Calciumfolinat Ribosepharm
Wortlaut der für die
Packungsbeilage vorgesehenen Angaben
Gebrauchsinformation
Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage/Gebrauchsinformation sorgfältig durch, bevor Sie mit der Anwendung dieses Arzneimittels beginnen.
- Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen. - Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker. - Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben und darf nicht an Dritte weitergegeben werden. Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese dasselbe Krankheitsbild haben wie Sie. |
1. Was ist Calciumfolinat ribosepharm und wofür wird es angewendet?
2. Was müssen Sie vor der Anwendung von Calciumfolinat ribosepharm beachten?
3. Wie ist Calciumfolinat ribosepharm anzuwenden?
4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?
5. Wie ist Calciumfolinat ribosepharm aufzubewahren?
Calciumfolinat ribosepharm
Der arzneilich wirksame Bestandteil ist Calciumfolinat.
1 ml Injektionslösung enthält 10,8 mg Calciumfolinat, entsprechend 10 mg Folinsäure.
Die nachfolgende Tabelle zeigt das Volumen und die Wirkstoffmenge der sich auf dem Markt befindlichen Durchstechflaschen Calciumfolinat ribosepharm:
Durchstechflasche |
enthält Calciumfolinat |
entsprechend Folinsäure |
10 ml |
108 mg |
100 mg |
15 ml |
162 mg |
150 mg |
20 ml |
216 mg |
200 mg |
30 ml |
324 mg |
300 mg |
35 ml |
378 mg |
350 mg |
40 ml |
432 mg |
400 mg |
50 ml |
540 mg |
500 mg |
60 ml |
648 mg |
600 mg |
70 ml |
756 mg |
700 mg |
80 ml |
864 mg |
800 mg |
90 ml |
972 mg |
900 mg |
100 ml |
1080 mg |
1000 mg |
Die sonstigen Bestandteile sind:
Trometamol, Salzsäure, Natriumhydroxid, Wasser für Injektionszwecke.
Calciumfolinat ribosepharm ist in Packungen mit 1, 5 und 10 Durchstechflasche(n) zu 10 ml, 15 ml, 20 ml, 30 ml, 35 ml, 40 ml, 50 ml, 60 ml, 70 ml, 80 ml, 90 ml und 100 ml Injektionslösung erhältlich.
1. WAS IST Calciumfolinat ribosepharm UND WOFÜR WIRD ES ANGEWENDET?
Calciumfolinat ribosepharm gehört zu der Arzneimittelgruppe der Antidote (Substanz, die der Toxizität einer zytostatischen Behandlung entgegenwirkt).
von:
ribosepharm GmbH
Postfach 80 15 09
81615 München
Tel.: 089-45 45 00, Fax: 089-45 45 05 66
hergestellt von:
Wasserburger Arzneimittelwerk
Dr. Madaus GmbH
Herderstr. 2, 83512 Wasserburg
Calciumfolinat ribosepharm wird angewendet:
• um die Toxizität und der Wirkung von Folsäure-Antagonisten wie Methotrexat bei der zytotoxischen Therapie oder Überdosierung bei Erwachsenen und Kindern zu verringern oder ihnen entgegenzuwirken. In der zytotoxischen Therapie ist dieses Vorgehen allgemein bekannt als „Calciumfolinat-Rescue“.
2. Was müssen Sie vor der Anwendung von Calciumfolinat ribosepharm beachten?
2.1 Calciumfolinat ribosepharm darf nicht angewendet werden
- wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegenüber Calciumfolinat oder einem der sonstigen Bestandteile von Calciumfolinat ribosepharm sind
- bei perniziöser Anämie oder anderen Anämien (Blutarmut) durch Vitamin-B12-Mangel
Hinsichtlich der Behandlung schwangerer oder stillender Frauen durch Calciumfolinat und Methotrexat oder 5-Fluorouracil siehe 2.2 „Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Calciumfolinat ribosepharm ist erforderlich - Schwangerschaft und Stillzeit“ und die Gebrauchsinformation von Methotrexat- und 5-Fluorouracil-haltigen Arzneimitteln.
