Canesten-Spray
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Canesten® Spray
Fachinformation
1. Bezeichnung des Arzneimittels
CanestenSpray
2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung
Wirkstoff: 1ml Lösung enthält 0,01g Clotrimazol.
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile: siehe Abschnitt 6.1.
Darreichungsform
Lösung
Klinische Angaben
Anwendungsgebiete
Bei Pilzinfektionen der Haut durch Dermatophyten, Hefen, Schimmelpilze und andere, wie Malassezia furfur, sowie Hautinfektionen durch Corynebacterium minutissimum.
Diese o.a. Infektionen können vorkommen z. B. in Form von:
Mykosen der Füße (Fußpilz) zwischen Zehen und Fingern; am Nagelfalz (Paronychien), auch in Verbindung mit Nagelmykosen; Hauterkrankungen, die mit Canesten-empfindlichen Erregern superinfiziert sind; Mykosen der Haut und Hautfalten; oberflächigen Candidosen; Pityriasis versicolor (Kleienpilzflechte); Infektionen mit Corynebacterium minutissimum (Erythrasma); seborrhoischer Dermatitis nur bei mikrobieller Mitbeteiligung o. a. Erreger.
Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Falls nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis:
Canesten Spray wird 1-3mal täglich durch zweimaliges Niederdrücken des Sprühkopfes dünn aufgesprüht und eingerieben. Canesten Spray kann auch in kontaminierte Schuhe und Strümpfe gesprüht werden.
Zur zuverlässigen Sanierung und je nach Indikation noch ca. 2 Wochen über das Verschwinden der subjektiven Symptome hinaus weiterbehandeln.
Allgemeine Therapiedauer bei:
Dermatomykosen 3-4 Wochen
Erythrasma 2-4 Wochen
Pityriasis versicolor 1-3 Wochen
Um das Risiko einer Reinfektion zu verringern, kann Canesten Spray auch in kontaminierte, gut ausgetrocknete Schuhe und Strümpfe gesprüht werden.
Gegenanzeigen
Überempfindlichkeit gegen Clotrimazol oder einen der sonstigen Bestandteile.
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Canesten Spray darf nicht in die Augen gelangen. Canesten Spray ist aufgrund des Propanolgehaltes entzündlich.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
sind nicht bekannt.
4.6 Schwangerschaft und Stillzeit
Bei Anwendung wie in der Dosierungsanleitung beschrieben, wird der Wirkstoff Clotrimazol nur in sehr geringer Menge in den Körper aufgenommen; mit einer systemischen Wirkung ist deshalb nicht zu rechnen. Studien zur Anwendung von Canesten während der Schwangerschaft liegen nicht vor. Während der Stillzeit sollte Clotrimazol nicht an der milchgebenden Brust angewendet werden.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Canesten Spray hat keinen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.
4.8 Nebenwirkungen
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
Sehr häufig: ≥ 10 %
Häufig: ≥ 1 % bis < 10 %
gelegentlich: ≥ 0,1 % bis < 1 %
Selten: ≥ 0,01 % bis < 0,1 %
Sehr selten: < 0,01 % einschließlich Einzelfälle
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
Haut:
Gelegentlich können Hautreaktionen auftreten (z.B. Brennen, Stechen, Rötung). Bei der Anwendung kann es zu Austrocknung der Haut kommen.
4.9 Überdosierung
Es wurden keine Fälle von Überdosierung berichtet.
Pharmakologische Eigenschaften
Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Dermatologika, Antimykotika.
ATC-Code: D01AC01
Clotrimazol, der Wirkstoff von Canesten hat in vitro und in vivo ein breites antimykotisches Wirkungsspektrum, das Dermatophyten, Sproßpilze, Schimmelpilze und dimorphe Pilze umfaßt.
Unter geeigneten Testbedingungen liegen die MHK-Werte bei diesen Pilzarten im Bereich von weniger als 0,062-4-(-8) µg/ml Substrat. Im Wirkungstyp ist Clotrimazol primär fungistatisch. Die Wirkung in vitro ist auf proliferierende Pilzelemente begrenzt; Pilzsporen sind nur wenig empfindlich. Die Substanz wirkt bei Pilzen als Hemmstoff der Ergosterolsynthese, deren Hemmung zu Aufbau- und Funktionsstörungen der Cytoplasma-Membran führt.
Neben seiner antimykotischen Wirkung hemmt Clotrimazol in vitro die Vermehrung von Corynebakterien und grampositiven Kokken - mit Ausnahme der Enterokokken - in Konzentrationen von 0,5-10 µg/ml Substrat und wirkt mit 100 µg/ml trichomonazid.
Die Resistenzsituation von Clotrimazol ist als günstig einzuschätzen: primär resistente Varianten sensibler Pilzspezies sind sehr selten, sekundäre Resistenzentwicklungen sensibler Pilze wurden bisher unter Therapiebedingungen nur ganz vereinzelt beobachtet.
