zu einem Anstieg der Anfallshäufigkeit führen
(eine Abnahme der Plasmaspiegel der enzymatischen Induktoren
antikonvulsiver Arzneimittel kann beobachtet werden, da der
Lebermetabolismus erhöht ist, weil Folate einer der Co-Faktoren
sind) (siehe auch die Abschnitte 2. „Was
müssen Sie vor der Anwendung von Calciumfolinat NeoCorp 10 mg/ml
beachten? und 4. „Welche Nebenwirkungen sind
möglich?“).
Die gleichzeitige Anwendung von Calciumfolinat
mit 5-Fluorouracil hat gezeigt, dass dadurch die Wirksamkeit und
Toxizität von 5-Fluorouracil verstärkt wird.
Inkompatibilitäten
Über Inkompatibilitäten zwischen den
injizierbaren Formen von Calciumfolinat und den injizierbaren
Formen von Droperidol, Foscarnet und Methotrexat wurde
berichtet.
Droperidol
1. Droperidol 1,25 mg/0,5 ml mit Calciumfolinat 5 mg/0,5 ml: sofortige Ausfällung bei Mischung in einer Spritze über 5 Minuten bei 25 °C, gefolgt von 8 Minuten Zentrifugation.
2. Droperidol 2,5 mg/0,5 ml mit Calciumfolinat 10 mg/0,5 ml: sofortige Ausfällung, wenn die Arzneimittel unmittelbar nacheinander in einen Y-Adapter injiziert werden, ohne den Y-Adapter zwischen den Injektionen zu spülen.
5-Fluorouracil
Calciumfolinat darf mit 5-Fluorouracil nicht in der gleichen Infusion gemischt werden, da sich ein Präzipitat bilden kann. Es wurde gezeigt, dass 5-Fluorouracil 50 mg/ml mit Calciumfolinat 20 mg/ml mit oder ohne Dextrose 5 % in Wasser inkompatibel ist, wenn es in verschiedenen Mengen gemischt und in Behältern aus Polyvinylchlorid bei 4 °C, 23 °C oder 32 °C gelagert wurde.
Eine Mischung von 1000 mg Calciumfolinat NeoCorp
10 mg/ml (100 ml Calciumfolinat 10 mg/ml) mit 5000 mg
5-Fluorouracil (100 mg zu 50 mg/ml) und 40 ml physiologischer
Kochsalzlösung erwies sich in Infusionspumpen (z.B. Typ „Easy
Pump") unter Raumbedingungen über 48 Stunden stabil. Zu anderen
Mischungen liegen derzeit keine Werte vor. Die Calciumfolinat
NeoCorp 10 mg/ml Injektionslösung darf daher nicht mit anderen
Arzneimitteln, auch nicht mit Oxaliplatin oder Irinotecan, gemischt
werden.
Foscarnet
Foscarnet 24 mg/ml mit Calciumfolinat 20 mg/ml:
Bildung einer trüben gelben Lösung berichtet.
Kinder
Zur Wirksamkeit und Unbedenklichkeit von
Calciumfolinat NeoCorp 10 mg/ml in Kombination mit 5-Fluorouracil
bei Kindern mit Darmkrebs liegen keine Untersuchungen vor. Eine
Anwendung bei Kindern in dieser Indikation wird daher nicht
empfohlen.
Schwangerschaft und Stillzeit
Es wurden keine adäquaten und gut kontrollierten
Studien mit Schwangeren oder Stillenden durchgeführt. Es wurden
keine Tierstudien zur Reproduktionstoxikologie von Calciumfolinat
durchgeführt. Es gibt keine Hinweise, dass Calciumfolinat
schädliche Wirkungen verursacht, wenn es während der
Schwangerschaft gegeben wird. Während einer Schwangerschaft sollte
Methotrexat nur nach strenger Indikationsstellung, bei der der
Nutzen des Arzneimittels für die Mutter gegen das mögliche Risiko
für den Fötus abgewogen wird, angewandt werden. Sollte trotz
Schwangerschaft oder Stillzeit eine Behandlung mit Methotrexat oder
anderen Folsäure-Antagonisten erfolgen, gibt es hinsichtlich der
Anwendung von Calciumfolinat zur Verringerung der Toxizität oder um
den Effekten entgegenzuwirken, keine Beschränkungen.
Die Anwendung von 5-Fluorouracil ist generell
während der Schwangerschaft und während der Stillzeit
kontraindiziert; dies gilt auch für die kombinierte Anwendung von
Calciumfolinat mit 5-Fluorouracil.
Beachten Sie auch die Fachinformationen für
Methotrexat- und andere Folsäure-Antagonisten- und
5-Fluorouracil-enthaltende Arzneimittel.