2.2 Besondere
Vorsicht bei der Anwendung von Calciumfolinat ribosepharmist
erforderlich
Calciumfolinat darf
nur als intramuskuläre oder intravenöse Injektion gegeben werden
und darf nicht intrathekal angewandt werden. Nach der intrathekalen Gabe von Folinsäure nach vorheriger
intrathekaler Überdosierung von Methotrexat wurden Todesfälle
berichtet.
Allgemein
Calciumfolinat sollte zusammen mit Methotrexat nur unter der
direkten Aufsicht eines Arztes, der Erfahrung mit der Anwendung von
Chemotherapeutika bei Krebserkrankungen hat, angewandt
werden.
Eine Behandlung mit Calciumfolinat kann
eine perniziöse Anämie oder andere Anämien, die durch
Vitamin-B12-Mangel verursacht
sind, maskieren.
Viele zytotoxische Arzneimittel - direkte
oder indirekte Hemmer der DNS-Synthese - führen zu einer
Makrozytose (Hydroxycarbamid, Cytarabin, Mercaptopurin,
Thioguanin). Eine solche Makrozytose sollte nicht mit Folinsäure
behandelt werden.
Bei Epileptikern, die mit Phenobarbital,
Phenytoin, Primidon und Succinimiden behandelt werden, besteht das
Risiko, dass die Frequenz der Anfälle, bedingt durch eine Abnahme
der Plasmakonzentrationen der antiepileptischen Arzneimittel,
zunimmt. Während der Anwendung von Calciumfolinat und nach dem
Absetzen wird eine klinische Überwachung, möglicherweise eine
Überwachung der Plasmaspiegel, und, falls notwendig, eine
Dosisanpassung des Antiepileptikums empfohlen (siehe auch Abschnitt
2.3 „Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln“).
Calciumfolinat/Methotrexat
Für spezielle Einzelheiten zur Reduktion der
Methotrexat-Toxizität sollten die Angaben zur Anwendung von
Methotrexat beachtet werden.
Calciumfolinat hat keinen Einfluss auf
die nicht-hämatologischen Toxizitäten von Methotrexat, wie die
Nephrotoxizität als Folge von Methotrexat und/oder der Ausfällung
von Metaboliten in der Niere. Bei Patienten, mit einer verzögerten
frühen Methotrexat-Elimination, besteht eine hohe
Wahrscheinlichkeit, dass sie ein reversibles Nierenversagen und
alle mit Methotrexat verbundenen Toxizitäten entwickeln (bitte die
Angaben zur Anwendung von Methotrexat beachten). Das Vorhandensein
einer vorbestehenden oder Methotrexat-induzierten
Niereninsuffizienz ist möglicherweise mit einer verzögerten
Exkretion von Methotrexat verbunden und kann die Notwendigkeit
höherer Dosen oder einer länger dauernden Anwendung von
Calciumfolinat notwendig machen.
Zu hohe Calciumfolinat-Dosen müssen
vermieden werden, da diese die Antitumor-Aktivität von Methotrexat
herabsetzen können („Over-Rescue“). Dies gilt besonders bei
ZNS-Tumoren, in denen sich Calciumfolinat nach wiederholten
Behandlungszyklen anreichert.
Methotrexat-Resistenz als Folge eines
verminderten Membrantransportes legt auch eine Resistenz gegen die
Folinsäure-Rescue nahe, da beide Arzneimittel den gleichen
Transportmechanismus haben.
Eine versehentliche Überdosierung eines
Folsäure-Antagonisten wie Methotrexat sollte als medizinischer
Notfall behandelt werden. Je länger das Zeitintervall zwischen der
Methotrexat-Anwendung und der Calciumfolinat-Rescue ist, desto
geringer ist die Wirksamkeit von Calciumfolinat als Gegenmaßnahme
zur Verminderung der Toxizität.
Die Möglichkeit, dass der Patient andere
Medikamente einnimmt, die mit Methotrexat interagieren, (z. B.