Pharmakokinetische Eigenschaften
Pharmakokinetische Untersuchungen nach dermaler bzw. vaginaler Applikation zeigten, daß Clotrimazol nur gering mit < 2 bzw. 3-10 % der Dosis resorbiert wird. Die daraus resultierenden Plasmaspitzenkonzentrationen des Wirkstoffs betragen < 10 ng/ml.
Präklinische Daten zur Sicherheit
Die akute orale Toxizität der Wirksubstanz (LD50) liegt bei Nagern zwischen 500 und 900 mg/kg KG, bei Kaninchen, Katzen und Hunden konnten aufgrund von Erbrechen der Prüfsubstanz ab 100 mg/kg KG letale Dosen nicht untersucht werden.
Bei subakuten bzw. subchronischen Toxizitätsstudien mit Dosen von bis zu 200 mg/kg KG an Hunden und Ratten mit oraler Verabreichung der Prüfsubstanz (bis 13 Wochen) waren Veränderungen der leberspezifischen Blutparameter (Transaminasen, alkalische Phosphatase) zu verzeichnen. Desweiteren waren makroskopisch Lebervergrößerung sowie mikroskopisch Leberzellhypertrophie zu beobachten. Leberzellnekrosen wurden nicht gesehen. Diese Veränderungen sind typisch für oral applizierte Azolantimykotika.
In chronischen Toxizitätsuntersuchungen an der Ratte mit oraler Applikation von Clotrimazol in Dosierungen von 10, 25, 50 und 150 mg/kg KG täglich über bis zu 78 Wochen wurden in Zwischensektionen nach 26 bis 52 Wochen sowie am Versuchsende dosisabhängig Leberzellhypertrophien beobachtet, eine mitgeführte Recovery-Gruppe, die nach 52 Wochen von der Behandlung abgesetzt wurde, zeigte bis zum Versuchsende eine Normalisierung der beobachteten Veränderungen. Es wurden hierbei keine karzinogenen Effekte beobachtet.
Bei subakuter dermaler Verabreichung an Kaninchen und vaginaler Gabe von Wirkstoffdosen bis 500 mg bei Hunden über 3 Wochen wurde eine gute dermale und vaginal lokale Verträglichkeit der verwendeten Prüfmuster festgestellt, der Wirkstoff erwies sich als nicht primär haut- oder schleimhautreizend. Die Prüfung der 1%igen Clotrimazol-Lösung auf Reizwirkung am Auge bei Kaninchen verlief ebenfalls schädigungslos.
Mutagenität, Teratogenität, Embryotoxizität
Mögliche mutagene Eigenschaften wurden im Dominant-Letal-Test sowie bei zytologischen Untersuchungen an Spermatogonien von Hamstern mit applizierten Dosierungen von 100 mg/kg KG ausgeschlossen.
Teratogenitätsstudien wurden an Mäusen, Ratten und Kaninchen mit oralen Wirkstoffgaben von bis zu 200 mg/kg KG durchgeführt, es ergaben sich keine Hinweise für embryotoxische oder teratogene Effekte. Bei den Untersuchungen an Ratten wurden die hohen Dosierungen von 100 mg/kg KG nur schlecht von den Muttertieren vertragen, sie wirkten deutlich maternaltoxisch und führten zu sekundär-embryotoxischen Effekten. Die oberste Dosis von 200 mg/kg KG war für die Muttertiere letal. Dosierungen von 50 mg/kg KG wurden jedoch bezüglich der embryonalen und letalen Entwicklungen schädigungslos vertragen. Dosierungen bis 100 mg/kg KG wirkten nicht teratogen. In einer Untersuchung an der Ratte mit intravaginaler Verabreichung von Dosen bis zu 100 mg/kg KG ergaben sich keinerlei Anhaltspunkte für fruchtschädigende Wirkungen.
Tierexperimentelle Daten brachten bisher keinen Hinweis auf eine embryotoxische Wirkung von Clotrimazol nach vaginaler und oraler Applikation des Wirkstoffes.
Fertilitätsuntersuchungen an der Ratte mit Dosierungen bis zu 50 mg/kg KG oral ergaben keine Hinweise auf eine Beeinflussung der Fruchtbarkeit.
Pharmazeutische Angaben
Liste der sonstigen Bestandteile
Isopropylmyristat (Ph.Eur.), Macrogol 400, 2-Propanol (Ph.Eur.)
Inkompatibilitäten
keine
Dauer der Haltbarkeit
Im unversehrten Behältnis: 2 Jahre
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
keine erforderlich
Art und Inhalt des Behältnisses
Kunststoff-Pumpsprayflasche mit 30ml Lösung.
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung
Keine besonderen Anforderungen.
Inhaber der Zulassung
Bayer Vital GmbH, 51368 Leverkusen, Deutschland
Zulassungsnummer
6070124.00.00
Datum der Erteilung der Zulassung / Verlängerung der Zulassung
08.06.2004
Stand der Information
Januar 2010
Verkaufsabgrenzung
Apothekenpflichtig
- Fachinformation: Canesten Spray D/13d Stand 01/2010