Es ist nicht bekannt, ob Calciumfolinat in die
menschliche Muttermilch übergeht. Calciumfolinat kann während der
Stillzeit angewandt werden, wenn dies im Rahmen der therapeutischen
Indikationen als notwendig erachtet wird.
Fragen Sie vor der Einnahme/Anwendung von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Es gibt keinen Hinweis darauf, dass
Calciumfolinat die Fähigkeit zu fahren oder Maschinen zu bedienen
beeinflusst.
3. Wie ist
Calciumfolinat NeoCorp 10 mg/ml anzuwenden?
Wenden Sie Calciumfolinat NeoCorp 10 mg/ml immer
genau nach der Anweisung des Arztes an. Bitte fragen Sie bei Ihrem
Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher
sind.
Calciumfolinat darf nur intravenös oder
intramuskulär angewendet werden.
Zur intravenösen Injektion oder Infusion kann
Calciumfolinat vor Gebrauch mit 0,9 % Natriumchlorid-Lösung oder 5
% Glucose-Lösung verdünnt werden.
Im Falle der intravenösen Anwendung sollten wegen
des Calciumgehaltes der Lösung nicht mehr als 160 mg pro Minute
injiziert werden.
Falls vom
Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis:
Calciumfolinat-Rescue in der
Methotrexat-Therapie
Da das Dosierungsschema der Calciumfolinat-Rescue
stark von der Anwendungsart und -methode der mittel- oder
hochdosierten Methotrexat-Anwendung abhängt, gibt das
Methotrexat-Protokoll das Dosierungsschema der
Calciumfolinat-Rescue vor. Daher ist es das Beste, sich
hinsichtlich der Anwendungsart und -methode von Calciumfolinat auf
das angewandte Mittel- oder Hochdosismethotrexat-Protokoll zu
beziehen.
Die folgenden Richtlinien können zur Illustration
der Protokolle, die bei Erwachsenen, Älteren und Kindern angewandt
werden, dienen:
Die parenterale Anwendung der
Calciumfolinat-Rescue muss bei Patienten mit
Malabsorptionssyndromen oder anderen gastrointestinalen Störungen
erfolgen, wenn die enterale Absorption nicht sichergestellt ist.
Wegen der sättigbaren enteralen Absorption von Calciumfolinat
sollten Dosierungen von über 25-50 mg parenteral verabreicht
werden.
Die Calciumfolinat-Rescue wird notwendig, wenn
Methotrexat in Dosen über 500 mg/m2Körperoberfläche gegeben wird, und sollte bei Dosen von 100
mg bis 500 mg/m2Körperoberfläche in
Erwägung gezogen werden.
Die Dosierung und Dauer der Calciumfolinat-Rescue
hängen in erster Linie von der Art und Dosierung der
Methotrexat-Therapie, dem Auftreten von Symptomen der Toxizität und
der individuellen Exkretionskapazität für Methotrexat ab. Als eine
Regel sollte die erste Dosis Calciumfolinat 15 mg (6-12
mg/m2) 12-24 Stunden
(spätestens 24 Stunden) nach dem Beginn der Methotrexat-Infusion
gegeben werden. Die gleiche Dosis wird während der folgenden 72
Stunden alle 6 Stunden verabreicht. Nach mehreren parenteralen
Dosen kann auf die orale Form übergegangen werden.
Zusätzlich zur Anwendung von Calciumfolinat sind
Maßnahmen, die eine prompte Ausscheidung von Methotrexat
sicherstellen (Aufrechterhaltung eines hohen Urinflusses und
Alkalisierung des Urins), integrale Bestandteile der
Calciumfolinat-Rescue. Die Nierenfunktion sollte durch tägliche
Messungen des Serumkreatinins überwacht werden.
48 Stunden nach dem Start der
Methotrexat-Infusion sollte der verbliebene Methotrexat-Spiegel
gemessen werden. Wenn der verbliebene Methotrexat-Spiegel >
0,5 μmol/l ist, sollten die
Calciumfolinat-Dosierungen nach der folgenden
Tabelleangepasst werden:
Verbliebener Methotrexat-Blutspiegel 48 Stunden nach dem Start der Methotrexat-Anwendung: |
Calciumfolinat, das zusätzlich alle 6 Stunden über 48 Stunden angewandt werden sollte oder bis der Methotrexat-Spiegel niedriger ist als 0,05 μmol/l: |
≥ 0,5 μmol/l |
15 mg/m2 |
≥ 1,0 μmol/l |
100 mg/m2 |
≥ 2,0 μmol/l |
200 mg/m2 |
In
Kombination mit 5-Fluorouracil in der Therapie von
Krebserkrankungen
Fortgeschrittenes oder metastasiertes
kolorektales Karzinom
Verschiedene Therapieprotokolle und Dosierungen
werden verwendet, ohne dass eine Dosierung als die optimale
Dosierung nachgewiesen wurde.