Medikamente, die mit der Methotrexat-Elimination oder der Bindung
an Serumalbumin interagieren), sollte immer in Betracht gezogen
werden, wenn Laborabweichungen oder klinische Toxizitäten
beobachtet werden.
Schwangerschaft und Stillzeit
Es wurden keine adäquaten und gut kontrollierten
Studien mit Schwangeren oder Stillenden durchgeführt. Es wurden
keine Tierstudien zur Reproduktionstoxikologie von Calciumfolinat
durchgeführt. Es gibt keine Hinweise, dass Folinsäure schädliche
Wirkungen verursacht, wenn sie während der Schwangerschaft gegeben
wird. Es besteht keine Einschränkung zur Anwendung bei Schwangeren
oder Stillenden für die unter „Anwendungsgebiete“ aufgeführten
Folsäure-Mangelzustände oder Vergiftungserscheinungen. Während
einer Schwangerschaft sollte Methotrexat nur nach strenger
Indikationsstellung, bei der der Nutzen des Arzneimittels für die
Mutter gegen das mögliche Risiko für den Fötus abgewogen wird,
angewandt werden. Sollte trotz Schwangerschaft oder Stillzeit eine
Behandlung mit Methotrexat oder anderen Folsäure-Antagonisten
erfolgen, gibt es hinsichtlich der Anwendung von Calciumfolinat zur
Verringerung der Toxizität oder um den Effekten entgegenzuwirken,
keine Beschränkungen.
Die Anwendung von 5-Fluorouracil ist generell
während der Schwangerschaft und während der Stillzeit
kontraindiziert; dies gilt auch für die kombinierte Anwendung von
Calciumfolinat mit 5-Fluorouracil.
Beachten Sie auch die Gebrauchsinformation von
Methotrexat- und anderen Folsäure-Antagonisten- und
5-Fluorouracil-enthaltenden Arzneimitteln.
Es ist nicht bekannt, ob Calciumfolinat in die menschliche Muttermilch übergeht. Calciumfolinat kann während der Stillzeit angewandt werden, wenn dies im Rahmen der therapeutischen Indikationen als notwendig erachtet wird.
Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Es gibt keinen Hinweis darauf, dass
Calciumfolinat die Fähigkeit zu fahren oder Maschinen zu bedienen,
beeinflusst.
Wichtige Warnhinweise über bestimmte Bestandteile von Calciumfolinat ribosepharm Calciumfolinat ribosepharm enthält Natrium, aber weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro ml, d. h. es ist nahezu natriumfrei.
2.3 Wechselwirkungen mit anderen
Arzneimitteln
Bitte
informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere
Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem
eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht
verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Wenn Calciumfolinat in Verbindung mit einem
Folsäure-Antagonisten (z. B. Cotrimoxazol, Pyrimethamin) gegeben
wird, kann die Wirksamkeit des Folsäure-Antagonisten reduziert oder
vollständig aufgehoben sein.
Calciumfolinat kann die Effekte antiepileptischer
Arzneimittel: Phenobarbital, Primidon, Phenytoin und Succinimid
vermindern und so zu einem Anstieg der Anfallshäufigkeit führen
(eine Abnahme der Plasmaspiegel der enzymatischen Induktoren
antikonvulsiver Arzneimittel kann beobachtet werden, da der
Lebermetabolismus erhöht ist, weil Folate einer der Co-Faktoren
sind) (siehe auch die Abschnitte 2.2 „Besondere Vorsicht bei der
Anwendung von Calciumfolinat
ribosepharm ist erforderlich“ und 4.1
„Nebenwirkungen“).
Mittels einer Verstärkung der Hemmung der
Thymidilatsynthetase kann die gleichzeitige Gabe von Calciumfolinat
und 5-Fluorouracil bzw. oralen Fluoropyrimidinen (z. B.
Capecitabin) zu einer Wirkungsverstärkung und damit zu einer
Erhöhung der zellschädigenden Wirkung von 5-Fluorouracil bzw.
oralen Fluoropyrimidinen (z. B. Capecitabin) führen. Dies kann sich
z. B. in schweren Durchfällen äußern.
3.
Wie ist Calciumfolinat
ribosepharmanzuwenden?
3.1 Arten der Anwendung
Calciumfolinat darf nur intravenös oder intramuskulär
angewendet werden.
Zur intravenösen Injektion oder Infusion kann
Calciumfolinat vor Gebrauch mit 0,9 % Natriumchlorid-Lösung oder 5
% Glucose-Lösung auf eine Endkonzentration
von 0,5-4 mg Calciumfolinat/mlverdünnt
werden.
Im Falle der intravenösen Anwendung sollten wegen
des Calciumgehaltes der Lösung nicht mehr als 160 mg
Calciumfolinat/Minute injiziert werden.
Hinweise für
die Handhabung und Entsorgung
Vor der Anwendung sollte Calciumfolinat visuell
geprüft werden. Die Lösung zur Injektion oder Infusion sollte eine
klare und gelbliche Lösung sein. Wenn eine Trübung oder Partikel
beobachtet werden, sollte die Lösung verworfen werden.
Calciumfolinat-Lösung zur Injektion oder Infusion ist nur für den
Einmalgebrauch vorgesehen. Jeder ungebrauchte Teil der Lösung
sollte gemäß den örtlichen Anforderungen entsorgt
werden.
Inkompatibilitäten
Wegen chemischer Unverträglichkeit sollen
Calciumfolinat-Lösungen nicht mit Hydrogencarbonat-haltigen
Infusionen gemischt werden.
Calciumfolinat ribosepharm darf nur mit anderen Arzneimitteln gemischt werden, wenn die Stabilität der Mischung für den vorgesehenen Verwendungszeitraum überprüft worden ist.
Droperidol
1. Droperidol 1,25 mg/0,5 ml mit Calciumfolinat 5 mg/0,5 ml: Sofortige Ausfällung bei Mischung in einer Spritze über 5 Minuten bei 25 °C, gefolgt von 8 Minuten Zentrifugation.
2. Droperidol 2,5 mg/0,5 ml mit Calciumfolinat 10 mg/0,5 ml: Sofortige Ausfällung, wenn die Arzneimittel unmittelbar nacheinander in einen Y-Adapter injiziert werden, ohne den Y-Adapter zwischen den Injektionen zu spülen.
5-Fluorouracil
Calciumfolinat darf mit 5-Fluorouracil nicht in
der gleichen Infusion gemischt werden, da sich ein Präzipitat
bilden kann. Es wurde gezeigt, dass 5-Fluorouracil 50 mg/ml mit
Calciumfolinat 20 mg/ml, mit oder ohne Dextrose 5 % in Wasser
inkompatibel ist, wenn es in verschiedenen Mengen gemischt und in
Behältern aus Polyvinylchlorid bei 4 °C, 23 °C oder 32 °C gelagert
wurde.
Für
Calciumfolinat ribosepharm konnte nachgewiesen werden, dass eine Mischung aus 100
ml Calciumfolinat ribosepharm
(10 mg/ml) und 100 ml
Ribofluor(50 mg/ml) mit 50 ml NaCl
0,9 % entsprechend einer Mischung aus 1000 mg
Calciumfolinat ribosepharm mit 5000 mg Ribofluor®, unter realitätsnahen Bedingungen (Pumpe läuft
kontinuierlich bei 32 °C) in einer elastomeren Pumpe über 25
Stunden physikalisch-chemisch stabil ist. Untersuchungen zu anderen
Präparatekombinationen liegen nicht vor.
Foscarnet
Foscarnet 24 mg/ml mit Calciumfolinat 20 mg/ml:
Es wurde über Bildung einer trüben gelben Lösung
berichtet.
Dosierung
Calciumfolinat-Rescue in der Methotrexat-Therapie
Da das Dosierungsschema der Calciumfolinat-Rescue
stark von der Anwendungsart und -methode der mittel- oder
hochdosierten Methotrexat-Anwendung abhängt, gibt das
Methotrexat-Protokoll das Dosierungsschema der
Calciumfolinat-Rescue vor. Daher ist es das Beste, sich
hinsichtlich der Anwendungsart und -methode von Calciumfolinat auf
das angewandte Mittel- oder Hochdosismethotrexat-Protokoll zu
beziehen.