Die folgenden Schemata wurden bei Erwachsenen und
Älteren zur Therapie des fortgeschrittenen oder metastasierten
kolorektalen Karzinoms angewendet und werden als Beispiele genannt.
Es liegen keine Daten über die Anwendung dieser Kombinationen bei
Kindern vor:
Zweimonatiges Therapieprotokoll
Calciumfolinat mit 200 mg/m2als intravenöse Infusion über
2 Stunden, gefolgt von 5-Fluorouracil als Bolus mit 400
mg/m2und 22 Stunden Infusion von 5-Fluorouracil (600
mg/m2)
an 2 aufeinanderfolgenden Tagen, alle 2 Wochen an den Tagen 1 und
2.
Wöchentliches Therapieprotokoll
Calciumfolinat 500 mg/m2als i.v.Infusion über 2 Stunden mit 500 mg/m25-Fluorouracil als
i.v.Bolusinjektion eine Stunde nach Beginn
der Calciumfolinat-Infusion. Ein Zyklus besteht aus 6 wöchentlichen
Therapien mit anschließend 2 Wochen Pause.
Monatliche Therapieprotokolle
Calciumfolinat in einer Dosierung von 20
mg/m2als i.v.Bolusinjektion unmittelbar
gefolgt von 5-Fluorouracil in einer Dosierung von 425
mg/m2als i.v. Bolusinjektion während 5 aufeinanderfolgenden Tagen;
Wiederholung nach 4 bis 5 Wochen.
Calciumfolinat in einer Dosierung von 200
mg/m2i.v.Bolusinjektion unmittelbar
gefolgt von 5-Fluorouracil in einer Dosierung von 370
mg/m2als i.v. Bolusinjektion während 5 aufeinanderfolgenden Tagen;
Wiederholung alle 4 Wochen.
Die Anzahl der Wiederholungszyklen liegt im
Ermessen des behandelnden Arztes und ist abhängig vom Ansprechen
der Therapie und/oder dem Auftreten inakzeptabler Nebenwirkungen.
Beim wöchentlichen bzw. monatlichen Therapieprotokoll wird die
Kombinationstherapie üblicherweise für 6 Zyklen
angewendet.
Modifizierung der 5-Fluorouracil-Dosen
Unter der Kombinationstherapie mit 5-Fluorouracil
kann eine Modifizierung der
5-Fluorouracil-Dosen und der
Behandlungsintervalle in Abhängigkeit vom Zustand des Patienten,
des klinischen Ansprechens und der dosislimitierenden Toxizität,
wie in der Produktinformation zu 5-Fluorouracil angegeben,
notwendig werden. Eine Reduzierung der Calciumfolinat-Dosierung ist
nicht notwendig.
Adjuvante Chemotherapie des Kolonkarzinoms Stadium III (T1-4
N1-2) nach vorausgegangener kurativer Resektion des
Primärtumors
Die nachfolgenden Dosierungsschemata können
derzeit empfohlen werden:
Wöchentliches Therapieprotokoll
Calciumfolinat 500 mg/m2KOF als Infusion intravenös
über 2 Stunden verabreicht, gefolgt von 500
mg/m2KOF 5-Fluorouracil intravenös als Bolus 1 Stunde nach Beginn
der Calciumfolinat-Infusion 1-mal wöchentlich über 6 Wochen. Es
werden 6 Zyklen mit 2 Wochen Pause zwischen den Therapiekursen
empfohlen. Unabhängig von Dosisanpassungen oder
Therapieunterbrechungen sollte die Therapie nicht länger als ein
Jahr andauern.
Therapieprotokoll mit
„low-dose”-Calciumfolinat
Calciumfolinat 20 mg/m2KOF intravenös als Bolus,
gefolgt von 425 mg/m2KOF 5-Fluorouracil intravenös
als Bolus an den Tagen 1 bis 5 eines Therapiezyklus‘ für insgesamt
6 Therapiezyklen. Die Therapiezyklen werden nach 4 und 8 Wochen
sowie anschließend alle 5 Wochen wiederholt.
Dosisanpassungen können in Abhängigkeit vom
Auftreten toxischer Nebenwirkungen notwendig
werden.
Therapieunterbrechung bei Auftreten
hämatologischer Toxizität
Leukozyten < 3.500 oder Thrombozyten < 100.000 |
Therapie unterbrechen bis Anstieg der Leukozyten (≥ 3.500) und Thrombozyten (≥ 100.000) |
Leukozyten < 2.500 oder Thrombozyten < 75.000 |
Therapie unterbrechen bis Anstieg der Leukozyten (≥ 3.500) und Thrombozyten (≥ 100.000), jedoch für mindestens 3 Wochen |
Therapieunterbrechung bei Auftreten
gastrointestinaler (GI) Toxizität
Leichte bis mittelschwere Stomatitis u./o. leichte Diarrhö (2 Stühle/Tag) |
Therapie unterbrechen bis Normalisierung eintritt |
Schwere Stomatitis u./o. mittelschwere bis schwere Diarrhö (3-6 Stühle/Tag) |
Therapie unterbrechen bis Normalisierung eintritt, jedoch für mindestens 3 Wochen |
Gastrointestinale Blutungen, behindernde Diarrhö (≥7 Stühle/Tag) ± exfoliative Dermatitis |
Therapie absetzen ! |
Antidot gegen
die Folsäure-Antagonisten Trimetrexat, Trimethoprim und
Pyrimethamin
Trimetrexat-Toxizität
Prävention:Calciumfolinat sollte während einer Behandlung mit
Trimetrexat und während der 72 Stunden nach der letzten
Trimetrexat-Dosis täglich gegeben werden. Calciumfolinat kann
entweder intravenös in einer Dosierung von 20
mg/m2über 5 bis 10 Minuten alle 6 Stunden bis zum Erreichen einer
täglichen Gesamtdosis von 80 mg/m2gegeben werden oder oral
aufgeteilt auf täglich 4 Dosen von je 20
mg/m2in gleichen Zeitabständen. Die täglichen Calciumfolinat-Dosen
sollten in Abhängigkeit von der hämatologischen Toxizität von
Trimetrexat angepasst werden.
Überdosierung (möglicherweise auftretend bei
Trimetrexat-Dosen von über 90 mg/m2ohne begleitende
Calciumfolinat-Anwendung)
Nach dem
Absetzen von Trimetrexat: Gabe von Calciumfolinat 40
mg/m2i.v.alle 6 Stunden für 3
Tage.
Trimethoprim-Toxizität
Nach dem Absetzen von Trimethoprim: Gabe von
Calciumfolinat 3-10 mg/Tag bis zur Wiederherstellung eines normalen
Blutbildes.
Pyrimethamin-Toxizität
Im Falle einer Hochdosis-Therapie mit
Pyrimethamin oder bei längerer Behandlung mit niedrigen Dosen
sollte zeitgleich Calciumfolinat mit 5 bis 50 mg/Tag, basierend auf
den Ergebnissen des peripheren Blutbildes, angewandt
werden.
Wenn Sie eine
größere Menge Calciumfolinat NeoCorp 10 mg/ml angewendet haben, als
Sie sollten
Es liegen bisher keine Berichte vor über Folgen
bei Patienten, die wesentlich mehr als die empfohlene Dosis
Calciumfolinat erhalten haben. Jedoch können exzessive Mengen von
Calciumfolinat den chemotherapeutischen Effekt von
Folsäure-Antagonisten aufheben.
Im Falle einer Überdosierung der Kombination von
5-Fluorouracil und Calciumfolinat sollten die Hinweise zu Maßnahmen
bei Überdosierung von 5-Fluorouracil befolgt werden.
Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
4.
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann Calciumfolinat NeoCorp
10 mg/ml Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten
müssen.
Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen
werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:
Sehr häufig: mehr als 1 Behandelter von 10 |
Häufig: 1 bis 10 Behandelte von 100 |
Gelegentlich: 1 bis 10 Behandelte von 1.000 |
Selten: 1 bis 10 Behandelte von 10.000 |
Sehr selten: weniger als 1 Behandelter von 10.000 |
Nicht bekannt: Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar |
Alle
therapeutischen Indikationen
Störungen des Immunsystems
Sehr selten: allergische Reaktionen,
einschließlich anaphylaktoider Reaktionen und Urticaria
Psychiatrische Störungen
Selten: Schlaflosigkeit, Unruhe und Depression
nach hohen Dosen
Gastrointestinale Störungen
Selten: gastrointestinale Störungen nach hohen
Dosen
Neurologische Störungen
Selten: Anstieg der Anfallshäufigkeit bei
Epileptikern (siehe auch Abschnitt 2. unter „Bei Anwendung von
Calciumfolinat NeoCorp 10 mg/ml mit anderen
Arzneimitteln”)
Allgemeine Störungen und Veränderungen an der
Applikationsstelle
Gelegentlich: Nach der Anwendung von
Calciumfolinat als Injektionslösung wurde Fieber
beobachtet.