Die folgenden Richtlinien können zur Illustration
der Protokolle, die bei Erwachsenen, Älteren und Kindern angewandt
werden, dienen:
Die parenterale Anwendung der
Calciumfolinat-Rescue muss bei Patienten mit
Malabsorptionssyndromen oder anderen gastrointestinalen Störungen
erfolgen, wenn die enterale Absorption nicht sichergestellt ist.
Wegen der sättigbaren enteralen Absorption von Calciumfolinat
sollten Dosierungen von über 25-50 mg parenteral verabreicht
werden.
Die Calciumfolinat-Rescue wird notwendig, wenn
Methotrexat in Dosen über 500 mg/m2Körperoberfläche (KO) gegeben wird, und sollte bei Dosen von
100-500 mg/m2KO in Erwägung gezogen
werden.
Die Dosierung und Dauer der Calciumfolinat-Rescue
hängen in erster Linie von der Art und Dosierung der
Methotrexat-Therapie, dem Auftreten von Symptomen der Toxizität und
der individuellen Exkretionskapazität für Methotrexat ab. Als eine
Regel sollte die erste Dosis Calciumfolinat 15 mg (6-12
mg/m2) 12-24 Stunden
(spätestens 24 Stunden) nach dem Beginn der Methotrexat-Infusion
gegeben werden. Die gleiche Dosis wird während der folgenden 72
Stunden alle 6 Stunden verabreicht. Nach mehreren parenteralen
Dosen kann auf die orale Form übergegangen werden.
Zusätzlich zur Anwendung von Calciumfolinat sind
Maßnahmen, die eine prompte Ausscheidung von Methotrexat
sicherstellen (Aufrechterhaltung eines hohen Urinflusses und
Alkalisierung des Urins), integrale Bestandteile der
Calciumfolinat-Rescue. Die Nierenfunktion sollte durch tägliche
Messungen des Serumkreatinins überwacht werden.
48 Stunden nach dem
Start der Methotrexat-Infusion sollte der verbliebene
Methotrexat-Spiegel gemessen werden. Wenn der verbliebene
Methotrexat-Spiegel > 0,5 μmol/l ist, sollten die
Calciumfolinat-Dosierungen nach der folgenden Tabelle angepasst
werden:
Verbliebener Methotrexat-Blutspiegel 48 Stunden nach dem Start der Methotrexat-Anwendung: |
Calciumfolinat, das zusätzlich alle 6 Stunden über 48 Stunden angewandt werden sollte oder bis der Methotrexat-Spiegel niedriger ist als 0,05 μmol/l: |
≥ 0,5 μmol/l |
15 mg/m2 |
≥ 1,0 μmol/l |
100 mg/m2 |
≥ 2,0 μmol/l |
200 mg/m2 |
Antidot gegen
die Folsäure-Antagonisten Trimetrexat, Trimethoprim und
Pyrimethamin:
Trimetrexat-Toxizität
Prävention:Calciumfolinat sollte während einer Behandlung mit
Trimetrexat und während der 72 Stunden nach der letzten
Trimetrexat-Dosis täglich gegeben werden. Calciumfolinat kann
entweder intravenös in einer Dosierung von 20
mg/m2KO über 5-10 Minuten alle 6 Stunden bis zum Erreichen einer
täglichen Gesamtdosis von 80 mg/m2KO gegeben werden oder oral
aufgeteilt auf täglich 4 Dosen von je 20
mg/m2KO in gleichen Zeitabständen. Die täglichen
Calciumfolinat-Dosen sollten in Abhängigkeit von der
hämatologischen Toxizität von Trimetrexat angepasst
werden.
Überdosierung (möglicherweise auftretend bei
Trimetrexat-Dosen von über 90 mg/m2KO ohne begleitende
Calciumfolinat-Anwendung): Nach dem
Absetzen von Trimetrexat: Gabe von Calciumfolinat 40
mg/m2KO i.v.alle 6 Stunden für 3
Tage.