Kombinationstherapie mit
5-Fluorouracil
Im Allgemeinen hängt das Sicherheitsprofil von
dem für 5-Fluorouracil angewendeten Therapieschema ab, bedingt
durch die Verstärkung der durch 5-Fluorouracil induzierten
Toxizitäten.
Monatliches Therapieprotokoll
Gastrointestinale Störungen
Sehr häufig: Erbrechen und Übelkeit
Allgemeine Störungen und Veränderungen an der
Applikationsstelle
Sehr häufig: (schwere) muköse
Toxizität
Keine Verstärkung der anderen durch
5-Fluorouracil induzierten Toxizitäten (z.B.
Neurotoxizität).
Wöchentliches Therapieprotokoll
Gastrointestinale Störungen
Sehr häufig: Durchfall höheren Schweregrades und
Dehydrierung, die eine stationäre Einweisung für die Behandlung
erforderlich machen und sogar zum Tod führen
können.
Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.
5.
Wie ist Calciumfolinat NeoCorp 10 mg/ml aufzubewahren?
Arzneimittel für Kinder unzugänglich
aufbewahren.
Sie
dürfen das Arzneimittel nach dem auf der Durchstechflasche und der
Faltschachtel nach „verwendbar bis“ angegebenen Verfalldatum nicht
mehr verwenden.
Aufbewahrungsbedingungen
Im Kühlschrank lagern (2-8 °C).
Die Durchstechflasche im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.
Hinweis auf Haltbarkeit nach Anbruch oder Zubereitung
Vor der Anwendung sollte Calciumfolinat NeoCorp 10 mg/ml visuell geprüft werden. Die Lösung zur Injektion oder Infusion sollte eine klare und gelbliche Lösung sein. Wenn eine Trübung oder Partikel beobachtet werden, sollte die Lösung verworfen werden. Calciumfolinat NeoCorp 10 mg/ml ist nur für den Einmalgebrauch vorgesehen.
Aus mikrobiologischer Sicht sollte die gebrauchsfertige Zubereitung sofort verwendet werden, es sei denn, die Methode des Verdünnens schließt das Risiko einer mikrobiellen Kontamination aus. Wenn die Infusionslösung nicht sofort verwendet wird, ist der Anwender für die Dauer und die Bedingungen der Aufbewahrung verantwortlich.
Das Arzneimittel darf nicht im Abwasser oder Haushaltsabfall entsorgt werden. Fragen Sie Ihren Apotheker wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr benötigen. Diese Maßnahme hilft die Umwelt zu schützen.
6. Weitere Informationen
Was Calciumfolinat NeoCorp 10 mg/ml enthält
Der Wirkstoff ist Calciumfolinat (berechnet als Folinsäure).
1 ml Injektionslösung enthält 10,8 mg Calciumfolinat entsprechend 10 mg Folinsäure.
Eine Durchstechflasche mit 10 ml Injektionslösung enthält 108 mg Calciumfolinat entsprechend 100 mg Folinsäure.
Eine Durchstechflasche mit 20 ml Injektionslösung enthält 216 mg Calciumfolinat entsprechend 200 mg Folinsäure.
Eine Durchstechflasche mit 35 ml Injektionslösung enthält 378 mg Calciumfolinat entsprechend 350 mg Folinsäure.
Eine Durchstechflasche mit 100 ml Injektionslösung enthält 1080 mg Calciumfolinat entsprechend 1000 mg Folinsäure.
Die sonstigen Bestandteile sind:
Wasser für Injektionszwecke, Natriumchlorid, Natriumhydroxid
Wie Calciumfolinat NeoCorp 10 mg/ml aussieht und Inhalt der Packung
Calciumfolinat NeoCorp 10 mg/ml Injektionslösung ist eine klare, gelbliche Lösung in Durchstechflaschen aus Braunglas, verpackt in einem Karton.
Calciumfolinat NeoCorp 10 mg/ml Injektionslösung ist in Originalpackungen mit 1 Durchstechflasche zu 10 ml, 20 ml, 35 ml und 100 ml erhältlich.
Pharmazeutischer Unternehmer
NeoCorp GmbH
Industriestraße 25
83607 Holzkirchen
Hersteller
Salutas Pharma GmbH
Otto-von-Guericke-Allee 1
39179 Barleben
Diese Gebrauchsinformation wurde zuletzt überarbeitet im Oktober 2012.
ÄA – Packungsgrößen 9/9 04/10/2012