Trimethoprim-Toxizität
Nach dem Absetzen von Trimethoprim: Gabe von
Calciumfolinat 3-10 mg/Tag bis zur Wiederherstellung eines normalen
Blutbildes.
Pyrimethamin-Toxizität
Im Falle einer Hochdosis-Therapie mit
Pyrimethamin oder bei längerer Behandlung mit niedrigen Dosen
sollte zeitgleich Calciumfolinat mit 5-50 mg/Tag, basierend auf den
Ergebnissen des peripheren Blutbildes, angewandt werden.
zusätzlich für Durchstechflasche mit 50 mg Folinsäure
Behandlung
von Folsäuremangelzuständen
5 mg (bis maximal 15 mg) Folinsäure
täglich.
3.2 Wenn Sie eine größere Menge von Calciumfolinat ribosepharmangewendet haben, als Sie sollten...
Es liegen bisher keine Berichte vor über Folgen
bei Patienten, die wesentlich mehr als die empfohlene Dosis
Calciumfolinat erhalten haben. Jedoch können exzessive Mengen von
Calciumfolinat den chemotherapeutischen Effekt von
Folsäure-Antagonisten aufheben.
4.
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann
Calciumfolinat
ribosepharmNebenwirkungen
haben.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen
werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
sehr häufig |
mehr als 1 von 10 Behandelten |
häufig |
weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten |
gelegentlich |
weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1000 Behandelten |
selten |
weniger als 1 von 1000, aber mehr als 1 von 10.000 Behandelten |
sehr selten |
weniger als 1 von 10.000 Behandelten, einschließlich Einzelfälle |
4.1 Nebenwirkungen
Störungen des
Immunsystems
Sehr selten:
Allergische Reaktionen, einschließlich anaphylaktoider Reaktionen
und Nesselsucht
Psychiatrische
Störungen
Selten: Schlaflosigkeit,
Unruhe und Depression nach hohen Dosen
Gastrointestinale
Störungen
Selten: Gastrointestinale
Störungen nach hohen Dosen
Neurologische
Störungen
Selten: Anstieg der
Anfallshäufigkeit bei Epileptikern (siehe auch Abschnitt 2.3
„Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln“)
Allgemeine Störungen und Veränderungen an der
Applikationsstelle
Gelegentlich:
Nach der Anwendung von Calciumfolinat als Injektionslösung wurde
Fieber beobachtet
4.2 Gegenmaßnahmen
Setzen Sie sich beim Auftreten von Nebenwirkungen
bitte sofort mit Ihrem Arzt in Verbindung und besprechen Sie das
weitere Vorgehen.
5.
Wie ist Calciumfolinat ribosepharm aufzubewahren?
Das Verfallsdatum ist auf dem Etikett und
der Faltschachtel aufgedruckt.
Diese Packung darf nach diesem Datum nicht mehr verwendet
werden.
Bei 2-8 °C lagern (im
Kühlschrank).
In der
Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu
schützen.
Nach Anbruch bei Lagerung im Kühlschrank (2-8 °C) 28 Tage haltbar.
Die chemische und physikalische Stabilität der gebrauchsfertigen Zubereitung wurde für 72 Stunden bei 2-8 °C (Kühlschrank) und bei 25 °C (Raumtemperatur) nachgewiesen. Aus mikrobiologischer Sicht sollte die gebrauchsfertige Zubereitung sofort verwendet werden.
Wenn die gebrauchsfertige Zubereitung nicht sofort verwendet wird, ist der Anwender für die Aufbewahrungsdauer und -bedingungen verantwortlich. Sofern die Herstellung der gebrauchsfertigen Zubereitung nicht unter kontrollierten und validierten aseptischen Bedingungen erfolgt, ist diese nicht länger als 24 Stunden bei 2-8 °C aufzubewahren.
Stand der Information
September 2005
Versionscode: Z01
/home/sh/public_html/mediportal/data/dimdi/download/f1b386d949807ad0ed14510a349970bb.rtf, zuletzt gespeichert am 29.09.2005 11:13:00 h 1